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Spundwand SPU - Frilo

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<strong>Spundwand</strong> <strong>SPU</strong><br />

Handbuch für Anwender von <strong>Frilo</strong>-Statikprogrammen<br />

© Friedrich + Lochner GmbH 2010<br />

<strong>Frilo</strong> im Internet<br />

www.frilo.de<br />

E-Mail: info@frilo.de<br />

<strong>SPU</strong> Handbuch, Revision 1/2010<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 1


<strong>Frilo</strong>-Programm: <strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong><br />

Dieses Handbuch informiert über die Grundlagen zum Programm <strong>SPU</strong>. Allgemeine<br />

Bedienungshinweise zu den <strong>Frilo</strong>-Programmen sind im Dokument<br />

"Bedienungsgrundlagen.pdf" zusammengefasst.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Anwendungsmöglichkeiten ................................................................................................. 3<br />

Berechnungsgrundlagen...................................................................................................... 4<br />

Systemeingaben.................................................................................................................... 5<br />

Anker...................................................................................................................................... 6<br />

Bodenkennwerte (und Erddruckbeiwerte) je Schicht ........................................................ 7<br />

Erddruckordinaten................................................................................................................ 7<br />

Wasserstand und Böschungstyp ........................................................................................ 8<br />

Zusatzlasten: Blocklasten .................................................................................................... 9<br />

Berechnung ......................................................................................................................... 10<br />

Belastungsfigur................................................................................................................... 11<br />

Erddruck infolge Böschung................................................................................................ 12<br />

Erddruck infolge Blocklast ................................................................................................. 13<br />

<strong>Spundwand</strong>berechnung nach DIN 1054: 1976.................................................................. 14<br />

<strong>Spundwand</strong>berechnung nach DIN 1054: 2005.................................................................. 16<br />

Bemessung.......................................................................................................................... 17<br />

Ausgabe............................................................................................................................... 18<br />

Ergebnisse........................................................................................................................... 18<br />

Programmspezifische Symbole......................................................................................... 19<br />

Literatur ............................................................................................................................... 19<br />

Weitere Infos und Beschreibungen finden Sie in den relevanten Dokumentationen:<br />

Bedienungsgrundlagen.pdf<br />

Menüpunkte.pdf<br />

Ausgabe und Drucken.pdf<br />

Import und Export.pdf<br />

Projekte und Positionen - Datenverwaltung.pdf<br />

FL-Manager<br />

2 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Anwendungsmöglichkeiten<br />

Mit dem Programm können Spundwände mit bis zu 10 Ankern berechnet werden. Die<br />

Wände können im Boden gelenkig gelagert, teilweise oder auch voll eingespannt sein.<br />

Die Belastungsfläche kann wahlweise vorgegeben oder über eingegebene, schichtweise<br />

konstante Bodenkennwerte vom Programm ermittelt werden.<br />

Unterschiedliche Schichten im Einbindebereich werden vom Programm<br />

berücksichtigt.<br />

Der Nachweis der Ankerlängen kann mit dem Programm Tiefe Gleitfuge TGL<br />

geführt werden. Hierzu rufen Sie das Programm über den Menüpunkt<br />

„Nachweis in der Tiefen Gleitfuge“ auf.<br />

Normen<br />

- DIN 1054:1976<br />

- DIN 1054:2005<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 3


Berechnungsgrundlagen<br />

In Anlehnung an das Ersatzbalkenverfahren von Blum wird die <strong>Spundwand</strong> als senkrecht<br />

stehender, an den Ankern und am <strong>Spundwand</strong>fußpunkt gelagerter Balken betrachtet, der<br />

durch aktiven und passiven Erddruck belastet wird.<br />

Siehe <strong>Spundwand</strong>berechnung DIN 1054: 1976<br />

Dieses Verfahren wurden anhand /1/ und /2/ aufbereitet.<br />

Ein Rechenmodul für ebene Stabwerke liefert die Schnitt- und Auflagerkräfte.<br />

Für die Ermittlung der Einbindetiefe wird die Kohäsion bei aktivem Erddruck immer<br />

berücksichtigt. Bei passivem Erddruck hingegen wird eine Kohäsion nur angesetzt, wenn Sie<br />

die entsprechende Option im Programm gewählt haben.<br />

Siehe weiterhin: <strong>Spundwand</strong>berechnung nach DIN 1054:2005<br />

4 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Systemeingaben<br />

Wählen Sie zunächst in der Hauptauswahl die gewünschte Grundbaunorm:<br />

- DIN 1054 1976 bzw.<br />

- DIN 1054 2005<br />

<strong>Spundwand</strong> verankert Hier kennzeichnen Sie, ob die <strong>Spundwand</strong> verankert oder<br />

unverankert ist.<br />

TB Baugrubentiefe in [m]<br />

Delta Aktiv Wandreibungswinkel aktiv, Standardvorgabe = 2/3 <br />

Delta Passiv Wandreibungswinkel passiv, Standardvorgabe = 2/3 <br />

Wasserüberdruck Größe des Wasserüberdruckes (bestimmt den Faktor zur<br />

Erhöhung der rechnerischen Einbindetiefe TE )<br />

Rechenoptionen<br />

Mindesterddruck ansetzen:<br />

Berücksichtigung des Mindesterddruckes.<br />

Nach EAB (EB4 Absatz 3) wird im Bereich bindiger Schichten ein<br />

Mindesterddruck (Kah = 0,2) aus Bodeneigengewicht berücksichtigt,<br />

wenn diese Option gewählt wird.<br />

Nach EAB (EB6 Absatz 5) wird außerdem bis zu einer Auflast von<br />

p = 10 kN/m² für die Ermittlung des Mindesterddruckes aus Auflast<br />

ein Erddruckbeiwert von 0,2 angesetzt. Erst ab einer höheren Auflast<br />

wird der tatsächliche Erddruckbeiwert für die Ermittlung des<br />

Mindesterddruckes infolge Auflast verwendet.<br />

Kohäsion bei Erdwiderstand:<br />

Hier geben Sie an, ob eine vorgegebene Kohäsion auch bei der<br />

Berechnung des Erdwiderstands berücksichtigt werden soll.<br />

Oberster Anker (ab Sohle)<br />

Eingabe der Ankerlage für den ersten Anker. Über den Button<br />

rufen Sie den Dialog für die Eingabe weiterer Ankerlagen auf.<br />

Unbegrenzte Auflast<br />

Sie können eine Auflast q [kN/m²], einseitig unbegrenzt, vorgeben.<br />

Sicherheit Eta (DIN 1054: 1976)<br />

Der Erdwiderstandsbeiwert Kph wird durch den hier einzugebenden<br />

Sicherheitsfaktor Eta für den Erdwiderstand dividiert.<br />

Bemessungssituation (DIN 1054: 2005)<br />

Für den Nachweis nach DIN 1054: 2005 ist zunächst der Lastfall (LF) entsprechend der<br />

Bemessungssituation nach DIN 1054: 2005 Punkt 6.3.3 vorzugeben.<br />

Neuberechnung nach Systemänderung<br />

Das Programm rechnet nach Änderung der Geometrie oder der Belastung sofort neu und<br />

zeigt Ihnen die Ergebnisse für eine gelenkige Lagerung der <strong>Spundwand</strong> unmittelbar nach<br />

Eingabe Ihrer Systemänderung an. Wollen Sie dies unterdrücken, weil sie z.B. mit einer<br />

vorgegeben Einbindetiefe arbeiten wollen, so müssen Sie diese Option abwählen. In diesem<br />

Fall werden bei einer Systemänderung die Ergebnisse für die bereits vorhandene<br />

Einbindetiefe ermittelt und es wird nur dann eine neue Einbindetiefe ausgewiesen, wenn die<br />

vorhandene Einbindetiefe kleiner als die für eine gelenkige Lagerung erforderliche<br />

Einbindetiefe ist.<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 5


Anker<br />

Aufruf des Dialogs über den Button oder über >>Hauptauswahl >>Anker<br />

Für den ersten Anker geben Sie den Abstand zur Baugrubensohle im Systemeingabedialog<br />

an (Oberster Anker).<br />

Die Abstände aller weiteren Anker sind auf den jeweils zuletzt eingegebenen Anker zu<br />

beziehen.<br />

6 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Bodenkennwerte (und Erddruckbeiwerte) je Schicht<br />

Erddruckbeiwerte vorgeben: Hier können Sie bestimmen, ob die Erddruckbeiwerte aus den<br />

Bodenparametern berechnet werden sollen, oder ob Sie die<br />

Erddruckbeiwerte (kah, kph) manuell vorgeben wollen.<br />

Für jede Schicht sind zunächst die Schichtdicke sowie die Bodenkennwerte (Gamma), der<br />

Winkel der inneren Reibung (Phi) und die Kohäsion c einzugeben.<br />

Die einzelnen Schichtdicken dürfen nicht kleiner als 0,5 m sein. Die Anzahl der Schichten ist<br />

auf 21 begrenzt.<br />

Erddruckordinaten<br />

Sie können eine beliebige von Ihnen vorab ermittelte Erddruckfigur eingeben.<br />

Sie geben die Erddruckordinaten je Schicht und darauffolgend die Erddruckordinaten und die<br />

zugehörigen Bodenkennwerte für Schichten unterhalb der Sohle an.<br />

Da Sie hier eine vorgegebene Belastungsfigur auf die Wand eingeben, werden keine<br />

weiteren Lasteinflussgrößen berücksichtigt. Haben Sie vor der Anwahl dieses Dialoges<br />

bereits Lasteinflussgrößen (Böschung, Wasserstand, Blocklast) vorgegeben, so werden Sie<br />

bei Eintritt in den Dialog darauf aufmerksam gemacht, das diese nun gelöscht werden.<br />

eo Erddruckordinate obere Schichtgrenze [kN/m²]<br />

eu Erddruckordinate untere Schichtgrenze [kN/m²]<br />

Dicke Schichtdicke [m]<br />

Gamma Wichte des Bodens [kN/m³]<br />

kah Beiwert für aktiven Erddruck<br />

kph Beiwert für passiven Erddruck<br />

Phi Winkel der inneren Reibung [Grad]<br />

c Kohäsion [kN/m²]<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 7


Wasserstand und Böschungstyp<br />

Wasserstand<br />

! Wichtige Änderung ab Version 1/2006<br />

Steht hinter der Wand Grundwasser an, wird vom Programm automatisch auf Höhe des<br />

Wasserspiegels eine Schichtgrenze eingeführt. Auch für die unter Auftrieb stehenden<br />

Bodenschichten muss vom Anwender, wie für alle anderen Bodenschichten auch, das volle<br />

der Bodenschicht angegeben werden. Das Programm ermittelt selbst ' (Wichte unter<br />

Auftrieb = vorgegebenes reduziert um 10 kN/m³ ) und setzt dieses für die Ermittlung des<br />

aktiven und des passiven Erdruckes an.<br />

In der Ausgabe wird für Schichten unter Auftrieb das vom Programm ermittelte und für die<br />

Berechnung angesetzte ' ausgegeben.<br />

Durch dieses Eingabekonzept ist es möglich, für Grundwasserspiegel, die baugrubenseitig<br />

der <strong>Spundwand</strong> erst weit unterhalb der Baugrubensohle anstehen, sich aber auf der Seite<br />

des die <strong>Spundwand</strong> belastenden Bodens bereits oberhalb der Baugrubensohle befinden, im<br />

Einbindebereich den aktiven Erddruck mit ' zu berechnen, während der passive Erddruck<br />

für die gleiche Schicht mit dem vollen berechnet wird.<br />

Böschungstyp<br />

Die Böschung wird durch den Abstand des Böschungsbeginns vom <strong>Spundwand</strong>kopf sowie<br />

durch Länge und Höhe der Böschung beschrieben.<br />

Für eine am Wandkopf beginnende kontinuierliche Böschung geben Sie den<br />

Böschungswinkel ein.<br />

Den Böschungswinkel dürfen Sie nicht größer als der obersten Schicht ansetzen. Wenn<br />

Sie eine steilere Böschung berücksichtigen müssen, führen Sie eine zusätzliche erste<br />

Bodenschicht mit einem entsprechenden > ein.<br />

Nach Angabe der Böschungsparameter wird vom Programm der Steigungswinkel ermittelt<br />

und ausgewiesen.<br />

8 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Zusatzlasten: Blocklasten<br />

Blocklasten werden durch den "Abstand"<br />

von der Wand, die "Breite" senkrecht zur<br />

Wand, die "Länge" parallel zur Wand und<br />

die Höhenlage ("Tiefe") beschrieben.<br />

Das Maß für die Höhenlage (Tiefe) ist<br />

positiv, wenn die Blocklast unterhalb des<br />

Wandkopfes liegt (nach oben negativ).<br />

Für Lasten, die parallel zur Wand<br />

unbegrenzt sind (Fahrspur,<br />

Streifenfundament), ist die Länge "-1"<br />

einzugeben.<br />

Bei parallel zur Wand liegenden Blocklasten wird der Nachweis der <strong>Spundwand</strong> in der<br />

Symmetrieebene der Blocklast geführt.<br />

Unbegrenzte Auflast Sie können eine Auflast q [kN/m²], einseitig unbegrenzt,<br />

vorgeben (dieser Wert entspricht demjenigen im Hauptdialog<br />

der Systemeingabe).<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 9


Berechnung<br />

Die rechnerische Einbindetiefe wird über eine - manuelle oder programmgesteuerte -<br />

Iteration der Einbindetiefe ermittelt.<br />

Über die "+/-"-Buttons können Sie die Einbindetiefe vergrößern/verkleinern (siehe "teilweise<br />

Einspannung der <strong>Spundwand</strong>" unter <strong>Spundwand</strong>berechnung). Natürlich können Sie die<br />

Einbindetiefe auch direkt in das Eingabefeld eingeben. Eine kleinere Einbindetiefe, als die<br />

für die gelenkige Lagerung notwendige, wird vom Programm nicht akzeptiert.<br />

Verformungsfigur<br />

Die Verformungsfigur wird per Mausklick auf das Symbol angezeigt.<br />

10 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Belastungsfigur<br />

Aus den vorgegebenen Bodenkenngrößen wird die Erddruckfigur ermittelt. Die<br />

Erddruckordinaten (eo, eu) werden je Schicht vom Programm berechnet. Aus den einzelnen<br />

Lasteinflussgrößen werden die Erddruckanteile superponiert.<br />

Es sind folgende Erddruckanteile möglich:<br />

Erddruck infolge Bodengewicht<br />

e k h<br />

ah ah<br />

Erddruck infolge Auflast<br />

eah kah p<br />

Erddruck infolge Wasser<br />

eah hwü Wasser<br />

Erddruck infolge Böschung<br />

e Böschungshöhe k<br />

ah ah<br />

Erddruck infolge unbegrenzter Blocklast<br />

Mit<br />

cos<br />

a<br />

sinbag<br />

:<br />

cosba<br />

ag eah 2 pLänge1 <br />

T<br />

<br />

T<br />

3 1<br />

Erddruck infolge begrenzter Blocklast<br />

<br />

Mit Eah pL1L2 :<br />

L22Anf Eah<br />

eah<br />

2<br />

T T<br />

3 1<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 11


Erddruck infolge Böschung<br />

Eine gebrochene Böschung über dem Wandkopf wird als zusätzliche, linear zunehmende<br />

Auflast auf der Geländeoberkante betrachtet.<br />

Die signifikanten geometrischen Werte der Erddruckfigur infolge dieser zusätzlichen Auflast<br />

sind in der Abbildung unten ersichtlich.<br />

k ah<br />

Es gilt: T <br />

T und: T<br />

k k<br />

k ah<br />

<br />

k k<br />

2 1 3<br />

ah ah<br />

ah ah<br />

Böschungshöhe<br />

kah = Beiwert für aktiven Erddruck (für horizontales Gelände)<br />

kah ß = Beiwert für aktiven Erddruck (für unter geneigtes Gelände)<br />

Abb.: Erddruck infolge Böschung<br />

12 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Erddruck infolge Blocklast<br />

Zur Ermittlung des Erddruckes infolge Blocklasten werden zunächst die für die<br />

entsprechende Erddruckfigur bestimmenden geometrischen Werte ermittelt.<br />

T tanAnfang T tan Anfang T tan<br />

L<br />

1 2 a 3 a 1<br />

Abb.: Erdruck infolge Blocklast<br />

Abb.: Summe der Erddruckanteile<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 13


<strong>Spundwand</strong>berechnung nach DIN 1054: 1976<br />

Die <strong>Spundwand</strong> wird als senkrecht stehender Träger aufgefasst, der durch aktiven und<br />

passiven Erddruck belastet ist. Der Sicherheitsfaktor (Eta) für den passiven Erddruck wird<br />

entsprechend Ihrer Eingabe berücksichtigt.<br />

Eine frei auskragende <strong>Spundwand</strong> wird als ein senkrecht stehender Stab betrachtet, der am<br />

unteren Knoten gelagert ist. Als Auflagerbedingung wird angenommen, dass der Stab<br />

vertikal, horizontal sowie gegen Verdrehung starr gehalten ist. Die rechnerische<br />

Einbindetiefe der <strong>Spundwand</strong> ergibt sich aus einer Iteration über die Einbindetiefe, d.h. die<br />

Einbindetiefe und damit die sich einstellende Erdwiderstandskraft wird solange erhöht, bis<br />

sich am betrachteten System ein Momentengleichgewicht (Einspannung) eingestellt hat.<br />

Eine verankerte <strong>Spundwand</strong> wird als senkrecht stehender Durchlaufträger angesehen, der<br />

an den Ankern horizontal und am unteren Auflager horizontal und vertikal gelagert ist. Eine<br />

gelenkige Lagerung der verankerten <strong>Spundwand</strong> ist erreicht, wenn die horizontale<br />

Auflagerkraft am <strong>Spundwand</strong>fuß Null ist. Eine Volleinspannung der verankerten<br />

<strong>Spundwand</strong> ist gegeben, wenn das Moment am <strong>Spundwand</strong>fußpunkt Null beträgt.<br />

Abb.: Statisches System einer verankerten <strong>Spundwand</strong><br />

Vor Beginn der Iteration können Sie dieIterationsschrittweite vorgeben. Verzichten Sie auf<br />

eine Vorgabe der Schrittweite, so wird vom Programm automatisch in 20 cm - Schritten<br />

iteriert.<br />

Für frei auskragende Spundwände ist die Abbruchbedingung der Iteration mit dem Moment<br />

Null am <strong>Spundwand</strong>fußpunkt erreicht. Damit ist die Volleinspannung der frei auskragenden<br />

<strong>Spundwand</strong> realisiert.<br />

Bei verankerten Spundwänden wird automatisch iteriert, bis die horizontale Auflagerkraft am<br />

<strong>Spundwand</strong>fußpunkt Null ist.<br />

Die vorgegebene Schrittweite wird beibehalten, bis die iterierte Einbindetiefe in die Nähe der<br />

Abbruchbedingung kommt. Von diesem Punkt an wird die Iteration in 1 cm - Schritten<br />

fortgesetzt, bis die Abbruchbedingung erreicht ist.<br />

14 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Während der Iteration wird die jeweils aktuelle Biegelinie der <strong>Spundwand</strong> dargestellt.<br />

Zusätzlich werden die momentane Einbindetiefe, die Ankerkräfte, die Feld- und<br />

Stützmomente und die maximale Durchbiegung für I = 10000 cm 4 (Vergleichsflächenmoment<br />

2. Grades) angezeigt.<br />

Bei verankerten Spundwänden ist es nach Erreichen der Abbruchbedingung möglich, durch<br />

manuelles Erhöhen von TE die Einbindetiefe weiter bis zu einer zweiten Abbruchbedingung<br />

zu erhöhen - siehe Kapitel Berechnung. Diese zweite Abbruchbedingung ist erreicht, wenn<br />

der Drehwinkel des <strong>Spundwand</strong>fußpunktes Null beträgt. Hierbei wird die Einbindetiefe vom<br />

Programm in 20 cm - Schritten erhöht, bis die iterierte Tiefe in der Nähe der zweiten<br />

Abbruchbedingung liegt. Von diesem Punkt an wird die Iteration wiederum in 1 cm - Schritten<br />

fortgesetzt.<br />

Es ist außerdem möglich, die Einbindetiefe manuell zu reduzieren (). Eine<br />

Verringerung der Einbindetiefe lässt sich solange durchführen, bis die gelenkige Lagerung<br />

erreicht ist.<br />

Zusätzlich zu den bisher angegebenen Werten wird beim Erhöhen bzw. reduzieren von TE<br />

das jeweils aktuelle Einspannmoment angezeigt.<br />

Auf diese Weise kann eine beliebige teilweise Einspannung der <strong>Spundwand</strong> simuliert<br />

werden.<br />

Als Ergebnis der Berechnung wird die rechnerische Einbindetiefe TE ermittelt.<br />

Die tatsächliche Einbindetiefe T ergibt sich als T = TE .<br />

ist ein Faktor, der die Größe des Wasserüberdrucks berücksichtigt (/1/, Tafel 6.3).<br />

Wandtyp Geringer<br />

Wasserüberdruck<br />

Größerer<br />

Wasserüberdruck<br />

Sehr großer oder<br />

reiner Wasserüberdruck<br />

Unverankert 1,20 1,30 1,40 - 1,60<br />

Verankert mit<br />

Fußeinspannung<br />

Verankert mit freier<br />

Fußauflagerung<br />

1,10 1,15 1,20 - 1,30<br />

1,05 1,10 1,15 - 1,20<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 15


<strong>Spundwand</strong>berechnung nach DIN 1054: 2005<br />

Für den Nachweis nach DIN 1054: 2005 ist in der Systemeingabe zunächst der Lastfall (LF)<br />

entsprechend der Bemessungssituation nach DIN 1054: 2005 Punkt 6.3.3 vorzugeben. Vom<br />

Programm wird standardmäßig der ungünstigste Lastfall (LF 1) vorgeschlagen.<br />

Die <strong>Spundwand</strong>berechnung wird für den Grenzzustand 1B ( GZ 1B) geführt.<br />

Die <strong>Spundwand</strong>berechnung erfolgt mit charakteristischen Lasten. Die sich daraus<br />

ergebenden Beanspruchungen (Erddruckanteile) werden zur Ermittlung der Einbindetiefe<br />

und der Bemessung der <strong>Spundwand</strong> mit den Teilsicherheitsbeiwerten für Einwirkungen und<br />

Beanspruchungen erhöht. Der Erdwiderstand wird durch den Teilsicherheitsbeiwert für<br />

Widerstände dividiert. Der Betrag der Teilsicherheitsbeiwerte ist abhängig vom gewählten<br />

Lastfall (Bemessungssituation). Im Ausdruck werden die bereits mit den<br />

Sicherheitsbeiwerten erhöhten Erddruckordinaten und die jeweiligen Sicherheitsbeiwerte<br />

ausgegeben.<br />

Beim Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2 nach DIN 1054:2005) wir die maximale<br />

Verformung für charakteristische Beanspruchungen ermittelt.<br />

Die Bemessung der <strong>Spundwand</strong>profile erfolgt nach E20 der EAU 2004.<br />

Dort ist festgelegt, dass der Tragfähigkeitsnachweis für Spundwände nach DIN EN 1993-5<br />

zu führen ist. Da bislang (Juni 2006) nur die entsprechende Vornorm DIN ENV 1993-5<br />

existiert wird der Tragfähigkeitsnachweis nach DIN ENV 1993-5 geführt.<br />

Im Bemessungsdialog kann ein <strong>Spundwand</strong>profil ausgewählt werden, gleichzeitig ist dort der<br />

Wert B vorzugeben. Dies ist ein Faktor nach DIN ENV 1993-5 5.2.2, der eine mögliche<br />

Verminderung der Schubkraftübertragung berücksichtigt und entsprechend DIN ENV 1993-5<br />

5.2.2 Tabelle E.6 Werte zwischen 0,55 und 1 annehmen kann.<br />

Im Eingabefenster ist mit 0,55 der ungünstigste Wert vorbelegt.<br />

Der Nachweis nach DIN ENV 1993-5 ist erfüllt, wenn gilt: Sd


Bemessung<br />

Wählen Sie zunächst die Stahlsorte.<br />

Doppelklick auf "Bemessung" in der Hauptauswahl.<br />

Nach Ermittlung der Schnittkräfte ist es möglich, für ausgewählte Profile die maximale<br />

Durchbiegung auszugeben und den Biegespannungsnachweis zu führen.<br />

Sie wählen aus einer Profildatei das gewünschte Larssen- bzw. Hoesch-Profil aus.<br />

Die vorhandene Biegespannung bzw. die Verformung des betreffenden Profils wird bereits<br />

im Fenster der Profilauswahl angezeigt, so dass Sie, ohne mehrfache Versuche durchführen<br />

zu müssen, gleich ein ausreichendes Profil bestimmen können.<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 17


Ausgabe<br />

Ausgabe von Systemdaten, Ergebnissen und Grafik auf Bildschirm oder Drucker.<br />

Über den Punkt Ausgabe in der Hauptauswahl starten Sie den Ausdruck bzw. die Anzeige<br />

auf Bildschirm. Bei einigen Programmen müssen Sie die Ausgabefunktionen über das<br />

Register „Ausgabe" einblenden.<br />

Word Das Textverarbeitungsprogramm MS-Word wird aufgerufen und die<br />

Ausgabe eingefügt, sofern dieses Programm auf Ihrem Rechner installiert<br />

ist. In Word können Sie dann die Ausgabe bei Bedarf nach Ihren Wünschen<br />

bearbeiten.<br />

Bildschirm Anzeige der Werte in einem Textfenster<br />

Drucken Starten der Ausgabe auf den Drucker<br />

Der Nachweis der Ankerlängen kann über das Programm TGL geführt werden - hierzu rufen<br />

Sie das Programm über den Menüpunkt „Nachweis Tiefe Gleitfuge“ in der Hauptauswahl auf.<br />

Ergebnisse<br />

Ausgaben:<br />

- Grafik des Systems: Wandgeometrie mit Belastung<br />

- Eingabedaten und Rechenergebnisse in Tabellenform<br />

Auf Wunsch:<br />

- Tabellarische Ausgabe der Schnittkraft und der Verformungsfigur (entsprechende Option<br />

in der Hauptauswahl markieren)<br />

Sämtliche Eingaben werden in einem Eingabeprotokoll ausgegeben. Wenn das Programm<br />

die Erddruckfigur ermittelt, wird die Tabelle der Bodenkennwerte durch die<br />

Erddruckordinaten eo und eu an den Schichtgrenzen ergänzt.<br />

Sind Böschung oder Blocklasten vorhanden, so werden an den Stellen der daraus<br />

resultierenden Knicke an der Erddruckfigur zusätzliche Schichttiefen und Erddruckordinaten<br />

ausgewiesen.<br />

Als Ergebnis der <strong>Spundwand</strong>berechnung werden folgende Werte ausgegeben:<br />

Belastungsnullpunkt u [m]<br />

Faktor für Wasserüberdruck (Längenzuschlag nach /1/, Tab. 6.3)<br />

Einbindetiefe T [m] = TE<br />

Querkraft Q [kN/m] bei u ohne Ansatz der Ankerkraft<br />

Moment M [kNm/m] bei u ohne Ansatz der Ankerkraft<br />

Erdauflagerkraft Q [kN/m]<br />

Ankerkräfte A,B [kN/m]<br />

Einspannmoment ME [kNm/m]<br />

Feldmomente Mf [kNm/m]<br />

max. Durchbiegung f [cm]<br />

18 <strong>Frilo</strong> - Statik und Tragwerksplanung


Programmspezifische Symbole<br />

Je nach Programm stehen zusätzlich zu den Standardsymbolen weitere<br />

Symbole/Symbolleisten für programmspezifische Funktionen zur Verfügung.<br />

Literatur<br />

Anzeige der Momentenfläche<br />

Anzeige der Verformungen<br />

/1/ Hoesch Stahl AG (Hg.): <strong>Spundwand</strong>-Handbuch Berechnung. Dortmund 1986.<br />

/2/ Dortmund-Hörder Hüttenunion Aktiengesellschaft (Hg.): Larssen Entwurf und<br />

Berechnung. Dortmund 1965.<br />

/3/ Deutsche Gesellschaft für Geotechnik / Arbeitskreis Baugruben (Hrsg.), Empfehlung<br />

des Arbeitskreises "Baugruben": EAB. 3.Auflage. Berlin (Ernst & Sohn) 1994.<br />

/4/ Arbeitsausschuß Ufereinfassungen (Hrsg.), Empfehlungen des Arbeitsausschusses<br />

Ufereinfassungen: EAU. 6.Auflage (Ernst & Sohn) Berlin/ München 1981.<br />

<strong>SPU</strong> - <strong>Spundwand</strong> 19

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