Broschüre für Lehrpersonen - Fit for Future
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3.3<br />
pausenplatzgestaltung<br />
MEHR ALS ASPHALT<br />
Sich bewegen und austoben, gemeinsam spielen,<br />
schöpferisch und kreativ sein, sich erholen, Neues<br />
entdecken oder auch im Freien etwas lernen –<br />
da<strong>für</strong> und <strong>für</strong> vieles mehr ist ein Pausenplatz da.<br />
Reicht dazu eine Asphaltfläche mit einem Baum<br />
in der Mitte? – Kaum. Trotzdem findet man viele<br />
solcher tristen Beispiele von Pausenplätzen, die<br />
manchmal sogar noch einen Teil der Fläche als<br />
Parkplatz <strong>für</strong> die Autos der <strong>Lehrpersonen</strong> abtreten<br />
müssen. Ein guter Pausenplatz muss weder groß<br />
sein noch teure technische Geräte enthalten. Auch<br />
mit einfachen Mitteln und wenig Platz lassen sich<br />
differenzierte, anregende und kinderfreundliche<br />
Schulumgebungen gestalten!<br />
Das Thema der Pausenplatzgestaltung bzw. der<br />
Schulfreiraumgestaltung erschöpfend zu behandeln,<br />
würde den Rahmen dieser <strong>Broschüre</strong> übersteigen.<br />
Ziel ist es daher, Denkanstöße und einige<br />
Anregungen zu geben und dazu zu motivieren, evtl.<br />
Veränderungen im eigenen Schulumfeld anzustreben.<br />
Interessierte finden am Schluss Links und<br />
Buchtipps mit guten und umfassenden Unterlagen<br />
<strong>für</strong> Schulen, die eine Pausenplatzumgestaltung<br />
angehen möchten.<br />
IDEEN FÜR DEN PAUSENPLATZ<br />
Der Pausenplatz gehört den Kindern – ihre Bedürfnisse<br />
bestimmen die Gestaltung. Was sollte<br />
ein Pausenplatz also im Detail bieten und wie kann<br />
dies umgesetzt werden? Dazu werden im Folgenden<br />
einige Ideen und Möglichkeiten aufgezeigt.<br />
bewegen, austoben, spielen<br />
Ñ offener Trockenplatz: <strong>für</strong> Spiele mit Spielgeräten<br />
und Bällen (z.B. aus der Spieltonne),<br />
Hüpfspiele, stille Spiele (z.B. Mühle, Murmel-<br />
Spiele etc.)<br />
Ñ Klettermöglichkeiten: Kletterbaum, Findlinge,<br />
Reckstange, Strickleiter, Klettergerüst,<br />
Kletternetz<br />
Ñ Geschicklichkeit und Gleichgewicht:<br />
Baumstämme, verschiedene Bodenbeläge,<br />
modelliertes Gelände (Hügel, Gräben etc.),<br />
Seile, wackelige Brücken<br />
Ñ Schaukeln, Wippe, Karussell, Rutschbahn,<br />
Röhren<br />
Ñ Der Pausenplatz muss Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
stille sowie <strong>für</strong> laute, in der Regel bewegte<br />
Spiele bieten.<br />
erholen, zurückziehen, verstecken<br />
Ñ Sitzmöglichkeiten: Steinblöcke oder Baumstrünke,<br />
in kleinen Gruppen und als Arena<br />
Ñ „Naturoasen” (Rasen, Büsche, Bäume etc.)<br />
Ñ Nischen und Rückzugsorte: Buschgruppen,<br />
Hügel, Baumhaus<br />
kreieren, gestalten, präsentieren<br />
Ñ naturnahe Freiräume, die gestaltet und<br />
verändert werden können bzw. dürfen und<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> eigene schöpferische<br />
Tätigkeit bieten<br />
Ñ Wände bemalen, Kreidebilder am Boden,<br />
Zaungeflechte<br />
Ñ Spiele erfinden, verändern und Regeln<br />
festlegen<br />
Ñ an der Pausenplatzgestaltung teilhaben,<br />
eigene Ideen einbringen, das Ergebnis an einem<br />
Fest und in Lokalzeitungen präsentieren<br />
er<strong>for</strong>schen, entdecken, Natur erleben<br />
Ñ naturnahe Zonen (v.a. in städtischen Regionen!),<br />
die nicht gestylt und kunstdüngergepflegt,<br />
sondern natürlich und vielgestaltig<br />
sind: Entdeckungen machen, mit Elementen<br />
der Natur spielen (Schneckenhäuser, Tannenzapfen,<br />
dürre Blätter, äste, farbige Steine etc.),<br />
Tiere und Pflanzen kennenlernen<br />
Ñ Spazier- und Spielweg: natürlich, viele Windungen,<br />
unter Bäumen, an Büschen vorbei,<br />
Gehflächen mit verschiedenen Materialien<br />
(weich, hart, eben, uneben etc.), am Wegrand<br />
Elemente, die zum Spielen einladen: Steinblöcke,<br />
Rundhölzer, Baumstämme, große<br />
Autoreifen, Nischen, Sitzgelegenheiten<br />
Ñ weitere Elemente: Feuerstelle, Labyrinth,<br />
Kräutergarten, Wasserfläche<br />
kommunizieren, begegnen, beobachten<br />
Der Pausenplatz ist ein Ort der Sozialisation.<br />
Hier wird geredet, gemeinsam gespielt, gestritten,<br />
Freundschaft geschlossen, beobachtet, abgeschaut<br />
etc. Daher ist es wichtig, neben einem<br />
abwechslungsreich gestalteten Schulplatz<br />
den Kindern genügend Zeit (d.h. ausreichend<br />
lange Pausen) zur Verfügung zu stellen.<br />
lernen und lehren<br />
Ñ geschützte Sitzplätze <strong>für</strong> Unterricht im Freien<br />
Ñ Beteiligung der Kinder an der Betreuung<br />
und Pflege des Schulareals (Bepflanzung und<br />
Spielgeräte): Verhaltens<strong>for</strong>men wie Sorge<br />
tragen oder Verantwortung übernehmen<br />
können gefördert werden, der Kontakt zur<br />
Natur kann hergestellt werden<br />
Ñ Pausenplatzgestaltung als Inhalt von Projektwochen<br />
und Unterricht<br />
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