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Primordiale Schwarze Löcher im inflationären Universum

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Kapitel 3<br />

<strong>Pr<strong>im</strong>ordiale</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Löcher</strong><br />

(PBHs)<br />

Wie bereits <strong>im</strong> ersten Kapitel betont wurde, muß es aufgrund der heutigen<br />

Existenz von Galaxien und anderen großräumigen Strukturen auch schon<br />

<strong>im</strong> frühen <strong>Universum</strong> Abweichungen von Homogenität und Isotropie gegeben<br />

haben. Selbst wenn derartige Dichtefluktuationen <strong>im</strong> Mittel klein sind,<br />

sollte man aufgrund ihrer statistischen Natur doch Regionen erwarten, in<br />

denen die Fluktuationen so groß sind, daß diese Regionen unter dem Einfluß<br />

ihrer eigenen Gravitationskraft kollabieren. Hawking hat bereits 1971 darauf<br />

hingewiesen [27], daß man aus diesen Gründen eine große Anzahl derartiger<br />

pr<strong>im</strong>ordialer <strong>Schwarze</strong>r <strong>Löcher</strong> (PBHs) mit Massen ab mpl ∼ 10 −5 g erwarten<br />

könne. Im Unterschied zu <strong>Schwarze</strong>n <strong>Löcher</strong>n, die aus kollabierenden<br />

Sternen entstehen, hat man es hier also mit unter Umständen sehr kleinen<br />

Objekten zu tun: Selbst bei einer Masse von 10 15 g beträgt der zugehörige<br />

Schwarzschild-Radius nur etwa 10 −15 m! In Materie beispielsweise würden<br />

sich derart winzige <strong>Schwarze</strong> <strong>Löcher</strong> ähnlich wie normale Atomkerne verhalten<br />

und könnten – falls sie geladen sind – sogar durch Einfang von Elektronen<br />

bzw. Protonen so etwas wie “Atome” bilden [27].<br />

Im ersten Abschnitt dieses Kapitels soll zunächst die Entstehung von<br />

pr<strong>im</strong>ordialen <strong>Schwarze</strong>n <strong>Löcher</strong>n aus Dichtefluktuationen <strong>im</strong> frühen <strong>Universum</strong><br />

näher erläutert werden. Im wesentlichen sind hierbei zwei Bedingungen<br />

an die Masse M einer kollabierenden Region zu stellen [27, 13, 14]: Zum<br />

einen muß M groß genug sein, um die inneren Druckkräfte zu überwinden<br />

(d.h. die Region muß größer sein als die zugehörige Jeans-Länge λJ) und zum<br />

anderen darf M nicht so groß sein, daß die Region eine kompakte 3-Sphäre<br />

bildet, die mit dem restlichen <strong>Universum</strong> topologisch nicht mehr zusam-<br />

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