JAHRBUCH DER PSYCHOANALYSE - Frommann-Holzboog
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Jahrb. Psychoanal. 54, S. 71 – 95 © 2007 frommann-holzboog<br />
<strong>JAHRBUCH</strong> <strong>DER</strong> <strong>PSYCHOANALYSE</strong> 54/2007<br />
Wenn sich nichts ändern darf –<br />
theoretische und technische Aspekte in<br />
der Analyse einer Zwangsneurotikerin<br />
Hermann Erb<br />
Zusammenfassung<br />
Ich habe versucht, einer, wie ich glaube, typischen Übertragungs-Gegenübertragungssituation<br />
in der Analyse einer zwanghaften Patientin nachzugehen und<br />
ihre Wurzeln aufzufinden. Diese sehe ich vor allem in den Folgen einer überwältigenden<br />
und fragmentierenden (psychotischen) inneren Attacke angesichts<br />
der Wahrnehmung der Urszene und der mißlingenden analen Beherrschung der<br />
daraus entstandenen bizarren Objekte. Dabei sind machtvolle projektive Prozesse<br />
am Werk, die den Analytiker in eine ähnliche Verfassung bringen und die<br />
Gefahr einer fortgesetzten sadomasochistischen Verstrickung in sich tragen. Die<br />
Deutungstechnik muß nach meiner Auffassung berücksichtigen, daß der angesprochene<br />
primitive Persönlichkeitsanteil zu einer weiteren zeitlichen Orientierung<br />
nicht fähig ist, und das unmittelbare Erleben in der Stunde aufzunehmen<br />
versuchen.<br />
Summary<br />
When Nothing Is Allowed to Change – Theoretical and<br />
Technical Aspects in the Analysis of an Obsessional Patient<br />
I have tried to investigate into a typical transference-countertransference situation<br />
in the analysis of an obsessional patient. The roots can be found, I believe,<br />
in the consequences of an overwhelming and fragmenting (psychotic) inner<br />
attack caused by the awareness of the primal scene, and the failing anal control<br />
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