Holzkirchner - Holzkirchen
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08/2008 <strong>Holzkirchner</strong> Gemeindeblatt<br />
Feuerbrand – eine gefährliche und meldepflichtige<br />
Bakterienkrankheit<br />
Der Feuerbrand gehört zu den gefährlichsten<br />
Krankheiten von diversen Bäumen und<br />
Sträuchern u.a. Obstgehölzen. Die in Nordamerika<br />
seit über 200 Jahren bekannte Krankheit<br />
wird durch das Bakterium Erwinia amylovora<br />
ausgelöst. Die Erfahrungen aus älteren Befallsgebieten<br />
Europas zeigen, dass sich der Erreger<br />
dauerhaft etabliert, wenn die entsprechenden<br />
klimatischen Voraussetzungen und eine ausreichende<br />
Anzahl von Wirtspflanzen vorhanden<br />
sind. Beides ist in Bayern der Fall. Deshalb ist<br />
die Feuerbrandausbreitung in unserem Landkreis<br />
Miesbach momentan extrem hoch.<br />
Allgemeine Informationen<br />
Um u.a. den Obstanbau im Garten und in der<br />
Landschaft weiterhin zu erhalten, ist es notwendig,<br />
die Bevölkerung über diese Krankheit<br />
zu informieren, damit ein Befall rechtzeitig erkannt<br />
und entsprechend gehandelt werden<br />
kann. Feuerbrand ist gem. der Feuerbrandverordnung<br />
meldepflichtig!<br />
Der Feuerbranderreger befällt vor allem apfel,<br />
Birne, Quitte, Weiß- und rotdorn, feuerdorn,<br />
vogelbeere und mehlbeere, zwergmispel<br />
und felsenbirne, aber auch diverse<br />
andere Gehölze.<br />
Erkennung des Feuerbrandes<br />
• In der Krone treten stellenweise verdorrte<br />
Zweige mit anhaftenden, vertrockneten Blättern<br />
auf (scheinbar abgebrochener Ast); eine<br />
Verkrümmung der Triebspitze ist an jungen<br />
oder mastigen Austrieben erkennbar.<br />
Bilder von feuerbrandsymptomen unter www.feuerbrand.de/feuerbrand/symptome<br />
Ist aufgrund der oben genannten Symptome<br />
ein Feuerbrandverdacht vorhanden, so sind<br />
folgende Maßnahmen sinnvoll:<br />
informationen<br />
• Bei jungen Bäumen ist ein gezielter Rückschnitt<br />
ins gesunde Holz möglich. Der Baum<br />
ist auch danach laufend zu beobachten, da<br />
eine weitere Ausbreitung nach einmaligem<br />
Schnitt nicht ausgeschlossen ist.<br />
• Bei alten Apfelbäumen mit flächigem Befall<br />
ist ein radikaler Rückschnitt nicht empfehlenswert,<br />
da sich in der Folge zahlreiche hoch<br />
anfällige Neutriebe bilden und eine erneute<br />
Infektion wahrscheinlich ist. Die Erfahrung<br />
hat gezeigt, dass alte Apfelbäume die Erkrankung<br />
bisweilen abschotten können. In den<br />
Folgejahren ist der Baum weiterhin zu beobachten<br />
und vertrocknende Triebe sind konsequent<br />
zu entfernen. Ein Ausbrechen der<br />
befallenen Zweige und die direkt anschließende<br />
Spritzung mit Löschkalk (s. unten) ist<br />
empfehlenswert.<br />
• Bei stark befallenen Quitten und Weißdorn ist<br />
eine Rodung sinnvoll!<br />
Bei Fragen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten<br />
berät der Gartenbauverein <strong>Holzkirchen</strong><br />
tel.: 16 85 bzw. die Kreisfachberatung<br />
am Landratsamt, tel.: 08025/704-212.