Der ultimative Dunkelhainführer

Bogumil Bouvier
Der ultimative Dunkelhainführer
Teil 1 Nebelhausen ‐ die Innenstadt

Ich bin Bogumil Bouvier, Reiseschriftsteller und Fan des Übernatürlichen.
Klar, dass ich nach Dunkelhain am Teufelsmoor gezogen bin. Und ich muss sagen: Ich habe
es keine Sekunde bereut, zumal der Stadtrat mir ein tolles Angebot gemacht hat. Sie sind
daran interessiert, die Dunkelhainer Wirtschaft anzukurbeln, und dafür soll ich so etwas wie
einen Dunkelhain­Führer schreiben. Das ist als mehrteiliges Projekt gedacht, sodass ich
meinen Lebensunterhalt für mehrere Jahre als sog. „Stadtschreiber“ gesichert hätte.
Solange ich diesen Posten versehe, darf ich in einer stadteigenen Wohnung kostenlos leben.
Wenn das nichts ist, dann weiß ich auch nicht. Mir zur Seite steht Lätitia Leibovitz, die
bekannte Fotografin, die mir zugleich eine geliebte Lebensgefährtin ist.
Meinen Dank möchte ich auch dem Hokuspokus­Verlag aussprechen, der mir immer wieder
mit unbezahlbaren Tipps weitergeholfen hat.
Heute dürfen wir nun den ersten Teil präsentieren, der die Innenstadt von Dunkelhain am
Teufelsmoor zum Thema hat. Jetzt hoffen wir natürlich auf positive Resonanz.
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Bogumil Bouvier

Inhalt
Nebelhausen ­ Impressionen 4
Die Sage um Nebelhausen 5
Stadtrundgang 1 (Karte) 6
"Dunkelhainer Geisterpark" 7
„Dunkelhainer Uferpromenade“ 10
Nektarium „Hinterblutroten Klostermauern“ 11
Kommissionslager „Des Hexers Goldgrube“ 12
Wellnesscenter „Zwei Weiden“ 13
Kellerkneipe „Zum Jaulenden Werwolf“ 14
„Altes Kastell“ (Rathaus) 15
Kino „Der Fluch von Dunkelhain“ 16
„Kleiner Marktplatz“ 17
„Bistro im Turm“ 18
Vampirlounge „Zum blutigen Zahn“ 19
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Die Sage um Nebelhausen ­ oder wie der Nebel nach Nebelhausen kommt
Dunkelhain war am Anfang nur eine winzige Siedlung im großen Sumpfgebiet rund um
das Teufelsmoor. Die kleinen Hütten standen weit auseinander, halt immer da, wo sich
ein kleines trockenes Plätzchen fand. Wie im ganzen Teufelsmoor lebten auch hier die
Nebelinge ­ kleine Gnome, die mit ihren Nebelkerzen die ganze Landschaft in ein
Nebelmeer verwandelten. Doch dann siedelten sich irgendwann Feen und Elben auf
Silberfels an und begannen, die Nebelinge zu bekämpfen. Diese zogen sich nach Norden
zurück ­ nach Nebelhausen. Nur hie und da erkennt man ihre Gegenwart, wenn sich
wieder einmal dichter Nebel hartnäckig über der Stadt ausbreitet.
Heutzutage gibt es nicht mehr viele von ihnen, weshalb Nebelhausen auch immer
seltener ganz von Nebel eingehüllt ist.
Soweit die Sage, die der Bibliotheksarchivar Luzibald Levandowsky zu erzählen wusste.
Und man muss sagen, es gibt doch noch einige Tage, an denen es so aussieht. Die
sonnigen Momente hat Lätitia Leibovitz genutzt, um ihre Bilder von Nebelhausen für
diesen Führer zu machen, damit man die Gebäude gut sehen kann.
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Stadtrundgang 1
Für einen erstes Kennenlernen schlagen wir Ihnen einen gemütlichen Spaziergang durch
einen Teil der Innenstadt vor.
1 Dunkelhainer Geisterpark 7 "Altes Kastell" (Rathaus)
2 Uferpromenade 8 Kino "Der Fluch von Dunkelhain"
3 Nektarium "Hinterblutroten Klostermauern" 9 Kleiner Marktplatz
4 Kommissionslager "Des Hexers Goldgrube" 10 "Bistro im Turm"
5 Wellnesscenter "Zwei Weiden" 11 Vampirlounge "Zum blutigen Zahn"
6 Kellerkneipe "Zum jaulenden Werwolf"
Unser Stadtrundgang startet im Zentrum des Städtchens, nämlich am Eingang zum
Dunkelhainer Geisterpark, direkt beim Rathaus. Hier kann man sich sofort einstimmen
lassen in die besondere Atmosphäre Nebelhausens.
Von da führt unser Weg weiter über die Uferpromenade zu Teichufer­Chaussee und
Parkstraße bis zum Rathaus, weiter zum Kirschholzweg und dann zum Kleinen Marktplatz.
Unser Rundgang endet wieder in der Teichufer­Chaussee. Dort haben Sie Gelegenheit, sich
im "Bistro am Turm" mit einem Imbiss zu stärken.
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Der Dunkelhainer Geisterpark
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Der Name des Parks geht zurück auf die
uralte Geistereiche, die auf einem kleinen
Hügel in der Mitte der Anlage ihre kahlen
Äste in die Höhe reckt. Nach der
Überlieferung soll sie schon seit vielen
Jahrhunderten dort blattlos stehen, ganz
ohne irgendwelche Anzeichen von Verfall zu
zeigen.
Die Leute sagen auch, dass sie gelegentlich
in der Dämmerung schrille Klageschreie
unter den Wurzeln hörten, andere berichten
von lautem Blätterrauschen und dunklem
Murmeln, das zu hören sei, wenn man sich
im Umkreis der Geistereiche aufhalte.
Vielerlei Legenden ranken sich um den
auffälligen Baum. Die wohl bekannteste
besagt, dass sich die Geister der
Verstorbenen bei jedem Vollmond unter der
alten Eiche zum Tanz versammeln. Viele
Einwohner Dunkelhains legen deshalb Gaben
hier ab und trauern um ihre Toten.
Der Geisterpark ist der größte Park in Dunkelhain am Teufelsmoor und wird sowohl von den
Einheimischen als auch von den Touristen gerne besucht. Während die Touristen meist
wegen der leicht gruseligen Atmosphäre hierher kommen, nutzen die Einwohner ihn als Ort
der Erholung oder des Kultes.
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Eine Attraktion für die Hexen und Zauberer
in der Stadt ist der Wetterstein.
Wer ihn zu nutzen weiß, kann gewaltige
Naturkräfte entfesseln. Glücklicherweise
bleibt das entstehende Phänomen auf einen
relativ kleinen Umkreis beschränkt.
Da das Wetter bekanntlich von jedem anders
wahrgenommen wird, liefern Hexen und
Hexenmeister sich hier beeindruckende
magische Gefechte: Undurchdringliche
Nebelschwaden werden geschaffen, heftige
Hagelschauer brechen los, es stürmt und
schneit, Hitze und Kälte wechseln sich ab.
Dieser Kampf hat aber auch sein Gutes: Löst
der eine schweres Gewitter aus, so sorgt
der nächste schon wieder für strahlenden
Sonnenschein.
Für die Beobachter immer wieder spannend
ist die Frage, wer denn nun in diesem
Ringen die Oberhand behält.

Wozu der magische Steinkreis genau dient, bleibt leider das Geheimnis der Eingeweihten.
Es wird jedenfalls von nächtlichen Treffen magischer Wesen zur Zeit der Sommer­ und
Wintersonnenwende berichtet.
Der Geisterpark bietet
seinen Besuchern aber
auch eine kleine Grillecke,
ein Baumhaus für die
Kleinen, ein Feenhäuschen
und eine Besenflugarena.
Außerdem gibt es dann
noch an der zur Uferpromenade
zeigenden
Südseite der Parkanlage
ein gemütliches kleines
Schutzhäuschen, welches
einerseits einen trockenen
und warmen Unterschlupf
bietet und andererseits
den sanitären Bedürfnissen
der Besucher dient.
Eine zuverlässige Lama­
Verbindung zu anderen
öffentlichen Einrichtungen
ist von dort aus ebenfalls
gewährleistet.
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An der Südseite verlassen wir den Geisterpark und überqueren die Teichufer­Chaussee,
um zur Uferpromenade zu gelangen. Hier bietet sich vor allem am frühen Abend ein
wunderschöner Blick über den Binnensee nach Süden zur Feeninsel und den anderen
Stadtteilen.
Unser Weg führt uns weiter zum weithin
bekannten Nektarium "Hinter blutroten
Klostermauern".
Niemand weiß so genau, was sich einst
hinter den dicken Klostermauern abgespielt
haben mag. Zwar hört man dann und wann
von schrecklichen Gräueltaten, die in einem
furchtbaren Blutbad endeten, aber das sind
alles nur Gerüchte!
Heute sind die Reste der alten Mauern
renoviert und das erhalten gebliebene
Kloster wird neu genutzt. Sie können diesen
Ort besuchen, ohne vor Angst zur Salzsäule
zu erstarren. Ganz im Gegenteil, hier gibt es
die köstlichsten Nektare zu verkosten und
natürlich auch zu kaufen.
Daneben bietet das Nektarium täglich
Einführungskurse an, um die Grundbegriffe
der Nektarerstellung zu lernen. So mancher
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Tourist ist um ein neues Hobby reicher nach
Hause zurückgekehrt. Andere, die ihren
gesamten Urlaub mehr oder weniger hinter
diesen Mauern verbracht haben, konnten
sich nicht mehr so genau an Einzelheiten
erinnern und sprachen sehr viel vom
Dunkelhainer Nebel.
Wer solche Erfahrungen scheut und Spaß am
Feilschen hat, kann stattdessen gerade
gegenüber dem Kommissionslager "Des
Hexers Goldgrube" einen Besuch abstatten
und sich dort mit allerlei Krimskrams
eindecken.
In des Hexers Goldgrube werden jeden Tag
hunderte von kleinen und großen Deals
abgeschlossen. Reich wird dabei aber nur
einer, der Hexer höchstpersönlich. Passen
Sie auf, dass er Sie nicht übers Ohr haut und
anschließend über den Tisch zieht!
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"Hinter blutroten
Klostermauern"
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"Des Hexers Goldgrube"
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Wir gehen nun die Parkstraße entlang. Links
befindet sich das Wellnesscenter "Zwei
Weiden".
Der Gebäudekomplex ist besonders in
städtebaulicher Hinsicht von Interesse.
Mehrere alte Häuser wurden entkernt,
renoviert und im Inneren zu einem
funktionalen Bürohaus zusammengefasst.
Äußerlich blieb aus Denkmalschutzgründen
der alte Zustand erhalten, nur die Farben
wurden aufgefrischt.
Daneben wurde ein neues Wellnesscenter mit
angeschlossenem Bistro erbaut, das sich den
alten Häusern harmonisch anpassen sollte.
So ist es den Architekten gelungen, ein
Bürogebäude mitten in der Altstadt
anzusiedeln, ohne dass das Stadtbild gestört
wird.
Wer möchte, kann hier eine Weile wundervoll
entspannen. Die Dienstleistungen umfassen
Gesichts­ und Ganzkörperbehandlungen,
Maniküre und Pediküre, auch ein Solarium
und ein Tattooservice sind vorhanden.
Besonders attraktiv ist der Außenbereich mit
Liegestühlen, Whirlpool und einem runden
Thermalwasserbecken. Das lauwarme, leicht
trübe Wasser des Springbrunnens stammt
aus der weithin bekannten Nebelhausener
Zauberquelle und soll allerlei Zipperlein über
Nacht heilen können. Für möglicherweise
auftretende Nebenwirkungen können wir
allerdings keine Verantwortung übernehmen.
In dem kleinen Bistro im Inneren gibt es
tagsüber Getränke und kleine Speisen.
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Wir empfehlen allen, die sich ins Dunkelhainer Nachtleben stürzen wollen, die gegenüber
liegende Kellerkneipe "Zum jaulenden Werwolf". Zwar öffnet das Lokal schon um 11
Uhr vormittags, aber das eigentliche Flair entfaltet sich erst in den Abendstunden, wenn
die Dunkelhainer Szene in Aktion tritt. Die verschiedenartigsten Gestalten geben sich hier
ein Stelldichein. Geöffnet ist bis 3 Uhr morgens.
Ein beliebter Spaß für die Eingeweihten ist
es, sich zwischendurch abzukühlen, indem
man sich in den Brunnen vorm Haus stürzt.
Ein Bachlauf in den Tiefen erlaubt es, wenig
später in der Dunkelhainer Teufelsbucht
wieder aufzutauchen. Nach einem Bad im
Binnensee wird dann die heiße Nacht im
"Jaulenden Werwolf" fortgesetzt.
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Während tagsüber am ehesten
einmal oben an der Bar eine
frustrierte Hausfrau sich die Kante
gibt, geht abends unten im Keller
so richtig die Post ab!
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Wir setzen unseren Stadtrundgang fort und kommen zum "Alten Kastell", das heute als
Rathaus genutzt wird.
Das sehr gut erhaltene
mittelalterliche Gebäude
kann leider nur von
außen besichtigt werden,
da neben der Stadtverwaltung
auch das
örtliche Polizeipräsidium
und das hiesige Wehrbereichskommando
hier
untergebracht sind.
Der frühere Kasernenhof,
in dem einstmals
die Soldaten exerzieren
mussten, dient jetzt als
Parkplatz.
Selbstverständlich finden
Sie hier auch eine Lama­
Haltestelle.
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Über die Konservenalle gelangen wir zum Kino von Dunkelhain. Warum das Gebäude den
Namen "Der Fluch von Dunkelhain" trägt, konnte oder wollte (?) mir niemand sagen.
Also musste ich es auf eigene Faust herausfinden.
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Schon die ersten Schritte ins
Innere des Gebäudes lassen Dich
erschaudern. Ganz langsam steigt
eine Heidenangst in Dir auf und
eine Gänsehaut überzieht Deinen
Körper. Dir wird es doch wohl
hoffentlich gelingen, Dich an den
zwielichtigen Unholden vorbei zu
schleichen, die sich regelmäßig an
diesem schrecklichen düsteren Ort
versammeln. Schließlich hast Du
nur eines im Sinn, nämlich einen
netten, unterhaltsamen Kinofilm
anzuschauen!
Ich kann Sie nur ermutigen, Ihre
eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Das Abenteuer lohnt sich gewiss ­
soviel kann ich Ihnen versichern!

Gleich gegenüber vom Kino liegt der "Kleine Marktplatz". Der Besuch des Marktplatzes ist
absolute Pflicht für jeden Besucher von Dunkelhain am Teufelsmoor.
Alleine schon die
Fassaden der alten
Bürgerhäuser sind
es wert, dass man
sie sich näher
anschaut.
Hinzu kommt die
besondere Atmosphäre,
weil hier
einfach jedermann
vorbeischaut, um
seine Einkäufe zu
tätigen oder seine
Freunde zu einem
Plausch zu treffen.
Dunkelhain zeigt
sich hier in seiner
ganzen Vielfalt.
Kein Wunder, dass
Besucher fasziniert
das bunte Treiben
beobachten.
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Gleich hinter dem Kleinen Marktplatz in der Teichufer­Chaussee findet unser Spaziergang
ein Ende. Je nachdem wie abenteuerlustig Sie noch sind oder zu welcher Zeit Sie hier
anlangen, haben Sie die Wahl zwischen zwei sehr verschiedenartigen Lokalen: nämlich dem
"Bistro im Turm" und der Vampirlounge "Zum blutigen Zahn".
"Bistro im Turm"
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"Zum blutigen Zahn"
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Das erwartet Sie im nächsten Heft
Nebelhausen
­ der östliche Rand der Innenstadt
Freuen Sie sich auf:
­ interessante Gemeinschaftsgrundstücke
­ Informationen zu Läden und Lokalen
­ Geschichten zu historischen Gebäuden
­ Interviews mit schrägen Vögeln
­ und vieles mehr