23.10.2013 Aufrufe

In jedem Jaguar Automobil steckt etwas von einer Raubkatze

In jedem Jaguar Automobil steckt etwas von einer Raubkatze

In jedem Jaguar Automobil steckt etwas von einer Raubkatze

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Textanalyse<br />

„<strong>In</strong> <strong>jedem</strong> <strong>Jaguar</strong> <strong>Automobil</strong> <strong>steckt</strong> <strong>etwas</strong> <strong>von</strong> <strong>einer</strong> <strong>Raubkatze</strong>“<br />

Der Verfasser will mit diesem Werbetext an potentielle Käufer <strong>von</strong> Oberklas-<br />

se–<strong>Automobil</strong>en appellieren, den <strong>Jaguar</strong> als außergewöhnliches Fahrzeug,<br />

welches edlen Charakter mit hervorragenden Fahreigenschaften vereint, zu<br />

erwerben. Er schwärmt <strong>von</strong> der „unnachahmlichen Optik“ (Z. 5) und Technik<br />

der Straßenschiffe, hebt die Technik der kl<strong>einer</strong>en Modelle hervor und grenzt<br />

den <strong>Jaguar</strong> <strong>von</strong> anderen <strong>Automobil</strong>en ab.<br />

Der Autor preist das Aussehen des <strong>Automobil</strong>s mit einem durchgängigen<br />

Vergleich des <strong>Jaguar</strong>s mit <strong>einer</strong> <strong>Raubkatze</strong> und deren Eigenschaften an, ob<br />

metaphorisch oder mit an die Tierwelt angelehnten Adjektiven. So findet man<br />

schon in der Überschrift eine metaphorische Anspielung auf eine „Raubkat-<br />

ze“. Neben den besagten Begriffen aus der Fauna wie „rassig“ (Z. 2) oder<br />

„elegant“ (Z. 1), mit denen üblicherweise eine <strong>Raubkatze</strong> charakterisiert wird,<br />

kann man auch aus der Modewelt entliehene Wörter wie „Ausdruck“ (Z. 1)<br />

oder „Design“ (Z. 2) finden, die dem <strong>Automobil</strong> eine ästhetische, einmalige<br />

Optik zuschreiben. Die anaphorische Reihung „Jede Linie, jede Rundung,<br />

jedes Detail“ (Z. 2) werten das Aussehen des <strong>Jaguar</strong>s weiter auf. Auch die<br />

Leistung des Motors wird mit der Zweierfigur „zupackende Kraft und katzen-<br />

hafte Geschmeidigkeit“ (Z. 3) metaphorisch umschrieben. Die Wortwahl des<br />

Verfassers lässt darauf schließen, er vergöttere dieses Fahrzeug, was mit der,<br />

den ganzen Text charakterisierenden Alliteration „Luxus und Leistung“ (Z. 1)<br />

beginnt und mit der Periphrase „... lässt selbst weniger enthusiastischen Fah-<br />

rern das Herz höher schlagen“ (Z. 4 ) endet.<br />

All diesen Bildern ist ein sehr positiver Gehalt eigen. Dem Leser werden die<br />

optischen Besonderheiten des <strong>Jaguar</strong>s als unübertrefflich dargestellt.<br />

Anschließend überträgt der Verfasser die Anspielung auf <strong>Raubkatze</strong>n vom<br />

Aussehen auf die Technik des Fahrzeuges. Wieder „lauert die V 12–<br />

Maschine – in der (...) Rennversion die Krallen zeigend“(Z. 7). Hier werden<br />

dem Auto nicht mehr optische Eigenschaften, sondern vielmehr Adjektive, die<br />

ein Raubtier in Bewegung beschreiben, zugeteilt. Verstärkt wird diese Wir-<br />

kung durch Superlative wie „der unnachahmlichen Optik steht die Technik in<br />

nichts nach“ (Z. 5) oder „faszinierendes <strong>Automobil</strong>“ (Z. 6). Der Wortschatz<br />

lehnt sich zudem an den technischen Sprachgebrauch, wie das Beispiel „5,3 l-<br />

Aggregat“ (Z. 8) demonstriert. So wird erreicht, dass der Leser den Verfasser<br />

als Autokenner klassifiziert. Gekrönt wird die Lobrede auf die Technik des<br />

<strong>Jaguar</strong>s durch den Superlativ „mühelos überlegene Kraft – die sich mit un-<br />

vergleichbar seidiger Sanftheit entfaltet“ (Z. 10) (auch Alliteration).<br />

Hinführung,<br />

Angabe der<br />

Generalin-<br />

tention<br />

Ausführung<br />

der Teilin-<br />

tention 1,<br />

arbeitstech-<br />

nisches<br />

Vorgehen:<br />

Dreischritt:<br />

belegen,<br />

benennen,<br />

interpretie-<br />

ren.<br />

Zusammen-<br />

fassung<br />

Ausführung<br />

der Teilin-<br />

tention 2;


Der Autor bewirkt eine Stimmung, die es kaum zulässt, an der Vollkommen-<br />

heit des Fahrzeuges zu zweifeln. Der <strong>Jaguar</strong> ist ein einzigartiges, faszinieren-<br />

des, technisch nicht zu verbesserndes <strong>Automobil</strong>.<br />

Nachdem der Verfasser die großen Modelle angepriesen hat, lobt er auch die<br />

Eigenschaften der kl<strong>einer</strong>en <strong>Jaguar</strong>s, die „ähnlich kultiviert und doch in-<br />

sgeheim <strong>Raubkatze</strong>n“ (Z. 11) sind. Schon in der eben zitierten Einleitung er-<br />

kennt man abermals die metaphorischen Vergleiche mit <strong>einer</strong> <strong>Raubkatze</strong>. Als<br />

besonderes Stilmittel sticht eine Emphase hervor, in der Experten zitiert wer-<br />

den, die den <strong>Jaguar</strong> als „Vorzeigestück europäischer Maschinenbaukunst“ (Z.<br />

12 ff.) lobpreisen. Die Wirkung dieses Stilmittels wird durch eine Alliteration<br />

(„ähnlich äußerten“ Z. 13) verstärkt. Die Beschreibung der neuen <strong>Jaguar</strong>mo-<br />

delle wird durch eine Akkumulation <strong>von</strong> Superlativen abgerundet, wenn über<br />

das „hochmoderne, digital gesteuerte Leichtmetalltriebwerk“ (Z. 14) gespro-<br />

chen wird, und abermals findet man an dieser Stelle Parallelen zum techni-<br />

schen Sprachgebrauch.<br />

Auch hier bewirkt die Auswahl der Stilmittel den Eindruck, selbst die kleine-<br />

ren Modelle des <strong>Jaguar</strong>s seien Wunderwerke der Technik.<br />

Abschließend grenzt der Verfasser den <strong>Jaguar</strong> <strong>von</strong> allen anderen Auto-<br />

mobilen ab, vor allem hinsichtlich des serienmäßigen Luxus. Um dies zu<br />

erreichen, verwendet er hauptsächlich syntaktische Stilmittel: Durch eine<br />

Anapher (Z. 15 ff.) wird noch einmal zusammengefasst, dass der <strong>Jaguar</strong>fahrer<br />

sowohl <strong>von</strong> der Leistung und den Fahreigenschaften profitiert, als auch extra-<br />

vaganten Luxus erleben darf. Unterstützt wird diese Wirkung durch eine El-<br />

lipse, den parallelen Satzbau und die Wiederaufnahme des Motivs aus dem<br />

Textanfang „Leistung und Luxus“ (Z. 1; Z. 16ff). Hervorgehoben wird der<br />

Luxus durch eine Akkumulation der serienmäßigen Extras (Z. 18), verdeut-<br />

licht durch das Paradoxon „alles Exklusive inklusive“ (Z. 19). Darauf basiert<br />

auch der Vergleich mit anderen <strong>Automobil</strong>en: „Ganz zu schweigen da<strong>von</strong>,<br />

dass der Stil und das Prestige eines <strong>Jaguar</strong>s woanders selbst gegen Aufpreis<br />

nicht erhältlich sind.“ (Z. 20 ff.).<br />

Durch diese Ausführung wird der Eindruck erweckt, die positiven Merkmale<br />

des <strong>Jaguar</strong>s würden sich auf den Käufer übertragen. „Stil und Prestige“(Z. 20<br />

ff.) sind inklusive. Das Auto adelt seinen Besitzer.<br />

Ausführung<br />

der Teilin-<br />

tention 3;<br />

Ausführung<br />

der Teilin-<br />

tention 4;<br />

Abrundende<br />

Schlussbe-<br />

merkung<br />

copyright by Thomas Anderlohr, BOS T, 2001

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!