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Vorgespannte Deckenplatten - Frilo

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Fachthema DIN 1045-1<br />

3.4 Einwirkungen<br />

3.4.1 Äußere Einwirkungen<br />

§ Konstruktionseigengewicht: g k,1 = 25 ⋅ 0,26 = 6,50 kN/m²<br />

§ Ständige Last (Ausbaulast): g k,2 = 1,50 kN/m²<br />

§ Verkehrslast: q k = 3,25 kN/m²<br />

3.4.2 Einwirkungen infolge Vorspannung<br />

Die Vorspannung wird in dieser Berechnung als ständige<br />

Einwirkung durch Umlenk- und Ankerkräfte angesetzt.<br />

Um die Einwirkungen zu ermitteln, ist zunächst der<br />

Spanngliedverlauf zu bestimmen. Dieser ist bei freier Spanngliedlage<br />

von der Steifigkeit des Spanngliedes abhängig und<br />

wird durch Parabeln 4. Grades beschrieben. Daraus können<br />

die Neigung und Krümmung des Spanngliedes, die Umlenkkräfte<br />

und die freie Durchhanglänge bestimmt werden<br />

(siehe Gleichung (8) bis (23)).<br />

Bei der freien Spanngliedlage erzeugt das Spannglied<br />

eine parabolische Umlenkkraft. Für die praktische Berechnung<br />

können äquivalente Umlenkkräfte durch Integration<br />

bestimmt und in den Flächenschwerpunkten der parabolischen<br />

Umlenkkräfte angesetzt werden. Hierbei ist zu beachten,<br />

dass der Spannkraftverlauf über den Innenstützen nicht<br />

ab Stützenmitte, sondern erst ab einer Entfernung von 15<br />

cm von Stützenmitte beginnt, da nach [1] 12.10.4 (7) zwei<br />

Befestigungen an der oberen Betonstahlbewehrungslage im<br />

Stützbereich ausreichend sind, deren Abstand zwischen 30<br />

cm und einem Meter betragen sollte. In diesem Beispiel wird<br />

der Abstand auf 30 cm festgelegt.<br />

3.4.2.1 Spanngliedverlauf<br />

§ Mittenanhebung<br />

Für die Mittenanhebung ergibt sich der Spanngliedverlauf<br />

nach Gleichung (16) und die freie Durchhanglänge nach<br />

Gleichung (23). Bei der Ermittlung der Kennwerte e 1, e 2<br />

und L M wird im Bereich der Kreuzungspunkte (Stützungen)<br />

davon ausgegangen, dass die Spannglieder in y-Richtung<br />

nahe zum Bauteilrand verlegt werden. Die Kennwerte<br />

sind damit getrennt für die einzelnen Richtungen<br />

zu bestimmen.<br />

x-Richtung: e 1,x = e 2,x = h/2 – u p,x = 26/2 – 7,95 = 5,1 cm<br />

14 FRILO-Magazin<br />

L M x<br />

( )<br />

, = 130, 504 ⋅ 4 5, 1+ 5, 1 = 233 cm<br />

y-Richtung: e 1,y = e 2,y = h/2 – u p,y = 26/2 – 5,95 = 7,1 cm<br />

L M y<br />

( )<br />

, = 130, 504 ⋅ 4 7, 1+ 7, 1 = 253 cm<br />

§ Randanhebung<br />

Für die Randanhebung ergibt sich der Spanngliedverlauf<br />

nach Gleichung (8) und die freie Durchhanglänge nach<br />

Gleichung (15):<br />

x-Richtung: e x = h/2 – u p,x = 26/2 – 7,95 = 5,1 cm<br />

L R x<br />

, = 99, 162 ⋅ 4 5, 1 = 149 cm<br />

y-Richtung: e y = h/2 – u p,y = 26/2 – 5,95 = 7,1 cm<br />

L R y<br />

, = 99, 162 ⋅ 4 7, 1 = 162 cm<br />

3.4.2.2 Gesamtwirkung der Vorspannkraft<br />

Die Gesamtwirkung der Vorspannkraft aus dem statisch<br />

bestimmten und dem statisch unbestimmten Anteil wird mit<br />

Hilfe der Umlenkkräfte und Verankerungskräfte ermittelt.<br />

Die Spannglieder werden in den Stützstreifen nach [6] in<br />

x-Richtung (Achsen 1 bis 3) und in y-Richtung (Achsen B bis<br />

D) verlegt. Wie in 3.1 beschrieben, sollen durch die Umlenkkräfte<br />

in den Stützstreifen die Verformungen infolge Eigengewicht<br />

kompensiert werden. Daher werden die Umlenkkräfte<br />

an den gedanklich herausgeschnittenen Stützstreifen<br />

für eine Einheitsvorspannkraft P = 1 kN berechnet.<br />

Die herausgeschnittenen Stützstreifen wirken als Durchlaufträger.<br />

Für die Rand- und Mittelfelder werden in dieser<br />

Berechnung Ersatzsysteme bestimmt. Für den Randbereich<br />

ergibt sich dabei ein Einfeldbalken (b/h = 1,00/0,26 [m]), der<br />

einseitig voll und einseitig teilweise eingespannt ist. Entsprechende<br />

Drehfedersteifigkeiten für die elastische Einspannung<br />

können in Abhängigkeit der Stützenabmessung<br />

und -länge bestimmt werden:<br />

Stütze L col = 3,50 m: b/h = 70/20 [cm]: 35520 kNm/rad<br />

b/h = 20/70 [cm]: 435120 kNm/rad<br />

b/h = 45/45 [cm]: 303446 kNm/rad<br />

Dieses Ersatzsystem der Stützstreifen wird mit den Umlenkkräften<br />

belastet. Statt den Verlauf der Umlenkkraft u(x)<br />

entsprechend Abbildung 5 und Abbildung 6 nachzubilden,<br />

werden äquivalente Umlenkkräfte U durch Integration nach<br />

Gleichung (24) und (25) berechnet und als entgegengesetzt<br />

wirkende äußere Einwirkung angesetzt [4].<br />

§ Randanhebung<br />

L<br />

R<br />

2 e<br />

U1R = U2R = u x dx = P<br />

L<br />

⋅<br />

∫ ( ) ⋅<br />

0<br />

U 1R bei x = 0 U 2R bei x = L R/2<br />

R<br />

(24)

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