Broschüre für Lehrpersonen - Fit for Future
Broschüre für Lehrpersonen - Fit for Future
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Rückenschmerzen und Haltungsschwächen<br />
Körperliche Inaktivität und häufiges Sitzen führen<br />
zu einer ungenügenden Ausbildung oder einem<br />
Ungleichgewicht der Muskulatur. Die Folge ist eine<br />
mangelhafte Stabilisierung der Wirbelsäule, was<br />
oft eine schlechte Haltung und Rückenschmerzen<br />
nach sich zieht. Bereits jedes fünfte Kind klagt über<br />
gelegentliche oder chronische Rückenschmerzen.<br />
Erhöhte Unfallgefahr<br />
Viele Unfälle im Kindesalter – nicht nur im Sport,<br />
sondern auch im Alltag – sind auf mangelnde Bewegungserfahrungen<br />
und Wahrnehmungsdefizite<br />
zurückzuführen. Wer sein Gleichgewicht nicht<br />
trainiert, kann im dichten Verkehr kaum sicher<br />
Fahrrad fahren. Im Fall eines Sturzes können sich<br />
ungeschickte Kinder zudem weniger gut ab- bzw.<br />
auffangen.<br />
Mentale <strong>Fit</strong>ness (Brainfitness) und<br />
Wohlbefinden<br />
Kinder mit genügend Bewegungsaktivität können<br />
ihre kognitive Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen,<br />
zum Beispiel durch die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit.<br />
Kinder mit mangelnder Bewegungserfahrung<br />
und/oder übergewichtige Kinder erleben bei körperlichen<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen häufig Misserfolge.<br />
Bei Bewegungsspielen werden sie von Gleichaltrigen<br />
weniger akzeptiert und häufig ausgegrenzt<br />
oder auch verspottet. Für übergewichtige Kinder<br />
sind die psychosozialen Folgen oft noch schwerwiegender<br />
als die (akuten) körperlich-medizinischen<br />
Konsequenzen.<br />
Das Fundament <strong>für</strong> eine gesunde Zukunft wird in<br />
der Kindheit gelegt. Gewohnheiten, die wir uns in<br />
den frühen Jahren aneignen, nehmen wir mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit ins Erwachsenenleben mit.<br />
Ein beeinträchtigter Gesundheitszustand im Kindes-<br />
und Jugendalter wirkt sich erwiesenermaßen<br />
negativ auf die Gesundheit und damit die Lebensqualität<br />
im Erwachsenenalter aus. Am Beispiel des<br />
Übergewichtes zeigt sich die Problematik besonders<br />
deutlich. Oft gilt: einmal dick – immer dick!<br />
Da es heute unbestritten ist, dass Bewegung<br />
und eine ausgewogene Ernährung die Gesundheit<br />
positiv beeinflussen, ist es wichtig, dass sich die<br />
Heranwachsenden schon frühzeitig an einen Alltag<br />
mit regelmäßiger Bewegung und ausgewogener<br />
Ernährung gewöhnen. Schließlich prägen Kinderjahre<br />
<strong>für</strong>s Leben!<br />
Quelle: Die hier zusammengestellten In<strong>for</strong>mationen basieren<br />
auf den Inhalten des Medienpaketes „Aktive Kindheit<br />
– gesund durchs Leben” (2004), eines wissenschaftlich breit<br />
abgestützten In<strong>for</strong>mationsorgans des Bundesamtes <strong>für</strong><br />
Sport (BASPO) und des Institutes <strong>für</strong> Sport und Sportwissenschaften<br />
der Universität Basel (www.aktive-kindheit.ch).<br />
1.3.<br />
Bewegungsförderung Im<br />
KIndesalter<br />
UMWELT UND VERHALTEN<br />
Ob und wie sich Kinder bewegen, hängt stark von<br />
ihrem Lebensumfeld ab. Daher sollte nicht nur<br />
das Verhalten der Kinder angesprochen werden.<br />
Vielmehr gilt es auch, die Umwelt entsprechend<br />
zu beeinflussen. Dazu gehört neben dem sozialen<br />
Umfeld auch die bauliche Umgebung. Die Erwachsenen<br />
sind ge<strong>for</strong>dert, den Kindern zu Hause, in der<br />
Freizeit und in der Schule eine Umgebung zu bieten,<br />
die ihren Bedürfnissen gerecht wird und körperliche<br />
Aktivitäten ermöglicht.<br />
DIE BEDEUTUNG DER ELTERN<br />
Zu Hause liegt es in der Hand der Eltern, das<br />
Wohnumfeld ihrer Kinder möglichst bewegungsfreundlich<br />
zu gestalten. Sie sollten selbst als Vorbild<br />
fungieren und den Kindern in ihrer Freizeit<br />
Bewegung ermöglichen bzw. sie dazu motivieren.<br />
Am allerbesten ist es, wenn Eltern gemeinsam mit<br />
ihren Kindern aktiv sind (*). Daher ist es äußerst<br />
wichtig, die Eltern zu erreichen und <strong>für</strong> die Thematik<br />
zu sensibilisieren. Das kann über In<strong>for</strong>mationsbroschüren,<br />
Elternabende, persönliche Gespräche<br />
oder idealerweise über die Integration in „bewegte<br />
Schulaktivitäten” erfolgen. Beispiele da<strong>für</strong> sind<br />
Eltern-Kind-Tage, Schulausflüge, Schulhausfeste<br />
oder die Mitarbeit bei einer Pausenplatz-Neugestaltung.<br />
Derartige Aktionen haben den Vorteil,<br />
dass Bewegung mit Spaß und in einem sozialen<br />
Kontext erlebt werden kann.<br />
(*) In<strong>for</strong>mationen, Ideen und Tipps <strong>für</strong> zu Hause: siehe<br />
Elternbroschüre „Gemeinsam aktiv” (gratis zu bestellen bei<br />
der Cleven-Becker-Stiftung, auch in größerer Anzahl <strong>für</strong><br />
einen Elternabend)<br />
FREIZEITGESTALTUNG<br />
zu hause – In der freIzeIt – In der schule<br />
Zeitliche Freiräume<br />
Die Freizeit der Kinder wird immer stärker verplant.<br />
Zeitfenster, in denen Kinder spontan spielen<br />
und sich bewegen können, werden immer seltener.<br />
Diese Freiräume gilt es, wieder zu schaffen bzw. zu<br />
erhalten.<br />
Bewegungsräume<br />
Wie Kinder ihre Freizeit verbringen, hängt stark<br />
von den räumlichen Möglichkeiten und Angeboten<br />
ab. Aus diesem Grund ist es die Aufgabe der Quartier-<br />
und Stadtplanung, wieder mehr kindgerechte<br />
Bewegungsräume zu schaffen. Das müssen keine<br />
aufwändigen Spielplätze mit technischen Geräten<br />
sein. Bereits verkehrsfreie, möglichst begrünte<br />
und strukturierte Zonen (mit Hügeln, großen Steinen,<br />
Pfaden, Baumstämmen etc.) stellen ein gutes<br />
Angebot <strong>für</strong> Kinder dar, vor allem wenn sie über<br />
fahrrad- und fußgängerfreundliche Verkehrswege<br />
erreicht werden können. Sinnvoll und wünschenswert<br />
wäre es auch, die oft ungenutzten schulischen<br />
Infrastrukturen (Spielplätze, Turnhallen und<br />
Sportareale) <strong>für</strong> Freizeitnutzungen vermehrt zu<br />
öffnen.<br />
Vereine<br />
Nicht zuletzt ist es wichtig, die Teilnahme am Vereinssport<br />
oder auch an der Jugendarbeit in der Natur<br />
(z.B. Pfadfinder) zu unterstützen. Nicht nur aus<br />
gesundheitlicher oder sportlicher Sicht, sondern<br />
speziell auch aufgrund der sozialen Komponente.<br />
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