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Zucker ? Nahrung oder Gift - Forum-Bioenergetik eV

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<strong>Zucker</strong> – <strong>Nahrung</strong> <strong>oder</strong> <strong>Gift</strong> ?<br />

(Sendungen im MDR, BR und NDR)<br />

Stand vom März 2010<br />

INHALTSVERZEICHNIS:<br />

Allgemeines 1<br />

Bluthochdruck durch Naschen 2<br />

Kindergewicht außer Kontrolle 3<br />

<strong>Zucker</strong>falle Getränke 4<br />

Kleines <strong>Zucker</strong>lexikon 5<br />

Schokolade 7<br />

NACHTRAG:<br />

Fruchtzucker macht dick / Gefahr für das Herz 8<br />

Süßstoff: Schlank- <strong>oder</strong> Krankmacher<br />

Allgemeines<br />

Er schmeichelt dem Gaumen und streichelt die Seele. Zu viel des Guten aber macht dick und<br />

krank. Er gibt uns Energie und stärkt die Nerven. <strong>Zucker</strong> lässt niemanden kalt: Man liebt ihn<br />

<strong>oder</strong> fürchtet ihn. Doch was steckt hinter den vielschichtigen Mythen, die das weiße Kristallpulver<br />

umranken? Ist er nun Nervennahrung <strong>oder</strong> <strong>Gift</strong>?<br />

Lebensmittel enthalten drei Hauptarten von Grundstoffen: Fett, Eiweiß, Kohlehydrate. Unsere Grundnahrungsmittel<br />

Brot, Nudeln, Kartoffeln und Reis bestehen hauptsächlich aus dem Kohlehydrat<br />

Stärke. Zu den Kohlehydraten zählt auch <strong>Zucker</strong>, von dem es verschiedene Arten gibt. Gemeinsam ist<br />

ihnen, dass sie beim Stoffwechsel verbrannt werden und daher die Eigenschaft eines Energieträgers<br />

haben. <strong>Zucker</strong> besteht aus kleinen Molekülen, die Bausteine größerer Verbindungen sein können. So<br />

kann zum Beispiel Stärke in verschiedene <strong>Zucker</strong>arten zersetzt werden. Darum schmeckt ein Bissen<br />

Brot nach längerem Kauen auch süß. Das gleiche passiert auch im Verdauungstrakt. Größere Kohlehydrate<br />

werden zu <strong>Zucker</strong> zerlegt, der ins Blut gelangt und in Körperzellen geschleust wird, wo er als<br />

Brennstoff dient. Das geht nicht ohne Insulin.<br />

Insulin - Gegenspieler des <strong>Zucker</strong>s<br />

Insulin ist den meisten nur ein Begriff als der Stoff, den Diabetiker spritzen müssen. Das in der Bauchspeicheldrüse<br />

gebildete Hormon spielt jedoch eine zentrale Rolle im menschlichen Stoffwechsel.<br />

Essen wir Kohlenhydrate, die in Magen und Darm zu <strong>Zucker</strong> zerlegt werden, dann steigt der Blutzuckerspiegel.<br />

Als Reaktion darauf wird Insulin ausgeschüttet. Es bewirkt ein Sättigungsgefühl. Hauptfunktion<br />

ist jedoch, den im Blut vorhandenen <strong>Zucker</strong> für die Körperzellen verwertbar zu machen.<br />

Indem es dafür sorgt, dass der <strong>Zucker</strong> aus dem Blut in die Zellen gelangt, senkt Insulin den<br />

Blutzuckerspiegel wieder. Daraus resultiert ein Hungergefühl.<br />

Der Zyklus Kohlenhydrataufnahme - Blutzuckeranstieg - Sättigung - Insulinausschüttung – <strong>Zucker</strong>verwertung<br />

- Blutzuckerabsenkung - Hunger - erneute <strong>Nahrung</strong>saufnahme läuft in verschiedenen<br />

Geschwindigkeiten ab. Einfache Kohlehydrate, wie sie im Weißmehl <strong>oder</strong> im <strong>Zucker</strong> zu finden sind,<br />

werden schnell verwertet, wodurch der <strong>Zucker</strong>spiegel rasch hochschießt und ebenso rasch wieder<br />

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abfällt. Das macht schnell wieder Hunger, obwohl erst viel Energie aufgenommen worden ist. Die<br />

heutigen Essgewohnheiten begünstigen diese rasche Verwertung. Der reichliche Verzehr von<br />

Weißmehlprodukten und ein enorm gestiegener <strong>Zucker</strong>konsum treiben den Stoffwechsel extrem an.<br />

Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin produziert, muss gespritzt werden<br />

Besser sind komplexe Kohlehydrate, wie sie zum Beispiel in Vollkornerzeugnissen, Hülsenfrüchten<br />

<strong>oder</strong> Gemüse enthalten sind. Sie werden langsamer verwertet, der <strong>Zucker</strong>spiegel bleibt konstanter,<br />

und das Sättigungsgefühl hält länger an. Das schützt auch die Bauchspeicheldrüse: Wenn sie ständig<br />

gefordert ist und Insulin zur Verfügung stellen muss, lässt sie allmählich nach und kann nicht mehr<br />

ausreichend Insulin herstellen. Die Folge ist Diabetes Typ 2. Von dieser erworbenen Form der <strong>Zucker</strong>krankheit<br />

unterscheidet sich der angeborene Diabetes Typ 1, der dadurch hervorgerufen wird, dass<br />

die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin herstellen kann, weil sie vom Immunsystem<br />

angegriffen wird.<br />

Bluthochdruck durch Naschen<br />

Zwischen 35 und 45 Kilogramm <strong>Zucker</strong> verzehrt jeder jährlich. Eine direkte Folge ist Übergewicht.<br />

Doch die überflüssigen Pfunde sind mehr als nur ein kosmetisches Problem. Übergewicht ist an der<br />

Entstehung von Diabetes und Bluthochdruck beteiligt.<br />

Ein Übermaß an <strong>Zucker</strong> kann sich fatal auf den Blutdruck auswirken<br />

Bauchfett ist nicht nur ein Energiespeicher, sondern bildet auch Hormone und andere Substanzen, die<br />

an anderen Stellen des Körpers Wirkungen entfalten. Substanzen aus dem Bauchfett beeinflussen<br />

unter anderem, ob wir uns hungrig <strong>oder</strong> satt fühlen und können auch die Gefäße schädigen. Gerade<br />

bei hohen Blutzuckerspiegeln entstehen in den ungeliebten Fettpolstern Stoffe, die die Innenhaut der<br />

Blutgefäße beschädigen. Das verändert deren Struktur, sodass die Blutgefäße steifer werden, was<br />

wiederum zu Bluthochdruck führt.<br />

Dass der Blutzuckerspiegel schwankt, ist normal und unvermeidlich. Ungünstig ist, wenn er oft stark<br />

schwankt, wie es beim Genuss von <strong>Zucker</strong> und anderen einfachen Kohlehydraten der Fall ist. Wer<br />

sich gelegentlich ein paar Pralinen <strong>oder</strong> ein Stückchen Kuchen gönnt, muss sich keine Sorgen um<br />

seinen Blutdruck machen. Aber <strong>Zucker</strong> sollte ein Genussmittel und kein Grundnahrungsmittel sein.<br />

Dasselbe gilt auch für Weißmehl und andere einfache Kohlehydrate. Morgens Marmeladenbrötchen,<br />

zum Mittag ein Dessert, dazwischen ein Schokoriegel, nachmittags Kuchen, abends Naschereien:<br />

Eine solche Lebensweise versetzt den Blutzuckerspiegel in eine ständige Achterbahnfahrt, die den<br />

Blutdruck hochtreibt und die Gefäße schädigt.<br />

Nervennahrung <strong>Zucker</strong> ?<br />

Ob wir Treppen steigen, joggen, schlafen <strong>oder</strong> Zeitung lesen - unser Gehirn braucht ständig <strong>Zucker</strong>.<br />

Weil es keinen anderen Brennstoff verwerten kann, muss rund um die Uhr genug davon zur Verfü-<br />

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gung stehen. Dabei kann das Gehirn selbst keinen <strong>Zucker</strong> speichern und meldet dem Körper darum<br />

ständig den Bedarf nach seiner Versorgung über das Blut.<br />

Körperliche Anstrengung, Krankheit <strong>oder</strong> lange Hungerzeiten können dazu führen, dass der<br />

Blutzuckerspiegel zu stark sinkt. Dann droht Unterzuckerung. Mögliche Symptome sind Sehstörungen,<br />

Händezittern und Schweißausbrüche. Für den Körper ist dann ein Stück Traubenzucker die Rettung.<br />

Das Gehirn selbst ist darauf nicht angewiesen. Gerade weil es ohne <strong>Zucker</strong> nicht arbeiten kann, ist<br />

der Stoffwechsel so angelegt, dass der Schaltzentrale im Kopf der unentbehrliche Treibstoff nie ausgehen<br />

kann. Wird kein <strong>Zucker</strong> von außen zugeführt, zum Beispiel wegen wochenlangen Fastens,<br />

kann der Körper ihn auch selbst herstellen. Das Gehirn wirft dann ein Notprogramm an, indem es<br />

Stresshormone ausschüttet. Diese Hormone lösen Fett aus den eben für solche Fälle geschaffenen<br />

Speicherpolstern am Bauch. Die gelösten Bestandteile werden zur Leber transportiert, wo sie in<br />

<strong>Zucker</strong> umgebaut werden können. Es läuft also der umgekehrte Prozess ab wie beim Aufbau des<br />

Bauchfetts bei starkem <strong>Zucker</strong>verzehr.<br />

Ist <strong>Zucker</strong> wirklich eine Nervennahrung?<br />

Ein weiterer Mechanismus sorgt dafür, dass die so gewonnene Notration an <strong>Zucker</strong> dort ankommt, wo<br />

sie am dringendsten gebraucht wird: Das Gehirn stoppt die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse:<br />

Da dieses Hormon zwingend erforderlich ist, damit Körperzellen <strong>Zucker</strong> verwerten<br />

können, wird so Konkurrenz ausgeschaltet. Das Gehirn verschafft sich selbst Vorfahrt beim Zugriff auf<br />

die <strong>Zucker</strong>reserven: Zuerst bin ich dran! Das Gehirn weiß sich in schwierigen Situationen also<br />

durchaus selbst zu helfen. Darum ist nicht notwendig, bei Leistungstiefs <strong>oder</strong> Prüfungsstress<br />

Süßigkeiten als "Nervennahrung" zu gebrauchen.<br />

Kindergewicht außer Kontrolle<br />

Irgendwann in der Urzeit, irgendwo in Mitteleuropa: Eine Sippe von Urmenschen muss wie jeden Tag<br />

ums nackte Überleben kämpfen. Wurzeln, Beeren und Insekten geben nur wenig Kraft. Jeder kennt<br />

den ständigen Hunger. An kraftvolle Energiespender ist schwer zu gelangen. Die mutigsten und<br />

stärksten Männer wagen die Jagd auf Mammuts und andere gefährliche Großtiere, um die Gruppe mit<br />

Fett und Fleisch über den Winter zu helfen. Einen weiteren begehrten Energielieferanten findet man<br />

hoch in den Bäumen, wenn man wilden Bienen die einzig natürliche Form von fast reinem <strong>Zucker</strong><br />

entreißt. Fett und Süßes waren damals knappe und schwer zu erlangende Lebensspender, und<br />

darum liebt sie unser Geschmackssinn noch heute. Besonders gilt das für Kinder, die einen relativ<br />

höheren Energiebedarf pro Kilogramm Körpergewicht haben.<br />

Immer mehr Kinder sind übergewichtig<br />

Die Zeiten haben sich geändert, unser Geschmack nicht. Süßes und Fettes schmeichelt dem Gaumen,<br />

eben weil es hohen Energiegehalt signalisiert. Heute aber stehen diese Lebensmittel in praktisch<br />

unbegrenzten Mengen zur Verfügung.<br />

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Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Übergewicht. Die Allgegenwart übermäßig süßer und<br />

fetter Lebensmittel ist ein Grund dafür. Hinzu kommen Bewegungsmangel und die kulinarische<br />

Verwahrlosung in vielen Familien, die, statt zu kochen, minderwertige Fertiggerichte bevorzugen.<br />

Süßigkeiten, Limonaden und Junkfood (englisch für Imbissgerichte - wörtlich: Müllfutter) tun ein<br />

Übriges.<br />

"Moby Dick" hilft Kindern<br />

Erwachsene empfinden Figurprobleme zumeist als kosmetischen Makel. Sie sind jedoch zuerst ein<br />

Gesundheitsrisiko. Kinder trifft es früher und damit gravierender, wenn Übergewicht bereits in jungen<br />

Jahren zu Bluthochdruck, Diabetes, kaputten Gelenken führt. Hinzu kommen psychosoziale Probleme,<br />

verursacht vor allem durch Hänselei. Ein Angebot zur Hilfe ist "Moby Dick", ein langfristiges Abnehmprogramm<br />

für Kinder, das deutschlandweit angeboten wird.<br />

Übergewichtige Kinder leiden oft unter ihrem Aussehen und den Hänseleien der anderen. Das<br />

Programm "Moby Dick"hilft ihnen<br />

Eltern sind oft nicht sensibel für Gewichtsprobleme ihrer Kinder, da falsche Ernährungsgewohnheiten<br />

innerhalb der Familien weitergegeben werden, was irrtümlich für Vererbung gehalten wird. Der Anstoß,<br />

etwas zu tun, kommt darum oft erst durch den Kinderarzt. Eine mögliche Anlaufstelle sind die<br />

Partner des Netzwerks "Moby Dick".<br />

Die teilnehmenden Kinder treffen sich einmal pro Woche für drei Stunden, um zu lernen, was sie tun<br />

können, um abzunehmen. Hier sind sie unter sich und können sich etwas trauen. Im Schulsport<br />

verschüchterte Pummel entdecken die Freude an der Bewegung wieder. Hier gibt es keine Hänseleien<br />

und Ausgrenzung, unter denen fast alle leiden.<br />

Richtige Ernährung spielt in dem Programm natürlich ebenso eine große Rolle. Weg vom Fast Food,<br />

weg von Fett und <strong>Zucker</strong> heißt die Devise. Bei "Moby Dick" lernen die Kinder den Umgang mit<br />

gesunden Lebensmitteln. Es werden zusammen kleine Menüs gekocht, man probiert neue Rezepte<br />

aus und isst zusammen. Lernen soll ja auch Spaß machen. Der Erfolg gibt dem Konzept recht: Nach<br />

einem Jahr haben die Hälfte der Kinder abgenommen <strong>oder</strong> zumindest ihr Gewicht gehalten. Auch das<br />

ist bereits ein Gewinn, da sich durch das gleichzeitige Wachstum das Verhältnis von Größe zu<br />

Gewicht verbessert. Neben dem Wissen um eine gesündere Lebensweise nehmen die Jungen und<br />

Mädchen ein gestärktes Selbstbewusstsein mit und finden neue Freunde. Die Kosten des Kurses<br />

werden von den meisten Krankenkassen vollständig übernommen.<br />

<strong>Zucker</strong>falle Getränke<br />

Cola ist die bekannteste <strong>Zucker</strong>bombe unter den Getränken, aber bei weitem nicht die einzige<br />

Cola, Limonaden, Eistee und Milchmixgetränke sind meist reine <strong>Zucker</strong>wässer. Aber auch wer glaubt<br />

mit Säften besser zu fahren, kann sich täuschen. Abhängig vom Anteil an Fruchtsaft unterscheidet<br />

man reinen Fruchtsaft, Nektar und Fruchtsaftgetränke:<br />

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Fruchtsaftgetränke enthalten je nach Sorte mitunter nur sechs Prozent Saft. Der Rest sind Wasser,<br />

Aromastoffe und - <strong>Zucker</strong>.<br />

Unser Rat: Finger Weg!<br />

Nektar klingt edel, sein Fruchtanteil liegt aber auch nur bei 25 bis 50 Prozent. Hinzu kommen bis zu 20<br />

Prozent <strong>Zucker</strong>.<br />

Reiner Fruchtsaft ist ebenfalls mitnichten das, was Verbraucher darunter zu verstehen glauben: Bis zu<br />

150 Gramm <strong>Zucker</strong>zusatz pro Liter sind erlaubt, bei bis zu 15 Gramm ist noch nicht einmal eine<br />

Kennzeichnung erforderlich.<br />

Der Saft selbst enthält, von dem beigegebenen <strong>Zucker</strong>zusatz abgesehen, ohnehin den im Obst<br />

steckenden Fruchtzucker. Die beste Variante sind darum reine Säfte, die mit Wasser zu Schorlen<br />

verdünnt werden.<br />

Kleines Süßungs-Lexikon<br />

Blutzucker<br />

Blutzucker ist Traubenzucker, der durch die Verdauung ins Blut gelangt und damit als Energielieferant<br />

in die Zellen transportiert wird. Stärke und Haushaltszucker werden dazu zuvor zu Traubenzucker<br />

zerlegt. Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel nicht steigen und wird langsamer abgebaut. Früher<br />

galt er darum als Alternative für Diabetiker, heute sieht man den Trend zum verbreiteten Einsatz von<br />

=> Fruchtzucker eher kritisch.<br />

Brauner <strong>Zucker</strong><br />

Brauner <strong>Zucker</strong> ist ein Zwischenprodukt bei der <strong>Zucker</strong>herstellung, das noch nicht vollständig gereinigt<br />

ist. Er ist nicht gesünder als weißer <strong>Zucker</strong>.<br />

Dextrose<br />

s. Traubenzucker<br />

Fruchtzucker<br />

Fruchtzucker kommt in Obst vor, steckt in Verbindung aber auch im Haushaltszucker und wird<br />

verarbeiteten Lebensmitteln als Süßungsmittel zugesetzt. Er wird auf andere Weise verdaut als Traubenzucker,<br />

so dass er nicht in gleicher Weise sättigt. Fruchtzucker steht darum im Verdacht, Übergewicht<br />

zu fördern. Außerdem verschlechtert er die Blutfettwerte. Die in Obst enthaltenen Mengen<br />

sind unbedenklich. Konzentrierter Fruchtzucker als Süßungsmittel für Limonaden <strong>oder</strong> Milchprodukte<br />

ist jedoch nicht empfehlenswert.<br />

Siehe Artikel im Nachtrag !<br />

Fruktose<br />

s. Fruchtzucker<br />

Fruktose-Glukose-Sirup und Glukose-Fruktose-Sirup<br />

Fruktose-Glukose-Sirup und Glukose-Fruktose-Sirup sind Mischungen aus Fruchtzucker und Traubenzucker.<br />

Die Reihenfolge der Begriffe zeigt an, von welcher <strong>Zucker</strong>art mehr enthalten ist. Dieser Sirup<br />

wird nicht aus <strong>Zucker</strong>rüben, sondern chemisch aus Getreidestärke gewonnen, ist besonders billig und<br />

wird benutzt, um <strong>Zucker</strong> nicht als solchen in Zutatenlisten ausweisen zu müssen. Der hohe Fruchtzuckergehalt<br />

in Fruktose-Glukose-Sirup gilt als möglicher Verursacher von Übergewicht.<br />

Der einzige <strong>Zucker</strong>, der in der Natur konzentriert vorkommt: Honig<br />

Galaktose<br />

Galaktose ist ein einfacher <strong>Zucker</strong>, der ein Baustein anderer <strong>Zucker</strong>arten ist, darunter des Milchzuckers.<br />

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Glukose<br />

s. Traubenzucker<br />

Haushaltszucker<br />

s. Raffinade<br />

Honig<br />

Honig ist die einzige Form, in der <strong>Zucker</strong> in der Natur konzentriert vorkommt. Hauptbestandteile sind<br />

Fruchtzucker, Traubenzucker und Wasser. In geringerem Umfang sind auch andere <strong>Zucker</strong>arten<br />

sowie Vitamine, Mineralien, Enzyme, Proteine, Farb- und Aromastoffe enthalten. Das gibt Honig einen<br />

zusätzlichen Wert.<br />

Die hauptsächlich enthaltenen <strong>Zucker</strong> sind jedoch nicht gesünder als andere <strong>Zucker</strong>arten.<br />

Kandis<br />

Kandis sind farblose <strong>oder</strong> braune Kristalle aus <strong>Zucker</strong>lösungen. Süßkraft und gesundheitlicher Wert<br />

unterscheiden sich nicht von Haushaltszucker.<br />

Karamell<br />

Karamell ist geschmolzener <strong>Zucker</strong>. Beim Erhitzen finden chemische Umwandlungen statt. Karamell<br />

bekommt dadurch ein besonderes Aroma und kristallisiert nicht wieder aus. Es wird zumeist aus<br />

Kristallzucker hergestellt, obwohl auch andere <strong>Zucker</strong>arten karamellisieren können.<br />

Kristallzucker<br />

s. Saccharose<br />

Laktose<br />

s. Milchzucker<br />

Maissirup<br />

Maissirup wird durch Aufspalten von Maisstärke mit Enzymen hergestellt und besteht aus Glukose<br />

und Fruktose. Hersteller von Bio-Produkten nutzen das künstliche Produkt gerne, um den Begriff<br />

"<strong>Zucker</strong>" auf der Zutatenliste zu vermeiden.<br />

Maltodextrin<br />

s. Stärkezucker<br />

Maltose, Malzzucker<br />

Maltose <strong>oder</strong> Malzzucker wird aus Stärke gewonnen und zur Herstellung von Alkohol verwendet.<br />

Mannit<br />

s. <strong>Zucker</strong>alkohol<br />

Milchzucker<br />

Milchzucker ist ein <strong>Zucker</strong>, der in Milch vorkommt und sich aus Glukose und Galaktose zusammensetzt.<br />

Um verdaut werden zu können, muss er in diese beiden Bestandteile aufgespalten werden.<br />

Dazu ist ein Enzym namens Laktase verantwortlich. Vielen Erwachsenen fehlt dieses Enzym, weshalb<br />

sie Milch nicht vertragen.<br />

Puderzucker<br />

Puderzucker ist fein gemahlene Raffinade und wird hauptsächlich zum Backen verwendet.<br />

Raffinade<br />

Raffinade ist der gewöhnliche Haushaltszucker, bei dem es sich chemisch um Saccharose handelt.<br />

Rohrzucker<br />

Rohrzucker ist Saccharose. Chemisch besteht kein Unterschied zum Rübenzucker.<br />

Saccharose<br />

Saccharose ist der normaler Haushaltszucker. Ein Molekül Saccharose setzt sich zusammen aus<br />

einem Molekül Traubenzucker und einem Molekül Fruchtzucker. Eine Lösung von Haushaltszucker<br />

besteht darum je zur Hälfte aus diesen beiden einfachen <strong>Zucker</strong>arten.<br />

Sirup<br />

Sirup ist zuckerhaltiger Pflanzensaft, der durch Kochen eingedickt wird. Manche Siruparten werden<br />

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aus geschmacklichen Gründen geschätzt (Ahornsirup), andere wie etwa Birnendicksaft gelten als<br />

gesündere Alternative zum <strong>Zucker</strong>. Das sind sie aber nur mit Blick auf den hohen Mineralgehalt. Der<br />

<strong>Zucker</strong>anteil ist nicht besser als reiner <strong>Zucker</strong>.<br />

Sorbit<br />

Sorbit ist ein <strong>Zucker</strong>alkohol.<br />

Stärkezucker<br />

Stärkezucker werden nicht aus <strong>Zucker</strong>rohr <strong>oder</strong> -rüben gewonnen, sondern aus Getreide. Dessen<br />

Stärke wird chemisch ähnlich wie bei der Verdauung aufgespalten, wodurch <strong>Zucker</strong> entsteht. Dieser<br />

Retortenzucker ersetzt bei der industriellen Lebensmittelproduktion zunehmend Raffinade.<br />

Stevia<br />

Dies ist ein aus einem südamerikanischen Gewächs gewonnener Süßstoff, der auch in Asien sehr<br />

gebräuchlich ist. Stevia hat hohe Süßkraft, sodaß i. a. nur wenige Tropfen genügen. In der EU ist er<br />

zunächst verboten (<strong>Zucker</strong>lobby !), wird aber wegen seiner gesundheitlichen Unbedenklichkeit und<br />

Kalorienarmut wahrscheinlich nach ausgiebigen Erprobungen noch 2010 für den Verzehr zugelassen.<br />

Süßstoffe auf chemischer Basis (Cyclamat, Aspartam etc.)<br />

Süßstoffe haben eine um ein vielfaches höhere Süßkraft als <strong>Zucker</strong> und können darum bereits in sehr<br />

geringen Mengen denselben geschmacklichen Effekt erzielen. Chemisch haben sie mit <strong>Zucker</strong> nichts<br />

gemein. Darum sind Energiegehalt und Kariesrisiko niedriger. Auf gesundheitliche Nachteile von<br />

Süßstoffen wird seit Jahrzehnten zu wenig hingewiesen ! Interessanterweise werden sie auch in<br />

der Schweinemast eingesetzt.<br />

Beachte: Datei „aspartam.doc“ über die sehr großen gesundheitlichen Gefahren.<br />

Traubenzucker<br />

Traubenzucker (Dextrose, Glukose) ist ein einfaches <strong>Zucker</strong>molekül, das in Früchten vorkommt, aber<br />

auch ein Bestandteil von Haushaltszucker (Saccharose) ist. Zugleich ist dies die Form, in der <strong>Zucker</strong><br />

im Blut als Energielieferant zu den Körperzellen transportiert wird. Traubenzucker wird besonders<br />

schnell verdaut und lässt darum den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen. Dies ist gesundheitlich<br />

ungünstig. Der steigende <strong>Zucker</strong>spiegel bewirkt eine Insulinausschüttung, durch die der Spiegel<br />

wieder rasch sinkt. Der dann niedrige Spiegel löst Hunger aus. Der Traubenzucker verpufft also<br />

schnell, liefert dabei aber viel Energie.<br />

Xylit<br />

Xylit ist ein <strong>Zucker</strong>alkohol.<br />

<strong>Zucker</strong>alkohole<br />

<strong>Zucker</strong>alkohole wie Mannit, Sorbit <strong>oder</strong> Xylit entstehen durch die industrielle Verarbeitung von <strong>Zucker</strong>.<br />

Sie werden als <strong>Zucker</strong>austauschstoffe verwendet und haben den Vorteil, vom Körper langsamer und<br />

ohne Insulin abgebaut zu werden, was für Diabetiker von Bedeutung ist. In großen Mengen wirken sie<br />

abführend.<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffe<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffe sind <strong>Zucker</strong>alkohole, die als Ersatz für <strong>Zucker</strong> zum Einsatz kommen, da sie<br />

anders verstoffwechselt werden.<br />

<strong>Zucker</strong>couleur<br />

<strong>Zucker</strong>couleur ist Farbstoff, der aus Karamell besteht.<br />

Süße Verführung, gesunder Genuss: Schokolade<br />

Als Milchgetränk, in Gebäck <strong>oder</strong> in zart schmelzender Schokolade: Kakao lässt sich in unzähligen<br />

Variationen genießen. Die kleinen dunklen Bohnen veredeln nicht nur allerlei Leckereien, sie sind<br />

auch noch gesund. Bereits im 18. Jahrhundert empfahlen französische Ärzte Schokolade als<br />

Heilmittel. Mehr als 100 wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitsfördernde Wirkung von<br />

Schokolade. Wissenschaftler haben in Kakao spezielle Pflanzeninhaltsstoffe, sogenannte Phenole,<br />

gefunden. Ihre Aufgabe ist es, die Zellwände der Pflanzen zu festigen, um sie vor Schädlingen und<br />

Krankheiten zu schützen.<br />

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Im menschlichen Körper sollen die Phenole köpereigene Reparaturmechanismen unterstützen. Dieser<br />

positive Effekt spielt insbesondere bei Herzkranzgefäß-Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Hier<br />

mobilisieren die Phenole spezielle Gefäßvorläuferzellen, die für die Regeneration und Reparatur<br />

geschädigter Gefäßwände verantwortlich sind.<br />

Hoher Kakaoanteil wichtig<br />

Wer seine Blutgefäße schützen will, sollte beim Schokoladenkauf daher auf einen möglichst hohen<br />

Kakaoanteil achten. Sind nur 30 Prozent <strong>oder</strong> weniger enthalten, überwiegen im Lebensmittel Fett und<br />

<strong>Zucker</strong> - der positive Gesundheitseffekt ist allenfalls gering. In speziellen Schokoladen-Fachgeschäften<br />

hat man die Auswahl unter vielen Schokoladensorten mit hochprozentigem Kakaoanteil. Und<br />

zusammen mit heißer Milch schmeckt die dunkle Schokolade in der kalten Jahreszeit besonders gut.<br />

Als süße Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann so das<br />

Heißgetränk einen gesunden Winterspeiseplan bereichern.<br />

Fruchtzucker (Fructose) macht dick !<br />

Zu viel <strong>Zucker</strong> ist ungesund - und doch können wir ihm kaum entkommen. Er steckt nicht nur in<br />

Süßwaren, sondern auch in Getränken, Ketchup <strong>oder</strong> Müsli. Neuerdings wird der herkömmliche<br />

<strong>Zucker</strong> immer öfter durch Fructose verdrängt, gewonnen aus Äpfeln <strong>oder</strong> Mais. Das klingt gesund,<br />

doch eine aktuelle Studie zeigt etwas anderes: Im Tierversuch wurden Mäuse acht Wochen lang mit<br />

<strong>Zucker</strong> gefüttert. Eine Gruppe erhielt Traubenzucker (Glucose), eine andere Haushaltszucker und die<br />

dritte Fructose. Alle Tiere erhielten die gleiche Kalorienmenge. Dabei legten die mit Fructose<br />

gefütterten Tiere deutlich mehr an Gewicht zu.<br />

Was passiert im Körper, wenn wir <strong>Zucker</strong> aufnehmen? Essen wir normalen <strong>Zucker</strong>, schüttet die<br />

Bauchspeicheldrüse Insulin aus und das Sättigungsgefühl setzt ein. Bei Fruchtzucker gibt es dieses<br />

Signal nicht, der Hunger bleibt. Fructose kann beim Menschen außerdem den Stoffwechsel verändern<br />

und die Leber verfetten, denn Fruchtzucker wird in erster Linie in der Leber verarbeitet und in Form<br />

von Fetten gespeichert. Jeder dritte Erwachsene kann zudem nur 25 Gramm Fructose vertragen, was<br />

etwa einem halben Liter Limonade entspricht. Zu viel Fructose gärt im Darm und bildet Gase - sie<br />

Seite 8 von 14


kann einen Reizdarm mit Blähungen, Krämpfen und Durchfall verursachen. Der Verzicht auf<br />

Fruchtzucker vermindert solche Magen-Darm-Probleme sehr schnell.<br />

Leider lässt sich meistens nicht erkennen, wie viel Fructose ein Produkt enthält - in der<br />

Mengenangabe werden die Süßstoffe unter Kohlehydraten zusammengefasst. Während die Zahl der<br />

Übergewichtigen steigt, ist der Fructoseverbrauch in den vergangenen 20 Jahren um das<br />

Hundertfache gestiegen. Verbraucher sollten daher Lebensmittel mit künstlicher Fructose meiden und<br />

sie nur in Form von Obst und Gemüse konsumieren. So ist eine Überdosierung praktisch<br />

ausgeschlossen.<br />

Sendung im BR: Fruchtzucker Dickmacher und Gefahr für das Herz?<br />

Von Katrin Frink<br />

Zu viel Fruchtzucker macht nicht nur dick, sondern verschlechtert auch die Blutwerte. Am<br />

meisten betroffen: Männer. Das zumindest haben Studien gezeigt. Doch was bedeutet das für<br />

die Ernährung? Soll Obst jetzt gemieden werden? Wie sieht es aus bei Lebensmitteln, die mit<br />

künstlicher Fruktose angereichert sind? Gibt es eine Kennzeichnung?<br />

Ob in Keksen, Schokolade, Joghurts, Softdrinks - in Unmengen an Produkten steckt <strong>Zucker</strong>, normaler<br />

Haushaltszucker. Der ist bekanntlich ungesund. Wie gut, dass es doch eine Alternative gibt:<br />

Fruchtzucker, auch Fruktose genannt. Er steckt zum Beispiel in Sport- und Wellness-Getränken,<br />

Marmeladen, Säften, Müslis, Joghurts, Ketchup und vielem mehr. Die Aufschriften hören sich<br />

vielversprechend an: "besonders fruchtig", "kalorienarm", "ohne Kristallzucker". Das kann doch nur<br />

gesund sein. Leider stimmt das nicht, denn Fruchtzucker soll dick machen. Das ist das Ergebnis einer<br />

deutschen Studie.<br />

Bildunterschrift: Bei fertig gepressten Säften aus dem Handel kann Fruchtszucker enhalten sein.<br />

Fruchtzucker soll dick machen<br />

Die Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam fütterten Mäuse<br />

zwei Monate lang mit Nährlösungen. Die eine Gruppe der Mäuse trank Softdrinks mit normalem<br />

Haushaltszucker, die andere bekam eine Fruktose-Lösung. Das Ergebnis: Die Mäuse mit der<br />

Fructose-Lösung wurden dicker als alle anderen. Und das gilt nicht nur für Mäuse, sondern auch für<br />

Menschen.<br />

Fructose macht dick! Warum?<br />

Wenn wir normal gesüßte <strong>Nahrung</strong> essen, wird in unserem Körper Insulin ausgeschüttet. Das gibt<br />

dem Gehirn das Signal: Ich bin satt! Fructose löst die Insulinausschüttung nicht aus. Das heißt: Es gibt<br />

kein Sättigungssignal. Die Folge: Wir essen <strong>oder</strong> trinken mehr, als der Körper braucht. Ein weiteres<br />

Ergebnis der Studie: Die Mäuse mit der Fruktoselösung hatten eine Fettleber bekommen.<br />

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Fruktose schlägt auf das Herz<br />

Außerdem soll zuviel Fruchtzucker die Blutfettwerte verschlechtern.<br />

Annette Schürmann, Deutsches Institut für Ernährungsforschung: "Die erhöhten Blutfettwerte<br />

begünstigen auf Dauer Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Arterien können sich verengen. Eine<br />

Arteriosklerose entwickelt sich, die sich in einer hartnäckigen Entzündung der Blutgefäße äußert."<br />

Fruktose fördert Gicht<br />

Ein weiteres Ergebnis einer Studie: Fruktose soll Gicht fördern. Ein fructosehaltiger Softdrink pro Tag<br />

und das Gichtrisiko kann sich um 45 Prozent erhöhen.<br />

Fruktose-Unverträglichkeit<br />

Ein weiteres Problem: Manche Menschen können Fructose nicht vertragen. Schon bei kleinsten<br />

Mengen kommt es zu Magen- und Darmbeschwerden. Sie müssen ihre Ernährung umstellen.<br />

Auch Fruchtzucker in Obst und Gemüse schädlich?<br />

Gilt das erhöhte Risiko ebenso für den natürlichen Fruchtzucker? Der steckt ja schließlich auch in<br />

Obst und Gemüse.<br />

Andrea Danitschek, Ernährungswissenschaftlerin, Verbraucherzentrale Bayern: "Die Mengen<br />

sind ganz unterschiedlich, die wir zum einen im Obst haben, zum anderen in verarbeiteten<br />

Lebensmitteln wie zum Beispiel Erfrischungsgetränken. In der Regel ist im Obst weniger Fruchtzucker<br />

enthalten. Die großen Mengen heutzutage, die sind in m<strong>oder</strong>nen Produkten wie zum Beispiel<br />

Wellness-Getränken. Die nehmen wir über verarbeitete Lebensmittel auf und nicht über Obst und<br />

Gemüse."<br />

Das bedeutet: Mehrere Portionen Obst <strong>oder</strong> Gemüse am Tag sind wichtig. Darin stecken Vitamine,<br />

Mineralien und "die Sattmacher": Ballaststoffe! In Säften und Schorlen fehlen sie.<br />

Bildunterschrift: Lieber selbst kochen, als auf Fertigprodukte zurückzugreifen.<br />

Vorsicht bei verarbeiteten Lebensmitteln<br />

Vorsicht ist eher bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Sport- und Wellness-Wasser, Frucht-Smoothies<br />

sowie Diät- und Diabetikerprodukten gefragt. Das Problem ist nämlich, die Hersteller können soviel<br />

Fruchtzucker zu ihren Lebensmitteln zugeben, wie sie möchten. Doch die tägliche Aufnahme sollte<br />

nicht über 60 Gramm liegen. Manchmal ist es schwierig herauszufinden, wie viel Fruchtzucker<br />

tatsächlich in einem Produkt steckt, denn Fructose wird oft unter Kohlehydraten zusammengefasst.<br />

Ein Tipp: In der Zutatenliste muss es stehen und je weiter oben, desto mehr ist drin. Dann doch<br />

besser zu Obst und Gemüse greifen.<br />

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<strong>Zucker</strong>ersatzstoffe: Schlank – <strong>oder</strong> Krankmacher ?<br />

Von Herbert Hackl<br />

Stand: 03.04.2009<br />

Kommentar von Wilhelm: Diese Zeilen sind sehr industriefreundlich. Einige Horrormeldungen<br />

sind in einer eigenen Datei „aspartam.doc“ enthalten.<br />

37 Kilogramm <strong>Zucker</strong> verzehrt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Dabei gäbe es auch<br />

wesentlich kalorienärmere Süßungsmittel, wie etwa Süß- <strong>oder</strong> <strong>Zucker</strong>austauschstoffe. Aber<br />

sind die auch gesund?<br />

Von Geburt an hat der Mensch eine Vorliebe für die Geschmacksrichtung "süß". Schließlich verspricht<br />

sie energiereiche <strong>Nahrung</strong>. Doch noch nie hat der Mensch in seiner Entwicklungsgeschichte so viel<br />

Süßes zu sich genommen, wie heute. Die Hälfte von den 37 kg würde reichen, um von einer noch<br />

gesunden Ernährung zu sprechen.<br />

Eine große Menge <strong>Zucker</strong> versteckt sich in Fertigprodukten, die wir täglich zu uns nehmen. Die<br />

aufgenommenen Mengen wären noch höher, wenn die Lebensmittelindustrie in den vergangenen<br />

Jahren und Jahrzehnten nicht mehr und mehr dazu übergegangen wäre, <strong>Zucker</strong> durch andere<br />

"Süßstoffe" zu ersetzen.<br />

Diese <strong>Zucker</strong>ersatz-Stoffe werden prinzipiell in zwei Klassen unterteilt: die Süßstoffe und die<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffe.<br />

Süßstoffe<br />

In der Europäischen Union (EU) sind Acesulfam, Aspartam, Cyclamat, Neohesperidin DC,<br />

Saccharin, Thaumatin, Sucralose und Aspartam-Acesulfamsalz als Süßstoffe zugelassen. Es<br />

handelt sich dabei um synthetische, aber auch natürliche Verbindungen. Sie süßen 30 bis 3.000 mal<br />

stärker als Haushaltszucker (Saccharose) und haben dabei kaum Kalorien. Sie werden in unserem<br />

Körper auch unabhängig vom Insulin verstoffwechselt und kommen somit in Diabetiker-Lebensmitteln<br />

zum Einsatz.<br />

Süßstoffe werden nach dem Verzehr weitgehend <strong>oder</strong> völlig unverändert wieder ausgeschieden. Viele<br />

Ärzte befürworten den Einsatz von Süßstoffen zur Unterstützung der Gewichtsreduktion bei Diäten.<br />

Allerdings warnen sie auch davor. Denn wer auf der einen Seite mit Süßstoffen Kalorien reduziert,<br />

neigt oft dazu, sich bei anderer Gelegenheit für den Verzicht wieder zu belohnen.<br />

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Süßstoffe haben gegenüber dem Haushaltszucker einen entscheidenden Nachteil: Sie schmecken<br />

nicht so gut. Vor allem bei höheren Konzentrationen können unterschiedliche Arten von<br />

Beigeschmack auftreten - zum Beispiel metallisch <strong>oder</strong> lakritzartig. Mancher Süßstoff bleibt auch sehr<br />

lange im Mund. Häufig müssen deshalb die Süßstoffe kombiniert werden, um einen runden<br />

Geschmack zu erreichen. Einige Süßstoffe verlieren bei längerer Lagerung (Aspartam) <strong>oder</strong> beim<br />

Erhitzen ihre Wirkung.<br />

Sind Süßstoffe Krankmacher?<br />

Der Süßstoff Aspartam (E951) geriet immer wieder unter Verdacht, die Entstehung von Krebserkrankungen<br />

mit zu beeinflussen. Das Europäische Ramazzini-Instituts (Bologna, Italien) veröffentlichte<br />

2005 eine Studie, die einen solchen Zusammenhang nahelegt. Allerdings stuft die Europäische<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Süßstoff weiterhin als unbedenklich ein.<br />

Cyclamat (E952) ist seit 1969 in den USA verboten. Im Tierversuch zeigten sich Hinweise, dass der<br />

Stoff krebserregend ist. Allerdings sind die Studien umstritten. In anderen Studien konnten die<br />

Ergebnisse nicht bestätigt werden.<br />

Bildunterschrift: Versuchsratten testeten Saccharin<br />

In Fütterungsversuchen an Ratten ergaben sich auch Hinweise, wonach Saccharin (E954) an der<br />

Entstehung von Blasenkrebs beteiligt sein könnte. Aber auch hier konnten nachfolgende Untersuchungen<br />

keinen Beweis erbringen.<br />

Höchstwerte<br />

Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die FAO geben aufgrund der unsicheren Datenlage<br />

Höchstwerte aus. Der sogenannte ADI-Wert (acceptable daily intake - die erlaubte tägliche Konsummenge)<br />

gibt die Dosis pro Tag in mg pro kg Körpergewicht an, die lebenslang zu sich genommen<br />

werden darf. Die Höchstwerte von 5 mg/kg (Saccharin) und 40 mg/kg (Aspartam) Körpergewicht<br />

beziehen sich allerdings nur auf erwachsene Männer.<br />

Süßstoffe in Speisen<br />

Die Lebensmittelindustrie setzt Süßstoffe vor allem in diätischen Erzeugnissen und in Light-Produkten<br />

ein. Aspartam wird zusammen mit Cyclamat vor allem bei kalorienreduzierten Erfrischungsgetränken,<br />

Dessertspeisen, Milchzubereitungen, Speiseeis, Brotaufstrichen (Konfitüren, Gelees und Marmeladen,<br />

Obstkonserven, süß-saure Konserven), Senf, Soßen, Obstkonserven und Spirituosen eingesetzt.<br />

Gerade im Sommer können Kinder durch den Konsum von kalorienreduzierten Erfrischungsgetränken<br />

sehr leicht die empfohlenen Höchstwerte erreichen. Baby- und Kleinkinderkost sollte nicht mit Süßstoff<br />

gesüßt werden.<br />

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Durch das Süßen von Kaffee <strong>oder</strong> Tee mit Süßstoff ließen sich im Jahr rein rechnerisch 23.360<br />

Kilokalorien einsparen, was einer Fettgewebsmasse von etwa 3 Kilogramm entspräche.<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffe (<strong>Zucker</strong>alkohole)<br />

Im Durchschnitt haben <strong>Zucker</strong>austauschstoffe halb so viele Kalorien wie Haushaltszucker. Weil ihre<br />

"Energie" nur ganz langsam in die Blutbahn gelangt, haben <strong>Zucker</strong>austauschstoffe außerdem kaum<br />

eine Auswirkung auf den Blutzucker- und Insulinspiegel. Deshalb können sie - wie die Süßstoffe - in<br />

diätischen Lebensmitteln eingesetzt werden. Im Gegensatz zu den Süßstoffen handelt es sich bei den<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffen aber um <strong>Zucker</strong>arten, sogenannte <strong>Zucker</strong>alkohole. Zugelassen sind Sorbit,<br />

Mannit, Isomalt (natürlich auch <strong>Zucker</strong>rüben), Xylit, Maltit, Laktit.<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffe können von den Bakterien im Mund so gut wie gar nicht verwertet werden - so<br />

entsteht auch keine zahnschädigende Säure. Sie werden deshalb vor allem auch in Kaugummis<br />

eingesetzt. Da sie nur sehr langsam ins Blut aufgenommen werden, gelangen sie auch in die unteren<br />

Dünndarmabschnitte. Dort regen sie die Darmtätigkeit an und ziehen Wasser.<br />

Bei übermäßigem Konsum können <strong>Zucker</strong>austauschstoffe so zu Blähungen und starken Durchfällen<br />

führen. Lebensmittel mit mehr als zehn Prozent <strong>Zucker</strong>austauschstoffen müssen deshalb mit dem<br />

Hinweis "kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" versehen sein. Obwohl <strong>Zucker</strong>austauschstoffe<br />

diese "Nebenwirkungen" haben, gelten für sie keine Höchstmengenbegrenzungen.<br />

<strong>Zucker</strong>ausstauschstoffe in Speisen<br />

<strong>Zucker</strong>ausstauschstoffe dürfen folgenden industriell gefertigten Lebensmitteln zugesetzt werden:<br />

Dessertspeisen, Frühstückscerealien, Speiseeis, Marmeladen, Obstzubereitungen, Süßwaren,<br />

Saucen, Senf, feinen Backwaren sowie diätetischen Lebensmitteln. Sorbit ist mengenmäßig der am<br />

häufigsten verwendete <strong>Zucker</strong>alkohol.<br />

Fruchtzucker<br />

Fruchtzucker hat genau so viele Kalorien wie <strong>Zucker</strong>, ist aber süßer (Faktor 1,2). Er hat nur geringen<br />

Einfluss auf den Insulinspiegel, genauso wie Süßstoffe <strong>oder</strong> <strong>Zucker</strong>austauschstoffe. Im Gegensatz<br />

dazu kann Fruchtzucker aber sehr wohl Karies fördern. Wegen der insulinunabhängigen<br />

Verstoffwechselung der Fructose wird sie bei diätetischen Lebensmittel für Diabetiker verwendet. Der<br />

Blutzucker steigt bei Zufuhr von Fruchtzucker viel langsamer an als bei Zufuhr von Saccharose.<br />

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Die gesundheitliche Relevanz von Fructose ist äußerst umstritten. So zeigten Studien, dass bei<br />

männlichen Probanden, die große Mengen Fruchtzucker konsumierten, nach fünf Wochen hohe<br />

Cholesterin- und Fettsäurewerte im Blut nachgewiesen werden konnten.<br />

Eine Studie, die das Deutsche Institut für Ernährungsforschung an Mäusen durchführte, ergab einen<br />

Zusammenhang zwischen Fructosekonsum und Übergewicht. Dabei war aber nicht die vermehrte<br />

Kalorienaufnahme verantwortlich, sondern die Veränderung des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels.<br />

Die negativen Effekte sind auch darauf zurückzuführen, dass rund ein Drittel der Bevölkerung<br />

Fructose nur schlecht aufnehmen kann. Der nicht aufgenommene <strong>Zucker</strong>anteil führt möglicherweise<br />

auch zu einem vermehrten Bakterienwachstum im Darm. Dies wiederum könnte zu einer chronischen<br />

Immunstimulation und damit auch zu einer Beeinflussung der Insulinrezeptoren führen. Auf diese Art<br />

wäre die angeblich "bessere" Toleranz bei Diabetikern langfristig wieder zunichte gemacht. Andere<br />

Studien weisen auch auf eine Schädigung der Nierenfunktion hin.<br />

Aufgrund der möglichen gesundheitlichen Risiken wird eine entsprechende Deklarationspflicht bei<br />

Verwendung von Fructose gefordert. Die Einzeldosis bei Fructose sollte maximal 25 Gramm, die<br />

Tagesdosis nicht mehr als 60 Gramm betragen.<br />

Links<br />

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

www.vis.bayern.de/ernaehrung/fachinformationen/lebensmittel/gruppen/zucker.htm<br />

Alles über Ernährung:<br />

www.was-wir-essen.de<br />

(Portal, in dem man über Stichwortsuche viele Informationen zu Süßstoffen und<br />

<strong>Zucker</strong>austauschstoffen findet)<br />

www.zusatzstoffe-online.de<br />

Projekt der Verbraucherinitiative e.V. mit Informationen zum Thema <strong>Zucker</strong>ersatzstoffe,<br />

Lebensmittelfarbstoffe, Geschmacksverstärker, etc.<br />

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