RISIKOMANAGEMENT IM G ALABAU
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G<strong>ALABAU</strong>magazin<br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU IN ÖSTERREICH SEITE 27<br />
FEHLERKULTUR <strong>IM</strong> UNTERNEHMEN<br />
Fehler zu über/sehen liegt sehr nahe beieinander. Dabei ist<br />
es irrelevant, wem der Fehler unterlaufen ist. Entscheidend ist<br />
die Frage, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass das<br />
unerwünschte Ereignis eintreten konnte. Tritt im Betrieb oder<br />
auf der Baustelle ein Fehler auf, so sollte ihn der Mitarbeiter,<br />
der den Zwischenfall verursacht oder bemerkt hat, nicht vertuschen,<br />
sondern sollte vielmehr mit seinem Baustellenleiter darüber<br />
reden und um Lösungswege bemüht sein. In kleiner Runde<br />
wird ohne großes Aufsehen der Fehler besprochen und danach<br />
behoben. Der Vorgesetzte sollte aber informiert werden, um<br />
die Angelegenheit zu analysieren, um eventuellen Wiederholungsfehlern<br />
vorzubeugen.<br />
FINANZIELLE UNTERNEHMENSSICHERUNG<br />
<strong>IM</strong> AUGE BEHALTEN<br />
Es ist unbedingt erforderlich, dass die betriebswirtschaftlichen<br />
Spielregeln beherrscht und die Grundsätze der Finanzierung<br />
eingehalten werden. Das bedeutet z.B., dass das gesamte<br />
Anlagevermögen, also Kapital, das für Gebäude, Maschinen,<br />
Betriesbs- und Geschäftsausstattung usw. benötigt wird, durch<br />
Eigenkapital (zuzüglich eventuellem langfristigem Fremdkapital)<br />
gedeckt wird. Weitere typische Fehler sind zu hohe Privatentnahmen<br />
und zu hohe Zinsbelastungen durch überteuerte<br />
Kredite oder ungünstige Zwischenfinanzierungen. Es ist unerlässlich,<br />
dass die betriebswirtschaftliche Situation zumindest<br />
monatlich (Monatliche Betriebswirtschaftliche Auswertung<br />
(BWA)) gründlich untersucht und mit Branchenzahlen verglichen<br />
wird (siehe Kasten links).<br />
KENNZAHLEN ALS SIGNALGEBER PFLEGEN<br />
Obwohl eine “Strategische Krise” durch Kennzahlenanalysen<br />
in aller Regel nicht erkennbar ist (dafür ist eine umfassende<br />
Unternehmensanalyse notwendig), werden Kennzahlen<br />
vielfach als wichtige Indikatoren für drohende Insolvenzen verwendet.<br />
Die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens sagt<br />
aus, wie gesund oder marode es ist. Die Eigenkapitalquote<br />
liegt laut BGL. e.V. imGaLaBau recht niedrig bei etwa. 8-10%.<br />
Sie darf im gesunden Unternehmern auf keinen Fall darunter<br />
fallen, sondern muss vielmehr kontinuierlich anwachsen. Die<br />
Cashflow-Umsatzrate sollte laufend beobachtet werden, um<br />
zu sehen, wie spannungsfrei sich die Firma selbstfinanzieren<br />
kann. Die Cashflow-Rate betrug im Bundesdurchschnitt zum<br />
Vergleich zwischen 10 bis 15%. Der Gewinn vor Steuer /Umsatz,<br />
die sogenannte Umsatzrendite, sollte je nach Unternehmensform<br />
zwischen 2und 12 %liegen. Das eingesetzte Kapital<br />
sollte sich im Unternehmen möglichst oft umschlagen. Die<br />
sogenannte Kapitalumschlagshäufigkeit (Umsatz/Gesamtkapital)<br />
liegt bei den Vergleichskennzahlen bei etwa. 1,7. Je schneller<br />
das gebundene Kapital umgeschlagen wird, desto niedriger<br />
kann aufgrund der dann kürzeren Finanzierungszeit der notwendige<br />
Kapitaleinsatz gehalten werden.<br />
Der Artikel, dessen 2. Teil vorstehend abgedruckt ist, basiert auf<br />
einem Vortrag von Dipl.-Ing. Hans Beischl bei den 41. Landespflegetagen,<br />
einer GaLaBau-Fachtagung, die am<br />
21. und 22. Januar in Veitshöchheim/Bayern stattfand.<br />
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