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<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6<br />

<strong>Die</strong> <strong>Neuwahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Vorstands</strong> <strong>bringen</strong> <strong>einen</strong> <strong>Vertreter</strong><br />

<strong>der</strong> Internationalen Liste <strong>des</strong> DGB an die Spitze<br />

<strong>Die</strong> erfreuliche Entwicklung wird nur getrübt durch den Vormarsch <strong>des</strong> Bund<br />

<strong>der</strong> Vertriebenen<br />

Der neue Vorstand...............................................................................1<br />

Der Bund <strong>der</strong> Vertriebenen drängt mit Macht in die Positonen..........................4<br />

Neubesetzung <strong>der</strong> Ausschüsse.................................................................6<br />

<strong>Die</strong> unsägliche Satzung darf k<strong>einen</strong> Bestand haben........................................7<br />

<strong>Die</strong> Siebenbürger Sachsen, kein ganz harmloser Verein...................................9<br />

Einige Bemerkungen zum Schluss............................................................10<br />

Der neue Vorstand<br />

Nach einer Klausurtagung berief <strong>der</strong> Integrationsbeirat für den 30. Januar eine Vollversammlung ein,<br />

auf <strong>der</strong> <strong>Neuwahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Vorstands</strong> und eine Neubesetzung <strong>der</strong> Ausschüsse auf <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

standen. Nachdem <strong>der</strong> bisherige Vorsitzende Ahmet Akcay immer noch in Untersuchungshaft saß 1 , hat<br />

sich <strong>der</strong> Integrationsbeirat darauf verständigt, die Neuwahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, die turnusmäßig in einigen<br />

Monaten sowieso angestanden wäre, vorzuziehen. Nach <strong>der</strong> Bildung eines Wahlausschusses 2 wurde<br />

formell die Abwahl <strong>des</strong> amtierenden <strong>Vorstands</strong> mit 22 Ja- zu 2 Nein-Stimmen bestätigt.<br />

Generell lässt sich nach unseren Informationen sagen, dass die Islamische Liste Augsburg (ILA) sehr<br />

wohl wie<strong>der</strong> nach dem Vorsitz greifen wollte und dafür die Kandidatin Güler Cubuk ins Spiel brachte.<br />

<strong>Die</strong> Gegenkräfte, also die Beiratsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Internationalen Liste (DGB), <strong>der</strong> Liste Augsburger<br />

Kulturelle Vielfalt (AKV) und die Gruppe <strong>der</strong> Vertriebenen, Heimkehrer, Aussiedler und<br />

Spätaussiedlern, waren zwar kompromissbereit, aber auch für ausgewogene Verhältnisse im Beirat.<br />

Deshalb wollten sie <strong>der</strong> Islamischen Liste nicht einfach das Feld überlassen.<br />

Beim Wahlgang für die/den erste/n Vorsitzende/n kam es zu einer Kampfkandidatur zwischen Güler<br />

Cubuk (ILA) und Tugay Cogal (DGB), die Tugay Cogal mit 14 zu 9 bei einer Enthaltung für sich<br />

entschied. Das ist ein bemerkenswerter Vorgang. Tugay Cogal spielte als bisheriger stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> gerade in <strong>der</strong> Krise <strong>des</strong> Beirats eine ausgewogene, konstruktive und integrierende Rolle.<br />

<strong>Die</strong>s geht auch aus einer Erklärung hervor, die er nach einer Klausurtagung <strong>des</strong> erweiterten <strong>Vorstands</strong><br />

<strong>des</strong> Beirats im Dezember veröffentlichte. 3<br />

1 Nach Informationen <strong>der</strong> Augsburger Allgem<strong>einen</strong> gehe es um <strong>einen</strong> Vorwurf im Bereich <strong>der</strong> Schwarzarbeit,<br />

Akcay sei Geschäftsführer eines <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmens. <strong>Die</strong> Staatsanwaltschaft habe auf Anfrage<br />

bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren gegen vier Personen wegen <strong>des</strong> Vorwurfs <strong>des</strong> „Vorenthalten und<br />

Veruntreuens von Arbeitsentgelt“ gebe. Dabei seien sieben Objekte durchsucht worden. Es stehe ein Schaden<br />

von 800.000 € im Raum, <strong>der</strong> den Sozialversicherungen zwischen 2006 und 2010 entstanden sein soll. Zu Namen<br />

von Beschuldigten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Firma schweige die Staatsanwaltschaft allerdings. nach AZ vom 8.12.2011<br />

2 Der Wahlausschuss wurde gebildet aus Suat Osman Saklaman, dem Vorsitzenden <strong>des</strong> Dachverbands<br />

Türkischer Vereine Augsburg DTA, Stadträtin Ingrid Fink und Elke Lorenz – beide ständig beratende Mitglie<strong>der</strong><br />

verschiedener Ausschüsse <strong>des</strong> Integrationsbeirates. Frau Fink sitzt u.a. im Ausschuss für Bildung- und<br />

Ausbildung und Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschuss <strong>des</strong> Stadtrats. Ingrid Fink lässt sich übrigens auch bei<br />

Treffen <strong>des</strong> Augsburger Forums Flucht und Asyl sehen. Frau Lorenz kümmert sich seit 40 Jahren um die<br />

Integration von Auslän<strong>der</strong>n und Flüchtlingen und hat z.B. <strong>einen</strong> kurdischen Flüchtling in ihre Familie<br />

aufgenommen und sich im Forum für interkulturelles Leben und Lernen (FILL) engagiert.<br />

3 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 19. Erklärung <strong>des</strong> stellvertretenden Vorsitzenden <strong>des</strong><br />

Integrationsbeirates zur Lage, 22.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/erklaerung-<strong>des</strong>-stellvertrvorsitzenden-<strong>des</strong>-beirats.pdf


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

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Vollversammlung <strong>des</strong> Integrationsbeirates im großen Sitzungssaal <strong>des</strong> Rathauses, 29.11.2010. Das Thema Flüchtlinge steht auf <strong>der</strong><br />

Tagesordnung. Zahlreiche Flüchtlinge, die sich im Proteststreik befinden, und Unterstützer sind als Besucher gekommen. Ein Flüchtling<br />

aus Nigeria und ein <strong>Vertreter</strong> <strong>der</strong> FIA Flüchtlingsinitiative Augsburg können vor dem Plenum sprechen. Samuel spricht auf Englisch, Tim<br />

Slater, <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>des</strong> Sozialausschusses, übersetzt:<br />

„Seit einem Jahr und acht Monaten wohne ich im gleichen Lager, mit sechs an<strong>der</strong>em in einem Raum. An<strong>der</strong>e wohnen zu acht, zu neunt<br />

in einem Zimmer, das führt manchmal zu Prügeleien, wenn so viele Leute zusammen in einem Raum leben. Wir bekommen die<br />

Essenspakete zweimal die Woche, immer das gleiche, jeden Monat, das ganze Jahr. Das verleidet einem, überhaupt zu essen. Es wird<br />

uns nicht erlaubt, Lebensmittel zu kaufen. <strong>Die</strong> Essenspakete werden uns sogar aufgezwungen. Wenn wir unsere 40 Euro bekommen,<br />

fragen Sie uns, ob wir unsere Essenspakete abgeholt haben. Wenn nicht, geben Sie uns das Taschengeld für diese Woche nicht. Wie<br />

sollen wir mit den 40 Euro im Monat zurechtkommen, wenn eine Monatskarte 53 Euro kostet. Das Ergebnis ist, dass wir als<br />

Schwarzfahrer noch bestraft werden.“ Tim Slater ergänzt, er erlebe als Gerichtsdolmetscher solche Fälle oft genug, dass Asylbewerber<br />

wegen zwei- o<strong>der</strong> dreimal Schwarzfahren ins Gefängnis gebracht werden. Samuel fährt fort: „Wir dürfen ja nicht arbeiten. Selbst wenn<br />

wir eine Arbeitserlaubnis bekommen, müssen wir nochmal vier o<strong>der</strong> sechs Monate warten. Wir bekommen unsere Essenspakete,<br />

schlafen und können sonst nichts tun. Wir möchten die Regierung um Hilfe bitten. Wir wollen nicht einmal, dass man uns Essenspakete<br />

o<strong>der</strong> Geld gibt, wir wollen Arbeit, dann können wir für uns selbst sorgen. Damit wäre doch auch <strong>der</strong> Regierung geholfen, wenn wir für<br />

unseren Lebensunterhalt selber aufkommen können. Wir flehen die Regierung an, wir wollen ja k<strong>einen</strong> Hungerstreik machen, wir<br />

wollen, dass sich etwas än<strong>der</strong>t, bitte, bitte helft uns.“<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> DGB-Liste, Alevit, Araber aus <strong>der</strong> Türkei und, wo nötig, auch gewichtiger<br />

Gegenspieler Ahmet Akcays, wenn dieser seine Rolle als Vorsitzen<strong>der</strong> überstrapazierte, – geriet<br />

Tugay Cogal ins Visier nationalkonservativer und rechter Kreise türkischer Abstammung. Er trat<br />

diesen „Drohungen und Einschüchterungsversuchen“, wie er es nannte, mutig und entschlossen<br />

entgegen – auch auf <strong>der</strong> Vollversammlung am 5. Dezember. 4 Es war die Vollversammlung, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Misstrauensantrag gegen den Vorsitzenden Ahmet Akcay gestellt wurde. Tugay Cogal hatte die<br />

undankbare Aufgabe, die Vollversammlung bei den kritischen Tagesordnungspunkten zu leiten. Er<br />

löste diese Aufgabe mit erstaunlicher Ruhe, Selbstbeherrschung, aber auch konsequenter und<br />

zielführen<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Versammlung.<br />

Tugay Cogal ist auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> FC Özakdeniz Kultur- und Sportvereins, <strong>der</strong> nicht nur<br />

vorbildlich seine Migrantenjugend för<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n sich auch in geradezu vorbildlicher Weise in die<br />

sozialen Belange <strong>der</strong> Stadtgesellschaft einmischt und sich ganz bewusst als Teil dieser Gesellschaft<br />

versteht. 5<br />

Umso unverständlicher die wüste Kritik <strong>der</strong> DAZ, die sich „<strong>Die</strong> Augsburger Zeitung“ nennt, gerade an<br />

4 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 10. Das Telefongespräch zwischen Tugay Cogal und<br />

Ahmet Akcay und seinem Vater Hasan Akcay. Drohung und Einschüchterungsversuche,12.11.2011, Vorlage bei<br />

<strong>der</strong> Vollversammlung <strong>des</strong> Integrationsbeirates am 5.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/telefongespraech-cogalakcay.pdf<br />

5 Wir zitieren hier beispielhaft <strong>einen</strong> Bericht von <strong>der</strong> Webseite <strong>der</strong> Elterninitiative krebskranker Kin<strong>der</strong><br />

Augsburg – LICHTBLICKE e.V.:<br />

Ein bunter Abend zugunsten krebskranker Kin<strong>der</strong>


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

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<strong>der</strong> Person Tugay Cogals. Unter <strong>der</strong> Überschrift „Wenn nur ein Jota zutreffend wäre, müsste man <strong>der</strong><br />

Stadtgesellschaft den Rücken kehren“ hetzt die DAZ:<br />

„Eine weitere Verfehlung hat sich gestern <strong>der</strong> Integrationsbeirat selbst geleistet. In einem von Robert<br />

Vogl als „Erklärung“ deklarierten Schreiben äußert sich <strong>der</strong> stellvertretende Beiratsvorsitzende Tugay<br />

Cogal folgen<strong>der</strong>maßen: „Persönlich verbinde ich damit die Verpflichtung, den Integrationsbeirat aus<br />

dem Zustand seiner momentanen Starre zu lösen und wie<strong>der</strong> zu einem Gremium zu formen, das die<br />

Integrationspolitik Augsburgs beratend und handelnd voranbringt. Meine Kolleginnen und Kollegen<br />

und ich werden sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass möglichst alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Beirats sich<br />

dieser Verantwortung stellen.“ Ein Versprechen zu später Stunde. Soweit so gut. Weiter oben im Text<br />

„analysiert“ Cogal jedoch den Beirat als Spiegel <strong>der</strong> Stadtgesellschaft: „(…) <strong>Die</strong>se Verwerfungen<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln im kl<strong>einen</strong> Rahmen <strong>des</strong> Beirats das, was im Großen <strong>der</strong> Stadtgesellschaft Realität ist.“<br />

Wenn nur ein Jota daran zutreffend wäre, müsste man umgehend die Koffer packen und dieser<br />

Stadtgesellschaft den Rücken kehren. Der Integrationsbeirat <strong>der</strong> Stadt Augsburg spiegelt nichts<br />

an<strong>der</strong>es als sich selbst wi<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> innerpolitischen Wirklichkeiten <strong>der</strong> Türkei und an<strong>der</strong>er<br />

Herkunftslän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bürger mit Migrationshintergrund dürfen nicht in den Kontext <strong>der</strong> städtischen<br />

Integrationspolitik gestellt werden und haben selbstverständlich nichts mit den Lebenswirklichkeiten<br />

„<strong>der</strong> Stadtgesellschaft im Großen“ zu tun. Das negative Verhalten einzelner dürfe, so Cogal, nicht<br />

dazu führen, „dem Integrationsbeirat als solchem jegliche Funktion abzusprechen.“ Das hat auch<br />

bisher niemand gemacht. Der Integrationsbeirat hatte und hat eine Funktion, allerdings eine, die dem<br />

Integrationsgedanken im Weg steht.“ 6<br />

<strong>Die</strong>se u.E. üblen Bemerkungen stammen von einem Organ, das ursprünglich – wenn wir uns richtig<br />

erinnern – als kritischer Gegenentwurf zur Augsburger Allgem<strong>einen</strong> antrat, inzwischen aber kein<br />

Problem zu haben scheint, sich noch unter das Niveau <strong>der</strong> Augsburger Allgem<strong>einen</strong> zu begeben.<br />

Bei <strong>der</strong> geheimen Wahl dürfte Tugay Cogal fast komplett die Stimmen <strong>der</strong> Listen DGB und AKV<br />

sowie <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Vertriebenen auf sich vereinigt haben, eventuell ging sogar eine Stimme <strong>der</strong><br />

ILA an ihn.<br />

Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong>/<strong>des</strong> ersten Stellvertreter/in trat Güler Cubuk von <strong>der</strong> ILA erneut an und erhielt 21 Ja-<br />

Über eine Spende in Höhe von stolzen 8150 Euro durfte sich die Elterninitiative krebskranker Kin<strong>der</strong> freuen. Der<br />

Spendenbetrag war <strong>der</strong> Erlös <strong>des</strong> Benefizabends, <strong>der</strong> im Saal <strong>des</strong> Alevitischen Kulturzentrums zugunsten<br />

krebskranker Kin<strong>der</strong> veranstaltet wurde.<br />

Tugay Cogal, Vorsitzen<strong>der</strong> und Vereinsvertreter <strong>des</strong> Kultur- und Sportvereins FC ÖzAkdeniz und ehemals<br />

Integrationsbeauftragter, organisierte zusammen mit Leyla Duman, Inhaberin von „Leyla’s Immobilien &<br />

Finanzierung Augsburg“, diese Benefizveranstaltung.<br />

„Wir wollten irgendwas Gutes tun“, begründen sie ihr wohltätiges Projekt, das mit Folkloretänzen, Livemusik<br />

<strong>der</strong> Aalener Band „A“ und <strong>der</strong> Jugendgruppe Amanoz <strong>des</strong> FC ÖzAkdeniz und mit einer großen Tombola bis tief<br />

in die Nacht dauerte.<br />

“Meine zwei Kin<strong>der</strong> sind krank”, so Leyla Duman. “Deshalb haben wir uns für die Elterninitiative entschieden.”<br />

Fast ein ganzes Jahr waren die beiden mit den Vorbereitungen beschäftigt, haben rund 600, teils sehr wertvolle,<br />

Tombolagewinne zusammengetragen und 40 Sponsoren gewonnen. „Dank dieser Hilfe konnten wir von<br />

vornherein 6150 Euro Spende garantieren“, betonten die beiden Organisatoren. Zur gesamten Spendensummen<br />

kam dann noch <strong>der</strong> Erlös aus <strong>der</strong> Tombola in Höhe von 2000 Euro hinzu.<br />

“Sollte ein Verlust bleiben, übernehmen wir ihn”, so Tugay Cogal. Doch bereits die garantierte Spendensumme<br />

ist „ungewöhnlich hoch“, freute sich Dr. Frank-Boris Walter von <strong>der</strong> <strong>Vorstands</strong>chaft <strong>der</strong> Elterninitiative, <strong>der</strong><br />

nach den Begrüßungsworten von Tugay Cogal und Leyla Duman die Elterninitiative kurz vorstellte und sich für<br />

dieses herausragende Engagement herzlichst bedankte.<br />

Auch Hermann Weber, 2. Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Augsburg, hob in seinem Grußwort das soziale Engagement<br />

<strong>der</strong> Organisatoren hervor. „Mit unserer Veranstaltung möchten wir auch ein Zeichen setzen“, betonten Leyla<br />

Duman und Tugay Cogal: „Dass wir Immigranten ein Interesse für soziale Einrichtungen haben. Wir sind ein<br />

Teil <strong>der</strong> Gesellschaft“, fuhr Cogal fort: „Wir wollen mitgestalten, wo wir mitgestalten können.“<br />

Unser Bild zeigt zeigt bei <strong>der</strong> symbolischen Scheckübergabe von links: Dr. Frank-Boris Walter, Bürgermeister<br />

Hermann Weber, Orhan Duman, Sozialreferent Max Weinkamm, Leyla Duman und Tugay Cogal.<br />

http://www.krebskranke-kin<strong>der</strong>-augsburg.de/category/aktuell/page/4/<br />

6 Der Integrationsbeirat spiegelt nichts an<strong>der</strong>es als sich selbst wi<strong>der</strong>, Kommentar von Siegfried Zagler, DAZ,<br />

Dezember 23, 2011. http://www.daz-augsburg.de/?p=23077


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

und drei Nein-Stimmen. Juri Heiser, <strong>der</strong> die Gruppe <strong>der</strong> Vertriebenen, Heimkehrer, Aussiedler und<br />

Spätaussiedler anführt, trat zunächst auch für diese Position an und zog dann zurück. Auch dieser<br />

Wahlgang ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum <strong>einen</strong> bringt das hohe Ergebnis für Güler<br />

Cubuk zum Ausdruck, dass die an<strong>der</strong>en Listen und Gruppen ihre Position als erste Stellvertreterin weit<br />

gehend mit unterstützten. Darin kommt ein deutlicher Trend zu Ausgewogenheit und Pluralismus zum<br />

Ausdruck, was unseres Erachtens sehr erfreulich ist.<br />

Güler Cubuk kam schon mit drei Jahren nach Augsburg und ist heute 27. Sie machte ihr Abitur auf<br />

dem zweiten Bildungsweg, arbeitet als Büroleiterin und Assistentin <strong>der</strong> GL in München bei einem<br />

technischen <strong>Die</strong>nstleister für die Wohnungswirtschaft und studiert parallel dazu Business<br />

Administration (BWL, VWL, Unternehmensführung). Darüber hinaus ist sie ehrenamtlich tätig im<br />

ABKV Augsburger Bildungs- und Kulturverein (Eschenhof Moschee) und hilft vor allem Frauen und<br />

Jugendlichen. Sie organisiert Ausflüge, hilft bei Hausaufgaben und dem Ausfüllen von Formularen,<br />

dolmetscht. Über den Verein kam sie in den Beirat, wo sie nach eigener Aussage vor allem Projekte<br />

anstoßen und unterstützen will, die Jugendliche und Frauen betreffen.<br />

Der Bund <strong>der</strong> Vertriebenen drängt mit Macht in die Positonen<br />

Seite 4 von 13<br />

Das Präsidium <strong>des</strong> Integrationsbeirates bei seiner Vollversammlung am 29.11.2010. <strong>Die</strong> damalige erste stellvertretende Vorsitzende,<br />

Marina Barach, spricht (dritte von links). Links Timothy Slater, damaliger und heutiger Sprecher <strong>des</strong> Sozialausschusses, rechts Güler<br />

Cubuk, damals Sprecherin <strong>des</strong> Schul- und Jugendausschusses, heute erste stellvertretende Vorsitzende <strong>des</strong> Beirats.<br />

Marina Barach berichtet über den Besuch einer Abordnung <strong>des</strong> Integrationsbeirates im bestreikten Flüchtlingslager Neusässer<br />

Straße/Flakkaserne: „Ich habe vom Hungerstreik gehört, wusste aber nicht, dass es so furchtbar ist. Es wohnen sechs, sieben Leute<br />

zusammen in einem Zimmer, keine Schränke, nur Betten, alles ist sehr schmutzig. Sie kriegen 40 Euro monatlich, mein Abo kostet 47<br />

Euro. <strong>Die</strong> Leute können nicht Straßenbahn o<strong>der</strong> Bus fahren, haben kein Geld, um sich ein Fahrrad zu kaufen. Ich weiß nicht, wie die<br />

Leute leben. Sie können nicht zum Arzt gehen, ein Mann wollte seine Hose ausziehen und mir sein verletztes Bein zeigen. Es ist<br />

furchtbar, ein Mann sagte, ich bin Diabetiker, ich bekomme zweimal in <strong>der</strong> Woche Essenspakete. Es ist immer das gleiche Essen. <strong>Die</strong><br />

Leute sagen, wir möchten arbeiten und Steuern bezahlen. Es sind furchtbare Zustände … Sie haben so dünne Decken.“<br />

Zum an<strong>der</strong>en scheint es uns schon ziemlich dreist, dass Juri Heiser bei diesem Wahlgang zunächst<br />

auch noch antreten wollte. Ist er doch in dieses Gremium nie demokratisch gewählt worden, son<strong>der</strong>n<br />

hat sich als damaliger BdV-Vorsitzen<strong>der</strong> auf eigenen Vorschlag von einem CSU-regierten Stadtrat<br />

ernennen lassen. Als er dann als Nachrücker Stadtrat wurde, hätte er unseres Erachtens aus dem<br />

Integrationsbeirat ausscheiden müssen. Eine <strong>der</strong> Aufgaben <strong>des</strong> Integrationsbeirates ist es, den Stadtrat


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

zu beraten. Wie soll das funktionieren, wenn in dem Gremium Integrationsbeirat, das den Stadtrat<br />

beraten soll, die Stadträte selber sitzen. Ungeachtet dieses Umstan<strong>des</strong> brachte es Juri Heiser doch<br />

tatsächlich fertig, sogar für den Vorstand dieses Gremiums Integrationsbeirat anzutreten – obwohl er<br />

Stadtrat ist.<br />

Mit Spannung verfolgen die Flüchtlinge die Verhandlung ihrer Interessen im<br />

Integrationsbeirat, 29.11.2010. Was sind das für Leute, die die Abschaffung<br />

<strong>des</strong> Integrationsbeirats for<strong>der</strong>n, und die Flüchtlinge damit vollends aus <strong>der</strong><br />

politischen Sphäre verdrängen und mundtot machen. Nur im<br />

Integrationsbeirat haben die Asylbewerber das aktive und passive Wahlrecht,<br />

stellen in Augsburg ein Beiratsmitglied, in den verschiedenen Ausschüssen<br />

können auch die Interessen <strong>der</strong> Asylbewerber beraten werden und <strong>der</strong><br />

Vorstand kann Ihnen je<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> öffentlichen Vollversammlung Re<strong>der</strong>echt<br />

geben. Manche haben das wohl nicht bedacht, wenn Sie Liquidierung <strong>des</strong><br />

Integrationsbeirates for<strong>der</strong>ten. An<strong>der</strong>e bedachten das wohl. <strong>Die</strong>se Stimmen<br />

sind etwas ruhiger geworden, nachdem sich <strong>der</strong> Integrationsbeirat wie<strong>der</strong> zu<br />

stabilisieren beginnt.<br />

Seite 5 von 13<br />

Es ergibt sich <strong>der</strong> absurde und nach<br />

unserem empfinden auch rechtswidrige<br />

Zustand, dass Juri Heiser, sollte er nach<br />

<strong>der</strong> nächsten Kommunalwahl Stadtrat<br />

bleiben, und von <strong>der</strong> Ortsgruppe <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> <strong>der</strong> Vertriebenen BdV erneut<br />

für den nächsten Integrationsbeirat<br />

vorgeschlagen werden, – sich selbst als<br />

Mitglied <strong>des</strong> Integrationsbeirates<br />

ernennt. Schon daraus ergibt sich<br />

unseres Erachtens die zwingende<br />

Notwendigkeit, die Satzung<br />

Integrationsbeirats in diesem Punkt zu<br />

än<strong>der</strong>n, was übrigens bei <strong>der</strong><br />

Pressekonferenz <strong>des</strong> Integrationsbeirates<br />

am 10. Februar 2010 auch versprochen<br />

wurde. (s. dazu Seite 7f.)<br />

Der unausgesprochene Konsens im<br />

Beirat, <strong>der</strong> islamischen Liste den<br />

zweiten Platz zu überlassen, nachdem<br />

<strong>der</strong> erste Platz an Tugay Cogal von <strong>der</strong><br />

Internationalenliste <strong>des</strong> DGB ging,<br />

hin<strong>der</strong>te Herrn Heiser ansch<strong>einen</strong>d<br />

nicht, zunächst selbst eine Kandidatur<br />

auf dem zweiten Platz in Erwägung zu<br />

ziehen.<br />

<strong>Die</strong> Wahl <strong>der</strong>/<strong>des</strong> zweiten<br />

Stellvertreter/in entschied Annemarie<br />

Klein vom Bund <strong>der</strong> Vertriebenen<br />

(BdV) mit 14 Stimmen für sich gegen<br />

Mehmet Kurtoglu, ein<br />

türkischstämmiger Grieche von <strong>der</strong><br />

Islamischen Liste, <strong>der</strong> acht Stimmen<br />

erhielt (bei einer Enthaltung).<br />

Annemarie Klein ist im Verband <strong>der</strong><br />

Siebenbürger Sachsen, Kreisgruppe<br />

Augsburg, im Vorstand im<br />

Kulturreferat. 7<br />

Auch dieser Wahlgang ist<br />

bemerkenswert. Hat doch die Gruppe<br />

<strong>der</strong> Vertriebenen, Heimkehrer,<br />

Aussiedler und Spätaussiedler, genau genommen <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> Vertriebenen BdV, die Islamische Liste<br />

vom dritten Platz abgedrängt und selbst <strong>einen</strong> <strong>Vorstands</strong>posten übernommen. Man kann das durchaus<br />

als <strong>einen</strong> Sieg <strong>der</strong> rechten Kräfte bezeichnen, die seit Jahren an dem reaktionären Plan arbeiten, den<br />

7 In <strong>der</strong> Eigenbeschreibung heißt es auf dem Verbandsportal <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen: „<strong>Die</strong> Siebenbürger<br />

Sachsen sind die deutschsprachige Min<strong>der</strong>heit aus Siebenbürgen (im heutigen Rumänien). In Siebenbürgen leben<br />

heute ca. 16.000 Siebenbürger Sachsen. In Deutschland leben heute ca. 250.000 Mitglie<strong>der</strong> dieser Gemeinschaft,<br />

weitere leben in Österreich, den USA und Kanada. Der Verband versteht sich als Anlaufstelle für die kulturellen<br />

und sozialen Belange <strong>der</strong> mittlerweile mehrheitlich in Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen.“<br />

http://www.siebenbuerger.de/


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

BdV in den Auslän<strong>der</strong>beirat hineinzupflanzen.<br />

In <strong>der</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirates, die auch eine Krise <strong>der</strong> Islamischen Liste ist, sah <strong>der</strong> BdV seine<br />

Chance gekommen, nach einem <strong>Vorstands</strong>posten zu greifen und nutzte sie.<br />

So werden diese <strong>Vorstands</strong>wahlen unseres Erachtens trotz aller Freude über den Erfolg <strong>der</strong><br />

Internationalen Liste <strong>des</strong> DGB mit Tugay Cogal und <strong>der</strong> Hoffnung, dass sich mit <strong>der</strong> Wahl von Güler<br />

Cubuk zur ersten Stellvertreterin ein entspannteres und produktives Verhältnis zur Islamischen Liste<br />

abzeichnet, überschattet vom Einmarsch <strong>des</strong> BdV in den Vorstand <strong>des</strong> Integrationsbeirates.<br />

Erfreulich <strong>der</strong> Einzug <strong>der</strong> 25-jährigen Reyhan Recber (Türkei, Internationale Liste <strong>des</strong> DGB) als<br />

Nachfolgerin für den zurückgetretenen Hüseyin Yalcin. Nach unseren Informationen kommt sie aus<br />

dem Internationalen Kulturzentrum IKZ und dürfte damit eine dezidiert linke Position vertreten.<br />

Der neue Vorsitzende Tugay Cogal richtete s<strong>einen</strong> Dank an den ehemaligen Vorsitzenden Ahmet<br />

Akcay, <strong>der</strong> sich die vergangenen zwei Jahre mit großem Engagement für den Beirat, Integration und<br />

Augsburg eingesetzt habe. Güler Cubuk sagte: „Viele Worte sind sinnlos, wenn keine Taten folgen.“<br />

Annemarie Klein sagte: „Wir werden ganz gut miteinan<strong>der</strong> auskommen – wir packen‘s an!“<br />

Neubesetzung <strong>der</strong> Ausschüsse<br />

<strong>Die</strong> Ausschüsse wurden alle neu besetzt, bzw. mit weiteren Mitglie<strong>der</strong>n aufgefüllt und <strong>der</strong> Vorsitz neu<br />

geregelt. Dabei gab es großen Zulauf für die Ausschüsse – ein deutlicher Hinweis, dass die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>des</strong> Integrationsbeirates zur Arbeit schreiten wollen. Der Sprecher <strong>des</strong> allgem<strong>einen</strong> Ausschusses ist<br />

jetzt Cengiz Ulukan (vorher Yunis Kilic, beide ILA). Sprecher <strong>des</strong> Sozialausschusses bleibt Timothy<br />

Slater (AKV). Sprecher <strong>des</strong> Kulturausschusses ist jetzt Fazlur Rahman (DGB, vorher Arif Eliagir<br />

ILA). Sprecher <strong>des</strong> Schul- und Jugendausschusses wurde Juri Heiser (vorher Annemarie Klein, beide<br />

BdV). Damit hat die Islamische Liste den Vorsitz in einem Ausschuss verloren, streng genommen<br />

sogar in zwei Ausschüssen, da <strong>der</strong> erweiterte Vorstand, geführt von Tugay Cogal, als eigener<br />

Ausschuss zählt.<br />

Eine Betrachtung <strong>der</strong> stellvertretenden Ausschusssprecher/innen bestätigt eine gewisse<br />

Linksverschiebung im Beirat. So wird <strong>der</strong> Kulturausschuss nun nicht nur von einem <strong>Vertreter</strong> <strong>der</strong><br />

Internationalen Liste <strong>des</strong> DGB geleitet, son<strong>der</strong>n in Stellvertretung auch von Marina Barach von <strong>der</strong><br />

Liste Augsburger kulturelle Vielfalt (AKV). Marina Barach 8 löste damit Cagri Ugurlu ab, <strong>der</strong> zum<br />

Beispiel bei <strong>der</strong> Kundgebung gegen den „Terrorismus“ <strong>der</strong> Arbeiterpartei Kurdistans PKK am 22.<br />

Oktober 2011 die Mo<strong>der</strong>ation hatte und Redner wie Hasan Akcay und Bülent Keles ankündigte. 9<br />

Marina Barach mo<strong>der</strong>iert etwas an<strong>der</strong>e Veranstaltungen, zum Beispiel interkulturelle Konzerte für<br />

Fill, dem Forum für interkulturelles Leben und Lernen. Auf diesen Konzerten werden unseres Wissens<br />

keine Hetzarolen gegen Arbeiterparteien skandiert und dazu Nationalflaggen geschwungen. Ein<br />

eindeutiger Fortschritt also – in unseren Augen.<br />

Auch beim Schul- und Jugendausschuss gab es Verschiebungen. <strong>Die</strong> Position <strong>des</strong> Sprechers hat zwar<br />

Juri Heiser ergattert. Heiser ist damit nicht nur Mitglied im Stadtratsausschuss für Bildung und<br />

Ausbildung, son<strong>der</strong>n führt auch noch den Schul- und Jugendausschuss <strong>des</strong> Integrationsbeirates. Eine<br />

bayernweit wahrscheinlich einmalige Kombination. Natürlich hat Juri Heiser dabei die volle<br />

Rückendeckung <strong>der</strong> CSU – auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landsmannschaft <strong>der</strong><br />

Deutschen aus Russland e.V., Kreis- und Ortsgruppe Augsburg. Bei einschlägigen Veranstaltungen<br />

dieser Landsmannschaft bzw. <strong>des</strong> BdV Bayern lassen sich gerne auch OB Gribl, Peter Grab und<br />

8 Marina Barach kommt ursprünglich aus Orenburg, Fö<strong>der</strong>ationskreis Wolga, europäisches Russland. Sie leitet<br />

den Chor <strong>der</strong> Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg und arbeitet als Konzertmeisterin beim Augsburger<br />

Stadttheater.<br />

9 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 3:<br />

3.a „Kundgebung gegen Terrorismus - Augsburg - YouTube“, November 10, 2011,<br />

http://www.youtube.com/watch?v=LbQK0SQJQTg<br />

3.b „Dta gegen pkk terror - YouTube“, November 10, 2011, http://www.youtube.com/watch?<br />

v=WVwCEFFFlqI&feature=related<br />

3.c „DTA B.Keles gegen pkk terror - YouTube“, November 10, 2011, http://www.youtube.com/watch?<br />

v=9yHLFVDhE3w&feature=related<br />

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<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

selbstverständlich auch Landrat Christian Knauer sehen, <strong>der</strong> gleichzeitig Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> BdV<br />

Bayern ist.<br />

Als stellvertretende Sprecherin im Schul- und Jugendausschuss <strong>des</strong> Integrationsbeirats wurde<br />

allerdings Annemarie Klein vom BdV abgelöst durch Elena Bakare, die als Spanierin für Europa im<br />

Beirat ist, was uns wesentlich repräsentativer erscheint als die Repräsentation von „Siebenbürgen“ für<br />

den Bund <strong>der</strong> Vertriebenen.<br />

Schade ist natürlich, dass Marina Bacharach als zweite stellvertretende Vorsitzende <strong>des</strong> gesamten<br />

Beirats nicht mehr antrat bzw. – je nachdem, wie man es sieht – den Rochaden zum Opfer fiel.<br />

<strong>Die</strong> unsägliche Satzung darf k<strong>einen</strong> Bestand haben<br />

Das oben erwähnte Versprechen, dass die Ernennung von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>des</strong> Integrationsbeirats auf<br />

Vorschlag <strong>des</strong> BdV nur ausnahmsweise für die jetzige Amtsperiode <strong>des</strong> Integrationsbeirates so<br />

gehandhabt werden solle, kennen wir wie gesagt nur als mündliche Aussage, die vom Podium auf<br />

besagter Pressekonferenz am 10.2.2010 gemacht wurde. Eine schriftliche Festlegung, <strong>einen</strong> Beschluss<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>gleichen, dass die Satzung nur für diese Periode <strong>des</strong> Integrationsbeirates gelte, kennen wir<br />

nicht.<br />

<strong>Die</strong> jetzt gültige Satzung ist in sich auf eine unerträgliche Weise wi<strong>der</strong>sprüchlich. So nennt sich <strong>der</strong><br />

Beirat offiziell Beirat für Integration, Migration und Aussiedlerfragen <strong>der</strong> Stadt Augsburg. Von<br />

Vertriebenen ist hier nicht die Rede. <strong>Die</strong>ser Beirat vertritt laut Satzung in allen Belangen Interessen<br />

<strong>der</strong> Augsburger mit Migrationshintergrund.<br />

Bei <strong>der</strong> Definition von Menschen mit Migrationshintergrund schließt sich die Satzung dem<br />

Mikrozensus 2006 an. Danach geht es ausdrücklich um Menschen, die nach dem Jahre 1949 in das<br />

heutige Gebiet <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>republik Deutschland eingereist sind und ihre Nachkommen. <strong>Die</strong> Satzung<br />

spricht von „ eingereisten Personen, die damit eigene Migrationserfahrung haben (zugewan<strong>der</strong>te<br />

Auslän<strong>der</strong>, zugewan<strong>der</strong>te Deutsche, darunter Aussiedler bzw. ab 1993 Spätaussiedler,<br />

Eingebürgerte).“ Bei dieser Definition von Menschen mit Migrationshintergrund sind die so genannten<br />

Vertriebenen ausdrücklich ausgeschlossen.<br />

Dem zum Trotz heißt es in <strong>der</strong> Satzung in § 4 Zusammensetzung: „Um die beson<strong>der</strong>e<br />

Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte von Vertriebenen, Heimkehrern, Aussiedlern und Spätaussiedlern zu<br />

berücksichtigen, benennt <strong>der</strong> Stadtrat fünf stimmberechtigte Mitglie<strong>der</strong> aus dieser Gruppe <strong>der</strong><br />

Bevölkerung in den Integrationsbeirat, diese müssen das passive Wahlrecht haben (§ 4 Nr. 5). Der<br />

Bund <strong>der</strong> Vertriebenen, Kreisverband Augsburg-Stadt, soll hierzu geeignete Personen vorzuschlagen.“<br />

D.h. vom Begriff <strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund her schließt die Satzung die Vertriebenen<br />

aus, sie gehören nicht zur Personengruppe, <strong>der</strong>en Belange und Interessen <strong>der</strong> Integrationsbeirat<br />

definitiv zu vertreten hat.<br />

Dennoch werden die Vertriebenen ausdrücklich in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> fünf stimmberechtigten Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>des</strong> Integrationsbeirats genannt, die vom Stadtrat ernannt werden. Und sie werden auf Vorschlag <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong> <strong>der</strong> Vertriebenen, Kreisverband Augsburg-Stadt, ernannt.<br />

Bei <strong>der</strong> Definition <strong>des</strong> Personenkreises, <strong>der</strong> das aktive und passive Wahlrecht für den<br />

Integrationsbeirat hat, legt die Augsburger Satzung das Wahlrecht folgen<strong>der</strong>maßen fest:<br />

Seite 7 von 13<br />

„Das aktive und passive Wahlrecht haben zum <strong>einen</strong> die Einwohner ohne deutsche<br />

Staatsangehörigkeit (Auslän<strong>der</strong>) und zum an<strong>der</strong>en Einwohner mit mehreren Staatsangehörigkeiten,<br />

von denen eine die deutsche ist, o<strong>der</strong> inzwischen eingebürgerte, ehemals ausländische<br />

Staatsangehörige. <strong>Die</strong> Ausübung <strong>des</strong> aktiven Wahlrechts bedarf in diesem Fall <strong>des</strong> vorherigen Antrags<br />

beim Wahlamt.“<br />

<strong>Die</strong>se Bestimmung gilt auch als Voraussetzung für den Personenkreis <strong>der</strong> fünf Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong><br />

Integrationsbeirates, die vom Stadtrat auf Vorschlag <strong>des</strong> BdV ernannt werden. Ob dieser<br />

Personenkreises, <strong>der</strong> das aktive und passive Wahlrecht nach <strong>der</strong> Augsburger Satzung hat, sich mit <strong>der</strong><br />

Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund, wie sie in <strong>der</strong> gleichen Satzung definiert ist, deckt,<br />

scheint uns ein Fall für Juristen zu sein. Dass das Vorschlagsrecht aber beim Bund <strong>der</strong> Vertriebenen<br />

liegt, lässt nichts Gutes ahnen. Denn <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> Vertriebenen repräsentiert definitiv eine


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

Personengruppe, die mit dem Begriff <strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund laut Augsburger<br />

Satzung nicht gemeint, ja sogar ausgeschlossen ist.<br />

Auch die Bun<strong>des</strong>regierung hält zum Beispiel die Spätaussiedler gar nicht für Migranten. Beim<br />

Bun<strong>des</strong>treffen <strong>der</strong> Landsmannschaft <strong>der</strong><br />

Deutschen aus Russland im Jahre 2007<br />

lehnte <strong>der</strong> Beauftragte <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>regierung für Aussiedlerfragen<br />

und nationale Min<strong>der</strong>heiten,<br />

Staatssekretär Dr. Christoph Bergner, in<br />

seiner Rede den Begriff „Migranten“ als<br />

Bezeichnung für die Russlanddeutschen<br />

ab: „Ich bringe es vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> historischen Bezüge und <strong>der</strong><br />

Leidensgeschichte (…) jedenfalls nicht<br />

fertig, russlanddeutsche Spätaussiedler<br />

mit dem Wort »Migranten« zu<br />

bezeichnen.“ 10<br />

Gruppierungen und Verbände, <strong>der</strong>en<br />

Personal vielfach gar nicht zu den<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

zählen, bekommen mit Rückendeckung<br />

und Ermächtigung durch den<br />

Augsburger Stadtrat Einfluss auf den<br />

Integrationsbeirat. Nachdem dieses vom<br />

BdV vorgeschlagene und vom Stadtrat<br />

ernannte Personal nun auch noch<br />

erfolgreich nach Führungsfunktionen im<br />

Integrationsbeirat greift, kann man<br />

schon fast von einem Versuch <strong>der</strong><br />

Beherrschung sprechen.<br />

Eine ganz beson<strong>der</strong>e Unverfrorenheit<br />

dabei ist, dass <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

Vertriebenen, Heimkehrer, Aussiedler und Spätaussiedler die deutsche Staatsangehörigkeit generell<br />

zuerkannt wird, und sie damit das uneingeschränkte Wahlrecht in Deutschland haben, während die<br />

Augsburger mit Migrationshintergrund dieses Wahlrecht oft nicht haben. <strong>Die</strong> Idee hinter den<br />

Auslän<strong>der</strong> bzw. Integrationsbeiräten war ja eigentlich – so haben wir das wenigstens verstanden –, den<br />

Menschen, die unter das Auslän<strong>der</strong>recht fallen und kein Wahlrecht haben, eine Stimme zu geben, eine<br />

Art Vertretung, die in Augsburg wenigstens ein Anhörungsrecht bei Stadtrat und Verwaltung umfasst.<br />

Es ist schon ein starkes Stück und wahrscheinlich bayernweit einmalig, diese Menschen ausländischer<br />

Herkunft durch Vertriebenenfunktionäre und Aussiedler deutscher Staatsangehörigkeit in ihrem<br />

eigenen Vertretungsorgan zu gängeln.<br />

<strong>Die</strong>se Satzungsbestimmung gesellt sich zu den ausufernden Beratungsfunktionen, die dem Stadtrat im<br />

Integrationsbeirat und allen s<strong>einen</strong> Ausschüssen kraft Satzung gewährt wird. <strong>Die</strong>se Beratungsfunktion<br />

umfasst auch ein uneingeschränktes Re<strong>der</strong>echt in den Gremien. Auch dies kommt eher einer<br />

prophylaktischen Kontrollfunktion nahe als einer Beratungsfunktion. Da werden jedem einzelnen<br />

Ausschuss eine ganze Latte von Stadträten als ständige beratende Mitglie<strong>der</strong> beigeordnet bis hin zu<br />

ganzen Stadtratsfraktionen. Man fragt sich zum Beispiel schon, warum die gesamte CSU<br />

Stadtratsfraktion, nebst Fraktionen von SPD, Pro Augsburg und Freien Wählern dem Sozialausschuss<br />

<strong>des</strong> Integrationsbeirates als ständige beratende Mitglie<strong>der</strong> zugeordnet werden. Kann es sein, dass man<br />

den Vorsitzenden <strong>des</strong> Sozialausschusses <strong>des</strong> Integrationsbeirates, Timothy Slater, und seinem<br />

Stellvertreter Tabatabei Alghalandis Seyed Ali (im Beirat für die Gruppe <strong>der</strong> Asylbewerber) nicht<br />

zutraut, diesen Ausschuss sachkundig zu leiten? Müssen sich alle Stadtratsfraktionen hier noch in<br />

10 BdV-Blickpunkt, Ausgabe August 2007 http://www.bdv-bayern.de/index.php?<br />

section=media1&act=download&path=/media/archive1/&file=2007-08-bdv-blickpunkt.pdf<br />

Seite 8 von 13<br />

Links: Tugay Cogal am 15.1.2010 bei <strong>der</strong> Pressekonferenz <strong>der</strong> Internationalen<br />

Liste <strong>des</strong> DGB für die Beiratswahl am 28.2.2010. Inzwischen ist Tugay Cogal<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> Integrationsbeirats. Neben ihm: Sait Icboyun, ebenfalls<br />

Kandidat <strong>der</strong> Internationalen Liste <strong>des</strong> DGB und Sprecher <strong>des</strong> Fachforums<br />

Migration <strong>der</strong> Augsburger SPD


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

diesen Ausschuss hineindrängen? Traut man dem Ausschuss nicht zu, bei Bedarf selbst Beratung<br />

anzufor<strong>der</strong>n?<br />

<strong>Die</strong> Siebenbürger Sachsen, kein ganz harmloser Verein<br />

Frau Annemarie Klein wurde auf Vorschlag <strong>des</strong> damaligen BdV-Vorsitzenden Juri Heiser als eine <strong>der</strong><br />

fünf <strong>Vertreter</strong>innen <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Vertriebenen, Heimkehrer, Aussiedler und Spätaussiedler im<br />

Integrationsbeirat ernannt. Als <strong>Vorstands</strong>mitglied <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen, Kreisgruppe Augsburg,<br />

hat sie nicht nur so relativ harmlos klingende Funktionen wie wir sie in <strong>der</strong> Fußnote auf Seite 5 zitiert<br />

haben. Der Vorstand <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen kümmert sich nicht nur um die kulturellen und<br />

sozialen Belange gewisser „Deutscher“,<br />

die sich „Siebenbürger Sachsen“<br />

nennen. <strong>Die</strong> „Siebenbürger Sachsen“<br />

gehören immerhin dem Dachverband<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> <strong>der</strong> Vertriebenen BdV an<br />

und bekennen sich damit ausdrücklich<br />

zu <strong>der</strong> unsäglichen Charta <strong>der</strong><br />

Heimatvertriebenen 11 und erhöhen ganz<br />

allgemein die Schlagkraft <strong>des</strong> BdV und<br />

seiner reaktionären Kampagnen.<br />

Von links: Juri Heiser, Landsmannschaft <strong>der</strong> Deutschen aus Russland, BdV;<br />

Valentina Stripling, Landsmannschaft d. D. a. R., BdV; Annemarie Klein,<br />

Rumäniendeutsche, Siebenbürger Sachsen e.V., BdV, Sitzung <strong>des</strong><br />

Integrationsbeirats, 29.11.2010<br />

Seite 9 von 13<br />

Der Verband <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen<br />

führt aber auch ganz eigene<br />

Kampagnen, die <strong>der</strong> rumänischen<br />

Regierung heute noch die Deportation<br />

von „Landsleuten“ nach Russland<br />

vorwerfen und auf <strong>der</strong> Rückgabe<br />

„konfiszierten Eigentums“ bestehen. 12<br />

Dabei verschweigt <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong><br />

Siebenbürger Sachsen die Rolle <strong>der</strong><br />

sogenannten Volksdeutschen in<br />

Rumänien während <strong>des</strong> Zweiten<br />

Weltkriegs. Sie traten massenhaft in die<br />

Waffen-SS ein, beteiligten sich am<br />

Überfall auf die Sowjetunion, als<br />

„Volksschutz“angehörige mordeten sie<br />

nicht nur unter Anleitung und auf<br />

Befehl ihrer neuen Kolonialherren vom<br />

Deutschen Reich, son<strong>der</strong>n auch aus<br />

eigener Initiative 13 . In <strong>der</strong> Statistik <strong>der</strong><br />

im Holocaust ermordeten Menschen im<br />

östlichen Europa steht Rumänien mit<br />

<strong>der</strong> ungeheuren Zahl von 270.000 Opfern an dritter Stelle nach Polen und <strong>der</strong> UdSSR. 14 Ohne Zweifel<br />

haben die „Volksdeutschen“ in Rumänien ihren Anteil an diesen Verbrechen, auch wenn das aus ganz<br />

bestimmten Gründen nicht o<strong>der</strong> noch lange nicht vollständig erforscht ist.<br />

11 s. unter vielen kritischen Stimmen u.a. „Zur Charta <strong>der</strong> deutschen Heimatvertriebenen, von Alexandra Stolze -<br />

VVN-BdA Kreisvereinigung Stade“, o. J. http://www.stade.vvn-bda.de/charta.htm<br />

12 Auf <strong>der</strong> letzten Verbandstagung <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen wurde die rumänische Regierung „zur<br />

Wie<strong>der</strong>gutmachung <strong>der</strong> am Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges nach Russland deportierten Landsleute und zur<br />

Rückgabe <strong>des</strong> konfiszierten Eigentums aufgefor<strong>der</strong>t“. nach: „Blickpunkt Archiv <strong>der</strong> Verbandszeitschrift, Bund<br />

<strong>der</strong> Vertriebenen Bayern“, o. J. http://www.bdv-bayern.de/index.php?section=media1<br />

13 s. zum Beispiel das Kapitel Verdrängte Erinnerungen, In <strong>der</strong> Sowjetunion zwischen ‚Heimkehr‘ und<br />

‚Räumung‘ in: Hahn, Eva; Hahn, Hans Henning: <strong>Die</strong> Vertreibung im deutschen Erinnern, Legenden, Mythos,<br />

Geschichte, Ferdinand Schöningh Verlag, Kornwestheim 2010, 839 Seiten, 29 s/w Abbildungen, 32 Tabellen,<br />

Festeinband € 88,-, Seite 221ff.<br />

14 ebd. S. 679


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

<strong>Die</strong> „Deportationen“ in die Sowjetunion dürften zum <strong>einen</strong> Kriegsgefangene betroffen haben, die ganz<br />

selbstverständlich – wie in allen Län<strong>der</strong>n – arbeiten mussten, zum an<strong>der</strong>en dürfte es sich um<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> sowjetischen Besatzungsmacht gehandelt haben, die zum Teil ganz gezielt gegen NS-<br />

Kollaborateure angewandt wurden, und zu denen die Alliierten nach einer vereinbarten Richtlinie<br />

grundsätzlich berechtigt waren. <strong>Die</strong>se Maßnahmen, zu denen auch die generelle Konfiszierung<br />

deutschen Vermögens im Ausland zählte, sind von <strong>der</strong> UNO-Charta gedeckt. <strong>Die</strong> Rebellion <strong>der</strong><br />

Vertriebenenverbände dagegen, darunter auch <strong>der</strong> Siebenbürger Sachsen, wird zwar von <strong>der</strong><br />

bayerischen Staatsregierung angefeuert, ist aber völkerrechtlich nicht gedeckt und dient zu einem<br />

Gutteil <strong>der</strong> Vertuschung eigenen Versagens o<strong>der</strong> Schlimmerem in <strong>der</strong> Vergangenheit. Weitere Zwecke<br />

<strong>der</strong> Agitation <strong>der</strong> Vertriebenenverbände und <strong>der</strong> Kräfte in <strong>der</strong> bayerischen Staatsregierung und <strong>der</strong><br />

CSU, die den BdV massiv unterstützen, sind die politische Mobilisierung <strong>der</strong> „Vertriebenen“<br />

anlässlich von Wahlen sowie die Verstärkung <strong>des</strong> politischen Drucks und politischen Einflusses auf<br />

die jeweiligen Herkunftsregionen, Herkunftsstaaten und <strong>der</strong>en Regierungen mithilfe <strong>der</strong> Vertriebenen<br />

und Aussiedler und ihrer Verbindungen in diesen Län<strong>der</strong>n.<br />

Bei all dem können wir keine integrative Linie erkennen, die Unterglie<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> BdV bzw.<br />

Funktionäre und Aktivisten <strong>des</strong> BdV prä<strong>des</strong>tinieren würden, im Integrationsbeirat nützlich zu wirken.<br />

Einige Bemerkungen zum Schluss<br />

Zum Schluss wollen wir einige Gesichtspunkte anreißen, die wir für sehr wichtig halten, aber an dieser<br />

Stelle lei<strong>der</strong> nicht näher behandeln können.<br />

Da wäre zum Beispiel die Kampagne zur Auflösung <strong>des</strong> Integrationsbeirats, die von <strong>der</strong> Augsburger<br />

Allgem<strong>einen</strong> – so war unser Eindruck – systematisch betrieben wurde. Johann Tangel von <strong>der</strong> Liste<br />

Augsburger Kulturelle Vielfalt AKV nahm dazu in einem Leserbrief in <strong>der</strong> Augsburger Allgem<strong>einen</strong><br />

Stellung. Er geht darin auch auf die kontraproduktive Rolle von Juri Heiser ein:<br />

„Zum Kommentar »Integrationsbeirat gehört abgeschafft« vom 10. Dezember 15 : Der Integrationsbeirat<br />

ist das einzige durch demokratische Wahlen legitimierte Gremium, das die Belange <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>er<br />

dem Stadtrat mitteilen kann. <strong>Die</strong> Abschaffung wäre eine Katastrophe, es sei denn, man führt das<br />

kommunale Wahlrecht für Auslän<strong>der</strong> ein. <strong>Die</strong> Behauptung von Juri Heiser, dass <strong>der</strong> Beirat zu »einem<br />

ethnozentrischen Organ <strong>der</strong> Interessenvertretung verkommt«, ist absurd. Ich kann mich gut an die<br />

erste Vollversammlung <strong>des</strong> Beirats erinnern, wo man den Aussiedlern <strong>einen</strong> eigenen Ausschuss<br />

angeboten hatte und <strong>der</strong> abgelehnt wurde. In an<strong>der</strong>en Ausschüssen, in denen Aussiedlervertreter<br />

sitzen, kamen auch keine konkreten Anliegen zum Vorschein ...<br />

Themen wie menschenwürdige Unterbringung <strong>der</strong> Asylbewerber, Kampf um Erhalt <strong>des</strong><br />

Bayernkollegs, Anerkennung <strong>der</strong> im Ausland erworbenen Qualifikationen sind keine ethnozentrischen<br />

Themen. Das Sommerfest <strong>des</strong> Integrationsbeirates, an dem ausländische und einheimische Vereine<br />

Seite an Seite sich präsentieren, ist auch ein Beitrag zur Integration.<br />

Johann Tangel, Vizepräsident <strong>des</strong> Vereins Kranich e. V., Beraten<strong>des</strong> Mitglied <strong>des</strong> Integrationsbeirats“<br />

Zum gleichen Kommentar: „Der Integrationsbeirat gehört abgeschafft“ von Ute Krogull in <strong>der</strong><br />

Augsburger Allgem<strong>einen</strong> vom 10.12.2011 erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme die<br />

Verbände Tür an Tür, das Bayerische Rote Kreuz, <strong>der</strong> DGB, die Caritas und das Diakonische<br />

Werk:<br />

„Der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme <strong>des</strong> Augsburger Integrationsbeirates liegt nicht in <strong>der</strong><br />

Abschaffung <strong>der</strong> demokratischen Legitimation, son<strong>der</strong>n im Gegenteil: In <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong><br />

demokratischen Legitimation dieses Gremiums. Ein Gremium, das im weitesten Sinne über 40 %<br />

<strong>der</strong> Augsburger Bevölkerung vertritt, dem aber kaum verbindliche Rechte zugebilligt werden,<br />

wird immer nur eine sehr geringe Akzeptanz bei s<strong>einen</strong> potenziellen Wählern finden.<br />

Es ist an <strong>der</strong> Zeit, <strong>einen</strong> Integrationsbeirat zu schaffen, <strong>der</strong>:<br />

Seite 10 von 13<br />

15 Kommentar: Der Augsburger Integrationsbeirat gehört abgeschafft - Augsburger Allgemeine online,<br />

Dezember 9, 2011. http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Der-Augsburger-Integrationsbeirat-gehoertabgeschafft-id17867406.html


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

– die Interessen aller Menschen mit Migrationshintergrund vertreten kann<br />

– <strong>der</strong> alle in dieser Stadt lebenden Nationalitäten, Religionsgruppen und Ethnien wi<strong>der</strong>spiegelt<br />

– <strong>der</strong> Entscheidungsbefugnis besitzt und auch für politische Gremien bindende Beschlüsse fällen kann<br />

– <strong>der</strong> über <strong>einen</strong> eigenen Haushalt verfügt<br />

– <strong>der</strong> nicht nur ein demokratisches Feigenblatt darstellt.“ 16<br />

Seite 11 von 13<br />

<strong>Die</strong> Wahlprogramme <strong>der</strong> Parteien zu den Kommunalwahlen, aber auch zu den Landtagswahlen in<br />

Bayern müssten sich an diesen For<strong>der</strong>ungen messen lassen.<br />

Der Kampagne zur Auflösung <strong>des</strong> Integrationsbeirats hat sich lei<strong>der</strong> auch die online-Zeitung DAZ<br />

angeschlossen. 17 Eine wüste Hetze gegen den Integrationsbeirat erfolgte auf dem rechtslastigen,<br />

islamophoben Internetportal politically incorrect, das in Augsburg „ein Zentrum <strong>der</strong> Islamisierung“<br />

ortete 18 . <strong>Die</strong>ses Portal, das sich sogar auf eine eigene Redaktion in Augsburg beruft, war bereits<br />

Gegenstand einer Anfrage <strong>der</strong> Linken im Bun<strong>des</strong>tag, weil es mit mehreren 10.000 Besuchern pro Tag<br />

zu einem zentralen Forum <strong>der</strong> Islamhasser im deutschsprachigen Raum geworden sei. 19 Vor allem in<br />

den veröffentlichten, redaktionell mo<strong>der</strong>ierten Leserkommentaren finden sich abwertende, offen<br />

rassistische Äußerungen über Muslime.<br />

Hervorgetan hat sich auch Gerhard Schmid, im Bezirksvorstand <strong>der</strong> CSU mit den Schwerpunktthemen<br />

Schule/Bildung, Migration/Integration, Islam, Werte, Kultur, politische Strategien, Wahlanalysen und<br />

Parteiorganisation, Veranstaltungsplanung und -organisation betraut: „Der Integrationsbeirat muss<br />

abgeschafft werden. Er ist nicht wichtig für die Stadt, son<strong>der</strong>n politisch gefährlich… Schon allein<br />

durch seine Existenz trägt <strong>der</strong> Integrationsbeirat zum Erhalt und zur Festigung einer gefährlichen<br />

eigenen kulturellen und politischen Identität bei Auslän<strong>der</strong>n und Migranten bei. Er stärkt damit<br />

Separationstendenzen und Mehrheitsphantasien, da er ja angeblich 40 % <strong>der</strong> Bevölkerung in Augsburg<br />

vertritt.“ 20<br />

16 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 12. Öffentliche Stellungnahme <strong>der</strong> Sozialverbände zum<br />

AZ-Kommentar über den Integrationsbeirat Augsburg, 14.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/stellungnahme-<strong>der</strong>verbaende.pdf<br />

17 s. u.a. Der Integrationsbeirat muss aufgelöst werden, Kommentar von Siegfried Zagler, DAZ <strong>Die</strong> Augsburger<br />

Zeitung, Dezember 15, 2011. http://www.daz-augsburg.de/?p=22900<br />

18 http://www.pi-news.net/2011/12/augsburg-ein-zentrum-<strong>der</strong>-islamisierung/<br />

19 vgl. dazu:<br />

„Strategie gegen rechts: Abwarten. Bun<strong>des</strong>regierung bleibt bei Verharmlosung antimuslimischer Hetze. Von<br />

Ulla Jelpke (Tageszeitung junge Welt)“, November 30, 2011, http://www.jungewelt.de/2011/11-30/044.php?<br />

sstr=Verharmlosung%7Cantimuslimischer%7CHetze.<br />

„Antimuslimische Hetze, Kleine Anfrage <strong>der</strong> Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dag˘delen, Andrej Hunko und<br />

<strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE., Deutscher Bun<strong>des</strong>tag Drucksache 17/7569 17. Wahlperiode“, Oktober 31, 2011,<br />

http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/075/1707569.pdf.<br />

„Islamhaß verharmlost. Bun<strong>des</strong>regierung relativiert rassistische Hetze als »Ausdruck von Ängsten vor<br />

Überfremdung«. Linke kritisiert Antwort auf kleine Anfrage. Von Nick Brauns(Tageszeitung junge Welt)“,<br />

September 13, 2011, http://www.jungewelt.de/2011/09-13/014.php?sstr=<strong>der</strong>zeit%7Cnoch%7Cnicht<br />

%7Cfeststellen.<br />

„Antimuslimischer Rassismus und Rechtsextremismus, Antwort <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung auf die Kleine Anfrage <strong>der</strong><br />

Abgeordneten Ulla Jelpke, Jens Petermann, Halina Wawzyniak und <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE. – Drucksache<br />

17/6823 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag Drucksache 17/6910, 17. Wahlperiode 05. 09. 2011, <strong>Die</strong> Antwort wurde namens<br />

<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung mit Schreiben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>des</strong> Innern vom 2. September 2011 übermittelt.“,<br />

September 5, 2011, http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/069/1706910.pdf.<br />

„Antimuslimischer Rassismus und Rechtsextremismus, Kleine Anfrage <strong>der</strong> Abgeordneten Ulla Jelpke, Jens<br />

Petermann, Halina Wawzyniak und <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE., Deutscher Bun<strong>des</strong>tag Drucksache 17/6823 17.<br />

Wahlperiode“, August 18, 2011, http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/068/1706823.pdf.<br />

„Antimuslimischer Rassismus und Rechtsextremismus, Kleine Anfrage <strong>der</strong> Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau<br />

und <strong>der</strong> Fraktion DIE LINKE., Deutscher Bun<strong>des</strong>tag Drucksache 16/8008 16. Wahlperiode“, Februar 7, 2008,<br />

http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/16/080/1608008.pdf.


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

Seite 12 von 13<br />

Es versteht sich von selbst, dass solche Töne von politically incorrect gerne aufgegriffen werden.<br />

Auch die Junge Freiheit bringt Gerhard Schmid in vollen Zügen: Augsburg: CSU-Politiker for<strong>der</strong>t<br />

Auflösung <strong>des</strong> Integrationsbeirat. Den Artikel selbstverständlich ergänzt um eine lange Latte rechter<br />

Kommentare. 21 Der Beifall von rechts ist die eine Seite <strong>des</strong> Skandals um den CSU-Politiker Gerhard<br />

Schmid. <strong>Die</strong> an<strong>der</strong>e Seite ist die Verankerung Gerhard Schmids in <strong>der</strong> CSU mit diesen Positionen.<br />

Denn Gerhard Schmid hat mit s<strong>einen</strong> Auffassungen nicht hinter dem Berg gehalten und ist damit bis in<br />

die <strong>Vorstands</strong>ebene gelangt.<br />

Bereits im Jahr 2008 hielt Gerhard Schmid bei <strong>der</strong> CSU in Göggingen <strong>einen</strong> Vortrag zum Thema<br />

„Integration und Parallelgesellschaften – Grenzen <strong>der</strong> Toleranz”. Darin vertrat er: „Falsch ist daher <strong>der</strong><br />

Kurs <strong>des</strong> neuen bürgerlich dominierten Stadtrats von Augsburg, den Auslän<strong>der</strong>beirat zu ersetzen durch<br />

<strong>einen</strong> Integrationsbeirat aus gewählten Personen mit Migrationshintergrund.“ Gerhard Schmid wendet<br />

sich seinem Vortrag auch gegen das „Weißbuch <strong>der</strong> Stadt Augsburg“, also gegen die<br />

Integrationspolitik <strong>der</strong> Augsburger Verwaltung, die unter dem rot-grünen Stadtrat eingeleitet wurde.<br />

<strong>Die</strong>ser Vortrag ist übrigens in voller Länge als „Gastbeitrag“, mit <strong>der</strong> E-Mail-Adresse gerschmid@web.de<br />

unterzeichnet, bei politically incorrect veröffentlicht. 22<br />

Gerhard Schmid scheint eine Bevölkerungsschicht und <strong>einen</strong> Flügel in <strong>der</strong> CSU zu bedienen, wo die<br />

Angst vor einer Mehrheit von Migranten das beherrschende Thema ist. <strong>Die</strong>se Schicht will eine<br />

eigenständige kulturelle und politische Artikulation <strong>der</strong> Migranten in Deutschland mit allen Mitteln<br />

verhin<strong>der</strong>n und ihnen <strong>des</strong>halb demokratische Rechte verwehren. Hier liegt die Wurzel <strong>der</strong> Kampagne<br />

für eine Auflösung, Abschaffung o<strong>der</strong> wie auch immer <strong>des</strong> Integrationsbeirates.<br />

Aufhorchen lässt <strong>des</strong>halb auch, dass Gerhard Schmid in <strong>der</strong> CSU mit „politische[n] Strategien,<br />

Wahlanalysen und Parteiorganisation, Veranstaltungsplanung und -organisation betraut“ ist. Politisch<br />

gar nicht hoch genug einzuschätzen ist <strong>des</strong>halb <strong>der</strong> öffentliche Konter <strong>des</strong> Oberbürgermeisters gegen<br />

Gerhard Schmid 23 o<strong>der</strong> auch Aussagen <strong>des</strong> OB, eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Integrationspolitik <strong>der</strong><br />

Stadtverwaltung o<strong>der</strong> eine Abschaffung <strong>des</strong> Integrationsbeirats sei mit ihm nicht zu machen. Damit<br />

zeichnet sich ein harter Konflikt in <strong>der</strong> CSU ab, bzw. im Lager <strong>der</strong> so genannten Christsozialen in<br />

Augsburg, die sich ja bereits gespalten haben.<br />

Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit im Rahmen von AGABY, <strong>der</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns, die sich in einem<br />

besorgten Brief an den Oberbürgermeister und alle Augsburger Stadträte gewandt haben. 24 <strong>Die</strong><br />

Positionen <strong>der</strong> AGABY, in <strong>der</strong> auch Hüseyin Yalcin mitwirkt, sind sehr wichtig. Wir erinnern an die<br />

Kampagne <strong>der</strong> AGABY zu den letzten Landtagswahlen, die an Aktualität nichts eingebüßt hat. 25<br />

20 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 11. Pressemitteilung von Gerard Schmid, auf Anfrage <strong>der</strong><br />

Augsburger Allgemeine, 14.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/pressemitteilung-gerhardschmid-csu.pdf<br />

21 Augsburg: CSU-Politiker for<strong>der</strong>t Auflösung <strong>des</strong> Integrationsbeirat, Junge Freiheit 15.12.2011<br />

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M566a3219611.0.html<br />

22 Grenzen <strong>der</strong> Toleranz, Gastbeitrag, 19. Jan 2009 http://www.pi-news.net/2009/01/grenzen-<strong>der</strong>-toleranz/<br />

23 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 16. OB Dr. Gribl nimmt Stellung zu den<br />

Pressemitteilungen von Gerhard Schmid (Beisitzer im Bezirksverband CSU Augsburg) vom 14. und 18.<br />

Dezember 2011, 20.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/stellungnahme-<strong>des</strong>-ob-zugerhard-schmid-csu.pdf<br />

24 s. <strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 1, Anhang 17. Offener Brief <strong>der</strong> AGABY Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong><br />

Auslän<strong>der</strong>-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns an den Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Augsburg und die<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Stadtrats, 20.12.2011<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/offener-brief-agaby-anob.pdf<br />

25 „Demokratie braucht jede Stimme! Kommunales Wahlrechts für alle! Kampagnenseite <strong>der</strong> Agaby“, 2011.<br />

http://www.demokratie.agaby.de/<br />

„Delegierten-Vollversammlung <strong>der</strong> AGABY in Lindau (Bodensee), Kampagne ‚Kommunales Wahlrecht für<br />

alle‘“, April 25, 2009.<br />

http://www.agaby.de/fileadmin/agaby/AGABY_Website/Resolutionen/25.04.2009_Resolution_Kommunales_W


<strong>Die</strong> Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirats, Teil 6 – 8.3.2012 www.forumaugsburg.de<br />

Ferner sei abschließend darauf hingewiesen, dass <strong>der</strong> Integrationsbeirat das einzige Gremium ist, bei<br />

dem hierzulande auch Flüchtlinge das aktive und passive Wahlrecht haben. Allein dieser Umstand ist<br />

Grund genug, den Integrationsbeirat zu verteidigen und den Ausbau seiner Rechte zu unterstützen.<br />

Auch die AGABY unterstützt diese Linie und sucht den Schulterschluss mit den Flüchtlingen 26 .<br />

Vollkommen untergegangen bzw. von den einschlägigen Medien vollständig ignoriert wurde die<br />

Flüchtlingsresolution, die auf <strong>der</strong> Vollversammlung <strong>des</strong> Augsburg Integrationsbeirats am 5. Dezember<br />

2011 trotz aller Turbulenzen einstimmig (!) verabschiedet wurde. 27<br />

Peter Feininger, 8.3.2012<br />

Teil 1 – 5 <strong>der</strong> Artikelreihe über die Krise <strong>des</strong> Integrationsbeirates finden sich hier:<br />

Teil 1: Berechtigte Kritik und problematische Vorwürfe – in einer politisch komplizierten Lage<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/111215_integrationsbeirat/artikel1.pdf<br />

Seite 13 von 13<br />

Teil 2: Umstrittener Festakt<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/120108_integrationsbeirat2/artikel2.pdf<br />

Teil 3: Ziele und Strategien <strong>der</strong> Nationalkonservativen türkischer Herkunft<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/120206_integrationsbeirat3/artikel3.pdf<br />

Teil 4: Kurdenverfolgung und Anzeige gegen Erdogan<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/120221_integrationsbeirat4/artikel4.pdf<br />

Teil 5: <strong>Die</strong> Verbrechen an den Armeniern und die Finte <strong>der</strong> SPD. Leugnung <strong>des</strong> Genozids als Delikt?<br />

http://www.forumaugsburg.de/s_2kommunal/Migration/120305_integrationsbeirat5/artikel5.pdf<br />

ahlrecht.pdf<br />

„Migrationspolitik in Bayern, Gewerkschaften for<strong>der</strong>n Integrationsmaßnahmen, verdi Bayern“, September 4,<br />

2008. http://bayern.verdi.de/gruppen/migranten/data/080904_verdi_migranten-wahlplattform_dgb-agaby.pdf<br />

„‚Integration durch Partizipation‘, Wahlplattform <strong>der</strong> AGABY und <strong>des</strong> DGB Bayern zu Migration und<br />

Integration für die Landtagswahl am 28. September 2008 in Bayern, Gemeinsames Positionspapier <strong>der</strong> AGABY<br />

und <strong>des</strong> DGB“, Juli 23, 2008.<br />

http://www.agaby.de/fileadmin/agaby/AGABY_Website/Positionen/2008/23.07.08_For<strong>der</strong>ungen_Wahlplattform<br />

.pdf<br />

„For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> AGABY an die Bayerische Lan<strong>des</strong>politik“, Mai 10, 2008.<br />

http://www.agaby.de/fileadmin/agaby/AGABY_Website/Positionen/2008/10.05.08_AGABY_Lan<strong>des</strong>polit._Ford<br />

erungen_endg%Fcltig.pdf<br />

26 „Resolution <strong>der</strong> Delegierten-Vollversammlung <strong>der</strong> AGABY Flüchtlinge schützen statt abwehren! Für eine<br />

humane Flüchtlingspolitik, gegen diskriminierende Gesetze“, März 20, 2011.<br />

http://www.agaby.de/fileadmin/agaby/AGABY_Website/Resolutionen/Resolution_Fluechtlingspolitik_20.03.20<br />

11.pdf<br />

27 Für eine menschenwürdige, kommunale Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in Augsburg,<br />

Resolutionsvorlage für den Stadtrat http://www.forumaugsburg.de/s_1aktuelles/2012/02/12_resolutionfluechtlinge.pdf

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