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Hyperthyreose - Fortbildung - UniversitätsSpital Zürich

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PRAXIS Continuous Medical Education Praxis 2007; 96: 1505–1512 1508<br />

<strong>Hyperthyreose</strong><br />

Diagnosekriterien/Pathophysiologie/Differentialdiagnose<br />

Diagnosekriterien<br />

Primäre <strong>Hyperthyreose</strong>: TSH u fT4 o, fT3 o (selten nur fT3 erhöht)<br />

Sekundäre <strong>Hyperthyreose</strong>: TSH o bis normal, fT4 o, fT3 o<br />

Ursachen<br />

Ursachen einer primären <strong>Hyperthyreose</strong><br />

Eine persistierende <strong>Hyperthyreose</strong> macht der M. Basedow<br />

(TRAK stimulieren Drüse zur vermehrten Hormonsynthese;<br />

sehr selten TRAK-negativer M. Basedow).<br />

Autoimmunthyreoiditiden die «Silent» und postpartale Thyreoiditis<br />

und die seltene initiale «Thyreotoxikose» bei der lymphozytären<br />

Hashimoto-Thyreoiditis sowie die subakute Thyreoiditis<br />

de Quervain führen durch die entzündliche Zerstörung der<br />

Drüse durch Hormonfreisetzung zur passageren <strong>Hyperthyreose</strong>.<br />

Die persistierende <strong>Hyperthyreose</strong> bei Schilddrüsenautonomie<br />

(TSH-unabhängige Hormonproduktion) entsteht durch mehrere<br />

Knoten (multifokal) oder durch ein autonomes Adenom (unifokal,<br />

toxisches Adenom). Jodbelastung (Amiodaron, Kontrasmittel)<br />

kann v.a. bei Patienten mit vorbestehender euthyreoter<br />

Autonomie oder Autoimmunthyreopathie eine (passagere) <strong>Hyperthyreose</strong><br />

auslösen. Amiodaron kann aber auch durch entzündliche<br />

Zerstörung der Schilddrüse (CRP erhöht) zur (passageren)<br />

<strong>Hyperthyreose</strong> führen.<br />

Interleukin-2 und Interferon-alpha/PEG-Interferon-alpha sind<br />

mit Autoimmunthyreoiditiden assoziiert, Interferon-alpha kann<br />

aber auch zu einer entzündlich-destruktiven Thyreoiditis führen;<br />

Lithium kann eine «Silent Thyreoiditis» induzieren (siehe Nayak<br />

und Hodak 2007).<br />

Seltene Ursachen einer <strong>Hyperthyreose</strong> sind die exogene Zufuhr<br />

von Schilddrüsenhormonen und hormonproduzierende hochdifferenzierte<br />

Schilddrüsenkarzinome (follikuläre, papilläre<br />

Karzinome). In der Schwangerschaft (oder bei Keimzelltumoren)<br />

kann eine hohe Konzentration von HCG (stimuliert TSH-Rezeptor)<br />

zur <strong>Hyperthyreose</strong> führen.<br />

Die sekundäre <strong>Hyperthyreose</strong> kommt v.a. beim TSH-produzierenden<br />

Hypophysentumor vor; selten besteht eine hypophysäre<br />

Resistenz im Feedbackregelkreis: TSH o bis normal, fT4 o,<br />

fT3 o). TSH-supprimierende Medikamente (ohne <strong>Hyperthyreose</strong>)<br />

sind z. B. Glukokortikoide und Dopamin(-agonisten).<br />

Differentialdiagnose<br />

Die breite Differentialdiagnose umfasst insbesondere die Leitsymptome<br />

wie Gewichtsverlust, Tachykardie, Wärmeintoleranz,<br />

Tremor, Nervosität, Schwäche.

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