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Feldforschung & teilnehmende Beobachtung

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Seminar: erziehungswissenschaftliche Forschungsmethoden<br />

Dozentin: Martina Winkelmann<br />

Referat: <strong>Feldforschung</strong> & <strong>teilnehmende</strong> <strong>Beobachtung</strong><br />

Referentin: Maj-Britt Weber<br />

<strong>Feldforschung</strong><br />

3 Merkmale: 1) Daten werden im Feld erhoben (soz. Handlungsfelder / Lebenswelten)<br />

2) Methodenvielfalt (qualitativ & quantitativ): <strong>teilnehmende</strong> <strong>Beobachtung</strong>,<br />

Interviews, Fragebögen, Foto & Film usw.<br />

3) nicht zum Selbstzweck, sondern zielgerichtet, vorbereitet, theoriegeleitet<br />

und begründet<br />

Phasen: Vorbereitung<br />

inhaltlich: Lektüre der Fachliteratur, Zielformulierung, Wahl der Region,<br />

Spracherwerb, Exposé, Gespräche mit Fachleuten & Vorstellen<br />

des Vorhabens<br />

praktisch: Visum, Forschungsgenehmigung, Reise buchen, Impfung,<br />

Ausrüstung (organisieren und ausprobieren), Mitbringsel &<br />

Entlohnung<br />

<strong>Feldforschung</strong><br />

nahe gelegene Stadt: Kontaktaufnahme mit Behörden, Archive, Bibliotheken<br />

Museen<br />

explorative Phase: Kontaktaufnahme zum zu Untersuchenden bzw. zu<br />

Informanten, Alltag (teilnehmen und dokumentieren), Sprach-<br />

erwerb, Datenerhebung<br />

Datenbearbeitung<br />

Transkription von Interviews u. Daten, Sichten von Bildmaterial<br />

Datenauswertung<br />

Darstellung / Niederschrift<br />

Probleme: - Feldeinstieg (aktive Zugangskontrolle, Forscher = Fremdkörper)<br />

- Abgrenzbarkeit bzw. Nichtabgrenzbarkeit der Forschungsfelder<br />

- Mangel an Fremdheit<br />

- Forscher von Kooperationsbereitschaft des Forschungsfeldes abhängig<br />

- Datenschutz


Seminar: erziehungswissenschaftliche Forschungsmethoden<br />

Dozentin: Martina Winkelmann<br />

Referat: <strong>Feldforschung</strong> & <strong>teilnehmende</strong> <strong>Beobachtung</strong><br />

Referentin: Maj-Britt Weber<br />

Teilnehmende <strong>Beobachtung</strong><br />

= an Alltagspraxis längerfristig (aktiv oder passiv) teilnehmen und mit ihr vertraut werden<br />

- bewusste Aufmerksamkeit den Dingen gegenüber, die dem „normalen“ Teilnehmer nicht<br />

auffallen, weil sie alltäglich sind<br />

- mit auf Empfang gestellten Sinnen möglichst nahe dabeisein<br />

- untersucht: Perspektiven, Wissensbestände u. –formen, Interaktion � wie die jeweiligen<br />

Wirklichkeiten praktisch „erzeugt“ werden (das Selbstverständliche)<br />

- Beschreibung von Ethnien und kleinen Lebensgruppen (oft auch Kulturen in der eigenen<br />

Gesellschaft)<br />

- angepasst verhalten, normaler Teilnehmer werden (partielle Enkulturation, soz. Nähe,<br />

Mitfühlen, Emotionen) – aber: die Wahrnehmung eines Außenstehenden wahren � kulturelle<br />

Distanz ist die Voraussetzung für das „Sehen“<br />

Konflikt: Teilnahme = Nähe<br />

<strong>Beobachtung</strong> = Distanz<br />

- man kann nicht immer und überall dabei sein, weil vieles gleichzeitig stattfindet � bewusste<br />

Auswahl<br />

- man braucht einen Informanten<br />

Phasen: - Problemdefinition<br />

- Kontaktaufnahme<br />

- Feldeinstieg<br />

- Etablierung und Aufrechterhaltung einer Feldrolle<br />

- Erheben & Protokollieren von Daten<br />

- Ausstieg aus dem Feld<br />

- Auswertung & theoretische Verarbeitung<br />

- Veröffentlichung der Ergebnisse<br />

Probleme:<br />

- Alter, Geschlecht, Zivilstand, Hautfarbe, Staatsangehörigkeit, Religionszugehörigkeit,<br />

Beruf, soz. Status usw. beeinflussen <strong>teilnehmende</strong> <strong>Beobachtung</strong><br />

- Untersuchungsfragen wirken auf das Feld ein und manipulieren die Ergebnisse<br />

- Verhältnis von Forscher und Erforschtem � Machtgefälle<br />

- Wohnortwahl wird oft als Parteinahme verstanden<br />

- Balanceakt Nähe und Distanz<br />

Literatur:<br />

Uwe Flick: Qualitative Sozialforschung – ein Handbuch, S. 334-349 und S. 384-401<br />

Bettina Beer: Methoden und Techniken der <strong>Feldforschung</strong>, S.9-54

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