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Forschung & Lehre 5 / 2013

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www.forschung-und-lehre.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

Außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong><br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 409<br />

Aus der Balance geraten?<br />

Zur Zukunft des deutschen<br />

Wissenschaftssystems<br />

| ab Seite 352<br />

SOZIOLOGIE-<br />

KOLUMNE<br />

Universität, Prestige,<br />

Organisation<br />

| ab Seite 372<br />

LEHRE<br />

Vorlesung in Zeiten<br />

von Youtube<br />

| ab Seite 382<br />

20. Jahrgang | 7,– $<br />

5|13<br />

Universitäten<br />

POLITIK-<br />

BERATUNG<br />

Stuntmen fürs<br />

Komplizierte<br />

| ab Seite 384


Schwerpunktthema:<br />

Sport und Gesundheit<br />

Als Auszeichnung für hervorragende und innovative<br />

Ansätze auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung<br />

und Prävention schreibt der BKK Landesverband Hessen<br />

zum Thema „Sport und Gesundheit“ den BKK Innovationspreis<br />

Gesundheit aus.<br />

Teilnehmen können: Studenten und Absolventen aller<br />

Universitäten und (Fach-)Hochschulen in Deutschland<br />

mit konzeptionellen, theoretischen oder empirischen<br />

Arbeiten zum Schwerpunktthema.<br />

Ziel des BKK Innovationspreises ist es, die Entwicklung<br />

neuer Denkweisen und Handlungsmuster zur<br />

Dotiert mit insgesamt 5.000 Euro<br />

Einsendeschluss: 31.10.<strong>2013</strong><br />

Verbesserung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen<br />

zu unterstützen, sich mit den erkennbar wachsenden<br />

Problemen durch gesellschaftliche Strukturveränderungen<br />

auseinander zu setzen und die Verbindung<br />

von Theorie und Praxis zu fördern.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bkk-innovationspreis.de oder<br />

BKK Landesverband Hessen<br />

Stresemannallee 20 | 60596 Frankfurt am Main<br />

Brigitte Luise Feucht | 069 96379-432<br />

brigitte.feucht@bkk-hessen.de | www.bkk-hessen.de


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 345<br />

Felix Grigat<br />

ist verantwortlicher Redakteur<br />

von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />

Schenken wir alten<br />

Erzählungen Glauben,<br />

dann hat es einmal eine<br />

Zeit gegeben, in der<br />

das Studentenleben<br />

ein unbekümmertes<br />

Sich-Wiegen, ein dem<br />

Augenblick abgerungenes<br />

gleichsam zeitloses<br />

Behagen gewesen<br />

sein muss. Eine<br />

Zeit, die durch die Abwesenheit<br />

aller Pläne<br />

und Zwecke, losgelöst<br />

von allen Zukunftsabsichten,<br />

für die rastlose<br />

und heftige Bewegung<br />

der Gegenwart<br />

fast etwas Traumar-<br />

tiges an sich trug – so ein junger Hochschullehrer<br />

im 19. Jahrhundert.<br />

Heute wird einem allerdings so gar nicht mehr<br />

wohl bei dem Gedanken an die Bildung. Dies liegt<br />

daran, dass man in der Bildung so lange nur das<br />

gesehen hat, was Nutzen bringt, bis man das, was<br />

Nutzen bringt, mit der Bildung verwechselte, wie<br />

es derselbe Hochschullehrer analysierte und prophezeite.<br />

Dies aber zerstört beides: Die Bildung<br />

und den Nutzen, der sich dann selbst abnutzt, einen<br />

in Lebensdingen doch auch wichtigen Pragmatismus.<br />

Was aber ist Bildung? Bildung ist – und das ist<br />

die alte und immer wieder neue Einsicht – etwas<br />

zutiefst Humanes und zunächst von Schule und<br />

Universität Verschiedenes, ein aliud. Es wäre eine<br />

große Aufgabe, dies wieder aufzuspüren. Eine Aufgabe<br />

freilich, die dem heutigen Denken sehr fremd<br />

ist. Doch hatten auch frühere Zeiten damit ihre<br />

Schwierigkeiten. So schrieb Hölderlin einmal an<br />

einen Freund: „…die Barbaren um uns her zerreissen<br />

unsre besten Kräfte, ehe sie zur Bildung kom-<br />

Wir utilisieren uns<br />

zu Tode<br />

men können, und nur die feste tiefe Einsicht dieses<br />

Schicksals kann uns retten, dass wir wenigstens<br />

nicht in Unwürdigkeit vergehen“. Einen Ausweg<br />

sah er allerdings: „Wir müssen das Treffliche aufsuchen,<br />

zusammenhalten mit ihm, so viel wir können,<br />

uns im Gefühle desselben stärken und heilen<br />

und so Kraft gewinnen“. Man kann es aber auch<br />

ein wenig erdiger sagen, wie Goethe: „Denn das<br />

Studium des Vortrefflichen und die fortwährende<br />

Ausübung des Vortrefflichen mußte notwendig aus<br />

einem Menschen, den die Natur nicht im Stich gelassen,<br />

etwas machen“.<br />

Diese doch so human herausfordernde Rede<br />

von dem Vorbild des Vortrefflichen passt nicht in<br />

unsere Zeit. Setzt sie doch Rangunterschiede, setzt<br />

sie doch Bewusstsein für Qualität voraus. Die Aufgabe<br />

des sich Bildenden wäre, wahrhaftig zu sein<br />

und sich wirklich in ein Verhältnis zu allem Großen<br />

zu setzen. Kurz: „Bildung ist das Leben im<br />

Sinn großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele“<br />

(Nietzsche). Gewohnt, uns nur an die Gegenwart<br />

und die vor der Nase liegende Zukunft zu<br />

klammern, klingt all dies sehr fremd. Weil es bei<br />

der Bildung des Menschen nicht um „zeitgemäße<br />

Bildung“, nicht um passgenaue Menschen geht,<br />

weil die in der großen Tradition gemeinte Bildung<br />

aus der Ruhe wächst, weil sie den „ausdauernd<br />

wartenden“ Menschen will. Dagegen meint man<br />

heute mit unglaublicher Anmaßung, früheren Zeiten<br />

weit überlegen zu sein, und das ausschließliche<br />

„passgenaue“ Erziehen für das Funktionieren im<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen Betrieb, in<br />

Hast und Eile (unter der Chiffre der „Kompetenz“)<br />

sei der Weisheit letzter Schluss.<br />

Die Frage, die sich dabei stellt: Ist es möglich,<br />

Menschen in einer Zeit des globalisierten Utilitarismus,<br />

der sich als „alternativlos“ verkauft, davon<br />

zu überzeugen, gegen die Gegenwart und für eine<br />

humane Zukunft zu erziehen? Sollte man sich empören?<br />

Indignez-vous!


346 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Inhalt<br />

STANDPUNKT<br />

Felix Grigat<br />

345 Wir utilisieren uns zu Tode<br />

NACHRICHTEN<br />

348 Zwei von drei Hochschullehrern mit Bologna-Reform<br />

unzufrieden<br />

ZUR ZUKUNFT DES WISSENSCHAFTSSYTEMS<br />

Bernhard Kempen<br />

352 Kooperationen auf Augenhöhe<br />

Zur Zukunft des Wissenschaftssystems<br />

Jürgen Mlynek<br />

356 Kooperation oder Führungsanspruch?<br />

Zur Debatte um das Positionspapier „Helmholtz 2020“<br />

Ludwig Kronthaler<br />

358 Vom Säulentempel zum vernetzten System<br />

Die Sicht der Max-Planck-Gesellschaft<br />

Wolfgang A. Herrmann<br />

360 Im Kern verrottet?<br />

Eine beinahe optimistische Betrachtung zur Zukunft<br />

der deutschen Universität<br />

Ulrich Schreiterer<br />

364 <strong>Forschung</strong> nur an Universitäten?<br />

Amerika ist kein Vorbild<br />

Felix Grigat<br />

368 Hochschulpolitische Metaphernlehre<br />

Über eine DHV-Umfrage zur Kooperation<br />

im Wissenschaftssystem<br />

370 Daten zur außeruniversitären <strong>Forschung</strong><br />

UNIVERSITÄTEN<br />

Jürgen Kaube<br />

372 Universität, Prestige, Organisation<br />

Soziologiekolumne<br />

WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS<br />

376 Karriere und Karrierechancen<br />

Dokumentation ausgewählter Ergebnisse aus dem<br />

Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong><br />

Foto: mauritius-images<br />

Foto: picture-alliance<br />

Zur Zukunft des<br />

Wissenschaftssystems<br />

Das Verhältnis von Universitäten und<br />

außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

ist derzeit nicht gerade von Harmonie<br />

geprägt. Ein Gespenst geht um,<br />

dass einzelne <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

die „Herrschaft“ übernehmen wollen,<br />

von einer „Verhelmholtzung“ des Wissenschaftssystems<br />

ist die Rede. Beiträge<br />

von Beobachtern und Protagonisten der<br />

Debatte.<br />

Aus der Balance geraten? . . . . . . . 352<br />

Universität<br />

Universitäten sind soziologisch betrachtet<br />

weniger historisch gewordene Institutionen,<br />

sondern Organisationen, die<br />

„beobachtbar“ sind. Eine solche Beobachtung<br />

ergibt u.a., dass Universitäten<br />

sich der Beurteilung von Laien entziehen.<br />

Doch benötigen sie für ihre hoch<br />

spezialisierte Tätigkeit Geld der öffentlichen<br />

Hand. Wie können sie sich das<br />

Interesse oder das Wohlwollen der Allgemeinheit<br />

sichern?<br />

Soziologiekolumne. . . . . . . . . . . . . 372


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 347<br />

Akkreditierung<br />

Die seit Jahren laufende Akkreditierung<br />

von Studiengängen ist kürzlich massiv<br />

kritisiert worden. Sie sei zu kleinteilig<br />

und bürokratisch. Auch sei nicht einmal<br />

die Hälfte der Studiengänge bis heute<br />

akkreditiert worden. Ein Beispiel für einen<br />

anderen Weg, den der Systemakkreditierung,<br />

zeigt die Universität Mainz<br />

auf.<br />

Das „Mainzer Modell“ . . . . . . . . . . 380<br />

<strong>Lehre</strong><br />

In den wenigen Jahren seit seinem<br />

Marktauftritt hat das Internetportal<br />

YouTube eine geradezu beispiellose<br />

weltweite Bekanntheit erreicht. Seit einiger<br />

Zeit wird es auch von Hochschulen<br />

und einzelnen Wissenschaftlern für<br />

die <strong>Lehre</strong> genutzt. Ein erfolgreiches Beispiel<br />

aus Deutschland.<br />

<strong>Lehre</strong> in Zeiten von YouTube . . . . . 382<br />

Karriere-Praxis<br />

Wissenschaft und Management sind<br />

bislang noch keine enge Verbindung<br />

eingegangen. Für viele Wissenschaftler<br />

ist Management schlechthin verpönt.<br />

Doch richtiges Management hat auch<br />

für die Wissenschaft eine große Bedeutung.<br />

Erfolg und Erfüllung . . . . . . . . . . . . 400<br />

Foto: picture alliance<br />

SYSTEMAKKREDITIERUNG<br />

Georg Krausch<br />

380 Das „Mainzer Modell“<br />

Qualitätssicherung und -entwicklung durch<br />

Systemakkreditierung<br />

LEHRE<br />

Jörn Loviscach<br />

382 Weniger erzählen, mehr lehren<br />

Vorlesungen in Zeiten von YouTube<br />

POLITIKBERATUNG<br />

Christian Hesse<br />

384 Stuntmen fürs Komplizierte<br />

Eindrücke eines Mathematikers als Politikberater<br />

BESOLDUNG<br />

387 Beamtenbesoldung <strong>2013</strong>/2014<br />

Eine Länderübersicht<br />

WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE<br />

Hans-Georg Soeffner<br />

388 Fast eine Festrede<br />

Über die Wissenschaftsbetriebslehre unter besonderer<br />

Berücksichtigung der DFG<br />

WAS IST EIGENTLICH...?<br />

Harry W. Palm<br />

392 Was ist eigentlich Aquakultur?<br />

Auf der Suche nach ökonomischen und<br />

ökologisch nachhaltigen Produktionsverfahren<br />

KARRIERE-PRAXIS<br />

Fredmund Malik<br />

400 Erfolg und Erfüllung<br />

Wirksames Management für Wissenschaftler<br />

394<br />

RUBRIKEN<br />

<strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />

396 Zustimmung und Widerspruch<br />

397 Lesen und lesen lassen<br />

398 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />

399 Steuerrecht<br />

402 Habilitationen und Berufungen<br />

408 Impressum und Informationsservice<br />

409 Akademischer Stellenmarkt<br />

439 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Claus Leggewie<br />

440 Exkursion


348 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Nachrichten<br />

Zwei von drei Hochschullehrern mit Bologna-Reform unzufrieden<br />

Die Einführung der Bologna-Reform<br />

hat nach<br />

Ansicht der Mehrheit der<br />

ZAHL DES MONATS<br />

493 500<br />

junge Menschen nahmen<br />

2012 erstmals ein Studium<br />

auf. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

sank damit die Zahl<br />

der Erstimmatrikulierten<br />

um 4,9 Prozent.<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt, 26. März <strong>2013</strong><br />

Universitätsprofessoren zu<br />

einer Verschlechterung der<br />

Arbeitsbedingungen geführt.<br />

Nur neun Prozent berichten<br />

über eine Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen, 75 Prozent<br />

über keine Verschlechterung<br />

und 16 Prozent sind der<br />

Ansicht, dass keine Veränderung<br />

stattgefunden habe. Nur<br />

15 Prozent der Professoren<br />

von Universitäten sind mit<br />

der Einführung der Bachelor/Master-Strukturzufrieden,<br />

21 Prozent sind unentschieden<br />

und die überwiegende<br />

Mehrheit von knapp<br />

zwei Dritteln (64 Prozent) ist<br />

unzufrieden. Befragt nach<br />

der Zufriedenheit mit der<br />

Veränderung von <strong>Lehre</strong> und<br />

Studium im letzten Jahrzehnt<br />

zeigten sich nur zwölf Prozent<br />

der Universitätslehrer<br />

zufrieden, 62 Prozent unzufrieden<br />

und 26 Prozent sind<br />

unentschieden.<br />

Auch bei den Hochschullehrern<br />

an Fachhochschulen<br />

sieht nur eine Minderheit eine<br />

Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen<br />

durch Bologna<br />

(17 Prozent), für 60<br />

Prozent haben sich diese verschlechtert,<br />

23 Prozent sind<br />

unentschieden. 21 Prozent<br />

der FH-Professoren sind mit<br />

der Einführung der Bachelor/Master-Strukturzufrie-<br />

Gesetzentwurf zu Open Access<br />

Wissenschaftliche Arbeiten,<br />

die mit öffentlichen<br />

Mitteln gefördert<br />

werden, können künftig digital<br />

allgemein zugänglich gemacht<br />

werden. Einen entsprechenden<br />

Gesetzentwurf<br />

LINK DES MONATS<br />

Der aktuelle Bundesbericht<br />

Wissenschaftlicher<br />

Nachwuchs <strong>2013</strong> ist unter<br />

www.buwin.de<br />

abrufbar.<br />

hat die Bundesregierung beschlossen.<br />

„Wenn die Öffentlichkeit<br />

eine <strong>Forschung</strong>sarbeit<br />

fördert, ist es nur gerecht,<br />

wenn diese nach Fertigstellung<br />

ins Internet gestellt<br />

werden kann“, sagte<br />

Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger.<br />

Um die Verlagsinteressen zu<br />

berücksichtigen, habe man<br />

eine Karenzzeit von zwölf<br />

Monaten vorgesehen. Es gehe<br />

um ein „unabdingbares<br />

Zweitverwertungsrecht für<br />

Autoren von wissenschaftlichen<br />

Beiträgen in Periodika“.<br />

den, 37 Prozent sind unentschieden<br />

und 42 Prozent unzufrieden.<br />

Das sind zentrale<br />

Ergebnisse der Studie „Wandel<br />

von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />

an deutschen Hochschulen –<br />

Erfahrungen und Sichtweisen<br />

der <strong>Lehre</strong>nden (LESSI)“,<br />

die das International Centre<br />

for Higher Education Research<br />

der Universität Kassel<br />

(INCHER-Kassel) im Auftrag<br />

des Projekts nexus der<br />

Hochschulrektorenkonferenz<br />

durchgeführt hat. In dieser<br />

auch vom Bundesbildungsministeriumgeförderten<br />

Untersuchung wurde für<br />

Deutschland erstmals umfassend<br />

erhoben, wie zufrieden<br />

die <strong>Lehre</strong>nden mit den Veränderungen<br />

in <strong>Lehre</strong> und<br />

Studium, der Studienstrukturreform<br />

sowie ihren eigenen<br />

Arbeitsbedingungen<br />

sind. Die Befragung der <strong>Lehre</strong>nden<br />

fand im Wintersemester<br />

2011/2012 statt. Ausge-<br />

Dies gelte für Beiträge, die im<br />

Rahmen der öffentlichen<br />

Förderung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

oder an einer institutionell<br />

geförderten außeruniversitären<strong>Forschung</strong>seinrichtung<br />

entstanden seien.<br />

Der Autor der Beiträge erhalte<br />

danach das Recht, seinen<br />

Beitrag nach einer Frist von<br />

zwölf Monaten seit der Erstveröffentlichung<br />

zu nicht gewerblichen<br />

Zwecken erneut<br />

im Internet öffentlich zugänglich<br />

zu machen. Mit einem<br />

Zweitverwertungsrecht<br />

für Wissenschaftler sollen<br />

wertet wurden die Antworten<br />

von ca. 8 200 <strong>Lehre</strong>nden, darunter<br />

ca. 6 500 an 35 Universitäten<br />

sowie über 1 700<br />

an mehr als 40 Fachhochschulen.<br />

Damit haben sich 21<br />

Prozent der Professoren sowie<br />

des wissenschaftlichen<br />

Mittelbaus an deutschen<br />

Hochschulen beteiligt.<br />

Trotz des insgesamt kritischen<br />

Urteils zeigen sich 67<br />

Prozent der Universitätslehrer<br />

zufrieden mit ihrer beruflichen<br />

Situation, 10 Prozent<br />

unzufrieden und 23 Prozent<br />

unentschieden. Die berufliche<br />

Zufriedenheit ist beim<br />

wissenschaftlichen Mittelbau<br />

an Universitäten ebenfalls<br />

hoch, allerdings etwas geringer<br />

als bei den Professoren.<br />

So sind den eigenen Angaben<br />

nach 59 Prozent des<br />

wissenschaftlichen Mittelbaus<br />

an Universitäten zufrieden,<br />

an Fachhochschulen<br />

sind es 62 Prozent.<br />

Autoren und Nutzer näher<br />

zueinander gebracht werden.<br />

Bei verwaisten Werken<br />

sei der Urheber unauffindbar<br />

und eine Nutzung deshalb<br />

bislang unmöglich. Zukünftig<br />

könnten verwaiste Werke in<br />

Bibliotheken, Archiven und<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />

digitalisiert<br />

und ins Internet gestellt werden.<br />

Auch vergriffene Werke<br />

könnten künftig leichter digitalisiert<br />

und in gemeinnützigen<br />

Einrichtungen über das<br />

Internet verfügbar gemacht<br />

werden.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 349<br />

Vernichtendes Urteil über Akkreditierung<br />

Der „Aktionsrat Bildung“,<br />

ein Gremium<br />

der Vereinigung der Bayerischen<br />

Wirtschaft, hat in einem<br />

Gutachten ein vernichtendes<br />

Urteil über das Akkreditierungswesen<br />

an deutschen<br />

Hochschulen gefällt.<br />

Nicht einmal die Hälfte der<br />

rund 14.000 Bachelor- und<br />

Master-Studiengänge sei bislang<br />

akkreditiert worden,<br />

heißt es in dem Gutachten.<br />

Die bislang angewandte<br />

kleinteilige und bürokratische<br />

Untersuchung jedes einzelnen<br />

Studiengangs habe zu<br />

keinerlei Qualitätsverbesse-<br />

Wanka will Prüfregeln für Dissertationen<br />

Die neue BundesbildungsministerinJohanna<br />

Wanka will laut der Zeitung<br />

Rheinische Post das<br />

Verfahren vereinheitlichen,<br />

mit dem Plagiate in Dissertationen<br />

aufgespürt werden<br />

können. „Ich werde im Wissenschaftsrat<br />

vorschlagen,<br />

dass dort Standards für die<br />

Überprüfung von Doktorarbeiten<br />

entwickelt werden“,<br />

sagte Wanka. Dabei gehe es<br />

Bund und Länder wollen Hochschulpakt ausbauen<br />

Bund und Länder haben<br />

sich bei einem Treffen<br />

der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz<br />

(GWK) auf<br />

eine Aufstockung des Hochschulpakts<br />

verständigt, die<br />

die Bundeskanzlerin und die<br />

Ministerpräsidenten zeitnah<br />

besiegeln sollen. Demnach<br />

wird der Bund seine Mittel<br />

für die Finanzierung zusätzlicher<br />

Studienplätze allein bis<br />

zum Jahr 2015 um 2,2 Milliarden<br />

auf sieben Milliarden<br />

Die Deutsche Gesellschaft<br />

für PublizistikundKommunikationswissenschaft<br />

hat beschlossen, ihren<br />

Instituten im deutschsprachigen<br />

Raum zu empfehlen, sich<br />

in Zukunft nicht mehr am<br />

rung geführt. Vor diesem<br />

Hintergrund empfiehlt der<br />

Aktionsrat, die Hochschulen<br />

in eigener Verantwortung ihre<br />

Studiengänge überprüfen<br />

zu lassen. Die staatlich verlangten<br />

Prüfungen der Studiengänge<br />

sollten abgeschafft<br />

und durch freiwillige Begutachtungen<br />

und Beratungen,<br />

sogenannte Qualitätsaudits,<br />

ersetzt werden.<br />

Die „Stiftung zur Akkreditierung<br />

von Studiengängen<br />

in Deutschland“ und der Akkreditierungsrat<br />

sollten nach<br />

den Vorstellungen des Aktionsrats<br />

aufgelöst werden. An<br />

um Themen wie Gutachter,<br />

Dauer der Verfahren oder<br />

Verjährung.<br />

Wanka hatte im Februar<br />

das Amt der Bundesbildungsministerin<br />

von Annette Schavan<br />

übernommen, die nach<br />

der Aberkennung ihres Doktortitels<br />

zurückgetreten war.<br />

Die Frage nach den Standards<br />

war im Fall Annette<br />

Schavans kontrovers diskutiert<br />

worden. Die Uni Düssel-<br />

Euro aufstocken. Die Länder<br />

kündigten an, „vergleichbare<br />

zusätzliche finanzielle Leistungen“<br />

zu erbringen.<br />

Die Länder hätten laut<br />

Bundesministerin Wanka<br />

verbindlich zugesagt, ihre<br />

Leistungen für den Hochschulpakt<br />

den Bundeszusagen<br />

entsprechend zu steigern<br />

und dies „transparenter und<br />

nachvollziehbarer als bisher<br />

darzulegen“.<br />

Bei dem GWK-Treffen<br />

CHE-Ranking zu beteiligen.<br />

Das CHE-Ranking sei in seiner<br />

bestehenden Form nicht<br />

geeignet, für Studieninteressenten<br />

der Publizistik- und<br />

Kommunikationswissenschaft<br />

ein hilfreicher und valider<br />

ihre Stelle sollten stattdessen<br />

ein gemeinnütziger „Verein<br />

zur Qualitätssicherung im<br />

Hochschulwesen“ und ein<br />

„Qualitätsrat“ treten. Die Akkreditierungsagenturen<br />

könnten sich zu Auditierungsagenturenweiterentwickeln,<br />

deren Unterstützung<br />

die Hochschulen nutzen<br />

könnten, aber nicht müssten,<br />

so die Gutachter unter dem<br />

Vorsitz des Präsidenten der<br />

Universität Hamburg, Professsor<br />

Dieter Lenzen.<br />

dorf stand in der Kritik, weil<br />

sie keinen Gutachter von außen<br />

geholt hatte. Zudem<br />

wurde den Düsseldorfern<br />

von Teilen der Wissenschaft<br />

vorgeworfen, eine 30 Jahre<br />

alte Doktorarbeit nach den<br />

heutigen wissenschaftlichen<br />

Standards beurteilt zu haben.<br />

Den Vorwürfen widersprachen<br />

sowohl der Philosophische<br />

Fakultätentag als auch<br />

der DHV.<br />

wurde auch grünes Licht für<br />

die vom Bund angestrebte<br />

Qualitätsoffensive zur <strong>Lehre</strong>rausbildung<br />

gegeben. Der<br />

Bund hat den Ländern dafür<br />

zusätzliche Mittel in Höhe<br />

von 500 Millionen Euro über<br />

einen Zeitraum von zehn<br />

Jahren zugesagt, aber erst<br />

wenn die Länder bis Ende<br />

des Jahres die gegenseitige<br />

Anerkennung der Lehramtsabschlüsse<br />

verbindlich geregelt<br />

haben.<br />

Weiterer Verband steigt aus CHE-Ranking aus<br />

Ratgeber zur Studienplatzsuche<br />

zu sein. Das Ranking provoziere<br />

wissenschaftspolitisch<br />

bedenkliche und hochschulpolitisch<br />

falsche Weichenstellungen.<br />

KOMMENTAR<br />

Gescheitert<br />

Endlich scheint Bewegung<br />

ins deutsche Akkreditierungsunwesen<br />

zu kommen.<br />

Kaum eine Reform<br />

schafft so viel Verdruss in<br />

den Universitäten wie die<br />

von der KMK verordnete<br />

Akkreditierung von Studiengängen.<br />

Wer mit sehr begrenzten<br />

Mitteln sehr viel<br />

leisten muss, ärgert sich<br />

eben ganz besonders über<br />

zusätzliche unnötige Arbeit.<br />

Die Hälfte aller Studiengänge<br />

läuft ohne Akkreditierung<br />

und ohne Beanstandung.<br />

Die andere<br />

Hälfte hat mehr nolens als<br />

volens das Verfahren über<br />

sich ergehen lassen. Spitzenuniversitäten<br />

– immerhin<br />

im ständigen internationalen<br />

Wettbewerb um<br />

die besten Studierenden<br />

und Professoren – Mindeststandards<br />

ihrer Studiengänge<br />

zu attestieren ist<br />

Unsinn. Die KMK hat eine<br />

wettbewerbswidrige, autonomiefeindliche<br />

und für<br />

die Hochschulen sehr teure<br />

externe Prüfbürokratie<br />

etabliert, die am eigenen<br />

Götzen „Effizienz“ gescheitert<br />

ist.<br />

Wer hat in der KMK oder<br />

im Bund den Mumm, endlich<br />

mal eine Reform anzuschieben,<br />

auf die die Hochschulen<br />

warten? Es genügt<br />

die gesetzliche Vorgabe an<br />

alle Hochschulen, ein Qualitätsmanagementsystem<br />

zu errichten. Die staatliche<br />

Nachsteuerung – bislang<br />

bei weniger als einem Prozent<br />

aller Fälle notwendig –<br />

bliebe durch Rechtsaufsicht<br />

und Zielvereinbarung<br />

möglich. Die Agenturen<br />

würden Qualitätsberater,<br />

und das Akkreditierungssystem<br />

stände wieder auf<br />

den Füßen.<br />

Michael Hartmer


350 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

BERLIN<br />

Randale an der<br />

Humboldt-Universität<br />

Mehrere Dutzend Studenten haben am 10. April an<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin eine Veranstaltung<br />

mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />

gestört. Die Veranstaltung musste abgebrochen werden.<br />

Der CDU-Politiker verließ die Hochschule nach etwa<br />

einer halben Stunde wieder, weil er wegen lauter<br />

Klatsch- und Sprechchöre nicht zu Wort kommen konnte.<br />

Ursprünglich hätte de Maizière einen Vortrag über<br />

den Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt halten sollen. Mit den per Beamer projizierten<br />

Worten „Wer hat Angst davor, ein Argument zu<br />

hören“ wollte der Minister noch eine Diskussion erreichen,<br />

verließ dann aber den Saal. Die Studenten riefen<br />

Slogans wie „Nie wieder Deutschland, nie wieder<br />

Krieg“. Oder: „Freiheit am Hindukusch, Schalalalala“.<br />

Der Minister verabschiedete sich mit den abermals projizierten<br />

Worten: „Ich weiche der Diskussion nicht aus,<br />

aber ein Teil des Saales offenbar doch. Dann ist das so.<br />

Schade.“<br />

Wissenschaftsrat will Exzellenzwettbewerb<br />

fortsetzen<br />

Deutschland soll langfristig<br />

über Studiengebühren<br />

nachdenken, der<br />

Bund das BAfög allein finanzieren,<br />

die Exzellenzinitiative<br />

soll fortgesetzt und für Fachhochschulen<br />

geöffnet werden.<br />

Diese Vorschläge für einen<br />

„Zukunftspakt 2022“<br />

von Bund und Ländern<br />

macht der Wissenschaftsrat<br />

laut einem bislang unveröffentlichten<br />

Papier, über das<br />

der Tagesspiegel berichtet. So<br />

sei „eine radikale Infragestellung<br />

der Finanzierungsgrundsätze<br />

des Wissenschaftssystems<br />

erforderlich“.<br />

Der Exzellenzwettbewerb<br />

solle in modifizierter Form<br />

fortgesetzt werden. Empfohlen<br />

werde nun ein Rhythmus<br />

von sechs Jahren. Auch Fachhochschulen<br />

sollen sich laut<br />

Zeitungsbericht beteiligen<br />

können. Alle zwei Jahre soll<br />

eine Hochschule sich wieder<br />

bewerben dürfen. Auch solle<br />

Deutschland mittelfristig<br />

zwei bis fünf Spitzenuniversitäten<br />

auf die vorderen Plätze<br />

internationaler Rankings<br />

bringen. Insgesamt solle es in<br />

Deutschland 20 bis 25 forschungsstarke<br />

Universitäten<br />

geben. Die übrigen sollten<br />

sich auch durch andere Aufgaben<br />

profilieren.<br />

Die Schieflage zwischen<br />

den Hochschulen und den<br />

außeruniversitären Organisationen<br />

soll beendet werden.<br />

Zukünftige finanzielle Zuwächse<br />

bei den Außeruniversitären<br />

sollen an einen Aufwuchs<br />

der Grundmittel der<br />

Hochschulen in gleicher Höhe<br />

gekoppelt sein. Der Max-<br />

Planck- und der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft empfehle der<br />

Wissenschaftsrat „mit Nachdruck“<br />

eine Schärfung ihrer<br />

Profile. Kritischer äußert er<br />

sich zur Leibniz-Gemeinschaft,<br />

deren Positionierung<br />

im Wissenschaftssystem zu<br />

klären sei. Der Helmholtz-<br />

Gemeinschaft empfiehlt er<br />

mehr Wettbewerb, zudem<br />

sollten Bund und Länder<br />

„Rolle und Funktion“ von<br />

Helmholtz „einer Evaluation<br />

unterziehen“.<br />

Ministerin Wolff entlassen<br />

Die Ministerin für Wissenschaft<br />

und Wirtschaft<br />

in Sachsen-Anhalt, Birgitta<br />

Wolff (CDU), ist am 19.<br />

April <strong>2013</strong> entlassen worden.<br />

Ministerpräsident Reiner Haseloff<br />

sprach laut Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung nach ihrer<br />

Kritik an seinem Sparkurs<br />

von einem „nachhaltig gestörten<br />

Vertrauensverhältnis“.<br />

Nachfolger werde der langjährige<br />

niedersächsische Finanzminister<br />

Hartmut Möllring.<br />

Die 47 Jahre alte Hochschullehrerin<br />

Wolff war seit 2010<br />

Ministerin für Kultur und<br />

Hochschulen und ein Jahr<br />

später als Nachfolgerin Haseloffs,<br />

als dieser Ministerpräsident<br />

wurde, für Wissenschaft<br />

Masterplätze werden knapp<br />

Der Bedarf an Masterstudienplätzen<br />

wird in<br />

den nächsten Jahren dramatisch<br />

steigen. Gegenüber den<br />

bisher vom Hochschulpakt<br />

eingeplanten Masterstudienplätzen<br />

könnten allein im<br />

Spitzenjahr 2016 rechnerisch<br />

36 000 Bachelorabsolvierende<br />

auf den Beginn des Masterstudiums<br />

verzichten müssen,<br />

sollte das höchste von<br />

drei Berechnungsszenarien<br />

der Studie eintreffen. Dies<br />

geht aus einer Modellrechnung<br />

des Centrums für<br />

Hochschulentwicklung<br />

(CHE) hervor. Selbst bei der<br />

vorsichtigen Annahme, dass<br />

Der Freistaat Bayern hatte<br />

ab dem 1. Januar<br />

2012 die Zuschüsse und Sonderzuschüsse<br />

zur C4-Besoldung<br />

aus der gesetzlichen Besoldungsdynamisierungausgeklammert.<br />

Hiergegen hatte<br />

der Deutsche Hochschulverband<br />

interveniert und schließlich<br />

auch einen potenziellen<br />

Musterprozess initiiert. Nun<br />

zeichnet sich Positives ab: In<br />

einem Gesetzentwurf der<br />

Bayerischen Staatsregierung<br />

ist vorgesehen, die beschriebe-<br />

und Wirtschaft. In diesem<br />

Amt sperrte sie sich laut Zeitungsmeldungen<br />

in den vergangenen<br />

Tagen gegen drastische<br />

Sparpläne. Im Wissenschaftsressort<br />

sollen im kommenden<br />

Jahr 26,5 Millionen<br />

Euro gespart werden. Das<br />

sind gut zwölf Prozent des gesamten<br />

Etats. Ab 2015 sollen<br />

außerdem jedes Jahr fünf Millionen<br />

Euro weniger für die<br />

Hochschulen ausgegeben<br />

werden. Die Zahl der Studienplätze<br />

von 55 000 auf 33 000<br />

und das Studienangebot reduziert<br />

werden. Wolff war in den<br />

Jahren 2011 und 2012 von<br />

den Mitgliedern des Hochschulverbandes<br />

zur Ministerin<br />

des Jahres gewählt worden.<br />

nur jeder zweite Bachelorabsolvent<br />

ein Masterstudium<br />

anschließe, sei mit einem<br />

deutlich höheren Anstieg der<br />

Nachfrage zu rechnen, als es<br />

bisher ausfinanzierte Masterstudienplätze<br />

gebe. Die<br />

Nachfrage nach Masterstudienplätzen<br />

werde im Jahr<br />

2016 einen Höchstwert erreichen,<br />

der, je nachdem welches<br />

Szenario betrachtet<br />

wird, zwischen 175 000 und<br />

265 000 Masteranfängern<br />

liegt – falls genügend Masterangebote<br />

zur Verfügung stehen<br />

werden. Zum Vergleich:<br />

Im Jahr 2011 gab es 113 737<br />

Masterstudienanfänger.<br />

Bayern holt Erhöhungen nach<br />

ne Maßnahme rückwirkend<br />

aufzuheben. Dies bedeutet,<br />

dass die Zuschüsse und Sonderzuschüsse<br />

zum Grundgehalt<br />

der Besoldungsgruppe C4<br />

künftig wieder in die gesetzliche<br />

Dynamisierung einbezogen<br />

werden, aber auch, dass<br />

die ausgefallenen Erhöhungen<br />

für das Jahr 2012 nachgeholt<br />

werden.<br />

Zu den Tarifanpassungen bei den<br />

Beamten in den Ländern s. die<br />

Übersicht in diesem Heft auf Seite<br />

387.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 351<br />

Fundsachen<br />

Entkernung<br />

„Die Gymnasien hatten einen eigenen<br />

pädagogischen Stil gefunden. Es war<br />

ein fragend-entwickelnder Unterricht,<br />

der Schüler motivierte und ein Sozialund<br />

Lernverhalten einübte, das auf wissenschaftliches<br />

Arbeiten vorbereitete.<br />

Das Gymnasium hat bisher immer die<br />

Herausforderung als Prinzip verstanden<br />

und versucht, reflexive Distanz<br />

durch einen fachlich und methodisch<br />

anspruchsvollen Unterricht zu fördern.<br />

Es hat mehr Schülern aus bildungsfernen<br />

Schichten zu besseren Leistungen<br />

verholfen als manche Gesamtschule,<br />

die sich dies auf ihr Banner geheftet<br />

hatte.<br />

(...) Heute geht es darum, die Gemeinschaftsschule<br />

als allein seligmachende<br />

Schulform durchzusetzen. Die<br />

Entkernung des Gymnasiums schreitet<br />

fort. In etwa zehn Jahren werden sich<br />

nur noch die Türschilder der beiden<br />

Schularten unterscheiden, weil es den<br />

Gymnasiallehrer mit hohem fachwissenschaftlichen<br />

Niveau kaum noch<br />

gibt. Die einzigen Nutznießer solcher<br />

Fehlplanungen werden die Privatschulen<br />

sein. Die Gymnasialeltern müssen<br />

sich wehren, bevor es zu spät ist.“<br />

Heike Schmoll; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 1. April <strong>2013</strong><br />

Bildungsillusion<br />

„Die Akademisierungspolitik der letzten<br />

Jahre meint zu können, was niemand<br />

kann. Ihr Ziel erinnert damit an<br />

den alten Werber-Kalauer: „Exklusivität<br />

für Jedermann!“ Das ,Upgrading‘<br />

der Abschlüsse ist zum Großteil daher<br />

eine Bildungsillusion. Junge Menschen<br />

absolvieren heute Business- oder Management-Studiengänge<br />

– und machen<br />

dann Jobs, für die ihren Vätern ein Realschulabschluss<br />

mit kaufmännischer<br />

<strong>Lehre</strong> reichte. Wie sollte es auch anders<br />

sein: Wenn alle höhere Abschlüsse<br />

schaffen, dann landen die vermeintlichen<br />

Aufsteiger eben doch wieder im<br />

Mittelmaß.“<br />

Ferdinand Knauß; zitiert nach Die Zeit<br />

vom 27. März <strong>2013</strong><br />

Geschichte<br />

„Der Mantel der Geschichte weht nur einmal.“<br />

Hartmut Möllring, nach der Entlassung von Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff<br />

neuer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Sachsen-Anhalts auf die Frage, ob er<br />

lange gezögert habe, die Nachfolge der entlassenen Wissenschaftsministerin Wolff<br />

anzutreten; zitiert nach dpa-Dossier Bildung <strong>Forschung</strong> vom 22. April <strong>2013</strong><br />

Aufrecht<br />

„Ich kann da nicht sitzen und nichts<br />

sagen.“<br />

Die wegen ihrer Kritik am radikalen Sparkurs<br />

des Ministerpräsidenten von Sachsen-<br />

Anhalt, Reiner Haseloff, entlassene Wissenschaftsministerin<br />

Birgitta Wolff; zitiert nach<br />

Mitteldeutsche Zeitung vom 19. April <strong>2013</strong><br />

Gestört<br />

„Wenn einer nicht mitspielt oder querschießt,<br />

ist der Spielfluss gestört.“<br />

Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt,<br />

Reiner Haseloff, über die Entlassung der<br />

Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff; zitiert<br />

nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom<br />

24. April <strong>2013</strong><br />

Klassische Unterscheidung<br />

„Nur Dasitzen bringt nichts, man muss<br />

sich aktiv einbringen. Das ist die klassische<br />

Unterscheidung zwischen notwendiger<br />

und hinreichender Bedingung: Es<br />

ist notwendig, dass man anwesend ist,<br />

aber nicht hinreichend. Man muss<br />

schon mitmachen.“<br />

Professor Tassilo Schmitt, Vorsitzender<br />

des Philosophischen Fakultätentages, über<br />

die Anwesenheit in Lehrveranstaltungen;<br />

zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

vom 22. April <strong>2013</strong><br />

Wandel<br />

Ideal<br />

„(Einen guten <strong>Lehre</strong>r macht aus), dass<br />

er sich seiner eigenen Wirkung bewusst<br />

ist und sich fortlaufend überprüft. Dass<br />

er Stoff mit Leidenschaft vermittelt.<br />

Dass er sich dafür zuständig fühlt, dass<br />

alle Kinder in seiner Klasse etwas lernen,<br />

nicht nur einige wenige. Dass er<br />

eine Geisteshaltung mit ins Klassenzimmer<br />

bringt, die zum Lernen ermutigt<br />

und Fehler zulässt. Dass er anspruchsvolle<br />

Ziele vorgibt. Dafür<br />

werden <strong>Lehre</strong>r bezahlt.“<br />

Bildungsforscher John Hattie; zitiert nach<br />

Spiegel online vom 22. April <strong>2013</strong><br />

Entzauberung<br />

„Mit Mut zum Optimismus lassen sich<br />

Plagiatsskandale als Beitrag zur Entzauberung<br />

des Wissenschaftsbetriebs<br />

begrüßen.“<br />

Magnus Klaue; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 24. April <strong>2013</strong><br />

„Früher hatten Studenten Sinnkrisen, heute haben sie Ängste.“<br />

Überschrift eines Berichtes über eine Studentenstudie des HIS-Informationssystems; zitiert<br />

nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20./21. April <strong>2013</strong>


352 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Kooperationen auf Augenhöhe<br />

Zur Zukunft des Wissenschaftssystems<br />

| BERNHARD K EMPEN | Die Universitäten spielen<br />

für die Zukunft der Wissenschaft und das Gemeinwesen eine zentrale Rolle.<br />

Leider ist dies vielen nicht bewusst. Während die Banken ihre „systemische“<br />

Bedeutung allenthalben bewusst gemacht haben, ist dies den Universitäten<br />

nicht geglückt. Umso wichtiger ist, dies immer wieder einzufordern.<br />

Wer ein ganz klein bisschen<br />

die Augen öffnet, dem<br />

wird nicht entgehen, dass<br />

einige Herausforderungen auf das deutsche<br />

Wissenschaftssystem zukommen.<br />

Prekäre Finanzlage<br />

Die fetten Jahre, die gar nicht wirklich<br />

fett waren, aber uns so vorkamen, weil<br />

sie gegenüber den vielen mageren Jahren<br />

zuvor einigermaßen im Futter standen,<br />

diese halbwegs auskömmlichen<br />

Jahre also, sie sind wohl vorbei.<br />

Die nicht enden wollende Eurokrise,<br />

die Schuldenbremse in Bund und<br />

Ländern und viele ehrgei-<br />

zige staatliche Ausgabeprojekte<br />

– Energiewende,<br />

Betreuungsgeld, Schaffung<br />

von Kindergartenplätzen –<br />

sorgen dafür, dass die Wissenschaftsetats<br />

in nächster<br />

Zeit nicht zu steilen Höhenflügen<br />

ansetzen werden. Hinzu treten<br />

drei verschärfende Faktoren: fehlende<br />

Planungssicherheit, schwindendes<br />

Vertrauen und inadäquate Struktur.<br />

Wie es mit den großen Programmen,<br />

dem Pakt für <strong>Forschung</strong> und Innovation,<br />

dem Hochschulpakt, der Exzellenzinitiative<br />

und der Hochschulbauförderung<br />

weiter gehen soll, steht nicht fest.<br />

Foto: Pascal Bünning/Foto Balsereit<br />

Klar ist allein, dass nichts klar ist. Nach<br />

der Bundestagswahl wird eine neu gewählte<br />

Bundesregierung zu entscheiden<br />

haben, ob und wie weit sich der Bund<br />

nach dem Ende der Programme engagieren<br />

wird. Nun ist das für sich genommen<br />

noch nichts Ungewöhnliches.<br />

Nach jeder Bundestagswahl werden die<br />

Haushaltskarten neu gemischt. Und<br />

doch muss an die Unberechenbarkeit,<br />

die in den Legislaturzyklen liegen, erinnert<br />

werden. Ein Naturgesetz ist diese<br />

Unberechenbarkeit nämlich keineswegs.<br />

Den Hochschulen ist nur nicht<br />

gelungen, was dem öffentlich-rechtli-<br />

»Den Hochschulen ist es nicht<br />

gelungen, ihre systemische<br />

Bedeutung ins öffentliche<br />

Bewusstsein zu rücken.«<br />

chen Rundfunk geglückt ist. Der ist –<br />

bei identischer verfassungsrechtlicher<br />

Ausgangslage – schon seit Jahrzehnten<br />

im Besitz einer staatlichen Finanzgewährleistungsgarantie,<br />

die alle öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten vor<br />

massiven Einschnitten bewahrt und ihnen<br />

ein Maximum an Planungssicherheit<br />

gibt.<br />

AUTOR<br />

Bernhard Kempen lehrt Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht an<br />

der Universität zu Köln und ist Präsident des Deutschen Hochschulverbandes.<br />

Seine <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte liegen im Völkerrecht, Europarecht, öffentlichen<br />

Recht und Wissenschaftsrecht.<br />

Den Hochschulen ist es bedauerlicherweise<br />

aber auch nicht gelungen, ihre<br />

systemische Bedeutung ins öffentliche<br />

Bewusstsein zu rücken. Dies wiederum<br />

ist den Banken geglückt, die mit<br />

diesem Coup ungeahnte staatliche Finanzkräfte<br />

mobilisieren konnten und<br />

immer noch mobilisieren.<br />

Nicht Rundfunk, nicht Bank: Hochschulen<br />

werden nach Demoskopie und<br />

Kassenlage finanziert. Wie viel es gibt,<br />

hängt von der Durchschlagskraft politischer<br />

Chiffren ab: „Bildung“, „Chancen“,<br />

„Arbeitsmarkt“, „Innovation“,<br />

„Zukunft“ sind einige der Vokabeln, deren<br />

reale oder vermeintliche Resonanz<br />

beim Wähler die politische Entscheidung<br />

über Wissenschaftsetats stärker<br />

beeinflusst als irgendein Sachargument.<br />

Wir sollten uns hier nichts vormachen:<br />

Die angebliche Bildungsrepublik<br />

Deutschland sieht in den Hochschulen<br />

einen Sektor, den tertiären Sektor, den<br />

es nur deswegen zu pflegen gilt, weil<br />

mangelhafte Pflege zu einem Schaden<br />

führen könnte, der an den Wahlurnen<br />

zu Tage tritt.<br />

In der notorischen Indifferenz des<br />

politischen Gesamtsystems gegenüber<br />

dem Subsystem Wissenschaft steckt das<br />

Risiko, dass in finanziell angestrengten<br />

Zeiten zuerst und gerade hier gespart<br />

wird, will sagen: weniger investiert<br />

wird.<br />

Schwindendes Vertrauen<br />

Den zweiten problemverschärfenden<br />

Faktor des schwindenden Vertrauens<br />

hat sich die Wissenschaft zu einem guten<br />

Teil selbst zuzuschreiben. Die Plagiatsaffären<br />

der jüngeren Zeit werfen<br />

nicht gerade ein gutes Licht auf die<br />

Qualitätsicherungsmechanismen in den<br />

Universitäten. Konnte anfangs noch<br />

von einzelnen schwarzen Schafen gesprochen<br />

werden, die in der jährlich um


Foto: maritius-images<br />

5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 353<br />

rund 25 000 Stück wachsenden Herde<br />

der Promovierten nicht ins Gewicht fallen,<br />

können wir heute eine signifikante<br />

Zahl von nicht-weißen Schafen nicht<br />

mehr glaubhaft ausschließen.<br />

Wie groß diese Zahl tatsächlich<br />

ist, erscheint dabei<br />

fast nebensächlich. Entscheidend<br />

ist, dass in der Öffentlichkeit<br />

der verheerende<br />

Eindruck von Professoren-<br />

Pflichtvergessenheit, Professoren-Fahrlässigkeit<br />

und<br />

Professoren-Nachlässigkeit entstanden<br />

ist, und dieser Eindruck setzt sich bei<br />

den haushaltspolitischen Entscheidungsträgern<br />

fort. An den Kabinettstischen<br />

und in den Haushaltsausschüssen<br />

der Parlamente jedenfalls wird die Bereitschaft,<br />

mehr Geld in das Wissenschaftssystem<br />

zu pumpen, angesichts<br />

der Plagiatsfälle der jüngeren Zeit nicht<br />

gestiegen sein.<br />

Wir alle sind daher aufgerufen, verlorenes<br />

Vertrauen wieder zurück zu gewinnen<br />

und vorhandenes Vertrauen zu<br />

festigen. Das wird uns mit mehr Kontrolle<br />

und mit intensiverer Betreuung<br />

allein noch nicht gelingen.<br />

Wir werden uns bei aller Wahrung<br />

der Fakultätsautonomie über den Status<br />

der Doktoranden verständigen müssen.<br />

Wir werden uns der gemeinsamen wissenschaftlichen<br />

Standards des Zitierens<br />

»Wir alle sind aufgerufen, verlorenes<br />

Vertrauen wieder zurück zu gewinnen<br />

und vorhandenes zu festigen.«<br />

und Paraphrasierens vergewissern müssen.<br />

Wir werden die Promotionsordnungen<br />

im Blick auf die verwaltungsmäßige<br />

Erteilung und den Entzug von<br />

Doktortiteln einer kritischen Revision<br />

unterziehen müssen. Wir werden entscheiden<br />

müssen, ob der Rechtsgedanke<br />

der Verjährung beim Titelentzug eine<br />

Rolle spielen soll.<br />

Der Deutsche Hochschulverband<br />

arbeitet an diesen Fragen intensiv und<br />

nicht erst seit gestern. Unsere Vorschläge<br />

werden wir im nächsten Monat vorlegen<br />

und ich hoffe und bin zuversichtlich,<br />

dass sie viel Gefolgschaft finden<br />

werden.<br />

Strukturelle Schieflage<br />

Doch nun zu dem dritten Faktor, zur<br />

strukturellen Schieflage: Die Gesamtarchitektur<br />

des Wissenschaftssystems<br />

weist Mängel auf, deren Beseitigung ein<br />

pflichtbewusster Bauherr<br />

besser rasch in die Hand<br />

nimmt, ehe es zu spät ist.<br />

Ein erster Mangel<br />

liegt in dem unseligen<br />

Kooperationsverbot, das<br />

den Bund davon abhält<br />

bei der Finanzierung der<br />

Hochschulen seiner gesamtstaatlichen<br />

Verantwortung gerecht zu werden. Derzeit<br />

befinden wir uns in der grotesken<br />

Situation, dass der Bund mitunter nur<br />

über halblegale, also in Wahrheit illegale<br />

Umwege Finanzmittel in die Hochschulen<br />

fließen lässt und dabei darauf<br />

vertraut, dass da, wo kein Kläger auch<br />

kein Richter ist. Dieser strukturelle<br />

Mangel wird in der kommenden Legislaturperiode<br />

im Wege einer längst überfälligen<br />

Verfassungsänderung zu beheben<br />

sein.<br />

Schwieriger zu beheben sein dürfte<br />

die mancherorts verschleierte Sicht auf<br />

das Essentielle der Universität. Sie wird


354 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

in ihrer Funktion als wichtigster tragender<br />

Stützpfeiler des Wissenschaftssystems<br />

nicht überall mit der wünschenswerten<br />

Klarheit gesehen.<br />

Die Hybris, mit der bisweilen angenommen<br />

wird, die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />

liege in der Bewältigung<br />

von drängenden Gegenwartsproblemen<br />

durch – natürlich „exzellente“!<br />

– außeruniversitä-<br />

re Einrichtungen, hat etwas<br />

stark Irritierendes.<br />

Wer bestimmt eigentlich,<br />

was die Gegenwartsprobleme<br />

sind und in welchem<br />

Maße sie drängen?<br />

Ist man sich bewusst, dass jedes Agenda-Setting<br />

in der Wissenschaft immer<br />

auch einen negativen Exklusionseffekt<br />

gegenüber der Erforschung all der Themen<br />

mit sich bringt, die im Augenblick<br />

nicht auf der Agenda stehen?<br />

Die zentrale Rolle<br />

der Universität<br />

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin<br />

nicht grundsätzlich gegen die Konzentration<br />

auf bestimmte <strong>Forschung</strong>sfelder,<br />

Anzeige<br />

© Foto: Hilberath, Kurt |1963 Bundesarchiv, B 422 Bild-0174<br />

aber ich würde mir bisweilen schon etwas<br />

mehr Selbstreflexion wünschen.<br />

Und schließlich: sollte es wahr sein,<br />

dass allen Ernstes angenommen wird,<br />

die sogenannten drängenden Gegenwartsprobleme<br />

ließen sich außerhalb<br />

der Universitäten wissenschaftlich bewältigen?<br />

»Wer bestimmt eigentlich, was die<br />

Gegenwartsprobleme sind und in<br />

welchem Maße sie drängen?«<br />

Arbeitskreis<br />

Deutsch<br />

als<br />

Wissenschaftssprache<br />

e.V.<br />

Die besondere Dimension der Gegenwartsprobleme,<br />

die in diesem Zusammenhang<br />

immer wieder genannt<br />

werden – Klimaerwärmung, Energieversorgung<br />

und demographische Entwicklung<br />

– liegt doch weniger in ihrer globalen<br />

Präsenz als in ihrer fächerübergreifenden<br />

Vielschichtigkeit. Der Umgang<br />

mit Fächervielfalt, Transdisziplinarität<br />

und Interdisziplinarität ist das Kerngeschäft<br />

der Universität, die Fähigkeit, in<br />

meta-disziplinären Kategorien zu for-<br />

„Die sogenannte exakte Wissenschaft kann niemals<br />

und unter keinen Umständen die Anknüpfung<br />

an das, was man die natürliche Sprache oder die<br />

Umgangssprache nennt, entbehren.“<br />

(Carl Friedrich v. Weizsäcker)<br />

... das heißt: Um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und<br />

diese sich selbst und anderen anschaulich zu machen,<br />

brauchen Sie Wörter wie zum Beispiel<br />

Blütenstand<br />

Halbwertszeit<br />

Neigungswinkel<br />

Wollen Sie in Ihrem wissenschaftlichen Denken auf solche Wörter verzichten?<br />

Wenn auch Sie für die Erhaltung der Einzelsprachen in den<br />

Wissenschaften eintreten, dann schließen Sie sich der Reihe namhafter<br />

Unterstützer an und werden Sie Mitglied im Arbeitskreis<br />

Deutsch als Wissenschaftssprache!<br />

Mehr zu den Zielen des ADAWIS e.V. unter: www.adawis.de<br />

schen und zu lehren, gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen<br />

der Universität.<br />

Deswegen darf die Gesellschaft erwarten,<br />

dass die Erforschung der großen<br />

Themenfelder auch genau dort, in der<br />

Universität stattfindet.<br />

Allen Versuchen, außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen ein exklusives<br />

oder auch nur bevorzugtes Abonnement<br />

auf bestimmte Wissenschaftsthemen<br />

zur Verfügung zu stellen, erteilen<br />

wir eine klare Absage. Wir sind für eine<br />

starke Intensivierung von Kooperationen,<br />

aber wir werden nicht zulassen,<br />

dass die Universitäten dabei auf die Rolle<br />

des Personalbeschaffers reduziert<br />

wird.<br />

Bevor Sie meinen, es ginge hier um<br />

das Wahren von Besitzständen, um eifersüchtiges<br />

Statusdenken oder überflüssiges<br />

Professorengezänk, malen Sie<br />

sich bitte für einen Moment aus, wie ein<br />

Wissenschaftssystem aussähe, in dem<br />

die Universitäten als unterfinanzierte<br />

Anstalten mit beschränkter <strong>Forschung</strong><br />

sich an der Bewältigung von Studentenbergen<br />

abmühen, während außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen als<br />

noble Clubs mit der Lizenz zur Spitzenforschung<br />

die Harvards, ETHs und Oxfords<br />

dieser Erde das Fürchten lehren.<br />

Das kann so nicht funktionieren.<br />

Wenn das die Zukunft wäre, könnten<br />

die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

alsbald personell nur<br />

noch aus einem Reservoir akademisch<br />

unterausgebildeter Universitätsabsolventen<br />

schöpfen, so dass sie am Ende<br />

nicht in der Championsleague, sondern<br />

in der Regionalliga der Wissenschaft<br />

mitspielen würden.<br />

Nein, wir brauchen ein anderes<br />

Bild: Wir brauchen im Interesse der<br />

Studenten von heute und von morgen<br />

eine universitäre <strong>Lehre</strong>, die sich Tag für<br />

Tag aus einer relevanten, wettbewerbsfähigen<br />

und erfolgreichen <strong>Forschung</strong><br />

speist, wir brauchen das Faszinosum<br />

„<strong>Forschung</strong>“ in den Hörsälen der Erstsemester,<br />

wir brauchen mit einem Wort<br />

forschungsstarke Universitäten.<br />

Nicht erst seit der Exzellenzinitiative<br />

wissen wir, dass Partnerschaften mit<br />

hochintensiven außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

dabei eine wichtige<br />

Rolle spielen. Kooperationen auf<br />

Augenhöhe auszubauen, das ist die Aufgabe<br />

der nächsten Zukunft.<br />

Die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />

liegt nicht im Nebeneinander,<br />

schon gar nicht im Gegeneinander, sondern<br />

im Miteinander universitärer und<br />

außeruniversitärer <strong>Forschung</strong>.


Aktuelle Seminartermine<br />

W-BESOLDUNG FÜR LEITUNGSPOSITIONEN<br />

Berlin, Dienstag, 4. Juni <strong>2013</strong>, 11:00-17:00 Uhr<br />

Referenten:<br />

RA Dr.Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und Leiter<br />

der Abteilung Recht und Beratung im DHV<br />

RA Dr. Wiltrud Christine Radau, Justitiarin für<br />

Hochschul- und Beamtenrecht im DHV<br />

Themen:<br />

• Die Leitungsfunktion: Teil des Professorenamtes vs.<br />

hauptberufliches Leitungsamt<br />

Dienstrechtliche Modelle: gesetzliche Grundlagen und<br />

Optionen<br />

EMERITIERUNG UND PENSIONIERUNG<br />

Berlin, Montag, 17. Juni <strong>2013</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />

Referenten:<br />

RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und<br />

Beamtenrecht im DHV<br />

Reinhild Schwarte, Deutsche Rentenversicherung<br />

Rheinland, Düsseldorf<br />

RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und<br />

Steuerrecht im DHV<br />

Verhandlungskonstellationen: Strategie und Taktik<br />

Ziel- und Leistungsvereinbarungen<br />

Wechsel in die W-Besoldung: Chancen und Risiken<br />

Grundzüge der W-Besoldung<br />

Funktionsleistungsbezüge: gesetzliche Grundlagen,<br />

Arten, Höhe, Besonderheiten<br />

Ausscheiden aus dem Leitungsamt: Konsequenzen für<br />

das Ruhegehalt<br />

Praxisfragen: Beantwortung von Einzelfallfragen in<br />

Kleingruppen<br />

DUAL CAREER – ANGEBOTE, STRATEGIEN UND VERHANDLUNGSFÜHRUNG<br />

Mannheim, Dienstag, 25. Juni <strong>2013</strong>, 11:00-16:30 Uhr<br />

Referenten:<br />

Kerstin Dübner-Gee, Geschäftsstelle Return to Bavaria,<br />

München; vormals Aufbau und Leitung des Munich<br />

Dual Career Office der Technischen Universität<br />

München<br />

RA Dr. Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und Leiter<br />

der Abteilung Recht und Beratung im DHV<br />

RA Dr. Vanessa Adam, Justitiarin für Hochschul- und<br />

Arbeitsrecht im DHV<br />

Themen:<br />

Beamtenversorgung<br />

Rentenansprüche in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung<br />

Beamten- und steuerrechtliche Aspekte<br />

Gestaltung des wissenschaftlichen Nachlasses<br />

Themen:<br />

Doppelkarriere managen - Herausforderungen,<br />

Services & Strategien<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen für „Dual Career“<br />

Diskussion und Beantwortung von Fragen zu individuellen<br />

Fallkonstellationen<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />

Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de


356 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Kooperation oder<br />

Führungsanspruch?<br />

Zur Debatte um das Positionspapier „Helmholtz 2020“<br />

| JÜRGEN M LY N E K | Die Führungsrolle, die die Helmholtz-Gemeinschaft<br />

in ihrem Papier für bestimmte <strong>Forschung</strong>sfelder reklamiert,<br />

ist bei den Universitäten auf zum Teil heftige Kritik gestoßen. Von einer „Helmholtzifizierung<br />

des deutschen Wissenschaftssystems“ ist die Rede. Der Präsident<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft spricht indes von einer notwendigen „offenen Debatte<br />

ohne Tabus“, von Missverständnissen – und rät von einem „Weiter so“ bestehender<br />

Strukturen ab.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: In einem Interview<br />

forderten Sie eine offene Debatte<br />

ohne Tabus über die künftige Wissenschaftslandschaft<br />

in Deutschland. Welche<br />

Tabus haben Sie dabei konkret vor<br />

Augen?<br />

Jürgen Mlynek: Das größte Tabu sehe<br />

ich in der Bereitschaft, überhaupt etwas<br />

verändern zu wollen. Wir haben vergangenes<br />

Jahr mit unserem Positionspapier<br />

„Helmholtz 2020“ eine Debatte<br />

über die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />

anstoßen wollen und sind dafür<br />

von manchen als egoistisch und machtstrebend<br />

gescholten worden. Natürlich<br />

ist es viel leichter, einfach „Weiter so!“<br />

zu rufen. So eckt man nicht an. Aber für<br />

richtig halte ich das nicht.<br />

Professor Jürgen Mlynek ist Präsident<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft.<br />

F&L: Das Positionspapier „Helmholtz<br />

2020“ ist bei den Universitäten auf<br />

deutliche Kritik gestoßen. Es gehe dort<br />

nicht um Kooperation auf Augenhöhe,<br />

sondern um die Formulierung eines<br />

Führungsanspruchs durch die Helmholtz-Gemeinschaft.<br />

Was sagen Sie dazu?<br />

Jürgen Mlynek: Diese Reaktion ist Ausdruck<br />

dieses Tabus. In Wahrheit steckt<br />

in ihr ein großes Missverständnis. Natürlich<br />

wollen wir mit den<br />

Universitäten auf Augenhöhe<br />

zusammenarbeiten:<br />

in <strong>Forschung</strong>sprojekten,<br />

in strategischen Kooperationen<br />

oder auch bei der<br />

Betreuung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses. Wir tun das ja auch<br />

schon längst, fragen Sie mal an den<br />

Unis herum. Darum lautet der häufig<br />

unterschlagene Untertitel unseres Positionspapiers<br />

auch „Zukunftsgestaltung<br />

durch Partnerschaft“. Nur: Wir wollen<br />

eben manches anders machen als bislang.<br />

Die Universitäten haben ihre spezifischen<br />

<strong>Forschung</strong>sschwerpunkte, wir<br />

haben unsere. Helmholtz steht für die<br />

Wahrnehmung nationaler <strong>Forschung</strong>sinteressen.<br />

Hier sehen wir uns künftig<br />

noch stärker in der Verantwortung, bei<br />

Themenfeldern, in denen wir uns kompetent<br />

fühlen, eine Koordinierungsrolle<br />

zu übernehmen. Dazu suchen wir uns<br />

Partner, die mit uns gemeinsam Projekte<br />

auflegen wollen. Umgekehrt sind wir<br />

auch gern Juniorpartner, wenn die Uni-<br />

versitäten oder andere <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

bei ihren Themen die Initiative<br />

ergreifen. Einen absoluten Machtanspruch,<br />

wie er uns gelegentlich vorgeworfen<br />

wird, kann ich darin nun wirklich<br />

nicht erkennen.<br />

F&L: Kritik erhielt auch der Vorschlag<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft, zukünftig<br />

Projektförderung zu betreiben. Ist die<br />

Trennung von <strong>Forschung</strong>s- und Förderorganisation<br />

nicht gerade ein Qualitätsmerkmal<br />

des deutschen Wissenschaftssystems?<br />

Jürgen Mlynek: Hier geht es gleich weiter<br />

mit den Missverständnissen. Natürlich<br />

will Helmholtz keine Neben-DFG<br />

werden. Den Anspruch, Projekte in<br />

dem Umfang zu fördern, wie es die<br />

»Natürlich will Helmholtz keine<br />

Neben-DFG werden.«<br />

DFG tut, haben wir nicht, und das ist<br />

auch nicht unsere Aufgabe. Sehr wohl<br />

aber war und ist es Teil unserer von der<br />

Politik definierten Mission, Projekte<br />

und Kooperationen zu fördern, die innerhalb<br />

unserer <strong>Forschung</strong>sbereiche liegen.<br />

Es geht darum, Akzente bei der Bearbeitung<br />

der großen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen zu setzen. Dafür<br />

steht Helmholtz. Im Übrigen glaube ich,<br />

die von Ihnen geäußerte Kritik an<br />

Helmholtz wäre in dem Augenblick obsolet,<br />

in dem das Kooperationsverbot<br />

im Grundgesetz fallen würde. Im Moment<br />

sind wir dem Generalvorwurf ausgesetzt,<br />

die Universitäten mit unserem<br />

Geld zur Zusammenarbeit drängen zu<br />

wollen. Könnte der Bund die Hochschulen<br />

direkt fördern, und zwar institutionell,<br />

wäre ihre finanzielle Situation


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 357<br />

weniger prekär, und wir könnten mit<br />

den Universitäten im Sinne unserer gesellschaftlichen<br />

Mission auf Augenhöhe<br />

kooperieren, ohne dafür etwas vorschnell<br />

kritisiert zu werden.<br />

F&L: Wie geschlossen stehen die Mitglieder<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

hinter dem Papier und dem dort formulierten<br />

Führungs- und Gestaltungsanspruch?<br />

Jürgen Mlynek: Alle Mitglieder stehen<br />

hinter der Absicht von Helmholtz, sich<br />

konstruktiv und in seinen Kompetenzfeldern<br />

im Wissenschaftssystem einzubringen.<br />

Kein Mitglied ist für einen<br />

übergeordneten Führungs- und Gestaltungsanspruch.<br />

»Die außeruniversitären Einrichtungen<br />

wären ohne dynamische<br />

Universitäten sinnentleert.«<br />

F&L: Der Präsident der DFG bezeichnete<br />

die Universität unlängst „als Herzkammer<br />

der Wissenschaft“. Ihre Leistungskraft<br />

sei funktional konstitutiv für<br />

die Leistungsfähigkeit des gesamten<br />

Wissenschaftssystems. Welche Rolle hat<br />

nach Ihrer Vorstellung die Universität<br />

im deutschen Wissenschaftssystem?<br />

Welche sollte sie in Zukunft haben?<br />

Jürgen Mlynek: Ich stimme der Einschätzung<br />

Peter Strohschneiders bezüglich<br />

der Bedeutung der Universitäten<br />

hundertprozentig zu. Das Wissenschaftssystem<br />

kann nur leistungsfähig<br />

sein, wenn die Universitäten es auch<br />

»Kein Helmholtz-Mitglied ist für<br />

einen übergeordneten Führungsund<br />

Gestaltungsanspruch.«<br />

sind. Die außeruniversitären Einrichtungen<br />

wären ohne dynamische Universitäten<br />

sinnentleert. Anders formuliert:<br />

Uns bei Helmholtz, Leibniz, Max<br />

Planck oder Fraunhofer kann es auf<br />

Dauer nur gut gehen, wenn es den Universitäten<br />

gut geht. In einem Wissenschaftssystem,<br />

das in seiner Vielfalt<br />

auch international einzigartig ist, müssen<br />

und werden wir uns mit den Universitäten<br />

zusammentun und auf den zu<br />

uns passenden Feldern als gleichberechtigte<br />

Partner die Kooperation suchen.<br />

F&L: Im Sommer <strong>2013</strong> will der Wissenschaftsrat<br />

ein Papier zu den Perspektiven<br />

des deutschen Wissenschaftssystems<br />

veröffentlichen. Was erwarten Sie<br />

vom Wissenschaftsrat?<br />

Jürgen Mlynek: Ich bin guter Dinge,<br />

dass es eine ausgewogene und faire Bestandsaufnahme<br />

sein wird. Die Universitäten<br />

werden sicher als Herzstück des<br />

Wissenschaftssystems die gebührende<br />

Stärkung erfahren. Wer glaubt, dass eine<br />

solche Besserstellung zum Nachteil<br />

der außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

wäre, irrt gewaltig. Es gibt<br />

hier kein „Entweder-Oder“, sondern<br />

nur ein „Sowohl-als-auch“, und somit<br />

sind wir für jede Unterstützung der Universitäten.<br />

F&L: In Ihrem Strategiepapier<br />

heißt es, das<br />

deutsche Wissenschaftssystem<br />

sei durch<br />

seine Vielfalt und Aufgabenteilungleistungsstark<br />

aufgestellt, daher sollten die Partner<br />

auch zukünftig im Rahmen des Paktes<br />

für <strong>Forschung</strong> und Innovation in engem<br />

Schulterschluss interagieren. Vor<br />

diesem Hintergrund sei die Helmholtz-<br />

Gemeinschaft der Überzeugung, dass<br />

ein „Weiter so“ bestehender Strukturen<br />

und Konzepte nicht die Fortschritte ermöglichen<br />

werde, die zur Bearbeitung<br />

zukünftiger Herausforderungen nötig<br />

seien. Warum eigentlich nicht? Ist diese<br />

Aussage nicht widersprüchlich?<br />

Jürgen Mlynek: Im Gegenteil! Wenn<br />

wir uns ein leistungsfähiges System erhalten<br />

wollen, müssen wir zwangsläufig<br />

immer auch an den<br />

Strukturen arbeiten<br />

und sie teilweise verändern.<br />

Es wäre schön<br />

und ganz im Sinne unsererWissenschaftslandschaft,<br />

wenn wir<br />

mit unseren universitären<br />

und außeruniversitären Partnern<br />

bei dieser Weiterentwicklung an einem<br />

Strang ziehen könnten. Denn eines<br />

steht fest: Bei einem bloßen „Weiter so“<br />

stößt das deutsche Wissenschaftssystem<br />

bald an seine Grenzen.<br />

http://www.helmholtz.de/fileadmin/user_<br />

upload/publikationen/Helmholtz2020.pdf<br />

Heidelberg Forum of<br />

Molecular Catalysis<br />

Program<br />

9 a.m. Opening<br />

June 28, <strong>2013</strong><br />

Main auditorium<br />

Chemistry lecture building<br />

Im Neuenheimer Feld 252<br />

Heidelberg (Germany)<br />

9.30 a.m. Professor Stephen L. Buchwald<br />

Department of Chemistry<br />

Massachusetts Institute of Technology,<br />

Cambridge, USA<br />

“Palladium-Catalyzed Carbon-Nitrogen<br />

and Carbon-Carbon Bond Formation:<br />

Progress, Applications and Mechanistic<br />

Studies”<br />

10.30 a.m. Poster session<br />

11 a.m. BASF’s <strong>2013</strong><br />

Catalysis Award ceremony<br />

Lecture by the prizewinner<br />

Professor Nicolai Cramer<br />

Laboratory of Asymmetric Catalysis<br />

and Synthesis<br />

École Polytechnique Fédérale de<br />

Lausanne, Switzerland<br />

“Teaching Enantioselectivity to<br />

C-H Bond Activations”<br />

12.30 p.m. Poster session<br />

4 p.m. Professor Peter Chen<br />

Laboratory of Organic Chemistry<br />

Swiss Federal Institute of Technology –<br />

ETH Zürich, Switzerland<br />

“Mechanism-Based Design of Catalysts<br />

for Metathesis and Cyclopropanation”<br />

5 p.m. Professor Ei-ichi Negishi<br />

Brown Laboratory of Chemistry<br />

Purdue University, West Lafayette,<br />

Indiana, USA<br />

“Zirconium-Catalyzed Asymmetric<br />

Carboalumination of Alkenes –<br />

Lipase-Catalyzed Acetylation – Pdor<br />

Cu-Catalyzed Cross-Coupling”<br />

6 p.m. Poster session/social get-together<br />

and dinner<br />

For contact please call: +49(0)6221-54-3738<br />

Jointly organized by the University of Heidelberg,<br />

BASF SE and Sonderforschungsbereich 623<br />

“Molekulare Katalysatoren”


358 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Vom Säulentempel<br />

zum vernetzten System<br />

Die Sicht der Max-Planck-Gesellschaft<br />

| LUDWIG K RONTHALER | „Vorfahrt für die Universitäten“–<br />

diese immer wieder gehörte Forderung ist auf den ersten Blick verständlich,<br />

wenn man die Entwicklung der Grundfinanzierung deutscher Universitäten<br />

betrachtet. Sie greift allerdings zu kurz. Das Ziel muss sein, das deutsche<br />

Wissenschaftssystem insgesamt leistungsfähiger zu machen. Das gelingt nur,<br />

wenn alle Partner gestärkt und vorhandene Schwachstellen beseitigt werden.<br />

Während die deutsche<br />

Wissenschaftslandschaft<br />

noch vor einigen Jahren<br />

von Kritikern als Säulentempel ohne<br />

gemeinsames Dach bezeichnet wurde,<br />

haben wir heute ein System, in dem die<br />

einzelnen Teile – Hochschulen, außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

und industrielle <strong>Forschung</strong> – mit ihren<br />

spezifischen Profilen nahezu perfekt ineinandergreifen.<br />

Unterstützt durch die<br />

Exzellenzinitiative und den Pakt für<br />

<strong>Forschung</strong> und Innovation sind durch<br />

die Kooperation von Hochschulen, außeruniversitären<br />

Einrichtungen und<br />

Wirtschaft in vielen Regionen exzellente<br />

<strong>Forschung</strong>sbereiche entstanden. Um<br />

diese weiter zu stärken und zu international<br />

sichtbaren Leuchttürmen auszubauen,<br />

müssen wir den erfolgreich eingeschlagenen<br />

Weg weiter gemeinsam<br />

beschreiten und dabei auch die noch<br />

vorhandenen Schwachstellen im System<br />

angehen.<br />

Die Hochschulen sind ein konstitutives<br />

Element des deutschen Wissenschaftssystems.<br />

An den Universitäten<br />

hat sich in den letzten Jahren im Hinblick<br />

auf die Profilbildung und Differenzierung,<br />

aber auch beim Aufbau effizienter<br />

Governance-Strukturen vieles<br />

© Oliver Jung für Max-Planck-Ges.<br />

AUTOR<br />

Dr. Ludwig Kronthaler ist<br />

Generalsekretär der Max-<br />

Planck-Gesellschaft.<br />

entwickelt. Es liegt im Interesse aller<br />

Akteure im System, dass die Hochschulen<br />

ihre vorhandenen Stärken weiter<br />

ausbauen. Dafür brauchen sie zweifelsohne<br />

eine angemessene finanzielle Ausstattung.<br />

Mehr Geld allein bewirkt allerdings<br />

noch nichts; die Hochschulen<br />

müssen es auch verantwortungsbewusst<br />

und effektiv einsetzen. Deshalb wäre<br />

»Ein starkes Gesamtsystem<br />

beruht auf starken Partnern.«<br />

ein Anreizsystem sinnvoll, das diejenigen<br />

Hochschulen zusätzlich belohnt,<br />

die ihre Autonomie- und Strategiefähigkeit<br />

erfolgreich weiterentwickeln und<br />

verantwortlichen Umgang mit zusätzlichen<br />

Ressourcen unter Beweis stellen.<br />

Da die Zuständigkeit für die Hochschulen<br />

bei den Ländern liegt, sind diese zuallererst<br />

gefordert, deren Finanzierung<br />

zu sichern. Aufgrund der Schuldenbremse<br />

und der angespannten Lage ihrer<br />

Haushalte ist der Spielraum gering.<br />

Deshalb muss über Wege nachgedacht<br />

werden, wie die Hochschulfinanzierung<br />

zusätzlich gestärkt werden kann. Eine<br />

Möglichkeit wäre, den Bund zielgerichtet<br />

bei der Förderung exzellenter <strong>Forschung</strong><br />

an Hochschulen zu beteiligen.<br />

Die von der Bundesregierung vorgeschlagene<br />

Änderung des Artikels 91b<br />

GG würde die notwendigen Voraussetzungen<br />

dafür schaffen. Eine zweite<br />

Möglichkeit wäre die Entlastung der<br />

Länder bei der gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sfinanzierung.<br />

Für die Max-<br />

Planck-Gesellschaft ließe sich eine stärkere<br />

Beteiligung des Bundes durch die<br />

Änderung des Schlüssels auf 70:30 aus<br />

ihrer internationalen Ausrichtung und<br />

ihrer regionenübergreifenden Rolle im<br />

Innovationssystem ableiten. Die dadurch<br />

eingesparten Mittel könnten die<br />

Länder in die Grundfinanzierung ihrer<br />

Universitäten investieren.<br />

Bei allen Überlegungen zur Stärkung<br />

der Hochschulfinanzierung darf<br />

nicht aus dem Blick geraten, dass dies<br />

nicht zu Lasten der außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong> gehen darf. Denn ein starkes<br />

Gesamtsystem beruht auf starken Partnern.<br />

Auch die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

brauchen<br />

kontinuierliche Etatsteigerungen,<br />

um neue <strong>Forschung</strong>sbereiche zu<br />

erschließen, die Vernetzung mit<br />

den Hochschulen und die Nachwuchsförderung<br />

weiter auszubauen. Für<br />

alle Partner im System gilt, dass Etatsteigerungen,<br />

die einen jährlich zu veranschlagenden<br />

Tarif- und Preisausgleich<br />

von rund drei Prozent sowie einen Sophistication-Factor<br />

von knapp ein Prozent<br />

unterschreiten, zwangsläufig zu einem<br />

Abbau von Kapazitäten führen.<br />

Deshalb müssen alle Akteure gemeinsam<br />

dafür eintreten, dass Bildung und<br />

<strong>Forschung</strong> weiterhin oberste Priorität<br />

bei Bund und Ländern haben und sich<br />

diese in konkreten Haushaltszahlen<br />

niederschlägt. Die aktuellen Daten zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung sind der<br />

beste Beleg dafür, wie sich Investitionen<br />

in Bildung und <strong>Forschung</strong> für die gesamte<br />

Gesellschaft auszahlen: Während<br />

viele Staaten immer noch mit den Auswirkungen<br />

der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

kämpfen, können Bund und Länder<br />

Steuereinnahmen auf Rekordniveau<br />

verbuchen, die Beschäftigungsrate ist<br />

auf konstant hohem Niveau und die Exportzahlen<br />

sind weiter gestiegen. Damit


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 359<br />

dies auch weiter so bleibt, dürfen wir in<br />

unseren Anstrengungen nicht nachlassen,<br />

sondern müssen uns an Staaten wie<br />

der Schweiz, Südkorea oder Finnland<br />

messen, die bereits heute einen deutlich<br />

höheren Anteil ihres Bruttoinlandsprodukts<br />

als Deutschland in Bildung und<br />

<strong>Forschung</strong> investieren.<br />

»Kooperationen sollen die<br />

Chance eröffnen, effektiv<br />

und wirtschaftlich <strong>Forschung</strong><br />

betreiben zu können.«<br />

Um die Leistungsfähigkeit und Effizienz<br />

des Gesamtsystems zu erhöhen, sehe<br />

ich Handlungsbedarf auch auf der<br />

technisch-administrativen Ebene: Kooperationen<br />

sollen für die beteiligten<br />

Partner die Chance eröffnen, effektiv<br />

und wirtschaftlich <strong>Forschung</strong> betreiben<br />

zu können. Die bürokratischen Hürden<br />

sollten deshalb möglichst gering sein.<br />

Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen<br />

verfügen über eine speziell<br />

auf ihre jeweiligen <strong>Forschung</strong>sschwer-<br />

punkte zugeschnittene Infrastruktur.<br />

Sich diese nach Wunsch und Bedarf gegenseitig<br />

zur Verfügung zu stellen, sollte<br />

innerhalb der „Familie“ der öffentlich finanzierten<br />

und gemeinnützigen oder öffentlich<br />

verfassten Wissenschaftsorganisationen<br />

ohne bürokratischen Aufwand,<br />

ohne die Verrechnung von Vollkosten<br />

und ohne zusätzliche steuerliche<br />

Belastung möglich sein. Die dafür<br />

notwendigen Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen und bei Bund, Ländern<br />

und EU für eine Änderung der<br />

haushalts- und steuerrechtlichen<br />

Regelungen zu werben ist Aufgabe<br />

aller Akteure im System.<br />

Neben der effizienten Nutzung muss<br />

auch die Schaffung und Erneuerung<br />

von Infrastrukturen auf der Agenda stehen.<br />

Eine an die jeweiligen technologischen<br />

Erfordernisse angepasste baulichtechnische<br />

Ausstattung ist notwendige<br />

Voraussetzung dafür, dass Hochschulen<br />

und außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

Spitzenleistungen in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> bringen können. Darüber<br />

hinaus wird sie im internationalen<br />

Wettbewerb zu einem zunehmend<br />

wichtigen Standortfaktor. Angesichts<br />

vieler sanierungsbedürftiger Gebäude,<br />

übrigens nicht nur an den Universitäten,<br />

sondern auch bei vielen Außeruniversitären,<br />

mangelnder räumlicher Kapazitäten<br />

und unzureichender technisch-apparativer<br />

Ausstattung besteht<br />

hier dringender Handlungsbedarf. Eine<br />

Möglichkeit wäre, die Zweckbindung<br />

der Kompensationsmittel für den Hochschulbau<br />

nach <strong>2013</strong> beizubehalten und<br />

den Bund über eine dauerhafte Erhöhung<br />

und Weiterführung der bisherigen<br />

Kompensationsmittel dauerhaft am<br />

Hochschulbau zu beteiligen. Ergänzend<br />

dazu könnten Bund und Länder ein<br />

überwiegend bundesfinanziertes Infrastrukturprogramm<br />

für kostenintensive<br />

Großgeräte und Bauvorhaben auflegen,<br />

von dem Hochschulen und außeruniversitäre<br />

Einrichtungen profitieren.<br />

Fazit: Kein neues System muss erfunden<br />

werden – aber die Weiterentwicklung<br />

des gut funktionierenden<br />

deutschen Wissenschaftssystems mit<br />

Augenmaß sowie seine nachhaltige<br />

Weiterfinanzierung stehen auf der Tagesordnung.<br />

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360 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Im Kern verrottet?<br />

Eine beinahe optimistische Betrachtung<br />

zur Zukunft der deutschen Universität<br />

| WOLFGANG A. HERRMANN | Für eine Analyse<br />

der Stärken und Schwächen der deutschen Universitäten braucht es einen<br />

selbstkritischen Blick auf das eigene Tun und einen nüchternen Blick auf die<br />

Strukturen, in denen Universitäten agieren und mit denen sie sich arrangieren<br />

müssen. Was fällt da auf? Wie kann, wie sollte das deutsche Universitätssystem<br />

weiterentwickelt werden? Eine Zwischenbilanz und eine Vision für<br />

morgen.<br />

Peter Glotz (1939-2005), ein<br />

Vordenker der modernen Sozialdemokratie<br />

in Deutschland,<br />

hat in seiner Streitschrift die provokante<br />

Titelfrage ins Positive gewendet („Im<br />

Kern verrottet? Fünf vor zwölf an<br />

Deutschlands Universitäten“; 1996).<br />

Nein, im Kern verrottet sei die deutsche<br />

Universität noch nicht, sondern „heilbar<br />

krank“, sofern schnell gehandelt<br />

wird. Gut 30 Jahre, nachdem Georg<br />

Picht „Die deutsche Bildungskatastrophe“<br />

ausgerufen hatte, gab es viele gute<br />

Gründe, nunmehr über die Zukunft der<br />

deutschen Universität besorgt zu sein.<br />

Die Kritik richtete sich nicht nur gegen<br />

die hoffnungslose Unterfinanzierung<br />

(seither trotz der anhaltenden wirtschaftlichen<br />

Prosperität des Landes<br />

nicht behoben), sondern auch gegen<br />

strukturelle Defizite im Hochschulbetrieb.<br />

Den Kritikern sprang Bundespräsident<br />

Roman Herzog in seiner vielbeachteten<br />

Bildungsrede bei, indem er „eine<br />

Kultur der Selbstständigkeit und<br />

Verantwortung“ forderte und bürokratische<br />

Fesseln gesprengt haben wollte<br />

(Berlin, 1997). Der Gleichheitschimäre<br />

und Staatsverordnung solle man kulturföderalistische<br />

Originalität, private Ini-<br />

AUTOR<br />

Professor Wolfgang A. Herrmann<br />

ist Chemiker und Präsident der<br />

Technischen Universität München.<br />

tiativen und wohldurchdachte Experimente<br />

entgegensetzen. Seine Monita<br />

gipfelten im Schlusssatz: „Entlassen wir<br />

unser Bildungssystem in die Freiheit!“<br />

Für mich war Roman Herzogs Rede<br />

„in Wahrheit eine Respektrede vor der<br />

Erneuerungsfähigkeit der Deutschen als<br />

Land der Dichter und Denker, als Land<br />

der Naturwissenschaftler und Ingenieure.<br />

Eine Mutrede“. Tatsächlich machten<br />

»Jede Universität muss sich im<br />

Klaren sein, dass sie Dienerin<br />

der Gesellschaft zu sein hat.«<br />

sich die Mutigen optimistisch auf den<br />

Weg, und viel hat sich seither bewegt.<br />

Die Politik hat begonnen, den Hochschulen<br />

mehr zuzutrauen, um profilgebende<br />

Stärken strukturell zu fassen und<br />

dabei die nationale Differenzierung wie<br />

auch den internationalen Wettbewerb<br />

ins Visier zu nehmen. Einen Akzent besonderer<br />

Art setzte, trotz kritischer<br />

Stimmen, die Exzellenzinitiative des<br />

Bundes und der Länder: Zum ersten<br />

Mal in der bundesdeutschen Geschichte<br />

stellten sich die Universitäten wettbewerblich<br />

unabhängigen, internationalen<br />

Gutachtergremien, um <strong>Forschung</strong>sverdichtungen<br />

(Exzellenzcluster), moderne<br />

Promotionsformate (Graduiertenschulen)<br />

und institutionelle Strategien (Zukunftskonzepte)<br />

zu erreichen. Exemplarisch<br />

haben diese Maßnahmen den<br />

Nimbus der deutschen Wissenschaft<br />

wieder in Erinnerung gerufen, vor allem<br />

im lange Zeit skeptischen Ausland.<br />

Stärken und Schwächen<br />

Wie soll es nun weitergehen? Wo sind<br />

die Stärken und Schwächen des deutschen<br />

Universitätssystems? Ich will Aspekte<br />

thematisieren, die mir besonders<br />

wichtig erscheinen. Alle kreisen sie um<br />

die Prinzipien Selbstverantwortung<br />

(vielfach mit „Autonomie“ verwechselt)<br />

– Wettbewerb – Internationalität.<br />

1. Jede Universität muss sich im Klaren<br />

sein, dass sie Dienerin der Gesellschaft<br />

zu sein hat. Dafür gibt es kein Patentrezept.<br />

Je nach Tradition, Ausrichtung<br />

und Größe sowie regionaler, nationaler<br />

und internationaler Vernetzung<br />

sind unterschiedliche Inhalte,<br />

Strukturen, Handlungsweisen<br />

und Finanzvolumina erforderlich.<br />

Nur wenn die Ziele zu den<br />

Rahmenbedingungen passen<br />

(und umgekehrt), wird die institutionelle<br />

Profilierung möglich<br />

sein, erst dann lassen sich auch Alleinstellungsmerkmale<br />

herausbilden<br />

und glaubhaft leben. Die einschlägigen<br />

Hochschulvergleiche bis hin zum sog.<br />

Shanghai-Ranking bilden den kulturellen<br />

Auftrag der Universität in ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung keinesfalls<br />

ab, selbst wenn man dabei noch so<br />

gut wegkommt. Sie vernachlässigen vor<br />

allem die Wirkung der Alumni in der<br />

Berufspraxis, sie erfassen regionale Erfordernisse<br />

nicht (kulturell und wirtschaftlich),<br />

und sie sind schon deshalb<br />

gegenüber den kleineren Universitäten<br />

ungerecht. Wo aber Universitäten als<br />

internationale Marken unterwegs sind,<br />

müssen sie sich dem weltweiten Markenvergleich<br />

stellen, so kritisch man die<br />

gängigen Uni-Rankings sehen mag.<br />

2. Deutschland hat fast ausschließlich<br />

staatliche Universitäten in Länder-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 361<br />

verantwortung. Die Länder sind unterschiedlich<br />

ambitioniert, manchmal auch<br />

illusionär; die politischen Prioritäten<br />

unterscheiden sich teils erheblich voneinander,<br />

und die Finanzkassen auch. Es<br />

wird zu den mutigsten Entscheidungen<br />

der politischen Klasse gehören, Ungleiches<br />

auch ungleich zu behandeln. Sie<br />

muss lernen, vorhandene Stärken und<br />

glaubwürdige Ziele so zu fördern, dass<br />

ein differenziertes Hochschulsystem<br />

entstehen kann. Kleine Universitäten<br />

werden mit einzelnen Fächern glänzen<br />

oder, ebenso wertvoll, regionalspezifische<br />

Wirkung entfalten. Große Universitäten,<br />

die sich (trotz der fehlenden Ingenieurwissenschaften)<br />

gerne „Volluniversitäten“<br />

nennen, werden sich fragen<br />

müssen, ob das vielbeschworene Prinzip<br />

der „universitas“ wirklich interdisziplinär<br />

gelebt wird oder ob sie ihr Fächerportfolio<br />

nicht besser zu Gunsten<br />

vorhandener Stärken arrondieren. Die<br />

Technischen Universitäten werden daran<br />

zu messen sein, ob sie als Taktgeber<br />

des technologischen Fortschritts im unmittelbaren<br />

internationalen Vergleich<br />

wirken oder ob sie in erster Linie die re-<br />

gionale Wirtschaft befruchten, ein nicht<br />

minder ehrenwertes Ziel. In beiden Fällen<br />

unterscheiden sich die Arbeitsweisen,<br />

sie erfordern aber angesichts der<br />

zunehmenden Komplexität wissenschaftlich-technischer<strong>Forschung</strong>sansätze<br />

stets die Integration der handwerklichen<br />

Begabungen, etwa aus den<br />

Fachhochschulen – Plädoyer für die effizientere<br />

Nutzung unseres dualen<br />

Hochschulsystems mit seinen unterschiedlichen<br />

Talenten.<br />

3. Zur Herausbildung und Verstetigung<br />

von Leistungszentren, die in der<br />

internationalen Liga mitspielen, bedarf<br />

es etlicher Systemveränderungen:<br />

Professorenkollegium. Das traditionelle<br />

Berufungs- und Karrieresystem genügt<br />

nicht mehr den internationalen<br />

Standards. Attraktiv für junge Talente<br />

und wettbewerbsfähig wird es erst,<br />

wenn der leistungsgesteuerte Aufstieg<br />

im Professorenkollegium möglich wird.<br />

Die schiere Verstetigung von W2-Professoren<br />

bei gleichbleibendem Gehaltsund<br />

Ausstattungsniveau ist für Spitzenkräfte<br />

unattraktiv. Warum sollten auslandserfahrene,<br />

besonders qualifizierte<br />

Internationaler Holberg-Gedenkpreis <strong>2013</strong>:<br />

Bruno Latour<br />

Bruno Latour, Soziologe und Anthropologe, hat mit seiner ambitionierten Analyse und<br />

Neuinterpretation der Moderne kreative und bahnbrechende Leistungen erbracht. Er hat die<br />

Wissenschaftsforschung durch wegweisende neue ethnographische Methoden und neue<br />

Konzepte und Möglichkeiten der Kommunikation bei kollektiven <strong>Forschung</strong>sprojekten neu<br />

konzipiert. Sein Einfluss manifestiert sich international und weit über das Studium der<br />

Geschichte der Wissenschaften, der Kunst, Geschichte, Philosophie, Anthropologie,<br />

Geographie, Theologie, Literatur und Rechtswissenschaften hinaus.<br />

Die Ludvig Holberg-Gedenkstiftung wurde 2003 vom norwegischen Parlament gegründet.<br />

Sie verleiht jedes Jahr den Internationalen Holberg-Gedenkpreis an Wissenschaftler, die<br />

hervorragende Beiträge zu Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften und Theologie geleistet<br />

haben. Der Preis ist mit 4.5 Millionen NOK (rund 610 000 EUR/790 000 USD) dotiert.<br />

Bisherige Holberg-Preisträger:<br />

2012: Manuel Castells / 2011: Jürgen Kocka / 2010: Natalie Zemon Davis<br />

2009: Ian Hacking / 2008: Fredric R. Jameson / 2007: Ronald Dworkin<br />

2006: Shmuel N. Eisenstadt / 2005: Jürgen Habermas / 2004: Julia Kristeva.<br />

Einladung zur Nominierung:<br />

Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2014<br />

Der Vorstand der Ludvig Holberg-Gedenkstiftung lädt hiermit Professoren an Universitäten<br />

und anderen <strong>Forschung</strong>sinstitutionen zur Nominierung von Kandidaten für den<br />

Internationalen Holberg-Gedenkpreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in den<br />

Fachbereichen Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften und Theologie ein.<br />

Das Nominierungsschreiben ist bis zum 15. Juni <strong>2013</strong> einzureichen.<br />

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website:<br />

www.holbergprisen.no<br />

Postdoktoranden das Angebot einer<br />

Stanford University ablehnen und stattdessen<br />

an die TU München kommen,<br />

wenn hier keine Aufstiegsoption in Aussicht<br />

steht? Die wettbewerbsfähige Universität<br />

überlässt ihre besten Kräfte<br />

nicht den Konkurrenten, und zwar<br />

nicht nur auf Lehrstuhlebene. Ein leistungsfähiges<br />

Tenure Track-System erfordert<br />

freilich durchgehend hohe Standards,<br />

die bei der Erstberufung beginnen<br />

und sich bis an die Spitze fortsetzen<br />

(recruit, develop, retain). Mit den besten<br />

Leuten besetzte Kommissionen auf Fakultäts-<br />

und Hochschulebene, unabhängig<br />

und frei von Eigenbedarf, sind<br />

die unverzichtbare Erfolgsvoraussetzung.<br />

Die Bewertungskriterien müssen<br />

scharf und transparent sein.<br />

Allianzfähigkeit. Die Ingenieur-,<br />

Natur- und Lebenswissenschaften sind<br />

auch an großen Universitäten nur in der<br />

Verbundforschung wettbewerbsfähig.<br />

Die Stärken der außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong> (MPG, HHG, FhG, Leibniz)<br />

müssen verstärkt genutzt werden, will<br />

man anspruchsvolle Themenkomplexe<br />

besetzen. Gewaltiges Potenzial bergen<br />

Anzeige<br />

www.holbergprisen.no<br />

Foto: Manuel Braun


362 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

europaweite <strong>Forschung</strong>sverbünde (EU:<br />

Horizon 2020), vorausgesetzt, wir warten<br />

mit lokalen Exzellenzzentren auf.<br />

Die mit den DFG-Sonderforschungsbereichen<br />

begonnene und in der Exzellenzinitiative<br />

fortgesetzte Entwicklung<br />

ist der richtige Weg zur „Entsäulung“<br />

des deutschen Wissenschaftssystems. Er<br />

setzt hochleistungsfähige Universitäten<br />

voraus, an denen der Nachwuchs forschungsnah<br />

ausgebildet wird.<br />

Studierende und Alumni. Hier treffen<br />

wir auf einen wunden Punkt. Universitäten<br />

können ihre Studierenden in<br />

aller Regel nicht auswählen. Die<br />

„Hochschulzugangsberechtigung“ ist<br />

die Eintrittskarte zum unentgeltlichen<br />

Studium. Die Folgen sind bekannt: hohe<br />

Abbrecher- und Umsattlerquoten mit<br />

sinnlos fehlallokiertem Lehr- und Prüfungsaufwand,<br />

mangelhafte Studiendynamik,<br />

geringe Identifikation mit der<br />

Universität. Wie sollen daraus, bitte,<br />

Alumni werden, die sich lebenslang und<br />

dankbar ihrer Alma Mater verpflichtet<br />

fühlen? Wie sollen aus ihren Reihen je<br />

signifikante Stiftungszuwendungen<br />

kommen, unabhängig vom ungünstigen<br />

Steuer- und Stiftungssteuerrecht, wenn<br />

man nicht von Anfang an eine Wertschätzung<br />

für seine Universität entwickelt<br />

hat? Wenn man das Studium, um<br />

dessen institutionelle Kosten man sich<br />

nicht kümmern muss, als schieren<br />

Rechtsanspruch begreifen darf? Die gar<br />

traurige Geschichte von den Studienbeiträgen<br />

(weniger als 100 Euro pro<br />

Monat!) hat leider auch die bayerische<br />

Bastion erfasst. Allerorten akzeptiert ei-<br />

»Die Universität als ›nachgeordnete<br />

Behörde‹ – Verwalten statt<br />

Gestalten – ist ohne Zukunft.«<br />

ne stimmungsgetriebene Politik, dass<br />

der Staat möglichst alles richten soll.<br />

Und die Bevölkerung merkt gar nicht,<br />

wie sie sich damit ständig weiter entmündigt.<br />

Ich bleibe bei meiner Meinung,<br />

die schon vor bald 20 Jahren einem<br />

Gutachten der gewerkschaftsnahen<br />

Hans Böckler-Stiftung entsprach:<br />

Das unentgeltliche Studium ist unsozial<br />

– Begründung bekannt. Es gibt seither<br />

keine geänderte Argumentationslage,<br />

zumal nachgewiesen ist, dass Kinder<br />

aus sog. bildungsfernen Familien und<br />

bei schwachem wirtschaftlichen Hintergrund<br />

durch Studienbeiträge nicht vom<br />

Hochschulstudium abgehalten werden.<br />

Auslandspräsenz. Deutsche Univer-<br />

sitäten sind nur in wenigen Fällen mit<br />

Dependancen und wirksamen Verbindungsbüros<br />

im Ausland präsent. Diesen<br />

Nachteil nutzen vor allem unsere USamerikanischen<br />

Konkurrenten, um ihr<br />

internationales Marketing an den<br />

Brennpunkten der kulturellen und wirt-<br />

»Allerorten akzeptiert eine<br />

stimmungsgetriebene Politik,<br />

dass der Staat möglichst alles<br />

richten soll.«<br />

schaftlichen Entwicklung ungehindert<br />

fortzusetzen. Neben anderen Gründen<br />

(Unterrichtssprache, Serviceleistungen,<br />

Finanzvolumen) hält dieser Tatbestand<br />

gerade die besten Nachwuchskräfte davon<br />

ab, in Deutschland zu studieren. Eine<br />

Änderung ist nicht in Sicht.<br />

Verwaltung. Eingeengt durch eine<br />

Vielzahl von Gesetzen und Rechtsverordnungen,<br />

hat so manche Hochschulverwaltung<br />

in ihrem Prokrustesbett<br />

schmerzfrei zu liegen gelernt. Gleichwohl<br />

ist die Universität als „nachgeordnete<br />

Behörde“ – Verwalten statt Gestalten<br />

– ohne Zukunft. Ohne weitere Öffnung<br />

des Rechtsrahmens, zugeschnitten<br />

auf die Ziele und Arbeitsweise der einzelnen<br />

Universität, werden sich unternehmerische<br />

Handlungsräume nicht gewinnen<br />

lassen. Der Druck muss von innen<br />

kommen und damit beginnen, dass<br />

sich engagierte Verwaltungskräfte in<br />

Auslandsaufenthalten ansehen, wie die<br />

Welt anderswo tickt, wie Universitäten<br />

ihre Agenda umfassend<br />

selbst in die Hand nehmen<br />

und so ihre erklärten<br />

Ziele anstreben. Gleiches<br />

gilt für die Wissenschaftsministerien:<br />

Sie<br />

werden gestaltungseffizienter,<br />

wenn es dort – bei allem Respekt<br />

– nicht nur Juristen gibt, sondern<br />

auch Naturwissenschaftler, Ingenieure,<br />

Mediziner und Betriebswirte (Prinzip<br />

Fachministerium). Preisfrage: Wie viel<br />

Auslandserfahrung gibt es in diesen Ministerien?<br />

Governance. Moderne, effiziente<br />

Hochschulverwaltungen sind auf wissenschaftsgetriebeneFührungsstrukturen<br />

angewiesen, und umgekehrt. Verpflichtet<br />

sind sie gemeinsam der Talentförderung<br />

auf allen Ebenen und der darauf<br />

aufwachsenden Strategiebildung<br />

ihrer Universität. Gute Führungskräfte<br />

sind Katalysatoren zwischen den Disziplinen<br />

und für Allianzen, die über die<br />

Institution hinausgreifen, bis hinein in<br />

die Politik. Dazu ist Professionalisierung<br />

auf der operativen Ebene angesagt<br />

(Präsidium, Dekane). Die Aufgabenvielfalt<br />

einer vernetzten größeren Universität<br />

ist hier durch Teilzeitkräfte nicht<br />

nachhaltig zu schultern. Der Blick auf<br />

Erfolgsbeispiele ist trotz unterschiedlicher<br />

Traditionen und<br />

Kulturen nicht verboten: Auch<br />

in „Wissenschaftsunternehmen“<br />

vom Typ Stanford oder Berkeley<br />

muss niemand auf seine<br />

Freiheit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

verzichten, ganz im Gegenteil,<br />

trotz und wegen klarer, verantwortlicher<br />

Governance-Strukturen. Dieser<br />

Weg ist für ambitionierte Universitäten<br />

auch bei uns vorgezeichnet.<br />

Vision für die Universität<br />

von morgen<br />

Wir können, ja wir müssen aus unserer<br />

seit Humboldt 200jährigen Universitätsgeschichte<br />

mehr machen. Wir verfügen<br />

in Deutschland über ein vergleichsweise<br />

gutes, differenziertes Schulsystem,<br />

das wir mit den Amerikanern sicher<br />

nicht tauschen wollten. Wir müssen<br />

mutige Beispiele setzen, um „die<br />

Freiheit (zu) erhalten, sich so zu organisieren,<br />

wie es die erfolgreichsten Vorbilder<br />

auf der ganzen Welt tun“ (Roman<br />

Herzog). Institutionell autonomiefähig<br />

sind wir aber nur, wenn wir Profildifferenzierung<br />

nach Studien- und <strong>Forschung</strong>sangeboten,<br />

Schwerpunkt- und<br />

Zentrenbildung, Qualitäts- und Kostenmanagement<br />

auch wollen. Der Universitätsbetrieb<br />

von morgen sollte mit der<br />

Studentenauswahl beginnen und mit<br />

Leistungsbilanzen abschließen. Er muss<br />

seine Serviceleistungen einschließlich<br />

der Studentenwohnplätze selbst gestalten,<br />

seine Alumni generationenverbindend<br />

integrieren und wirtschaftliche<br />

Handlungsfähigkeit erreichen. <strong>Forschung</strong>sstarke<br />

Universitäten sollten zu<br />

Flaggschiffen entwickelt werden – warum<br />

nicht unter der Bundesflagge?<br />

Noch aber liegt sich die Politik beim<br />

Kooperationsgefüge zwischen Bund<br />

und Ländern (Art. 91b GG) in den<br />

Haaren. Nichts geht, zum Schaden der<br />

Nation. Diese Mühseligkeiten und Lähmungserscheinungen<br />

werden wir Deutschen<br />

noch bitter bezahlen, denn der<br />

internationale Wettbewerb – selbst innerhalb<br />

Europas – schreitet mit Siebenmeilenstiefeln<br />

voran. Unser Hochschulsystem<br />

muss die Gewohnheiten seines<br />

Denkens und Handelns täglich neu zu<br />

überwinden die Kraft haben.


Bei unseren<br />

Jobs stimmt<br />

die Chemie.<br />

... und auch rein mathematisch<br />

betrachtet ist academics.de<br />

mit über 800 Ausschreibungen<br />

der führende Stellenmarkt der<br />

Wissenschaft. Mit der Kompetenz<br />

von „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“.<br />

Und die<br />

Physik, die<br />

Biologie, ...<br />

Der schlauere Stellenmarkt<br />

Aus dem Hause


364 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

<strong>Forschung</strong> nur<br />

an Universitäten?<br />

Amerika ist kein Vorbild<br />

| ULRICH S CHREITERER | Aus der Ferne betrachtet<br />

könnte es naheliegen, die Vereinigten Staaten als Garant und Vorbild für starke<br />

<strong>Forschung</strong>suniversitäten anzusehen. Schaut man jedoch näher hin, zeigt sich<br />

ein differenzierteres, komplizierteres Bild der amerikanischen <strong>Forschung</strong>slandschaft.<br />

Seit Jahren schwebt in Deutschland<br />

eine bisher ungelöste<br />

Gretchenfrage über vielen wissenschaftspolitischen<br />

Diskussionen und<br />

Standortbestimmungen. In verschiedenen<br />

Facetten lautet sie etwa so: Sind die<br />

vier großen außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen(Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Deutscher <strong>Forschung</strong>szentren<br />

(HGF), Max-Planck-Gesellschaft<br />

»Die USA gelten als klarer Gegenpol<br />

zum deutschen Modell der institutionellen<br />

<strong>Forschung</strong>sförderung.«<br />

(MPG), Leibniz-Gemeinschaft (WGL)<br />

und Fraunhofer-Gesellschaft (FhG)) im<br />

Vergleich zu den Universitäten nicht<br />

viel zu üppig dimensioniert und ausgestattet?<br />

Geht nicht die offenkundige<br />

Leistungsstärke dieser vom Bund in unterschiedlichen<br />

Verhältnissen mitfinanzierten<br />

Institutionen auf Kosten der<br />

chronisch klammen Landeshochschulen?<br />

Ist die Privilegierung der außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong> ein deutscher<br />

Sonderweg, während andere erfolgreiche<br />

Wissenschaftsnationen in den internationalen<br />

Rankings viel besser daste-<br />

hen als wir, weil sie alles auf forschungsstarke<br />

Universitäten setzen?<br />

Keine klare Linie<br />

In solchen Diskussionen wird gern auf<br />

die USA verwiesen, häufig explizit, häufiger<br />

noch im Sinne einer mitlaufenden<br />

Erzählung. Sie gelten als klarer Gegenpol<br />

zum deutschen oder auch französischen<br />

Modell der institutionellen <strong>Forschung</strong>sförderung.<br />

<strong>Forschung</strong> finde dort<br />

primär oder sogar<br />

ausschließlich an<br />

Universitäten statt,<br />

außeruniversitäre<br />

Einrichtungen spielten<br />

eine nur nachgeordnete,<br />

ja sogar randständige Rolle.<br />

Kritiker des deutschen Sonderweges berufen<br />

sich auf dieses vermeintliche Erfolgsmodell,<br />

wenn sie eine nachhaltige<br />

Stärkung der Universitäten und einen<br />

Rückbau der außeruniversitären <strong>Forschung</strong><br />

einfordern. Doch ob und inwieweit<br />

diese Charakterisierung des US-<br />

Systems tatsächlich zutrifft, ist zumindest<br />

fraglich. Angesichts der vielen<br />

Pfadabhängigkeiten und Idiosynkrasien<br />

in der Gestaltung nationaler Wissenschaftssysteme<br />

ist gegenüber windschnittigen<br />

Vergleichen, einfachen Lek-<br />

AUTOR<br />

Dr. Ulrich Schreiterer ist Senior Researcher im Präsidialbereich des Wissenschaftszentrums<br />

Berlin für Sozialforschung. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt<br />

u.a. die Internationalisierung der Hochschul- und <strong>Forschung</strong>spolitik.<br />

tionen und der Übertragbarkeit einzelner<br />

Organisationsmodelle auf andere<br />

Länder immer und überall Skepsis angebracht.<br />

Für die <strong>Forschung</strong> in den<br />

USA gilt das in besonderem Maße. Deren<br />

Organisation folgt nämlich keiner<br />

klaren Linie, sondern wird durch eine<br />

komplizierte Gemengelage unterschiedlicher<br />

Interessen, Akteure und Institutionen<br />

bestimmt, auf die man sich auf<br />

die Schnelle keinen Reim machen kann.<br />

Insofern blendet die beliebte Formel<br />

von Universitäten als wahrer Herzkammer<br />

der <strong>Forschung</strong> weite Teile der real<br />

existierenden amerikanischen Verhältnisse<br />

einfach aus und ist mit großer Vorsicht<br />

zu genießen.<br />

Um die architektonischen Grundzüge<br />

und die Operationsweise des USamerikanischen<br />

<strong>Forschung</strong>ssystems verstehen<br />

zu können, ist es wichtig, vorab<br />

drei Sachverhalte zu erinnern. Erstens<br />

ist „Higher Education“ keine originär<br />

staatliche Aufgabe und unterliegt einer<br />

bestenfalls nur indirekten staatlichen<br />

Überwachung. Hochschulen benötigen<br />

keine staatliche Anerkennung, ihre Aufgaben<br />

sind nicht gesetzlich definiert,<br />

Hochschultypen nicht kategorial unterschieden<br />

– jedes noch so unbedeutende<br />

College im mittleren Westen darf sich<br />

„university“ nennen, niemand kann ihm<br />

das verwehren. Ob es als <strong>Forschung</strong>suniversität<br />

durchgeht und zählt, ist eine<br />

rein empirische Frage, die sich nach der<br />

Art und dem Umfang der dort tatsächlich<br />

geleisteten <strong>Forschung</strong> entscheidet.<br />

Zweitens ist die Unterscheidung zwischen<br />

privat und öffentlich getragenen<br />

Hochschulen alles andere als trennscharf<br />

und in vieler Hinsicht ziemlich<br />

irrelevant: Unter den weltbekannten<br />

<strong>Forschung</strong>suniversitäten sind sowohl<br />

private als auch staatliche Einrichtungen.<br />

Erstere beziehen ihr Geld aber keineswegs<br />

nur aus privaten Quellen (Stu-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 365<br />

diengebühren, Spenden, Vermögenserträgen,<br />

privaten <strong>Forschung</strong>saufträgen)<br />

und letztere nicht ausschließlich aus<br />

staatlichen Zuwendungen. Für bestimmte<br />

Zwecke erhalten auch private<br />

»Die Grundfinanzierung<br />

staatlicher Hochschulen ist in<br />

den USA reine Ländersache.«<br />

Universitäten öffentliche Mittel (namentlich<br />

für die <strong>Forschung</strong>), und umgekehrt<br />

haben auch staatliche Hochschulen<br />

ihr eigenes Vermögen und private<br />

Gönner und dürfen durch wirtschaftliche<br />

Aktivitäten eigene Einnahmen erzielen.<br />

Klar ist lediglich, dass die<br />

Grundfinanzierung staatlicher Hochschulen<br />

reine Ländersache ist. Niedrigschwellige<br />

„Community Colleges“ werden<br />

zwar von Bezirken (mit)getragen,<br />

der Bund beteiligt sich aber nirgendwo<br />

an der Hochschulfinanzierung, sondern<br />

betreibt lediglich vier Militärakademien.<br />

Dafür ist die staatliche For-<br />

schungsförderung drittens nahezu ausschließlich<br />

seine Aufgabe und Angelegenheit,<br />

ganz egal, ob wir über die Projektförderung<br />

oder die Finanzierung<br />

von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen sprechen.<br />

Dieses Tableau unterschiedlicher<br />

Zuständigkeiten von Bund,<br />

Einzelstaaten und privaten Ak-<br />

teuren (Stiftungen oder Unternehmen)<br />

garantiert immerhin,<br />

dass es in der <strong>Forschung</strong>sförderung<br />

nicht zu andauernden<br />

Spannungen und Konflikten kommt,<br />

wie wir sie aus der Mischfinanzierung<br />

zuhauf kennen. Dass Hochschulen und<br />

zum Teil auch öffentliche <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

ihre Ressourcen aus einem<br />

jeweils unterschiedlichen, variablen<br />

Mix staatlicher und privater Gelder<br />

beziehen, sichert ihnen große Autonomiespielräume,<br />

bedeutet aber zugleich<br />

auch ein massives Handicap für<br />

konzertierte Aktionen, kooperative<br />

Vorhaben und institutionelle Verbünde.<br />

So hat der Bund zwar die Gesamtverantwortung<br />

für eine leistungsfähige<br />

staatliche <strong>Forschung</strong>sförderung, kann<br />

Herausgegeben von Marco Balocco, Paul Licka, Thomas Marty<br />

Das Berinfor Management-Modell für Hochschulen<br />

Ein Praxishandbuch für Führungskräfte in Universitäten,<br />

Hochschulen und weiteren Bildungs- und <strong>Forschung</strong>sinstitutionen<br />

2012, 91 Seiten mit 19 Abbildungen, Paperback<br />

EUR 29.- / CHF 34.50<br />

ISBN 978-3-85724-026-3<br />

Das Berinfor Management Modell für Hochschulen liefert auf wenigen Seiten<br />

und gut verständlich einen ganzheitlichen Orientierungsrahmen, der die Besonderheiten<br />

der Hochschulwelt konzentriert zusammenfasst.<br />

Dieses Buch richtet sich insbesondere an bestehende und angehende Führungs-<br />

kräfte in Hochschulen, die innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über die wichtigsten<br />

Fragen des Hochschulmanagements gewinnen wollen. Das Modell ermöglicht<br />

ihnen einerseits, ihre eigene Position im Gefüge der Institution und der<br />

relevanten Umwelt zu erkennen. Es stellt zudem eine Gedankenstütze für die<br />

hen<br />

dar.<br />

<br />

operativen Fragen des Hochschulmanagements sowie bei der Initiierung und<br />

Umsetzung von Veränderungsprozessen. <br />

<br />

von Hochschulen ausrichtet.<br />

diese aber nur mittelbar und deutlich<br />

weniger energisch wahrnehmen als zentralisierte<br />

Länder wie zum Beispiel<br />

Frankreich oder Japan.<br />

Große Freiheiten für die<br />

<strong>Forschung</strong><br />

Seit jeher gehört es zu den konstitutionellen<br />

Besonderheiten und Leistungsmerkmalen<br />

des US-amerikanischen<br />

Systems der <strong>Forschung</strong>sförderung, dass<br />

es bewusst dezentral organisiert ist und<br />

dass der Bund seine Aufgaben und Aktivitäten<br />

in einer Form wahrnimmt, die<br />

Förderorganisationen und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

große Freiheiten gewährt.<br />

Trotz massiver Mittelzuwächse<br />

für die <strong>Forschung</strong> und trotz des klaren,<br />

von allen Administrationen bekräftigten<br />

Konsenses, Wissenschaftsförderung sei<br />

eine nationale Aufgabe von höchster<br />

Bedeutung, gibt es bis heute kein eigenständigesBundes-<strong>Forschung</strong>sministerium.<br />

Programme und Zuständigkeiten<br />

für die <strong>Forschung</strong> sind stattdessen in<br />

den Haushalten von mehr als zwei Dutzend<br />

Ministerien und „mission agen-<br />

Anzeige<br />

www.berinfor.ch


366 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

cies“ wie zum Beispiel der National Science<br />

Foundation (NSF), NASA oder<br />

National Institutes of Health (NIH)<br />

versteckt, deren Leiter häufig Kabinettsrang<br />

haben, vom Präsidenten berufen<br />

und vom Senat bestätigt worden sind.<br />

Seit 1962 obliegt die strategische Koordination<br />

dieser kakophonisch anmutenden<br />

Politik dem „Chief Scientific Advisor“<br />

des Präsidenten mit seinem kleinen<br />

Stab, einem direkt im Weißen Haus an-<br />

»Am Ende kommt nur ein<br />

Bruchteil der staatlichen<br />

Aufwendungen für FuE den<br />

Universitäten zu Gute.«<br />

gesiedelten Amt, das hohes Prestige und<br />

materielle Armut vereint. Das dezentrale<br />

institutionelle Arrangement soll<br />

größtmögliche Flexibilität und Wirksamkeit<br />

mit minimalen Auflagen und<br />

Eingriffen bei den wichtigsten Akteuren<br />

der staatlichen <strong>Forschung</strong>sförderung<br />

verbinden. Sein zweites wichtiges<br />

Merkmal ist ein klarer Primat der wettbewerblich<br />

organisierten Projektförderung<br />

gegenüber allen Varianten einer<br />

institutionellen Förderung. Da die<br />

Hauptnutznießer der Projektförderung<br />

Universitäten sind, hat diese<br />

programmatische Prioritätensetzung<br />

vermutlich viel dazu beigetragen, den<br />

Eindruck entstehen zu lassen, außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong> spiele in den<br />

USA keine Rolle.<br />

Wunschdenken versus Empirie<br />

Was bedeutet das alles für die institutionelle<br />

Verortung der <strong>Forschung</strong> und für<br />

das Verhältnis zwischen Universitäten<br />

und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen?<br />

Spitzenuniversitäten behaupten<br />

regelmäßig, „primary institutions“<br />

der <strong>Forschung</strong> in Amerika zu sein.<br />

Doch in diesem stolzen Anspruch steckt<br />

eine große Prise Wunschdenken, in seiner<br />

normativen Wendung viel Ideologie.<br />

Denn empirisch trifft das höchstens für<br />

die zweckfreie Grundlagenforschung zu,<br />

die häufig als Kronjuwel der <strong>Forschung</strong><br />

durchgeht, in ihrem materiellen Umfang<br />

von anderen <strong>Forschung</strong>sformen aber<br />

längst auf einen hinteren Listenplatz verdrängt<br />

worden ist.<br />

Von den Bundesausgaben für FuE in<br />

Höhe von 148 Mrd. USD entfielen 2010<br />

mehr als 55 Prozent auf Entwicklungsvorhaben,<br />

die meist im DoD (Department<br />

of Defense) ressortieren, das denn<br />

auch mit 52,7 Prozent den Löwenanteil<br />

aller FuE-Mittel empfing. 22 Prozent<br />

sollten für angewandte <strong>Forschung</strong> und<br />

lediglich 20,5 Prozent für „basic research“<br />

aufgewendet werden. Doch<br />

längst nicht alle der dafür veranschlagten<br />

Mittel von gut 30 Mrd. USD flossen<br />

in die externe Projektförderung von Ministerien<br />

und Agencies, von der Universitäten<br />

traditionell am meisten profitieren.<br />

Für die NSF als mit Abstand wichtigste<br />

Förderorganisation waren regulär<br />

nur knapp 6 Mrd. USD vorgesehen,<br />

aus denen dank Sondermitteln zur<br />

Konjunkturankurbelung am Ende<br />

etwa 7,5 Mrd. wurden. Vom riesigen<br />

Budget der NIH in Höhe von mehr<br />

als 32 Mrd. USD ging der weitaus<br />

größte Teil in die institutionelle Förderung<br />

der 27 ihr angehörenden<br />

Einrichtungen, für „extramural“ Projekte<br />

der Biomedizin und Epidemiologie<br />

waren nur ein paar Krümel da. Ähnliche<br />

Verhältnisse zwischen institutioneller<br />

Förderung und Projektförderung finden<br />

wir auch in anderen Agencies wie<br />

dem ONR (Office of Naval Research),<br />

der DARPA (Defense Advanced Research<br />

Projects Agency) oder dem NIF<br />

(National Institute of Food and Agriculture).<br />

Weitere ressourcenstarke Agencies<br />

wie die NASA oder das NIST (National<br />

Institute of Standards<br />

and Technology) be-<br />

treiben erst gar keine externe<br />

Projektförderung.<br />

Die partielle Verquickung<br />

von <strong>Forschung</strong>s- und Förderorganisationen<br />

ist daher<br />

ordnungspolitisch zwar nicht ganz<br />

unproblematisch, fällt aber wegen des<br />

eher geringen Mittelvolumens kaum ins<br />

Gewicht.<br />

Selbst wenn der Anteil der Mittel für<br />

„basic research“ an den FuE-Ausgaben<br />

im Bundeshaushalt mit 35 Prozent<br />

deutlich höher liegen sollte, wie es Berechnungen<br />

der NSF nahelegen, ändert<br />

das nichts an der Tatsache, dass am Ende<br />

nur ein Bruchteil der staatlichen<br />

Aufwendungen für FuE den Universitäten<br />

zu Gute kommt: 2009 gerade mal<br />

22,5 Prozent. Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

ließ sich der<br />

Bund fast anderthalbmal so viel kosten.<br />

Neben den bereits erwähnten mehr<br />

oder minder bekannten „mission agencies“<br />

wie NIH, NASA oder NIST zählen<br />

dazu insbesondere die haushaltstechnisch<br />

beim DoE (Department of<br />

Energy) angesiedelten 17 „National Laboratories“,<br />

darunter so berühmte wie<br />

das in Los Alamos, Lawrence Livermore<br />

in Berkeley oder die Beschleuniger in<br />

Stanford (SLAC) und Brookhaven.<br />

Ähnliche Einrichtungen für die Programmforschung<br />

rubrizieren unter anderen<br />

Ministerien, zum Beispiel das<br />

vom DoD getragene „Applied Physics<br />

Laboratory“ mit mehr als 4.500 Beschäftigten<br />

bei der Johns Hopkins University<br />

in Baltimore. Alle diese Großforschungseinrichtungen<br />

werden nicht direkt<br />

vom jeweils zuständigen Ministerium,<br />

sondern nach Maßgabe vertraglicher<br />

Vereinbarungen von privaten Management-Agenturen<br />

betrieben und geleitet,<br />

nicht selten einer Universität. Das<br />

mag zu dem falschen Eindruck beitragen,<br />

solche UARC (University Affiliated<br />

Research Centers) seien Teil der Universität<br />

oder würden dieser direkt zugehören.<br />

Taugen die USA als Vorbild?<br />

Auch in den USA finden wir demnach<br />

einen Sektor außeruniversitärer <strong>Forschung</strong>,<br />

der nicht gerade klein sowie organisatorisch<br />

und typenmäßig breit aufgefächert<br />

ist. Sofern es einen klaren Unterschied<br />

zur Situation in Deutschland<br />

gibt, ist es jedenfalls nicht der, dass sich<br />

die viel beschworene zentrale Rolle der<br />

Universitäten für die <strong>Forschung</strong> in einer<br />

entsprechenden Ressourcenallokation<br />

»Nicht Deutschland, sondern die<br />

USA geben mehr Geld für die<br />

außeruniversitäre <strong>Forschung</strong> aus.«<br />

materialisierte: Der prozentuale Anteil<br />

der außeruniversitären <strong>Forschung</strong> an<br />

den staatlichen Ausgaben für FuE ist in<br />

Amerika zwar geringfügig kleiner als<br />

hierzulande, das Verhältnis zwischen<br />

öffentlichen Ausgaben für die Hochschulen<br />

und für <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

aber tendenziell genau umgekehrt.<br />

Nicht Deutschland, sondern die USA<br />

geben mehr Geld für die außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong> als für die an Hochschulen<br />

aus. Interessant ist allerdings die unterschiedliche<br />

Verteilung dieser Mittel:<br />

Programmforschung an Großforschungseinrichtungen<br />

schlägt in<br />

Deutschland viel stärker zu Buche als in<br />

Amerika. Dort ist nicht nur die Hochschullandschaft<br />

viel bunter und vielgestaltiger<br />

als bei uns, sondern auch die<br />

der außeruniversitären <strong>Forschung</strong>. Dass<br />

das zu Verwirrung führen kann, ist<br />

leicht verständlich. Festzuhalten bleibt,<br />

dass die USA für ein neues institutionelles<br />

Design des deutschen <strong>Forschung</strong>ssystems<br />

wenig zu bieten haben.


Agentur 42 | Foto: Axel Stephan<br />

Wissenschaft<br />

braucht Zeit<br />

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee<br />

Anglist und Präsident der<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />

DHV-Mitglied seit 2004.<br />

Köpfe die Wissen schaffen


368 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Hochschulpolitische<br />

Metaphernlehre<br />

Über eine DHV-Umfrage zur Kooperation<br />

im Wissenschaftssystem<br />

| FELIX G RIGAT | Der Deutsche Hochschulverband<br />

hat Minister, Abgeordnete und Repräsentanten von Wissenschaftsorganisationen<br />

zum Verhältnis von Universitäten und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />

befragt. Dabei geht es auch um das Alleinstellungsmerkmal der<br />

Universität und die Finanzierungsstrukturen. Einige Schlaglichter.*<br />

Die Chancen stehen gut, dass<br />

künftige Chronisten der gegenwärtigen<br />

Hochschulpolitik<br />

eine anatomische Wende, einen „anatomic<br />

turn“, bescheinigen. Da vom Geist,<br />

der Idee oder der Kultur schon lange<br />

nicht mehr die Rede ist, sind zur Zeit<br />

folgerichtig Körpermetaphern verstärkt<br />

im Gebrauch. Körpermetaphern für das<br />

Gemeinwesen sind seit der antiken Stoa<br />

oder Thomas Hobbes nicht unbedingt<br />

etwas Neues, interessant ist aber deren<br />

eigenwilliger hochschulpolitischer Einsatz,<br />

der zu merkwürdigen Anatomien<br />

führt. Dabei ist daran zu erinnern, dass<br />

Metaphern helfen, wo Begriffe<br />

nicht so recht weiter-<br />

kommen – was für die auf<br />

klare und distinkte Begriffe<br />

angewiesene Wissenschaft<br />

wiederum ein wenig bedenklich<br />

ist. Nach Hans<br />

Blumenberg gibt es „absolute<br />

Metaphern“, die das<br />

Denken grundlegend strukturieren. Ihre<br />

Wahrheit sei pragmatisch. Sie geben, so<br />

Blumenberg, einer Welt Struktur, repräsentieren<br />

das nie erfahrbare, nie übersehbare<br />

Ganze der Realität. „Dem historisch<br />

verstehenden Blick indizieren<br />

sie also die fundamentalen, tragenden<br />

Gewissheiten, Vermutungen, Wertun-<br />

AUTOR<br />

Felix Grigat, M.A., ist verantwortl.<br />

Redakteur von<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />

gen, aus denen sich die Haltungen, Erwartungen,<br />

Tätigkeiten und Untätigkeiten,<br />

Sehnsüchte und Enttäuschungen,<br />

Interessen und Gleichgültigkeiten einer<br />

Epoche regulierten“. Man lese diesen<br />

Satz zweimal in Ruhe, um sich dann<br />

den Metaphern auszusetzen, die für die<br />

Universitäten gebraucht werden.<br />

Klarer Favorit für die Lokalisierung<br />

der Universitäten im Wissenschaftssystem<br />

ist die Herzmetapher. Der aktuell<br />

häufige Gebrauch geht wohl auf DFG-<br />

Präsident Peter Strohschneider zurück,<br />

der die Universitäten aufgrund ihrer besonderen<br />

Komplexität als „Herzkam-<br />

»Klarer Favorit für die<br />

Lokalisierung der Universitäten<br />

im Wissenschaftssystem ist<br />

die Herzmetapher.«<br />

mer“ der Wissenschaft bezeichnete. Wer<br />

die zweite, anatomisch notwendige<br />

Kammer besetzt, sagte er nicht. Seither<br />

hat diese Vorstellung eine erstaunliche<br />

Karriere gemacht und taucht auch in<br />

den Antworten auf die Umfrage des<br />

DHV auf. So sind die Universitäten für<br />

die Vorsitzende des Bildungsausschusses<br />

des Deutschen Bundestages, Ulla<br />

Burchardt, das (anatomisch etwas<br />

merkwürdige) „Herzstück unseres Wissenschafts-<br />

und <strong>Forschung</strong>ssystems“.<br />

Für Krista Sager, Sprecherin für Wissenschaftspolitik<br />

der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen, das (ganze)<br />

„Herz des deutschen Wissenschafts-<br />

systems“. Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion<br />

für <strong>Forschung</strong>spolitik,<br />

Martin Neumann, hat allerdings mit<br />

dem Herzen nicht viel im Sinn und<br />

sieht in den Universitäten „das Rückgrat<br />

des Wissenschaftssystems“. Eigentlich<br />

ist damit die Auktion für das für die<br />

Universitäten als Metapher beliebteste<br />

Körperteil eröffnet. Doch es verwundert,<br />

dass die naheliegendste Metapher<br />

der Universitäten als dem „Gehirn des<br />

Wissenschaftssystems“ offenbar niemandem<br />

einfällt. Macht aber erstmal<br />

nichts, man will ja mit diesem Sprachgebrauch<br />

für die Universitäten nur das<br />

Beste: Ohne sie läuft eben die ganze<br />

Chose nicht.<br />

„Kooperation auf Augenhöhe“<br />

Geht es um das Verhältnis von Universitäten<br />

und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen,<br />

werden beide<br />

nunmehr als ganze Körper gesehen. Es<br />

geht um eine avisierte oder wiederherzustellende<br />

Kooperation „auf Augenhöhe“.<br />

Das bedeutet für die Universitäten<br />

eine Verwandlung vom Einzelorgan zu<br />

einem Körper in stattlicher Größe. Dazu<br />

gehöre nach Ansicht des bayerischen<br />

Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch,<br />

dass sich die finanziellen Möglichkeiten<br />

von Universitäten und außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

nicht auseinander entwickelten. Der<br />

thüringische Wissenschaftsminister<br />

Christoph Matschie bringt mit „Vernetzung“<br />

eine weitere Großmetapher ins<br />

Spiel. Die „Vernetzung“ zwischen außeruniversitärer<br />

und universitärer <strong>Forschung</strong><br />

müsse weiter „gestärkt werden“.<br />

Dabei greift er gleichsam hilfesuchend<br />

eine alte Metapher auf und fordert, die<br />

Hochschulen müssten die „zentrale<br />

Säule im Wissenschaftssystem“ sein.<br />

Wie sich Säule(n) und Netz zueinander<br />

verhalten, sagt er nicht. Die Rolle der


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 369<br />

Hochschulen in der <strong>Forschung</strong> müsse<br />

künftig gestärkt werden, weil sie zurzeit<br />

finanziell „nicht so gut abgesichert“ seien<br />

wie die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen.<br />

Für „klug gegliedert“ hält der Präsident<br />

der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft,<br />

Peter Strohschneider, das deutsche<br />

Wissenschaftssystem, und zwar in<br />

einem „Gefüge von Hochschulen, außeruniversitären<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

und Förderorganisationen“. Es sei<br />

ein „höchst ausdifferenziertes, pluralistisches<br />

und dezentrales Gebilde“. In<br />

den letzten Jahren sei allerdings eine<br />

„scherenartige Entwicklung“ des Verhältnisses<br />

von außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

und Universitäten<br />

zu beobachten. Die Drittmittelabhängigkeit<br />

der einen sei zurückgegangen,<br />

während die Bedeutung wettbewerblich<br />

eingeworbener Drittmittel und<br />

ihr Anteil an der Finanzierung der <strong>Forschung</strong><br />

in den Hochschulen gegenüber<br />

den Mitteln aus der Grundfinanzierung<br />

gewachsen seien. Diesem Trend sei entgegenzuwirken.<br />

Das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Universitäten<br />

Aber nach welchem Kriterium werden<br />

die Urteile gefällt? Einen Hinweis darauf<br />

bieten die Antworten auf die gestellte<br />

Frage: „Worin sehen Sie das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Universität?“<br />

Hier wird in der Regel durchaus universitätstheoretisch<br />

und politisch korrekt<br />

»Es kommt darauf an, Balance in<br />

diesem System zu halten.«<br />

geantwortet. Es sei die Einheit von <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong>, damit zusammenhängend<br />

das Promotions- und Habilitationsrecht.<br />

Zentral sei die „Heranbildung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses“<br />

(Dorothee Stapelfeld, Senatorin<br />

für Wissenschaft der Hansestadt<br />

Hamburg). Dazu käme die „Fächerbreite“,<br />

wie sie in der Wissenschaftslandschaft<br />

keine zweite Einrichtungsart in<br />

sich vereinige (Wolfgang Heubisch).<br />

Durchaus nachdenklich zeigt sich die<br />

Junge Akademie, für die die Verbindung<br />

von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> mehr sein<br />

müsse als das parallele Erfüllen zweier<br />

Funktionen unter einem institutionellen<br />

Dach. Allgemein kennzeichne die Universität<br />

gerade, dass sie wenig speziali-<br />

siert sei: „Die Universität bildet nicht allein<br />

Akademiker, nicht einmal bevorzugt<br />

Forscher aus, sondern wissen-<br />

»Die Universität bildet<br />

wissenschaftlich gebildete Eliten<br />

für viele gesellschaftliche<br />

Bereiche aus.«<br />

schaftlich gebildete Eliten für viele gesellschaftliche<br />

Bereiche“. Für die DFG<br />

ist die Universität „konstitutiv für unser<br />

Wissenschaftssystem“. Sie sei der einzige<br />

Ort, der das ganze Fächerspektrum<br />

der modernen Wissenschaft abdecke<br />

und auf allen Ebenen alle wissenschaftlichen<br />

Funktionen ausübe. Die Wissenschaft<br />

aber lebe auch im Spannungsverhältnis<br />

zwischen der Erwartungshaltung<br />

der Gesellschaft auf der einen Seite<br />

und ihren intrinsischen Dynamiken<br />

auf der anderen. Die Universität sei daher<br />

auch der wichtigste Ort, an dem beides<br />

produktiv miteinander verknüpft<br />

werden könne. Alle anderen Einrichtungen<br />

des Wissenschaftssystems seien<br />

gleichermaßen angewiesen auf „spezifische<br />

Leistungen der Universitäten“.<br />

Die Finanzierungsfrage<br />

Eine weitere Frage lautet: „Welche Finanzierungsstrukturen<br />

und -schlüssel<br />

sollen für die (außerindustrielle) wissenschaftliche<br />

<strong>Forschung</strong> in Deutschland<br />

gelten?“ Die Antworten hierauf<br />

überraschen nach den bis-<br />

herigen Aussagen nicht.<br />

Nach Ansicht der DFG<br />

komme es darauf an, „Balance<br />

in diesem System zu<br />

halten“. Die Balancen zwischen<br />

Kooperation und Konkurrenz,<br />

Integration und Ausdifferenzierung sowie<br />

zwischen den verschiedenen Funktionen<br />

und Qualitätsstufen von Wissenschaft<br />

und nicht zuletzt auch die organisatorische<br />

Balance zwischen den Universitäten<br />

und den Einrichtungen der<br />

außeruniversitären <strong>Forschung</strong>. Etwas<br />

weniger harmonisierend lautet die Antwort<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft. Die<br />

im föderalen System historisch gewachsene<br />

und zum Teil in sich nicht schlüssige<br />

Finanzierungsstruktur des deutschen<br />

Wissenschaftssystems verleite periodisch<br />

dazu, den „großen Wurf“ zu fordern.<br />

Nachhaltig bewege die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

eher die Frage nach<br />

Leistungsorientierung und Effizienz:<br />

„Setzen wir die begrenzten Mittel – unabhängig<br />

von Schlüsseln und Strukturen<br />

– dort ein, wo wir am meisten Ergebnisse<br />

und Wirkung erzeugen?“<br />

Die Junge Aka-<br />

demie bemerkt, dass bedingt<br />

durch die verschiedenen<br />

finanziellen Möglichkeiten<br />

von Bund und Ländern<br />

gegenwärtig bei den<br />

Finanzierungsstrukturen<br />

die Projektförderung gegenüber der institutionellen<br />

Förderung einen vergleichsweise<br />

großen Raum einnehme.<br />

Dies wäre längerfristig nicht effizient<br />

und effektiv. Deshalb wäre es wünschenswert,<br />

den Artikel 91b GG zu<br />

überdenken. Welcher Finanzierungsschlüssel<br />

für Universitäten sinnvoll wäre,<br />

hänge von der angestrebten Gesamtstruktur<br />

des Wissenschaftssystems ab.<br />

Eine Änderung des Artikels 91b fordert<br />

auch die Alexander von Humboldt-Stiftung.<br />

Die Antworten auf die Fragen des<br />

Hochschulverbandes geben einen guten<br />

Eindruck von der derzeitigen Diskussion<br />

um das Verhältnis von außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen und<br />

Universitäten. Es fehlt der Aspekt der<br />

Macht und der Einflussgewinnung oder<br />

der Angst vor Machtverlust. Wie sonst<br />

auch, lässt der Gebrauch der Metaphern<br />

ahnen, welche „Tätigkeiten und<br />

Untätigkeiten, Interessen und Gleichgültigkeiten“<br />

(Blumenberg) die aktuelle<br />

Hochschulpolitik regieren. Immerhin.<br />

* Die komplette DHV-Umfrage kann bei der Redaktion<br />

von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> angefordert<br />

werden.


370 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

haben im Jahr<br />

2011 in Deutschland rund elf<br />

Milliarden Euro in <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />

investiert. Das waren sechs<br />

Prozent mehr als im Jahr 2010. Gleichzeitig<br />

stieg die Zahl der in Einrichtungen<br />

für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />

eingesetzten Arbeitskräfte in sog. Vollzeitäquivalenten<br />

um 3,5 Prozent auf<br />

93 700 Personen.<br />

Die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

hatten 2011 einen Anteil<br />

von 14,7 Prozent an den gesamten Ausgaben<br />

für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />

in Deutschland. Auf die Hochschulen<br />

entfielen 18 Prozent. Der größte Teil –<br />

gut zwei Drittel (67,3 Prozent) der <strong>Forschung</strong>s-<br />

und Entwicklungsausgaben<br />

– floss in<br />

den Unternehmenssektor.<br />

Insgesamt wurden in den<br />

drei Sektoren 2011 nach<br />

vorläufigen Berechnungen<br />

74,8 Milliarden Euro<br />

für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />

aufgewendet.<br />

Dies entspricht einem<br />

Anteil von 2,88 Prozent<br />

am Bruttoinlandsprodukt.<br />

In der Wachstumsstrategie<br />

für die Europäische<br />

Union „Europa<br />

2020“ wurde europaweit<br />

ein Anteil von 3 Prozent<br />

am Bruttoinlandsprodukt<br />

als Ziel für das Jahr 2020<br />

formuliert.<br />

Fast die Hälfte (47,9<br />

Prozent) der Mittel für<br />

außeruniversitäre <strong>Forschung</strong><br />

wurde mit 5,3<br />

Milliarden Euro in den<br />

Naturwissenschaften aus-<br />

gegeben. Gut ein Viertel<br />

(26,1 Prozent) entfiel mit<br />

Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong><br />

in Zahlen<br />

2,9 Milliarden Euro auf Ingenieurwissenschaften.<br />

Weitere 1,4 Milliarden<br />

Euro (12,5 Prozent) der <strong>Forschung</strong>sausgaben<br />

flossen in die Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />

0,9 Milliarden Euro<br />

(8,3 Prozent) in die Humanmedizin und<br />

»Fast die Hälfte der Mittel wurde<br />

in den Naturwissenschaften<br />

ausgegeben.«<br />

0,6 Milliarden Euro (5,2 Prozent) in<br />

die agrarwissenschaftliche <strong>Forschung</strong>.<br />

Zu den außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

gehören Einrichtungen<br />

von Bund, Ländern und Ge-<br />

Unternehmen<br />

67,3 Prozent<br />

Außeruniversitäre<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

14,7 Prozent<br />

Hochschulen<br />

18 Prozent<br />

Anteil an den Gesamtausgaben für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung in Deutschland<br />

meinden sowie öffentlich geförderte private<br />

Einrichtungen ohne Erwerbszweck.<br />

Auf die gemeinsam von Bund<br />

und Ländern geförderten privaten <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

entfielen 2011<br />

mit rund 8,2 Milliarden Euro drei Viertel<br />

(74,9 Prozent) der ge-<br />

samtenaußeruniversitären <strong>Forschung</strong>sausgaben.<br />

Davon gaben die Helmholtz-Zentren<br />

3,5 Milliarden<br />

Euro, die Institute<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

1,8 Milliarden Euro, die Institute<br />

der Max-Planck-Gesellschaft 1,6 Milliarden<br />

Euro und die Einrichtungen der<br />

Leibniz-Gemeinschaft 1,2 Milliarden<br />

Euro aus. Auf die Akademien der Wissenschaften<br />

entfielen 0,1<br />

Milliarden Euro.<br />

Die <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

von Bund,<br />

Ländern und Gemeinden<br />

hatten mit 1,2 Milliarden<br />

Euro einen Anteil<br />

von 11 Prozent an<br />

den gesamten Ausgaben<br />

der außeruniversitären<br />

Einrichtungen für <strong>Forschung</strong><br />

und Entwicklung.<br />

Sonstige öffentlich<br />

geförderte <strong>Forschung</strong>seinrichtungen,einschließlich<br />

der wissenschaftlichenBibliotheken<br />

und Museen, gaben<br />

2011 zusammen 1,5<br />

Milliarden Euro (14,1<br />

Prozent) für <strong>Forschung</strong><br />

und Entwicklung aus.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

<strong>2013</strong>


www.shutterstock.com (2)<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

schon die Römer, Venezianer und Habsburger schätzten die privilegierte<br />

Lage Istriens und hinterließen mit antiken Säulen, venezianischen Löwen<br />

und Villen aus der k.u.k.-Monarchie Zeugnisse ihres Jahrhunderte<br />

währenden Einflusses. Begleiten Sie uns auf einer Studienreise auf die<br />

grüne Halbinsel in der Adria und entdecken Sie ihre landschaftlichen<br />

Schönheiten und das vielschichtige Kulturerbe.<br />

Pula bewahrt mit dem imposanten Amphitheater und dem römischen<br />

Augustus-Tempel beeindruckende steinerne Zeugen des antiken Erbes.<br />

Die reichgeschmückte frühbyzantinische Euphrasius-Basilika in Poreč<br />

ist einer der eindrucksvollsten Sakralbauten Kroatiens und zählt zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe. Aus den Zeiten venezianischer und habs -<br />

burgischer Herrschaft be -<br />

● Ljubljana<br />

richten der Campanile der<br />

Slovenien<br />

Postojna-<br />

ehe maligen Kathedrale von<br />

Höhle<br />

●<br />

Rovinj, idyllische Ortschaf -<br />

ten auf der Insel Krk und<br />

elegante Günderzeitvillen<br />

in Opatija.<br />

Opatija<br />

● ● Rijeka<br />

Kroatien Eines der eindrucksvolls ten<br />

●<br />

Poreč<br />

●<br />

Naturschauspiele Europas<br />

●<br />

Krk ●Vrbnik<br />

erleben wir im National-<br />

Rovinj<br />

●<br />

park Plitvicer Seen. Die<br />

Krk<br />

●<br />

Pula ●<br />

Cres<br />

Plitvicer Seen 16 Karstseen sind durch<br />

ein System rauschender<br />

Wasserfälle und schäumender Kaskaden miteinander verbunden. Bei<br />

einem Ausflug in das benachbarte Slowenien besuchen wir die prächtige<br />

Hauptstadt Ljubljana, die mehr als fünf Jahrhunderte durch die<br />

Habsburgermonarchie geprägt wurde. Auf der Rückfahrt erkunden wir<br />

in Postojna eine der größten Tropfsteinhöhlen der Welt.<br />

Standort unserer 8-tägigen Flugreise ist das komfortable ****Hotel Astoria<br />

im Zentrum des eleganten Seebades Opatija. In dem denkmalgeschützen<br />

Gebäude aus dem 19. Jh. verbinden sich modernes Design und<br />

kaiserliche Eleganz.<br />

✁<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />

STUDIENREISE VOM 14. BIS 21. SEPTEMBER <strong>2013</strong><br />

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Istrien<br />

Impressionen im Norden Kroatiens<br />

Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.<br />

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Flug mit Lufthansa, Germanwings, Condor oder einer anderen<br />

namhaften Fluggesellschaft nach Rijeka oder Pula<br />

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Bitte auf dem Anmeldeschein eintragen.<br />

LESERREISEN-VORSCHAU <strong>2013</strong><br />

Mittelengland | Studienreise vom 19. bis 27. Juni<br />

Edinburgh | Studienreise vom 18. bis 22. August<br />

Golf von Neapel | Kultururlaub vom 13. bis 24. Oktober<br />

Jordanien | Studienreise vom 14. bis 21. November<br />

Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen<br />

für: Istrien<br />

Mittelengland Edinburgh Golf von Neapel<br />

Jordanien<br />

Name Vorname Datum<br />

Straße PLZ/Ort Unterschrift


372 UNIVERSITÄT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Universität, Prestige,<br />

Organisation<br />

Soziologiekolumne<br />

| JÜRGEN K AUBE | Universitäten sind Organisationen,<br />

deren Leistungen sich der Beurteilung von Laien entziehen. Doch benötigen<br />

sie für ihre hochspezialisierte Tätigkeit Geld der öffentlichen Hand. Wie<br />

können sie sich das Interesse oder das Wohlwollen der Allgemeinheit sichern?<br />

Ende der Fünfziger Jahre studierte<br />

der amerikanische Organisationssoziologe<br />

Charles Perrow,<br />

der später durch seine <strong>Forschung</strong>en<br />

über technologische Katastrophen berühmt<br />

werden sollte, im Rahmen seiner<br />

Doktorarbeit ein kleines Krankenhaus<br />

in Michigan. Das Krankenhaus hatte<br />

sich damals gerade eine Public Relations-Abteilung<br />

zugelegt und ihr einen<br />

relativ großen Handlungsspielraum eingeräumt.<br />

Dem lag die Überlegung zugrunde,<br />

dass Krankenhäuser wie alle<br />

Organisationen auf die Unterstützung<br />

ihrer Umwelt angewiesen sind. Wenn<br />

sich keine fähigen Mediziner um Stellen<br />

bewerben, kann man keine fähigen Mediziner<br />

einstellen. Fehlen gute Patienten,<br />

zahlungskräftige oder solche mit interessanten<br />

Krankheiten, nützen die fähigsten<br />

Mediziner nichts. Wohlwollen<br />

seitens der lokalen Politik ist auch willkommen.<br />

Und so weiter.<br />

Das Problem für manche Organisationen<br />

ist nun allerdings, dass sie ihre<br />

eigentliche Leistungsfähigkeit nur<br />

schwer kommunizieren können. Worauf<br />

erfolgreiche Therapien beruhen, ob<br />

die Ärzte den Stand der <strong>Forschung</strong> kennen,<br />

wie gut das Krankenhaus organisiert<br />

ist und ob scheiternde Behandlungen<br />

auf Grenzen der Medizin oder auf<br />

mangelhafte Professionalität zurückge-<br />

AUTOR<br />

Jürgen Kaube ist Redakteur bei<br />

der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung für Wissenschafts- und<br />

Bildungspolitik und Ressortleiter<br />

für die „Geisteswissenschaften“.<br />

hen, das alles ist für Laien schwer einsehbar.<br />

Wenn Autos gut fahren, kann<br />

man vermuten, dass sich das herumspricht.<br />

Was aber ist, wenn Qualität von<br />

außen nur schwer durchschaut werden<br />

kann? Was, wenn es sogar unsicher ist,<br />

ob Produktion und Erfolg miteinander<br />

einhergehen? Manche Patienten sterben<br />

eben doch, und wenn sich die Organisation<br />

noch so anstrengt.<br />

Perrows These war, dass in einem<br />

solchen Fall der Versuch nahe liegt, die<br />

»Der Ruf einer Klinik steigt, so<br />

die PR-Abteilung, wenn sich die<br />

Patienten wohl fühlen.«<br />

Umwelt durch, wie er formuliert „indirect<br />

indexes“ zu beeindrucken, also<br />

durch den Aufbau von Prestige, das auf<br />

verständlichen, leicht kommunizierbaren<br />

Signalen beruht. Wenn die eigentlichen<br />

Leistungen der Klinik nicht verstehbar<br />

sind, dann kann man die Klienten<br />

immer noch durch andere Leistungen<br />

beeindrucken. Aus Sicht der Krankenbehandlung<br />

sind das zwar Leistungssurrogate,<br />

die aber den Vorteil haben,<br />

dass man sie sehr viel stärker unter<br />

Kontrolle hat als den Behandlungserfolg<br />

oder die Einsichtsfähigkeit der<br />

Klienten.<br />

Der Ruf einer Klinik, so der Gedanke<br />

der PR-Abteilung, steigt, wenn sich<br />

die Patienten wohlfühlen. Darum konzentrierte<br />

sie sich auf die Hotelaspekte<br />

des Krankenhauses. Es wurde den Patienten<br />

erlaubt zu telefonieren, man installierte<br />

Fernsehgeräte an den Betten,<br />

Frisiersalons und Kioske wurden eingerichtet,<br />

auf Wunsch bekamen die Patienten<br />

jederzeit Kaffee und Tee gebracht,<br />

das Frühstück wurde verbessert.<br />

Außerdem wurden die festen Besuchszeiten<br />

abgeschafft, von den Ärzten<br />

hängte man im Eingangsbereich Fotografien<br />

auf, und es legte sich das Krankenhaus<br />

sogar ein kleines Medizin-Museum<br />

zu.<br />

Dies alles kam dem Renommee des<br />

Hospitals gleich doppelt zugute. Denn<br />

viele dieser Maßnahmen hatten nicht<br />

nur den Vorzug, den Patienten und ihren<br />

Angehörigen zu gefallen. Sie stellten<br />

überdies für die lokale Presse Ereignisse<br />

dar. Die Installation der Fernsehgeräte,<br />

die Abschaffung der Be-<br />

suchszeiten, das Museum<br />

usw. führten zu Berichten.<br />

Das galt auch für kostspieliges<br />

Diagnosegerät, das angeschafft<br />

und dem Publikum<br />

gezeigt wurde. Das<br />

Krankenhaus erhielt Preise, für das beste<br />

Krankenhaus der Region und so. Das<br />

wiederum machte es für Ärzte als prominenter<br />

Arbeitsort bekannt, der Spielraum<br />

der Personalauswahl wurde größer.<br />

Die lokale Politik war mit all dem<br />

sehr zufrieden.<br />

Aber. In der Organisation selber begann<br />

man allmählich, alle diese Errungenschaften,<br />

die das Prestige der Klinik<br />

erhöhten, mit gemischten Gefühlen zu<br />

betrachten. Immer mehr Ressourcen<br />

nämlich wanderten von den zentralen<br />

Aufgaben in die peripheren. Das Geld,<br />

das im Museum steckte, konnte man<br />

nicht mehr für Behandlungen oder Personal<br />

ausgeben, die Frisiersalons und<br />

Fernsehgeräte zogen eigene Verwaltungsstellen<br />

nach sich. Außerdem telefonierten<br />

die Patienten oder tranken<br />

Tee, wenn die Ärzte sie gerade behandeln<br />

wollten. Besucher waren erlaubter-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> UNIVERSITÄT 373<br />

weise zu ganz ungünstigen Zeiten präsent.<br />

Die Ärzte wiederum wurden auf<br />

dem Gang ständig von Angehörigen angesprochen,<br />

die sie auf den Fotografien<br />

identifiziert hatten. Ihre Namen waren<br />

nun überdies der Presse bekannt, sie<br />

mussten abends mit Anrufen rechnen.<br />

Die typische Abneigung von Professionen<br />

gegen Publizität meldete sich. Der<br />

eigentliche Grenzfall aber war erreicht,<br />

als die PR-Abteilung, aus ihrer Perspektive<br />

völlig nachvollziehbar, darauf hinwies,<br />

dass die Klinik sich das größte<br />

Prestige durch human-interest-stories<br />

über Patienten und Ärzte sichern könnte.<br />

Von da an wurde der Einfluss des<br />

Prestigebüros wieder zurückgefahren.<br />

Soziologie der Universität<br />

Es liegt auf der Hand, weshalb dieser<br />

kleine Auszug aus Perrows organisationssoziologischer<br />

Feldforschung für die<br />

Soziologie der Universität einschlägig<br />

ist. Universitäten sind Organisationen,<br />

für die in noch höherem Maße gilt, dass<br />

sich ihre Leistungen der Beurteilung<br />

von Laien entziehen. Welcher Leser<br />

könnte beispielsweise sagen, was<br />

„wandnahe Mehrphasenströmungen“<br />

sind? Oder wozu man „Thetafunktionen<br />

auf Modulräumen von Vektorbündeln“<br />

braucht? Oder die Frage beantworten<br />

„Was kann das Affordanz-Konzept<br />

für eine Methodologie der Populärkulturforschung<br />

‚leisten’?“ Und wenn<br />

es einen Leser gibt, der sich da jeweils<br />

auskennt, so gewiss doch keinen, der alle<br />

drei Fragen bejahen könnte. Die Wissenschaftler<br />

sind auch darum ihr eigenes<br />

Publikum, sie wenden sich primär<br />

an ihresgleichen, Kritik an ihrer Kerntätigkeit<br />

von außen verbitten sie sich. Sie<br />

stehen nicht zur Wahl, verkaufen in der<br />

Regel nichts am Markt, pochen auf<br />

Selbstverwaltung und Selbstrekrutierung.<br />

Zugleich hat die Universität einen<br />

immensen Bedarf an Außenunterstützung.<br />

Sie ist kostspielig, und sie verlangt<br />

von jungen Leuten, sich Jahre ihres Lebens<br />

an ihr aufzuhalten und hochspeziellen<br />

Orientierungen zu folgen, um<br />

am Ende mit einem Zertifikat entlassen<br />

zu werden, das die Anfangsvoraussetzung<br />

eines unbekannten Berufslebens<br />

sein soll. Die <strong>Forschung</strong> wiederum verlangt<br />

Ressourcen nicht nur für Erkenntnisse,<br />

die allein sie selbst beurteilen<br />

kann. Sie verlangt diese Ressourcen<br />

auch ganz offensiv für Einsichten, die<br />

nur innerhalb der Wissenschaft selbst<br />

verwendungsfähig sind und keinerlei<br />

technologische Folgen haben, beispiels-<br />

weise, weil sie sich auf Sachverhalte beziehen,<br />

die sich nicht ändern lassen:<br />

Milchstraßen, ferne Epochen, Shakespeare,<br />

Gott oder die Juristenausbildung.<br />

Hie und da ergeben sich Nutzfernwirkungen<br />

solcher kognitiven Insichgeschäfte,<br />

die dann mit entsprechenden<br />

Fanfaren gefeiert werden, vom<br />

Teflon bis zu primzahlbedingten Ver-<br />

»Universitäten sind Organisationen,<br />

deren Leistungen sich der<br />

Beurteilung von Laien entziehen.«<br />

schlüsselungstechniken. Doch mittels<br />

der Unterscheidung von angewandter<br />

<strong>Forschung</strong> und Grundlagenforschung<br />

hält man sich unter Hinweis auf langfristige<br />

Zeithorizonte und darauf, dass<br />

man bestenfalls findet, was man nicht<br />

gesucht hat (Robert K. Merton und Elinor<br />

Barber), Rückfragen nach den Investitionsplänen<br />

der <strong>Forschung</strong> und ihren<br />

Auszahlungserwartungen vom Leib.<br />

Der Prestige-Investitions-<br />

Kreislauf<br />

Wie also, lautet die Frage, sichert sich<br />

eine solche Organisation, die einerseits<br />

immer spezialistischer und insofern für<br />

die meisten immer unverständlicher<br />

produziert und andererseits dafür immer<br />

mehr Geld benötigt, das Wohlwollen<br />

oder auch nur das Interesse ihrer<br />

Umwelt? Die naheliegende Antwort<br />

hält sich an das Publikum, das auch<br />

Wissenschaftler haben: die Studenten.<br />

Aufbau von Prestige würde dann ganz<br />

analog zur Orientierung an den Patienten<br />

bedeuten, dass sich die Studenten<br />

an der Universität wohlfühlen müssen.<br />

Das ist ersichtlich nicht der deutsche<br />

Weg, aber beispielsweise der amerikanische,<br />

den dort leistungsfähige Colleges<br />

und Universitäten beschreiten, indem<br />

sie auch Aspekte des Studiums kultivieren,<br />

die das Leben und die Sozialisiation<br />

der Studenten als Elite betreffen.<br />

Das Renommee der Hochschulen entsteht<br />

über den Ruf, den sie bei denjenigen<br />

haben, die für <strong>Lehre</strong> an ihnen bezahlen<br />

oder mittels der Abschlüsse aufgrund<br />

jenes Rufes selber zahlungsfähig<br />

werden. Denn neben der Bildung wird<br />

auch das Prestige auf die Studenten<br />

transferiert. Die Finanzkrise seit 2008<br />

hat diesen Prestige-Investitions-Kreislauf<br />

empfindlich gestört, indem prestigebasierte<br />

Einkommenserwartungen<br />

von Studenten enttäuscht worden sind,<br />

die zur Aneignung des Prestiges Kredite<br />

aufgenommen hatten und von denen in<br />

dieser Lage viele fast natürlicherweise<br />

zu Mitgliedern der Occupy-Bewegung<br />

wurden.<br />

Zu einer ganz anderen Antwort<br />

kommt man, wenn man versucht, das<br />

Prestige der Universitäten über <strong>Forschung</strong>sförderung<br />

zu erhöhen. Hierfür<br />

war in Deutschland zuletzt die Exzelleninitiative<br />

mit ihrer<br />

weithin sichtbaren Verteilung<br />

erheblicher Finanzmittel<br />

im Rahmen<br />

eines Wettbewerbs einschlägig.<br />

Das erste nämlich,<br />

was einem soziologisch<br />

an ihr und der Epoche auffallen<br />

muss, der solche Förderung einleuchtet,<br />

ist die immense Erhöhung an Außenkommunikation,<br />

die in den vergangenen<br />

fünfzehn Jahren seitens der Universitäten<br />

betrieben wurde. Diese neue<br />

Mitteilsamkeit ist kein Effekt der Exzellenzinitiative,<br />

schon vorher hatte sich<br />

so gut wie jede deutsche Hochschule<br />

ein eigenes Magazin zugelegt – gewissermaßen<br />

Firmenzeitschriften -, das<br />

Pressewesen ausgedehnt, hatte an Initiativen<br />

wie „Public Understanding of<br />

Sciences and Humanities“ teilgenommen,<br />

sich an „Wissenschaftsjahren“ beteiligt<br />

usw. Die Rektoren und Präsidenten<br />

sind Unternehmenssprecher geworden.<br />

Diese neue Mitteilsamkeit ist dabei<br />

kein Privileg des Wissenschaftssystems,<br />

wenn man an all die Podien, Talk-<br />

Shows, Foren und Internetauftritte<br />

denkt, die inzwischen die Öffentlichkeit<br />

intensiv bearbeiten.<br />

Insofern wäre es nur eine leichte<br />

Übertreibung zu sagen: Die Exzellenzinitiative<br />

ist ihrerseits ein Effekt jener<br />

neuen Mitteilsamkeit über die Grenzen<br />

von einander im Grunde schwer verständlichen<br />

Arbeitsbereichen hinweg.<br />

Von ihren Anfängen an war eine ihrer<br />

wichtigsten Aufgaben, die Universitäten<br />

als leistungsfähige Organisationen zu<br />

kommunizieren. Von ihren Anfängen<br />

an waren sie und die Wissenschaftspolitik,<br />

für die sie ein Instrument darstellte,<br />

den Massenmedien zugewandt. Das begann<br />

von Seiten der Politik, die das<br />

Spektakel der Versteigerung von<br />

UMTS-Lizenzen in eine prominente<br />

Zweckbindung der dabei erlösten Milliardenbeträge<br />

überführen wollte. Das<br />

setzte sich fort in dem heute schon wieder<br />

vergessenen Umstand, dass die SPD<br />

im Januar 2004 sich mit dem Gedanken<br />

einer „Spitzenuniversität“ auch deshalb<br />

anfreunden konnte, weil das damals die<br />

Medienaufmerksamkeit vom Dreikö-


374 UNIVERSITÄT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

nigstreffen der FDP ablenkte. Wir erinnern<br />

uns: Es war die Zeit, in der die<br />

Umfragewerte der Regierung Schröder<br />

kritisch wurden, zehn Wochen nach der<br />

Verkündigung des Projekts „Eliteuniversitäten“<br />

wurde Gerhard Schröder<br />

von Franz Müntefering als SPD-Vorsitzender<br />

abgelöst.<br />

Rankings<br />

Doch das sind nur zeithistorische Fußnoten.<br />

Entscheidender ist der Wille, die<br />

Universitäten nicht nur mit Finanzmitteln<br />

auszustatten, sondern auch mit<br />

Prestige. Hierzu gehören die anfänglichen<br />

Erzählungen vom deutschen Harvard<br />

oder Stanford. Sie sind dann zwar<br />

recht bald wieder verblasst, weil es ja<br />

Leute gibt, die erzählen können, wie es<br />

in Harvard oder Stanford aussieht. Aber<br />

was von solchen Vergleichen geblieben<br />

ist, sind die internationalen Rangtabellen,<br />

die Universitäten inzwischen als informativ<br />

behandeln, obwohl jeder weiß<br />

und auch zugibt, dass sie es nicht sind.<br />

Das dabei verwendete Argument dokumentiert<br />

genau, was man der Abkürzung<br />

halber als Perrow-Effekt bezeichnen<br />

kann: Die zunehmende Akzeptanz<br />

von Gesichtspunkten, die nur der Außendarstellung<br />

dienen, intern aber bestenfalls<br />

Kostenfaktoren sind und<br />

schlimmstenfalls die Kommunikation<br />

verzerren. Und zwar Akzeptanz bei vollem<br />

Bewusstsein. Einer der häufigsten<br />

Sätze zu den Hochschulreformen der<br />

vergangenen Dekade, lautet: Gewiss, es<br />

ist eigentlich unsinnig, aber es muss<br />

sein, es geht nicht anders.<br />

»Entscheidender ist der Wille, die<br />

Universitäten nicht nur mit<br />

Finanzmitteln auszustatten,<br />

sondern auch mit Prestige.«<br />

Auch hier gilt, dass es Rankings natürlich<br />

schon vor der Exzellenzinitiative<br />

gegeben hat. Hochschulvergleiche sowieso.<br />

Rankings sind in Deutschland,<br />

nach einigen Vorläufern Mitte der achtziger<br />

Jahre, seit etwa zwanzig Jahren<br />

prominent. An der Exzellenzinitiative<br />

war jedoch von Beginn an bemerkenswert,<br />

dass sie das Tabellen-Bewusstsein<br />

– ähnlich übrigens wie das DFG-Förderranking<br />

- nach innen getragen hat.<br />

Der Wettbewerb um den Titel „Exzellenzuniversität“<br />

– also das Verfahren in<br />

der sogenannten dritten Förderlinie für<br />

„Zukunftskonzepte“ – hatte genau so<br />

wie das Zählen der Exzellenzcluster<br />

und Graduiertenschulen von vornherein<br />

den Sinn, eine Konkurrenz um<br />

Plätze zu eröffnen.<br />

Nun, Sport ist ein populäres Feld,<br />

und auch wer nichts von Wissenschaft<br />

oder Universitäten versteht, versteht<br />

doch, dass es Gründe dafür geben muss,<br />

dass München hier fast immer auf Platz<br />

eins steht, Dortmund aber nur dort und<br />

nicht hier. Die Probleme dieser Form<br />

»Die Rektoren und Präsidenten<br />

sind Unternehmenssprecher<br />

geworden.«<br />

von Außenorientierung liegen ebenso<br />

auf der Hand. Wie groß soll die Liga eigentlich<br />

sein? Muss es Absteiger geben?<br />

Muss es Aufsteiger geben? Und wer<br />

sind die eigentlichen Absteiger: solche,<br />

den Zugang zur Ersten Liga nicht erlangt<br />

haben, oder solche die einmal dabei<br />

waren und dann zurückgestuft wurden.<br />

Monetär wäre kurzfristige Teilhabe<br />

besser als nie dabei gewesen zu sein,<br />

was das Prestige und die innerorganisatorischen<br />

Konflikte angeht, in der Perrow-Dimension<br />

also, scheint es umgekehrt<br />

zu sein.<br />

Solche Fragen lassen sich jedenfalls<br />

herrlich diskutieren, auch in Medien,<br />

deren Personal nicht in der Lage wäre,<br />

auch nur einen einzigen <strong>Forschung</strong>sbeitrag<br />

eines beliebigen Exzellenzclusters<br />

kognitiv einzuordnen. Die Höhe der<br />

verausgabten Mittel dient in solchen<br />

Kontexten dann ebenfalls<br />

der Gesamtbeleuchtung des<br />

Verfahrens als außerordentlich.<br />

Zuletzt wurde eine<br />

Wissenschaftsministerin darum<br />

als die beste jemals in<br />

Deutschland amtierende<br />

bezeichnet, weil sie der <strong>Forschung</strong><br />

zu viel Geld verholfen<br />

hat. Auch hier ist das Geld in erster<br />

Linie ein Symbol für Prestige und weniger<br />

das Medium ökonomischer Rationalität.<br />

Schließlich existiert nicht einmal<br />

die Gegenrechnung, die beispielsweise<br />

den 2,7 Milliarden Euro der einstweilen<br />

letzten Vergaberunde eine<br />

Schätzung der Personenstunden gegenüberstellt<br />

hat, die in die 370 Anträge<br />

(Projektskizzen plus Vollanträge) eingegangen<br />

sind. Wenn man vorsichtig kalkuliert,<br />

dürfte man auf ungefähr 2,5<br />

Millionen Arbeitsstunden allein für die<br />

Anträge kommen; das Geld selbst war<br />

ja aber für die <strong>Forschung</strong> vorgesehen.<br />

Was das an Perrow-Effekten, also an<br />

antragshalber entgangener <strong>Forschung</strong>sund<br />

Lehrzeit sowie Verwaltungsarbeit<br />

bedeutet, bleibt bislang ungeschätzt.<br />

Die Universität macht sich mithin als<br />

wichtige und dynamische Institution<br />

verständlich, indem sie von dem, was<br />

sie eigentlich macht, absieht und sich<br />

für eine Arena einrichtet, deren Abläufe<br />

auf ein ebenso interessiertes wie ahnungsloses<br />

Publikum rechnen dürfen.<br />

Nur so kann man auch er-<br />

klären, dass Selbstbeschreibungen<br />

wie „Ambitionert<br />

und agil“ (Universität Bremen)<br />

oder „Die Universität<br />

der Synergien“ (TU Dresden)<br />

zustandegekommen<br />

sind.<br />

Demgegenüber ließe sich einwenden,<br />

dass der Exzellenzwettbewerb<br />

doch einfach nur die tatsächlich existierenden<br />

Qualitätsunterschiede der <strong>Forschung</strong><br />

an deutschen Universitäten<br />

kommuniziert hat. Das zugeschriebene<br />

Prestige entspräche, so gesehen, tatsächlichen<br />

<strong>Forschung</strong>sleistungen. Es<br />

handelte sich dann nicht um Reklame,<br />

sondern um die Beurteilung der Produkte<br />

selbst.<br />

Arbeit an den Fassaden<br />

Nun, es handelt sich um Anträge. Eine<br />

eigene Logik des Antragstellens hat sich<br />

etabliert, von der es gewagt wäre zu behaupten,<br />

dass sie die Logik der <strong>Forschung</strong><br />

selber ist. Es muss beispielsweise<br />

mehr interdisziplinärer Zusammenhang<br />

dargestellt werden, als tatsächlich<br />

existiert. Dem „Gott und die Welt-Cluster“<br />

(Ulrich Herbert) entspricht oft gar<br />

keine Kooperation diesseits der Beutegemeinschaft.<br />

Modethemen und Welträtsel<br />

bilden die Überschriften. Zwar<br />

kann man sich hier verteidigen, das alles<br />

seien doch nur die populären Fassaden,<br />

hinter denen nach wie vor Erkenntnisgewinn<br />

stattfindet. Doch die<br />

Arbeit an den Fassaden zehrt an den<br />

Ressourcen ebenso wie sie auf die Einstellungen<br />

der Fassadenbauer abfärbt:<br />

Irgendwann glauben sie tatsächlich, sie<br />

forschten interdisziplinär in Großgruppen<br />

an innovativsten Fragestellungen.<br />

Die Spezialisierung auf Mittelbeschaffung<br />

konkurriert mit der Weiterbildung<br />

der Akteure im Sachbereich. Die Rücksicht<br />

auf Trends und das, was Gutachter<br />

repräsentieren, verstärkt sich. Der Wettbewerb<br />

schafft seine eigene Wirklichkeit,<br />

indem nicht einfach verglichen<br />

wird, was an <strong>Forschung</strong> vorliegt, sondern<br />

<strong>Forschung</strong> erwartungskonform


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> UNIVERSITÄT 375<br />

und in Antizipation der zu liefernden<br />

Kennziffern (Promovendenzahl, Drittmittelhöhe,<br />

Publikationsfrequenz etc.)<br />

entworfen wird (Wendy Nelson Espeland<br />

und Michael Sauder).<br />

Ein anderer Einwand konzediert die<br />

„indirect indexes“, fragt aber, ob nicht<br />

der Vergleich von Hochschulen untereinander<br />

auch intern eine sinnvolle Sache<br />

ist, genau so wie das „bench-marking“,<br />

das in den Rangtabellen nur einen um<br />

der Popularisierung willen stark verkürzten<br />

Ausdruck findet, operativ aber<br />

den Hochschulen viel Erkenntnis über<br />

sich selbst bringt? Zu dieser Frage gehört<br />

eine andere oft gehörte Wendung,<br />

die, gewissermaßen mit einem Seufzer<br />

der Anstrengung verbunden, auch von<br />

vielen derjenigen zu hören ist, denen<br />

keine Ausschüttungen zuteil wurden:<br />

Es sei ein Ruck durch ihre Hochschule<br />

gegangen, Leute, die sich zuvor nichts<br />

zu sagen hatten, seien durch den<br />

Zwang, die Hochschule nach außen<br />

darzustellen und für den Wettbewerb<br />

einzurichten, erstmals miteinander ins<br />

Gespräch gekommen.<br />

Darin meldet sich ein tatsächliches<br />

Problem der Universität als Organisation.<br />

Denn der Grund dafür, dass viele<br />

deutsche Universitäten erst seit dem<br />

Bologna-Prozess und der Exzellenzinitiative<br />

wieder darüber nachgedacht haben,<br />

was sie sind und sein wollen, lag<br />

»Es ist vergeblich, primär über die<br />

Pflege der <strong>Forschung</strong>sdimension das<br />

Profil von Universitäten entwickeln<br />

zu wollen.«<br />

nicht nur im zuvor herrschenden Desinteresse<br />

der Organisationsmitglieder aneinander.<br />

Er liegt vermutlich viel mehr<br />

in einer organisationssoziologischen<br />

Besonderheit der Universität, auf die<br />

Peter M. Blau hingewiesen hat. Viele intern<br />

stark arbeitsteilige Organisationen<br />

können nämlich die Frage danach, was<br />

sie denn integriert, trivial beantworten:<br />

Die Arbeitsteilung ist die Integration.<br />

Denn da die einzelnen Tätigkeiten oder<br />

Abteilungen stark interdependent sind,<br />

insofern die Kurbelwellen irgendwie ins<br />

Gehäuse passen müssen, ergibt sich der<br />

Abstimmungsbedarf zwischen denen,<br />

die das eine, und denen, die das andere<br />

machen, von selbst. Es bedarf nur einer<br />

Instanz, die diesen Bedarf beobachtet<br />

und durchsetzt.<br />

Die von Blau festgehaltene Besonderheit<br />

der Universität ist demgegen-<br />

über, dass ihre wissenschaftlichen Spezialproduktionen<br />

eben nicht interdependent<br />

sind und es jedenfalls nicht innerhalb<br />

der Universität sind. Es hängen<br />

die Erkenntnisse des einen Toxikologen<br />

von denen anderer Toxikologen ab,<br />

aber das tun sie nur ganz zufälligerweise<br />

und eher selten an derselben Univer-<br />

»Eine eigene Logik des<br />

Antragsstellers hat sich etabliert.«<br />

sität, sondern viel eher in überlokalen<br />

Netzwerken („epistemic communities“).<br />

Im Gegenteil besteht sogar eine gewisse<br />

Wahrscheinlichkeit dafür, dass zwei<br />

Shakespeareforscher, die zufälligerweise<br />

an derselben Universität tätig sind,<br />

dafür sorgen werden, dass sie nicht interdependent<br />

arbeiten.<br />

Einsamkeit und Freiheit<br />

Das heißt allgemeiner formuliert, dass<br />

die <strong>Forschung</strong> selbst zumeist gar keinen<br />

Beitrag zur Integration der Universität<br />

leistet, sondern nur einen zur Perfektionierung<br />

ihrer Teile. Die klassische Pathosformel<br />

dafür war „Einsamkeit und<br />

Freiheit“, was diesseits der Humboldtmelodien<br />

einen soziologischen Sinn in<br />

der Beschreibung von Prozessen behält,<br />

die sich weitgehend gleichgültig zu den<br />

Organisationsgrenzen der Hochschulen<br />

verhalten. Es ist also<br />

kein Zufall, dass man,<br />

wenn man die Universität<br />

von der <strong>Forschung</strong>sseite<br />

aus betrachtet,<br />

ihre Identität<br />

gar nicht sieht. Insofern<br />

ist es aber auch<br />

eine vergebliche Anstrengung, primär<br />

und fast ausschließlich über die Pflege<br />

der <strong>Forschung</strong>sdimension die Identität,<br />

oder wie es inzwischen heißt: das Profil<br />

von Universitäten entwickeln zu wollen.<br />

Bleibt die Frage, ob es überhaupt<br />

möglich ist. Peter M. Blau hat sie bejaht.<br />

Integriert, so lautete seine These, sind<br />

die Universitäten nicht über <strong>Forschung</strong>,<br />

sondern über <strong>Lehre</strong>, insbesondere im<br />

Bereich der „undergraduates“. Dort, im<br />

Bereich der ersten Studienjahre, müssen<br />

die Spezialisten nämlich eben doch<br />

kooperieren, von ihrem Spezialistentum<br />

absehen und entscheiden, was es<br />

heißen soll, an der jeweiligen Universität<br />

unterrichtet worden zu sein und dabei<br />

dieses oder jenes Fach studiert zu<br />

haben. Die bemühte Ergänzung des Exzellenzwettbewerbs<br />

um kleine Zusatz-<br />

programme für gute <strong>Lehre</strong> dokumentiert<br />

die Unkenntnis der Wissenschaftspolitik<br />

davon. Denn es ist gute, d.h. anspruchsvolle<br />

<strong>Lehre</strong> nicht „auch wichtig“,<br />

sondern aus strukturellen Gründen<br />

die notwendige Bedingung für all das,<br />

was man sich unter universitärer Exzellenz<br />

überhaupt vorstellen mag.<br />

Soziologische Studien<br />

zur amerikanischen Univer-<br />

sität berichten, dass es auch<br />

im dortigen System, das<br />

dem Primat der <strong>Lehre</strong> an<br />

vielen Hochschulen und Colleges Rechnung<br />

trägt, Anzeichen für eine Aushöhlung<br />

der Leistungsfähigkeit gibt. (Richard<br />

Arum und Josipa Roksa) Studenten<br />

und Professoren schlössen, heißt es,<br />

immer öfter einen „disengagement compact“,<br />

dessen Inhalt in der Übereinkunft<br />

über eine beiderseitige Präferenz für<br />

physische und geistige Abwesenheit bestehe.<br />

Wenn du mich in Ruhe lässt, lasse<br />

ich dich in Ruhe. Den Studenten<br />

würden gute Abschlüsse für mäßige<br />

Leistungen versprochen, was die bekannte<br />

Noteninflation nach sich zieht,<br />

worauf sie im Gegenzug nicht auf intensiver<br />

Betreuung und aufwendiger <strong>Lehre</strong><br />

bestünden. Dieses Problem wird durch<br />

forcierte <strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelorientierung<br />

erkennbar verschärft, weil<br />

sie Anreize zur Indifferenz gegenüber<br />

der universitären Kernaufgabe setzt, ja<br />

sie fast erzwingt, wenn man den Zeitbedarf<br />

für Anträge, Tagungsbesuche, also<br />

Netzwerkpflege, und Publikationen in<br />

Rechnung stellt.<br />

Es ist die Missachtung solcher Probleme,<br />

die einer Wissenschaftspolitik,<br />

die sich in erster Linie als <strong>Forschung</strong>spolitik<br />

versteht, vorgeworfen werden<br />

kann. Wobei unter „Wissenschaftspolitik“<br />

allerdings nicht nur Ministerien<br />

verstanden werden sollten. Auch die<br />

Funktionäre der Universitäten selbst sowie<br />

die Mitglieder ihrer Selbstverwaltung<br />

agieren zumeist soziologisch blind,<br />

was ihre eigene Organisation angeht.<br />

Die Neigung, dem Prestigewettbewerb<br />

die Alltagsaufgaben unterzuordnen, die<br />

mitunter beispielsweise so weit geht,<br />

dass man ganze Universitäten mit ihren<br />

Exzellenzclustern identifiziert, ist dabei<br />

ein erstaunlicher Fall von mangelnder<br />

Intelligenz in Organisationen, die eigentlich<br />

ihrer Kultivierung dienen.<br />

Nachdruck aus der Zeitschrift Merkur, April<br />

<strong>2013</strong>.


376 WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Karriere und Karrierechancen<br />

Ausgewählte Ergebnisse aus dem<br />

Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong><br />

Habilitationsquoten<br />

Im wissenschaftlichen Karriereverlauf<br />

auf dem Weg zur Professur schließt sich<br />

an die Promotion nach wie vor überwiegend<br />

die Phase der Habilitation an,<br />

für die eine Durchschnittsdauer von<br />

fünf Jahren angenommen wird. Im Zeitraum<br />

zwischen 2003 und 2005 wurden<br />

im Durchschnitt jährlich rund 24.000<br />

Promotionen abgeschlossen. Fünf Jahre<br />

später beläuft sich die jährliche Anzahl<br />

der Habilitationen im Zeitraum von<br />

2008 bis 2010 im Durchschnitt auf rund<br />

1.800. Die Habilitationsquote beträgt<br />

damit sieben Prozent.<br />

Gegenüber dem Beobachtungszeitraumzwischen<br />

1998 und 2000<br />

(Promotionen) sowie<br />

2003 und 2005 (Habilitationen)<br />

hat sie sich um<br />

zwei Prozentpunkte verringert.<br />

In der Fächergruppe Sprach- und<br />

Kulturwissenschaften, Sport wird die<br />

höchste Habilitationsquote erreicht, gefolgt<br />

von Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />

sowie Kunst, Kunstwissenschaft.<br />

Am niedrigsten liegen die<br />

Habilitationsquoten in den Fächergruppen<br />

Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften,<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

sowie Veterinärmedizin.<br />

Mit neun Prozent ist die Habilitationsquote<br />

der Männer höher als die<br />

Quote der Frauen (fünf Prozent). In den<br />

vergangenen Jahren ist die Quote sowohl<br />

bei Frauen als auch bei Männern<br />

um einen Prozentpunkt gesunken.<br />

Die höchste Habilitationsquote erreichen<br />

Frauen in den Sprach- und Kulturwissenschaften,<br />

Sport. Bei den Männern<br />

trifft dies auf die Fächergruppe<br />

Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />

zu; hier bleibt die Quote der<br />

Frauen deutlich hinter der der Männer<br />

zurück. Dasselbe lässt sich in der Veterinärmedizin<br />

beobachten. Annähernd<br />

gleiche Habilitationsquoten können bei<br />

Frauen und Männern in den Fächergruppen<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,Ingenieurwissenschaften<br />

sowie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />

verzeichnet<br />

werden.<br />

Neuberufungsquoten<br />

Gemessen am jeweiligen Durchschnittsalter<br />

werden Wissenschaftler im Mittel<br />

drei Jahre nach der Habilitation auf<br />

»Wissenschaftler werden im Mittel<br />

drei Jahre nach der Habilitation<br />

auf Universitätsprofessuren<br />

berufen.«<br />

Universitätsprofessuren (ohne Juniorprofessuren)<br />

berufen. Zwischen 2005<br />

und 2007 wurden jährlich durchschnittlich<br />

rund 1.900 Habilitationen abgeschlossen.<br />

Drei Jahre zeitversetzt beläuft<br />

sich die Anzahl der jährlichen<br />

Neuberufungen auf rund 600 im Durchschnitt<br />

(2008 bis 2010). Die Neuberufungsquote<br />

beträgt damit 33 Prozent<br />

(Tabelle 1).<br />

Die Fächergruppe mit der höchsten<br />

Neuberufungsquote sind die Ingenieurwissenschaften,<br />

gefolgt von den Rechts-,<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.<br />

Im Mittelfeld liegen die Fächergruppen<br />

Kunst, Kunstwissenschaft, Sprach- und<br />

Kulturwissenschaften, Sport sowie Mathematik,<br />

Naturwissenschaften. In der<br />

Veterinärmedizin sowie in den Agrar-,<br />

Forst- und Ernährungswissenschaften<br />

bewegen sich die Neuberufungsquoten<br />

im unteren Drittel. Am geringsten fällt<br />

die Neuberufungsquote in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />

aus.<br />

Frauen der Habilitationsjahrgänge<br />

2005 bis 2007 erreichen mit 35 Prozent<br />

eine leicht höhere Neuberufungsquote<br />

(Neuberufungen 2008 bis 2010) als<br />

Männer (32 Prozent). Dies ist jedoch allein<br />

auf die Fächergruppen Sprach- und<br />

Kulturwissenschaften sowie Rechts-,<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

zurückzuführen, in denen Frauen deutlich<br />

höhere Quoten als Männer aufweisen.<br />

In Mathematik, Naturwissenschaften<br />

sind die Neuberufungsquoten geschlechtsspezifisch<br />

ausgeglichen. In allen<br />

anderen Fächergruppen liegen die<br />

Quoten der Männer über denen der<br />

Frauen. Insgesamt ergibt die Berechnung,<br />

dass auf drei Habilitationen eine<br />

Neuberufung auf eine Universitätsprofessur<br />

(ohne Juniorprofessur) entfällt.<br />

Altersbedingter Ersatzbedarf<br />

Im Berichtsjahr 2010 sind rund 25.000<br />

Professoren an Universitäten und<br />

Kunsthochschulen tätig. Altersbedingt<br />

scheiden davon knapp 600 (s. Tabelle 2)<br />

aus. Im selben Jahr werden fast 1.800<br />

abgeschlossene Habilitationen verzeichnet,<br />

so dass im Verhältnis auf drei<br />

Habilitationen im Durchschnitt eine<br />

Emeritierung fällt. Bei der Abschätzung<br />

der Berufungschancen muss berücksichtigt<br />

werden, dass sich in den letzten<br />

Jahren neue Wege der wissenschaftlichen<br />

Qualifizierung von Post-docs etabliert<br />

haben (z.B. Nachwuchsgruppenleitung)<br />

und über die Landeshochschulgesetze<br />

eine Öffnung für vielfältige Formen<br />

des Nachweises der Berufungsfähigkeit<br />

erfolgt ist.<br />

Die Relation von Habilitationen<br />

und Emeritierungen unterscheidet sich<br />

im Vergleich der Fächergruppen erheblich.<br />

Während in den Ingenieurwissenschaften,<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

und Kunst, Kunstwissenschaft<br />

Habilitationen und Emeri-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS 377<br />

tierungen annähernd die gleiche Größenordnung<br />

erreichen, übertrifft die<br />

Anzahl der Habilitationen in den Fächergruppen<br />

Sport, Agrar-, Forst- und<br />

Ernährungswissenschaften sowie Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />

die der altersbedingt frei werdenden<br />

Professuren um ein Vielfaches.<br />

Bis 2020 werden an deutschen Universitäten<br />

und Kunsthochschulen voraussichtlich<br />

rund 6.600 Professoren<br />

(auf Dauer) altersbedingt ausscheiden.<br />

Es handelt sich um einen relativ kontinuierlich<br />

verlaufenden Prozess, eine<br />

Emeritierungswelle ist nicht zu erwarten.<br />

Bezogen auf den Bestand an Professorinnen<br />

und Professoren 2010 an<br />

Universitäten und Kunsthochschulen<br />

entspräche dies einer Emeritierungsquote<br />

von insgesamt mehr als einem<br />

Drittel (36 Prozent) im Zeitraum 2011<br />

bis 2020. Die höchsten Anteile weisen<br />

mit gut zwei Fünfteln die Fächergruppen<br />

Sport, Kunst, Kunstwissenschaft so-<br />

»Bis 2020 werden an deutschen<br />

Universitäten und Kunsthochschulen<br />

rund 6 600 Professoren altersbedingt<br />

ausscheiden.«<br />

wie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />

(jeweils 42 Prozent) auf. Im<br />

Vergleich der Fächergruppen (ohne zentrale<br />

Einrichtungen) fällt die Emeritierungsquote<br />

in den Rechts-, Wirtschaftsund<br />

Sozialwissenschaften (29 Prozent)<br />

am geringsten aus (s. Tabelle 3).<br />

Im Jahr 2010 wurden für die Besetzung<br />

einer Universitätsprofessur durchschnittlich<br />

21 Bewerbungen eingereicht.<br />

Dabei steigt die Zahl der Bewerbungen<br />

je zu besetzender Stelle mit der Höhe<br />

der Besoldungsgruppe kontinuierlich<br />

an (Tab. A3-19).<br />

Entwicklung des Durchschnittsalters<br />

Im Berichtsjahr 2010 sind die Studienanfängerinnen<br />

und -anfänger an Universitäten<br />

im Durchschnitt 21,3 Jahre<br />

alt. Das Durchschnittsalter der Studierenden<br />

beträgt 25,5 Jahre, und ein<br />

Hochschulabschluss wird im Durchschnitt<br />

mit 27,6 Jahren erworben. Das<br />

Durchschnittsalter der Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftler,<br />

die 2010 promoviert haben, liegt bei<br />

32,7 Jahren, zum Zeitpunkt der Habilitation<br />

ist der Durchschnitt 40,8 Jahre<br />

alt. Die neu berufenen Professoren an<br />

Tabelle 1: Neuberufungsquoten* nach ausgewählten Fächergruppen und Geschlecht<br />

(Relation Habilitationen zu Neuberufungen**, zeitversetzt, 3-Jahresdurchschnitt)<br />

Fächergruppen<br />

Habilitationen<br />

Jahresdurchschnitt<br />

2005–<br />

2007 (in Pers.)<br />

Universitäten (einschließlich Juniorprofessur)<br />

sind 2010 im Durchschnitt 41<br />

Jahre alt, darunter am jüngsten sind neu<br />

berufene Junior-<br />

professorinnen<br />

und Juniorprofessoren<br />

mit durchschnittlich<br />

35,3<br />

Jahren. W2-Professorinnen<br />

und -<br />

Professoren sind<br />

bei Neuberufung<br />

im Durchschnitt sechs Jahre älter (41,4<br />

Jahre). Neu berufene W3-Professorinnen<br />

und -Professoren weisen wiederum ein<br />

Neuberufungen<br />

Jahresdurchschnitt<br />

2008–<br />

2010 (in Pers.)<br />

Neuberufungsquoten<br />

Neuberufungsquoten<br />

Frauen<br />

Neuberufungsquoten<br />

Männer<br />

Sprach- und Kulturwiss., Sport 366 171 45 49 43<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 194 123 63 70 62<br />

Mathematik, Naturwiss. 375 167 45 45 45<br />

Humanmedizin/Gesundheitswiss. 865 76 9 8 9<br />

Veterinärmedizin 14 4 32 18 42<br />

Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 33 9 27 18 31<br />

Ingenieurwiss. 72 71 99 87 101<br />

Kunst, Kunstwiss. 27 14 52 44 58<br />

Insgesamt1 1.958 647 33 35 32<br />

* An Universitäten ohne gleich gestellten Hochschulen (einschließlich GH, Pädagogische H und Theologische H)<br />

** Ohne W1-Neuberufungen<br />

1 Einschließlich Fächer außerhalb der Studienbereichsgliederung<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4; Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes<br />

Fächergruppen<br />

Altersbedingt<br />

ausscheidende<br />

Professor/-innen 1<br />

2010<br />

um ein Jahr höheres Durchschnittsalter<br />

auf (42,3 Jahre).<br />

Frauen nehmen ihr Studium früher<br />

auf, schließen es eher ab und sind zum<br />

Zeitpunkt der Promotion im Durchschnitt<br />

ein Jahr jünger als Männer. Im<br />

weiteren wissenschaftlichen Qualifizierungsverlauf<br />

schwindet dieser zeitliche<br />

Vorsprung. Zum Zeitpunkt der Habilitation<br />

weisen Wissenschaftlerinnen ein<br />

höheres Durchschnittsalter auf als Wissenschaftler.<br />

Bei den Neuberufungen<br />

vertieft sich dieser Altersabstand zwischen<br />

den Geschlechtern mit aufsteigender<br />

Besoldungsgruppe von durch-<br />

Tabelle 2: Verhältnis Habilitationen zu altersbedingt ausscheidenden<br />

Professorinnen und Professoren 2010<br />

Habilitationen<br />

2010<br />

Verhältnis alters bedingt<br />

ausscheidende<br />

Professor/-innen 1 2010<br />

zu Habilita tionen 2010<br />

in Personen Verhältnis<br />

Sprach- und Kulturwissenschaften 128 318 2,5<br />

Sport 2 14 7,0<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 91 139 1,5<br />

Mathematik, Naturwissenschaften 139 295 2,1<br />

Humanmedizin/Gesundheitswiss. 85 867 10,2<br />

Veterinärmedizin 5 22 4,4<br />

Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 3 22 7,3<br />

Ingenieurwissenschaften 50 57 1,1<br />

Kunst, Kunstwissenschaft 78 21 0,3<br />

Zentr. Einrichtungen (o. klinikspezif.<br />

E.)<br />

13 – –<br />

Zentr. Einrichtungen d. HS-Kliniken<br />

(nur Humanmedizin)<br />

– – –<br />

Insgesamt 594 1.755 3,0<br />

1 Auf Dauer beschäftigte Professorinnen und Professoren an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich<br />

Pädagogische H und Theologische H) und Kunsthochschulen<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, eigene Berechnung


378 WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Tabelle 3: Anteil altersbedingt ausscheidender Professorinnen und Professoren 2011<br />

bis 2020 an den Professorinnen und Professoren insgesamt 2010 nach Fächergruppen<br />

Fächergruppen<br />

Professor/-innen<br />

insgesamt 2010 1<br />

schnittlich 0,3 (Juniorprofessur) auf o,g<br />

Jahre (W3).<br />

Im Vergleich der drei Eckjahre<br />

2000, 2005 und 2010 nimmt das Durchschnittsalter<br />

der Nachwuchswissenschaftler<br />

zum Zeitpunkt der Promotion<br />

zunächst zu und geht 2010 auf das<br />

Durchschnittsalter des Jahres 2000 zurück.<br />

Während das Durchschnittsalter<br />

der Frauen im Zeitverlauf abnimmt,<br />

steigt das der Männer an. Frauen sind<br />

zum Zeitpunkt der Promotion in allen<br />

drei Eckjahren jünger als die Männer,<br />

wobei der Altersabstand zwischen den<br />

Geschlechtern im Zeitverlauf zunimmt.<br />

2010 sind Männer zum Zeitpunkt der<br />

Promotion im Durchschnitt über ein<br />

Jahr älter als Frauen.<br />

Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt<br />

der Habilitation steigt zwischen<br />

2000 und 2010 von 39,8 auf 40,8 Jahre<br />

an. In allen drei Eckjahren sind die<br />

Altersbedingt<br />

ausscheidende<br />

Professor/-innen 2<br />

2011–2020<br />

Anteil altersbedingt ausscheidende<br />

Professor/<br />

-innen 1 2011–2020 an<br />

Professor/-innen insg. 2010<br />

in Personen in %<br />

Sprach- und Kulturwissenschaften 3.907 1.527 39<br />

Sport 162 68 42<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss.<br />

2.633 770 29<br />

Mathematik, Naturwissenschaften 4.703 1.541 33<br />

Humanmedizin/Gesundheitswiss. 2.261 879 39<br />

Veterinärmedizin 146 59 40<br />

Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 351 149 42<br />

Ingenieurwissenschaften 1.755 678 39<br />

Kunst, Kunstwissenschaft 2.151 898 42<br />

Zentr. Einrichtg. (o. klinikspezif. E.) 169 55 33<br />

Zentr. Einrichtg. d. HS-Kliniken<br />

(nur Humanmedizin)<br />

8 3 38<br />

Insgesamt 18.246 6.627 36<br />

1 Auf Dauer beschäftigte Professorinnen und Professoren an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich<br />

Pädagogische H und Theologische H) und Kunsthochschulen<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, eigene Berechnung<br />

Frauen zum Zeitpunkt der Habilitation<br />

im Durchschnitt geringfügig älter als<br />

Männer, wobei sich der durchschnittliche<br />

Altersabstand der Geschlechter verringert.<br />

Das Durchschnittsalter der Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler bei<br />

Neuberufung sinkt zwischen 2000 und<br />

2010 tendenziell. Das betrifft in erster<br />

Linie den Zeitraum zwischen 2000 und<br />

2005 (von 42,2 auf 40,5 Jahre). Im Anschluss<br />

setzt ein leichter Anstieg auf 41<br />

Jahre ein bis zum Jahr 2010. Während<br />

Frauen im Jahr 2000 noch ein höheres<br />

Durchschnittsalter bei Neuberufung<br />

aufweisen, liegt es 2005 unter dem von<br />

Männern. Bis zum Jahr 2010 nimmt bei<br />

beiden Geschlechtern das Durchschnittsalter<br />

der Neuberufenen wieder<br />

leicht zu.<br />

Innerhalb der Besoldungsgruppen<br />

lassen sich in den Eckjahren deutliche<br />

Tabelle 4: Verhältnis der Bewerbungen zu den Berufungen von<br />

Professorinnen und Professoren an Universitäten* 2010<br />

Besoldungsgruppe Bewerbungen 2010 Berufungen 2010<br />

Verhältnis Bewerbungen<br />

zu Berufungen 2010<br />

W1 4.693 369 13<br />

W2 13.730 717 19<br />

W3 34.426 1.419 24<br />

Insgesamt 52.849 2.505 21<br />

* Und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich Pädagogische H und Theologische H) ohne Kunsthochschulen<br />

Quelle: GWK (2011): Chancengerechtigkeit in Wissenschaft und <strong>Forschung</strong>. Fünfzehnte Fortschreibung des Datenmaterials<br />

(2009/2010) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen, Heft 22, Bonn<br />

Unterschiede beim Durchschnittsalter<br />

zum Zeitpunkt der Neuberufung ausmachen.<br />

Im Jahr 2000 liegt das niedrigste<br />

Durchschnittsalter bei Neuberufung<br />

mit 39,1 Jahren für die C2-Besoldung<br />

vor. Die C3- und C4-Neuberufungen<br />

erfolgen durchschnittlich 2,8 und<br />

3,5 Jahre später. Im Jahr 2005 sind nach<br />

Einführung der Juniorprofessur dort die<br />

durchschnittlich jüngsten Neuberufungen<br />

zu verzeichnen (35,4 Jahre). Mit<br />

deutlichem Altersabstand von durchschnittlich<br />

fünf und sechs Jahren folgen<br />

Neuberufungen der W2- und W3-Besoldung,<br />

die insgesamt allerdings etwa ein<br />

Jahr jünger erfolgen als bei Neuberufung<br />

der C3- und C4-Besoldungsgruppen<br />

des Jahres 2000. Das Durchschnittsalter<br />

der Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler der W2- und W3-<br />

Neuberufungen steigt um jeweils durchschnittlich<br />

ein Jahr an, so dass sich der<br />

durchschnittliche Altersabstand zum<br />

Durchschnittsalter bei Neuberufung auf<br />

eine Juniorprofessur (35,3 Jahre) weiter<br />

vergrößert und durchschnittlich zwischen<br />

sechs und sieben Jahren beträgt.<br />

Während 2000 und 2005 in einzelnen<br />

Besoldungsgruppen der Altersdurchschnitt<br />

von Frauen zum Zeitpunkt<br />

der Berufung noch geringer ausfiel<br />

als der von Männern, sind Frauen<br />

2010 in allen Besoldungsgruppen älter.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS 379<br />

Pers.<br />

300.000<br />

280.000<br />

260.000<br />

240.000<br />

220.000<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

Überblick zur Entwicklung von wissenschaftlicher Qualifizierung und universitärer Karriere 2000 bis 2010 (in Pers.)<br />

Hochschulabsolvent/-innen<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Pers. Habilitationen Pers.<br />

Promotionen<br />

2.500<br />

26.500<br />

2.300<br />

2.100<br />

1.900<br />

1.700<br />

1.500<br />

23.000<br />

2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010 2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010<br />

Pers. Juniorprofessor/-innen Pers. Neuberufungen an Universitäten<br />

1.400<br />

800<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

26.000<br />

25.500<br />

25.000<br />

24.500<br />

24.000<br />

23.500<br />

0<br />

400<br />

2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010 2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.2, 4.4, Sonderauswertung, vgl. Anmerkungen in nachfolgender Tab.<br />

Entnommen aus dem Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong>, hg. vom Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs. Eine<br />

Kurzfassung des Berichtes mit weiteren Ergebnissen liegt dieser Ausgabe von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> bei.<br />

750<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450


380 SYSTEMAKKREDITIERUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Das „Mainzer Modell“<br />

Qualitätssicherung und -entwicklung durch<br />

Systemakkreditierung<br />

| GEORG K RAUSCH | Seit einigen Jahren besteht für<br />

die Hochschulen die Möglichkeit, nicht mehr einzelne Studiengänge an einer Universität<br />

begutachten zu lassen, sondern ein Qualitätssicherungssystem an der<br />

Hochschule zu entwickeln und dieses akkreditieren zu lassen. Diese neue Form<br />

der Systemakkreditierung hat die Universität Mainz erfolgreich umgesetzt.<br />

Die Qualitätssicherung in<br />

Hochschulen hat in der vergangenen<br />

Dekade an Bedeutung<br />

gewonnen. So geht mit der wachsenden<br />

Hochschulautonomie auch eine<br />

wachsende Verpflichtung zur öffentlichen<br />

Rechenschaftslegung einher. Dies<br />

betrifft insbesondere die Akkreditierung<br />

von Studiengängen. Ferner sind die<br />

Hochschulen selbst auf eine funktionale<br />

interne Qualitätssicherung angewiesen,<br />

da die Steuerung von Hochschulen valide<br />

Daten aus empirischen Untersuchungen<br />

voraussetzt. Qualitätssicherung<br />

ist demnach das konsequente<br />

Komplementär zur Hochschulautonomie<br />

im Hinblick auf interne Steuerungsprozesse<br />

und auf externe Legitimitätsanforderungen.<br />

Die Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz (JGU) erlangte im Jahre 2011 als<br />

erste deutsche Hochschule das Siegel<br />

der Systemakkreditierung. Vorausgegangen<br />

war ein zweijähriges Modellprojekt,<br />

das nicht unerheblich zur Entwicklung<br />

des Ende 2008 implementierten<br />

Verfahrens der Systemakkreditierung<br />

beigetragen hat. Ausgangspunkte des<br />

Modellversuchs waren die sehr unterschiedliche<br />

Verfahrensqualität der Programmakkreditierungen,<br />

die damit verbundene<br />

heterogene Interpretation von<br />

AUTOR<br />

Professor Dr. Georg Krausch ist<br />

Präsident der Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz.<br />

Akkreditierungsstandards sowie die<br />

fehlende Bindung der Verfahren an den<br />

strukturellen Kontext. Insbesondere<br />

fehlte eine systematische Koppelung der<br />

Verfahren an Fragen der Profilbildung<br />

im Bereich der <strong>Forschung</strong> oder der<br />

Nachwuchsförderung.<br />

Langjährige Tradition der<br />

Qualitätssicherung<br />

Der Modellversuch und die Systemakkreditierung<br />

knüpfen an eine langjährige<br />

Tradition der Qualitätssicherung an<br />

der JGU an. Bereits Anfang der 1990er<br />

Jahre wurde ein umfassendes Programm<br />

zur Qualitätsverbesserung in<br />

Studium und <strong>Lehre</strong> initiiert und wissenschaftlich<br />

begleitet. Seit Mitte der<br />

1990er Jahre gewann das Instrument<br />

der Evaluation mit an-<br />

schließenderZielvereinbarung in <strong>Forschung</strong>, Studium<br />

und <strong>Lehre</strong> an Bedeutung.<br />

Mit dem Einbezug der <strong>Forschung</strong><br />

ging die JGU frühzeitig<br />

einen spezifischen Weg, indem<br />

beide Kernaufgaben der Universität<br />

gleichgewichtig Gegenstand der Qualitätssicherung<br />

wurden. Darüber hinaus<br />

wurden durch die Einführung eines umfassenden<br />

Reorganisationsprozesses im<br />

Bereich der zentralen Verwaltung<br />

(„Neues Steuerungsmodell“) vielfältige<br />

Qualitätssicherungsprozesse im Wissenschaftsmanagement<br />

eingeleitet, die<br />

u.a. zur Auszeichnung als best practice-<br />

Hochschule beigetragen haben. Die gemeinsame<br />

Betrachtung von <strong>Forschung</strong>,<br />

<strong>Lehre</strong> und Wissenschaftsmanagement<br />

hat als „Mainzer Modell“ Eingang in die<br />

derzeitige Diskussion zur Qualitätssicherung<br />

gefunden.<br />

Für die Wahrnehmung der Qualitätssicherung<br />

implementierte der Senat<br />

der JGU 1999 das Zentrum für Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung (ZQ)<br />

als fachübergreifende wissenschaftliche<br />

Einrichtung. Dabei ist das ZQ in gleicher<br />

Weise den Fächern und Fachbereichen<br />

wie auch der Hochschulleitung<br />

verpflichtet. Ausdruck hierfür ist, dass<br />

dem ZQ ein Senatsausschuss zur Seite<br />

gestellt wurde, der für Grundsatzfragen<br />

der Qualitätssicherung verantwortlich<br />

zeichnete. 2011 wurde der Ausschuss<br />

durch einen Beirat mit Entscheidungskompetenz<br />

ersetzt, der aus hochschulinternen<br />

und -externen Mitgliedern besteht.<br />

Hiermit wurde die relative Unabhängigkeit<br />

des ZQ in Fragen der internen<br />

Akkreditierung nochmals betont.<br />

Entscheidend ist ferner das grundlegende<br />

Verständnis, dass sich Qualitätssicherung<br />

nicht auf die Beschreibung von<br />

Stärken und Schwächen beschränken<br />

»Die Hochschulen sind auf eine<br />

funktionale interne Qualitätssicherung<br />

angewiesen.«<br />

sollte, sondern wissenschaftlich fundierte<br />

Erklärungen bieten muss, die Grundlage<br />

für Veränderungsprozesse sind.<br />

Der dazu nötige Austausch zwischen<br />

Qualitätssicherung und Hochschulforschung<br />

findet bislang in der deutschen<br />

Hochschullandschaft noch zu wenig<br />

Beachtung.<br />

Über „Mindeststandards“<br />

hinausgehen<br />

Mit der Auszeichnung des Qualitätsmanagements<br />

durch den Stifterverband für<br />

die Deutsche Wissenschaft und die<br />

Heinz Nixdorf Stiftung wie auch durch


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SYSTEMAKKREDITIERUNG 381<br />

den Prozess der Systemakkreditierung<br />

wurden Steuerungsprozesse stärker als<br />

zuvor in den Blick genommen. Die Systemakkreditierung<br />

erlaubt es der JGU,<br />

ihre Studienprogramme selbstständig<br />

zu akkreditieren – und sie bietet insbesondere<br />

die Chance, im Einklang mit<br />

den Kriterien des Akkreditierungsrates<br />

eigene Standards zu formulieren, die<br />

auf die strukturellen Besonderheiten an<br />

der JGU eingehen und über die so genannten<br />

„Mindeststandards“ hinausgehen.<br />

Die Systemakkreditierung füllt<br />

mithin den Gedanken der Hochschulautonomie<br />

in besonderer Weise mit Leben.<br />

Die Definition von Zielen, Kriterien<br />

und Standards ist dabei ein kontinuierlicher<br />

Prozess. So diskutierte das<br />

Gutenberg Lehrkolleg der JGU (ein Expertengremium,<br />

das spezifische Fördermaßnahmen<br />

im Bereich von Studium<br />

und <strong>Lehre</strong> initiiert und die Hochschulleitung<br />

berät) kürzlich die der internen<br />

Akkreditierung zugrundeliegenden Kriterien.<br />

Die Möglichkeit zur Definition<br />

eigener Kriterien und deren hochschulinterne<br />

Erörterung lassen sich zweifel-<br />

los als zentraler Gewinn der Systemakkreditierung<br />

benennen. Im Sinne eines<br />

umfassenden Qualitätsmanagements<br />

kommt damit der Steuerungsebene die<br />

Setzung von Zielen und Leitlinien zu,<br />

während Qualitätssicherung die richtigen<br />

Instrumente bereithalten muss, um<br />

die Erreichung der Ziele messen zu<br />

können.<br />

Vorteile der Systemakkreditierung<br />

Die jüngsten Erfahrungen der JGU zeigen<br />

als weitere wesentliche Vorteile der<br />

Systemakkreditierung die höhere Konsistenz<br />

der internen Akkreditierungsentscheidungen<br />

und die bessere Koppelung<br />

von Akkreditierung und Strukturentwicklung.<br />

Beispielhaft ist die gemeinsame<br />

Betrachtung der <strong>Forschung</strong>sschwerpunktbildung<br />

und der Einrichtung<br />

von entsprechenden Masterstudiengängen,<br />

die einen deutlich breiteren<br />

Fokus bietet, als dies eine einzig auf die<br />

Betrachtung von Studienprogrammen<br />

ausgerichtete Akkreditierung leisten<br />

könnte. Gleichzeitig hat die System-<br />

Eine der produktivsten<br />

deutschen Literaturstiftungen<br />

Fördern, was es schwer hat. Dieser<br />

Grundsatz gilt auch für die Kölner<br />

Nyland-Stiftung. Die Literaturstiftung<br />

wurde 1955 von dem Schriftsteller Josef<br />

Winckler gegründet. Durch seinen Erfolgsroman<br />

„Der tolle Bomberg“ (1923,<br />

spätere Verfilmungen u.a. mit Hans Albers)<br />

war der Autor finanziell unabhängig<br />

und konnte sich ganz dem Schreiben widmen.<br />

Winckler verfasste 42 Bücher, die in<br />

unterschiedlichen Ausgaben eine Millionenauflage<br />

erreichten. Er zählt damit zu<br />

den populärsten Autoren der 1920er bis<br />

1950er Jahre.<br />

Schon zu Lebzeiten förderte Winckler viele<br />

seiner Schriftstellerkollegen. Winckler<br />

war Mitglied und zum Teil Gründungsmitglied<br />

mehrerer Schriftstellervereinigungen.<br />

In seinem Geburtsort Rheine erinnert<br />

heute ein Winckler-Museum an den äußerst<br />

umtriebigen Autor.<br />

Stiftungsziel der Nyland-Stiftung ist laut<br />

Satzung die Förderung der westfälischen<br />

und rheinischen Literatur. Außerdem sol-<br />

len die Werke Wincklers und seiner literarischen<br />

Mitstreiter auf dem Büchermarkt<br />

verfügbar gehalten werden. Dieser Aufgabe<br />

kommt die Stiftung neben der Herausgabe<br />

einer Gesamtausgabe auch dadurch<br />

nach, dass sie auf ihrer Homepage sämtliche<br />

Werke des Stifters in digitaler Form<br />

anbietet.<br />

Seit rund zwanzig Jahren leitet<br />

Prof. Dr. Walter Gödden die Geschicke der<br />

Stiftung. Gödden ist Mitarbeiter der Literaturkommission<br />

für Westfalen in Münster,<br />

Hochschullehrer in Paderborn und Leiter<br />

des Museums für Westfälische Literatur in<br />

Oelde-Stromberg. Unter seiner Ägide widmet<br />

sich die Stiftung nicht nur der Literaturvergangenheit,<br />

sondern auch der Gegenwartsliteratur.<br />

Bislang erschienen 91<br />

Veröffentlichungen in den neu begründeten<br />

Publikationsreihen „Neue westfälische<br />

Literatur“, „Hörbibliothek Nyland“, „Nyland<br />

Dokumente“ und „Nyland Literatur“.<br />

Einen Schwerpunkt bilden die inzwischen<br />

39 Bände von „Nylands Kleiner westfäli-<br />

akkreditierung die weitere Entwicklung<br />

des Qualitätsmanagements an der JGU<br />

von einer zunächst vornehmlich zentralen<br />

Ausrichtung zu einer Stärkung der<br />

Qualitätssicherungsprozesse in den Fächern<br />

und Fachbereichen geführt, wobei<br />

hierbei insbesondere Wert auf eine<br />

noch stärkere Maßnahmenorientierung<br />

im Anschluss an Qualitätssicherungsverfahren<br />

gelegt wird.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten,<br />

dass die erfolgreiche Systemakkreditierung<br />

an der JGU in erster Linie zu<br />

einem Mehr an gelebter Hochschulautonomie<br />

beigetragen hat. Wichtig ist<br />

hierbei sicherlich die lange Tradition einer<br />

wissenschaftsbasierten Qualitätssicherung<br />

innerhalb der Universität, die<br />

nicht nur Vertrauen in die handelnden<br />

Akteure und die Qualitätssicherungsverfahren<br />

erzeugt hat, sondern zudem<br />

sicherstellt, dass die Qualitätssicherungsverfahren<br />

nicht bloß Daten, sondern<br />

einen Erkenntnismehrwert erzeugen.<br />

Dies sind aus unserer Sicht die für<br />

den Erfolg des Qualitätsmanagements<br />

an der JGU wesentlichen Faktoren.<br />

Anzeige<br />

scher Bibliothek“. Die populäre, preisgünstige<br />

Taschenbuchreihe, die auf rund 150<br />

Seiten die Werke vergessener westfälischer<br />

Schriftsteller in kompakter Form<br />

vorstellt, hat seit rund drei Jahren mit „Nylands<br />

Kleiner rheinischer Bibliothek“ einen<br />

sehr vitalen Zwilling erhalten. Hier<br />

fungiert Dr. Enno Stahl vom Düsseldorfer<br />

Heine-Institut als Mitherausgeber. Die<br />

Veröffentlichungen der Stiftung erscheinen<br />

im Bielefelder Aisthesis-Verlag und in der<br />

Düsseldorf edition virgines. Jährlich gibt<br />

die Stiftung etwa zehn neue Medien<br />

heraus und gehört damit zu den produktivsten<br />

deutschen Literaturstiftungen.<br />

Neben ihren verlegerischen Aktivitäten betreut<br />

die Stiftung das umfangreiche<br />

Nyland-Archiv, das im Westfälischen<br />

Literaturarchiv Münster aufbewahrt und<br />

aufgearbeitet wird. Hier stehen die Werke<br />

des Stifters im Zentrum, aber auch viele<br />

seiner literarischen Weggefährten.<br />

www.nyland.de


382 LEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Weniger erzählen, mehr lehren<br />

Vorlesungen in Zeiten von YouTube<br />

| JÖRN L OVISCACH | Die Digitalisierung und weltweite<br />

Vernetzung bietet nach Meinung einer wachsenden Zahl von <strong>Lehre</strong>nden viele<br />

Möglichkeiten, die <strong>Lehre</strong> an den Hochschulen zu verändern und zu optimieren.<br />

Ein Beispiel einer Ergänzung der <strong>Lehre</strong> mittels des Internetportals YouTube.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Herr Professor<br />

Loviscach, Sie haben einen eigenen Kanal<br />

auf der Internetplattform YouTube<br />

mit über neun Millionen Zugriffen und<br />

über 20 000 Abonnenten. Das ist für einen<br />

Professor für Mathematik nicht gerade<br />

üblich. Wie kam es dazu?<br />

Jörn Loviscach: Anfang 2009 hatte ich<br />

eigentlich nur einen Weg gesucht, um<br />

meine Vorlesungen für einige weitere<br />

Studierende zugänglich zu machen.<br />

Diese hatten zuvor Mathematik bei einem<br />

Kollegen gehört, benötigten die<br />

Prüfung noch, hatten aber einen Zeitkonflikt<br />

mit meiner Vorlesung im Stundenplan.<br />

Nach wenig Experimentieren<br />

war klar, was die schlankste und billigste<br />

Lösung sein würde: als Tafelersatz<br />

Professor Jörn Loviscach lehrt Ingenieurmathematik<br />

und technische Informatik an<br />

der Fachhochschule Bielefeld.<br />

ein klassischer Windows-Tablet-PC (also<br />

ein vollwertiges Notebook mit Stift<br />

für den Bildschirm) und der im Raum<br />

installierte Beamer; Aufzeichnung mit<br />

kostenloser Bildschirmaufnahmesoftware<br />

und einem externen USB-Mikrophon;<br />

Bereitstellung via YouTube. Interessanterweise<br />

sieht mein bei Udacity<br />

mit recht viel Personal produzierter<br />

massiver offener Online-Kurs (MOOC)<br />

sehr ähnlich aus.<br />

F&L: Wie kam es zu diesem großen Interneterfolg?<br />

Jörn Loviscach: Durch Mundpropaganda<br />

und vor allem durch die Suchfunktion<br />

von YouTube haben die Videos dann<br />

Kreise gezogen, ungeplan-<br />

terweise. Inzwischen wird<br />

von diversen anderen Webseiten<br />

darauf verlinkt, auch<br />

von Hochschulen. Demnächst<br />

sollen die Videos direkt<br />

über das Portal GetInfo<br />

der Technischen Informationsbibliothek<br />

Hannover (TIB) verfügbar werden,<br />

Anfang 2014 auch über die webbasierte<br />

Plattform für audiovisuelle Medien,<br />

welche die TIB mit dem Hasso-Plattner-Institut<br />

für Softwaresystemtechnik<br />

an der Universität Potsdam (HPI) entwickelt.<br />

Meine Aufnahmetechnik hat sich im<br />

Wesentlichen nicht geändert. Ich habe<br />

allerdings zwischenzeitlich einiges an<br />

Software entwickelt, um den Zeitaufwand<br />

zu minimieren, aber auch um eine<br />

transparente Tafel zu simulieren, durch<br />

die hindurch man mich schreiben sehen<br />

kann – ein Effekt, der mir dann nach ei-<br />

nigen Experimenten doch zu ablenkend<br />

und aufwendig erschien.<br />

Drastisch geändert hat sich allerdings<br />

meine Art der Lehrveranstaltung.<br />

Es gibt keine Vorlesung mehr, denn die<br />

ist ja per Video verfügbar.<br />

F&L: Die elektronische Vorlesung ist<br />

für Sie eine neue Art des Lernens. Was<br />

unterscheidet sie von der normalen<br />

Vorlesung – die Wiederholbarkeit, die<br />

Unabhängigkeit vom Ort?<br />

Jörn Loviscach: Oh, nein, nicht die<br />

elektronische Vorlesung ist eine neue<br />

Art des Lernens, sondern vielmehr<br />

macht die elektronische Vorlesung den<br />

Weg frei für eine neue Art des Lernens –<br />

im Hörsaal und im Seminarraum. Das<br />

passive Zuhören – auch wenn es an<br />

Fachhochschulen durch Fragen ans Publikum<br />

unterbrochen wird – ist eine<br />

denkbar ineffektive Art, zu lernen. Mit<br />

»Die elektronische Vorlesung<br />

macht den Weg frei für eine neue<br />

Art des Lernens.«<br />

Hilfe von Videos kann man das auslagern,<br />

im Stile von MOOCs auch mit automatischen<br />

Checks garnieren. Mit Hilfe<br />

von Videos können die Studierenden<br />

vorbereitet in der Hochschule erscheinen,<br />

so dass sich die knappe gemeinsame<br />

Zeit viel besser nutzen lässt, insbesondere<br />

für Partnerarbeit bei komplexeren<br />

Aufgaben und für Diskussionen.<br />

Das nennt sich „Inverted Classroom“<br />

oder auch „Flipping the Class“.<br />

Der nächste Schritt ist, diese Präsenzveranstaltungen<br />

durch Binnendifferenzierung<br />

zu de-synchronisieren, so<br />

dass verschiedene Studenten an jeweils<br />

anderen Stellen im „Stoff“ sein können.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> LEHRE 383<br />

Das Ziel ist, dass sie die Inhalte wirklich<br />

„meistern“ (Mastery Learning),<br />

statt nur drüberzuhuschen. Denn das<br />

Drüberhuschen demotiviert nicht nur,<br />

sondern untergräbt auch das Verstehen<br />

und Behalten und Anwendenkönnen.<br />

F&L: Ihre Themen in den Filmen sind<br />

z.B. Matrizenmultiplikation, Vektorraum<br />

der sinusförmigen Schwingungen.<br />

Wieso interessiert dies ein „Millionenpublikum“?<br />

Jörn Loviscach: Viele der Videos behandeln<br />

Schulstoff; die anderen behandeln<br />

Stoff, der in jedem MINT-Studien-<br />

»Ich versuche, Mathematik<br />

als flexibles Handwerkszeug<br />

zu vermitteln.«<br />

fach drankommt. Aus den Kommentaren<br />

der Zuschauer auf Youtube schließe<br />

ich, dass viele unzufrieden mit dem Mathematik-Unterricht<br />

an ihrer Schule<br />

oder Hochschule „vor Ort“ sind. Meine<br />

Art, Mathematik darzustellen, ist schon<br />

etwas anders.<br />

Ich versuche, möglichst plastische,<br />

grafische Erklärungen zu geben und zu<br />

begründen, warum, weshalb, wieso man<br />

etwas so macht oder das Ergebnis so sein<br />

muss. Herleitungen per Formel finde ich<br />

äußerst unbefriedigend. Ich mache nicht<br />

das wenig inspirierende, an Universitä-<br />

ten gepflegte Schema Definition-Satz-<br />

Beweis, belasse es aber auch nicht beim<br />

Umherwerfen mit Formeln, in die dann<br />

gedankenlos etwas eingesetzt werden<br />

soll. Vielmehr versuche ich, Mathematik<br />

als flexibles Handwerkszeug zu vermitteln.<br />

Ich scheue mich obendrein nicht,<br />

zum x-ten Mal zu erklären, wie man einen<br />

Hauptnenner bildet.<br />

F&L: Obwohl Sie selbst mit den Online-Vorlesungen<br />

sehr erfolgreich sind,<br />

haben Sie den Trend zur „virtuellen<br />

Universität“ unlängst als „Dammbruch“<br />

bezeichnet, ja von einer „McDonaldisierung<br />

der Bildung“ gesprochen. Was<br />

meinen Sie damit?<br />

Jörn Loviscach: Die großen Anbieter<br />

von MOOCs in den USA<br />

schließen Kooperationen mit weniger<br />

bedeutenden Universitäten<br />

und mit Community Colleges, an<br />

denen diese Kurse wie normale Veranstaltungen<br />

angerechnet werden. Nicht<br />

nur, dass viele der MOOCs didaktisch<br />

von vorgestern sind: Die ohnehin schon<br />

schlechte Betreuung der Studierenden<br />

an diesen Institutionen wird damit noch<br />

verschlimmert unter dem Deckmantel,<br />

dass sich die horrenden Studiengebühren<br />

dadurch eindämmen ließen. Die<br />

Universitäten wie Stanford und Harvard<br />

dagegen, an denen diese MOOCs<br />

produziert worden sind, weigern sich,<br />

sie für ihre eigenen Studenten anzurechnen.<br />

YouTube-Seite von Professor Loviscach<br />

F&L: Auch Klausuren sehen Sie kritisch.<br />

Warum?<br />

Jörn Loviscach: Erstens sind Klausuren<br />

eine hochartifizielle Situation. Was im<br />

wahren Leben „Zusammenarbeit“ heißt<br />

und für den Erfolg unabdingbar ist, gilt<br />

bei der Klausur als Betrug. Wo ich im<br />

wahren Leben im Internet nachschlage,<br />

oder auf Plattformen wie Stack Exchange<br />

frage, muss ich in einer Klausur<br />

auswendig gelernt haben oder – falls erlaubt<br />

– das richtige Buch dabei haben.<br />

Zweitens ist es schwierig, in einer<br />

Klausur den kreativen Umgang mit dem<br />

Gelernten zu prüfen. In 90 Minuten<br />

kann man auf einen hilfreichen Gedanken<br />

kommen – oder auch nicht.<br />

Umgekehrt sehe ich, dass das, was<br />

eigentlich aufgrund der Klausuren aus<br />

der Schule „sitzen“ sollte, nicht sicher<br />

verfügbar ist. Immer mehr Erstsemester<br />

haben Probleme mit Bruchrechnen und<br />

inzwischen sogar mit „Punktrechnung<br />

vor Strichrechnung“.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass man<br />

zu Projektarbeiten übergeht, die man<br />

zum Beispiel in Form von „Portfolios“<br />

im Internet präsentiert. Das ist ein ganz<br />

anderer Anreiz: etwas Sichtbares und<br />

hoffentlich auch Sinnvolles zu produzieren.


384 POLITIKBERATUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Stuntmen fürs Komplizierte<br />

Eindrücke eines Mathematikers als Politikberater<br />

| CHRISTIAN H ESSE | Das Wahlrecht in Deutschland<br />

ist eine durchaus komplizierte Angelegenheit, und so verwundert es nicht,<br />

dass hier auch die Expertise von Mathematikern gefragt ist. Das Bundesverfassungsgericht<br />

hatte vor seinem Wahlrechtsurteil im vergangenen Jahr den Autor<br />

dieses Beitrages als Sachverständigen hinzugezogen. Ein Erlebnisbericht.<br />

Selbst in einem langen Mathematikerleben<br />

ergibt sich kaum<br />

je die Gelegenheit, vor dem<br />

höchsten deutschen Gericht aufzutreten.<br />

Der konkrete Anlass in meinem<br />

Fall war eine Verfassungsklage gegen<br />

das 2011 geänderte Wahlrecht für Bundestagswahlen.<br />

Beginnen wir mit zwei nahe liegenden<br />

Fragen: Warum war das bewährte<br />

Wahlrecht überhaupt geändert worden?<br />

Und warum sollten Mathematiker dabei<br />

mitwirken?<br />

Nun, das Verfassungsgericht hatte<br />

eine Überarbeitung des bestehenden<br />

Wahlrechts schon im Juli 2008 verlangt.<br />

Eine unerwartete Kuriosität war darin<br />

augenfällig geworden: Unter gewissen<br />

Umständen konnte eine Partei bei zusätzlichen<br />

Stimmen einen Sitz im Bundestag<br />

verlieren. Experten sprechen bei<br />

dieser Betriebsstörung von negativem<br />

Stimmgewicht. Und an dieser Stelle<br />

kommen Mathematiker ins Spiel: Zwar<br />

ist unser Zweistimmensystem keine Relativitätstheorie,<br />

doch quantitativ immerhin<br />

so kompliziert, dass es bisweilen<br />

selbst erfahrene Staatsrechtler über ihre<br />

Grenzen hinaus führt.<br />

Im Sommer 2011, als die Verhandlungen<br />

über einen Wahlrechtskompro-<br />

miss noch in vollem Gange waren, erreichte<br />

mich eine Anfrage aus dem Bundestag.<br />

Die CDU/CSU-Fraktion wolle<br />

mich dafür gewinnen, ein Sachverständigen-Gutachten<br />

über das Koalitionsmodell<br />

zu erstellen. Es gehe speziell darum,<br />

ob und gegebenenfalls wie häufig<br />

es negative Stimmgewichte<br />

zulasse.<br />

Ich fragte zunächst, warum<br />

man nicht einen Kollegen<br />

kontaktiert habe, der sich<br />

seit vielen Jahren mit der Mathematik<br />

des Wählens befasst.<br />

Die Antwort bestand darin, dass<br />

dieser den konkurrierenden Entwurf<br />

der SPD mitkonzipiert habe und die<br />

Gegenseite berate. Es gehe der<br />

CDU/CSU nun darum, eine politisch<br />

keinem Lager zuzuordnende Experten-<br />

Stimme in die Diskussion zu bringen.<br />

Ein optimales Wahlsystem<br />

gibt es nicht<br />

Vielleicht wundern Sie sich, warum bei<br />

Wahlrechtsfragen nicht die Expertise eines<br />

Mathematikers genügt, wozu noch<br />

einen Gegen-Mathematiker anheuern?<br />

Liefert Mathematik denn nicht die reine<br />

Wahrheit, so dass ein Mathematiker<br />

ausreichend ist?<br />

AUTOR<br />

Christian Hesse ist Professor für Mathematik an der Universität Stuttgart. Zu seinen<br />

<strong>Forschung</strong>sinteressen gehören nichtparametrische Dichteschätzung aus fehlerbehafteten<br />

Daten, Asymptotik der Lösungen partieller Differentialgleichungen mit stochastisch<br />

gestörten Anfangsbedingungen sowie Erstdurchgangszeitenprobleme für integrierte<br />

stochastische Prozesse.<br />

Die Antwort ist in dieser Richtung zu<br />

suchen: Einen Königsweg beim Wahlrecht<br />

in Form eines optimalen Wahlsystems<br />

gibt es nicht. Stets müssen Abstriche<br />

gemacht werden, können Fragwürdigkeiten<br />

bis hin zu Paradoxien auftreten.<br />

Beim maßgeschneiderten Entwurf<br />

eines Wahlrechts gilt es also Prioritäten<br />

zu setzen, parteipolitische Wünsche zu<br />

erfüllen und staatsrechtliche Aspekte zu<br />

bedenken, etwa ob Überhangmandate<br />

erlaubt sein, kompensiert oder verrechnet<br />

werden sollten.<br />

»Beim maßgeschneiderten<br />

Entwurf eines Wahlrechts gilt<br />

es, Prioritäten zu setzen.«<br />

Bei einem Kurzcheck der konkurrierenden<br />

Gesetzentwürfe wurde mir klar,<br />

dass das SPD-Modell einige Defizite<br />

aufwies. Die negativen Stimmgewichte<br />

waren nicht ausreichend beseitigt. Doch<br />

auch das Koalitionsmodell, im Stadium<br />

des Sommers 2011, war diesbezüglich<br />

problematisch. Ich würde es nicht vertreten<br />

können. Deshalb lehnte ich das<br />

Angebot ab, ein Gutachten zu erstellen,<br />

erwähnte aber, wie man durch kleine<br />

Modifikationen das Modell verbessern<br />

könnte. Damit glaubte ich für mich die<br />

Angelegenheit abgeschlossen.<br />

In der Politik ging indes die Entwicklung<br />

weiter. Um so manche Details<br />

der Wahlrechtsänderung wurde kontrovers<br />

gerungen. Ein überparteilicher<br />

Konsens konnte dabei nicht erreicht<br />

werden. Ende September 2011 wurde<br />

das Modell der Koalition im Alleingang<br />

dieser Fraktionen vom Bundestag verabschiedet.<br />

Die Reaktionen darauf waren mehrheitlich<br />

negativ. Ein Staatsrechtler<br />

sprach vom „liederlichsten Stück Wahl-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> POLITIKBERATUNG 385<br />

recht, dass ich je erlebt habe“ und ein<br />

Abgeordneter von „einem Anschlag auf<br />

die parlamentarische Demokratie". Die<br />

Opposition reichte umgehend Klage in<br />

Karlsruhe ein. Auch mehr als 3 000<br />

Bürger zogen vor das höchste Gericht.<br />

Im November 2011 kontaktierte<br />

mich die CDU/CSU-Fraktion erneut:<br />

Das Modell sei weiterentwickelt, die<br />

Verbesserungsvorschläge seien beherzigt<br />

worden. Man hoffe, dass ich nun<br />

bereit sei, ein Gutachten über das inzwischen<br />

verabschiedete Gesetz zu verfassen.<br />

Man werde mir alle relevanten<br />

Informationen zur Verfügung stellen<br />

und Kontakte herstellen zu allen benötigten<br />

Gesprächspartnern.<br />

Unterschiedliche Terminlogik<br />

Diesmal nahm ich den Auftrag an, nicht<br />

aber ohne zuvor klar betont zu haben,<br />

dass ich das Gutachten so objektiv wie<br />

möglich anlegen würde und die Zahlen<br />

für sich sprechen lassen werde. Und<br />

wenn meine Analyse das Koalitionsmodell<br />

weniger geeignet erscheinen ließe<br />

als alternative Modelle, so würde mein<br />

Gutachten diese Schlussfolgerung enthalten.<br />

Damit war man einverstanden.<br />

Politik und Mathematik funktionieren<br />

nach einer unterschiedlichen Terminlogik.<br />

Politiker verlangen oft kurzfristig<br />

nach einer Antwort während Mathematiker<br />

in längeren Zeiträumen<br />

denken. Politiker agieren ferner unter<br />

gänzlich anderen Regelungshorizonten.<br />

Es gilt, die Dinge für die absehbare Zukunft<br />

bestmöglich zu gestalten. Und<br />

wenn es dann Änderungsbedarf gibt,<br />

wird neu nachgedacht. In der Mathematik<br />

hat das, was einmal richtig gemacht<br />

worden ist, dauerhaft Bestand.<br />

Am Satz des Pythagoras gibt es auch<br />

nach mehr als drei Jahrtausenden keinen<br />

Nachbesserungsbedarf.<br />

Mein Ziel war es, das Gutachten zügig<br />

zu erstellen, andererseits wollte ich<br />

mit mathematischen Methoden tiefer<br />

schürfen und umfassender sein, als alles<br />

was ich bis dato zum neuen Wahlrecht<br />

gelesen hatte.<br />

Mathematiker sind Stuntmen fürs<br />

Komplizierte. In dieser Rolle sind sie<br />

vertraut damit, Probleme aus anderen<br />

Disziplinen zu bedenken. Das dafür benötigte,<br />

lokal begrenzte Fachwissen des<br />

anderen Wissensgebiets können sie sich<br />

meist schnell aneignen und dann ihre<br />

mathematische Schulung zum Einsatz<br />

bringen.<br />

Ich studierte die Modelle aus verschiedenen<br />

Perspektiven und veranlasste<br />

umfangreiche Simulationen, flog<br />

nach Berlin, um Gespräche zu führen.<br />

Meine Gesprächspartner aus der Politik<br />

empfand ich als gut vertraut mit der<br />

komplexen Materie. Im Nahbereich widersprachen<br />

die Wahlrechts-Experten<br />

dem Bild, das ich mir vorab von dem<br />

Verhältnis zwischen Politik und Beratung<br />

gemacht hatte: Nie wurde Druck<br />

in irgendeiner Weise auf mich ausgeübt.<br />

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386 POLITIKBERATUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Spürbar war allein eine gewisse Spannung,<br />

zu welchem Schluss das Gutachten<br />

kommen würde.<br />

Natürlich wollte ich nichts darüber<br />

aussagen, ob das neue Wahlsystem verfassungskonform<br />

ist, denn eine solche<br />

Aussage steht allein dem Bundesverfassungsgericht<br />

zu. Ein Mathematiker<br />

kann aber einem Urteil die Definition<br />

von negativem Stimmgewicht entnehmen,<br />

den damit zusammenhängenden<br />

gerichtlichen Auftrag an das Parlament<br />

ermitteln und diesen mit den Eigenschaften<br />

verschiedener Wahlsysteme<br />

vergleichen.<br />

Titanisches Ringen der Gegenpositionen<br />

Mein Abschlussbericht arbeitet Positiva<br />

und Negativa der im Bundestag diskutierten<br />

Wahlsysteme heraus, um dann<br />

zu einer Gesamteinschätzung zu kommen.<br />

Selten zuvor habe ich meine Worte<br />

sorgfältiger gewählt als bei diesem<br />

Gutachten. Ich wollte sprachlich so<br />

punktgenau wie möglich die Befunde<br />

festhalten.<br />

Mein Gutachten kommt zu der Einschätzung,<br />

dass das neue Wahlrecht die<br />

Vorgaben des Verfassungsgerichtsurteils<br />

vom Juli 2008 erfüllt. Die Ergebnisse<br />

habe ich im Sitzungshaus der Bundestags-Abgeordneten<br />

vorgestellt und das<br />

Gutachten im Februar 2012 öffentlich<br />

zugänglich gemacht.<br />

Die vom Bundestag und der Regierungskoalition<br />

bevollmächtigten Staatsrechtler<br />

beriefen sich in ihren Schriftsätzen<br />

für das Bundesverfassungsgericht<br />

ausführlich darauf. Die Opposition<br />

und Bürgerkläger vertretenden Staats-<br />

»Auch das aktuelle Wahlrecht<br />

besitzt ein verfassungsrechtliches<br />

Restrisiko.«<br />

rechtler versuchten naturgemäß, das<br />

Gutachten anzugreifen. Meist geschah<br />

das sachlich, aber nicht immer. Ich lernte,<br />

die quantitative Kompetenz der Verfahrensbeteiligten<br />

als unterschiedlich<br />

einzuschätzen.<br />

Im Frühjahr 2012 bereitete sich<br />

auch Karlsruhe erkennbar auf die Bearbeitung<br />

der Klage vor. Im politischen<br />

Berlin kursierte die Information, dass<br />

der berichterstattende Richter ein 285seitiges<br />

Dossier für die anderen Mitglieder<br />

des zweiten Senats verfasst habe.<br />

Eine mündliche Verhandlung wurde<br />

für den 5. Juni 2012 anberaumt. Der Tag<br />

der Anhörung begann mit einem halbstündigen<br />

Treffen der Verfahrensbeteiligten<br />

mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts,<br />

der die Verhandlung<br />

leiten würde. Wichtig aus meiner<br />

Sicht waren die Programmpunkte zum<br />

negativen Stimmgewicht und zum<br />

Komplex der Überhangmandate.<br />

»Die Tendenz der Richter war<br />

aus ihren Fragen nicht zu<br />

entnehmen.«<br />

Für die Verhandlung hatten beide<br />

Lager neben zahlreichen, meist hochkarätigen<br />

Staatsrechtlern viel politische<br />

Prominenz aufgeboten. Auch ehemalige<br />

Verfassungsrichter waren anwesend.<br />

Dazu kamen zwei Mathematiker<br />

als Sachverständige. Bei den Medien<br />

stieß die Veranstaltung auf enormes Interesse.<br />

Von kleinen Polemiken abgesehen<br />

verlief die Anhörung ausgesprochen<br />

sachlich. Es war ein titanisches Ringen<br />

zwischen den Gegenpositionen um die<br />

Gedanken in den Köpfen der Richter.<br />

Als der Staub sich legte, was erst in den<br />

Abendstunden der Fall war, hatte nach<br />

meiner Einschätzung die Unterstützerseite<br />

gegen die Klägerseite einen klaren<br />

Punktsieg davongetragen. Doch das<br />

zählte natürlich nicht. Es kam auf das<br />

Gericht an. Die Tendenz der Richter<br />

war aus ihren Fragen aber nicht zu entnehmen.<br />

Die spannende Frage für mich war,<br />

ob sich das Gericht an seine frühere Definition<br />

des negativen Stimmgewichts<br />

halten würde. Auf dieser Definition hatte<br />

ich mein Gutachten<br />

aufgebaut. Sollte das Gericht<br />

diese Sicht aufrechterhalten,<br />

würde das neue<br />

Wahlrecht wohl Gnade<br />

finden vor den Augen der<br />

Richter. Wenn das Gericht<br />

aber seine eigene Definition erweitern<br />

würde, dann konnten die Richter aus<br />

meinem Gutachten entnehmen, dass<br />

unter dieser Erweiterung andere inverse<br />

Effekte von der Größenordnung wie im<br />

alten Wahlrecht möglich sind.<br />

Überraschendes Urteil<br />

Einige Wochen später wurde der 25. Juli<br />

2012 als Termin der Urteilsverkündung<br />

bekanntgegeben. Die Verfahrensbeteiligten<br />

und alle wichtigen Medien<br />

waren im Amtssitz des Bundesverfassungsgerichts<br />

anwesend. Das Urteil<br />

wurde vom Präsidenten verlesen.<br />

Die Richter hatten das Wahlrecht<br />

für verfassungswidrig erklärt. Die Entscheidung<br />

war mit 8:0 Stimmen ergangen.<br />

Details der umfassenden Begründung<br />

deuten daraufhin, dass das Urteil<br />

Ergebnis eines Kompromisses unter den<br />

Richtern ist, möglicherweise um eine<br />

abermalige 4:4 Pattsituation zu vermeiden,<br />

wie sie bei einer berühm-<br />

ten Entscheidung zu Überhangmandaten<br />

aufgetreten war.<br />

Der Senat hatte tatsächlich<br />

einen erweiterten Begriff des<br />

negativen Stimmgewichts zugrunde<br />

gelegt und gleichzeitig die Zulässigkeit<br />

von Überhangmandaten eingeschränkt.<br />

Das Gericht hatte also<br />

gleich an zwei wichtigen Stellschrauben<br />

Verschärfungen gegenüber seiner früheren<br />

Rechtsprechung vorgenommen. Damit<br />

konnte der Gesetzgeber nicht rechnen.<br />

Diesen stärkeren Anforderungen<br />

wurde das Wahlrecht nicht gerecht.<br />

Die Bundesrepublik besaß also nach<br />

dem 25. Juli 2012 kein gültiges Wahlrecht.<br />

Erst kürzlich, im Februar <strong>2013</strong>,<br />

hat der Bundestag wieder ein Wahlrecht<br />

verabschiedet. Es handelt sich um eine<br />

Kombination aus Anteilen des früheren<br />

Koalitionsmodells und einem Verfahrensschritt<br />

des SPD-Modells, welcher<br />

Überhangmandate durch Ausgleichsmandate<br />

für andere Parteien kompensiert.<br />

Meine eigenen Überlegungen zu diesem<br />

Modell haben ergeben, dass negative<br />

Stimmgewichte damit weiterhin auftreten<br />

können. Beispiele sind leicht verfügbar:<br />

Hätte die Linkspartei bei der<br />

Wahl 2009, mit dem neuen Wahlrecht<br />

ausgezählt, 8 000 Stimmen in Hamburg<br />

mehr erhalten, wäre ihr im Bundestag<br />

ein Sitz verloren gegangen. Insofern besitzt<br />

auch das aktuelle Wahlrecht, ungeachtet<br />

der Aussagen einiger Experten,<br />

ein verfassungsrechtliches Restrisiko.<br />

Auch kann es zu einer erheblichen Aufblähung<br />

des Bundestages führen. Man<br />

hört hinter den Kulissen, dass auch in<br />

Berlin kaum jemand glücklich damit<br />

sei. Es ist nicht ausgeschlossen, dass<br />

sich einige der schärfsten Kritiker des<br />

früheren Wahlrechts nach diesem zurücksehnen<br />

werden, wenn dereinst die<br />

Stimmen der nächsten Bundestagswahl<br />

ausgezählt sind.<br />

Wahrscheinlich werden wir eine Änderung<br />

auch dieses Wahlrechts noch erleben.<br />

Man kann davon ausgehen, dass<br />

auch dann Mathematiker als Politikberater<br />

in Rechtsfragen gefragt sind.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 387<br />

Beamtenbesoldung <strong>2013</strong>/2014<br />

| DOKUMENTATION | Der Tarifabschluss der Angestellten im Öffentlichen Dienst sieht Tarifsteigerungen<br />

von 2,65 Prozent ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> und von 2,95 Prozent ab dem 1. Januar 2014 vor. Dieses Ergebnis wird nach<br />

dem derzeitigen Stand auf die Beamtenbesoldung keineswegs überall (vollständig) übertragen. Während bspw. der Freistaat<br />

Bayern die Beamtenbesoldung zeit- und inhaltsgleich erhöht, sehen andere Dienstherren erhebliche zeitliche Verzögerungen,<br />

Differenzierungen nach unteren, mittleren und „höheren“ Besoldungsgruppen oder sogar „Nullrunden“ vor.<br />

Besoldungserhöhungen <strong>2013</strong>/2014<br />

Besoldungsrunde <strong>2013</strong>/2014<br />

Stand: 22.4.<strong>2013</strong><br />

Baden-Württemberg Ab A 12 zum 1. Januar 2014: 2,65%<br />

A 10/A11 zum 1. Oktober <strong>2013</strong>;<br />

Bis A 9 zum 1. Juli <strong>2013</strong>: 2,65%<br />

Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />

Bayern Zum 1. Januar:<br />

2,65%<br />

Berlin Zum 1. August:<br />

2,0%<br />

Erhöhung <strong>2013</strong> Erhöhung 2014 Status<br />

Ab A 12 zum 1. Januar 2015: 2,95%<br />

A 10/A11 zum 1. Oktober 2014;<br />

Bis A 9 zum 1. Juli 2014: 2,95%<br />

Zum 1. Januar:<br />

2,95%<br />

Entscheidung für 2014 erst in den Haushaltsberatungen<br />

2014/2015<br />

Ankündigung der Landesregierung vom 20.3.<strong>2013</strong><br />

Gesetzentwurf<br />

Gesetzentwurf<br />

Brandenburg Keine Informationen<br />

Bremen Ab A 13: 0,0%<br />

A 11/12: 1,0%<br />

A 2 - A 10: 2,65% jeweils zum 1. Juli<br />

Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />

Hamburg Zum 1. Januar:<br />

2,65%<br />

Hessen (nicht Mitglied der<br />

Tarifgemeinschaft deutscher<br />

Länder)<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1. Variante: Alle Besoldungsgruppen zum 1.<br />

Juli: 2,0% sowie Sockelbetrag von 25 €<br />

2. Variante: Ab A 10 zum 1. Juli: 2,45%<br />

Bis A 10 zum 1. April: 2,45%<br />

Ab A 13: 0,0%<br />

A 11/12: 1,0%<br />

A 2 - A 10: 2,95% jeweils zum 1. Juli<br />

Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />

Zum 1. Januar:<br />

2,95%<br />

Alle Besoldungsgruppen zum 1. Januar: 2,0%<br />

Alle Besoldungsgruppen zum 1. Januar 2015:<br />

weitere 2,0%<br />

Niedersachsen Zum 1. Januar: 2,65 % Im Rahmen der Aufstellung des Haushaltsplans<br />

2014 im Sommer dieses Jahres soll über die<br />

Übertragung der zweiten Stufe entschieden<br />

werden.<br />

Nordrhein-Westfalen Ab A 13: 0,0%<br />

A 11/A12: 1,0%<br />

A 2 – A 10:<br />

2,65%<br />

jeweils zum 1. Januar<br />

Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />

Ab A 13: 0,0%<br />

A 11/A12: 1,0%<br />

A 2 – A 10:<br />

2,95%<br />

jeweils zum 1. Januar<br />

Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />

Rheinland-Pfalz Zum 1. Januar: 1,0 % Zum 1. Januar: 1,0 %<br />

Zum 1. Januar 2015 und 2016: jeweils 1,0 %<br />

Ankündigung Finanzsenatorin<br />

Ankündigung Senatssprecher<br />

Eine mögliche Reduzierung der Besoldungserhöhung<br />

um 0,2% zur Bildung einer Vermögensrücklage ist hier<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Der Innenminister äußerte sich nach Abschluss der<br />

Verhandlungen im Tarifbereich nicht darüber, ob diese<br />

Tarifeinigung zeit- und inhaltsgleich auf den hessischen<br />

Beamtenbereich übertragen wird.<br />

Ankündigung der Landesregierung<br />

Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />

zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />

Gesetzentwurf<br />

Eine mögliche Reduzierung der Besoldungserhöhung<br />

um 0,2% zur Bildung einer Vermögensrücklage ist hier<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Ankündigung der Landesregierung vom 18.3.<strong>2013</strong><br />

Ankündigung der Landesregierung<br />

Saarland Keine Informationen<br />

Sachsen Die Übertragung des Tarifergebnisses des TV-L ist<br />

noch offen. Nach derzeitigen Informationen hat der Finanzminister<br />

eine zeitverzögerte Übernahme angekündigt.<br />

Sachsen-Anhalt Zum 1. Juli:<br />

2,65%<br />

Schleswig-Holstein Ab A 14: 1,3%<br />

Bis A 13: 2,45%<br />

jeweils zum 1. Juli<br />

Bis A 11: Einmalzahlung von 360 € zum 1. Mai<br />

<strong>2013</strong> und zum 1. März 2016<br />

Thüringen Zum 1. Oktober:<br />

2,45%<br />

Zum 1. Juli:<br />

2,95%<br />

Ab A 14: 1,3%<br />

Bis A 13: 2,75%<br />

jeweils zum 1. Januar 2015<br />

Alle Besoldungsgruppen zum 1. Juli 2016 und<br />

zum 1. Juli 2017: jeweils 1,3%<br />

Bis A 11: Einmalzahlung von 600 € zum 1. Juli<br />

2014<br />

Zum 1. Juli:<br />

2,75%<br />

Gesetzentwurf<br />

Ankündigung der Landesregierung vom 20.3.<strong>2013</strong><br />

Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />

zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />

Ankündigung Finanzminister vom 16.4.<strong>2013</strong><br />

Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />

zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Recherche: RA Nico Rodenberg


388 WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Wissenschaftler lesen, um zu zitieren,<br />

und schreiben, um zitiert zu werden.<br />

Raymund Plauderer<br />

(Zitierbetriebswissenschaftslehre)<br />

Fast eine Festrede<br />

Über die Wissenschaftsbetriebslehre<br />

unter besonderer Berücksichtigung der DFG<br />

| HANS-GEORG S OEFFNER | Nicht gerade häufig,<br />

aber doch das ein oder andere Mal geschieht es, dass sich die sonst so nüchterne<br />

Wissenschaft auch augenzwinkernd und ironisch mit sich selbst befasst.<br />

Ein Beispiel in Form „Fast eine Festrede“.<br />

Wer in Kategorien des Wissenschaftssystems<br />

denkt,<br />

wird sofort sehen, dass es<br />

sich bei der Zitierbetriebswissenschaftslehre<br />

um eine Subdisziplin des umfassenden,<br />

neuen Paradigmas handeln<br />

muss: der Wissenschaftsbe-<br />

triebslehre (WBL) – einer<br />

göttlichen Eingebung,<br />

schaumgeboren aus ‚Entfesselter<br />

Wissenschaft‘ (EW)<br />

(Wunderlich, Otto (Hrsg.)<br />

(1993): Entfesselte Wissenschaft. Beiträge<br />

zur Wissenschaftsbetriebslehre,<br />

Westdeutscher Verlag, Opladen). Dank<br />

ihrer göttlichen Vitalität konnte sie ihren<br />

Halbbruder ‚Wissenschaft ohne Betrieb‘<br />

problemlos entmannen.<br />

Als Ahnherr, Förderer und erster<br />

Praktiker der Wissenschaftsbetriebslehre<br />

(WBL) gilt Gregorij Alexandrowitsch<br />

Potemkin (1739-1791), Fürst, Feldmarshall,<br />

Staatsmann, politischer Philosoph<br />

und Günstling Katharinas II. Weltweite<br />

Anerkennung erfuhr er als Begründer<br />

der ‚Fassadenlehre‘ (vgl. EW). Während<br />

Hegel später im Sinne des idealistischen<br />

Foto: Kerstin Sc hneider<br />

Realismus behaupten wird, das Wirkliche<br />

sei das Vernünftige und das Vernünftige<br />

das Wirkliche, kommt Potemkin<br />

solchen Trivialeinsichten nicht nur<br />

zuvor, sondern denkt auch weit über sie<br />

hinaus. Die Maxime des Potemkinschen<br />

Prä- und Postkonstruktivismus lautet<br />

ebenso schlicht wie genial und politisch<br />

hellsichtig: „Das Wirkliche ist Fassade<br />

und die Fassade das Wirkliche“.<br />

Soziologen werden die Nähe der<br />

Potemkin-Maxime zum Thomas-Theo-<br />

»Das Wirkliche ist Fassade und<br />

die Fassade das Wirkliche.«<br />

rem, der so genannten ‚Situationsdefinition‘<br />

erkannt haben. Wenn nicht, so<br />

helfe ich aus der Sicht politischer Soziologie<br />

mit einer Variation der Potemkin-<br />

Maxime nach: „Wenn jemand eine Fassade<br />

für die Realität hält, dann wird die<br />

Fassade für ihn in den Konsequenzen<br />

seines Handelns real“. – Dass die Fassadenlehre<br />

oder ‚Fassadologie‘ in ihrer<br />

Bedeutung, Wirklichkeitswahrnehmung<br />

und Realitätsgestaltung für Politik und<br />

Medien ganz und gar nicht überschätzt<br />

werden kann, zeigt sich sowohl in der<br />

Realpolitik als auch im Talkshowparlamentarismus.<br />

Beide folgen dem in der<br />

AUTOR<br />

Professor (em.) Dr. Hans-Georg Soeffner, lehrte bis zu seiner Emeritierung an der<br />

Universität Konstanz Allgemeine Soziologie. 2007 bis 2011 war er Vorsitzender der<br />

Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Er ist Vorstandsmitglied und Permanent Fellow<br />

am Kulturwissenschaftichen Institut (KWI), Essen.<br />

Fassadologie formulierten „kategorischen<br />

Passiv“: „Mehr Worte, weniger<br />

Taten!“<br />

Das kategorische Passiv<br />

Wegen seiner Prägnanz und Einprägsamkeit<br />

wurde das kategorische Passiv<br />

folgerichtig zum Gründungsmotto der<br />

Akademie für Absurdologie (AA), einer<br />

Denkfabrik, an der die Anregungen Potemkins<br />

analytisch kalt und gnadenlos<br />

zuende gedacht wurden. Die Akademie,<br />

Profilschärfungsschmiede, Ausbildungsund<br />

Think Tank für Nachwuchswissenschaftler,<br />

hat in den letzten Jahren nicht<br />

nur ein dauerevaluiertes Curriculum geschaffen,<br />

sondern dieses auch in einer<br />

Serie von Summer Schools for Advanced<br />

Study allen interessierten Graduierten<br />

und Postgraduierten zugänglich gemacht.<br />

Zur Veranschaulichung der zielgerichteten<br />

Profilschärfe nenne ich<br />

exemplarisch die Themen ausgewählter<br />

Seminare:<br />

– „Thesen Schmieden“ (4 ECTS-Punkte)<br />

– „Scientifisches Filibustern“ (6 ECTS-<br />

Punkte)<br />

– „Die Verflüchtigung des Gedankens<br />

beim Reden“ (16 ECTS-Punkte)<br />

– „Beschwörung des Offenkundigen“ (6<br />

ECTS-Punkte)<br />

– „Das Fenster in der Rede“ (politische<br />

Rhetorik) (6 ECTS-Punkte)<br />

– „The Competitive Identity – Sozialpsychologie<br />

für Junior Scientists“ (8<br />

ECTS-Punkte)<br />

– „Einführung in die Sitzungsbetriebslehre”<br />

(verpflichtend) (16 ECTS-<br />

Punkte)<br />

Sinnbildlich stehen der exzellente<br />

Ruf und die Leuchtturmfunktion der<br />

Akademie für Absurdologie (AA) für<br />

die Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsbetriebslehre<br />

(WBL). Allerdings<br />

setzt sich die WBL trotz verheißungs-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE 389<br />

voller Anfänge im 19. und beginnenden<br />

20. Jahrhundert erst im Verlauf des<br />

Wirtschaftswunders endgültig durch.<br />

Zweifellos hängt dies mit der zunehmenden<br />

Internationalisierung der Deutschen<br />

Wissenschaftskultur (DWK) zusammen.<br />

Erst sie optimiert das ‚kategorische<br />

Passiv‘ zur Vollendung: „Noch<br />

mehr und vor allem exotischere Worte<br />

und noch weniger Taten“.<br />

Wissenschaftsbetriebslehre<br />

Vorreiter dieser Entwicklung war (vgl.<br />

EW) das 1953 zu Köln gegründete Institut<br />

für Wissenschaftsbetriebslehre<br />

(IfWBL). Es war die Keimzelle der metastasenähnlichen<br />

Vermehrung von<br />

Lehrstühlen der WBL an allen denkbaren<br />

Universitäten, die nun ihrerseits<br />

Vertreter in den neu gegründeten Deutschen<br />

Rat für Wissenschaftsbetriebslehre<br />

(DRfWBL) entsandten, mit dem unmissverständlichen<br />

Auftrag, proaktiv<br />

die Politik für die WBL zu gewinnen:<br />

erfolgreich, wie sich schnell erwies.<br />

Entscheidenden Anteil an diesem<br />

Erfolg hatte die für die WBL zentrale<br />

Theorie des ‚symbolischen Aktivismus‘.<br />

Sie zielführend und wiederum proaktiv<br />

umzusetzen, bedurfte jedoch einer ausgereiften<br />

Methodologie: der am Maxund-Moritz-Institut<br />

zu Wiedensahl entwickelten<br />

‚progressiven Tautologie‘. Der<br />

konsequente Zusammenschluss von<br />

Theorie und Methodologie hatte naturgemäß<br />

direkte Auswirkungen auf die<br />

neu entstehende Sitzungs- und Kongressbetriebslehre<br />

(SKBL) und deren<br />

Methodenset („mixed methods“), bestehend<br />

aus Folienkunde, Paraphrastik,<br />

avancierter Pleonastik, Banalogie und<br />

nicht zuletzt aus dem immer reicher<br />

blühenden Powerpointillismus.<br />

Zu dessen unaufhaltsamer Entfaltung<br />

trug maßgeblich der wegweisende<br />

Festvortrag von Anne Logoklonie Potlatsch<br />

an der Potemkin Akademie zu<br />

Berlin (2005) bei. Thema: „Der Powerpoint-Tauglichkeits-Test<br />

als Evaluationskriterium<br />

moderner Wissenschaftsbetriebslehre<br />

im Zeitalter der postkommunikativen<br />

Gesellschaft“ – ein Thema,<br />

das jeden sensiblen audiovisuellen Paraphrastiker<br />

in wohlige Tagträume entführt.<br />

Incentives für angewandte progressive<br />

Tautologie<br />

Da allen Bemühungen, die progressive<br />

Tautologie jederzeit praktisch umzusetzen,<br />

zum Trotz immer wieder rhetorische<br />

Unzulänglichkeiten selbst bei prominenten<br />

Vertretern der WBL zu beobachten<br />

waren, schlug die Ethik-Kommission<br />

für gute wissenschaftsbetriebliche<br />

Praxis die Schaffung von Incentives<br />

vor: akademische Preise, mit deren Verleihung<br />

Redner gewürdigt werden, die<br />

sich um die angewandte progressive<br />

Tautologie verdient machten.<br />

Zu danken ist hier der Hohenloeschen<br />

Mainzelmann-Stiftung für Beobachtungen<br />

zweiter Ordnung. Sie griff<br />

engagiert diesen Vorschlag auf und<br />

schuf den von Beginn an renommierten<br />

„Äh-Preis für herausragende Leistungen<br />

Wissenschaftliche Karriere<br />

Fragen und Antworten – 2006 bis 2012<br />

Seit 2006 veröffentlicht die Zeitschrift <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> jeden Monat Antworten auf<br />

häufig gestellte Fragen (FAQs). Der vorliegende Forumband ist die Zusammenstellung<br />

der in den letzten Jahren gestellten Fragen und Antworten rund um die Themen<br />

Bewerbung, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Berufungsverfahren, Berufungsverhandlung,<br />

Besoldung und Vergütung, Allgemeine Karrieretipps, Hochschul- und Dienstrecht, Ruhestand<br />

und Versorgung, Nebentätigkeit sowie Steuern und Versicherung.<br />

Der Forumband bietet Ihnen zu wichtigen „weichen“ und „harten“ Themen eine erste<br />

Orientierungshilfe zu zentralen Aspekten der Karriereplanung und der (rechtlichen)<br />

Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland.<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Rheinallee 18-20<br />

53173 Bonn<br />

E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Fax: 0228 / 902 66 80<br />

in der Performanz progressiver Tautologie“.<br />

Es war Professor Dr. Hektor Ohnende,<br />

der schon bei der ersten Preisverleihung<br />

präzise jener bis heute gültigen,<br />

wissenschaftsbetriebs – äh – lehrerischen<br />

Einsicht Worte verlieh, die der<br />

deutschen akademischen Rhetorik allein<br />

gerecht wird: „Erst im »Äh« kommt<br />

der deutsche Wissenschaftler wirklich<br />

zu sich“ (vgl. EW).<br />

Der aufmerksamen Beobachtung<br />

zweiter Ordnung entging allerdings<br />

nicht, dass der „Äh-Preis“ nicht ausreichte,<br />

den arabeskenhaften Ornat<br />

deutscher akademischer Rede hinreichend<br />

zu würdigen. Folgerichtig trat daher<br />

schon bald der „Sozusagen-Preis“,<br />

verliehen von der Hochschul- Rhetorenkonferenz<br />

(HRK) in erbitterte Konkurrenz<br />

zu der Mainzelmann-Stiftung.<br />

Dem Komparatisten Prof. PhD Jaques<br />

Sansfin, Princeton, kommt dabei das<br />

Verdienst zu, dem ‚Sozusagen-Preis‘<br />

schon früh internationale Beachtung<br />

verschafft zu haben durch die – in deutscher<br />

Sprache verfasste – Feststellung:<br />

„Im Sozusagen trägt die deutsche akademische<br />

Rede quasi gewissermaßen<br />

sich selbst“ (vgl. Ztschr. Mind, Talk and<br />

Infinity, Volume MCCXXII).<br />

Wer die immanente Dynamik der<br />

WBL kennt, ahnt freilich, dass man sich<br />

mit nur zwei Preisen nicht zufrieden geben<br />

konnte – zumal die politische Dimension<br />

der Fassadologie in ihnen<br />

nicht angemessen gewürdigt wird. So<br />

war es nur konsequent, dass die Talkshowparlamentarische<br />

Gesellschaft<br />

Forum<br />

Wissenschaftliche Karriere<br />

Fragen und Antworten<br />

2006 bis 2012<br />

Heft 82<br />

Dezember 2012<br />

Anzeige<br />

160 Seiten, ISBN 978-3-924066-98-7, 17,- € inkl.<br />

Porto (für Mitglieder des DHV 15,- € inkl. Porto)


390 WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

(TPG) mit unüberhörbarer medialer<br />

Verstärkung ihren eigenen Preis auslobte:<br />

den „Angela-Häkel-Preis für dunstige<br />

Paraphrastik, die Kostümierung von<br />

Leerstellen und die Pflege der Kalenderweisheit“.<br />

Erster Preisträger war Karl-<br />

Odo Schmitt, dessen dreijährige Vorlesung<br />

(2007-2010) „Leviathan‘s Speech“<br />

mit diesem Preis belohnt wurde.<br />

Die früh einsetzende Konkurrenz<br />

der Preiskomitees kam insgesamt der<br />

WBL zugute, insbesondere deren Praxisfeldern:<br />

der Sitzungs- und Konferenzbetriebslehre.<br />

Hier fanden nun –<br />

deutlich sichtbar – Kommunikationsdidaktiker<br />

mit Consultanterfahrungen ihr<br />

genuines Betätigungsfeld. Ihnen verdanken<br />

wir auch ein Kompendium von<br />

Grundregeln, dessen Umsetzung den<br />

Erfolg jeder Sitzung oder Konferenz garantiert.<br />

Die Wunderlichkette<br />

Exemplarisch und in Kürze seien in Folgenden<br />

einige wenige, aber zentrale Regeln<br />

und Leitsätze genannt, so zunächst<br />

die Basisempfehlung zum Führen einer<br />

Rednerliste (vgl. EW): „Man führe eine<br />

Rednerliste so, dass sie<br />

lang genug ist, um zu<br />

verhindern, dass ein<br />

Diskussionsbeitrag in<br />

unmittelbaren Bezug<br />

steht zu dem Beitrag<br />

eines Vorredners“. Sowohl<br />

die paraphrastische<br />

als auch die banalogische<br />

Qualität jeder Sitzung wird<br />

durch die kompromisslose Einhaltung<br />

dieser Empfehlung gewährleistet.<br />

Dem bereits mehrfach gewürdigten<br />

Absurdologen und Universalrhetoriker<br />

Otto Wunderlich (vgl. EW) verdanken<br />

wir die Formulierung der „Wunderlich-<br />

Kette“, mit der die Übertragung eines<br />

geologischen Phänomens, des Mäanderns,<br />

auf die Dynamik auch geisteswissenschaftlicher<br />

Sitzungen gelingt. Der<br />

Satz I der „Wunderlich-Kette“ lautet<br />

dementsprechend: „Die Selbstdarstellung<br />

eines Sitzungsteilnehmers, die Entdeckung<br />

seiner Sitzungspotenz also,<br />

führt zu einer zusätzlichen Aufladung<br />

bei den anderen Sitzungsteilnehmern<br />

und damit zur Notwendigkeit weiterer<br />

Interventionen“.<br />

Jean Claude Ruderer, Politprofi und<br />

Wunderlich-Schüler erster Hand, konnte<br />

anhand empirischer Analysen von<br />

EU-Krisensitzungen die – wahrscheinlich<br />

universelle – Gültigkeit dieses Satzes<br />

nachweisen und medienwirksam<br />

aufarbeiten. Im Augenblick arbeitet Ru-<br />

derer an dem empirischen Nachweis,<br />

dass auch der Satz II der „Wunderlich-<br />

Kette“ – bezogen auf die rhetorische<br />

Konstruktion der Wirklichkeit im Zeitalter<br />

angewandter Fassadologie (s.o.) –<br />

den Anspruch auf Gültigkeit einlöst: Im<br />

Satz II definiert Wunderlich unter dem<br />

Titel „Der Wunderlich Sisyphos oder die<br />

Theorie des Sitzungsrestes“ den Nomos<br />

der Sitzungskette, das Gesetz des Sitzungskontinuums:<br />

„Jede Sitzung endet<br />

zwangsläufig mit einem Rest nicht entladener<br />

Potenz, d.h. nicht erfüllter Bedürfnisse<br />

nach Selbstdarstellung. Diese<br />

führen zur Anberaumung der nächsten<br />

Sitzung“. (EW)<br />

Der Rat der Wissenschaftsbetriebslehre-Weisen<br />

Angesichts ubiquitär gefeierter Sitzungsmäander<br />

fragten sich – bezeichnenderweise<br />

– einige symbolische Aktivisten,<br />

ob nicht auch und gerade im<br />

Hinblick auf die Theorie des Sitzungsrestes<br />

zumindest Spurenelemente ‚materialer<br />

Inhaltsreste‘ in den Vortragsund<br />

Sitzungsketten auffindbar sein sollten.<br />

Für die Beantwortung dieser Frage<br />

»Angesichts ubiquitär gefeierter<br />

Sitzungsmäander fragt man sich, ob<br />

nicht Spurenelemente materialer<br />

Inhaltsreste auffindbar sein sollten.«<br />

ist naturgemäß der ‚Rat der Wissenschaftsbetriebslehre-Weisen‘<br />

(RWBLW)<br />

zuständig. Es bedurfte lediglich einer<br />

außerplanmäßigen, dreimonatigen Sitzung<br />

des Rates, und schon wurde der<br />

‚materiale Creationismus‘ aus der Taufe<br />

gehoben. Er ist seitdem ein fester Bestandteil<br />

der WBL.<br />

Und er entspringt der beispielhaften<br />

inter-, trans-, sub-, prä- und postdisziplinären<br />

Kooperation der Mitglieder des<br />

Rates. Obwohl jedermann diese Experten<br />

kennt, seien sie und ihr Fächerverbund<br />

noch einmal ausdrücklich aufgeführt:<br />

Für die Kulturwissenschaftsbetriebslehre<br />

stehen die Professoren Rüdiger<br />

Stargast und Jost Überall, die Volkswirtschaftsbetriebslehre<br />

vertritt der<br />

rheinische Ökonom und Rational-Choice-Artist<br />

Prof. Dr. Joseph Profittlich,<br />

und die Politikwissenschaftsbetriebslehre<br />

wird repräsentiert durch den Fassadologen<br />

und Politrhetoriker Prof. Dr.<br />

Karl-Friedrich Aufschäumer.<br />

Maßgeblichen Anteil am unaufhaltsamen<br />

Siegeszug des ‚materialen Crea-<br />

tionismus‘ hat das Reine(c)ke-Fuchs-<br />

Zentrum für konzeptionelle Metastasenbildung<br />

und Turnologie. Die Turnologin<br />

Prof. Dr. Drs. mult. Héloïse Copière,<br />

Sorbonne, französische Linie des unvergessenen<br />

Turnvaters Jahn, stellte bereits<br />

vor Jahren jene Themenkreationsmaschinerie<br />

vor, der wir die sich beschleunigende<br />

Turnabfolge und die daran<br />

anschließenden Turnfeste – Motto:<br />

‚frisch, fromm, flott und flach‘– verdanken.<br />

Madame Copière entwarf am Beispiel<br />

des ‚cultural turn‘ (crosscultural,<br />

intercultural, transcultural, multicultural<br />

turn) und des ‚banalogical turn‘<br />

(neobanalogical, postbanalogical, megabanalogical,<br />

autobanalogical turn)<br />

jenen Turn-Algorithmus, der für die unentwegte<br />

Multiplikation der WBL-Subdisziplinen<br />

(Tautologie, Absurdologie,<br />

Fassadologie, Pseudologie etc.) und ihrer<br />

Turns sorgt.<br />

Damit schließt sich sozusagen bzw.<br />

quasi gewissermaßen der Kreis, genauer:<br />

der WBL-Zirkel. Denn größte Nutznießerin<br />

des ‚materialen Creationismus‘<br />

ist: die Fußnote und ihr rhizomatisches,<br />

selbstmultiplikatives Potenzial.<br />

Dieses Potenzial schrie förmlich<br />

nach institutioneller Administration –<br />

und zwar so laut, dass die WBL-Verantwortlichen<br />

gemeinsam mit dem Rat der<br />

WBL-Weisen unverzüglich zur Gründung<br />

des Zitierkartellamtes (vgl. EW)<br />

schreiten mussten. Als erster Präsident<br />

wurde der verdiente Emeritus Roderich<br />

Brockhaus berufen. Chief executive officer<br />

(CEO) des Zitierkartellamtes und<br />

eigentlicher Propagandist der footnoteculture<br />

ist allerdings der Schweizer<br />

Netzwerksoziologe Prof. Dr. Petrus<br />

Fischli, früher Leiter des EidgenössischenWenzel-Strapinski-<strong>Forschung</strong>sateliers<br />

Seldwyla, heute Professor der<br />

Harvard Business School for Universal<br />

Relationship.<br />

Selbstverständlich konnte dem wachen<br />

Blick des WBL-Supervisors und<br />

Netzwerkers Fischli nicht jene Gefahr<br />

entgehen, der alle großen Wissenschaftssysteme<br />

dann ausgesetzt sind,<br />

wenn es ihnen nicht gelingt, die Gesellschaft<br />

als solche zu infizieren, d.h. epidemisch<br />

für sich zu gewinnen. Denn ein<br />

Ende der WBL im Stoßzahnkäfig des<br />

Elfenbeinturms war, ist und sollte uns<br />

allen unvorstellbar sein.<br />

So ist heute, beim Amtsantritt des<br />

neuen DFG-Präsidenten, zu fragen:<br />

Was können die WBL und die ihr verpflichteten<br />

Theorien – symbolischer Aktivismus,<br />

Fassadologie, Tautologie,<br />

Pseudologie, Epigonologie und Banalo-


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE 391<br />

gie, um wiederum nur einige von ihnen<br />

zu nennen – dazu beitragen, die DFG<br />

infinit zukunftsfähig zu machen? Wie<br />

steht es um den Anwendungsbezug und<br />

die Praxisrelevanz der WBL? Und nicht<br />

zuletzt: Was wollte uns der Universalabsurdologe<br />

Otto Wunderlich eigentlich<br />

sagen?<br />

Die WBL und die DFG<br />

Ich beginne mit der Antwort auf die<br />

letzte Frage: Eine DFG ohne die Wissenschaftsbetriebslehre<br />

(WBL) als Leitparadigma,<br />

wäre, so würde Wunderlich<br />

sagen, in der postkommunikativen Gesellschaft<br />

ebenso zum Tode verurteilt<br />

wie ein Powerpointillist ohne seinen<br />

Redundanzgenerator. Kurz: Die WBL<br />

ist für die DFG ebenso alternativlos wie<br />

das EU-Krisenmanagement für Europa<br />

oder – aus der Sicht der Zoologie – wie<br />

Zahnspangen für adoleszente Biber.<br />

Daher erlaube ich mir im Hinblick<br />

auf den Anwendungsbezug der WBL für<br />

die DFG einige kleine Anregungen:<br />

– Um die Anschlussfähigkeit der DFG<br />

an die internationale WBL zu gewährleisten,<br />

wäre zuvörderst eine outgesourcte<br />

Consultant Agentur für Sitzungs-<br />

und Konferenzbetriebslehre zu<br />

schaffen, geleitet von einem/einer international<br />

ausgewiesenen Absurdologen/Absurdologin.<br />

– An allen deutschen Hochschulen sind<br />

mit Fassadologen/Fassadologinnen<br />

zu besetzende Außenstellen zur Förderung<br />

und Präzisierung der Antragssemantik<br />

sowie zur konsequenten Beseitigung<br />

der Umgangssprache zu<br />

schaffen. Die für solche Stellen zuständigen<br />

Berufungskommissionen<br />

sollten zusammengesetzt sein aus<br />

Preisträgern/-trägerinnen der „Äh“-,<br />

„Sozusagen“- und „Angela-Häkel“-<br />

Preise.<br />

– DFG-intern sind im IT-Bereich Programme<br />

zur Paraphrasenmultiplikation<br />

und Fußnoteneskalation ebenso<br />

zu entwickeln wie ein Algorithmus für<br />

die Zitierkartelladministration. Entsprechende<br />

Leitfäden sind den DFG-<br />

Kollegien und Gutachtern/Gutachterinnen<br />

an die Hand zu geben.<br />

– Schließlich ist zu denken an die Einrichtung<br />

einer Zentralstelle für Präimplementationsdiagnostik,einschließlich<br />

prognostischer Antragserfolgsstatistik,<br />

die als präventiver Filter bei jedem<br />

eingehenden (man beachte hier<br />

den mortal-semantischen Unterton)<br />

Antrag präventiv wirksam werden.<br />

Daneben zeigt die Geschichte der<br />

DFG, dass die Theorie des ‚symboli-<br />

schen Aktivismus‘ bei der Schaffung einer<br />

multiple corporate identity bisher<br />

weitgehend vernachlässigt wurde. Meinem<br />

Kollegen und Freund, dem absurdologisch<br />

vorgebildeten Altphilologen<br />

Prof. Dr. Herakles Schulze-Honora,<br />

Leitspruch: „Eine Eule macht noch kein<br />

Athen“, verdanke ich die Anregung, der<br />

DFG vorzuschlagen, sie möge einen<br />

DFG-Verdienstorden ‚ins Leben rufen‘:<br />

den Eulen-Orden im Zeichen der Wissenschaftsschutzgöttin<br />

Athene. Dadurch<br />

käme es, so Schulze-Honora, zu<br />

einer Eulenmultiplikation und die DFG<br />

würde nicht nur zum Wissenschaftsathen,<br />

sondern auch zur – aus interna-<br />

»Die WBL ist für die DFG ebenso<br />

alternativlos wie das EU-Krisenmanagement<br />

für Europa.«<br />

tionaler Sicht – weltweit vernetzten Eulenzentralbank<br />

(EZB): „Viele Eulen erst<br />

machen Athen!“<br />

Schulze-Honora, der sich zuvor mit<br />

der AA-Protokollchefin Marie Charlotte<br />

von Schwirin-Protzigk beraten hat,<br />

schließt eingedenk der Lebensweisheit<br />

„Dasein heißt Design“ (vgl. Angela-Häkel-Preis)<br />

folgendes Design für den Orden<br />

vor: Eine emaillierte schwarz-rotgoldene<br />

Eule an farblich ebensolchem<br />

Bande, wobei die Eule – in Anlehnung<br />

an eine Madonnenikonographie – auf<br />

einer Mondsichel steht. Letztere wiederum<br />

ziert eine Gravur, in der die Abbreviatur<br />

DFG, zweifach aufgelöst wird.<br />

Handelt es sich bei den Auszuzeichnenden<br />

um senior scientists, so lautet die<br />

Auflösung: DFG – DAS FINDE ICH<br />

GUT. Junior scientists dagegen finden<br />

auf ihrem Verdienstorden die Inschrift:<br />

DFG – DAS FINDE ICH GEIL.<br />

Gegen das Eulenmotiv mag man<br />

einwenden, es sei geschmacklos auf<br />

dem DFG-Verdienstorden ein Symbol<br />

zu zitieren, das in fast allen Kulturen<br />

und Religionen als Unglücksbringer<br />

übel beleumundet ist. Das antike Athen<br />

und seine Schutzgöttin Athene machen<br />

hier nur deshalb eine Ausnahme, weil<br />

sie der Eule Weisheit attestieren: überwindet<br />

diese doch die Nacht des Nicht-<br />

Wissens dadurch, dass sie auch im Dunkeln<br />

sieht. Daher findet man bekanntlich<br />

auf den antiken Athener Münzen<br />

die Eule als Wappentier, und daher war<br />

es auch töricht, Eulen-(Münzen) nach<br />

Athen zu tragen. Dort waren sie<br />

schließlich zu Hause. Der Fassadologe<br />

hingegen schätzt – ein wenig anders als<br />

die Athener und ihre Schutzgöttin – die<br />

Eule vor allem, weil sie, das Tageslicht<br />

scheuend, im hellen Licht der Faktizität<br />

bestenfalls blinzelt.<br />

Für die DFG gilt es beide Perspektiven,<br />

das Wegblinzeln des Hellen wie die<br />

Nachtsicht, zu nutzen – auch angesichts<br />

der Tatsache, dass alte Kalenderweisheiten<br />

(vgl. Angela-Häkel-Preis) ihre<br />

Gültigkeit verlieren können: Heute gibt<br />

es, und dies nicht nur im symbolisch aktivistischen<br />

Sinne, gute Gründe, die<br />

griechischen Euro-Münzen mit ihrem<br />

Eulenwappen wieder zurück nach<br />

Athen zu tragen.<br />

Antikes, Nationales und Internationales<br />

verbindend stünde<br />

der DFG-Eulen-Orden<br />

dementsprechend für eine<br />

dekonstruktivistisch<br />

nur leicht gebrochene<br />

Universalfassadologie.<br />

Seine Verleihung im Zeichen<br />

des ‚symbolischen Aktivismus‘<br />

wäre also viel mehr als ein äußerliches<br />

Ritual. Sie stünde vielmehr – ganz im<br />

Sinne avancierter Realpseudologie – für<br />

die Kompensation der DFG-Reisekosten-<br />

und Bewirtungsvorgaben: Es ginge<br />

mit Verleihung des DFG-Verdienstordens<br />

eben nicht um eine vordergründige<br />

Statuserhöhung der Geehrten, sondern<br />

um die – bis zur äußersten Subtilität<br />

überdehnte – Anerkennung eines<br />

Ehrenamtes, das, würde man trivialbanalogisch<br />

tatsächlich nach realem Verdienst<br />

schielen, geradezu in den<br />

Schmutz eines schäbigen Materialismus<br />

gezogen würde.<br />

Dementsprechend verlangt der<br />

‚symbolische Aktivismus‘, dass die Verleihungszeremonie<br />

– dem Beispiel der<br />

Rahmenerzählung des Decamerone folgend<br />

– jenseits der alltäglichen Pest wissenschaftsbetrieblicher<br />

Kärrnerarbeit in<br />

der zugleich heiteren und mondän-fassadologischen<br />

Atmosphäre des Schlosses<br />

El-Mau stattfinde – und zwar anlässlich<br />

des dort jährlich abgehaltenen<br />

Potemkin-Symposiums: Jeder praktizierende<br />

symbolische Aktivist – sei er Talkshowparlamentarier,<br />

Feuilletonist,<br />

Powerpointillist oder ‚Science-Digest‘-<br />

Autor – wüsste diese stimulierend sermono-erotische<br />

Atmosphäre zu schätzen.<br />

Gekürzte Fassung einer Festrede, gehalten bei<br />

einem Empfang der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

und der Stadt Bonn für den neuen<br />

DFG-Präsidenten, Professor Dr. Peter Strohschneider,<br />

am 21. März <strong>2013</strong> in Bonn.


392 WAS IST EIGENTLICH...? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Was ist eigentlich Aquakultur?<br />

Auf der Suche nach ökonomischen und<br />

ökologisch nachhaltigen Produktionsverfahren<br />

| HARRY W. PALM | Die Produktion von Fischereierzeugnissen<br />

unter kontrollierten Bedingungen ist derzeit der am schnellsten<br />

wachsende Wirtschaftszweig in der Lebensmittelindustrie. Diese Entwicklung<br />

folgt einem weltweit zunehmenden Fischkonsum bei begrenzten natürlichen<br />

Ressourcen. Hier setzt die Aquakulturforschung an.<br />

Aufgabe der Aquakulturforschung<br />

ist die Verbesserung<br />

und Weiterentwicklung von<br />

Verfahren, wie diese im heutigen Umfeld<br />

ökonomisch, ressourcenschonend<br />

und umweltverträglich durchgeführt<br />

werden können. Sie bedient sich der<br />

Naturwissenschaften sowie weiterer<br />

Disziplinen aus den Agrar-, Betriebsund<br />

Ingenieurwissenschaften.<br />

Der weit verbreitete Begriff „Aquakultur“<br />

ist nur in einem größeren Zusammenhang<br />

verständlich. Er bezeichnet<br />

die Kultivierung aquatischer Organismen<br />

unter Anwendung verschiedenster<br />

Hälterungsverfahren. Darunter<br />

sind beispielsweise Fütterungs- und<br />

Aufzuchtmethoden sowie der Schutz<br />

vor Räubern, Krankheitserregern und<br />

Parasiten zu verstehen. Es werden keineswegs<br />

nur Fische, sondern sämtliche<br />

wasserlebenden Organismen wie Algen,<br />

Muscheln, Schnecken, Krebse und sogar<br />

auch Würmer betrachtet. Neben<br />

den vielfach bekannten, heimischen<br />

Karpfenteichen und Forellenbetrieben<br />

gibt es inzwischen nahezu geschlossene<br />

Anlagen, in denen das genutzte Wasser<br />

aufbereitet und zu einem großen Teil<br />

wiederverwendet wird. So ist die Aufzucht<br />

von empfindlichen Meeresfischen<br />

selbst im Binnenland möglich.<br />

Der Masterstudiengang Aquakultur<br />

wird seit dem WS 2009/10 an der Universität<br />

Rostock angeboten. Er vermittelt<br />

Kernkompetenzen im Bereich der<br />

Fischaquakultur, des Sea-Ranchings<br />

und der Kultur aquatischer Algen. Beim<br />

Sea-Ranching werden Jungfische an<br />

Land aufgezogen und ins Meer entlassen,<br />

um diese nach einiger Zeit gezielt<br />

befischen zu können. Hier überschneidet<br />

sich unser Fachgebiet mit der Fi-<br />

»Etwa 48 Prozent der weltweiten<br />

Fischereiproduktion stammen aus der<br />

Aquakultur, in Deutschland mindestens<br />

jeder vierte konsumierte Fisch.«<br />

schereibiologie. Darüber hinaus werden<br />

Kompetenzen der Betriebswirtschaft,<br />

des Fischerei-, Umwelt- und Naturschutzrechtes<br />

und des technischen Anlagenbetriebs<br />

vermittelt. Ziel ist nach<br />

dem Abschluss des Studiums, die komplexen<br />

Problemstellungen in der Entwicklung<br />

und Anwendung der Aquakultur<br />

zu bearbeiten.<br />

Erste Hinweise auf die Aquakultur<br />

sind bereits vor knapp 4 000 Jahren aus<br />

China bekannt, und auch die alten<br />

Ägypter züchteten bereits Fisch. Damit<br />

AUTOR<br />

Harry Wilhelm Palm ist Professor und Studiengangsleiter an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Rostock für den interdisziplinären Masterstudiengang<br />

Aquakultur.<br />

ist dieses Thema nicht neu und konnte<br />

sich je nach den kulturhistorischen Bedingungen<br />

in den jeweiligen Ländern<br />

völlig unterschiedlich entwickeln. Der<br />

große Stellenwert aquatischer Produkte<br />

in den asiatischen Ländern führt dazu,<br />

dass inzwischen ca. 64 Prozent der<br />

Aquakulturproduktion in China stattfindet.<br />

Auch die Produktionsmengen<br />

der europäischen Aquakultur haben<br />

sich zwischen 1990 und 2011 um über<br />

60 Prozent gesteigert, wobei dieser positive<br />

Trend maßgeblich durch den Atlantischen<br />

Lachs aus Norwegen vorangetrieben<br />

wurde. Inzwischen stammen etwa<br />

48 Prozent der weltweiten Fischereiproduktion<br />

aus der Aquakultur und<br />

auch in Deutschland<br />

mindestens jeder<br />

vierte konsumierte<br />

Fisch.<br />

Fische sind sehr<br />

gute Futterverwerter<br />

und benötigen im<br />

Vergleich zu Huhn<br />

und Schwein deutlich weniger Nahrung.<br />

Inzwischen werden in modernen<br />

Anlagen nur noch ca. 0,8-1,5 kg Futter<br />

eingesetzt, um 1 kg Fisch zu produzieren.<br />

Futterformeln sind wie Kochrezepte<br />

aufgebaut und enthalten verschiedenste<br />

Inhaltsstoffe. Sie enthalten tierische<br />

und pflanzliche Proteine sowie<br />

Öle, Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine<br />

und Spurenelemente und einen Rest<br />

Wasser. Futter wird derart hergestellt,<br />

dass es abhängig von der Kulturart auf<br />

dem Wasser schwimmt, im Wasser<br />

schwebt oder auf den Boden sinkt. Die<br />

Energie im Futter wird einerseits höchst<br />

effizient in Wachstum und Bewegung<br />

umgesetzt, andererseits werden beispielsweise<br />

vom Futterstickstoff nur 20-<br />

30 Prozent für den Aufbau erntebarer<br />

Biomasse verwendet. Beim Fressen gehen<br />

5 Prozent verloren, weitere 15-20


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WAS IST EIGENTLICH...? 393<br />

Prozent werden als feste und die restlichen<br />

45-60 Prozent als gelöste Ausscheidungen<br />

an das Wasser abgegeben.<br />

Die <strong>Forschung</strong> beschäftigt sich dabei<br />

mit den Futter-, Energie- und Nährstoffbilanzen,<br />

der Aufbereitung des Prozesswassers<br />

und den Entwicklungen von<br />

neuen Filtertechniken und Prozessen.<br />

Seit 1996 stagnieren die weltweiten<br />

Fischereierträge. Mit dem stetigen Anwachsen<br />

der Aquakultur sind Futtermit-<br />

»Seit 1996 stagnieren die weltweiten<br />

Fischereierträge.«<br />

tel wie beispielsweise Fischmehl und Öl<br />

als Proteinquelle begrenzt, welche derzeit<br />

durch die Fischereiindustrie beschafft<br />

werden. Zudem gibt es andere Nutzer<br />

wie die Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie.Pflanzliche<br />

Proteinträger wie Soja, Kartoffeln,<br />

Raps oder Erbsen dienen immer häufiger<br />

als Ersatz im Fischfutter, wobei sich<br />

die Verträglichkeit je nach Fischart unterscheidet.<br />

Es werden Mikro- oder Makroalgen,<br />

Würmer und sogar Fliegenlarven<br />

als Proteinersatz untersucht. Einige<br />

is being conferred at the University of<br />

Vechta.<br />

The Höffmann Academic Award for Intercultural<br />

Competence, sponsored by the<br />

Vechta-based travel company Höffmann<br />

Reisen GmbH, is conferred annually by the<br />

University of Vechta. The award comes<br />

with a cash prize of € 10,000.00.<br />

The Höffmann Academic Award is part of<br />

a long-term programme aimed at promoting<br />

intercultural skills, which are the key<br />

to peaceful and constructive cooperation<br />

between people of various ethnic, cultural<br />

and religious backgrounds. Intercultural<br />

competence enables us to identify common<br />

ground and to learn from our differences.<br />

In many ways, intercultural issues<br />

are an integral element of academic research<br />

for numerous disciplines.<br />

The aim of the Höffmann Academic Award<br />

is to support the endeavours of an out-<br />

dieser Organismen sind sehr gut für die<br />

Fischzucht geeignet, da sie aus demselben<br />

Milieu stammen und somit ideale<br />

Nahrungsbestandteile vorweisen.<br />

Inzwischen gibt es Verfahren mit<br />

selbstständig durch die Meere reisenden<br />

Netzkäfigen, nahezu geschlossene<br />

Kreisläufe mit geringstem Ressourcenverbrauch<br />

und enorme Flächen, welche<br />

entlang der Küsten in kommerzielle<br />

Teichsysteme konvertiert wurden.<br />

Erforscht werden Far-<br />

men, in welchen die<br />

kommerzielle Fischzucht<br />

gemeinsam mit<br />

Muscheln und Algen für<br />

eine effiziente Platzausnutzung und<br />

Futterverwertung sorgt. Auch ist die<br />

gemeinschaftliche Nutzung von Offshore-Windparks<br />

und Aquakultursystemen<br />

im Gespräch. In Mecklenburg-<br />

Vorpommern werden afrikanische<br />

Welse in Verbindung mit ansonsten<br />

ungenutzter Abwärme aus Biogasanlagen<br />

gezüchtet, wobei das entstehende<br />

Prozesswasser wiederum für die Biogasproduktion<br />

und die Schlachtabfälle<br />

nach Aufbereitung als hochwertiges<br />

Zusatzfutter in der Tierproduktion ein-<br />

The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence <strong>2013</strong><br />

standing academic by awarding a prize<br />

to groundbreaking work carried out on<br />

topics of intercultural competence. Such<br />

work can concentrate on exploring the<br />

topic from the perspective of a single<br />

discipline or it may be interdisciplinary in<br />

nature.<br />

Nominations are made by proposals put<br />

forward by universities or research institutions.<br />

Candidates are not permitted to<br />

nominate themselves.<br />

Nominations should contain the following:<br />

Detailed grounds for the proposal<br />

Two expert opinions, each by proven<br />

university lecturers<br />

A curriculum vitae in tabular form<br />

with a photograph of the nominee<br />

A list of his/her previous publications.<br />

Nominations and documents can be submitted<br />

in English or German.<br />

gesetzt werden kann. Dabei übertrifft<br />

die Fleischqualität dieser Warmwasserfische<br />

in Frische und Inhaltsstoffen<br />

sämtliche anderen in Deutschland gehandelten<br />

Welsarten.<br />

Derzeit forschen wir an einer Verknüpfung<br />

der Warmwasserfischzucht<br />

mit der Produktion von Tomaten, Gurken<br />

oder Zucchini im Gewächshaus,<br />

wobei diese Nutzpflanzen Nährstofffrachten<br />

aus der Fischproduktion verwerten<br />

können. Kombiniert mit der Solarenergie<br />

und Biogasproduktion in den<br />

landwirtschaftlichen Betrieben ergeben<br />

sich kürzeste Wertschöpfungsketten<br />

und somit eine ökologische und nachhaltige<br />

Nahrungsmittelproduktion mit<br />

geringstem Ressourcenverbrauch. Die<br />

multidisziplinäre Aquakulturforschung<br />

arbeitet an zukunftsfähigen Lösungen,<br />

um eine gesunde Nahrungsmittelproduktion<br />

bei einer zunehmenden Verknappung<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Rohstoffe sicherzustellen. Dabei verknüpft<br />

sie Grundlagenforschung mit angewandten<br />

und höchst aktuellen Fragestellungen,<br />

welche möglichst direkt in<br />

den beteiligten Betrieben umgesetzt<br />

werden sollen.<br />

Anzeige<br />

The guidelines on the conferring of the<br />

award and other information are published<br />

on the University of Vechta’s homepage<br />

(www.uni-vechta.de).<br />

A panel of judges decides on the conferring<br />

of the award. Its decision is final.<br />

The academic award is presented at a public<br />

award ceremony at the University of<br />

Vechta.<br />

Nominations are to be sent by the end of<br />

May <strong>2013</strong> to the President of the University<br />

of Vechta (please address queries to<br />

the academic director of the programme,<br />

Prof. Dr. Egon Spiegel: egon.spiegel@univechta.de):<br />

Universität Vechta<br />

Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle<br />

Kompetenz<br />

Postfach 1553 - 49364 Vechta<br />

Germany


394 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Ergründet<br />

und entdeckt<br />

Urtier im Mini-Format<br />

Kanadische Wissenschaftler<br />

haben mit Hilfe der<br />

ältesten bisher bekannten<br />

versteinerten Dinosaurier-<br />

Embryos ein Rätsel gelöst:<br />

Sie konnten erstmals zeigen,<br />

wie die Urtiere im Mini-Format<br />

im Inneren von Eiern<br />

heranwuchsen. Möglich wurde<br />

die neue Entdeckung<br />

durch Fossilienfunde in China.<br />

Die Knochen sind den<br />

Forschern zufolge 190 Millionen<br />

Jahre alt. Sie fanden<br />

sogar winzige Überreste von<br />

Eierschalen. Während ihrer<br />

Embryonalentwicklung hätten<br />

die Dinosaurier vermutlich<br />

in ihren Eiern herumgestrampelt.<br />

Durch die Bewegungen<br />

ihrer Muskeln stärkten<br />

sie ihre Knochen für das<br />

Leben nach dem Schlüpfen –<br />

genau, wie heutige Vogelembryos<br />

das auch machen. Die<br />

Ergebnisse würden das Verständnis<br />

von der Biologie<br />

dieser Tiere nachhaltig beeinflussen.<br />

Fossile Dinosaurier-<br />

Embryos sind den Forschern<br />

zufolge sehr selten. Fast alle<br />

bisher gefundenen Knochen<br />

„Fingerabdruck“ des Atems<br />

Der Atem von Menschen<br />

weist einen charakteristischen<br />

„Fingerabdruck“<br />

(„Breath-Print“) auf. Das haben<br />

Wissenschaftler der ETH<br />

Zürich nachgewiesen. Diese<br />

Erkenntnis soll helfen, in Zukunft<br />

mit hochpräzisen Analysemethoden<br />

in der ausgeatmeten<br />

Luft von Patienten<br />

Krankheiten zu diagnostizieren.<br />

Die Forscher erhielten<br />

durch die Analyse Hinweise<br />

auf etwa hundert Atem-Kom-<br />

ponenten. Identifizieren<br />

konnten sie z.B. Aceton, ein<br />

Abbauprodukt des Zuckerstoffwechsels.<br />

Von den meisten<br />

anderen Stoffen, die sie<br />

im Atem finden konnten,<br />

wussten die Wissenschaftler<br />

noch nicht, um welche Verbindungen<br />

es sich handelt.<br />

Dazu brauche es weitere <strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />

Der nächste<br />

Schritt besteht den Forschern<br />

zufolge darin, mit derselben<br />

Technik charakteristische<br />

stammten aus der Kreidezeit<br />

und seien damit viel jünger<br />

als die nun entdeckten Fossilien,<br />

die dem frühen Jura zugeordnet<br />

werden. Insgesamt<br />

Grafische Darstellung des angeblich ältesten Dinosaurier-Embryos<br />

in einem Ei (Illustration). Wissenschaftler konnten erstmals zeigen, wie<br />

die Tiere in Eiern heranwuchsen. Foto: picture-alliance<br />

Fingerabdrücke von Krankheiten<br />

zu erkennen. Bei Lungenkrankheiten<br />

erwarten sie<br />

am ehesten, sog. Biomarker<br />

im Atem zu erkennen. Daher<br />

stünden diese Krankheiten<br />

zunächst im Zentrum der<br />

<strong>Forschung</strong>saktivitäten. Das<br />

Ziel sei es, die Atemanalyse<br />

auf dieselbe Ebene zu bringen<br />

wie die etablierten Blut- und<br />

Urin-Untersuchungen. Ein<br />

Vorteil des Atem-Fingerabdrucks<br />

bestehe darin, dass er<br />

untersuchten die Wissenschaftler<br />

rund 200 Knochen,<br />

die zu 20 Embryos gehörten.<br />

Vermutlich handele es sich<br />

um Knochen der Dinosaurier<br />

aus der Gruppe der Sauropodomorpha.<br />

Die innere Struktur<br />

der Knochen in den unterschiedlichenEntwicklungsstadien<br />

spräche dafür,<br />

dass die Dinosaurier im Ei<br />

sehr schnell gewachsen seien.<br />

Möglicherweise bedeute dies<br />

auch, dass die Sauropodomorpha<br />

im Vergleich zu anderen<br />

Tieren ihrer Zeit eine<br />

eher kurze Brutzeit gehabt<br />

hätten. Die Fähigkeit zum<br />

schnellen Wachstum blieb<br />

nach dem Schlüpfen offenbar<br />

erhalten. Das erkläre, warum<br />

die Tiere manchmal gigantisch<br />

groß wurden (Robert<br />

Reisz et al., University of Toronto<br />

Mississauga; DOI:10.<br />

1038/nature11978; dpa<br />

15.4.13).<br />

Sekunden nach der Probe<br />

vorliege. Darüber hinaus sei<br />

diese Methode im Gegensatz<br />

zu einer Blutentnahme nichtinvasiv.<br />

Damit sich die Methode<br />

in der Klinik durchsetzen<br />

könne, müssten die Instrumente<br />

verbessert werden.<br />

Die für die Analyse verwendeten,<br />

präzisen Massenspektrometer<br />

füllten derzeit noch<br />

ganze Labors (Renato Zenobi<br />

et al., DOI: 10.1371/journal.<br />

pone.0059909).


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 395<br />

Krebs: Neue<br />

Risikogene<br />

entdeckt<br />

Ein internationales Team<br />

von Krebsforschern aus<br />

mehr als 70 Institutionen<br />

weltweit hat insgesamt 49<br />

neue genetische Risikofaktoren<br />

für Brustkrebs und acht<br />

neue genetische Risikofaktoren<br />

für Eierstockkrebs identifiziert.<br />

Die Wissenschaftler<br />

verglichen dazu das Vorkommen<br />

von mehr als 200 000<br />

Erbgutvarianten bei mehr als<br />

45 000 Brustkrebs-, über<br />

9 000 Eierstockkrebspatientinnen<br />

und mehr als 60 000<br />

gesunden Frauen. Die neu<br />

entdeckten Risikofaktoren<br />

seien über das ganze Erbgut<br />

verteilt, in der deutschen Bevölkerung<br />

weit verbreitet und<br />

vermittelten jeweils Risikoänderungen<br />

zwischen drei<br />

und 30 Prozent. Für diese<br />

Studie sei die Zahl bekannter<br />

genetischer Faktoren für diese<br />

beiden häufigen gynäkologischen<br />

Tumorerkrankungen<br />

mehr als verdoppelt worden<br />

(Peter A. Fasching et al., Universität<br />

Erlangen-Nürnberg).<br />

Entwicklung von Kindern<br />

Im Durchschnitt machen<br />

Kinder im Alter von zwölf<br />

Monaten ihre ersten selbstständigen<br />

Schritte. Kinder,<br />

die früher zu gehen beginnen,<br />

sind später weder intelligenter<br />

noch motorisch geschickter.<br />

Zu diesem Schluss kommen<br />

Wissenschaftler vom<br />

Kinderspital Zürich und der<br />

Universität Lausanne. Ihre<br />

Langzeit-Untersuchung mit<br />

119 Jungen und 103 Mädchen<br />

hatte ergeben, dass die<br />

Kinder im Alter zwischen etwas<br />

weniger als vier und 13<br />

Monaten – im Durchschnitt<br />

im Alter von 6,5 Monaten –<br />

erstmals aufrecht sitzen. Zu<br />

gehen beginnen sie im Alter<br />

zwischen 8,5 und 20 Monaten<br />

– im Schnitt mit zwölf<br />

Monaten. Die Streuung ist<br />

„Nahezu perfektes Universum“<br />

Das Weltraumteleskop<br />

„Planck“ hat sein erstes,<br />

vollständiges Bild des<br />

Universums geliefert. Es handelt<br />

sich um die detaillierteste<br />

Karte vom Echo des Urknalls.<br />

Die Himmelskarte der sog.<br />

Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />

zeige ein „nahezu perfektes<br />

Universum“, sagte einer<br />

der beteiligten Wissenschaftler.<br />

Und noch eine Erkenntnis<br />

brachte „Planck“: Das All ist<br />

älter als bisher angenommen.<br />

Die Forscher errechneten an-<br />

den Forschern zufolge beträchtlich.<br />

Einen Zusammenhang<br />

zwischen dem Alter, in<br />

dem die Kinder diese motorischen<br />

Meilensteine erreichten,<br />

und den Leistungen, die<br />

die Kinder im Alter zwischen<br />

sieben und 18 Jahren in Bewegungs-<br />

und Intelligenztests<br />

erbrächten, hätten die Forscher<br />

nicht gefunden. Daher<br />

raten sie zu mehr Gelassenheit.<br />

Allerdings bedeuteten<br />

die Ergebnisse nicht, dass auf<br />

das Alter bei den ersten<br />

Schritten nicht mehr zu achten<br />

sei. Wenn ein Kind nach<br />

20 Monaten noch nicht<br />

selbstständig gehe, seien weitergehende<br />

medizinische Abklärungen<br />

angezeigt (Oskar<br />

G. Jenni et al., DOI: 10.<br />

1111/apa.12129).<br />

hand der neuesten Daten ein<br />

Alter von 13,82 Milliarden<br />

Jahren (statt 13,7 Milliarden<br />

Jahren). Das Weltraumteleskop<br />

„Planck“ war vor vier<br />

Jahren gestartet mit dem Ziel,<br />

eine den gesamten Himmel<br />

erfassende Aufnahme zu machen.<br />

Das erste Bild hatte die<br />

Esa 2010 präsentiert. Nun sei<br />

es den Wissenschaftlern gelungen,<br />

die hellen Emissionen<br />

im Vordergrund herauszufiltern,<br />

die den Blick auf das erste<br />

Licht des Universums bis-<br />

Laserscanner für Straßenschäden<br />

F raunhofer-Wissenschaftler<br />

haben einen Laserscanner<br />

zum Abtasten der<br />

Asphaltdecke von Straßen<br />

entwickelt. Damit sollen Unebenheiten<br />

schneller entdeckt<br />

werden. Schäden an<br />

Asphalt und Beton zu erfassen<br />

ist nach Angaben der<br />

Wissenschaftler bisher umständlich<br />

und auch teuer. Der<br />

neue Laserscanner hat die<br />

Größe eines Schuhkartons<br />

und ist in drei Metern Höhe<br />

an einem Messfahrzeug befestigt.<br />

In seinem Innern rotiert<br />

ein achtseitiger Spiegelkörper,<br />

der den Laserstrahl<br />

quer zur Fahrtrichtung über<br />

die Straße lenkt. Das Signal<br />

wird vom Asphalt zurück auf<br />

den Scanner reflektiert und<br />

trifft dort auf einen speziellen<br />

her verstellt hatten. Die Karte<br />

der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />

bestätigt den Forschern<br />

zufolge das Standardmodell<br />

der Kosmologie und<br />

legt dessen Parameter sehr<br />

genau fest. Allerdings ent-<br />

Die Planck-Karte: Es handelt sich um eine Momentaufnahme vom ältesten Licht im Universum, das ausgesandt<br />

wurde, als das Universum erst 380 000 Jahre alt war. Zu sehen sind winzige Temperaturschwankungen<br />

in Regionen mit leicht unterschiedlicher Dichte, aus denen alle zukünftigen Strukturen hervorgegangen sind:<br />

die Sterne und Galaxien von heute.<br />

deckten die Wissenschaftler<br />

auch einige Anomalien, die<br />

darauf hindeuteten, dass das<br />

Standardmodell noch nicht in<br />

allen Aspekten verstanden<br />

worden ist (dpa, 25.3.13;<br />

Foto: ESA/Planck Collaboration).<br />

Detektorchip. Aus der Laufzeit<br />

des Laserlichts lasse sich<br />

dann die Distanz zwischen<br />

Scanner und Straßenoberfläche<br />

bestimmen. Die Genauigkeit<br />

liege dabei zwischen 0,15<br />

und 0,3 Millimeter. 15 000<br />

Kilometer Autobahnen und<br />

Bundesstraßen habe der<br />

Scanner bereits untersucht.<br />

Das deutsche Straßennetz<br />

umfasst nach Fraunhofer-Angaben<br />

rund 626 000 Kilometer.<br />

Durchschnittlich halte eine<br />

Straße 30 Jahre lang. Ihre<br />

Asphaltdecke komme aber<br />

oft nur auf zwölf Jahre Lebensdauer<br />

(Alexander Reiterer<br />

et al.; dpa, 8.4.13).<br />

Vera Müller


396 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Zustimmung<br />

und Widerspruch<br />

Heft 2/13: Politische<br />

Klasse<br />

Motive<br />

Im Text von Günther<br />

Lottes (S. 128f.) wird<br />

die Grenze auch eines<br />

harten universitären<br />

Diskurses überschritten.<br />

Es wäre hilfreich,<br />

tiefer über die etwaigen<br />

Motive zur Übernahme<br />

des Amtes in der Hochschulleitung nachzudenken,<br />

als dieses mit reinem Streben<br />

nach „Macht“ abzutun.<br />

Vielleicht könnte man bei der Reflektion<br />

darüber ja zu der Erkenntnis kommen,<br />

dass die Mitglieder einer Hochschulleitung<br />

nach einer i.d.R. erfolgreich<br />

verlaufenen Wissenschaftskarriere die erworbenen<br />

Fähigkeiten u.a. auch dafür<br />

einsetzen wollen, dass die nachwachsende<br />

Generation von Hochschullehrern in<br />

der akademischen Welt erfolgreich sein<br />

kann? Dass man die Eitelkeiten z.B. eines<br />

großen Oeuvres mit vielen Erstautorenschaften<br />

nicht mehr braucht und lieber<br />

hilft, die Nachwuchsforscher individuell,<br />

insbesondere aber auch strukturell,<br />

in einer immer stärker entindividualisierten<br />

Hochschulwelt zu unterstützen, ihren<br />

eigenen Weg zu finden? Dass das gewonnene<br />

Wissen helfen kann, mit den von<br />

den „richtigen“ (Berufs-) Wissenschaftspolitikern<br />

beschlossenen Gesetzen und<br />

Rahmenverordnungen auf möglichst wissenschaftsaffine<br />

Art umzugehen bzw.<br />

schon auf die Gesetzgebung proaktiv einzuwirken?<br />

Dass es somit Leute braucht,<br />

die sich in führender Position für die Freiheit<br />

von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einsetzen,<br />

die versuchen, die akuten wie latenten<br />

Angriffe auf die Autonomie der Hochschule<br />

abzuwehren und somit auch der<br />

Universität mit ihrem Proprium ein Überleben<br />

zu sichern? Und vielleicht könnte<br />

man sich auch die zahlreichen Beispiele<br />

anschauen, wo an Hochschulen konstruktiv,<br />

demokratisch und transparent<br />

Entscheidungen getroffen werden, die<br />

mehrheitlich getragen werden?<br />

Professor Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

Heft 3/13: Plagiatsfall<br />

Schavan<br />

Dr. plag.<br />

Ich kann mir vorstellen,<br />

dass etliche Kollegen<br />

angesichts zu vieler<br />

Doktoranden überfordert<br />

sein müssen.<br />

Die Universitäten sollten<br />

vermeiden, dass<br />

solche Überforderungen<br />

eintreten, denn als Naturwissenschaftler<br />

bin ich der Meinung, dass eine<br />

Dissertation, die auf einer Anerkennung<br />

einer fehlerhaften schriftlichen Arbeit<br />

beruht, auf einem Kunstfehler des Doktorvaters<br />

und der Gutachter beruht.<br />

Wenn ein Doktorand es darauf anlegt,<br />

rasch mit „Copy und Paste“ etwas zusammenzuzimmern,<br />

ist es die Pflicht<br />

des Betreuers, dies herauszufinden und<br />

es zu rügen. Immerhin obliegt es ihm<br />

und nicht dem Doktoranden, die Befähigung<br />

zum Tragen des Doktortitels<br />

vorzuschlagen und vor der Fakultät zu<br />

verantworten. Es ist eine blamable Situation,<br />

dass „Datenfreaks“ mit ihren<br />

Methoden das Beurteilungsvermögen<br />

von Fachleuten aushebeln.<br />

Professor em. Dr. Ludger Kappen, Dassel<br />

Heft 4/13: International<br />

English<br />

Wissenschaftssprache<br />

Die Argumentation<br />

des Beitrags von Inez<br />

De Florio-Hansen (S.<br />

292f.) lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

Problemlösendes Denken<br />

ist sprachunabhängig.<br />

Zur Kommunikation der Resultate<br />

dieses Denkens sollte eine effiziente<br />

Sprache genutzt werden. Das Englische<br />

ist effizienter als Deutsch oder<br />

Französisch, mithin sollte das Englische,<br />

und zwar in der Varietät des „International<br />

English“, als Wissenschafts-<br />

sprache genutzt werden. Hierzu ist Folgendes<br />

zu sagen: 1. Auch wenn Denken<br />

sich unsprachlich vollziehen kann: Die<br />

Fragestellungen sind – wie De Florio-<br />

Hansen selbst sagt – sprachlich, und<br />

mithin einzelsprachlich, gebunden.<br />

2. Nach De Florio-Hansen ist u.a. feste<br />

Wortstellung ein Kennzeichen sprachlicher<br />

Effizienz. In Sprachen, die syntaktische<br />

Funktionen durch Kasus vereindeutigen,<br />

kann Wortstellung aber zur<br />

Kommunikation etwa der thematischen<br />

Gewichtung genutzt werden – was ist<br />

daran bitteschön ineffizient? Auch ist<br />

die linguistische <strong>Forschung</strong> zur Wissenschaftssprache<br />

nicht berücksichtigt: Die<br />

– ihrer Existenz nach sowieso fragliche<br />

– Varietät „International English“ ist<br />

eben gerade eines nicht: eine ausgebaute<br />

Wissenschaftssprache, die geeignet<br />

ist, überfachlich das wissenschaftliche<br />

Geschäft zu kommunizieren, die Strittigkeit<br />

neuen wissenschaftlichen Wissens<br />

zu bearbeiten und die Erkenntnisfindung<br />

und -fixierung anzuleiten.<br />

Denn hierzu sind, wie die Geschichte<br />

wissenschaftlichen Sprachausbaus<br />

zeigt, wissenschaftliche Varietäten erforderlich,<br />

die auf gesamtgesellschaftlich<br />

vorgehaltenen Gemeinsprachen<br />

aufruhen und aus diesen schöpfen können.<br />

Professor Dr. Winfried Thielmann, TU Chemnitz<br />

Heft 4/13: Fundsache:<br />

Gipfelstürmer<br />

Autoren<br />

Der zweite Teil der<br />

Fundsache (S. 267)<br />

stammt von Professor<br />

Holger Lyre. Die zitierte<br />

Stelle ist einem<br />

Artikel über die Gründungstagung<br />

der Gesellschaft<br />

für Wissenschaftsphilosophie<br />

(GWP) entnommen.<br />

Anmerkung der Redaktion


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BÜCHER 397<br />

Lesen und<br />

lesen lassen<br />

Recht und<br />

Gerechtigkeit<br />

E in begabter junger Jurist, der promovieren<br />

will, erhält bei seiner<br />

Recherche zahlreiche Einblicke in das<br />

judikative, legislative und professorale<br />

Rechtsdenken und Rechtshandeln.<br />

Der Doktorand untersucht die Vorurteilsstrukturen<br />

von Richtern, die versteckt<br />

in Gerichtsurteile eingehen und<br />

den Gesetzessinn auf eine Weise unterlaufen,<br />

dass man glauben könnte,<br />

dieser sei beliebig auslegbar. Er versucht,<br />

empirisch zu beweisen, dass<br />

Urteile nichts anderes als subjektiv<br />

eingefärbte Interpretationen der Gesetze<br />

sind und dass die Gesetzesbindung<br />

des Richters sich als richterliche<br />

Selbstentfaltung erweist. „Ja, alles<br />

Recht bleibt immer nackt. Man muss<br />

es einkleiden, um den schönen Schein<br />

zu erzeugen. In einem Urteil vollzieht<br />

ein Gericht genau diese Verkleidung.“<br />

(S. 93).<br />

Die Meinungen des Doktorvaters<br />

und des Doktoranden driften schließlich<br />

auseinander, nach dem Motto<br />

„Doktorand untergräbt die Justiz“. Das<br />

Promotionsvorhaben scheitert an dem<br />

Bruch zwischen Recht und Gerechtigkeit.<br />

Der „gescheiterte“ Doktorand<br />

wählt letztlich den für ihn besseren<br />

Weg, indem er die von ihm entwickelte<br />

juristische Software verkauft, dadurch<br />

vermögend wird und ein Leben als Privatier<br />

führen kann.<br />

In diesem „Reflexionsroman“ wird<br />

unser Rechtsstaat aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln kritisch beleuchtet.<br />

Durch die spannende Schreibweise<br />

des Autors wird der Leser durch die<br />

ständigen Fragen und Antworten unweigerlich<br />

dazu veranlasst, sich seine<br />

eigenen Gedanken zum Grundthema<br />

des Romans, dass sich die Justiz in<br />

Deutschland in der Krise befindet, zu<br />

machen.<br />

Ein insgesamt, auch aufgrund von<br />

Anspielungen auf die Zeit des Nationalsozialismus<br />

und aufgrund von politischen<br />

und rechtsphilosophischen Betrachtungen<br />

denkwürdiger Roman, der<br />

lange nachwirkt.<br />

Erich Dauenhauer: Gerichtsasche,<br />

Walthari Verlag,<br />

Münchweiler 2012, 246 Seiten,<br />

Buchhandelspreis 25 €,<br />

bei Direktbestellung unter<br />

http://www.walthari.com/<br />

buchshop/ 17,50 €, zzgl.<br />

Versandkosten.<br />

Birgit Ufermann<br />

„Nun ja, aber nicht<br />

zu nah“<br />

Die Nanotechnologie ist zu einer<br />

Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts<br />

geworden. Immer mehr Produkte<br />

kommen auf den Markt, die synthetische<br />

Nanopartikel enthalten. Dabei<br />

haben die Nanoteilchen spezifische Stärken,<br />

bergen aber auch neue Risiken, so<br />

dass es in der Öffentlichkeit Bedenken<br />

gegen das noch relativ junge Wissensgebiet<br />

gibt. Hier knüpft ein Symposium an,<br />

das von der Leopoldina, von acatech<br />

und der Berlin Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften gemeinsam<br />

veranstaltet wurde und dessen Ergebnisse<br />

im vorliegenden Band gespiegelt werden.<br />

In den Blick genommen werden vor<br />

allem die Bereiche Medizin, Kosmetik<br />

und Ernährung, weil dabei den Konsumenten<br />

die Nanotechnologie „buchstäblich<br />

zu Leibe“ rückt. Aspekte der Risikokommunikation<br />

und Fragen zum Umgang<br />

mit der Nanotechnologie werden<br />

erörtert. Das Buch zeigt zum einen vielversprechende<br />

Möglichkeiten von Nanomaterialien,<br />

zum anderen Unsicherheiten<br />

bei der Risikobewertung auf und liefert so<br />

vielfältige Informationen für eine Diskussion<br />

über Chancen und Risiken. Einen<br />

offenen Dialog halten die Akademien für<br />

erforderlich, um drohenden Akzeptanzproblemen,<br />

wie es sie etwa bei der Grünen<br />

Gentechnik gibt, zu begegnen.<br />

Heckl, Wolfgang (Hg.): Nano<br />

im Körper. Chancen, Risiken<br />

und gesellschaftlicher<br />

Dialog zur Nanotechnologie<br />

in Medizin, Ernährung und<br />

Kosmetik. Wissenschaftliche<br />

Verlagsgesellschaft, Stuttgart<br />

2012, 143 Seiten, 21,95 €.<br />

Ina Lohaus<br />

BÜCHER ÜBER<br />

WISSENSCHAFT<br />

Jörg Bogumil u.a.: Modernisierung<br />

der Universitäten<br />

Umstzungsstand und Wirkungen<br />

neuer Steuerungsinstrumente.<br />

edition sigma, Berlin <strong>2013</strong>, 251<br />

Seiten, 18,90 €.<br />

Andreas Franzmann: Die Disziplin<br />

der Neugierde<br />

Zum professionalisierten Habitus<br />

in den Erfahrungswissenschaften.<br />

transcript Verlag, Bielefeld<br />

2012, 640 Seiten, 44,80 €.<br />

Josef Gaßner / Harald Lesch: Urknall,<br />

Weltall und das Leben<br />

Vom Nichts bis heute Morgen.<br />

Verlag Komplett Media, Grünwald<br />

2012, 352 Seiten, 29,95 €.<br />

Christoph Kehl: Zwischen Geist<br />

und Gehirn<br />

Das Gedächtnis als Objekt der<br />

Lebenswissenschaften. transcript<br />

Verlag, Bielefeld 2012, 352 Seiten,<br />

34,80 €.<br />

Mareike Landmann: Standards<br />

für die <strong>Lehre</strong>rbildung<br />

Eine empirische Untersuchung zur<br />

Sicht angehender <strong>Lehre</strong>rInnen,<br />

Verlag Budrich UniPress, Leverkusen<br />

<strong>2013</strong>, 182 Seiten, 19,90 €.<br />

Reinhard Marx / Klaus Zierer:<br />

Glaube und Bildung<br />

Ein Dialog zwischen Theologie<br />

und Erziehungswissenschaft.<br />

Schöningh Verlag, Paderborn<br />

<strong>2013</strong>, 169 Seiten, 19,90 €.<br />

Gert Scobel: Warum wir philosophieren<br />

müssen<br />

Die Erfahrung des Denkens.<br />

Fischer Sachbuch, Frankfurt 2012.<br />

586 Seiten, 24,99 €.<br />

Cédric Villani: Das lebendige<br />

Theorem<br />

Sachbuch. S. Fischer Verlag,<br />

Frankfurt <strong>2013</strong>, 304 Seiten,<br />

19,99 €.<br />

Harald Welzer: Selbst denken<br />

Eine Anleitung zum Widerstand.<br />

S. Fischer Verlag, Frankfurt <strong>2013</strong>,<br />

328 Seiten, 19,99 €.


398 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Entscheidungen<br />

Honorarprofessor<br />

Das OVG Nordrhein-Westfalen hat<br />

entschieden, dass das nordrheinwestfälische<br />

Landesrecht dem Betroffenen<br />

kein Antragsrecht zur Einleitung eines<br />

Verfahrens auf Erlangen der akademischen<br />

Bezeichnung „Honorarprofessor“<br />

verleiht. Die Klage eines (ehemaligen)<br />

Lehrbeauftragten, die auf die Verpflichtung<br />

der beklagten Universität gerichtet<br />

war, über dessen Antrag zu entscheiden,<br />

ihm die Bezeichnung „Honorarprofessor“<br />

zu verleihen, blieb deshalb<br />

im Ergebnis erfolglos. Der Kläger<br />

hatte im Jahr 2009 den Dekan gebeten,<br />

ein entsprechendes Verfahren einzuleiten.<br />

Im Rahmen einer informellen<br />

Hochschullehrerversammlung war sodann<br />

aber beschlossen worden, das Verfahren<br />

nicht weiter zu verfolgen. Der<br />

Kläger wandte sich mit seinem Anliegen<br />

schließlich erfolglos an die Rektorin.<br />

Auf die Klage des Betroffenen vor dem<br />

Verwaltungsgericht war die beklagte<br />

Universität zunächst verpflichtet worden,<br />

über den Antrag des Klägers auf<br />

Ernennung zum Honorarprofessor erneut<br />

zu entscheiden. Die hiergegen gerichtete<br />

Berufung der Beklagten vor<br />

dem OVG hatte nunmehr ihrerseits Erfolg.<br />

Das Gericht stellt dabei fest, dass<br />

das nordrhein-westfälische Landesrecht<br />

dem Kläger im Ergebnis kein Antragsrecht<br />

im Verfahren um die Verleihung<br />

einer Honorarprofessur gebe. Weder die<br />

Entstehungsgeschichte noch der Wortlaut<br />

von § 41 des nordrhein-westfälischen<br />

Hochschulgesetzes sprächen für<br />

ein solches Antragsrecht der betroffenen<br />

Person. Die Begriffe „verliehen“<br />

und „Verleihung“ deuteten vielmehr auf<br />

eine Ehrung bzw. Auszeichnung hin,<br />

die gerade nicht auf einer Initiative der<br />

betroffenen Person beruhe. Ferner lasse<br />

sich ein Antragsrecht aufgrund der erheblichen<br />

Unterschiede der Adressatenkreise<br />

auch nicht aus dem Vergleich mit<br />

dem Institut des außerplanmäßigen<br />

Professors herleiten, dem in der Rechtsprechung<br />

ein solches Recht zuerkannt<br />

werde.<br />

OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom<br />

22.1.<strong>2013</strong>, Az.: 6 A 839/11, rechtskräftig<br />

Foto: mauritius-images<br />

Witwengeld<br />

Das VG Stuttgart hat entschieden,<br />

dass ein Anspruch auf Witwengeld<br />

in Baden-Württemberg bei Wiederverheiratung<br />

endgültig erlischt. Die Klage<br />

einer Beamtenwitwe auf ein Wiederaufleben<br />

ihres Anspruchs auf Witwengeld<br />

blieb insoweit erfolglos. Die Klägerin,<br />

die gegen das Land klagte, war ins-<br />

gesamt drei Mal verheiratet. Nach dem<br />

Tod ihres ersten Ehemanns im Jahr<br />

1974 stand ihr erstmalig ein Anspruch<br />

auf Witwengeld zu. Nach ihrer zweiten<br />

Heirat einige Jahre später wurde zunächst<br />

die Zahlung des Witwengeldes<br />

eingestellt und ihr stattdessen eine Witwenabfindung<br />

ausgezahlt. Mit der<br />

Scheidung der zweiten Ehe wurde ihr<br />

erneut Witwengeld ausbezahlt. Im Jahr<br />

1998 schloss die Klägerin schließlich ihre<br />

dritte Ehe, welche wiederum im Oktober<br />

2011 geschieden wurde. Erneut<br />

beantragte die Klägerin daraufhin ein<br />

Wiederaufleben ihrer Witwenversorgung.<br />

Die zuständige Versorgungsbehörde<br />

lehnte dies unter Hinweis auf das<br />

zwischenzeitlich neu in Kraft getretene<br />

Versorgungsrecht ab. Die hiergegen vor<br />

dem VG Stuttgart erhobene Klage blieb<br />

nunmehr ohne Erfolg.<br />

Das Gericht kommt in seiner Entscheidung<br />

zu dem Schluss, dass das<br />

Landesbeamtenversorgungsgesetz Baden-Württemberg<br />

(LBeamtVGBW) im<br />

Gegensatz zu dem bis zum 31.12.2010<br />

auch auf Landesbeamte anwendbaren<br />

Beamtenversorgungsgesetz des Bundes<br />

keine Regelung über ein Wiederaufleben<br />

des Witwengeldes vorsehe. In § 42<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 LBeamt VGBW sei<br />

lediglich geregelt, dass der Anspruch<br />

der Witwe auf Versorgungsbezüge mit<br />

dem Ende des Monats erlischt, in dem<br />

sie sich wiederverheirate. Damit sei<br />

klargestellt, dass mit der Wiederverheiratung<br />

ein endgültiger Verlust des Witwengeldes<br />

verbunden sei. Dies widerspreche<br />

auch nicht höherrangigem<br />

Recht. Ein Wiederaufleben des Versorgungsanspruchs<br />

stelle weder einen hergebrachten<br />

Grundsatz des Berufsbeamtentums<br />

dar, noch werde der Alimentationsgrundsatzverletzt.<br />

Die Beamtenwitwe<br />

scheide mit<br />

der Wiederheirat aus<br />

dem Kreis der Angehörigen<br />

des verstorbenen<br />

Beamten aus,<br />

für den dem Dienstherrn<br />

die Fürsorgepflicht<br />

oblag. Darin<br />

liege schließlich<br />

auch kein Verstoß<br />

gegen den Artikel 3<br />

Abs. 1 GG, soweit<br />

die übrigen Bundesländer<br />

davon abweichend<br />

eine Regelung<br />

zum Wiederaufleben<br />

des Witwengeldes in<br />

ihre Versorgungsgesetze<br />

übernommen hätten. Der Zweck<br />

der Kompetenzänderung im Beamtenrecht<br />

durch die erste Föderalismusreform<br />

sei es gerade gewesen, den Ländern<br />

eigenständige Regelungen u.a. im<br />

Bereich der Besoldung und Versorgung<br />

zu ermöglichen.<br />

VG Stuttgart, Urteil vom 28.11.2012, Az.: 8 K<br />

2778/12, noch nicht rechtskräftig<br />

LESERSERVICE<br />

Sven Hendricks<br />

Die Entscheidungen der Rubrik<br />

„Recht“ können in vollem<br />

Wortlaut bestellt werden bei:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680,<br />

E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STEUERRECHT 399<br />

Steuerrecht<br />

aktuell<br />

Doppelte<br />

Haushaltsführung<br />

Für die Anerkennung von Werbungskosten<br />

für die doppelte<br />

Haushaltsführung gem. § 9 Absatz 1<br />

Satz 3 Nr. 5 EStG ist es wichtig, dass<br />

der Arbeitnehmer außerhalb des Ortes,<br />

in dem er einen eigenen Hausstand unterhält,<br />

beschäftigt ist und auch am Beschäftigungsort<br />

wohnt.<br />

Ein eigener Hausstand wird auch<br />

dann unterhalten, wenn der Erst- oder<br />

Haupthaushalt im Rahmen eines Mehrgenerationenhaushaltes<br />

(z.B. mit den<br />

Eltern) geführt wird. Bei einem alleinstehenden<br />

Arbeitnehmer ist<br />

entscheidend, dass er sich in<br />

dem Haushalt im Wesentlichen<br />

nur unterbrochen durch<br />

die Arbeits- und urlaubsbedingte<br />

Abwesenheit aufhält;<br />

denn allein das Vorhalten einer<br />

Wohnung für gelegentliche<br />

Besuche ist noch nicht als Unterhalten<br />

eines Hausstandes<br />

zu bewerten. Ebenfalls wird<br />

ein eigener Hausstand nicht<br />

unterhalten, wenn der Arbeitnehmer<br />

die Haushaltsführung<br />

nicht zumindest mitbestimmt,<br />

sondern nur in einem fremden<br />

Haushalt – z.B. in den der Eltern<br />

oder als Gast – eingegliedert<br />

ist. Dann liegt keine eigene<br />

Haushaltsführung vor. So<br />

ist z.B. die Unentgeltlichkeit ein Indiz,<br />

aber nicht die Voraussetzung für einen<br />

eigenen Hausstand. So kann ein eigener<br />

Hausstand auch dann geführt werden,<br />

wenn der Erst- oder Haupthausstand<br />

im Rahmen einer Wohngemeinschaft<br />

(z.B. mit den Eltern) geführt wird. So<br />

kann sich ein Haushalt der Eltern zu einem<br />

wohngemeinschaftsähnlichen, gemeinsamen<br />

und mitbestimmten Mehrgenerationenhaushalt<br />

oder gar zum<br />

Haushalt des erwachsenen Kindes, in<br />

den die Eltern z.B. wegen Krankheit<br />

oder Pflegebedürftigkeit aufgenommen<br />

sind, wandeln.<br />

Bundesfinanzhof, Urteil vom 26.7.2012 – VI R<br />

10/12<br />

Auslandsstudium<br />

Hält sich ein Student zu Studienzwecken<br />

an einer ausländischen<br />

Hochschule auf, ist diese nicht als regelmäßige<br />

Arbeitsstätte anzusehen, so dass<br />

er Verpflegungsmehraufwendungen geltend<br />

machen kann. Es handelt sich bei<br />

den Mehraufwendungen für Verpflegung,<br />

die während seines Studiums im<br />

Ausland an wechselnden Tätigkeitsstätten<br />

anfielen, um vorweggenommene<br />

Werbungskosten. Hochschulen sind<br />

nicht als regelmäßige Arbeitsstätte während<br />

des Studiums anzusehen, auch<br />

wenn diese über einen längeren Zeitraum<br />

hinweg zum Zwecke eines Voll-<br />

zeitstudiums aufgesucht werden. Auch<br />

ein Vollzeitstudium ist eine Bildungsmaßnahme,<br />

die nicht auf Dauer angelegt<br />

ist. Außerdem gibt es den Begriff<br />

der regelmäßigen Arbeitsstätte (im Sinne<br />

des § 9 Absatz 1 Satz 3 Nr. 4 EStG)<br />

nur im Rahmen bezahlter Arbeit, also<br />

im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses.<br />

Die für die Höhe der Verpflegungsmehraufwendungen<br />

maßgebliche Abwesenheitszeit<br />

berechnet sich nach der<br />

Abwesenheit vom beibehaltenen Lebensmittelpunkt<br />

und nicht nach der Abwesenheitszeit<br />

von der auswärtigen Unterkunft.<br />

Finanzgericht Köln, Urteil vom 26.6.2012 – 4<br />

K 4118/09 – rechtskräftig<br />

Fortbildungskosten<br />

Der Werbungskostenabzug von<br />

Aufwendungen eines Arztes für<br />

ein Theologiestudium als Fortbildungskosten<br />

im Hinblick auf die ärztliche Tätigkeit<br />

ist nur dann gegeben, wenn die<br />

Inhalte der besuchten Veranstaltungen<br />

einen konkreten Bezug zu der ärztlichen<br />

Tätigkeit aufweisen und sich somit<br />

auf die kommunikativen und seelsorgerischen<br />

Aspekte beziehen, die der Steuerpflichtige<br />

bei einer Tätigkeit als Nuklearmediziner<br />

im Umgang mit den Patienten<br />

nutzen will. Der Werbungskostenabzug<br />

für Fortbildungsveranstaltungen<br />

kann nicht allein auf Aufwendungen<br />

für den Besuch fachspezifischer<br />

Veranstaltungen oder von im Rahmen<br />

der Ärztefortbildung veranstalteten<br />

Fortbildungsmaßnahmen beschränkt<br />

werden, denn ein Steuerpflichtiger<br />

kann frei entscheiden, welche Aufwendungen<br />

er zur Erzielung von Einnahmen<br />

machen will.<br />

Hintergrund der<br />

Entscheidung ist, dass<br />

der Abzug von Werbungskosten<br />

nach § 9<br />

Absatz 1 Satz 1 EStG<br />

nur dann bei persönlichkeitsbildenden<br />

Fortbildungen möglich<br />

ist, wenn ein konkreterZusammenhang<br />

mit der Berufstätigkeit<br />

besteht. Ob der<br />

Steuerpflichtige Bildungsaufwendungen<br />

aus beruflichem Anlass<br />

tätigt oder ob es<br />

sich um privat veranlasste<br />

Aufwendungen<br />

handelt, ist anhand einer<br />

Gesamtwürdigung<br />

aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden.<br />

Erforderlich ist ein konkreter<br />

Zusammenhang der Aufwendungen mit<br />

den Einnahmen; d.h. die Bildungsmaßnahmen<br />

dürfen nicht „ins Blaue hinein“<br />

getätigt werden. Der Steuerpflichtige<br />

trägt die Feststellungslast. Ein Behaupten<br />

reicht somit nicht, sondern der hinreichend<br />

konkrete Zusammenhang<br />

muss nachgewiesen werden und nachvollziehbar<br />

sein.<br />

Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom<br />

20.6.2012 – 3 K 1240/10 – rechtskräftig<br />

Foto: mauritius-images<br />

Birgit Ufermann


400 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Erfolg und<br />

Erfüllung<br />

Wirksames Management<br />

für Wissenschaftler<br />

| FREDMUND M ALIK | Für viele Wissenschaftler<br />

ist Management schlechthin verpönt, denn es<br />

steht für beinahe alles, was sie im Verhältnis zur Wissenschaft<br />

zutiefst ablehnen – für blanken Materialismus, Geldgier<br />

und Profitsucht, Profanität und für sozialdestruktiven<br />

Egoismus. Doch richtiges Management hat auch für die<br />

Wissenschaft eine große Bedeutung.<br />

Leider hat die Ablehnung<br />

des Managements gute<br />

Gründe, denn die obengenannte<br />

Art von Management<br />

ist weit verbreitet. Auch ist<br />

ein Großteil des Lesestoffs<br />

über Management sowie der<br />

üblichen Management-Seminare<br />

inhaltlich und sprachlich<br />

auf einem für gebildete<br />

Menschen so niedrigen Niveau,<br />

dass man eine nähere<br />

Befassung damit nicht in Betracht<br />

zieht.<br />

Aus diesem Grunde habe<br />

ich schon früh eine ganz andere<br />

Art von Management<br />

entwickelt, die sich vom<br />

Mainstream so sehr unterscheidet,<br />

dass ich sogar daran<br />

dachte, auch eine ganz neue<br />

Bezeichnung dafür zu erfinden,<br />

was ich selbst unter Management<br />

verstehe, um so jede<br />

Verwechslung mit dem<br />

Mainstream zu vermeiden.<br />

Es ist das „SystemkybernetischeKomplexitäts-Management“,<br />

mit dem in den Wirtschaftsorganisationen<br />

die<br />

heute so großen Herausforderungen<br />

zuverlässig gemeistert<br />

werden können.<br />

Bereits seit vielen Jahren<br />

werden damit zum Beispiel<br />

in der Deutschen Helmholtz<br />

Gemeinschaft Wissenschaftler<br />

aller Stufen in dieser neuen<br />

und anderen Art von Management<br />

ausgebildet. In ei-<br />

AUTOR<br />

nigen der Helmholtz-<strong>Forschung</strong>szentren<br />

erzielen die<br />

dortigen Führungsorgane mit<br />

Komplexitätsmanagement<br />

und den dazu gehörenden<br />

Hochleistungs- und Hochgeschwindigkeitsmethodenbedeutende<br />

Fortschritte.<br />

Höchstes Interesse an<br />

Komplexitätsmanagement<br />

kommt aus China und den<br />

zahlreichen chinesischen<br />

Universitäten, die an die<br />

Weltspitze und in die Unabhängigkeit<br />

vom Westen drängen.<br />

Das Bewältigen von<br />

Komplexität mit innovativen<br />

Tools wird dort als eine hochprioritäre<br />

Herausforderung<br />

verstanden, weil man mit<br />

herkömmlichen Denkweisen<br />

und Methoden immer öfter<br />

an Grenzen stößt.<br />

Ressourcen in Ergebnisse<br />

transformieren<br />

Auf der abstraktesten Ebene<br />

verstehe ich Management als<br />

jene gesellschaftliche Funktion,<br />

die alles andere in einer<br />

Gesellschaft zum Funktionieren<br />

bringt. Dazu gehört insbesondere<br />

die Transformation<br />

von Ressourcen in Nutzen –<br />

für die Menschen und die<br />

zahllosen Organisationen einer<br />

Gesellschaft. Zu den<br />

wichtigsten Ressourcen gehören<br />

heute Wissen, Intelligenz<br />

und Talent. Daher ist Management<br />

in der Wissenschaft die<br />

wichtigste Funktion für das<br />

Transformieren von Wissen,<br />

Intelligenz und Talent in Ergebnisse<br />

und Nutzen.<br />

Daraus entstehen wiederum<br />

neues Wissen und neue<br />

Lösungen. Folgerichtig zählt<br />

zu Management auch die<br />

Transformation von Wissen in<br />

Wissen, sei es in zweckfreies<br />

Wissen, wie in der Grundlagenforschung<br />

oder anwendungsorientiertes<br />

Wissen.<br />

Ebenso gehört dazu die Trans-<br />

Fredmund Malik ist an der Universität St. Gallen, Schweiz, habilitierter Professor em. für Unternehmensführung.<br />

Er ist CEO und Chairman von Malik St. Gallen, der führenden Knowledge-<br />

Organisation für „Systemkybernetisches Management“ mit internationalen Niederlassungen<br />

und globalen Partnerschaften.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.malik-management.com<br />

formation von Wissen in Lösungen,<br />

wie z. B. in eine international<br />

konkurrenzfähige<br />

Ausbildung von Studierenden,<br />

und auch die Umwandlung<br />

von Wissen in zuverlässig<br />

funktionierende Organisationen,<br />

wie Universitäten und<br />

<strong>Forschung</strong>sorganisationen.<br />

Das Meistern von<br />

Komplexität<br />

Management geschieht heute<br />

überall, ganz besonders aber<br />

in der Wissenschaft, unter<br />

den Bedingungen immenser<br />

und rasch wachsender Komplexität,<br />

von globaler Vernetzung<br />

und dynamischem<br />

Wandel, so dass Management<br />

auch als das Meistern von<br />

Komplexität verstanden werden<br />

kann. Dafür genügen<br />

aber bloße Erfahrung, Intuition<br />

und Improvisation längst<br />

nicht mehr. Hier sieht man<br />

die enorme Bedeutung, die<br />

richtig verstandenes Management<br />

für die Wissenschaft,<br />

ihre Organisationen und<br />

Menschen hat, denn gerade<br />

die Wissenschaft muss die<br />

Herausforderungen höchster<br />

Komplexität meistern.<br />

Die wissenschaftlichen<br />

Grundlagen für komplexitätsgerechtes,<br />

wirksames Management<br />

sind die Systemik,<br />

die Kybernetik und die Bionik,<br />

die ich gemeinsam als<br />

Komplexitätswissenschaften<br />

bezeichne. Die Systemik sehe<br />

ich als die <strong>Lehre</strong> von den kohärenten<br />

Ganzheiten, die Kybernetik<br />

verstehe ich als die<br />

<strong>Lehre</strong> vom Funktionieren,<br />

und mit der Bionik, wie ich<br />

sie für meine Zwecke anwende,<br />

kann man optimierte Lösungen<br />

der Natur auch auf<br />

die Organisationen der Gesellschaft<br />

übertragen.<br />

Wirksamkeit in komplexen<br />

Systemen<br />

Von diesen Zwecksetzungen<br />

her leiten sich die professionellen<br />

Standards für jene<br />

Wissenschaftler ab, die über<br />

das Betreiben ihrer eigenen<br />

Wissenschaft hinaus auch<br />

noch dafür sorgen müssen,<br />

dass ihre Organisationen


Foto: mauritius-images<br />

5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 401<br />

richtig funktionieren. Ganz<br />

unabhängig davon, welche<br />

Titel und Bezeichnungen sie<br />

in ihren jeweiligen Organisationen<br />

tragen, sind sie de<br />

facto Führungskräfte oder<br />

Manager im besten Wortsinn,<br />

wenn sie dazu beitragen, dass<br />

ihre Teams, Labors und Abteilungen,<br />

ihre Institute, Projekte<br />

und Programme zweckentsprechend,<br />

effektiv und<br />

effizient funktionieren. Sie<br />

üben in diesen Eigenschaften<br />

den Beruf des Managements<br />

aus.<br />

Jeder Beruf besteht aus<br />

vier konstitutiven Elementen<br />

– so auch Management: Es<br />

sind erstens die Aufgaben,<br />

die man als Manager erfüllen<br />

muss; zum Zweiten sind es<br />

die Werkzeuge, die man beherrschen<br />

muss, um die Aufgaben<br />

richtig zu erfüllen;<br />

drittens sind es die Grundsätze,<br />

welche die Qualität der<br />

Aufgabenerfüllung steuern;<br />

und viertens ist es die Verantwortung<br />

dafür, dass man diesen<br />

so wichtigen Beruf richtig<br />

ausübt und gut macht.<br />

Richtig erlernt und ständig<br />

geübt machen diese vier<br />

Elemente Menschen und Or-<br />

ganisationen wirksam und<br />

erfolgreich. Je besser man<br />

den Beruf des Managements<br />

ausübt, desto besser werden<br />

andere Personen und Organisationen<br />

für die Perfektionierung<br />

ihrer Funktionsweise<br />

unterstützt, desto besser erfüllen<br />

sie ihren Zweck und<br />

desto besser sind ihre Ergebnisse.<br />

Das Richtige tun ist Effektivität,<br />

also Wirksamkeit.<br />

Das Richtige richtig tun ist<br />

Effizienz. Daher können wir<br />

Management auch als den<br />

Beruf der Wirksamkeit von<br />

und in komplexen Systemen<br />

verstehen. So gesehen ist Management<br />

eine der wichtigsten<br />

Funktionen in einer modernen<br />

Gesellschaft, von dessen<br />

Qualität so vieles abhängt,<br />

was wichtig ist.<br />

Betriebssystem für<br />

Organisationen<br />

Die Basisfähigkeiten von Management<br />

sind heute das, was<br />

Lesen und Schreiben für jeden<br />

Menschen seit dem 18.<br />

Jahrhundert sind. Nur mit<br />

Management und Selbstmanagement<br />

kann man heute in<br />

der immer komplexer werdenden<br />

Gesellschaft und in<br />

deren Organisationen bestehen.<br />

In seiner Bedeutung und<br />

Wirkung ist richtiges Management<br />

in einer Organisation<br />

vergleichbar mit dem<br />

Betriebssystem von Computern:<br />

So wie das Funktionieren<br />

eines Computers durch<br />

sein Betriebssystem erfolgt,<br />

und dadurch Anwendungsprogramme<br />

und Daten ihre<br />

zweckentsprechende Funktionalität<br />

erhalten, so ist Management<br />

das Betriebssystem<br />

für Menschen und Organisationen<br />

für das Bewältigen<br />

von Komplexität.<br />

Erfolge im Beruf – sei dies<br />

in der Privatwirtschaft oder<br />

LITERATURTIPPS<br />

in der Wissenschaft – sind<br />

heute in erster Linie eine Sache<br />

des Managements, denn<br />

dieses erst transformiert Talent<br />

und Finanzen in Ergebnisse.<br />

Management für Menschen<br />

und Management für<br />

Organisationen sind die beiden<br />

Dimensionen der Anwendung<br />

ganzheitlicher Management<br />

Systeme. Mit diesen<br />

werden die funktionell<br />

zweckmäßigen Bedingungen<br />

geschaffen, dass Menschen<br />

ihre eigenen Stärken in Leistung<br />

transformieren können<br />

und auf diese Weise Erfolg<br />

haben sowie Sinn und Erfüllung<br />

finden können.<br />

Fredmund Malik, Führen Leisten Leben: Wirksames<br />

Management für eine neue Zeit. 2006.<br />

13. Auflage.<br />

Fredmund Malik: Strategie des Managements<br />

komplexer Systeme: Ein Beitrag zur Management-Kybernetik<br />

evolutionärer Systeme. 2008.<br />

10. Auflage.<br />

Fredmund Malik: Richtig denken – wirksam managen:<br />

Mit klarer Sprache besser führen. 2010.


402 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

Theologie<br />

Prof. Dr. Klaus Unterburger,<br />

Universität Münster, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Regensburg auf eine Professur<br />

für Mittlere und Neue<br />

Kirchengeschichte angenommen.<br />

Philosophie und<br />

Geschichte<br />

Prof. Dr. Beate Fricke, University<br />

of California, Berkeley/USA,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Heidelberg auf eine<br />

W3-Professur für Kunstgeschichte<br />

– Schwerpunkt Mittelalter<br />

– abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Michael Gehler,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

den Ruf zur Leitung der Direktorenstelle<br />

des Instituts<br />

für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung<br />

(INZ) der<br />

Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften in Wien<br />

unter Beibehaltung seiner<br />

Professur an der Universität<br />

Hildesheim angenommen.<br />

Daniela Hofmann, PhD,<br />

Cardiff University/Großbritannien,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Hamburg auf eine<br />

Junior-Professur für Vorund<br />

Frühgeschichtliche Archäologie<br />

angenommen.<br />

Dr. Stefan Rohdewald, Universität<br />

Passau, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Osteuropäische Geschichte<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Benedikt Stuchtey,<br />

DHI London und Universität<br />

Basel/Schweiz, hat einen<br />

Ruf an die Universität Mar-<br />

burg auf eine W3-Professur<br />

für Neueste Geschichte<br />

(19./20. Jh.) erhalten.<br />

Gesellschaftswissenschaften<br />

Dr. Jeanette Alisch, Pädagogische<br />

Hochschule Schwäbisch<br />

Gmünd, wurde zur Junior-Professorin<br />

für Didaktik<br />

der Sachbildung in der frühen<br />

Kindheit ernannt.<br />

Prof. Dr. Helmut Breitmeier,<br />

FernUniversität in Hagen,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Gießen auf eine W3-<br />

Professur für Politikwissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Internationale Beziehungen<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Klaus Brummer,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

habilitierte sich, und es<br />

wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Politikwissenschaft<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Florian Grotz, Leuphana<br />

Universität Lüneburg,<br />

hat einen Ruf an die Helmut-<br />

Schmidt-Universität/Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Vergleichende Regierungslehre<br />

angenommen.<br />

Dr. Gesa Hartwigsen, Universität<br />

Leipzig, wurde zur<br />

Junior-Professorin für Biologische<br />

Psychologie an der<br />

Universität zu Kiel ernannt.<br />

PD Dr. Dirk Ifenthaler,<br />

Open Universities Australia,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Potsdam auf eine W2-<br />

Professur für Angewandte<br />

Lehr- und Lernforschung im<br />

Profilbereich Bildungswissenschaften<br />

erhalten.<br />

Dr. Thomas Irion, Universität<br />

Leipzig, hat einen Ruf an<br />

die Pädagogische Hochschule<br />

Schwäbisch Gmünd auf<br />

eine Professur für Grundschulpädagogikangenommen.<br />

Apl. Prof. Dr. Jens Luedtke,<br />

Technische Universität Dresden,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Augsburg auf eine<br />

W2-Professur für Soziologie<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Empirische Sozialforschung<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Jutta Mägdefrau,<br />

Universität Passau, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Greifswald auf eine W3-Professur<br />

für Erziehungswissenschaften<br />

erhalten.<br />

Dr. Sebastian Pannasch,<br />

Technische Universität Dresden,<br />

hat einen Ruf der Technischen<br />

Universität Dresden<br />

auf eine W2-Professur für Ingenieurpsychologie<br />

und AngewandteKognitionsforschung<br />

angenommen.<br />

Dr. Marco Rieckmann, Leuphana<br />

Universität Lüneburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Vechta auf eine Junior-<br />

Professur für Hochschuldidaktik,<br />

Schwerpunkt<br />

Schlüsselkompetenzen, angenommen.<br />

Prof. Dr. Jan de Ruiter, Universität<br />

Bielefeld, hat einen<br />

Ruf an die Lancaster University/Großbritannien<br />

auf einen<br />

Lehrstuhl für Kognitive<br />

Psychologie abgelehnt und<br />

das Bleibeangebot der Universität<br />

Bielefeld angenommen.<br />

Jun.-Prof. Dr. phil. Mike S.<br />

Schäfer, Universität Hamburg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Zürich/Schweiz<br />

auf eine Professur für Publizistik-<br />

und Kommunikationswissenschaft<br />

mit dem<br />

Schwerpunkt Wissenschafts-,<br />

Krisen- und Risikokommunikation<br />

angenommen.<br />

Dr. Bernd Schlipphak, Universität<br />

Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität Münster<br />

auf eine Junior-Professur<br />

für Quantitative Methoden<br />

in der empirischen Sozialforschung<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Johannes Varwick,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Halle-Wittenberg<br />

auf eine Professur für Internationale<br />

Beziehungen und<br />

europäische Politik angenommen.<br />

Dr. Lars Windelband, Universität<br />

Bremen, hat einen<br />

Ruf an die Pädagogische<br />

Hochschule Schwäbisch<br />

Gmünd auf eine W3-Professur<br />

für Technik und ihre Didaktik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Jörg Wittwer, Universität<br />

Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität Freiburg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Erziehungswissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt empirische<br />

Lehr- und Lernforschung<br />

angenommen.<br />

Philologie und<br />

Kulturwissenschaften<br />

Dr. Euline Cutrim Schmid,<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Schwäbisch Gmünd, wurde<br />

zur Professorin für Anglistik:<br />

Linguistik und ihre Didaktik<br />

ernannt.<br />

Jun.-Prof. Dr. Hansjörg Dilger,<br />

Freie Universität Berlin,<br />

hat einen Ruf der Freien Universität<br />

Berlin auf eine W2-<br />

Professur für Sozial- und<br />

Kulturanthropologie angenommen.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 403<br />

Dr. Tim Epkenhans, Universität<br />

Freiburg, wurde zum Junior-Professor<br />

für Islamwissenschaft/Iranistik<br />

ernannt.<br />

Prof. Dr. Frank Fehrenbach,<br />

Harvard University Cambridge/USA,<br />

hat einen Ruf<br />

an die Universität Hamburg<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Kunstgeschichte angenommen.<br />

Prof. Dr. Robert Folger,<br />

Ph.D., Universität<br />

Utrecht/Niederlande, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Heidelberg auf eine W3-Professur<br />

für Romanische Literaturwissenschaft<br />

mit dem<br />

Schwerpunkt französische<br />

und hispano-amerikanische<br />

Literatur angenommen.<br />

Prof. Dr. Frank Kelleter,<br />

Universität Göttingen, hat<br />

das Bleibeangebot der Universität<br />

Göttingen abgelehnt<br />

und einen Ruf an das Kennedy-Institut<br />

der Freien Universität<br />

Berlin auf eine W3-<br />

Professur für Kultur- und<br />

Kulturgeschichte Nordamerikas<br />

angenommen.<br />

Dr. Petra Kirchhoff, Universität<br />

München, hat einen Ruf<br />

an die Universität Regensburg<br />

auf eine Professur für<br />

Fachdidaktik Englisch angenommen.<br />

Apl. Prof. Dr. Martin Joachim<br />

Kümmel, Universität<br />

Freiburg, hat einen Ruf an<br />

die Universität Jena auf eine<br />

W3-Professur für Indogermanistik<br />

angenommen.<br />

Dr. Daniele Maira, Universität<br />

Basel/Schweiz, hat einen<br />

Ruf an die Universität Göttingen<br />

auf eine W2-Professur<br />

für Romanische Philologie<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Jan Moje, Freie Universität<br />

Berlin, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Ägyptologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Barbara Neymeyr,<br />

Universität Freiburg i.Br., hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Klagenfurt/Österreich auf<br />

den Lehrstuhl für Neuere<br />

Deutsche Literatur angenommen.<br />

Prof. Jan Peters, Merz Akademie<br />

Stuttgart, hat einen<br />

Ruf an die Universität Kassel<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Film (im Studiengang Visuelle<br />

Kommunikation) an der<br />

Kunsthochschule angenommen.<br />

Dr. Paula Schrode, Universität<br />

Heidelberg, hat einen Ruf<br />

an die Universität Bayreuth<br />

auf eine W2-Professur für<br />

Religionswissenschaft mit<br />

Schwerpunkt Islamische Gegenwartskulturangenommen.<br />

Dr. Götz Schwab, Pädagogische<br />

Hochschule Ludwigsburg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Karlsruhe auf eine W3-Professur<br />

für Englische Sprachwissenschaft<br />

und Fremdsprachendidaktik<br />

angenommen.<br />

Dr. Alena Witzlack-Makarevich,<br />

Universität<br />

Zürich/Schweiz, hat einen<br />

Ruf an die Universität zu<br />

Kiel auf eine Junior-Professur<br />

für Allgemeine Sprachwissenschaft<br />

angenommen.<br />

Rechtswissenschaft<br />

PD Dr. Marietta Auer, M.A.,<br />

LL.M., S.J.D. (Harvard), Universität<br />

München, hat einen<br />

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404 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Ruf an die Universität Gießen<br />

auf eine Professur für<br />

Bürgerliches Recht und<br />

Rechtsphilosophie angenommen.<br />

Dr. Maximilian Becker, Universität<br />

Siegen, wurde zum<br />

Junior-Professor für Bürgerliches<br />

Recht und Immaterialgüterrecht<br />

ernannt.<br />

PD Dr. Klaus Bitterich, Universität<br />

Hamburg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Bürgerliches Recht, Europäisches<br />

Privatrecht, Europäisches<br />

und Internationales<br />

Wirtschaftsrecht, Internationales<br />

Privat- und Verfahrensrecht<br />

sowie Rechtsvergleichung<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Sönke Gerhold, Universität<br />

zu Kiel (z. Zt. Vertretungsprofessur<br />

Universität<br />

Regensburg), habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />

Medienstrafrecht und Strafrechtsgeschichte<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Michael Grünberger,<br />

LL.M. (NYU), Universität<br />

Bayreuth, hat einen Ruf<br />

an die Universität Rostock<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Bürgerliches Recht, Internationales<br />

Wirtschaftsrecht und<br />

ein Grundlagenfach abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Ulrich Haltern,<br />

Universität Hannover, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Freiburg auf eine Professur<br />

für Deutsches und Ausländisches<br />

Öffentliches Recht,<br />

Europa- und Völkerrecht angenommen.<br />

Prof. Dr. Jan von Hein, Universität<br />

Trier, wurde zum<br />

Universitätsprofessor für<br />

Bürgerliches Recht, Internationales<br />

Privatrecht und<br />

Rechtsvergleichung an der<br />

Universität Freiburg ernannt.<br />

Prof. Dr. Katrin Höffler, Universität<br />

Tübingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität Göttingen<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Strafrecht und Kriminologie<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Matthias Knauff,<br />

LL.M. Eur., EBS Universität<br />

für Wirtschaft und Recht,<br />

Wiesbaden, hat einen Ruf an<br />

die Universität Jena auf eine<br />

Professur für Öffentliches<br />

Recht, insbesondere Öffentliches<br />

Wirtschaftsrecht, angenommen.<br />

PD Dr. Michael Kubiciel,<br />

Universität Regensburg (z.<br />

Zt. Vertretungsprofessur an<br />

der Universität zu Köln), hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

zu Köln auf eine W3-Professur<br />

für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />

erhalten.<br />

Dr. Lutz Lammers, Universität<br />

Potsdam, hat einen Ruf<br />

FAQ KARRIERE<br />

der Universität Potsdam auf<br />

eine Junior-Professur für Öffentliches<br />

Recht und Steuerrecht<br />

erhalten.<br />

Assoz. Prof. Dr. Martin Spitzer,<br />

Universität Wien, hat einen<br />

Ruf an die Wirtschaftsuniversität<br />

Wien auf einen<br />

Lehrstuhl für Bürgerliches<br />

Recht und Zivilverfahrensrecht<br />

angenommen.<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Stefan Bauernschuster,<br />

Universität Passau,<br />

wurde zum W3-Professor für<br />

Volkswirtschaftslehre mit<br />

Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />

ernannt.<br />

Prof. Dr. Ingo Geishecker,<br />

Universität Göttingen, hat ei-<br />

Wie hoch kann ich bei Verhandlungen<br />

„pokern“?<br />

Die Frage, wie viel Druck vom Berufenen in Berufungsverhandlungen<br />

auf die Verhandlungspartner ausgeübt<br />

werden kann, muss höchst individuell beantwortet werden.<br />

Die Intensität der Geltendmachung von Forderungen<br />

und des späteren Festhaltens daran im Rahmen von<br />

Berufungsverhandlungen hängt primär von anderweitigen<br />

Handlungsoptionen des Berufenen ab, vornehmlich<br />

von Bleibeverhandlungen und/oder anderen Angeboten.<br />

Doch sowohl in Konstellationen mit anderen Offerten,<br />

als auch z.B. bei Erstrufen gilt, dass gemessen an den Bedingungen<br />

der berufenden Hochschule realistische, sachlich<br />

begründete Forderungen aufgestellt werden müssen.<br />

Denn ein unbedingter Anspruch auf Erfüllung von Gehalts-<br />

und/oder Ausstattungswünschen besteht auch bei<br />

bestem Begründungsaufwand nicht. Kommt es am Ende<br />

eines – möglicherweise langen – Verhandlungsprozesses<br />

nicht zu einer Einigung, so können sowohl der Berufene,<br />

als auch die Hochschule aus sachlichen Gründen von der<br />

Realisierung des Rufes und damit von der Ernennung<br />

zum Professor absehen. Vor diesem Hintergrund gilt es,<br />

möglichst auf jeder Stufe der Verhandlungen mit positiver<br />

Einstellung und mit diplomatischem Geschick vorzugehen.<br />

Hierzu gehören ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft<br />

und Flexibilität, aber auch der pragmatische<br />

Wille zur Einigung in den Berufungsverhandlungen.<br />

Ein sehr offensives Vorgehen nach dem Prinzip des Entweder-oder<br />

hingegen ist häufig nur dann anzuraten,<br />

wenn im Falle des Ablehnens der Verhandlungswünsche<br />

der Ruf definitiv nicht angenommen wird.<br />

Martin Hellfeier<br />

nen Ruf an die Europa Universität<br />

Viadrina Frankfurt/Oder<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Wirtschaftstheorie,<br />

angenommen.<br />

PD Dr. rer. pol. Stefan<br />

Hüsig, Universität Regensburg,<br />

habilitierte sich in dem<br />

Fach Betriebswirtschaftslehre.<br />

Dr. Alexander Kock, Technische<br />

Universität Berlin, hat<br />

einen Ruf an die Technische<br />

Universität Darmstadt auf eine<br />

W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre:Technologie-<br />

und Innovationsmanagement<br />

erhalten.<br />

Dr. Andreas König, Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Passau auf eine W3-Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Technologie,<br />

Innovation und Entrepreneurship<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Dr. Sascha Kraus,<br />

Universität Liechtenstein,<br />

hat einen Ruf an die École<br />

Supérieure de Gestion Paris<br />

auf eine Professur für Entrepreneurship<br />

sowie einen weiteren<br />

Ruf an das Menlo College,<br />

Atherton/USA auf eine<br />

Professur für Entrepreneurship<br />

erhalten.<br />

Dr. Anne Lange, Technische<br />

Universität Eindhoven/Niederlande,<br />

hat einen Ruf an<br />

die Technische Universität<br />

Darmstadt auf eine W1-Stiftungsjuniorprofessur<br />

für<br />

Betriebswirtschaftslehre:<br />

Multimodalität und Logistiktechnologien<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Michael Pflüger,<br />

Universität Passau, wurde<br />

zum Universitätsprofessor<br />

für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Makroökonomik,<br />

an der Universität<br />

Würzburg ernannt.<br />

Dr. Andreas Schmid, Universität<br />

Bayreuth, hat einen Ruf<br />

der Universität Bayreuth auf


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 405<br />

eine Junior-Professur für Gesundheitsmanagementangenommen.<br />

Dr. David Stadelmann, Universität<br />

Fribourg/Schweiz,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Bayreuth auf eine W2-<br />

Professur für Volkswirtschaftslehre<br />

mit SchwerpunktEntwicklungsökonomik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Stefan Trautmann,<br />

Tilburg University/Niederlande,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Heidelberg auf eine<br />

W3-Professur für BehavioralFinance/Vertragstheorie<br />

erhalten.<br />

Dr. Nicolas Zacharias, Technische<br />

Universität Darmstadt,<br />

hat einen Ruf der<br />

Technischen Universität<br />

Darmstadt auf eine Junior-<br />

Professur für Betriebswirtschaftslehre:Innovationsund<br />

Gründungsmarketing<br />

angenommen.<br />

Mathematik,<br />

Physik und<br />

Informatik<br />

Prof. Dr. Christian Becker,<br />

Universität Mannheim, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Bamberg auf eine Professur<br />

für Informatik, insbesondere<br />

Mobile Systeme/Mobilität,<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Andreas Borowski,<br />

RWTH Aachen, hat einen<br />

Ruf an die Universität Potsdam<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Didaktik der Physik erhalten.<br />

Dr. Daniel Greb, Universität<br />

Freiburg, hat einen Ruf an<br />

die Ruhr-Universität Bochum<br />

auf eine Junior-Professur<br />

für Algebra und Topologie<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Stephanie Hansmann-Menzemer,Universität<br />

Heidelberg, hat einen Ruf<br />

der Universität Heidelberg<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Experimentalphysik erhalten.<br />

PD Dr. Stephan<br />

Huckemann, Universität<br />

Göttingen, hat einen Ruf der<br />

Universität Göttingen auf eine<br />

W2-Professur für Statistik<br />

auf Nichteuklidischen Räumen<br />

erhalten.<br />

Dr. Lars Kaleschke, Universität<br />

Hamburg, hat einen Ruf<br />

der Universität Hamburg auf<br />

eine W2-Professur für Satellitengestützte<br />

Beobachtung<br />

des Meereises angenommen.<br />

Dr. sc. nat. habil. Thomas F.<br />

Keller, Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />

DESY<br />

Hamburg, habilitierte sich an<br />

der Universität Jena in dem<br />

Fach Materialwirtschaft.<br />

Dr. Hans Knüpfer, Universität<br />

Bonn, hat einen Ruf an<br />

die Universität Heidelberg<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Angewandte Mathematik angenommen.<br />

PD Dr. Christian Kumpf,<br />

<strong>Forschung</strong>szentrum Jülich,<br />

hat einen Ruf an die RWTH<br />

Aachen auf eine Professur<br />

für Experimentalphysik angenommen.<br />

Dr. Markus Lippitz, Universität<br />

Stuttgart, hat einen Ruf<br />

an die Universität Bayreuth<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Experimentalphysik III (Angewandte<br />

Physik) angenommen.<br />

Jun.-Prof. Dr. Björn Ommer,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

einen Ruf der Universität<br />

Heidelberg auf eine W3-Professur<br />

für Wissenschaftliches<br />

Rechnen erhalten.<br />

PD Dr. Alan Rendall, Max-<br />

Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />

Potsdam, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Mainz auf eine Professur für<br />

Mathematik angenommen.<br />

Dr. rer. nat. Oliver Rheinbach,<br />

Universität zu Köln,<br />

hat einen Ruf an die TU<br />

Bergakademie Freiberg auf<br />

eine W2-Professur für Wissenschaftliches<br />

Rechnen angenommen.<br />

Prof. Dr. Gerhard Starke,<br />

Universität Hannover, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Duisburg-Essen auf eine W3-<br />

Professur für Angewandte<br />

Mathematik, insbesondere<br />

DREI FRAGEN AN:<br />

Professor<br />

Dr. med. Peter Horn,<br />

Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin,<br />

Universitätsklinikum Essen,<br />

Jean Julliard Preis, Internationale Gesellschaft<br />

für Bluttransfusion (ISBT)<br />

Warum spenden zu wenig Menschen Blut?<br />

Derzeit spenden in Deutschland schätzungsweise nur etwa<br />

3 Prozent der Bevölkerung Blut, jedoch werden etwa<br />

80 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens einmal<br />

auf eine Blutkonserve angewiesen sein. Die Wichtigkeit<br />

der Blutspende ist in der Bevölkerung leider nicht stark<br />

genug etabliert. Die demografische Entwicklung wird zudem<br />

noch zu einer Verstärkung des Problems führen, da<br />

ältere Patienten häufiger Fremdblut benötigen werden<br />

und gleichzeitig weniger Menschen als Spender zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Welche Probleme treten bei der Herstellung von „künstlichem<br />

Blut“ auf?<br />

In der Vergangenheit experimentierten viele Gruppen<br />

mit rein chemisch hergestellten Substanzen, insbesondere<br />

fluorierten Kohlenwasserstoffen, sogenannten Perfluorcarbonen.<br />

Auch Versuche mit dem natürlichen Sauerstoffträger<br />

Hämoglobin, welches entweder gentechnisch<br />

hergestellt oder aus abgelaufenen Blutkonserven gewonnen<br />

werden kann, wurden durchgeführt. Bei ihrem Einsatz<br />

kam es jedoch wiederholt zu schweren Nebenwirkungen,<br />

insbesondere Nierenschäden.<br />

Welche Lösungen haben Sie entwickelt?<br />

Es ist uns bereits gelungen, verschiedene Arten von Blutzellen<br />

aus „Alleskönner“-Stammzellen anzuzüchten. Da<br />

es uns auch möglich ist, diese genetisch zu verändern,<br />

lassen sich damit im Prinzip einerseits universal verträgliche,<br />

also auf jeden Menschen übertragbare Blutprodukte,<br />

oder auch ganz individuelle, für einen einzelnen Patienten<br />

perfekt passende Blutprodukte, herstellen. Aufgrund<br />

der unbegrenzten Expansionsfähigkeit von Stammzellen<br />

wäre dies eine schier unbegrenzte Quelle. Da das jedoch<br />

noch ein weiter Weg sein wird, werden wir noch lange<br />

auf freiwillige Blutspender angewiesen sein.<br />

Numerische Mathematik, angenommen.<br />

Dr. Maike Vollstedt, Leibniz-<br />

Institut für die Pädagogik<br />

der Naturwissenschaften<br />

und Mathematik (IPN) Kiel,<br />

hat einen Ruf an die Freie<br />

Universität Berlin auf eine<br />

W2-Professur für Didaktik<br />

der Mathematik angenommen.


406 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Prof. Dr. Eva Zerz, RWTH<br />

Aachen, hat einen Ruf an die<br />

Universität Passau auf eine<br />

W3-Professur für Mathematik<br />

mit Schwerpunkt Dynamische<br />

Systeme erhalten.<br />

Biologie, Chemie,<br />

Geowissenschaften<br />

und<br />

Pharmazie<br />

Dr. Ilko Bald, Universität<br />

Potsdam und BAM, wurde<br />

zum Junior-Professor für Optische<br />

Spektroskopie und<br />

Chemical Imaging ernannt.<br />

Dr. Isabell Bäurle, Universität<br />

Potsdam, wurde zur Junior-Professorin<br />

für Epigenetik<br />

der Pflanzen ernannt.<br />

PD Dr. Frederik Börnke,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Potsdam auf eine<br />

W2-Professur für Pflanzenmetabolismus<br />

als gemeinsame<br />

Berufung mit dem Leibniz-Institut<br />

für Gemüse- und<br />

Zierpflanzenbau (Großbeeren/Erfurt)<br />

erhalten.<br />

Dr. Markus Grebe, Umea<br />

Plant Science Centre/Schweden,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Potsdam auf eine<br />

W3-Professur für Pflanzenphysiologie<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Dariush Hinderberger,<br />

MPI für Polymerforschung<br />

sowie Max Planck<br />

Graduate Center mit der<br />

Universität Mainz, hat einen<br />

Ruf an die Universität Halle-<br />

Wittenberg auf eine W3-Professur<br />

für Physikalische Chemie<br />

sowie einen weiteren<br />

Ruf an die Aarhus University/Dänemark<br />

auf eine Professur<br />

für Physikalische Chemie<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Daniel Jackson,<br />

Universität Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine W2-Professur<br />

für Evolution Metazoa<br />

erhalten.<br />

Dr. Philipp Kurz, Universität<br />

zu Kiel, wurde an der Universität<br />

Freiburg zum Universitätsprofessor<br />

für Anorganische<br />

und Analytische<br />

Chemie, insbesondere Komplexchemie/Metallorganische<br />

Chemie unter Beteiligung<br />

theoretischer Methoden,<br />

ernannt.<br />

PD Dr. Michael Mastalerz,<br />

Universität Ulm, hat einen<br />

Ruf an die Universität Heidelberg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Organische Chemie<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Cyrus Samimi, Universität<br />

Wien/Österreich, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Bayreuth auf eine W2-Professur<br />

für Klimatologie angenommen.<br />

FAQ Recht<br />

Was ist eine Stiftungsprofessur?<br />

Prof. Dr. Sebastian Schmidtlein,<br />

Universität Bonn, hat<br />

einen Ruf an das Karlsruher<br />

Institut für Technologie<br />

(KIT) auf eine W3-Professur<br />

für Physische Geographie<br />

und Geoökologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Karsten Schulz,<br />

Universität München, hat<br />

zum 1.3.<strong>2013</strong> einen Ruf an<br />

die Universität für Bodenkultur<br />

Wien auf eine Professur<br />

für Hydrologie und Wasserwirtschaft<br />

angenommen.<br />

Dr. Claudia Stolle, Technische<br />

Universität Dänemark,<br />

Kopenhagen, hat einen Ruf<br />

an die Universität Potsdam<br />

auf eine W3-Professur Erdmagnetfeld<br />

als gemeinsame<br />

Berufung mit dem Deutschen<br />

Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum im<br />

Eine Stiftungsprofessur wird auf der Grundlage eines<br />

Vertrages zwischen einer Universität und einem externen<br />

Förderer eingerichtet. Förderer können etwa Unternehmen,<br />

Vereine oder Stiftungen sein. Die Stiftungsprofessur<br />

unterscheidet sich nicht wesentlich von einer „normalen“<br />

Universitätsprofessur. So wird die Stiftungsprofessur<br />

ebenso wie die Universitätsprofessur auf der Grundlage<br />

des jeweiligen Landeshochschulrechts im Rahmen eines<br />

ordentlichen Berufungsverfahrens ausgeschrieben und<br />

vergeben. Stiftungsprofessoren und Universitätsprofessoren<br />

sind in gleicher Weise Bundes-/Landes- bzw. Universitätsbedienstete<br />

und haben dieselben hochschulrechtlichen<br />

Aufgaben, Rechte und Pflichten.<br />

Ein Unterschied besteht jedoch im Hinblick auf die<br />

Finanzierung der Professur. So wird im Stiftungsvertrag<br />

zwischen der Universität und dem Förderer vereinbart,<br />

dass die Besoldung und die Ausstattung der Stiftungsprofessur<br />

für einen bestimmten Zeitraum vom Förderer getragen<br />

wird. Auch die Laufzeit der Stiftungsprofessur<br />

wird vertraglich festgelegt. Die meisten Stiftungsprofessuren<br />

werden für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren<br />

finanziert; oft ist eine Verlängerung der Finanzierung<br />

nach einer positiven Evaluation des Stiftungsprofessors<br />

vorgesehen. Nach dem Ende der Förderzeit – und ggf. einer<br />

weiteren positiven Evaluation – werden Stiftungsprofessuren<br />

nicht selten in eine unbefristete Professur umgewandelt.<br />

Die weitere Finanzierung erfolgt in diesem Falle<br />

durch die Universität. Die Entfristung der Professur kann<br />

vorgenommen werden, ohne dass es einer erneuten Ausschreibung<br />

dieser Stelle bedarf.<br />

Wiltrud Christine Radau<br />

Institut für Erd- und Umweltwissenschaften<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Daniel B. Werz, Universität<br />

Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Technische Universität<br />

Braunschweig auf eine<br />

W2-Professur für Organische<br />

Chemie angenommen.<br />

Prof. Dr. Kerstin Wiegand,<br />

Universität Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Potsdam auf eine W3-Professur<br />

für Landschaftssystemanalyse<br />

als gemeinsame Berufung<br />

mit dem Leibniz-Zentrum<br />

für Agrarlandschaftsnutzung<br />

(Müncheberg) im<br />

Institut für Biochemie und<br />

Biologie erhalten.<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernhard<br />

Schweizer, Universität Kassel,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt auf eine W3-Professur<br />

für Strukturdynamik<br />

und Strukturüberwachung<br />

angenommen.<br />

Agrarwissenschaften,Ernährungswissenschaften,<br />

Veterinärmedizin<br />

PD Dr. Susanne Ulbrich,<br />

Technische Universität München,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Göttingen auf eine<br />

W2-Professur für Biotechnologie<br />

und Reproduktion<br />

landwirtschaftlicher Nutztiere<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Jan Frank (Ph.D.),<br />

Universität Bonn, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hohenheim<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Biofunktionalität und<br />

Sicherheit der Lebensmittel<br />

erhalten.<br />

Dr. Lutz S. Goehring, Colorado<br />

State University/USA,<br />

hat einen Ruf an die Ludwig-<br />

Maximilians Universität


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 407<br />

München auf eine Professur<br />

für Innere Medizin und Reproduktion<br />

des Pferdes angenommen.<br />

Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />

Klein, Leuphana Universität<br />

Lüneburg, hat einen Ruf an<br />

die Universität Freiburg auf<br />

eine Professur für Naturschutz<br />

und Landschaftsökologie<br />

angenommen.<br />

Humanmedizin<br />

Prof. Dr. Stefan Anker, Charité<br />

Universitätsmedizin Berlin,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine<br />

W3-Professur für Innovative<br />

Clinical Trials erhalten.<br />

PD Dr. med. habil. Paul<br />

Christian Baier, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein/Zentrum<br />

für Integrative<br />

Psychiatrie ZIP gGmbH,<br />

Kiel, , habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentelle<br />

Psychiatrie erteilt.<br />

Dr. med. dent. Christine<br />

Baulig, Medizinischer Dienst<br />

der Krankenversicherung<br />

Rheinland-Pfalz, Medizinisches<br />

Kompetenzzentrum<br />

Zahnmedizin, wurde mit<br />

Wirkung vom 1. April <strong>2013</strong><br />

bis zum 31. März 2016 auf<br />

die Juniorprofessur für Medizinische<br />

Biometrie mit<br />

Schwerpunkt Evaluation von<br />

Medizinprodukt-Studien an<br />

der Fakultät für Gesundheit<br />

der Universität Witten/Herdecke<br />

berufen.<br />

Univ.-Prof. Dr. Meinrad<br />

Beer, Medizinische Universität<br />

Graz/Österreich, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Ulm auf eine W3-Professur<br />

für Radiologie erhalten.<br />

Prof. Dr. med. Andreas Büttner,<br />

Universitätsmedizin<br />

Rostock, hat einen Ruf an<br />

die Universität Frankfurt am<br />

Main auf eine W3-Professur<br />

für Rechtsmedizin abgelehnt.<br />

Dr. med. Andreas Dacho,<br />

Deutsches Nasenzentrum<br />

Essen, habilitierte sich an der<br />

Universität Leipzig, und es<br />

wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Hals-, Nasenund<br />

Ohrenheilkunde zuerkannt.<br />

PD Dr. med. Manuela Dudeck,<br />

Universität Greifswald,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Ulm auf eine W3-Professur<br />

für Forensische Psychiatrie<br />

und Psychotherapie<br />

(mL) angenommen.<br />

Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger,<br />

Universität Potsdam,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

Potsdam auf eine<br />

W3-Professur für Patholinguistik<br />

im Exzellenzbereich<br />

Kognitionswissenschaften erhalten.<br />

Prof. Dr. rer. nat. Antje Grosche,<br />

Universität Regensburg,<br />

wurde zur W2-Professorin<br />

(Stiftungsprofessur) für<br />

Netzhautforschung ernannt.<br />

Prof. Dr. Ute Habel, RWTH<br />

Aachen, hat einen Ruf an die<br />

Universität Göttingen auf eine<br />

W3-Professur für Klinische<br />

Psychologie und Psychotherapie<br />

erhalten.<br />

Dr. Alexa Klettner, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein,<br />

Campus Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

zu Kiel auf eine W2-Stiftungsprofessur<br />

für Experimentelle<br />

Retinologie angenommen.<br />

Dr. phil. nat. Marco Koch,<br />

Universität Leipzig (derzeit:<br />

Yale School of Medicine,<br />

New Haven, CT/USA) habilitierte<br />

sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Anatomie zuerkannt.<br />

PD Dr. Marie von Lilienfeld-Toal,Universitätsklinikum<br />

Jena, wurde zur W2-<br />

Professorin für Hämatologie<br />

und Onkologie, Schwerpunkt<br />

Infektiologie, ernannt.<br />

Dr. Michael Meinecke, Universität<br />

Göttingen, hat einen<br />

Ruf der Universität Göttingen<br />

auf eine Junior-Professur<br />

für Shaping Membranes to<br />

Regulate Mitochondrial Protein<br />

Function and Distribution<br />

erhalten.<br />

Dr. Henning Neubauer, Universität<br />

Würzburg, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

Radiologie erteilt.<br />

PD Dr. med. Frank Petzke,<br />

Universität Göttingen, hat einen<br />

Ruf der Universität Göttingen<br />

auf eine W2-Professur<br />

für Klinische und Experimentelle<br />

Schmerzmedizin<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Thomas Reinheckel,<br />

Universität Freiburg, hat einen<br />

Ruf der Universität Freiburg<br />

auf eine Professur für<br />

Molekulare Medizin mit<br />

Schwerpunkt zelluläre Pathomechanismen<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Ulrich Schildhaus,<br />

Universität zu Köln, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine W2-Professur<br />

für Molekulare Tumorpathologie<br />

erhalten.<br />

Apl. Prof. Dr. Christian<br />

Schmahl, Universität Heidelberg,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

Heidelberg auf eine<br />

W3-Professur für Experimentelle<br />

Psychopathologie erhalten.<br />

PD Dr. med. Dr. rer. nat. Michal-Ruth<br />

Schweiger, Chartité<br />

Universitätsmedizin<br />

Berlin, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentelle<br />

Medizin erteilt.<br />

Prof. Dr. Michael Tchirikov,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

Halle-Wittenberg auf eine<br />

W3-Professur für Geburtshilfe<br />

angenommen.<br />

PD Dr. med. Wolfgang E.<br />

Thasler, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München,<br />

stellv. leitender Oberarzt der<br />

Klinik für Allgemeine, Viszeral-,<br />

Transplantations-, Gefäß-<br />

und Thoraxchirurgie<br />

wurde zum außerplanmäßigen<br />

Professor bestellt.<br />

Prof. Dr. med. Volker Vallon,<br />

University of California, San<br />

Diego/USA, hat Rufe an die<br />

University of Southern Denmark,<br />

Odense auf eine Professur<br />

für Molekulare Pharmakologie<br />

sowie an die<br />

Technische Universität Dresden<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Pharmakologie und Toxikologie<br />

abgelehnt und das<br />

Bleibeangebot der University<br />

of California, San Diego angenommen.<br />

Dr. Martin Weber, Universität<br />

Göttingen, hat einen Ruf<br />

der Universität Göttingen auf<br />

eine W2-Professur auf Zeit<br />

(Tenure Track) für Translationale<br />

Neuroinflammation<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Jens Wiltfang, Universität<br />

Duisburg-Essen,<br />

LVR-Klinikum Essen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine W3-Professur<br />

für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie erhalten.<br />

Zahnheilkunde<br />

PD Dr. med. dent. Ralf Bürgers,<br />

Universität Regensburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine W3-<br />

Professur für Zahnärztliche<br />

Prothetik angenommen.<br />

PD Dr. Annette Wiegand,<br />

Universität Zürich/Schweiz,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Göttingen auf eine W3-<br />

Professur für Präventive<br />

Zahnmedizin, Parodontologie<br />

und Kariologie erhalten.<br />

Ihre Meldung über Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

können Sie auch per<br />

E-Mail an Marita Burkhardt<br />

senden:<br />

burkhardt@forschungund-lehre.de


408 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Impressum<br />

20. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />

(43 Jahrgänge)<br />

Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />

ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Präsident:<br />

Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />

Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />

Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />

Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />

Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />

Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />

E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Internet: www.hochschulverband.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Kuratorium:<br />

Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.; Steffie Lamers; Franz Letzelter, Dr.;<br />

Reinhard Lutz, Dr.; Johannes Neyses, Dr.; Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.;<br />

Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.; Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.;<br />

Andreas Schlüter, Professor, Dr.; Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.;<br />

Werner Siebeck; Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />

Redaktion:<br />

Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,<br />

Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />

Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />

Titelmotiv: getty images<br />

Grafik und Layout: Robert Welker<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Wiltrud Christine Radau, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />

Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />

Nico Rodenberg, Rechtsanwalt<br />

Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht<br />

in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.<br />

»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«<br />

(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)<br />

Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Verlag und Redaktion:<br />

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Druck:<br />

Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen<br />

Bezugsgebühr:<br />

Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung<br />

des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.<br />

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Preisliste Nr. 42 vom 1.1.<strong>2013</strong><br />

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30.629 Exemplare (IVW 1/<strong>2013</strong>)<br />

Beilagen:<br />

Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong><br />

DHV-Jahresbericht 2012<br />

Informationsservice<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> will den Lesern weitere Informationsquellen<br />

erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />

(V-Scheck o. Überweisung auf Kto.-Nr. 0 268 367 200,<br />

BLZ 370 800 40, Dresdner Bank Bonn; angegebener Betrag<br />

incl. Portokosten) folgende Unterlagen:<br />

A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />

i.d. Fassung vom 19. Januar<br />

1999, zuletzt geändert<br />

durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />

12. April 2007, keine amtl.<br />

Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />

A 304 | Gesetzentwurf des<br />

Bundes zur Änderung der<br />

Professorenbesoldung und<br />

weiterer dienstrechtlicher<br />

Vorschriften (Stand:<br />

19.11.2012) nebst Stellungnahme<br />

des DHV, und Regierungsentwurf<br />

vom 30.1.<strong>2013</strong>,<br />

245 Seiten, 8,- €.<br />

A 299 | Gesetz zur Änderung<br />

der Professorenbesoldung<br />

Bayern vom 11.12.2012<br />

und Informationen des DHV<br />

zum Gesetz, 11 Seiten, 3,- €.<br />

(auch als pdf unter www.hochschulverband.de<br />

- Infocenter<br />

- W-Portal)<br />

A 297 | Stellungnahme des<br />

DHV zur geplanten Schließung<br />

der BTU Cottbus und<br />

Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />

Brandenburg,<br />

3 Seiten, kostenlos.<br />

A 300 | Entwurf eines Gesetzes<br />

zur Neuregelung des<br />

brandenburgischen Besoldungsrechts<br />

(Stand: April<br />

2012), 16 Seiten, 3,- €.<br />

A 305 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung dienstrechtlicher<br />

Vorschriften Bremen (Stand:<br />

23. Januar <strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 13 Seiten,<br />

3,- €.<br />

A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz<br />

vom<br />

12.12.2012 und Informationen<br />

des DHV zum Gesetz, 13 Seiten,<br />

3,- €. (auch als pdf unter<br />

www.hochschulverband.de -<br />

Infocenter - W-Portal)<br />

A 301 | Dienstrechtsanpassungsgesetz<br />

NRW, Gesetzentwurf<br />

(Stand: Dezember<br />

2012) und Stellungnahme<br />

des DHV (zum Min.-Entwurf,<br />

September 2012) 52<br />

Seiten, 6,50 €.<br />

A 307 | Gesetzentwurf zur<br />

Reform des finanziellen öffentlichen<br />

Dienstrechts in<br />

Rheinland-Pfalz (Stand:<br />

27.11.2012) und Änderungsantrag<br />

vom 1.3.<strong>2013</strong>, 27 Seiten,<br />

3,- €.<br />

A 302 | Entwurf zur Neuregelung<br />

der Professorenbesoldung<br />

im Freistaat Sachsen<br />

(Stand: Oktober 2012) und<br />

Stellungnahme des DHV, 41<br />

Seiten, 4,50,- €.<br />

A 306 | Entwurf eines Gesetzes<br />

zur Änderung besoldungs-<br />

und beamtenrechtlicher<br />

Vorschriften in Sachsen-Anhalt<br />

(Stand: Januar<br />

<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 20 Seiten, 3,- €.<br />

A 303 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung des Besoldungsgesetzes<br />

Schleswig-Holstein<br />

(Stand: 27.11.2012) und Stellungnahme<br />

des DHV, 26 Seiten,<br />

3,- €.<br />

Bestellungen bitte an:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680<br />

E-Mail: infoservice<br />

@forschung-und-lehre.de


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 409<br />

Stellenmarkt<br />

Veranstaltungen<br />

Stiftungen | Preise<br />

Professuren<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Personalmanagement<br />

(Technische Hochschule Wildau – FH) ......................................................................431<br />

Anglistik/Sprachwissenschaft (Universität Siegen) ...................................414<br />

Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................431<br />

Betriebswirtschaftslehre, insb. Management kleiner und<br />

mittlerer Unternehmen und Entrepreneurship<br />

(Universität Siegen) .....................................................................................................410<br />

Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Externes und<br />

Internes Rechnungswesen<br />

(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................417<br />

Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />

Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />

(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................417<br />

Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl für<br />

Betriebswirtschaftslehre, insb. Controlling und<br />

Unternehmensrechnung (Universität Witten/Herdecke) .......................425<br />

Economics (EBS Universität für Wirtschaft und Recht) ...................................415<br />

Englische Sprachwissenschaft<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................414<br />

Fachdidaktik - Moderne Fremdsprachen mit dem Schwerpunkt<br />

Didaktik der Englischen Sprache und Literatur<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................419<br />

Finance (EBS Universität für Wirtschaft und Recht)...........................................419<br />

Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik<br />

(Ruhr-Universität Bochum).......................................................................................429<br />

Interkulturelle Germanistik (Deutsch als Fremdsprache)<br />

(Universität Bayreuth) ................................................................................................415<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />

(Technische Universität Braunschweig) .................................................................422<br />

Philosophie mit dem Schwerpunkt Angewandte Ethik<br />

(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />

Politikwissenschaft (Universität Stuttgart)........................................................430<br />

Quantitative Methoden und Wirtschaftsinformatik<br />

(Technische Hochschule Wildau – FH) ......................................................................431<br />

Systematische Theologie und Theologiegeschichte<br />

(Freie Theologische Hochschule Gießen) ...............................................................431<br />

Volkswirtschaftslehre (Technische Universität Braunschweig) ..................429<br />

Naturwissenschaften | Medizin<br />

Baukonstruktion (Technische Universität Dortmund)....................................426<br />

Didaktik der Mathematik (Universität Potsdam) ........................................423<br />

Differentielle Psychologie und Diagnostik<br />

(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />

Diskrete Mathematik mit Schwerpunkt Graphentheorie<br />

(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />

Fertigungstechnik (Technische Hochschule Wildau – FH)...........................421<br />

Gebäudelehre (Technische Universität Dortmund)...........................................426<br />

Geriatrie (Universitätsmedizin Berlin)....................................................................432<br />

Grundlagen der Ingenieurwissenschaft mit Schwerpunkt<br />

Physik und Technische Mechanik<br />

(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................416<br />

Immunotechnology (Universität Potsdam) ......................................................428<br />

Lebensmitteltechnologie (Universität für Bodenkultur Wien) ..................427<br />

Mathematik (Inverse Probleme)<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................429<br />

Mathematische Stochastik mit Anwendungsbezug<br />

(Technische Universität Braunschweig) .................................................................411<br />

Metabolische Reprogrammierung<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................420<br />

Mikrobielle Genomforschung<br />

(Technische Universität Braunschweig) ......................................................................421<br />

Nachrichtenübertragungssysteme<br />

(Gottfreid Wilhelm Leibniz Universität Hannover)..................................................432<br />

Pathologie (Ludwig-Maximilians-Universität München) ......................................422<br />

Polymerchemie (Synthese und Eigenschaften von<br />

Funktionspolymeren) (Universität Potsdam).............................................423<br />

Rehabilitationswissenschaften (Fachhochschule Münster) .........................413<br />

Schienenfahrzeugtechnik – Stiftungsprofessur<br />

(Universität Stuttgart).......................................................................................................420<br />

Werkstoffe des Bauwesens (Technische Universität Dortmund) .............426<br />

Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Mergers and Acquisitions of Small- and Medium Sized<br />

Enterprises (HHL Leipzig Graduate School of Management) ....................430<br />

Pastoraltheologie (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) ...............................415<br />

Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika<br />

(Universität Bayreuth) ................................................................................................433<br />

Wirtschaftsethik (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)............................425<br />

Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin<br />

Physiologie und Pathophysiologie der Muskulatur<br />

(Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................411<br />

Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />

Akademische Rätin/Akademischer Rat auf Zeit<br />

(Technische Universität Braunschweig) .................................................................433<br />

Akademische Rätin/Akademischer Rat auf Zeit<br />

(Justus-Liebig-Universität Gießen)...........................................................................437<br />

Fakultätsgeschäftsführerin/Fakultätsgeschäftsführer<br />

(Universität Witten/Herdecke)..................................................................................433<br />

Leiter/-in der Versuchsanstalt für Wasserbau (VA)<br />

(Universität Stuttgart) .................................................................................................434<br />

Lehrkraft für besondere Aufgaben (Universität Kassel).........................434<br />

Persönliche/r Referent/in des Rektors<br />

(Technische Universität Ilmenau)............................................................................434<br />

Verwaltungsmitarbeiter/-in<br />

(Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München)...................435<br />

Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />

5 Research Positions for PhD Candidates<br />

(Universität Oldenburg)..............................................................................................437<br />

Akademische/-r Mitarbeiter/-in<br />

(Brandenburgische Technische Universität Cottbus)...........................................436<br />

Doctoral Stipends/Doctoral Fellowships<br />

(Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin) .......................436<br />

PhD Stipendien in Südaustralien (The University of Adelaide)............436


410 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Studienleiterin/Studienleiter (wiss. Mitarbeiter/-in)<br />

(Evangelische Kirche Deutschland) ........................................................................437<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften (Universität Frankfurt) ................................437<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut für Leadership<br />

und Organisation (Ludwig-Maximilians-Universität München)..436<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Stiftungslehrstuhl<br />

für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen<br />

(Technische Universität München)..........................................................................435<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in im Rahmen eines<br />

DFG-Projekts (Justus-Liebig-Universität Gießen) ........................................437<br />

<strong>Forschung</strong>sförderung | Preise<br />

BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2013</strong><br />

(BKK Landesverband Hessen)...........................................................Umschlagseite 2<br />

Den demografischen Wandel gestalten … aber wie?<br />

(Wissenschaft im Dialog, BMBF, HRK)..........................................Umschlagseite 3<br />

Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2014<br />

(Ludvig Holberg-Gedenkstiftung) ............................................................................361<br />

The Höffmann Academic Award for Intercultural<br />

Competence <strong>2013</strong> (Universität Vechta, UGV) ............................................393<br />

Veranstaltungen<br />

Heidelberg Forum of Molecular Catalysis<br />

(Universität Heidelberg, BASF) .....................................................................................357<br />

STELLENANZEIGEN | PREISE<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2013</strong><br />

Bewerbungsfrist<br />

läuft noch bis:<br />

Bioinformatik (Universität für Bodenkultur Wien) ........................31.05.13<br />

Entwicklungspsychologie (Universität Siegen)...........................09.05.13<br />

Generationenübergreifende Wirtschaftspolitik<br />

(WHU – Otto Beisheim School of Management)...............................31.05.13<br />

Handelsimmobilien (Universität Regensburg)...............................05.05.13<br />

Integrierte Quantenoptik (Universität Stuttgart) .......................15.05.13<br />

Kanzlerin/Kanzler (Ruhr-Universität Bochum)............................15.05.13<br />

Kunst mit dem Schwerpunkt Plastik (Universität Siegen) .09.05.13<br />

Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie<br />

(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..........................10.05.13<br />

Mikrotechnik (Universität Stuttgart) ..................................................03.06.13<br />

Präsidentin/Präsident<br />

(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................31.05.13<br />

Simulation großer Systeme (Universität Stuttgart)...................13.05.13<br />

Sozialpsychologie (Universität Siegen) ............................................09.05.13<br />

Alexander von Humboldt-Professur<br />

(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.10.13<br />

Harkness Fellowships in Health Care Policy and<br />

Practice (The Commomwealth Fund) ..............................................18.11.13<br />

Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch<br />

qualifizierten <strong>Forschung</strong>snachwuchses aus dem<br />

Ausland (MIWF NRW)........................................................................31.05.13<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 3 | <strong>2013</strong><br />

12 Promotionsstellen (Universität Tübingen)...............................31.05.13<br />

Friedwart Bruckhaus-Förderpreis <strong>2013</strong>/2014<br />

für junge Wissenschaftler und Journalisten<br />

(Hanns Martin Schleyer-Stiftung)..........................................................28.02.14<br />

Sofja Kovalevskaja-Preis (Alexander von Humboldt-Stiftung) ..31.07.13<br />

PROFESSUREN<br />

Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine innovative und interdisziplinär<br />

ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie<br />

<br />

einen Dual Career Service an.<br />

Die Fakultät III - Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht - hat<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

fünf Jahre befristete<br />

Universitätsprofessur<br />

(Bes.-Gr. W 2 BBesO)<br />

für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Management kleiner und<br />

mittlerer Unternehmen und Entrepreneurship<br />

zu besetzen.<br />

Die ausgeschriebene Professur hat einen starken eigenständigen Fokus auf Mittelstand und Entre-<br />

<br />

eigenständige Stellung ein. Entsprechend wird die Bereitschaft zur engen Kooperation in <strong>Forschung</strong><br />

<br />

Mitarbeit und Weiterentwicklung der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie zur aktiven Mitarbeit<br />

in den Selbstverwaltungsgremien der Universität erwartet. Sie agiert zum einen mit einem<br />

<br />

<br />

dar. Daher soll die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber nicht nur in der <strong>Lehre</strong><br />

die Bereiche Entrepreneurship und Management mittelständischer Unternehmen breit abdecken<br />

können, sondern auch in diesem Bereich in der <strong>Forschung</strong> bereits etabliert sein und entsprechende<br />

Drittmittelprojekte durchgeführt haben und planen. Eine enge Absprache und Kooperation mit der<br />

Präsidentin des IfM Bonn sind erwünscht.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />

ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu<br />

wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird,<br />

zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren<br />

bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur,<br />

einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtung oder<br />

im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />

Erwartet werden exzellente wissenschaftliche Leistungen, (englischsprachige) <strong>Lehre</strong>rfahrung,<br />

der Nachweis didaktischer Kompetenz sowie Erfahrung bei der Einwerbung von Drittmitteln. Die<br />

wissenschaftlichen Leistungen werden vorrangig nach der Anzahl und Qualität wissenschaftlicher<br />

Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften sowie nach den Drittmitteleinwerbungen<br />

bewertet.<br />

Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />

<br />

geeigneter Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht.<br />

-<br />

<br />

Outline, wie Sie Ihre <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in der Fakultät zukunftsorientiert einbringen wollen) bis<br />

zum 13.06.<strong>2013</strong> schriftlich und per E-Mail an den Dekan der Fakultät III der Universität Siegen,<br />

Herrn Universitätsprofessor Dr. Volker Wulf, 57068 Siegen (dekanat@wiwi.uni-siegen.de).


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 411<br />

SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER<br />

Medizinische Hochschule<br />

Hannover<br />

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist am<br />

Institut für Molekular- und Zellphysiologie (Direktor: Prof. Dr.<br />

Bernhard Brenner) eine<br />

JUNIORPROFESSUR (W1)<br />

für Physiologie und Pathophysiologie der Muskulatur<br />

ab 1. August <strong>2013</strong> für drei Jahre zu besetzen. Nach positiver<br />

Evaluation kann das Dienstverhältnis um drei weitere Jahre<br />

verlängert werden.<br />

Mit dieser Juniorprofessur sollen die <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

des Instituts um mechanische und biochemische Untersuchungen<br />

an Myofibrillen erweitert werden, um funktionelle<br />

Untersuchungen auch an kleinsten Gewebeproben zu<br />

ermöglichen. Bewerberinnen/Bewerber sollten in diesem<br />

Bereich eigenständige <strong>Forschung</strong>sleistungen durch entsprechende<br />

internationale Publikationen belegen. Bewerberinnen/Bewerber<br />

müssen die Einstellungsvoraussetzungen gem.<br />

§ 30 Niedersächsisches Hochschulgesetz erfüllen. Einstellungsvoraussetzungen<br />

sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

der Biologie/Biochemie/Physik/Biophysik und eine<br />

Promotion mit Schwerpunkt in einem der genannten Fächer.<br />

Eine Einbindung in die <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte des Instituts<br />

für Molekular- und Zellphysiologie wird erwartet.<br />

Besonderes Engagement in der studentischen <strong>Lehre</strong>, insbesondere<br />

in fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen, wird<br />

vorausgesetzt. Die Möglichkeit zur Habilitation ist gegeben.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />

Die MHH strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen<br />

an und fordert deshalb Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />

bewerben.<br />

Bewerbungen in Schrift- und elektronischer Form mit tabellarischem<br />

Lebenslauf, Urkunden, wissenschaftlichem Werdegang,<br />

gegliedertem Schriftenverzeichnis sowie Sonderdrucken<br />

der fünf wichtigsten Publikationen werden bis vier Wochen<br />

nach Erscheinen der Anzeige erbeten an den<br />

Präsidenten der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover<br />

Carl-Neuberg-Straße 1<br />

D-30625 Hannover<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: ivw-geprüfte Verbreitung<br />

30.000<br />

29.000<br />

28.000<br />

27.000<br />

26.000<br />

25.000<br />

24.000<br />

23.000<br />

22.000<br />

www.mh-hannover.de<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

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ZAUBERTINTE Wir suchen Sie für eine Professur. Ob mit Kreide<br />

an die Tafel, ins Notebook getippt, auf der Serviette skizziert... in unserem<br />

kreativen Umfeld dürfen Ideen überall entstehen.<br />

Die Fachhochschule Münster sucht Sie für eine Professur. Einfach zauberhaft: Freiheit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>, vielfältiges<br />

Aufgabenspektrum, hoher Grad an Selbstbestimmung, individuelle Schwerpunktsetzung, flexible Arbeitszeiten, Sicherheit des<br />

Arbeitsplatzes, gute Einstellungschancen. Bewerben Sie sich bei uns! www.fh-muenster.de/professur


Die Fachhochschule Münster ist bundesweit eine der größten Hochschulen für Angewandte<br />

Wissenschaften. Auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> nimmt sie eine Spitzenposition ein und zeichnet<br />

sich durch ihre bedarfsgerechte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbildung aus. Für die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> der Hochschule ist folgende<br />

W 2-Professur zu besetzen:<br />

Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />

REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Rehabilitationswissenschaften in <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen des Fachbereichs Pflege und Gesundheit, welche auf die<br />

Gesundheitsfachberufe in der Pflege, Physiotherapie und Logopädie sowie die entsprechende<br />

Berufspädagogik ausgerichtet sind, vertritt. Im Focus steht die Vermittlung der ICF in den<br />

theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in die Praxis. Unterstützt durch ein breites<br />

didaktisches Fortbildungsangebot qualifizieren Sie sich in der <strong>Lehre</strong> und erproben neue Lehrund<br />

Lernformen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung wird vorausgesetzt.<br />

Unsere Anforderungen:<br />

Neben einem abgeschlossenen Studium und einer Promotion sind mehrjährige praktische<br />

Erfahrungen im multiprofessionellen Rehabilitationsteam unerlässlich. Idealerweise verfügen<br />

Sie über aktuelle Projektleitungserfahrungen in der empirischen Versorgungsforschung.<br />

Was wir bieten:<br />

Die Stelle bietet Ihnen Freiraum für die fachliche Auseinandersetzung mit innovativen Themen<br />

in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, berufliche Sicherheit, zeitliche Flexibilität und familienfreundliche<br />

Rahmenbedingungen. Es gibt am Fachbereich Pflege und Gesundheit zahlreiche Möglichkeiten,<br />

initiativ tätig zu werden und die Weiterentwicklung des Fachbereichs mitzugestalten. Sie können<br />

<strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelprojekte akquirieren und kooperative Promotionen betreuen.<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Fachhochschule Münster möchte auch im Bereich von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Frauenanteil<br />

erhöhen und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />

Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen finden Sie unter:<br />

www.fh-muenster.de/professuren<br />

Wenn Sie diese Aufgabe reizt, senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Präsidentin der Fachhochschule Münster<br />

Kennzeichen: Flg<br />

Hüfferstr. 27<br />

D-48149 Münster


414 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

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Philosophische Fakultät I<br />

Dekanat<br />

An der Universität Würzburg ist in der Philosophischen Fakultät I<br />

(Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)<br />

eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />

der Besoldungsgruppe W3<br />

für Englische Sprachwissenschaft<br />

(Nachfolge Prof. Dr. Anita Fetzer)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />

Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er das<br />

Gebiet der Englischen Sprachwissenschaft in der <strong>Forschung</strong> in wesentlichen<br />

Teilbereichen und in der <strong>Lehre</strong> in voller Breite vertritt. Erwünscht sind sowohl<br />

diachrone als auch synchrone Zugriffe auf die englische Sprache. Erwartet wird<br />

eine aktive Mitarbeit in der Graduiertenschule für Geisteswissenschaften.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen, die durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können,<br />

nachgewiesen werden oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein<br />

können.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das<br />

52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />

Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />

Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden<br />

und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />

entsprechendes Engagement.<br />

Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />

ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen<br />

(datierter, unterschriebener Lebenslauf, Schulabschlusszeugnisse, Zeugnisse<br />

über akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen<br />

Lehrveranstaltungen, Verzeichnis über bisherige Drittmittelprojekte) bis<br />

zum 31. Mai <strong>2013</strong> einzureichen an den Dekan der Philosophischen Fakultät I<br />

der Universität Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg. Es wird gebeten,<br />

einen Bewerbungsbogen auszufüllen und diesen, bitte als Word-Dokument, per<br />

E-Mail (berufungsverfahren.phil1@uni-wuerzburg.de) an das Dekanat zu senden.<br />

Die Bewerbung beinhaltet das Einverständnis der Bewerber/innen zur elektronischen<br />

Erfassung der Bewerbungsunterlagen, der Erstellung von Kopien, der<br />

Aufbewahrung und der eventuellen Weitergabe der Bewerbungsunterlagen an<br />

die Gutachter sowie der Rückgabe der Bewerbungsunterlagen erst nach<br />

Abschluss des Verfahrens.<br />

Bewerbungsbogen und weitere Informationen<br />

zur Bewerbung unter<br />

www.phil1.uni-wuerzburg.de/berufungen/<br />

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5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 415<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit<br />

international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W 3-Professur Interkulturelle Germanistik<br />

(Deutsch als Fremdsprache)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen. Der Stelleninhaber /<br />

Die Stelleninhaberin soll in den Bereichen der Deutschen Sprache, Literatur<br />

und Kultur in ihren transkulturellen Aspekten, ihren kommunikativen Grundlagen<br />

und ihren interdisziplinären Verschränkungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

ausgewiesen sein.<br />

Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin wird sich in der <strong>Lehre</strong> dem MA<br />

Interkulturelle Germanistik und dem BA-Kombinationsfach Interkulturelle<br />

Germanistik / Deutsch als Fremdsprache sowie international kooperativen<br />

Studienprogrammen widmen. Wünschenswert sind <strong>Lehre</strong>rfahrungen im<br />

Ausland sowie Kompetenzen im Bereich Deutsch als Zweitsprache.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />

2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

eingestellt.<br />

Bewerbungen mit Lebenslauf, wissenschaftlichem Werdegang, Schriftenverzeichnis,<br />

<strong>Forschung</strong>s- und Lehrkonzept sowie Auflistung eingeworbener<br />

Drittmittel werden bis zum 22. Mai <strong>2013</strong> an den Dekan der Sprach- und<br />

Literaturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth<br />

erbeten.<br />

An der Theologischen Fakultät der Albert-<br />

Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. ist die<br />

Juniorprofessur<br />

für Pastoraltheologie (W1)<br />

mit tenure track<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

zum 1. Oktober <strong>2013</strong> neu zu besetzen.<br />

Die Stelle ist zunächst auf vier Jahre befristet mit der Option der Verlängerung<br />

um weitere zwei Jahre nach erfolgreicher Evaluation. Der/die Stelleninhaberin<br />

vertritt das Fach Pastoraltheologie einschließlich Homiletik in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Erwünscht ist die regelmäßige Kooperation mit der<br />

Ortskirche in der Aus- und Weiterbildung aller pastoralen Dienste.<br />

Voraussetzungen: Neben den beamtenrechtlichen Voraussetzungen wird<br />

eine besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, in der Regel<br />

nachgewiesen durch eine herausragende Promotion in Katholischer<br />

Theologie, erwartet. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung<br />

als akademische Mitarbeiterin bzw. als akademischer Mitarbeiter erfolgt<br />

ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht<br />

mehr als 6 Jahre betragen haben.<br />

Über die erforderlichen Unterlagen (Lebenslauf, Akademische Zeugnisse,<br />

Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen) hinaus werden <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />

und ein aussagekräftiges Exposé zu laufenden bzw. geplanten<br />

<strong>Forschung</strong>svorhaben im praktisch-theologischen Feld gegenwärtiger und<br />

künftiger Pastoral erwartet, das dafür geeignet ist, eine Nachwuchsforschergruppe<br />

(1,5-2 Mittelbau-Stellen) in der Universität Freiburg (FRIAS)<br />

erfolgreich zu beantragen.<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert<br />

ausdrücklich entsprechend qualifizierte Frauen zur Bewerbung auf. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter http://www.theol.uni-freiburg.de sowie<br />

http://www.uni-freiburg.de/universitaet/organisation/stellenboerse.<br />

Bitte bewerben Sie sich mit den üblichen Unterlagen und mit dem Ausdruck<br />

des Bewerbungsbogens, den Sie als Link in der Ausschreibung der<br />

Stelle auf der Stellenbörse der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg finden<br />

(s.o.), bis spätestens 15.06.<strong>2013</strong> unter folgender Adresse: Theologische<br />

Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br., Prof. Dr. Klaus<br />

Baumann, Dekan, Belfortstr. 20, 79085 Freiburg.<br />

e-mail: Dekanat@theol.uni-freiburg.de<br />

EBS Universität für Wirtschaft und Recht is the leading private business university<br />

in Germany. The University currently has two faculties, EBS Business<br />

School and EBS Law School. EBS defines itself via an international focus. EBS<br />

pursues excellence in research and teaching and maintains strong academic<br />

and industrial networks. We aim to inspire personalities and we maintain a<br />

strong focus on responsibility and sustainability.<br />

As of the fall term <strong>2013</strong>, the EBS Business School announces a<br />

senior faculty position<br />

Professor in Economics (m/f)<br />

The applicant should demonstrate:<br />

• the ability to undertake high-quality research as evidenced by an<br />

excellent record of publications in international top journals,<br />

• research activities covering relevant areas of economics,<br />

• excellence in teaching at all levels, i.e., Bachelor, Master, MBA<br />

and PhD programs,<br />

• a broad international network and a proven track record in attracting<br />

external research funding are highly desirable,<br />

• leadership potential and skills in order to play a significant role in<br />

research projects and academic teams, including the development of<br />

skills and supervision of doctoral candidates and junior faculty,<br />

• willingness to actively contribute to all activities of the Department of<br />

Governance & Economics,<br />

Candidates should have a Ph.D. in Economics.<br />

The Department of Governance & Economics currently includes five pro-<br />

fessors. Faculty members are research-driven publishing in leading international<br />

journals such as Journal of Economics and Management Strategy,<br />

Public Choice, European Economic Review of Law and Economics, Journal<br />

of Macroeconomics, Journal of Law, Economics and Organization, Journal of<br />

Institutional Economics.<br />

We offer a dynamic and team-oriented environment that allows applicants<br />

to address research questions in an intense dialogue with our network in<br />

the research community.<br />

Your application should contain:<br />

• detailed Curriculum Vitae<br />

• copy of PhD Degree (or documentation of equivalent degree)<br />

• a comprehensive list of publications and/or working papers<br />

(papers offered for evaluation should be marked by an asterisk<br />

– and included in PDF format)<br />

• documents supporting research, teaching and administrative qualifications<br />

Ideally, your application package should also encompass a future research<br />

agenda (one page), teaching agenda (one page), relevant course evaluations<br />

and a contact list of suggested references.<br />

Review of applications will begin May 15 th , <strong>2013</strong> and continue until the po-<br />

sition is filled. Please see EBS webpage www.ebs.edu/stellenangebote.html<br />

for further information as well as for an announcement if the position is filled.<br />

All supporting documents should be filed electronically to:<br />

Prof. Dr. Rolf Tilmes<br />

Dean EBS Business School<br />

EBS Universität für Wirtschaft und Recht<br />

Gustav-Stresemann-Ring 3<br />

65189 Wiesbaden, GERMANY<br />

Phone: +49 611 7102 2010<br />

rolf.tilmes@ebs.edu<br />

www.ebs.edu


416 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />

Studium in Gründung<br />

ist eine private Hochschule, die<br />

nach der laufenden Konzeptprüfung<br />

durch den Wissenschafts rat<br />

und der staatlichen Aner kennung<br />

durch das Land Baden-Württemberg<br />

den Hochschulbetrieb zum<br />

Wintersemester <strong>2013</strong>/2014 aufnehmen<br />

wird. Sie wird von badenwürttembergischen<br />

Ver wal tungsund<br />

Wirtschafts-Akademien getragen<br />

und greift auf deren jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der<br />

Organisation nebenberuflicher<br />

Stu dienangebote zurück. Die VWA<br />

Hochschule bietet in Freiburg,<br />

Karlsruhe, Stuttgart und Ulm Bachelor-Studiengänge<br />

in Betriebswirtschaftslehre<br />

(B.A.) und Wirtschafts<br />

ingenieurwesen (B.Eng.)<br />

an. Das Studienangebot richtet<br />

sich an Berufstätige; die Vorlesungen<br />

finden vorwiegend an<br />

Abenden und Samstagen statt.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

An der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />

ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> oder früher die Stelle<br />

Professorin | Professor<br />

für Grundlagen der Ingenieurwissenschaft<br />

mit Schwerpunkt Physik und Technische Mechanik<br />

– bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre – zu besetzen.<br />

Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaft insbesondere Grundlagen-Lehrveranstaltungen<br />

anzubieten und praxisorientierte <strong>Forschung</strong> zu betreiben. Das<br />

Lehrdeputat entspricht umgerechnet 14 SWS. Hinzu treten Beratungs- und Betreuungsleistungen<br />

außerhalb der Lehrveranstaltungen, da die VWA Hochschule das Konzept<br />

einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden vertritt.<br />

Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />

in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landes -<br />

hochschulgesetzes Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />

Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />

in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />

geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />

Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />

Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />

ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31.5.<strong>2013</strong> an den<br />

Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung,<br />

Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.<br />

ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT Cartoon: Meissner


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 417<br />

Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />

Studium in Gründung<br />

ist eine private Hochschule, die<br />

nach der laufenden Konzeptprüfung<br />

durch den Wissenschafts rat<br />

und der staatlichen Aner kennung<br />

durch das Land Baden-Württemberg<br />

den Hochschulbetrieb zum<br />

Wintersemester <strong>2013</strong>/2014 aufnehmen<br />

wird. Sie wird von badenwürttembergischenVerwaltungsund<br />

Wirtschafts-Akademien getragen<br />

und greift auf deren jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der<br />

Organi sation nebenberuflicher<br />

Studienangebote zurück. Die VWA<br />

Hochschule bietet in Freiburg,<br />

Karlsruhe, Stuttgart und Ulm Bachelor-Studiengänge<br />

in Betriebswirtschaftslehre<br />

(B.A.) und Wirtschafts<br />

ingenieurwesen (B.Eng.)<br />

an. Das Studienangebot richtet<br />

sich an Berufstätige; die Vorlesungen<br />

finden vorwiegend an<br />

Abenden und Samstagen statt.<br />

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />

sind zum 1. Oktober <strong>2013</strong> oder früher zwei Professorenstellen –<br />

bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre – zu besetzen:<br />

Professorin | Professor<br />

für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />

Externes und Internes Rechnungswesen<br />

Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sowie<br />

insbesondere den Schwerpunktgebieten Technik des Rechnungswesens, Externes Rechnungswesen<br />

und Internes Rechnungswesen Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte<br />

<strong>Forschung</strong> zu betreiben.<br />

Professorin | Professor<br />

für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />

Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />

Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sowie<br />

insbesondere den Schwerpunktgebieten Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />

Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte <strong>Forschung</strong> zu betreiben.<br />

Das Lehrdeputat entspricht jeweils umgerechnet 14 SWS. Hinzu treten Beratungs- und<br />

Betreuungsleistungen außerhalb der Lehrveranstaltungen, da die VWA Hochschule das<br />

Konzept einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden vertritt.<br />

Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />

in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landeshochschulgesetzes<br />

Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />

Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />

in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />

geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />

Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />

Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />

ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31.5.<strong>2013</strong> an den<br />

Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung,<br />

Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 419<br />

EBS Universität für Wirtschaft und Recht is the leading private business<br />

university in Germany. The University currently has two faculties, EBS Business<br />

School and EBS Law School. EBS defines itself by an international focus<br />

and pursues excellence in research and teaching. EBS maintains a strong<br />

academic and industrial network. We aim to inspire personalities and we<br />

maintain a strong focus on responsibility and sustainability.<br />

As of the fall term <strong>2013</strong>, the EBS Business School<br />

announces a senior faculty position.<br />

Professor in Finance (m/f)<br />

The applicant should demonstrate:<br />

• To undertake high-quality research as evidenced by an excellent record<br />

of publications in international premier quality peer-reviewed journals.<br />

• Research activities covering the areas of finance particularly corporate<br />

finance.<br />

• Excellence in teaching at all levels, i.e., Bachelor, Master, MBA, and<br />

doctoral level.<br />

• A broad international network and a proven track record in attracting<br />

external research funding is highly desirable as well as the interest in<br />

bridging practice and academia through research, publications and cooperation<br />

with corporate partners.<br />

• Leadership potential and skills in order to design and lead research pro-<br />

jects and academic teams, including the development of skills and super-<br />

vision of doctoral candidates, and experience to mentor junior faculty.<br />

Candidates should have a Ph.D. in Finance, Economics or related areas.<br />

The Department of Finance, Accounting & Real Estate (FARE) currently includes<br />

seven professors. Faculty members combine research-driven publishing<br />

in leading international journals with practice orientation cooperating with<br />

EBS business partners.<br />

Candidates should actively contribute to the further development of the<br />

Master in Finance program and to all activities of the FARE Department.<br />

Dialogue with EBS faculty is deemed as important as communication with<br />

corporate partners.<br />

Your application should contain:<br />

• detailed Curriculum Vitae<br />

• certified copy of PhD Degree (or documentation of equivalent degree)<br />

• comprehensive list of publications and/or working papers (papers offered<br />

for evaluation should be marked by an asterisk – and included in<br />

PDF format)<br />

• documents supporting research, teaching and administrative qualifications<br />

Ideally, your application package should also encompass a future research<br />

agenda (one page), teaching agenda (one page), relevant course evaluations,<br />

and a contact list of suggested referees.<br />

For further questions please contact: Prof. Dr. Ferdinand Mager (ferdinand.mager<br />

@ebs.edu) or Prof Ulrich Hommel, PhD (Ulrich.hommel@ebs.edu).<br />

Review of applications will begin May 15 th , <strong>2013</strong> and continue until the position<br />

is filled. Please see EBS webpage http://www.ebs.edu/stellenangebote.html<br />

for further information as well as for an announcement if the position is filled.<br />

All application documents should be filed electronically to:<br />

Prof. Dr. Rolf Tilmes<br />

Dean EBS Business School<br />

EBS Universität für Wirtschaft und Recht<br />

Gustav-Stresemann-Ring 3<br />

65189 Wiesbaden, GERMANY<br />

Phone: +49 611 7102 2010<br />

rolf.tilmes@ebs.edu<br />

www.ebs.edu<br />

Philosophische Fakultät I<br />

Dekanat<br />

An der Universität Würzburg ist in der Philosophischen Fakultät I<br />

(Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)<br />

eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />

der Besoldungsgruppe W3<br />

für Fachdidaktik - Moderne Fremdsprachen mit<br />

Schwerpunkt Didaktik der Englischen Sprache<br />

und Literatur<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />

Die/der Bewerber/in soll die englische Fachdidaktik in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in<br />

ihrer ganzen Breite sowie in der <strong>Lehre</strong> außerdem eine der romanischen<br />

Schulsprachen vertreten. Die Aufgabenbereiche umfassen Durchführung fachdidaktischer<br />

Lehrveranstaltungen; Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung<br />

fachdidaktischer Praktika; Zusammenarbeit mit den Schulen und den Studienseminaren;<br />

Mitwirkung an der Weiterentwicklung fachdidaktischer und schulpraktischer<br />

Module. Engagement in der <strong>Forschung</strong>, Mitarbeit in der Graduiertenschule<br />

und weiteren <strong>Forschung</strong>sverbünden wird erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen, die durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können,<br />

nachgewiesen werden oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein<br />

können, ferner die Befähigung für ein Lehramt im jeweiligen Fach und der<br />

Nachweis einer mindestens dreijährigen Tätigkeit an einer Schule oder einer<br />

vergleichbaren pädagogische Einrichtung (Art. 7 Abs. 1 BaySchPG).<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das<br />

52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />

Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />

Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden<br />

und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />

entsprechendes Engagement.<br />

Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />

ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen (datierter,<br />

unterschriebener Lebenslauf, Schulabschlusszeugnisse, Zeugnisse über<br />

akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen<br />

Lehrveranstaltungen, Verzeichnis über bisherige Drittmittelprojekte) bis zum<br />

31. Mai <strong>2013</strong> einzureichen an den Dekan der Philosophischen Fakultät I der<br />

Universität Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg. Es wird gebeten, einen<br />

Bewerbungsbogen auszufüllen und diesen, bitte als Word-Dokument, per<br />

E-Mail (berufungsverfahren.phil1@uni-wuerzburg.de) an das Dekanat zu senden.<br />

Die Bewerbung beinhaltet das Einverständnis der Bewerber/innen zur elektronischen<br />

Erfassung der Bewerbungsunterlagen, der Erstellung von Kopien, der<br />

Aufbewahrung und der eventuellen Weitergabe der Bewerbungsunterlagen an<br />

die Gutachter sowie der Rückgabe der Bewerbungsunterlagen erst nach<br />

Abschluss des Verfahrens.<br />

Bewerbungsbogen und weitere Informationen<br />

zur Bewerbung unter<br />

www.phil1.uni-wuerzburg.de/berufungen/<br />

So<br />

erreichen<br />

Sie uns<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Zer<br />

i i a ei<br />

00<br />

au<br />

i ami<br />

ienereche hoch chu<br />

e<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />

Fax: 0228 / 902 66-90<br />

anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

www.forschung-und-lehre.de


420 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Am Biozentrum der Julius-<br />

Maximilians-Universität Würzburg<br />

ist eine<br />

Universitätsprofessur der BesGr. W2 für<br />

Metabolische Reprogrammierung<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu<br />

besetzen.<br />

Die/Der zukünftige Stelleninhaberin/Stelleninhaber ist Leiterin/Leiter einer<br />

Arbeitsgruppe Metabolik am Biozentrum der Universität Würzburg (Lehrstuhl für<br />

Biochemie und Molekularbiologie; Professor Martin Eilers). Sie/Er ist zugleich<br />

Mitglied des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken.<br />

Gewünscht wird, dass die/der zukünftige Stelleninhaberin/Stelleninhaber ein<br />

erfolgreiches <strong>Forschung</strong>sprogramm auf dem Gebiet des Intermediär-Metabolismus<br />

und dessen pathologischen Veränderungen zum Beispiel während der<br />

Entstehung von Tumoren oder der Infektion durch Mikroorganismen verfolgt. Wir<br />

erwarten des Weiteren eine aktive Mitarbeit an der Gestaltung zukünftiger<br />

<strong>Forschung</strong>sinitiativen in Zusammenarbeit mit bestehenden <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

der Universität, insbesondere dem Comprehensive Cancer Center. Zu<br />

den vorrangigen Aufgaben der Professur gehört auch die Vertretung des Faches<br />

Biochemie in der <strong>Lehre</strong> in den Studiengängen Medizin und Biomedizin (Bachelor<br />

und Master).<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium der<br />

Chemie, der Medizin oder einer lebenswissenschaftlichen Disziplin, Promotion<br />

und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation bzw.<br />

gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereiches<br />

oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht worden sein<br />

können, nachgewiesen werden, sowie die pädagogische Eignung.<br />

Die Bewerberin/Der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen<br />

gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />

Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen<br />

und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung<br />

bevorzugt eingestellt.<br />

Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und<br />

Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />

entsprechendes Engagement.<br />

Bewerbungen sind mit den im „Merkblatt zu Berufungsverfahren“ (Download<br />

unter http://www.dekanat.medizin.uni-wuerzburg.de/ ) geforderten Unterlagen<br />

bis zum 15.05.<strong>2013</strong> zu richten an den<br />

Dekan der<br />

Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Würzburg<br />

Herrn Professor Dr. M. Frosch<br />

Zer<br />

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00<br />

Josef-Schneider-Straße 2, Haus D7<br />

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e<br />

D-97080 Würzburg<br />

Hochschulen<br />

im<br />

Blick<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

In der Fakultät Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik<br />

ist die<br />

W3-Stiftungsprofessur<br />

Schienenfahrzeugtechnik<br />

ab sofort zu besetzen. Die Professur wird von einem namhaften<br />

<br />

elemente angegliedert.<br />

Die Professur soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> den Bereich der<br />

Schienenfahrzeugtechnik auf den Feldern der Komponenten<br />

mechanik,<br />

des Antriebsstrangs, der Bremssysteme sowie<br />

der Dynamik des Zugverbands und der Fahrzeugkonstruktion<br />

vertreten. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden<br />

<strong>Forschung</strong>saktivitäten in einem oder mehreren dieser Gebiete<br />

erwartet. In der <strong>Lehre</strong> soll die Professur in den Bachelor- und<br />

nenbau<br />

der Universität Stuttgart das Fach Schienenfahrzeugtechnik<br />

vertreten. Zum Lehrgebiet gehören Lehrveranstaltun-<br />

<br />

Erwartet werden Bewerbungen von Personen, die in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> ausgewiesen sind und eine möglichst mehrjährige<br />

Tätigkeit in der einschlägigen Industrie vorweisen können.<br />

Vorausgesetzt werden Habilitation oder eine gleichwertige<br />

<br />

<br />

<br />

Sonderdrucken sind bis zum 10.06.<strong>2013</strong> zu richten an das<br />

Dekanat der Fakultät 7 Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik,<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Oliver Sawodny, Dekan, Universität<br />

Stuttgart, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50<br />

<br />

-<br />

fener<br />

Personen. Nähere Informationen unter:<br />

www.uni-stuttgart.de/dual-career/<br />

Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen<br />

Bereich erhöhen und ist deshalb an Bewerbungen von<br />

Frauen besonders interessiert. Schwerbehinderte werden bei gleicher<br />

Eignung vorrangig eingestellt.<br />

Technische Universität Braunschweig<br />

Bildnachweis: TU Braunschweig


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 421<br />

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Die Technische Hochschule Wildau [FH] ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten<br />

in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt ist folgende Professur zu besetzen:<br />

Im Studiengang Ingenieurwesen:<br />

Professorin/Professor<br />

(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />

für das Fachgebiet Fertigungstechnik<br />

(Kennziffer 55)<br />

Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet Fertigungstechnik entsprechend dem<br />

gängen,<br />

der angewandten <strong>Forschung</strong> und im Wissenstransfer vertreten.<br />

Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen:<br />

- Fertigungsverfahren nach DIN 8580,<br />

- Produktionsvorbereitung sowie<br />

- Produktionstechnologien.<br />

Neben diesen Schwerpunkten wird eine inhaltliche Ausrichtung in der Produktionstechnik im<br />

<br />

<br />

<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, ge-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein.<br />

Die TH Wildau [FH] legt großen Wert auf die <strong>Forschung</strong> und den Technologietransfer durch<br />

Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen, die<br />

im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die Hochschule unterstützt<br />

und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung<br />

von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern. <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit sind daher erwünscht.<br />

selbstverwaltung<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Die Professur ist nach § 41 BbgHG im Fall einer Erstberufung zunächst auf zwei Jahre<br />

befristet.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen<br />

dienstrechtlichen Voraussetzungen:<br />

a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit<br />

geeigneten Fachrichtung,<br />

b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel<br />

<br />

c) pädagogische Eignung,<br />

<br />

<br />

von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden<br />

sein müssen.<br />

Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 41 BbgHG. Schwerbehinderte<br />

Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

-<br />

zierte<br />

Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen und<br />

Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule<br />

<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Mai <strong>2013</strong><br />

zu richten an den<br />

Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau [FH]<br />

Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />

3 Medien<br />

1 Preis<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

+ academics.de<br />

+ forschung-und-lehre.de


422 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

An der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ist am Institut für Sozialwissenschaften<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Universitätsprofessur für Kommunikations-<br />

und Medienwissenschaften (BesGr. W2)<br />

gemäß §§ 25 und 26 NHG in der derzeit gültigen Fassung zu besetzen.<br />

An der Technischen Universität Braunschweig (gegründet 1745) mit 16.000 Studierenden<br />

sind Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt<br />

mit den Wirtschafts-, Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die<br />

TU Braunschweig ist Partner in der Allianz der Niedersächsischen Technischen<br />

Hochschule (NTH) und der TU9 German Institutes of Technology. Braunschweig<br />

ist als Europas „<strong>Forschung</strong>sregion Nr. 1“ attraktiv für Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler sowie ihre Familien.<br />

Die Bewerberin/Der Bewerber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Fach vertreten.<br />

<br />

<br />

einer dieser Schwerpunkte die bisherige wissenschaftliche Ausrichtung der Bewerberinnen/Bewerber<br />

bestimmt haben: Wissenschaftskommunikation und Neue<br />

munikation.<br />

Erwartet wird eine interdisziplinäre forschungsstrategische Ausrichtung<br />

<br />

<br />

<br />

Bildende Künste Braunschweig angebotenen Bachelorstudiengangs wissenschaften“<br />

sowie der medienwissenschaftlichen Lehrangebote in den verschiedenen<br />

Studiengängen der TU Braunschweig.<br />

Für die Stelle gelten die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 25 NHG.<br />

Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen<br />

deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um<br />

zugt<br />

berücksichtigt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Ein Nachweis ist beizufügen. Bewerbungen<br />

von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind<br />

ausdrücklich erwünscht. Die Stelle ist prinzipiell teilzeitgeeignet.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />

das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen,<br />

werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Bewerbungen sind bis zum 30. Mai <strong>2013</strong> mit den üblichen<br />

Unterlagen (zu diesem Zeitpunkt noch keine<br />

Publikationen) an den Dekan der Carl-Friedrich-<br />

Gauß-Fakultät der Technischen Universität Braunschweig,<br />

Rebenring 58A, 38106 Braunschweig, zu<br />

richten.<br />

Mediadaten <strong>2013</strong><br />

Preisliste Nr. 42, gültig ab 1. Januar <strong>2013</strong><br />

Sie können die Mediadaten <strong>2013</strong><br />

unter der Rufnummer 0228/902 66-59 oder per E-Mail<br />

an anzeigen@forschung-und-lehre.de anfordern.<br />

Sie sind unter www.forschung-und-lehre.de abrufbar.<br />

An der Tierärztlichen Fakultät ist im Zentrum für Klinische Tiermedizin<br />

am Institut für Tierpathologie zum Wintersemester 2014/15<br />

eine<br />

Professur (W3) für Pathologie (Lehrstuhl)<br />

zu besetzen.<br />

Der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber obliegt die Vertretung des<br />

Faches in <strong>Lehre</strong>, <strong>Forschung</strong> und klinischer Dienstleistung.<br />

Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) möchte eine<br />

hervorragend ausgewiesene Persönlichkeit gewinnen, die ihre wissenschaftliche<br />

Qualifikation im Anschluss an ein abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium und eine überdurchschnittliche Promotion durch<br />

international sichtbare, exzellente Leistungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

nachgewiesen hat und die über einen Diplomate-Status oder eine<br />

entsprechende Fachtierarztanerkennung verfügt.<br />

Bei einer Einstellung im Beamtenverhältnis darf das 52. Lebensjahr<br />

zum Zeitpunkt der Ernennung noch nicht vollendet sein. In drin-<br />

genden Fällen können hiervon Ausnahmen zugelassen werden.<br />

Die LMU strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich,<br />

sich zu bewerben.<br />

Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher<br />

Eignung bevorzugt.<br />

Die LMU bietet Unterstützung für Doppelkarriere-Paare an.<br />

Bewerbungen in Deutsch und Englisch sind mit den üblichen Unterlagen<br />

(Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang, Zeugnisse, Urkunden,<br />

Schriftenverzeichnis, Lehrverzeichnis, Drittmittelaufkommen) in<br />

Papierform und zusätzlich auf elektronischem Wege einzureichen<br />

bis zum 31.05.<strong>2013</strong> beim Dekan der Tierärztlichen Fakultät der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München, Veterinärstr. 13, 80539<br />

München, Email: dekanat08@lmu.de.<br />

www.forschung-und-lehre.de<br />

www.forschung-und-lehre.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

BOLOGNA-PROZESS<br />

Hochschulen sind keine<br />

Fertigungsstraßen<br />

| ab Seite 356<br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

DUAL USE-<br />

PROBLEMATIK<br />

Wie lassen sich die<br />

Risiken minimieren?<br />

| ab Seite 376<br />

DOPPEL-<br />

KARRIEREN<br />

Gemeinsam nur<br />

am Wochenende<br />

| ab Seite 380<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 413<br />

Leidenschaft Sammeln | ab Seite 268<br />

PRIVATDOZENTEN UNIVERSITÄT<br />

| ab Seite 288<br />

19. Jahrgang | 7,– $<br />

10 |12<br />

Bildung als Ware<br />

RECHTSCHREIBUNG<br />

Macht Not erfinde- Der Sudoku-Effekt „Wir lernen keine<br />

risch?<br />

Regel“<br />

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ILKLAUSELN<br />

www.forschung-und-lehre.de<br />

| ab Seite 792<br />

| ab Seite 290<br />

FACH- U N D<br />

ALLGEMEINSPRACHE<br />

Ein angespanntes<br />

Verhältnis?<br />

816<br />

| ab Seite 294<br />

RANKINGS<br />

Beenden oder<br />

weitermachen?<br />

| ab Seite 820<br />

19. Jahrgang | 7,– $<br />

4 |12<br />

Wissenschaft<br />

unter Druck<br />

Drittmittelförderung<br />

und Unparteilichkeit<br />

| ab Seite 360<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 323<br />

| ab Seite 845<br />

20.09<br />

23.03.12 14:57<br />

5 |12


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 423<br />

An der Universität Potsdam sind folgende Professuren zur besetzen:<br />

1. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Mathematik möglichst zum Sommersemester 2014 eine<br />

W3-Professur für Didaktik der Mathematik<br />

Der/Die Stelleninhaber/-in soll in der Lage sein, das Fach in vollem Umfang in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> zu vertreten (Lehrveranstaltungen<br />

für Lehramtsstudierende der Sekundarstufe I und II, auch Schulpraktische Übungen und Praxissemester).<br />

Erwartet werden von den Bewerbern/-innen vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse in der mathematikdidaktischen <strong>Lehre</strong> und der<br />

erfortbildungen,<br />

Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen naturwissenschaftlichen Fachdidaktikern und<br />

Engagement bei der Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung.<br />

2. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Mathematik möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />

W2-Professur für Diskrete Mathematik<br />

mit Schwerpunkt Graphentheorie<br />

Gesucht wird eine international ausgewiesene Persönlichkeit, die an Fragestellungen auf dem Gebiet der Graphen- und Netzwerktheorie<br />

arbeitet. Eine enge Vernetzung der Professur mit bestehenden <strong>Forschung</strong>sbereichen des Instituts für Mathematik<br />

<br />

Potsdam wird erwartet.<br />

Zu den Aufgaben der Professur gehört die engagierte Beteiligung an der mathematischen Ausbildung in den Bereichen Informatik,<br />

Computational Science und Geowissenschaften.<br />

3. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Chemie möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />

W2-Professur für Polymerchemie<br />

(Synthese und Eigenschaften von Funktionspolymeren)<br />

Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll die Polymerchemie im Bachelor- und Masterstudiengang Chemie sowie im Masterstudiengang<br />

Polymer Science in voller Breite vertreten. Seine/Ihre wissenschaftlichen Aktivitäten sollen die vorhandenen For-<br />

<br />

Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sinnvoll ergänzen und vorzugsweise auf dem Gebiet der Synthese und/oder der<br />

Charakterisierung von Funktionspolymeren liegen. Die aktive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Berlin und<br />

Brandenburg, insbesondere am <strong>Forschung</strong>sstandort Golm, wird erwartet.<br />

4. An der Philosophischen Fakultät, Institut für Philosophie möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />

W2-Professur für Philosophie<br />

mit dem Schwerpunkt Angewandte Ethik<br />

Die Professur vertritt in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Bereich der Angewandten Ethik. Erwartet wird ein systematischer <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

in Moralphilosophie und darüber hinaus ein weiterer <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt in Handlungstheorie oder Metaethik. Die<br />

<br />

<br />

5. An der Humanwissenschaftlichen Fakultät, Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften möglichst zum Wintersemester<br />

<strong>2013</strong>/14 eine<br />

W2-Professur für Differentielle Psychologie und Diagnostik<br />

Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll auf dem Gebiet der Differentiellen Psychologie oder Diagnostik durch internationale Publikationen<br />

und die Einwerbung von Drittmitteln ausgewiesen sein. In der <strong>Forschung</strong> wird eine engagierte Mitarbeit bei der Entwicklung des<br />

<br />

Masterstudiengangs Psychologie sowie in der Nebenfach- und <strong>Lehre</strong>rausbildung vertreten werden.<br />

Für alle Professuren gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes (BbgHG).<br />

www.uni-potsdam.de<br />

/verwaltung/dezernat3/stellen/


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 425<br />

Die Universität Witten/Herdecke ist eine Universität in gemeinnütziger<br />

Trägerschaft und konzentriert ihre <strong>Forschung</strong>s- und Lehraktivitäten auf<br />

die Bereiche Wirtschaft, Gesundheit und Kultur sowie auf die Schnittstellen<br />

zwischen diesen Themenbereichen.<br />

In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ist zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt der<br />

Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl<br />

für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Controlling und Unternehmensrechnung<br />

neu zu besetzen.<br />

AUFGABENBEREICH<br />

Die Inhaberin/der Inhaber der Professur vertritt das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />

mit den Schwerpunkten Controlling und externes Rechnungswesen<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />

UNSERE ANFORDERUNGEN<br />

Wir suchen eine Teamplayerin /einen Teamplayer, welche/welcher vor<br />

Ort aktiv in den wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

der Fakultät mitwirkt, durch Publikationen in führenden internatonalen<br />

Fachzeitschriften wissenschaftlich ausgewiesen ist, Erfahrungen<br />

mit der Einwerbung von Drittmitteln hat und in der Selbstverwaltung<br />

der Fakultät und Universität mitarbeitet.<br />

Unsere Studiengänge basieren auf einem Lehrkonzept, das die Eigenverantwortung<br />

der Studierenden ins Zentrum stellt. Wir erwarten eine<br />

entsprechende Lehrmethode ebenso wie die Bereitschaft, Lehrveranstaltungen<br />

in englischer Sprache anzubieten. Da wir der Betreuung unserer<br />

Studierenden einen hohen Stellenwert beimessen, erwarten wir eine<br />

entsprechende Präsenz an der Universität.<br />

Voraussetzung für eine Berufung sind gemäß § 36 HG des Landes<br />

NRW ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung,<br />

Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine<br />

Habilitation oder durch gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die<br />

auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein<br />

können, nachgewiesen werden.<br />

Die Universität Witten/Herdecke lebt den Vielfaltsgedanken ausdrücklich<br />

(www.uni-wh.de/diversity). Sie verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder<br />

zu fördern und berücksichtigt die Kompetenzen und Besonderheiten,<br />

die diese z.B. aufgrund ihres Alters oder ihrer körperlichen Konstitution<br />

mitbringen. Eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen<br />

Personal wird proaktiv angestrebt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Evaluationen)<br />

und einer Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete erbitten<br />

wir auf postalischem und elektronischem Weg – bis zum<br />

31.05.<strong>2013</strong> – an den<br />

Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft,<br />

Universität Witten/Herdecke,<br />

Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten<br />

(E-Mail: Dekan.Wirtschaftsfakultaet@uni-wh.de)<br />

DHV-Newsletter<br />

Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />

Professuren gewinnen.<br />

Am Institut für Volkswirtschaftslehre der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Juniorprofessur (W1)<br />

für Wirtschaftsethik<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit für zunächst drei Jahre zu besetzen.<br />

Die Ausschreibung erfolgt gemeinsam mit dem Institut für Weltwirtschaft,<br />

zu dem eine Abordnung der Juniorprofessur erfolgt. Sie wird zudem in<br />

das neu gegründete „Gustav Radbruch Netzwerk für Philosophie und<br />

Ethik der Umwelt“ an der Christian-Albrechts-Universität eingebunden.<br />

Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll das genannte Fachgebiet in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Bewerberinnen und Bewerber sollen<br />

Interesse an interdisziplinären Studien haben, die die Rolle moralischer<br />

Motive für wirtschaftliche Entscheidungen analysieren. Erwartet werden<br />

außerdem <strong>Forschung</strong>sleistungen in mindestens einem der folgenden<br />

Bereiche: experimentelle Wirtschaftsforschung, Neuroökonomie,<br />

Behavioral Economics oder Social Choice.<br />

Erfahrungen mit dem Einwerben von Drittmitteln sind von Vorteil.<br />

Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 64 des Hochschulgesetzes<br />

des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen<br />

hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort<br />

„Berufungsverfahren“.<br />

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der<br />

Wissenschaftlerinnen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert<br />

deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />

bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und<br />

fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />

Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwer behinderter<br />

Menschen ein. Daher werden schwer behinderte Bewerberinnen und<br />

Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer<br />

Zeugnisse) werden unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit<br />

Telefonnummer und E-Mail in schriftlicher und elektronischer Form bis<br />

zum 24. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />

Olshausenstraße 40, D-24118 Kiel (dekanat@wiso.uni-kiel.de).<br />

Der DHV-Newsletter, der Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen steht, erscheint monatlich. Er informiert unter<br />

anderem über Aktuelles aus Hochschulpolitik und Hochschulrecht sowie über Termine und Neuerscheinungen im Internet und auf<br />

dem Buchmarkt.<br />

Das Abonnement des DHV-Newsletters ist kostenlos. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsstelle Ihre E-Mail-Adresse bekannt ist.<br />

Zur Bestellung genügt eine formlose E-Mail mit dem Stichwort „Bestellung“ an:<br />

newsletter@hochschulverband.de oder ein Eintrag über den Link<br />

http://www.hochschulverband.de/newsletter


426 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Mit über 7.000 Beschäftigten in <strong>Forschung</strong>, <strong>Lehre</strong> und Verwaltung und ihrem einzigartigen Profil gestaltet die<br />

Technische Universität Dortmund Zukunftsperspektiven: Das Zusammenspiel von Ingenieur- und Naturwissenschaften,<br />

Gesellschafts- und Kulturwissenschaften treibt technologische Innovationen ebenso voran wie Erkenntnis- und<br />

Methodenfortschritt, von dem nicht nur die mehr als 29.000 Studierenden profitieren.<br />

In der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund sind ab sofort drei Universitätsprofessuren zu besetzen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> liegt auf der nachhaltigen und energieeffizienten Konzeption von Bauten, zu der insbesondere<br />

dauerhafte Konstruktionen, belastbare Gebäudetypologien und umweltgerechte Werkstoffe gehören. In diesem Sinne wird von den Bewerberinnen und<br />

Bewerbern eine wissenschaftliche Ausgewiesenheit, eine substantielle Auseinandersetzung mit diesen Themen und eine enge Kooperation innerhalb<br />

der Fakultät zur Forcierung dieses <strong>Forschung</strong>sschwerpunkts mit internationaler Ausstrahlung erwartet.<br />

Universitätsprofessur (W2) „Baukonstruktion“<br />

Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Baukonstruktion in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die Bewerber/innen sollen auf dem Gebiet der<br />

architektonischen Baukonstruktion, des Entwurfs und der baukünstlerischen Gestaltung durch wissenschaftliche und praktische Qualifikationen<br />

ausgewiesen sein und insbesondere die Aspekte tatsächlicher Nachhaltigkeit und wirksamer Energieeinsparung unter Berücksichtigung architekto -<br />

nischer Formfindung und dauerhafter Konstruktionsweisen als Arbeitsschwerpunkt verstehen. Erwartet werden eigene Themenschwerpunkte und<br />

Zielsetzungen in dem Bereich der baukonstruktiven Nachhaltigkeit und ressourcenschonendem und energieeffizientem Bauen. Mehrjährige Erfahrungen<br />

als eigenständige/r Architekt/in werden vorausgesetzt. Bei besonderer Qualifikation kann frühestens nach drei Jahren ein verkürztes Berufungsverfahren<br />

gemäß § 38 Abs. 1 HG NRW mit dem Ziel einer Besoldung nach W3 durchgeführt werden.<br />

Universitätsprofessur (W2) „Gebäudelehre“<br />

Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Gebäudelehre in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die Bewerber/innen sollen auf dem Gebiet der<br />

Gebäudelehre, des Entwurfs und der baukünstlerischen Gestaltung durch architektonische und wissenschaftliche Qualifikationen ausgewiesen sein.<br />

Erwartet werden eigene Themenschwerpunkte und Zielsetzungen im Bereich der nachhaltigen Gebäudekunde und Gebäudetypologie. Erwartet wird<br />

eine ausgewiesene architektonische Persönlichkeit. Mehrjährige Erfahrungen als eigenständige/r Architekt/in werden vorausgesetzt.<br />

Universitätsprofessur (W3) „Werkstoffe des Bauwesens“<br />

Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Werkstoffe des Bauwesens in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Bewerber/innen sollen sich auf dem<br />

Gebiet Werkstoffe des Bauwesens wissenschaftlich ausgewiesen haben. Von den Bewerbern/-innen wird erwartet, dass sie herausragende, wissenschaftliche<br />

Leistungen und Erfolge in der <strong>Forschung</strong>, insbesondere auf dem Gebiet der mineralischen Werkstoffe, nachweisen können und neue<br />

<strong>Forschung</strong>sfelder erschließen. Die Möglichkeit zur experimentellen <strong>Forschung</strong> ist aufgrund eines vorhandenen modernen Geräteparks gegeben.<br />

Die Professuren sind im Kernbereich des Dortmunder Modells Bauwesen,<br />

der gemeinsamen Ausbildung in den Studiengängen Architektur und<br />

Städtebau sowie Bauingenieurwesen, angesiedelt. Erwartet werden die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Architekten und Bauingenieuren,<br />

didaktische Kompetenzen und <strong>Lehre</strong>rfahrungen.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG des Landes<br />

NRW. Erwartet werden hervorragende wissenschaftliche Leistungen, die<br />

bei Berufung in ein erstes Professorenamt durch erfolgreiche Tätigkeit als<br />

Juniorprofessor/in oder im Rahmen einer Habilitation oder durch eine<br />

andere fachspezifische wissenschaftliche Tätigkeit erbracht worden sein<br />

können.<br />

Die Technische Universität Dortmund hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />

den Anteil von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> deutlich zu erhöhen,<br />

Hochschulen<br />

im<br />

Blick<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

und ermutigt nachdrücklich Wissenschaftlerinnen, sich zu bewerben.<br />

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei entsprechender Eignung<br />

bevorzugt eingestellt. Die Technische Universität Dortmund unterstützt die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und fördert die Gleichstellung von<br />

Mann und Frau in der Wissenschaft. Die Technische Universität Dortmund<br />

ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert und trägt das Siegel „audit<br />

familiengerechte Hochschule“.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden erbeten innerhalb von<br />

4 Wochen nach Erscheinen der Anzeige an den Dekan der Fakultät<br />

Architektur und Bauingenieurwesen, Prof. Dr. Wolfgang Sonne,<br />

Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund,<br />

Telefon: 0231 755-2074, Fax: 0231 755-5279,<br />

E-Mail: dekan.bauwesen@tu-dortmund.de,<br />

www.bauwesen.tu-dortmund.de<br />

Universität Witten/Herdecke<br />

Quelle: Private Universität Witten/Herdecke (UW/H)


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 427<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

Ausschreibung der Stelle<br />

einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors für<br />

(gemäß § 99 Abs.1 UG 2002) für<br />

Lebensmitteltechnologie<br />

Am Department für Lebensmittelwissenschaften und -technologie ist ab 1.10.<strong>2013</strong> eine Professur (gemäß § 99 Abs.1 UG 2002) für Lebensmitteltechnologie<br />

zu besetzen. Die Stelle wird aufgrund eines vertraglichen Dienstverhältnisses zur Universität für Bodenkultur Wien befristet auf<br />

5 Jahre besetzt.<br />

Die Bewerberin / der Bewerber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf dem Gebiet der Lebensmitteltechnologie tätig sein. Die Lebensmitteltechnologie<br />

ist als Kernkompetenz des Departments für Lebensmittelwissenschaften und -technologie nicht nur eine der wichtigsten Schnittstellen im Netzwerk<br />

„Vienna Institute of Biotechnology“, sondern auch zur agrarischen Urproduktion von Lebensmitteln sowie deren Verarbeitungsvorstufen. Die<br />

<strong>Forschung</strong>saktivitäten des Departments für Lebensmittelwissenschaften und -technologie erstrecken sich auf die Bereiche Lebensmittelprozesstechnik,<br />

Technologie pflanzlicher Lebensmittel, Enzymtechnologie, Funktionelle Lebensmittel, Lebensmittelsicherheit, Lebensmittelmikrobiologie,<br />

Lebensmittelchemie und -physik sowie Produktentwicklung und Sensorik. Die Mitwirkung in aktuellen <strong>Forschung</strong>sbereichen sowie die Kooperationsbereitschaft<br />

mit PartnerInnen innerhalb und außerhalb des Departments bzw. die Stärkung des für die BOKU wichtigen Kompetenzfeldes<br />

„Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit“ sind erwünscht. Führungsqualitäten, europäische und internationale Vernetzung, sowie einschlägige<br />

Erfahrungen in der Organisation sowie Administration wissenschaftlicher Institutionen sind eine wichtige Voraussetzung. Darüber hinaus soll die<br />

Bewerberin / der Bewerber Erfahrungen in der Kooperation mit der Industrie bzw. staatlichen <strong>Forschung</strong>szentren besitzen.<br />

Die speziellen Aufgaben erstrecken sich auf die <strong>Lehre</strong> im Bakkalaureatsstudium Lebensmittel- und Biotechnologie, sowie in den Masterstudienprogrammen<br />

Lebensmittelwissenschaften und -technologie und Safety in the Food Chain an der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen<br />

von Kooperationen mit anderen österreichischen und europäischen Universitäten sollen auch fachspezifische Lehrveranstaltungen in englischer<br />

Sprache abgehalten werden. Ein besonderer Schwerpunkt der Professur liegt im Bereich der Personalentwicklung, insbesondere in der Förderung<br />

von NachwuchswissenschafterInnen. BewerberInnen erwartet ein umfassend ausgestattetes und national, aber auch international einzigartiges<br />

Technikum mit verschiedenen Pilotanlagen samt dazugehöriger Versorgungs- und Laborinfrastruktur. In der <strong>Lehre</strong> ist das Fach in den eingerichteten<br />

Studien zu vertreten.<br />

Von der Bewerberin / dem Bewerber wird erwartet:<br />

• Eine entsprechende wissenschaftliche Befähigung für das Fachgebiet.<br />

• Fähigkeit zur Kooperation in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> sowie zum interdisziplinären Dialog mit naturwissenschaftlichen, technischen und verwandten<br />

sozioökonomischen Disziplinen.<br />

• <strong>Forschung</strong>serfahrung mit nationaler und internationaler Reputation sowie die Fähigkeit zur Netzwerkbildung.<br />

• Erfahrung in der Akquisition und Abwicklung von <strong>Forschung</strong>sprojekten.<br />

• Didaktische Fähigkeiten und Nachweis erfolgreicher Lehrtätigkeit.<br />

• Managementkenntnisse, Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Mitwirkung in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

• Bereitschaft zur Mitwirkung an der Entwicklung des Departments und der Universität.<br />

• Beteiligung an der Selbstverwaltung der Universität für Bodenkultur Wien.<br />

• Einbindung in einschlägige Schwerpunkt- und Kooperationsprogramme.<br />

• Bereitschaft zur Übernahme universitärer Funktionen.<br />

Ihr Bewerbungsschreiben richten Sie bitte in 6-facher Ausfertigung bis spätestens 15.06.<strong>2013</strong> (Datum des Poststempels) an den Rektor der Universität<br />

für Bodenkultur Wien, A-1190 Wien, Peter-Jordan-Straße 70.<br />

Folgende Unterlagen schließen Sie bitte Ihrer Bewerbung bei:<br />

• Lebenslauf mit ausführlicher Darstellung der Berufs-, Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit.<br />

• Verzeichnis der Publikationen (referiert / nicht referiert), Vorträge und Projekte.<br />

• Kopien von 6 Publikationen neueren Datums, die von Ihnen als besonders wichtig erachtet werden.<br />

• Konzept zu <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>; Darstellung von geplanten Schwerpunkten.<br />

• Kurze Begründung, warum Sie der Ansicht sind, für diese Stelle besonders geeignet zu sein (max. 1 Seite A4).<br />

Mit der Abgabe der Bewerbung erklären Sie sich einverstanden, dass im Rahmen des Auswahlverfahrens eine Personalberatung hinzugezogen<br />

werden kann.<br />

Die Universität für Bodenkultur Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in ihrem Personalstand an und lädt daher facheinschlägig qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der<br />

Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />

Das Arbeitsverhältnis ist in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten eingereiht. Eine Überzahlung<br />

des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts (4.571,20 Euro 14x jährlich) ist vorgesehen.<br />

Weitere Informationen zu dieser Stelle und zur BOKU können dem Web entnommen werden:<br />

www.boku.ac.at/professuren-ausschreibungen.html<br />

www.biotec.boku.ac.at/133.html<br />

Der Rektor<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c.mult. Martin H. Gerzabek


428 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

The University of Potsdam, Faculty of Science, Institute of Biochemistry<br />

and Biology invites applications for the position of an<br />

Endowed Professorship (W2)<br />

of Immunotechnology<br />

The appointment is for a period of 5 years, subject to availability of third-party<br />

funding.<br />

The successful applicant should have an excellent immunological research record<br />

of in vitro immunization, immunization using virus-like particles and modern<br />

methods for the selection of antibody-producing cells. In addition, the candidate<br />

<br />

<br />

indicated.<br />

The successful hire will integrate into the collaborative environment of groups<br />

from Potsdam University and neighboring institutes. He/She will lead the research<br />

group “Antibody Technologies” and expand and strengthen the long-standing<br />

cooperation of this group with industrial companies. The group “Antibody Technolo-<br />

<br />

project. The position further involves teaching at the Bachelor and Master level.<br />

It includes courses in immunology and antibody technology for Bachelor students<br />

in biosciences and Master students in biochemistry and molecular biology at the<br />

Potsdam University.<br />

The hiring process is subject to the requirements set forth in section 39 of the<br />

Brandenburg Higher Education Act for tenured professors only.<br />

Please send applications within four weeks after publication to Potsdam<br />

<br />

<br />

Further information<br />

you’ll fi nd here:<br />

www.uni-potsdam.de<br />

/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />

www.academics.de


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 429<br />

<br />

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www.academics.com<br />

Am Institut für Mathematik der<br />

Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg ist zum 01.01.2014<br />

eine<br />

W2-Professur für Mathematik<br />

(Inverse Probleme)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

Eine ausführliche Stellenbeschreibung finden Sie online unter:<br />

www.mathematik.uni-wuerzburg.de/pdf/W2InvProb-Ausschreibung-1401.pdf<br />

Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik<br />

Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />

z.Hd. Dekanat Frau Schmitt<br />

Zer<br />

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00<br />

au<br />

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e<br />

Emil-Fischer-Straße 40, 97074 Würzburg<br />

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist eine der<br />

führenden <strong>Forschung</strong>s universitäten in Deutschland.<br />

Als reform orientierte Campusuniversität vereint<br />

sie in einzigartiger Weise die gesamte Spannbreite<br />

der großen Wissenschafts bereiche an einem Ort.<br />

Das dynamische Miteinander von Fächern und<br />

Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den<br />

Studierenden gleichermaßen besondere Chancen<br />

zur interdisziplinären Zusammenarbeit.<br />

W3-PROFESSUR<br />

FÜR FINANZ WISSENSCHAFT UND<br />

WIRTSCHAFTS POLITIK<br />

In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität<br />

Bochum ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> eine W3-Professur für Finanzwissenschaft<br />

und Wirtschaftspolitik zu besetzen.<br />

Die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber soll<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Fachgebiet Finanzwissenschaft und<br />

Wirtschaftspolitik vertreten. Erwünscht sind Kandidatinnen und Kandidaten<br />

mit einem angewandt-empirischen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt,<br />

vorzugsweise im Bereich Neuer Politischer Ökonomie oder Fiskal-<br />

und Steuerpolitik, und exzellenten Leistungen in der <strong>Forschung</strong>. Zu<br />

den Aufgaben der Stelleninhaberin bzw. des Stelleninhabers gehören<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik.<br />

Wir erwarten die Bereitschaft zur <strong>Lehre</strong> in deutscher und englischer<br />

Sprache, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und<br />

die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für ökonomische Bildung<br />

(ZföB). Aktive Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaft (RWI) und der Ruhr Graduate<br />

School in Economics (RGS Econ) ist willkommen. Außerdem erwarten<br />

wir die Bereitschaft zu angewandter wirtschaftswissenschaftlicher<br />

<strong>Forschung</strong> mit anderen Mitgliedern der Fakultät, die Kooperation<br />

mit wirtschaftspolitisch ausgerichteten Lehrstühlen anderer<br />

Fakultäten und internationale Vernetzung.<br />

Positiv evaluierte Juniorprofessur, Habilitation oder gleichwertige<br />

wissenschaftliche Leistungen sowie der Nachweis besonderer<br />

Eignung für die akademische <strong>Lehre</strong> werden ebenso vorausgesetzt<br />

wie die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung.<br />

Weiterhin werden erwartet:<br />

• ein hohes Engagement in der <strong>Lehre</strong>;<br />

• die Bereitschaft zu interdisziplinärem wissenschaftlichen Arbeiten;<br />

• die Bereitschaft und Fähigkeit, drittmittelgeförderte <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />

einzuwerben.<br />

Wir wollen an der Ruhr-Universität besonders die Karrieren von<br />

Frauen in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind,<br />

fördern und freuen uns daher sehr über Bewerberinnen. Auch die<br />

Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter und gleichgestellter<br />

Bewerberinnen und Bewerber sind herzlich willkommen.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden<br />

bis zum 30. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Vorsitzenden<br />

der Berufungskommission, bevorzugt per E-Mail an<br />

mak@rub.de oder per Post an Prof. Dr. Michael<br />

Roos, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft,<br />

Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum.<br />

Bei Rückfragen können Sie sich gern an Prof. Roos<br />

wenden (Michael.Roos@rub.de).


430 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

HHL is a university-level institution and ranks amongst the leading international<br />

Business Schools worldwide. Its goal is to educate effective, responsible,<br />

and entrepreneurial business leaders through outstanding teaching,<br />

research and practice. HHL stands out for its excellent teaching,<br />

its clear research focus, its effective knowledge transfer into practice as<br />

well as its outstanding student services and its strong international focus<br />

with more than 120 partner universities worldwide. Its research and teaching<br />

approach is defined by the principles of effectiveness, responsibility,<br />

and innovation from a global perspective.<br />

To strengthen its research focus with an emphasis on M&A and corporate<br />

valuation of smalland medium-sized enterprises and generously supported<br />

by the Sparkasse Leipzig and the Ostdeutscher Sparkassen- und<br />

Giroverband, HHL invites applications for a<br />

JUNIOR PROFESSORSHIP<br />

in Mergers and Acquisitions<br />

of Small- and Medium Sized Enterprises<br />

(four years with an extending option for two years)<br />

Applicants should possess a superior doctoral degree in the relevant<br />

area, the potential to develop an internationally recognized research reputation<br />

within the field of Corporate Finance in general and within the<br />

mentioned focus in particular, a strong potential for publications in leading<br />

national and international academic journals. The successful candidate<br />

is expected to prove an outstanding teaching ability for finance related<br />

courses such as corporate valuation and risk management, a track<br />

record of research funding as well as be fluent in English and German. In<br />

addition, the successful candidate has competent knowledge in financial<br />

modeling using analytical methods and has preferably professional experience<br />

in corporate banking. Finally, the successful candidate should have<br />

a strong commitment to working across disciplinary boundaries, and<br />

to collaborate in terms of teaching and research with colleagues at HHL.<br />

The requirements of § 63 SächsHSFG apply.<br />

The pay scale classification for the advertised position complies with W1<br />

salary provisions for a four year contract with an extending option for<br />

another two years and a strong desire of HHL’s Executive Management<br />

to convey the junior professorship into a full professorship thereafter.<br />

HHL has set a priority of increasing the number of international scholars<br />

among its faculty. It actively pursues a policy of diversity and gender<br />

equality in all areas of its activities.<br />

Interested candidates should submit their application along with the usual<br />

supporting documents (cover letter, CV and list of publications) in<br />

electronic form to berufungen@hhl.de, attention of the Dean of HHL,<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart.<br />

We assume candidates to start by August <strong>2013</strong>, or earlier if possible<br />

Closing date is May 31, <strong>2013</strong>.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Es geht auch<br />

effektiver...<br />

Akademischer Stellenmarkt


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 431<br />

An der Freien Theologischen Hochschule Gießen<br />

(FTH) ist eine<br />

Professur für<br />

Systematische Theologie<br />

und Theologiegeschichte (W2)<br />

zum 1. April 2014 (erstmalig) zu besetzen.<br />

Der Bewerber / die Bewerberin soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das gesamte<br />

Gebiet der Systematischen Theologie (Dogmatik, Ethik) und<br />

die neuere Theologiegeschichte – mit Schwerpunkten in einer die<br />

Freikirchen einschließenden theologisch-konfessionskundlichen<br />

Perspektive - vertreten.<br />

Er / Sie muss die wissenschaftlichen Voraussetzungen für das Amt<br />

eines Hochschullehrers gemäß HHG § 62 Abs. (2) Ziff. 2 (Qualität<br />

der Promotion im Bereich Theologie; besondere Leistungen bei der<br />

Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und<br />

Methoden in einer mindestens fünfjährigen beruflichen Praxis) nachweisen<br />

und über pädagogische Eignung und ausgewiesene <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />

in den verschiedenen Disziplinen der Systematischen<br />

Theologie verfügen. Wünschenswert ist die aktive Mitarbeit in einschlägigen<br />

wissenschaftlichen Sozietäten.<br />

Bewerber sollten sich mit dem Leitbild der Hochschule identifizieren<br />

können und müssen die Bekenntnisgrundlage der Freien Theologischen<br />

Hochschule Gießen teilen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in<br />

den Gremien und Selbstverwaltungsorganen der Hochschule wird<br />

erwartet.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum<br />

31. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Rektor der Freien Theologischen<br />

Hochschule Gießen, Rathenaustraße 5-7, 35394 Gießen<br />

[www.fthgiessen.de].<br />

In der Philosophischen Fakultät II<br />

der Universität Würzburg ist am<br />

Institut für Psychologie die Stelle<br />

für<br />

eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />

für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie<br />

(BesGr. W2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

zum nächstmöglichen Termin zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Fachgebietes in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> im Diplomstudiengang bzw. im BSc/MSc-Studiengang Psychologie.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />

wissenschaftlicher Leistungen, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur<br />

oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen<br />

gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />

Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und<br />

Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />

entsprechendes Engagement.<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um<br />

ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen sind in schriftlicher und elektronischer Form<br />

mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkun-<br />

den, Schriftenverzeichnis) bis zum 15. Juni <strong>2013</strong> an den Dekan<br />

der Philosophischen Fakultät II, Wittelsbacherplatz 1, D 97074 Zer<br />

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Würzburg, einzureichen. Zwingend erforderlich ist es, einen au<br />

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Erfassungsbogen auszufüllen und unbedingt als Word-Dokument<br />

per E-Mail ( f-phil2@uni-wuerzburg.de)<br />

an das Dekanat zu<br />

senden.<br />

Bitte beachten Sie dazu auch die Hinweise für Berufungsverfahren<br />

auf unserer Internetseite:<br />

http://www.phil2.uni-wuerzburg.de/fakultaet/dekanat/ausschreibungen<br />

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<br />

Die Technische Hochschule Wildau [FH] ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten<br />

in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.000 Studierende immatrikuliert. Zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt ist folgende Professur zu besetzen:<br />

Im Studiengang Wirtschaft und Recht:<br />

Professorin/Professor<br />

(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />

für das Fachgebiet Quantitative Methoden und Wirtschaftsinformatik<br />

(Kennziffer ÜLMEM3)<br />

Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet, insbesondere die Lehrgebiete Wirtschaftsmathematik<br />

und Statistik sowie Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik, entsprechend dem<br />

<br />

und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten.<br />

Im Fachbereich Wirtschaft, Verwaltung und Recht:<br />

Professorin/Professor<br />

(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />

für das Fachgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Personalmanagement<br />

(Kennziffer ÜLMEM4 / 148)<br />

Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er die Spezialisierung<br />

Personalmanagement in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertritt.<br />

Die Bewerberin/Der Bewerber vertritt ihr/sein Fachgebiet in der <strong>Lehre</strong> und in der angewandten<br />

<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen Wirtschaft und Recht, Verwaltung und Recht<br />

und Europäisches Management. Ebenso wird die Übernahme von Lehrveranstaltungen in<br />

englischer Sprache erwartet.<br />

*****<br />

Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der <strong>Lehre</strong> in fachverwandten Grundlagenfächern<br />

erwartet. Es sollen auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache gehalten werden.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, gestützt<br />

auf Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeiten, verfügt. Des Weiteren ist die Motivation für eine<br />

praxisorientierte <strong>Lehre</strong> und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und Partnern<br />

selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung neuer Studiengänge<br />

wird erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des<br />

Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein.<br />

Die TH Wildau [FH] legt großen Wert auf die <strong>Forschung</strong> und den Technologietransfer durch<br />

Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen, die<br />

im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die Hochschule unterstützt<br />

und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung<br />

von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern. <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit sind daher erwünscht.<br />

Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Die Finanzierung der Professur erfolgt aus dem Studienplatzerweiterungsprogramm des<br />

Landes Brandenburg. Die Professur ist auf fünf Jahre befristet und wird im Angestelltenverhältnis<br />

besetzt. Eine erneute Berufung für höchstens fünf Jahre ist bei Vorliegen der<br />

haushaltsrechtlichen Voraussetzungen und des weiteren Bedarfs dieser Professur möglich.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen<br />

dienstrechtlichen Voraussetzungen:<br />

a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit<br />

geeigneten Fachrichtung,<br />

b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel<br />

<br />

c) pädagogische Eignung,<br />

d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt-<br />

<br />

von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden<br />

sein müssen.<br />

Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 41 BbgHG. Schwerbehinderte<br />

Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

-<br />

zierte<br />

Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen und<br />

Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule<br />

<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Mai <strong>2013</strong><br />

zu richten an den<br />

Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau [FH]<br />

Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Die nächsten<br />

Erscheinungstermine:<br />

Ausgabe 6/<strong>2013</strong> 31. Mai <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 7/<strong>2013</strong> 29. Juni <strong>2013</strong>


432 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Im CharitéCentrum für CharitéCentrum13 für Innere Medizin mit Gastroenterologie<br />

und Nephrologie in Kooperation mit dem Evangelisches Geriatriezentrum Berlin<br />

(EGZB) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:<br />

Universitätsprofessur für Geriatrie<br />

Nachfolge Prof. E. Steinhagen-Thiessen<br />

Besoldungsgruppe W3BBesG–auf Lebenszeit<br />

(Kennziffer: Prof. (401/<strong>2013</strong>)<br />

Mit der Professur ist die ärztliche Leitung und ggf. bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />

die Geschäftsführung der Klinik und Tagesklinik des EGZB<br />

(vorbehaltlich eines entsprechenden Kooperationsvertrages) verbunden. Die<br />

Aufgaben der Professur umfassen die Vertretung des Faches Geriatrie in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> sowie die erfolgreiche Etablierung und Weiterführung von<br />

Projekten im Rahmen nationaler und internationaler <strong>Forschung</strong>svorhaben.<br />

Das <strong>Forschung</strong>sgebiet soll sich auf das gesamte Spektrum der Altersmedizin<br />

erstrecken und nicht auf ein Fachgebiet begrenzt sein. Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

soll sich damit in das Konzept der Systemmedizin des Berliner<br />

Institutes für Gesundheitsforschung einfügen.<br />

Voraussetzung für eine Einstellung ist der Nachweis exzellenter wissenschaftlicher<br />

Vorleistungen sowie die erfolgreiche Beantragung und Durchführung<br />

koordinierter wissenschaftlicher Projekte öffentlicher und industrieller<br />

Drittmittelgeber auf dem Gebiet der Geriatrie. Es sollten Erfahrungen in der<br />

Grundlagenforschung vorhanden sein. Eine Einbindung in weitere relevante <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

und <strong>Forschung</strong>sverbünde der Charité (www.charite.de)<br />

und in fakultätsübergreifende <strong>Forschung</strong>snetzwerke/Graduiertenkollegs sowie<br />

eine Kooperation mit den klinischen Einrichtungen der Charité und anderen<br />

Institutionen Berlins und Brandenburgs wird erwartet.<br />

Weitere Voraussetzung ist eine fundierte klinische Erfahrung in der Geriatrie<br />

und eine Facharztausbildung in der Inneren Medizin sowie die Zusatzweiterbildung<br />

Geriatrie inklusive komplex geriatrischer Anforderungen, u. a. im Wundmanagement,<br />

Stoffwechsel, Pharmakologie, Kontingenzmanagement, Palliativmedizin,<br />

Physiotherapie und Rehabilitation. Ferner wird eine Leitungs- und<br />

Managementerfahrung in der Krankenversorgung vorausgesetzt. Als wesentlich<br />

werden eine breite Erfahrung in der <strong>Lehre</strong> von Medizinstudierenden und die<br />

Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung des Modellstudiengangs Medizin und anderer<br />

Studiengänge erachtet, an denen sich die Medizinische Fakultät beteiligt.<br />

Einstellungsvoraussetzungen: Gem. § 100 BerlHG Juniorprofessur bzw. Habilitation<br />

oder äquivalente wissenschaftliche Leistungen und Lehrbefugnis<br />

oder gleichwertige Qualifikation.<br />

Die Charité strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen<br />

Personal an und fordert Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Bei gleichwertiger Qualifikation werden Frauen im Rahmen der rechtlichen<br />

Möglichkeiten vorrangig berücksichtigt. Bewerbungen von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund, die die Einstellungsvoraussetzungen erfüllen, sind<br />

ausdrücklich erwünscht. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />

werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />

Schriftliche Bewerbungen erbitten wir unter Beachtung der Vorgaben im Internet<br />

(http://www.charite.de/charite/organisation/karriere/stellenboerse/<br />

bewerbungshinweise_fuer_ professuren/) bis zum 17. Mai <strong>2013</strong> zu richten an die<br />

Dekanin Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich<br />

Universitätsmedizin Berlin<br />

<br />

(Parallel wird die Bewerbung per E-Mail erbeten an<br />

professur-bewerbung@charite.de)<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

1. Quartal <strong>2013</strong><br />

Verbreitete Auflage: 30.371<br />

IVW geprüft<br />

An der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik ist eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W 3 BBesO)<br />

für Nachrichtenübertragungssysteme<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />

Bewerberinnen und Bewerber mit einem Hintergrund in Informationstechnik,<br />

Elektrotechnik oder Physik sollen über einschlägige<br />

Erfahrungen in einem oder mehreren der folgenden <strong>Forschung</strong>sgebiete<br />

mit Anwendungen in der drahtlosen Übertragungstechnik,<br />

Elektroakustik und/oder Medizintechnik verfügen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Eine Promotion in einem verwandten Gebiet sowie eine sehr gute<br />

<br />

aktive Mitwirkung in der <strong>Lehre</strong> in der Informationstechnik sowie das<br />

<br />

<br />

Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).<br />

<br />

Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu<br />

<br />

Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt, an<br />

koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich<br />

<br />

Niedersachsen, insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen<br />

Technischen Hochschule (NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen.<br />

<br />

www.nth-online.org<br />

Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

<br />

gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />

werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />

<br />

<br />

und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nen<br />

und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren<br />

Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten<br />

<br />

bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im<br />

Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

<br />

<br />

<br />

bis<br />

zum 28.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 433<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit<br />

international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Universität Bayreuth ist in der Kulturwissenschaftlichen<br />

Fakultät zum 1. April 2014 eine<br />

Juniorprofessur (W 1) mit Tenure Track-Option<br />

für Religionswissenschaft<br />

mit Schwerpunkt Afrika<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Besetzung erfolgt zunächst<br />

für drei Jahre und kann bei positiver Evaluation um weitere drei Jahre verlängert<br />

werden. Nach erfolgreichem Gesamtevaluationsverfahren kann nach<br />

Ablauf der sechs Jahre eine Ernennung zur Universitätsprofessorin / zum<br />

Universitätsprofessor (BesGr. W 2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

erfolgen.<br />

Erwartet wird, dass die Inhaberin / der Inhaber im Fach Religionswissenschaft<br />

wissenschaftlich ausgewiesen ist und über <strong>Forschung</strong>serfahrung im<br />

Bereich von Religionen in Afrika, insbesondere aus dem Spektrum des<br />

Christen tums und / oder autochthoner afrikanischer Religionen, verfügt.<br />

Erwünscht sind Kenntnisse in mindestens einer afrikanischen Sprache.<br />

Ebenfalls erwünscht ist eine religionstheoretisch orientierte, komparative<br />

Perspektive, die afrikanische und nicht-afrikanische religiöse Ausdrucksformen<br />

miteinander in Bezug setzt, sowie Erfahrung mit ethnographischen,<br />

sozialwissenschaftlich-empirischen und / oder historischen Methoden.<br />

In der <strong>Lehre</strong> hat die Professur eine zentrale Funktion in den Afrika-bezogenen<br />

Studiengängen der Universität Bayreuth und im BA- und MA-Studiengang<br />

der Bayreuther Religionswissenschaft. Vorgesehen ist auch die Beteiligung<br />

an der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Bayreuth International<br />

Graduate School of African Studies (BIGSAS) sowie am strukturierten Promotionsprogramm<br />

der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Lehrsprachen sind<br />

Englisch (für den Bereich BIGSAS) und Deutsch (für die übrigen Bereiche).<br />

Die Inhaberin / Der Inhaber der Juniorprofessur soll nach drei Jahren auch<br />

deutschsprachige Lehrveranstaltungen übernehmen können.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem<br />

Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung<br />

der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen)<br />

werden bis zum 31. Mai <strong>2013</strong> an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen<br />

Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

VERWALTUNG<br />

MANAGEMENT<br />

FACHKRÄFTE<br />

Am Institut für Strömungsmechanik der Technischen Universität Braunschweig<br />

ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines<br />

Akad. Rätin/Rates auf Zeit<br />

(BesGr. A13 BBesO)<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

zu besetzen.<br />

Es handelt sich um eine zunächst auf drei Jahre befristete Tätigkeit im Umfang<br />

von 50 % der regelmäßigen Arbeitszeit.<br />

<br />

unter: https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/ism/ausschreibung_rat.pdf<br />

Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen<br />

Fakultätsgeschäftsführerin/<br />

Fakultätsgeschäftsführer<br />

Die Stelle ist dauerhaft geplant. Die Anstellung erfolgt zunächst befristet<br />

für 2 Jahre mit Option auf Verlängerung.<br />

Ihr Aufgabenbereich:<br />

Die Bewerberin/ Der Bewerber ist insbesondere für folgende Aufgaben<br />

verantwortlich:<br />

- Unternehmerische und organisatorische Weiterentwicklung der Fakultät<br />

gemeinsam mit dem Dekan<br />

- Planung und Steuerung der Fakultätsressourcen gemeinsam mit<br />

dem Dekan<br />

- Übernahme des fakultätsbezogenen Fundraisings sowie organisatorische<br />

Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmittelprojekten<br />

- Obsorge für das Marketing der Fakultät (Steuerung der Außenkommunikation)<br />

- Führung des nicht-wissenschaftlichen Personals<br />

- Koordination und Unterstützung der fakultätsbezogenen Gremienarbeit<br />

(Prozesse der akademischen Selbstverwaltung).<br />

Unsere Anforderungen:<br />

Sie verfügen über<br />

- ein abgeschlossenes wirtschafts- oder sozialwissenschaftliches<br />

Hochschulstudium (Promotion erwünscht)<br />

- mehrjährige Berufstätigkeit mit Führungsverantwortung (insbesondere<br />

an Hochschulen, in <strong>Forschung</strong>seinrichtungen, in Professionsorganisationen)<br />

- unternehmerische Eigeninitiative und hohe persönliche Einsatzbereitschaft<br />

- umfassende Kenntnisse und Erfahrung in der Projektorganisation<br />

und im Projektmanagement<br />

- hervorragende Kommunikationsfähigkeit sowie eine durchgängige<br />

Serviceorientierung in allen Aufgabenfeldern<br />

- ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Teamführungskompetenz<br />

- ein analytisch-konzeptionelles Denkvermögen<br />

- organisatorisches Geschick sowie eine strukturierte und selbständige<br />

Arbeitsweise<br />

Die Universität Witten/Herdecke lebt den Vielfaltsgedanken ausdrücklich<br />

(www.uni-wh.de/diversity). Sie verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder<br />

zu fördern und berücksichtigt die Kompetenzen und Besonderheiten,<br />

die diese z.B. aufgrund ihres Alters oder ihrer körperlichen Konstitution<br />

mitbringen. Eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen<br />

Personal wird proaktiv angestrebt.<br />

Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen (schriftlich oder per Email) sowie eine Angabe<br />

Ihrer Gehaltsvorstellungen und dem möglichen Eintrittstermin bis<br />

zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Universität Witten/Herdecke<br />

Personalabteilung, Herrn Ralf Bühler<br />

Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten<br />

Telefon: 02302 926 954 ● Email: ralf.buehler@uni-wh.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Die nächsten<br />

Anzeigenschlusstermine:<br />

Ausgabe 6/<strong>2013</strong> 21. Mai <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 7/<strong>2013</strong> 19. Juni <strong>2013</strong>


434 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Lehrkraft für besondere Aufgaben (EG 13 TV-H)<br />

Kennziffer<br />

20870<br />

Im Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen - Institut<br />

für Wasser, Abfall, Umwelt, Fachgebiet Abfalltechnik ist folgende<br />

Stelle zu besetzen:<br />

Teilzeit mit der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer<br />

entsprechend Vollzeitbeschäftigten; befristet auf 3 Jahre (§ 2<br />

Abs. 1 WissZeitVG), Promotionsmöglichkeit.<br />

<br />

Das Aufgabengebiet umfasst im Rahmen des Studiengangs Umweltingenieurwesen<br />

die eigenverantwortliche Planung, Unterstützung<br />

und Durchführung praxisnaher Lehrveranstaltungen<br />

mit dem Schwerpunkt im Bereich Luftreinhaltungstechniken und<br />

Immissionsschutz im Umfang von 7 Semesterwochenstunden<br />

sowie die Beteiligung an <strong>Forschung</strong>saufgaben auf den Gebieten<br />

Feinststaubabscheidung und<br />

Luftreinhaltetechnik für Kleinverbrennungsanlagen.<br />

<br />

ist gegeben.<br />

Im Weiteren wird erwartet:<br />

Betreuung und Beratung von Studierenden, Abnahme von<br />

Prüfungen<br />

Mitarbeit in organisatorischen und administrativen Angelegenheiten<br />

Betreuung von Projektarbeiten<br />

<br />

Abgeschlossenes wissenschaftliches Universitätsstudium mit<br />

vertieften Kenntnissen aus den Bereichen Umwelttechnik oder<br />

Verfahrenstechnik, Chemie, Physik. Erwünscht sind Erfahrungen<br />

im Bereich der <strong>Lehre</strong>, Beratungs- und Vermittlungsfertigkeiten<br />

sowie Organisationstalent und ein sicheres Auftreten. Ein allgemeines<br />

Interesse an umweltrelevanten Themen- und Fragestellungen<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Für weitere Rückfragen steht Herr Professor Dr. Urban, E-Mail:<br />

urban@uni-kassel.de, zur Verfügung.<br />

Bewerbungsfrist: 10.05.<strong>2013</strong><br />

Die Universität Kassel ist im Sinne der Chancengleichheit bestrebt, Frauen und Männern die gleichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und bestehenden Nachteilen entgegenzuwirken. Angestrebt wird<br />

<br />

deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/-innen erhalten bei<br />

gleicher Eignung und Befähigung den Vorzug. Bitte reichen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur in<br />

Kopie (keine Mappen) ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens nicht zurückgesandt werden<br />

können; sie werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet. Bewerbungen mit<br />

aussagekräftigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer, gern auch in elektronischer Form, an den<br />

Präsidenten der Universität Kassel, 34109 Kassel bzw. bewerbungen@uni-kassel.de, zu richten.<br />

An der TU Ilmenau ist demnächst die Position als<br />

Persönliche/r Referent/in des Rektors<br />

neu zu besetzen.<br />

Sie kann je nach übertragenem Aufgabenprofil bis zur Entgeltgruppe 14 TV-L bewertet<br />

werden und soll nach erfolgreicher Einarbeitung unbefristet besetzt werden.<br />

Es wird eine Persönlichkeit gesucht, die mit Kommunikationsstärke sowie Kooperationsund<br />

Organisationsgeschick den vielfältigen Anforderungen der Stelle gerecht wird. Einsatzbereitschaft,<br />

Belastbarkeit und die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten zeichnen<br />

Ihre Persönlichkeit aus.<br />

Näheres zu den Einstellungsvoraussetzungen und zu den Aufgaben können Sie unter<br />

http://www.tu-ilmenau.de/jobundkarriere/ finden.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben, lückenloser Lebenslauf,<br />

Zeugnisse, ggf. Referenzen) richten Sie bitte bis zum 25. Mai <strong>2013</strong> unter der Kennziffer<br />

30/<strong>2013</strong> an die Technische Universität Ilmenau, Dezernat für Personalangelegenheiten,<br />

Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau.<br />

Der Lehrstuhl für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft<br />

des Instituts für Wasser- und Umweltsystemmodellierung<br />

(IWS) an der Universität Stuttgart sucht zum 01.06.<strong>2013</strong><br />

<br />

und teamfähige Persönlichkeit als<br />

Leiter/-in der Versuchsanstalt<br />

für Wasserbau (VA)<br />

Die Versuchsanstalt ist eine zentrale <strong>Forschung</strong>seinrichtung<br />

des Instituts dessen wissenschaftliches Personal dem Lehrstuhl<br />

für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft zugeordnet<br />

ist.<br />

Zu Ihrem Aufgabenbereich gehören die Akquisition, Bearbeitung<br />

und Abwicklung von <strong>Forschung</strong>s- und Entwicklungsprojekten<br />

auf dem Gebiet des wasserbaulichen Versuchswesens.<br />

Der wissenschaftliche Schwerpunkt der VA liegt<br />

in Projekten zum Sedimenttransport und der Untersuchung<br />

von Wasserbauwerken. Das Aufgabenspektrum umfasst<br />

außerdem die verantwortliche Anleitung des wissenschaftlichen<br />

und technischen Personals. Zu den Dienstaufgaben<br />

gehört, dass Sie sich in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einbringen und<br />

Lehrveranstaltungen in deutschsprachigen (BAU, UMW) sowie<br />

englischsprachigen Studiengängen (WAREM, MIP) abhalten.<br />

Die Erstellung einer Habilitationsschrift ist möglich.<br />

Sie verfügen über einen Hochschulabschluss der Bau- oder<br />

Umweltingenieurwissenschaften (oder fachähnlich) sowie eine<br />

abgeschlossene Dissertation. Wir erwarten mehrjährige Projekterfahrung<br />

in verantwortlicher Position und durch Publikati-<br />

<br />

den sicheren Umgang mit einschlägiger Software sowie mit<br />

der englischen Sprache in Wort und Schrift. Wünschenswert<br />

sind Erfahrungen in internationalen Projekten oder Gremien<br />

und in der Personalleitung.<br />

Die Stelle ist zunächst befristet und kann anschließend in ein<br />

unbefristetes Beamtenverhältnis umgewidmet werden. Ihre<br />

schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (gern<br />

in elektronischer Form) schicken Sie bitte bis 15.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht, Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung,<br />

Pfaffenwaldring 61, 70569 Stuttgart,<br />

abt1_bewerbung@iws.uni-stuttgart.de<br />

„Ich werd mal Weltmeister.”<br />

Helfen Sie, damit die Wünsche siegen. Nicht der Krebs.<br />

Krebs macht vor Kindern nicht halt.<br />

Aber die Heilungschancen sind hoch:<br />

Über 70 Prozent.<br />

www.kinderkrebsstiftung.de<br />

Unterstützen Sie die Deutsche Kinderkrebsstiftung<br />

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Spendenkonto: Commerzbank AG Köln<br />

Blz.: 370 800 40, Kto.: 555 666 0


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 435<br />

Das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München<br />

widmet sich mit 1.091 Betten und rund 4.500 Mitarbeitern der<br />

Krankenversorgung, der <strong>Forschung</strong> und der <strong>Lehre</strong>. Jährlich profitieren<br />

rund 55.000 Patienten von der stationären und rund 240.000 Patienten<br />

von der ambulanten Betreuung. Das Klinikum ist ein Haus der Supra-<br />

Maximalversorgung das das gesamte Spektrum moderner Medizin<br />

abdeckt. Seit 2003 ist das Klinikum rechts der Isar eine Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts des Freistaats Bayern.<br />

Die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde (Direktor: Prof. Dr.<br />

Dr. Chris P. Lohmann) des Klinikums rechts der Isar der TU<br />

München sucht eine/-n<br />

Verwaltungsmitarbeiter/-in<br />

Ihr Aufgabengebiet:<br />

<br />

<br />

Klausureinsicht<br />

<br />

<br />

<br />

pools und Ausstellung von entsprechenden Bescheinigungen<br />

<br />

valenznachweisen, Kursbelegungen, Lehrveranstaltungen etc.<br />

<br />

<br />

Notenentwicklung etc.<br />

<br />

<br />

persönliche Anschreiben<br />

<br />

<br />

<br />

beitung der Kasuistiken<br />

Intern/extern:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

dung, Staatsexamen, u. ä.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Studienkommission<br />

<br />

Anforderungen:<br />

<br />

Psychologie, Soziologie, Philosophie o. ä.)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:<br />

Klinikum rechts der Isar der TU München<br />

Augenklinik und Poliklinik, z. Hd. Herrn Virgilio Ricci<br />

Ismaningerstr. 22, 81675 München<br />

E-Mail: virgilio.ricci@mri.tum.de<br />

WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER<br />

POSTDOKTORANDEN<br />

DOKTORANDEN<br />

Der Stiftungslehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen<br />

und Bauen der Technischen Universität München sucht zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens zum 01.10.<strong>2013</strong><br />

eine wissenschaftliche Mitarbeiterin /<br />

einen wissenschaftlichen Mitarbeiter.<br />

Ihr Aufgabengebiet:<br />

• Konzipierung und Umsetzung von Lehrveranstaltungen für Bachelor-<br />

und Masterstudenten der Fachbereiche Architektur, Bau- und<br />

Umweltingenieurwesen<br />

• Betreuung von interdisziplinär ausgerichteten Entwurfsprojekten<br />

• Mitarbeit in <strong>Forschung</strong>svorhaben zu den Themen Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz<br />

• Unterstützung von Dissertationen<br />

Ihr Anforderungsprofil:<br />

• Abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtung Architektur<br />

oder vergleichbares mit dem Schwerpunkt „Energie“<br />

• Vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Städtebau, Bauen im Bestand<br />

und Lebenszyklusanalyse<br />

• Erfahrungen in der energetischen Sanierung von Gebäuden<br />

• Erfahrungen im Umgang mit Planungs- und Simulationswerkzeugen<br />

• Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit und Bauen<br />

• Engagierte Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit (Promotion)<br />

• Sehr gute Englischkenntnisse<br />

• Teamfähigkeit, Flexibilität, Leistungsbereitschaft, eine positive Lebenseinstellung<br />

und Freude am Umgang mit Menschen<br />

Unser Angebot:<br />

Wir bieten eine Vollzeitstelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter mit Promotionsmöglichkeit. Die Stelle ist zunächst<br />

auf 2 Jahre befristet. Es besteht die Möglichkeit zur Verlängerung.<br />

Die Beschäftigung erfolgt mit entsprechender Vergütung nach<br />

dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L, Besoldungsgruppe<br />

E13).<br />

Die Hochschule strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an, Bewerbungen<br />

von Frauen werden daher ausdrücklich begrüßt.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

behandelt.<br />

Ansprechpartner:<br />

Bei Interesse an einer Mitarbeit in unserem Team senden Sie bitte Ihre<br />

schriftliche, aussagekräftige Bewerbung (gern auch per Email) bis zum<br />

03.06.<strong>2013</strong> an:<br />

Technische Universität München<br />

Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen<br />

Sekretariat<br />

Arcisstr. 21<br />

80333 München<br />

sekretariat.enpb@lrz.tum.de<br />

Für weitere Fragen steht Ihnen gern Herr Prof. Lang zur Verfügung, Sie<br />

erreichen ihn über das Sekretariat, Frau Jutta Bergmann, unter der<br />

Telefonnummer: +49.89.289.23990 oder per Email an:<br />

jutta.bergmann@tum.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT


436 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />

anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

Exzellenzcluster 264 Topoi - The Formation and Transformation<br />

of Space and Knowledge in Ancient Civilizations<br />

Call for Applications:<br />

Doctoral Stipends/Doctoral Fellowships<br />

Excellence Cluster 264 “Topoi - The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civiliza-<br />

tions”, with funding from the Excellence Initiative at the Freie Universität Berlin and the Humboldt-Universität zu<br />

Berlin, is announcing 9 doctoral stipends to begin on October 1, <strong>2013</strong>. Receipt of a doctoral stipend is connected<br />

with admission to the Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) of the Berliner Antike-Kolleg and<br />

participation on one of the following programs:<br />

Ancient Languages and Texts<br />

History of Ancient Science<br />

Landscape Archaeology and Architecture<br />

Applicants specializing in ancient studies and related disciplines are invited to apply.<br />

In addition, the BerGSAS doctoral programs Ancient Languages and Texts, History of Ancient Science, Landscape<br />

Archaeology and Architecture, and Languages and Cultures of the Silk Road announce a number of PhD fellowships<br />

(no stipend included). Applicants are invited to apply with project proposals.<br />

More information on the doctoral stipends and fellowships, and the requisite application materials is available at<br />

www.topoi.org and www.berliner-antike-kolleg.org.<br />

Applications deadline<br />

Please email a completed application by May 15, <strong>2013</strong> to application@berliner-antike-kolleg.org. Further<br />

questions may also be sent to this address.<br />

In der Fakultät für Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

der Brandenburgischen Technischen Universität in<br />

Cottbus ist in der Professur für ABWL und Besondere des Rechnungswesens<br />

und Controlling zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende<br />

Stelle zu besetzen:<br />

Akademische/-r Mitarbeiter/-in<br />

befristet vorerst auf 1 Jahr; 50 v. H.; E 13 TV-L<br />

Kennziffer: 20/13<br />

Aufgabengebiet:<br />

Die ausgeschriebene Stelle umfasst ausschließlich Lehraufgaben mit<br />

folgenden Schwerpunkten: Betreuung von Seminararbeiten für die<br />

Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftingenieurwesen,<br />

Aufbereiten von Lehrmaterialen, Abhalten von Lehrveranstaltungen.<br />

Thematisch umfassen die Lehrtätigkeiten die Bereiche Controlling,<br />

interne Unternehmensrechnung und Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure.<br />

<br />

bestehenden Ressourcen für die eigene <strong>Forschung</strong> zu nutzen.<br />

Eine Vertragsverlängerung wird angestrebt.<br />

Voraussetzungen:<br />

Guter bis sehr guter Abschluss eines universitären Studiums der<br />

<br />

Vertiefung aus mindestens einem der folgenden Bereiche: Rechnungswesen<br />

und Controlling, Investition und Finanzierung, Produktion<br />

und Logistik<br />

<strong>Lehre</strong>rfahrung erwünscht<br />

<br />

Erfahrung mit Latex erwünscht<br />

Die BTU Cottbus ist besonders um die Einstellung und Förderung von<br />

zierte<br />

Frauen nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

<br />

Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Elektronische Bewerbungen unter Angabe der<br />

Kennziffer richten Sie bitte bis zum 07.05.<strong>2013</strong> an<br />

die Dekanin der Fakultät Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen, dekanat3@<br />

tu-cottbus.de.<br />

MUNICH SCHOOL OF MANAGEMENT<br />

FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) ist eine der renommiertesten<br />

und größten Hochschulen Deutschlands. Die Fakultät für Betriebswirtschaft<br />

der LMU gehört zu den führenden Fakultäten für betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im deutschsprachigen Raum.<br />

Die Fakultät für Betriebswirtschaft, und hier das Institut für Leadership und<br />

Organisation (ILO), sucht zum 02.09.<strong>2013</strong> eine(n) qualifizierte(n)<br />

Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in<br />

Das Team: Wir arbeiten praxisorientiert und international in einer offenen<br />

und kooperativen Atmosphäre. Unsere <strong>Forschung</strong> zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass wir auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zur Lösung praxisrelevanter<br />

Probleme beitragen. Wir präsentieren unsere <strong>Forschung</strong> auf internationalen<br />

Konferenzen und publizieren in führenden Zeitschriften. Unseren<br />

Studierenden vermitteln wir neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet<br />

der Führungs- und Organisationslehre.<br />

Ihre Aufgaben: Sie forschen (theoriegetrieben empirisch) im Themenbereich<br />

Führung, Organisation und Innovation. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Högl und mit der Unterstützung des gesamten Lehrstuhlteams.<br />

Darüber hinaus unterstützen Sie Lehrveranstaltungen von<br />

Prof. Högl, führen eigenständig Übungen durch und betreuen Studierende<br />

bei ihren Abschlussarbeiten. Ihre Promotion ist integraler Bestandteil Ihrer<br />

<strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />

Ihr Profil: Sie verfügen über einen hervorragenden Universitätsabschluss<br />

in BWL oder einem verwandten Studiengang, sehr gute analytische Fähigkeiten,<br />

sehr hohe Einsatzbereitschaft, sehr gute Englischkenntnisse,<br />

Teamfähigkeit und eine eigenverantwortliche Arbeitsweise. Von Vorteil<br />

sind Erfahrungen mit Methoden in der quantitativen Sozialforschung.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung ausschließlich in elektronischer Form<br />

mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an: Herrn Univ.-Prof.<br />

Dr. Martin Högl, E-Mail: ilo@bwl.lmu.de, Web: www.ilo.bwl.lmu.de


5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 437<br />

Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als<br />

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) TVÜ-G-U (E13)<br />

im Rahmen des Projektes E-Finance Lab zu besetzen.<br />

Die Herausforderung<br />

Das E-Finance Lab Frankfurt am Main ist eine <strong>Forschung</strong>skooperation der<br />

Universität Frankfurt und der TU Darmstadt sowie der Praxispartner Deutsche<br />

Bank, Deutsche Börse, DZ Bank Gruppe, Finanz Informatik, IBM, T-<br />

Systems, 360T und Interactive Data Managed Solutions.<br />

In Layer 2 “Electronic Financial Markets and Markets Infrastructure”<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Gomber werden Elektronische Finanzmärkte,<br />

Börsen und die Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel untersucht.<br />

Dabei stehen innovative Marktmodelle, neue technologiebasierte Handelskonzepte<br />

und regulatorische Veränderungen des Wertpapierhandels im Mittelpunkt.<br />

Wir bieten ein dynamisches und teamorientiertes Arbeitsumfeld,<br />

das es Ihnen erlaubt, Ihr Promotionsvorhaben im Rahmen von Projektstrukturen<br />

und im Austausch mit Kollegen des E-Finance Lab und Experten der<br />

Sponsorenfirmen zu verwirklichen. Für weitere Informationen besuchen Sie<br />

bitte unsere Webseite www.efinancelab.de<br />

Ihr Profil<br />

Sie haben Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften (idealerweise mit den<br />

Schwerpunkten Finanzen, Ökonometrie, quantitative Methoden oder Wirtschaftsinformatik),<br />

des Wirtschaftsingenieurwesens oder der Wirtschaftsinformatik<br />

mit Prädikat abgeschlossen bzw. werden dies in Kürze abschließen.<br />

Sie besitzen ausgeprägte methodische und formalanalytische Fähigkeiten<br />

und haben im Rahmen von Praktika oder eines Beschäftigungsverhältnisses<br />

erste Erfahrungen in der Finanzwirtschaft gesammelt. Sie überzeugen durch<br />

hohes Engagement, Teamfähigkeit und fachliches Interesse. Kreativität sowie<br />

sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache runden Ihr Profil ab.<br />

Das E-Finance Lab tritt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern<br />

ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />

werden bei gleicher Qualifikation bei Stellenbesetzungen vorrangig<br />

berücksichtigt.<br />

Bitte senden Sie ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 30.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Prof. Dr. Peter Gomber, Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

e-Finance, c/o Sieglinde Firle, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt oder<br />

per e-mail an firle@wiwi.uni-frankfurt.de<br />

The Carl von Ossietzky University of Oldenburg, Germany, offers<br />

5 Research Positions for PhD Candidates<br />

(90 of E13 TV-L, German public sector pay scale)<br />

in the Research Training Group<br />

SCARE – System Correctness under Adverse Conditions<br />

funded by the German Research Foundation (DFG GRK 1765).<br />

The positions at the Department of Computing Science are available<br />

from October 1, <strong>2013</strong>, for a duration of up to three years. For details see<br />

http://scare.uni-oldenburg.de<br />

We invite applications in PDF format to<br />

SCARE@uni-oldenburg.de by May 31, <strong>2013</strong>.<br />

Evangelische Kirche in Deutschland<br />

In dem neu gegründeten Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie der EKD in<br />

Hannover ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet bis zum 31. Dezember 2017 die Stelle<br />

einer / eines<br />

Studienleiterin / Studienleiters (wiss. Mitarbeiters/-in)<br />

für den Bereich „Praktische Theologie und Organisationsentwicklung“<br />

zu besetzen.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter Kennziffer EKDSTUDIEN auf www.ekd.de/stellen.<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 31. Mai <strong>2013</strong> an die<br />

Evangelische Kirche in Deutschland<br />

Personalreferat · Herrenhäuser Straße 12 · 30419 Hannover<br />

An der Professur für Allgemeine Psychologie (Prof. Dr. Markus Knauff), Fachbereich<br />

Psychologie und Sportwissenschaft, sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

nachfolgende Stellen zu besetzen.<br />

Mit derzeit 15 Professuren und 3 Juniorprofessuren zählt das Fachgebiet Psychologie<br />

zu den größten und forschungsstärksten in Deutschland. Die <strong>Forschung</strong> ist naturwissenschaftlich<br />

und experimentell ausgerichtet und setzt die Schwerpunkte im Bereich<br />

der kognitions-, bio- und neurowissenschaftlichen <strong>Forschung</strong>. An der Professur<br />

für Allgemeine Psychologie wird <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im Bereich höherer geistiger<br />

Funktionen durchgeführt. Ziel der <strong>Forschung</strong> ist es, die kognitiven und neuralen<br />

Grundlagen des Denkens, Problemlösens und Entscheidens zu begreifen. Dazu<br />

werden Methoden der experimentellen Psychologie, funktionelle bildgebende Verfahren<br />

(insb. fMRT) und Methoden zu algorithmischen Simulationen geistiger Leistungen<br />

in Computerprogrammen verwendet. Die Möglichkeit zur Durchführung von<br />

fMRT Experimenten ist erstklassig. Das Bender Institute of Neuroimaging (B.I.O.N.)<br />

ist direkt am Fachbereich untergebracht und steht ausschließlich für psychologische<br />

<strong>Forschung</strong> zur Verfügung.<br />

1. Gem. § 65 HHG eine/einen<br />

Akad. Rätin/Rat auf Zeit (A13)<br />

Akademische Rätinnen und Akademische Räte werden - soweit die zulässige Höchstdauer<br />

einer befristeten Beschäftigung nicht überschritten wird - in der Regel als Beamte<br />

auf Zeit für die Dauer von zunächst 3 Jahren beschäftigt; eine Verlängerung um<br />

bis zu weitere 3 Jahre ist unter der o. g. Voraussetzung möglich. - Die Zahlung der<br />

Dienstbezüge erfolgt nach den Regelungen des Hessischen Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetzes<br />

in der jeweils geltenden Fassung.<br />

Aufgaben: Wir erwarten von Ihnen, dass Sie wissenschaftliche Dienstleistungen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> gemäß § 65 HHG übernehmen, die auch dem Erwerb einer<br />

verhältnisses<br />

erhalten Sie Gelegenheit zu eigener wissenschaftlicher Arbeit. Der<br />

Schwerpunkt der <strong>Forschung</strong>stätigkeit soll im Bereich Kognitive Psychologie und/oder<br />

Kognitive Neurowissenschaft liegen. Außerdem werden die Einwerbung von Drittmitteln,<br />

internationale Publikationen und die Beteiligung an internationalen Kooperationen<br />

erwartet.<br />

Sie verfügen über ein abgeschlossenes wissenschaftliches<br />

<br />

einem benachbarten Fach mit einem Bezug zu den <strong>Forschung</strong>sthemen der Professur.<br />

Erwartet wird außerdem Erfahrung mit kognitionspsychologischen Experimenten und/<br />

oder mithilfe neurowissenschaftlicher Methoden, insbesondere funktioneller Kernspintomographie.<br />

Außerdem erwarten wir Publikationserfahrung sowie Freude an<br />

engagierter Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit, Teamarbeit und an der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit mit anderen Fächern.<br />

Bewerbungsaktenzeichen: 263/12084/06.<br />

2. Im Rahmen eines DFG-Projekts „Non-monotonicity, consistency, and rationality in<br />

human reasoning“ befristet für die Dauer von 18 Monaten eine Teilzeitstelle im<br />

Umfang von 65 % einer Vollbeschäftigung mit einer/einem<br />

Wiss. Mitarbeiterin/Mitarbeiter<br />

<br />

13 Tarifvertrag Hessen (TV-H).<br />

Das Projekt „Non-monotonicity, consistency, and rationality in human reasoning“ wird<br />

<br />

Science an der Universität Freiburg durchgeführt. Es beschäftigt sich mit der Untersuchung<br />

logischen Denkens anhand kognitionspsychologischer Studien. Ein Schwerpunkt<br />

liegt auf nicht-monotonen Logiken. Das Projekt wird im Rahmen des DFG-<br />

Schwerpunktprogrammes “New Frameworks of Rationality“ SPP 1516 gefördert.<br />

Aufgaben: Wissenschaftliche Dienstleistungen zur Organisation, zur Vorbereitung<br />

und zur Durchführung von <strong>Forschung</strong> im o. g. Drittmittelprojekt. Die Aufgaben umfassen<br />

die Planung, Realisierung und Durchführung von Experimenten, die Analyse<br />

der Daten und die Erstellung von Publikationen. Darüber hinaus soll die Bewerberin/der<br />

Bewerber eng mit anderen Projekten kooperieren und sich im Rahmen des Schwerpunktprogrammes<br />

engagieren. Gelegenheit zur Promotion ist neben der Arbeit am<br />

Projekt gegeben.<br />

Sie verfügen über ein mit überdurchschnittlichem Erfolg abgeschlossenes<br />

wissenschaftliches Hochschulstudium im Fach Psychologie oder einem<br />

verwandten Fach mit einem Bezug zu den <strong>Forschung</strong>sthemen des Projekts. Unverzichtbar<br />

sind hervorragende Kenntnisse in Experimenteller Psychologie sowie Methodenund<br />

Statistikkenntnisse.<br />

Bewerbungsaktenzeichen: 259/64205/06.<br />

Die Justus-Liebig-Universität Gießen strebt einen höheren Anteil von Frauen im<br />

-<br />

tung<br />

zur Erhöhung des Frauenanteils. Die Justus-Liebig-Universität versteht sich als<br />

eine familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind<br />

willkommen.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte unter Angabe des Aktenzeichens mit den üblichen<br />

Unterlagen (Lebenslauf, insbesondere wissenschaftlicher Werdegang; Veröffentlichungsverzeichnis,<br />

Zeugniskopien; insbesondere bei Bewerbung um die A13-Stelle: zwei<br />

Empfehlungsschreiben; ggf. Verzeichnis durchgeführter Lehrveranstaltungen und<br />

Drittmittelprojekte) bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an den Präsidenten der Justus-Liebig-<br />

Universität Gießen, Erwin-Stein-Gebäude, Goethestraße 58, 35390 Gießen. Bewerbungen<br />

Schwerbehinderter werden - bei gleicher Eignung - bevorzugt. Wir bitten,<br />

Bewerbungen nur in Kopie vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens nicht<br />

zurückgesandt werden.<br />

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:


Wir bieten<br />

KAPITAL<br />

KAPITAL<br />

Unsere Währung ist Wissen. Kurse sind bei uns Vorlesungen und Credits werden als Punkte vergeben.<br />

Wenn bei uns Fantasie ins Spiel kommt, dann entstehen neue Produkte, kreative Lösungen,<br />

innovative Systeme. Als MINT-Hochschule neuester Prägung suchen wir leidenschaftliche<br />

Querdenker und Gipfelstürmer mit Weitblick. Wir bieten ein junges Team, marktorientierte Studiengänge<br />

und Neubauten mit moderner Ausstattung für interdisziplinäre <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Portfolio: kapital@hshl.de | Hochschule Hamm-Lippstadt | www.hshl.de


Foto: Volker Wiciok, Bildrechte: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)<br />

5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 439<br />

Zu Ende gedacht<br />

Ich beginne meinen Tag...<br />

mit Nachdenken, Teetrinken und<br />

Zeitungslektüre.<br />

Meine besten Einfälle habe ich...<br />

manchmal um fünf Uhr früh und fast<br />

immer ungeplant.<br />

Wenn ich einen Rat brauche,...<br />

wende ich mich an gute Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

Am meisten ärgere ich mich...<br />

über die schlechte Laune von Professoren,<br />

die den schönsten Beruf der<br />

Welt haben, aber trotzdem jammern.<br />

Das nächste Buch, das ich (noch einmal)<br />

lesen will,...<br />

ist die Gesamtausgabe von Georg<br />

Büchner.<br />

Wenn ich das Fernsehen anschalte,...<br />

frage ich mich meistens ziemlich bald,<br />

warum ich das getan habe.<br />

Energie tanke ich...<br />

bei langen Wanderungen und guten<br />

Gesprächen mit Freunden. Und mit<br />

meiner zehnjährigen Tochter.<br />

Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />

würde ich vermutlich noch mehr arbeiten.<br />

Deswegen habe ich genug Zeit.<br />

Mit einer unverhofften Million<br />

würde ich...<br />

eine Stiftung zur Förderung angewandter<br />

Kunst und Wissenschaft gründen.<br />

Ich frage mich manchmal,…<br />

warum im Wissenschaftsbetrieb ätzende<br />

Kritik so beliebt und Praxisorientierung<br />

so selten ist.<br />

Die Wahrheit zu finden…<br />

bleibt unser stets vorläufiges Ziel.<br />

Das Bewusstsein von der eigenen<br />

Vergänglichkeit…<br />

wächst mit dem Alter.<br />

Kreativität entsteht…<br />

ungewollt und ungezwungen.<br />

Freude an meinem Beruf...<br />

ist mir auch durch langweilige Sitzungen,<br />

präpotentes Exzellenzgetue und<br />

akademische Eitelkeiten nicht zu nehmen.<br />

Die Zeit meines Studiums...<br />

erinnere ich als frei, anarchisch und<br />

zweckfrei; ich gebe dies den Studierenden<br />

und jungen Kolleginnen und Kollegen<br />

so gut wie möglich zurück.<br />

Wissenschaftler sind Menschen,...<br />

die der Verpflichtung unterliegen, sich<br />

für den Erhalt der Gemeingüter einzusetzen.<br />

Wenn ich Wissenschaftsminister<br />

wäre,...<br />

würde ich vermutlich sehr, sehr<br />

unglücklich werden.<br />

Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />

Technik...<br />

dient dazu, die Welt zu einem besseren<br />

Platz zu machen.<br />

STECKBRIEF<br />

Professor Dr. Claus Leggewie<br />

Alter: 63<br />

Familiäres: verheiratet,<br />

zwei Kinder<br />

Berufliches: Studium der<br />

Geschichte und Sozialwissenschaften<br />

in Köln und Paris;<br />

Promotion und Habilitation<br />

in Göttingen;<br />

Professuren für Politikwissenschaft<br />

in Göttingen, Gießen,<br />

Paris-Nanterre und New York;<br />

Fellowships am Institut für die<br />

Wissenschaften vom Menschen,<br />

Wien, Remarque Institute New<br />

York University und Wissenschaftskolleg<br />

zu Berlin;<br />

seit 2007 Direktor des Kulturwissenschaftlichen<br />

Instituts Essen<br />

und seit 2012 Co-Direktor des<br />

Käte Hamburger-Kollegs „Politische<br />

Kulturen der Weltgesellschaft“<br />

an der Universität Duisburg-Essen;<br />

seit 1973 publizistisch tätig.


440 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

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Wissenschaftsstiftungen<br />

Kooperationsprojekte – Beispiele gelungener<br />

Kooperationen zwischen Stiftungen und<br />

Wissenschaft<br />

Stiftungsprofile – Kurzporträts von 25 wissenschaftsfördernden<br />

Stiftungen<br />

Praxiswissen – Tipps von Stiftungsexperten für<br />

Wissenschaftsakteure<br />

Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen<br />

müssen angesichts knapper Haushaltsmittel immer<br />

wieder neue Finanzierungsquellen erschließen.<br />

Neben <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> kümmern sich<br />

Wissenschaftler zunehmend auch um die Einwerbung<br />

von Drittmitteln und Kooperationen mit<br />

externen Partnern. Was sollten Fördersuchende<br />

Die Publikation wurde gefördert von:<br />

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gestalten und Reibungsverluste zu vermeiden. Er<br />

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