Kinder machen Frieden - Institut für Friedenspädagogik Tübingen

Das Thema im Unterricht
In der Grundschule bieten sich vor allem Zugänge an, in denen eigenes Gestalten
und Handeln im Mittelpunkt steht. Analysen und sachlogische Erklärungen
über Zusammenhänge spielen in der Grundschule noch keine zen-
trale Rolle. Gefühle in Zusammenhang mit Krieg und Frieden sollten durchaus
aufgegriffen und dafür künstlerisch kreative Ausdrucksformen gesucht
werden.
Vor allem beim Umgang mit dem Thema „Krieg“ (weniger mit dem Thema
„Frieden“) tauchen immer auch Fragen der „Verfrühung“ und „Überforder-
ung“ auf: Was kann und darf Kindern in dieser Altersstufe zugemutet werden?
Mit welchen Intentionen wird das Thema bearbeitet? Welche Erklärungen
werden den Kindern angeboten? Was geschieht mit offenen Fragen?
Wie kann vermieden werden, dass Kinder mit ihren Empfindungen alleine
gelassen werden? usw.
Die hier vorgestellen Zugangsmöglichkeiten zum Thema sind auf die praktische
Arbeit am Sozialen Tag ausgerichtet und bieten Möglichkeiten an, das
Thema dieses Tages, „praktische Solidarität mit Menschen, die von Kriegen
betroffen waren und sind“ vorzubereiten und zu fundieren.
Ziel der Beschäftigung im Unterricht sollte es sein, den Kindern einen Eindruck
von der Wichtigkeit von Friedensbemühungen zu geben und gleichzeitig
zu zeigen, dass es konkrete Möglichkeiten der Hilfe gibt.
Mögliche Vorgehensweise
Die Informationen über den Sozialen Tag und die damit verbundene Auseinandersetzung
können in mehrere, aufeinander aufbauende, Unterrichtssequenzen
eingebettet werden:
Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden – Auch Kinder haben Vorstellungen
über Krieg und Frieden. Diese sollen mit Hilfe von M1- M7 verdeutlicht wer-
den. Die Kinder sollen die verschiedenen Dimensionen dabei zunächst sinnlich
erfassen und künstlerisch ausdrücken. Mit dem Friedenslied (M7) kann
die Verbundenheit mit anderen Kindern, die dieses Lied auch singen, ausgedrückt
werden.
Leben nach dem Krieg – Anhand von M3 und M4 erarbeiten die Schülerinnen
und Schüler, was für ein Leben nach dem Krieg notwendig ist, warum Hilfe
notwendig ist und wie Hilfe aussehen kann.
Zusammenleben – Anhand von Kinderrechten (M8) und Regeln des Zusammenlebens
in der Schule (M10) setzen sich die Schülerinnen und Schüler
damit auseinander, wie Zusammenleben ohne Gewalt und Diskriminierung
gestaltet werden kann. Die „Goldende Regel“, die in allen Religionen zu
finden ist (M9), kann hierzu wichtige Impulse liefern.
Schüler helfen – Die zentralen Informationen über den Sozialen Tag sind auf
den Seiten des Hosentaschenbuches (M11) in Kurzform zusammengefasst.
Jedes Kind bastelt sich ein Hosentaschenbuch. Ein Elternbrief (M12) dient
der Information und Einbeziehung der Eltern in das Projekt.
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Die Schülerinnen und Schüler sollen ...
– wissen, wofür ihr Engagement gebraucht
wird.
– erfahren, warum die Unterstützung
in die Balkanregion geht.
– begreifen, was es für andere Kinder
heißt in einem Nachkriegsland zu
leben.
– kennen lernen, dass Religionen in ihrer
ethischen Grundaussage mehr Gemeinsamkeiten
als Differenzen haben.
– entdecken, was Frieden bedeutet und
warum Frieden wichtig ist.
Schritte
– Information der Schulleitung und
des Kollegiums.
– Beschluss über die Teilnahme am
Sozialen Tag.
– Beschaffung von Detailinformationen
über Schüler Helfen Leben.
– Information der Schülerinnen und
Schüler über den Sozialen Tag und
ihre Aufgabe (Arbeitsstelle suchen,
Vertrag abschließen, arbeiten ...).
– Durchführung einer oder mehrerer
Unterrichtssequenzen zum Thema
(siehe M1- M11).
– Information der Eltern durch einen
Elternbrief (M12).
– Information der Presse, Suche von
Sponsoren etc.
– Durchführung des Sozialen Tages.
– Auswertung des Sozialen Tages.
– Information von Kindern, Eltern und
Öffentlichkeit über den Ablauf und
das Ergebnis des Sozialen Tages.
Antworten auf Kinderfragen zu Krieg
und Frieden gibt das Internet-Angebot
„frieden-fragen“: www.frieden-fragen.de