Forschung & Lehre 5 / 2013
Forschung & Lehre 5 / 2013
Forschung & Lehre 5 / 2013
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www.forschung-und-lehre.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
Außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong><br />
Großer<br />
Akademischer<br />
Stellenmarkt<br />
| ab Seite 409<br />
Aus der Balance geraten?<br />
Zur Zukunft des deutschen<br />
Wissenschaftssystems<br />
| ab Seite 352<br />
SOZIOLOGIE-<br />
KOLUMNE<br />
Universität, Prestige,<br />
Organisation<br />
| ab Seite 372<br />
LEHRE<br />
Vorlesung in Zeiten<br />
von Youtube<br />
| ab Seite 382<br />
20. Jahrgang | 7,– $<br />
5|13<br />
Universitäten<br />
POLITIK-<br />
BERATUNG<br />
Stuntmen fürs<br />
Komplizierte<br />
| ab Seite 384
Schwerpunktthema:<br />
Sport und Gesundheit<br />
Als Auszeichnung für hervorragende und innovative<br />
Ansätze auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung<br />
und Prävention schreibt der BKK Landesverband Hessen<br />
zum Thema „Sport und Gesundheit“ den BKK Innovationspreis<br />
Gesundheit aus.<br />
Teilnehmen können: Studenten und Absolventen aller<br />
Universitäten und (Fach-)Hochschulen in Deutschland<br />
mit konzeptionellen, theoretischen oder empirischen<br />
Arbeiten zum Schwerpunktthema.<br />
Ziel des BKK Innovationspreises ist es, die Entwicklung<br />
neuer Denkweisen und Handlungsmuster zur<br />
Dotiert mit insgesamt 5.000 Euro<br />
Einsendeschluss: 31.10.<strong>2013</strong><br />
Verbesserung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen<br />
zu unterstützen, sich mit den erkennbar wachsenden<br />
Problemen durch gesellschaftliche Strukturveränderungen<br />
auseinander zu setzen und die Verbindung<br />
von Theorie und Praxis zu fördern.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bkk-innovationspreis.de oder<br />
BKK Landesverband Hessen<br />
Stresemannallee 20 | 60596 Frankfurt am Main<br />
Brigitte Luise Feucht | 069 96379-432<br />
brigitte.feucht@bkk-hessen.de | www.bkk-hessen.de
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 345<br />
Felix Grigat<br />
ist verantwortlicher Redakteur<br />
von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />
Schenken wir alten<br />
Erzählungen Glauben,<br />
dann hat es einmal eine<br />
Zeit gegeben, in der<br />
das Studentenleben<br />
ein unbekümmertes<br />
Sich-Wiegen, ein dem<br />
Augenblick abgerungenes<br />
gleichsam zeitloses<br />
Behagen gewesen<br />
sein muss. Eine<br />
Zeit, die durch die Abwesenheit<br />
aller Pläne<br />
und Zwecke, losgelöst<br />
von allen Zukunftsabsichten,<br />
für die rastlose<br />
und heftige Bewegung<br />
der Gegenwart<br />
fast etwas Traumar-<br />
tiges an sich trug – so ein junger Hochschullehrer<br />
im 19. Jahrhundert.<br />
Heute wird einem allerdings so gar nicht mehr<br />
wohl bei dem Gedanken an die Bildung. Dies liegt<br />
daran, dass man in der Bildung so lange nur das<br />
gesehen hat, was Nutzen bringt, bis man das, was<br />
Nutzen bringt, mit der Bildung verwechselte, wie<br />
es derselbe Hochschullehrer analysierte und prophezeite.<br />
Dies aber zerstört beides: Die Bildung<br />
und den Nutzen, der sich dann selbst abnutzt, einen<br />
in Lebensdingen doch auch wichtigen Pragmatismus.<br />
Was aber ist Bildung? Bildung ist – und das ist<br />
die alte und immer wieder neue Einsicht – etwas<br />
zutiefst Humanes und zunächst von Schule und<br />
Universität Verschiedenes, ein aliud. Es wäre eine<br />
große Aufgabe, dies wieder aufzuspüren. Eine Aufgabe<br />
freilich, die dem heutigen Denken sehr fremd<br />
ist. Doch hatten auch frühere Zeiten damit ihre<br />
Schwierigkeiten. So schrieb Hölderlin einmal an<br />
einen Freund: „…die Barbaren um uns her zerreissen<br />
unsre besten Kräfte, ehe sie zur Bildung kom-<br />
Wir utilisieren uns<br />
zu Tode<br />
men können, und nur die feste tiefe Einsicht dieses<br />
Schicksals kann uns retten, dass wir wenigstens<br />
nicht in Unwürdigkeit vergehen“. Einen Ausweg<br />
sah er allerdings: „Wir müssen das Treffliche aufsuchen,<br />
zusammenhalten mit ihm, so viel wir können,<br />
uns im Gefühle desselben stärken und heilen<br />
und so Kraft gewinnen“. Man kann es aber auch<br />
ein wenig erdiger sagen, wie Goethe: „Denn das<br />
Studium des Vortrefflichen und die fortwährende<br />
Ausübung des Vortrefflichen mußte notwendig aus<br />
einem Menschen, den die Natur nicht im Stich gelassen,<br />
etwas machen“.<br />
Diese doch so human herausfordernde Rede<br />
von dem Vorbild des Vortrefflichen passt nicht in<br />
unsere Zeit. Setzt sie doch Rangunterschiede, setzt<br />
sie doch Bewusstsein für Qualität voraus. Die Aufgabe<br />
des sich Bildenden wäre, wahrhaftig zu sein<br />
und sich wirklich in ein Verhältnis zu allem Großen<br />
zu setzen. Kurz: „Bildung ist das Leben im<br />
Sinn großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele“<br />
(Nietzsche). Gewohnt, uns nur an die Gegenwart<br />
und die vor der Nase liegende Zukunft zu<br />
klammern, klingt all dies sehr fremd. Weil es bei<br />
der Bildung des Menschen nicht um „zeitgemäße<br />
Bildung“, nicht um passgenaue Menschen geht,<br />
weil die in der großen Tradition gemeinte Bildung<br />
aus der Ruhe wächst, weil sie den „ausdauernd<br />
wartenden“ Menschen will. Dagegen meint man<br />
heute mit unglaublicher Anmaßung, früheren Zeiten<br />
weit überlegen zu sein, und das ausschließliche<br />
„passgenaue“ Erziehen für das Funktionieren im<br />
ökonomischen und gesellschaftlichen Betrieb, in<br />
Hast und Eile (unter der Chiffre der „Kompetenz“)<br />
sei der Weisheit letzter Schluss.<br />
Die Frage, die sich dabei stellt: Ist es möglich,<br />
Menschen in einer Zeit des globalisierten Utilitarismus,<br />
der sich als „alternativlos“ verkauft, davon<br />
zu überzeugen, gegen die Gegenwart und für eine<br />
humane Zukunft zu erziehen? Sollte man sich empören?<br />
Indignez-vous!
346 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Inhalt<br />
STANDPUNKT<br />
Felix Grigat<br />
345 Wir utilisieren uns zu Tode<br />
NACHRICHTEN<br />
348 Zwei von drei Hochschullehrern mit Bologna-Reform<br />
unzufrieden<br />
ZUR ZUKUNFT DES WISSENSCHAFTSSYTEMS<br />
Bernhard Kempen<br />
352 Kooperationen auf Augenhöhe<br />
Zur Zukunft des Wissenschaftssystems<br />
Jürgen Mlynek<br />
356 Kooperation oder Führungsanspruch?<br />
Zur Debatte um das Positionspapier „Helmholtz 2020“<br />
Ludwig Kronthaler<br />
358 Vom Säulentempel zum vernetzten System<br />
Die Sicht der Max-Planck-Gesellschaft<br />
Wolfgang A. Herrmann<br />
360 Im Kern verrottet?<br />
Eine beinahe optimistische Betrachtung zur Zukunft<br />
der deutschen Universität<br />
Ulrich Schreiterer<br />
364 <strong>Forschung</strong> nur an Universitäten?<br />
Amerika ist kein Vorbild<br />
Felix Grigat<br />
368 Hochschulpolitische Metaphernlehre<br />
Über eine DHV-Umfrage zur Kooperation<br />
im Wissenschaftssystem<br />
370 Daten zur außeruniversitären <strong>Forschung</strong><br />
UNIVERSITÄTEN<br />
Jürgen Kaube<br />
372 Universität, Prestige, Organisation<br />
Soziologiekolumne<br />
WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS<br />
376 Karriere und Karrierechancen<br />
Dokumentation ausgewählter Ergebnisse aus dem<br />
Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong><br />
Foto: mauritius-images<br />
Foto: picture-alliance<br />
Zur Zukunft des<br />
Wissenschaftssystems<br />
Das Verhältnis von Universitäten und<br />
außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
ist derzeit nicht gerade von Harmonie<br />
geprägt. Ein Gespenst geht um,<br />
dass einzelne <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
die „Herrschaft“ übernehmen wollen,<br />
von einer „Verhelmholtzung“ des Wissenschaftssystems<br />
ist die Rede. Beiträge<br />
von Beobachtern und Protagonisten der<br />
Debatte.<br />
Aus der Balance geraten? . . . . . . . 352<br />
Universität<br />
Universitäten sind soziologisch betrachtet<br />
weniger historisch gewordene Institutionen,<br />
sondern Organisationen, die<br />
„beobachtbar“ sind. Eine solche Beobachtung<br />
ergibt u.a., dass Universitäten<br />
sich der Beurteilung von Laien entziehen.<br />
Doch benötigen sie für ihre hoch<br />
spezialisierte Tätigkeit Geld der öffentlichen<br />
Hand. Wie können sie sich das<br />
Interesse oder das Wohlwollen der Allgemeinheit<br />
sichern?<br />
Soziologiekolumne. . . . . . . . . . . . . 372
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 347<br />
Akkreditierung<br />
Die seit Jahren laufende Akkreditierung<br />
von Studiengängen ist kürzlich massiv<br />
kritisiert worden. Sie sei zu kleinteilig<br />
und bürokratisch. Auch sei nicht einmal<br />
die Hälfte der Studiengänge bis heute<br />
akkreditiert worden. Ein Beispiel für einen<br />
anderen Weg, den der Systemakkreditierung,<br />
zeigt die Universität Mainz<br />
auf.<br />
Das „Mainzer Modell“ . . . . . . . . . . 380<br />
<strong>Lehre</strong><br />
In den wenigen Jahren seit seinem<br />
Marktauftritt hat das Internetportal<br />
YouTube eine geradezu beispiellose<br />
weltweite Bekanntheit erreicht. Seit einiger<br />
Zeit wird es auch von Hochschulen<br />
und einzelnen Wissenschaftlern für<br />
die <strong>Lehre</strong> genutzt. Ein erfolgreiches Beispiel<br />
aus Deutschland.<br />
<strong>Lehre</strong> in Zeiten von YouTube . . . . . 382<br />
Karriere-Praxis<br />
Wissenschaft und Management sind<br />
bislang noch keine enge Verbindung<br />
eingegangen. Für viele Wissenschaftler<br />
ist Management schlechthin verpönt.<br />
Doch richtiges Management hat auch<br />
für die Wissenschaft eine große Bedeutung.<br />
Erfolg und Erfüllung . . . . . . . . . . . . 400<br />
Foto: picture alliance<br />
SYSTEMAKKREDITIERUNG<br />
Georg Krausch<br />
380 Das „Mainzer Modell“<br />
Qualitätssicherung und -entwicklung durch<br />
Systemakkreditierung<br />
LEHRE<br />
Jörn Loviscach<br />
382 Weniger erzählen, mehr lehren<br />
Vorlesungen in Zeiten von YouTube<br />
POLITIKBERATUNG<br />
Christian Hesse<br />
384 Stuntmen fürs Komplizierte<br />
Eindrücke eines Mathematikers als Politikberater<br />
BESOLDUNG<br />
387 Beamtenbesoldung <strong>2013</strong>/2014<br />
Eine Länderübersicht<br />
WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE<br />
Hans-Georg Soeffner<br />
388 Fast eine Festrede<br />
Über die Wissenschaftsbetriebslehre unter besonderer<br />
Berücksichtigung der DFG<br />
WAS IST EIGENTLICH...?<br />
Harry W. Palm<br />
392 Was ist eigentlich Aquakultur?<br />
Auf der Suche nach ökonomischen und<br />
ökologisch nachhaltigen Produktionsverfahren<br />
KARRIERE-PRAXIS<br />
Fredmund Malik<br />
400 Erfolg und Erfüllung<br />
Wirksames Management für Wissenschaftler<br />
394<br />
RUBRIKEN<br />
<strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />
396 Zustimmung und Widerspruch<br />
397 Lesen und lesen lassen<br />
398 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />
399 Steuerrecht<br />
402 Habilitationen und Berufungen<br />
408 Impressum und Informationsservice<br />
409 Akademischer Stellenmarkt<br />
439 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Claus Leggewie<br />
440 Exkursion
348 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Nachrichten<br />
Zwei von drei Hochschullehrern mit Bologna-Reform unzufrieden<br />
Die Einführung der Bologna-Reform<br />
hat nach<br />
Ansicht der Mehrheit der<br />
ZAHL DES MONATS<br />
493 500<br />
junge Menschen nahmen<br />
2012 erstmals ein Studium<br />
auf. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
sank damit die Zahl<br />
der Erstimmatrikulierten<br />
um 4,9 Prozent.<br />
Quelle: Statistisches<br />
Bundesamt, 26. März <strong>2013</strong><br />
Universitätsprofessoren zu<br />
einer Verschlechterung der<br />
Arbeitsbedingungen geführt.<br />
Nur neun Prozent berichten<br />
über eine Verbesserung der<br />
Arbeitsbedingungen, 75 Prozent<br />
über keine Verschlechterung<br />
und 16 Prozent sind der<br />
Ansicht, dass keine Veränderung<br />
stattgefunden habe. Nur<br />
15 Prozent der Professoren<br />
von Universitäten sind mit<br />
der Einführung der Bachelor/Master-Strukturzufrieden,<br />
21 Prozent sind unentschieden<br />
und die überwiegende<br />
Mehrheit von knapp<br />
zwei Dritteln (64 Prozent) ist<br />
unzufrieden. Befragt nach<br />
der Zufriedenheit mit der<br />
Veränderung von <strong>Lehre</strong> und<br />
Studium im letzten Jahrzehnt<br />
zeigten sich nur zwölf Prozent<br />
der Universitätslehrer<br />
zufrieden, 62 Prozent unzufrieden<br />
und 26 Prozent sind<br />
unentschieden.<br />
Auch bei den Hochschullehrern<br />
an Fachhochschulen<br />
sieht nur eine Minderheit eine<br />
Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen<br />
durch Bologna<br />
(17 Prozent), für 60<br />
Prozent haben sich diese verschlechtert,<br />
23 Prozent sind<br />
unentschieden. 21 Prozent<br />
der FH-Professoren sind mit<br />
der Einführung der Bachelor/Master-Strukturzufrie-<br />
Gesetzentwurf zu Open Access<br />
Wissenschaftliche Arbeiten,<br />
die mit öffentlichen<br />
Mitteln gefördert<br />
werden, können künftig digital<br />
allgemein zugänglich gemacht<br />
werden. Einen entsprechenden<br />
Gesetzentwurf<br />
LINK DES MONATS<br />
Der aktuelle Bundesbericht<br />
Wissenschaftlicher<br />
Nachwuchs <strong>2013</strong> ist unter<br />
www.buwin.de<br />
abrufbar.<br />
hat die Bundesregierung beschlossen.<br />
„Wenn die Öffentlichkeit<br />
eine <strong>Forschung</strong>sarbeit<br />
fördert, ist es nur gerecht,<br />
wenn diese nach Fertigstellung<br />
ins Internet gestellt<br />
werden kann“, sagte<br />
Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger.<br />
Um die Verlagsinteressen zu<br />
berücksichtigen, habe man<br />
eine Karenzzeit von zwölf<br />
Monaten vorgesehen. Es gehe<br />
um ein „unabdingbares<br />
Zweitverwertungsrecht für<br />
Autoren von wissenschaftlichen<br />
Beiträgen in Periodika“.<br />
den, 37 Prozent sind unentschieden<br />
und 42 Prozent unzufrieden.<br />
Das sind zentrale<br />
Ergebnisse der Studie „Wandel<br />
von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />
an deutschen Hochschulen –<br />
Erfahrungen und Sichtweisen<br />
der <strong>Lehre</strong>nden (LESSI)“,<br />
die das International Centre<br />
for Higher Education Research<br />
der Universität Kassel<br />
(INCHER-Kassel) im Auftrag<br />
des Projekts nexus der<br />
Hochschulrektorenkonferenz<br />
durchgeführt hat. In dieser<br />
auch vom Bundesbildungsministeriumgeförderten<br />
Untersuchung wurde für<br />
Deutschland erstmals umfassend<br />
erhoben, wie zufrieden<br />
die <strong>Lehre</strong>nden mit den Veränderungen<br />
in <strong>Lehre</strong> und<br />
Studium, der Studienstrukturreform<br />
sowie ihren eigenen<br />
Arbeitsbedingungen<br />
sind. Die Befragung der <strong>Lehre</strong>nden<br />
fand im Wintersemester<br />
2011/2012 statt. Ausge-<br />
Dies gelte für Beiträge, die im<br />
Rahmen der öffentlichen<br />
Förderung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
oder an einer institutionell<br />
geförderten außeruniversitären<strong>Forschung</strong>seinrichtung<br />
entstanden seien.<br />
Der Autor der Beiträge erhalte<br />
danach das Recht, seinen<br />
Beitrag nach einer Frist von<br />
zwölf Monaten seit der Erstveröffentlichung<br />
zu nicht gewerblichen<br />
Zwecken erneut<br />
im Internet öffentlich zugänglich<br />
zu machen. Mit einem<br />
Zweitverwertungsrecht<br />
für Wissenschaftler sollen<br />
wertet wurden die Antworten<br />
von ca. 8 200 <strong>Lehre</strong>nden, darunter<br />
ca. 6 500 an 35 Universitäten<br />
sowie über 1 700<br />
an mehr als 40 Fachhochschulen.<br />
Damit haben sich 21<br />
Prozent der Professoren sowie<br />
des wissenschaftlichen<br />
Mittelbaus an deutschen<br />
Hochschulen beteiligt.<br />
Trotz des insgesamt kritischen<br />
Urteils zeigen sich 67<br />
Prozent der Universitätslehrer<br />
zufrieden mit ihrer beruflichen<br />
Situation, 10 Prozent<br />
unzufrieden und 23 Prozent<br />
unentschieden. Die berufliche<br />
Zufriedenheit ist beim<br />
wissenschaftlichen Mittelbau<br />
an Universitäten ebenfalls<br />
hoch, allerdings etwas geringer<br />
als bei den Professoren.<br />
So sind den eigenen Angaben<br />
nach 59 Prozent des<br />
wissenschaftlichen Mittelbaus<br />
an Universitäten zufrieden,<br />
an Fachhochschulen<br />
sind es 62 Prozent.<br />
Autoren und Nutzer näher<br />
zueinander gebracht werden.<br />
Bei verwaisten Werken<br />
sei der Urheber unauffindbar<br />
und eine Nutzung deshalb<br />
bislang unmöglich. Zukünftig<br />
könnten verwaiste Werke in<br />
Bibliotheken, Archiven und<br />
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten<br />
digitalisiert<br />
und ins Internet gestellt werden.<br />
Auch vergriffene Werke<br />
könnten künftig leichter digitalisiert<br />
und in gemeinnützigen<br />
Einrichtungen über das<br />
Internet verfügbar gemacht<br />
werden.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 349<br />
Vernichtendes Urteil über Akkreditierung<br />
Der „Aktionsrat Bildung“,<br />
ein Gremium<br />
der Vereinigung der Bayerischen<br />
Wirtschaft, hat in einem<br />
Gutachten ein vernichtendes<br />
Urteil über das Akkreditierungswesen<br />
an deutschen<br />
Hochschulen gefällt.<br />
Nicht einmal die Hälfte der<br />
rund 14.000 Bachelor- und<br />
Master-Studiengänge sei bislang<br />
akkreditiert worden,<br />
heißt es in dem Gutachten.<br />
Die bislang angewandte<br />
kleinteilige und bürokratische<br />
Untersuchung jedes einzelnen<br />
Studiengangs habe zu<br />
keinerlei Qualitätsverbesse-<br />
Wanka will Prüfregeln für Dissertationen<br />
Die neue BundesbildungsministerinJohanna<br />
Wanka will laut der Zeitung<br />
Rheinische Post das<br />
Verfahren vereinheitlichen,<br />
mit dem Plagiate in Dissertationen<br />
aufgespürt werden<br />
können. „Ich werde im Wissenschaftsrat<br />
vorschlagen,<br />
dass dort Standards für die<br />
Überprüfung von Doktorarbeiten<br />
entwickelt werden“,<br />
sagte Wanka. Dabei gehe es<br />
Bund und Länder wollen Hochschulpakt ausbauen<br />
Bund und Länder haben<br />
sich bei einem Treffen<br />
der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz<br />
(GWK) auf<br />
eine Aufstockung des Hochschulpakts<br />
verständigt, die<br />
die Bundeskanzlerin und die<br />
Ministerpräsidenten zeitnah<br />
besiegeln sollen. Demnach<br />
wird der Bund seine Mittel<br />
für die Finanzierung zusätzlicher<br />
Studienplätze allein bis<br />
zum Jahr 2015 um 2,2 Milliarden<br />
auf sieben Milliarden<br />
Die Deutsche Gesellschaft<br />
für PublizistikundKommunikationswissenschaft<br />
hat beschlossen, ihren<br />
Instituten im deutschsprachigen<br />
Raum zu empfehlen, sich<br />
in Zukunft nicht mehr am<br />
rung geführt. Vor diesem<br />
Hintergrund empfiehlt der<br />
Aktionsrat, die Hochschulen<br />
in eigener Verantwortung ihre<br />
Studiengänge überprüfen<br />
zu lassen. Die staatlich verlangten<br />
Prüfungen der Studiengänge<br />
sollten abgeschafft<br />
und durch freiwillige Begutachtungen<br />
und Beratungen,<br />
sogenannte Qualitätsaudits,<br />
ersetzt werden.<br />
Die „Stiftung zur Akkreditierung<br />
von Studiengängen<br />
in Deutschland“ und der Akkreditierungsrat<br />
sollten nach<br />
den Vorstellungen des Aktionsrats<br />
aufgelöst werden. An<br />
um Themen wie Gutachter,<br />
Dauer der Verfahren oder<br />
Verjährung.<br />
Wanka hatte im Februar<br />
das Amt der Bundesbildungsministerin<br />
von Annette Schavan<br />
übernommen, die nach<br />
der Aberkennung ihres Doktortitels<br />
zurückgetreten war.<br />
Die Frage nach den Standards<br />
war im Fall Annette<br />
Schavans kontrovers diskutiert<br />
worden. Die Uni Düssel-<br />
Euro aufstocken. Die Länder<br />
kündigten an, „vergleichbare<br />
zusätzliche finanzielle Leistungen“<br />
zu erbringen.<br />
Die Länder hätten laut<br />
Bundesministerin Wanka<br />
verbindlich zugesagt, ihre<br />
Leistungen für den Hochschulpakt<br />
den Bundeszusagen<br />
entsprechend zu steigern<br />
und dies „transparenter und<br />
nachvollziehbarer als bisher<br />
darzulegen“.<br />
Bei dem GWK-Treffen<br />
CHE-Ranking zu beteiligen.<br />
Das CHE-Ranking sei in seiner<br />
bestehenden Form nicht<br />
geeignet, für Studieninteressenten<br />
der Publizistik- und<br />
Kommunikationswissenschaft<br />
ein hilfreicher und valider<br />
ihre Stelle sollten stattdessen<br />
ein gemeinnütziger „Verein<br />
zur Qualitätssicherung im<br />
Hochschulwesen“ und ein<br />
„Qualitätsrat“ treten. Die Akkreditierungsagenturen<br />
könnten sich zu Auditierungsagenturenweiterentwickeln,<br />
deren Unterstützung<br />
die Hochschulen nutzen<br />
könnten, aber nicht müssten,<br />
so die Gutachter unter dem<br />
Vorsitz des Präsidenten der<br />
Universität Hamburg, Professsor<br />
Dieter Lenzen.<br />
dorf stand in der Kritik, weil<br />
sie keinen Gutachter von außen<br />
geholt hatte. Zudem<br />
wurde den Düsseldorfern<br />
von Teilen der Wissenschaft<br />
vorgeworfen, eine 30 Jahre<br />
alte Doktorarbeit nach den<br />
heutigen wissenschaftlichen<br />
Standards beurteilt zu haben.<br />
Den Vorwürfen widersprachen<br />
sowohl der Philosophische<br />
Fakultätentag als auch<br />
der DHV.<br />
wurde auch grünes Licht für<br />
die vom Bund angestrebte<br />
Qualitätsoffensive zur <strong>Lehre</strong>rausbildung<br />
gegeben. Der<br />
Bund hat den Ländern dafür<br />
zusätzliche Mittel in Höhe<br />
von 500 Millionen Euro über<br />
einen Zeitraum von zehn<br />
Jahren zugesagt, aber erst<br />
wenn die Länder bis Ende<br />
des Jahres die gegenseitige<br />
Anerkennung der Lehramtsabschlüsse<br />
verbindlich geregelt<br />
haben.<br />
Weiterer Verband steigt aus CHE-Ranking aus<br />
Ratgeber zur Studienplatzsuche<br />
zu sein. Das Ranking provoziere<br />
wissenschaftspolitisch<br />
bedenkliche und hochschulpolitisch<br />
falsche Weichenstellungen.<br />
KOMMENTAR<br />
Gescheitert<br />
Endlich scheint Bewegung<br />
ins deutsche Akkreditierungsunwesen<br />
zu kommen.<br />
Kaum eine Reform<br />
schafft so viel Verdruss in<br />
den Universitäten wie die<br />
von der KMK verordnete<br />
Akkreditierung von Studiengängen.<br />
Wer mit sehr begrenzten<br />
Mitteln sehr viel<br />
leisten muss, ärgert sich<br />
eben ganz besonders über<br />
zusätzliche unnötige Arbeit.<br />
Die Hälfte aller Studiengänge<br />
läuft ohne Akkreditierung<br />
und ohne Beanstandung.<br />
Die andere<br />
Hälfte hat mehr nolens als<br />
volens das Verfahren über<br />
sich ergehen lassen. Spitzenuniversitäten<br />
– immerhin<br />
im ständigen internationalen<br />
Wettbewerb um<br />
die besten Studierenden<br />
und Professoren – Mindeststandards<br />
ihrer Studiengänge<br />
zu attestieren ist<br />
Unsinn. Die KMK hat eine<br />
wettbewerbswidrige, autonomiefeindliche<br />
und für<br />
die Hochschulen sehr teure<br />
externe Prüfbürokratie<br />
etabliert, die am eigenen<br />
Götzen „Effizienz“ gescheitert<br />
ist.<br />
Wer hat in der KMK oder<br />
im Bund den Mumm, endlich<br />
mal eine Reform anzuschieben,<br />
auf die die Hochschulen<br />
warten? Es genügt<br />
die gesetzliche Vorgabe an<br />
alle Hochschulen, ein Qualitätsmanagementsystem<br />
zu errichten. Die staatliche<br />
Nachsteuerung – bislang<br />
bei weniger als einem Prozent<br />
aller Fälle notwendig –<br />
bliebe durch Rechtsaufsicht<br />
und Zielvereinbarung<br />
möglich. Die Agenturen<br />
würden Qualitätsberater,<br />
und das Akkreditierungssystem<br />
stände wieder auf<br />
den Füßen.<br />
Michael Hartmer
350 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
BERLIN<br />
Randale an der<br />
Humboldt-Universität<br />
Mehrere Dutzend Studenten haben am 10. April an<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin eine Veranstaltung<br />
mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />
gestört. Die Veranstaltung musste abgebrochen werden.<br />
Der CDU-Politiker verließ die Hochschule nach etwa<br />
einer halben Stunde wieder, weil er wegen lauter<br />
Klatsch- und Sprechchöre nicht zu Wort kommen konnte.<br />
Ursprünglich hätte de Maizière einen Vortrag über<br />
den Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt halten sollen. Mit den per Beamer projizierten<br />
Worten „Wer hat Angst davor, ein Argument zu<br />
hören“ wollte der Minister noch eine Diskussion erreichen,<br />
verließ dann aber den Saal. Die Studenten riefen<br />
Slogans wie „Nie wieder Deutschland, nie wieder<br />
Krieg“. Oder: „Freiheit am Hindukusch, Schalalalala“.<br />
Der Minister verabschiedete sich mit den abermals projizierten<br />
Worten: „Ich weiche der Diskussion nicht aus,<br />
aber ein Teil des Saales offenbar doch. Dann ist das so.<br />
Schade.“<br />
Wissenschaftsrat will Exzellenzwettbewerb<br />
fortsetzen<br />
Deutschland soll langfristig<br />
über Studiengebühren<br />
nachdenken, der<br />
Bund das BAfög allein finanzieren,<br />
die Exzellenzinitiative<br />
soll fortgesetzt und für Fachhochschulen<br />
geöffnet werden.<br />
Diese Vorschläge für einen<br />
„Zukunftspakt 2022“<br />
von Bund und Ländern<br />
macht der Wissenschaftsrat<br />
laut einem bislang unveröffentlichten<br />
Papier, über das<br />
der Tagesspiegel berichtet. So<br />
sei „eine radikale Infragestellung<br />
der Finanzierungsgrundsätze<br />
des Wissenschaftssystems<br />
erforderlich“.<br />
Der Exzellenzwettbewerb<br />
solle in modifizierter Form<br />
fortgesetzt werden. Empfohlen<br />
werde nun ein Rhythmus<br />
von sechs Jahren. Auch Fachhochschulen<br />
sollen sich laut<br />
Zeitungsbericht beteiligen<br />
können. Alle zwei Jahre soll<br />
eine Hochschule sich wieder<br />
bewerben dürfen. Auch solle<br />
Deutschland mittelfristig<br />
zwei bis fünf Spitzenuniversitäten<br />
auf die vorderen Plätze<br />
internationaler Rankings<br />
bringen. Insgesamt solle es in<br />
Deutschland 20 bis 25 forschungsstarke<br />
Universitäten<br />
geben. Die übrigen sollten<br />
sich auch durch andere Aufgaben<br />
profilieren.<br />
Die Schieflage zwischen<br />
den Hochschulen und den<br />
außeruniversitären Organisationen<br />
soll beendet werden.<br />
Zukünftige finanzielle Zuwächse<br />
bei den Außeruniversitären<br />
sollen an einen Aufwuchs<br />
der Grundmittel der<br />
Hochschulen in gleicher Höhe<br />
gekoppelt sein. Der Max-<br />
Planck- und der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft empfehle der<br />
Wissenschaftsrat „mit Nachdruck“<br />
eine Schärfung ihrer<br />
Profile. Kritischer äußert er<br />
sich zur Leibniz-Gemeinschaft,<br />
deren Positionierung<br />
im Wissenschaftssystem zu<br />
klären sei. Der Helmholtz-<br />
Gemeinschaft empfiehlt er<br />
mehr Wettbewerb, zudem<br />
sollten Bund und Länder<br />
„Rolle und Funktion“ von<br />
Helmholtz „einer Evaluation<br />
unterziehen“.<br />
Ministerin Wolff entlassen<br />
Die Ministerin für Wissenschaft<br />
und Wirtschaft<br />
in Sachsen-Anhalt, Birgitta<br />
Wolff (CDU), ist am 19.<br />
April <strong>2013</strong> entlassen worden.<br />
Ministerpräsident Reiner Haseloff<br />
sprach laut Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung nach ihrer<br />
Kritik an seinem Sparkurs<br />
von einem „nachhaltig gestörten<br />
Vertrauensverhältnis“.<br />
Nachfolger werde der langjährige<br />
niedersächsische Finanzminister<br />
Hartmut Möllring.<br />
Die 47 Jahre alte Hochschullehrerin<br />
Wolff war seit 2010<br />
Ministerin für Kultur und<br />
Hochschulen und ein Jahr<br />
später als Nachfolgerin Haseloffs,<br />
als dieser Ministerpräsident<br />
wurde, für Wissenschaft<br />
Masterplätze werden knapp<br />
Der Bedarf an Masterstudienplätzen<br />
wird in<br />
den nächsten Jahren dramatisch<br />
steigen. Gegenüber den<br />
bisher vom Hochschulpakt<br />
eingeplanten Masterstudienplätzen<br />
könnten allein im<br />
Spitzenjahr 2016 rechnerisch<br />
36 000 Bachelorabsolvierende<br />
auf den Beginn des Masterstudiums<br />
verzichten müssen,<br />
sollte das höchste von<br />
drei Berechnungsszenarien<br />
der Studie eintreffen. Dies<br />
geht aus einer Modellrechnung<br />
des Centrums für<br />
Hochschulentwicklung<br />
(CHE) hervor. Selbst bei der<br />
vorsichtigen Annahme, dass<br />
Der Freistaat Bayern hatte<br />
ab dem 1. Januar<br />
2012 die Zuschüsse und Sonderzuschüsse<br />
zur C4-Besoldung<br />
aus der gesetzlichen Besoldungsdynamisierungausgeklammert.<br />
Hiergegen hatte<br />
der Deutsche Hochschulverband<br />
interveniert und schließlich<br />
auch einen potenziellen<br />
Musterprozess initiiert. Nun<br />
zeichnet sich Positives ab: In<br />
einem Gesetzentwurf der<br />
Bayerischen Staatsregierung<br />
ist vorgesehen, die beschriebe-<br />
und Wirtschaft. In diesem<br />
Amt sperrte sie sich laut Zeitungsmeldungen<br />
in den vergangenen<br />
Tagen gegen drastische<br />
Sparpläne. Im Wissenschaftsressort<br />
sollen im kommenden<br />
Jahr 26,5 Millionen<br />
Euro gespart werden. Das<br />
sind gut zwölf Prozent des gesamten<br />
Etats. Ab 2015 sollen<br />
außerdem jedes Jahr fünf Millionen<br />
Euro weniger für die<br />
Hochschulen ausgegeben<br />
werden. Die Zahl der Studienplätze<br />
von 55 000 auf 33 000<br />
und das Studienangebot reduziert<br />
werden. Wolff war in den<br />
Jahren 2011 und 2012 von<br />
den Mitgliedern des Hochschulverbandes<br />
zur Ministerin<br />
des Jahres gewählt worden.<br />
nur jeder zweite Bachelorabsolvent<br />
ein Masterstudium<br />
anschließe, sei mit einem<br />
deutlich höheren Anstieg der<br />
Nachfrage zu rechnen, als es<br />
bisher ausfinanzierte Masterstudienplätze<br />
gebe. Die<br />
Nachfrage nach Masterstudienplätzen<br />
werde im Jahr<br />
2016 einen Höchstwert erreichen,<br />
der, je nachdem welches<br />
Szenario betrachtet<br />
wird, zwischen 175 000 und<br />
265 000 Masteranfängern<br />
liegt – falls genügend Masterangebote<br />
zur Verfügung stehen<br />
werden. Zum Vergleich:<br />
Im Jahr 2011 gab es 113 737<br />
Masterstudienanfänger.<br />
Bayern holt Erhöhungen nach<br />
ne Maßnahme rückwirkend<br />
aufzuheben. Dies bedeutet,<br />
dass die Zuschüsse und Sonderzuschüsse<br />
zum Grundgehalt<br />
der Besoldungsgruppe C4<br />
künftig wieder in die gesetzliche<br />
Dynamisierung einbezogen<br />
werden, aber auch, dass<br />
die ausgefallenen Erhöhungen<br />
für das Jahr 2012 nachgeholt<br />
werden.<br />
Zu den Tarifanpassungen bei den<br />
Beamten in den Ländern s. die<br />
Übersicht in diesem Heft auf Seite<br />
387.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 351<br />
Fundsachen<br />
Entkernung<br />
„Die Gymnasien hatten einen eigenen<br />
pädagogischen Stil gefunden. Es war<br />
ein fragend-entwickelnder Unterricht,<br />
der Schüler motivierte und ein Sozialund<br />
Lernverhalten einübte, das auf wissenschaftliches<br />
Arbeiten vorbereitete.<br />
Das Gymnasium hat bisher immer die<br />
Herausforderung als Prinzip verstanden<br />
und versucht, reflexive Distanz<br />
durch einen fachlich und methodisch<br />
anspruchsvollen Unterricht zu fördern.<br />
Es hat mehr Schülern aus bildungsfernen<br />
Schichten zu besseren Leistungen<br />
verholfen als manche Gesamtschule,<br />
die sich dies auf ihr Banner geheftet<br />
hatte.<br />
(...) Heute geht es darum, die Gemeinschaftsschule<br />
als allein seligmachende<br />
Schulform durchzusetzen. Die<br />
Entkernung des Gymnasiums schreitet<br />
fort. In etwa zehn Jahren werden sich<br />
nur noch die Türschilder der beiden<br />
Schularten unterscheiden, weil es den<br />
Gymnasiallehrer mit hohem fachwissenschaftlichen<br />
Niveau kaum noch<br />
gibt. Die einzigen Nutznießer solcher<br />
Fehlplanungen werden die Privatschulen<br />
sein. Die Gymnasialeltern müssen<br />
sich wehren, bevor es zu spät ist.“<br />
Heike Schmoll; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 1. April <strong>2013</strong><br />
Bildungsillusion<br />
„Die Akademisierungspolitik der letzten<br />
Jahre meint zu können, was niemand<br />
kann. Ihr Ziel erinnert damit an<br />
den alten Werber-Kalauer: „Exklusivität<br />
für Jedermann!“ Das ,Upgrading‘<br />
der Abschlüsse ist zum Großteil daher<br />
eine Bildungsillusion. Junge Menschen<br />
absolvieren heute Business- oder Management-Studiengänge<br />
– und machen<br />
dann Jobs, für die ihren Vätern ein Realschulabschluss<br />
mit kaufmännischer<br />
<strong>Lehre</strong> reichte. Wie sollte es auch anders<br />
sein: Wenn alle höhere Abschlüsse<br />
schaffen, dann landen die vermeintlichen<br />
Aufsteiger eben doch wieder im<br />
Mittelmaß.“<br />
Ferdinand Knauß; zitiert nach Die Zeit<br />
vom 27. März <strong>2013</strong><br />
Geschichte<br />
„Der Mantel der Geschichte weht nur einmal.“<br />
Hartmut Möllring, nach der Entlassung von Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff<br />
neuer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Sachsen-Anhalts auf die Frage, ob er<br />
lange gezögert habe, die Nachfolge der entlassenen Wissenschaftsministerin Wolff<br />
anzutreten; zitiert nach dpa-Dossier Bildung <strong>Forschung</strong> vom 22. April <strong>2013</strong><br />
Aufrecht<br />
„Ich kann da nicht sitzen und nichts<br />
sagen.“<br />
Die wegen ihrer Kritik am radikalen Sparkurs<br />
des Ministerpräsidenten von Sachsen-<br />
Anhalt, Reiner Haseloff, entlassene Wissenschaftsministerin<br />
Birgitta Wolff; zitiert nach<br />
Mitteldeutsche Zeitung vom 19. April <strong>2013</strong><br />
Gestört<br />
„Wenn einer nicht mitspielt oder querschießt,<br />
ist der Spielfluss gestört.“<br />
Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt,<br />
Reiner Haseloff, über die Entlassung der<br />
Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff; zitiert<br />
nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom<br />
24. April <strong>2013</strong><br />
Klassische Unterscheidung<br />
„Nur Dasitzen bringt nichts, man muss<br />
sich aktiv einbringen. Das ist die klassische<br />
Unterscheidung zwischen notwendiger<br />
und hinreichender Bedingung: Es<br />
ist notwendig, dass man anwesend ist,<br />
aber nicht hinreichend. Man muss<br />
schon mitmachen.“<br />
Professor Tassilo Schmitt, Vorsitzender<br />
des Philosophischen Fakultätentages, über<br />
die Anwesenheit in Lehrveranstaltungen;<br />
zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
vom 22. April <strong>2013</strong><br />
Wandel<br />
Ideal<br />
„(Einen guten <strong>Lehre</strong>r macht aus), dass<br />
er sich seiner eigenen Wirkung bewusst<br />
ist und sich fortlaufend überprüft. Dass<br />
er Stoff mit Leidenschaft vermittelt.<br />
Dass er sich dafür zuständig fühlt, dass<br />
alle Kinder in seiner Klasse etwas lernen,<br />
nicht nur einige wenige. Dass er<br />
eine Geisteshaltung mit ins Klassenzimmer<br />
bringt, die zum Lernen ermutigt<br />
und Fehler zulässt. Dass er anspruchsvolle<br />
Ziele vorgibt. Dafür<br />
werden <strong>Lehre</strong>r bezahlt.“<br />
Bildungsforscher John Hattie; zitiert nach<br />
Spiegel online vom 22. April <strong>2013</strong><br />
Entzauberung<br />
„Mit Mut zum Optimismus lassen sich<br />
Plagiatsskandale als Beitrag zur Entzauberung<br />
des Wissenschaftsbetriebs<br />
begrüßen.“<br />
Magnus Klaue; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 24. April <strong>2013</strong><br />
„Früher hatten Studenten Sinnkrisen, heute haben sie Ängste.“<br />
Überschrift eines Berichtes über eine Studentenstudie des HIS-Informationssystems; zitiert<br />
nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20./21. April <strong>2013</strong>
352 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Kooperationen auf Augenhöhe<br />
Zur Zukunft des Wissenschaftssystems<br />
| BERNHARD K EMPEN | Die Universitäten spielen<br />
für die Zukunft der Wissenschaft und das Gemeinwesen eine zentrale Rolle.<br />
Leider ist dies vielen nicht bewusst. Während die Banken ihre „systemische“<br />
Bedeutung allenthalben bewusst gemacht haben, ist dies den Universitäten<br />
nicht geglückt. Umso wichtiger ist, dies immer wieder einzufordern.<br />
Wer ein ganz klein bisschen<br />
die Augen öffnet, dem<br />
wird nicht entgehen, dass<br />
einige Herausforderungen auf das deutsche<br />
Wissenschaftssystem zukommen.<br />
Prekäre Finanzlage<br />
Die fetten Jahre, die gar nicht wirklich<br />
fett waren, aber uns so vorkamen, weil<br />
sie gegenüber den vielen mageren Jahren<br />
zuvor einigermaßen im Futter standen,<br />
diese halbwegs auskömmlichen<br />
Jahre also, sie sind wohl vorbei.<br />
Die nicht enden wollende Eurokrise,<br />
die Schuldenbremse in Bund und<br />
Ländern und viele ehrgei-<br />
zige staatliche Ausgabeprojekte<br />
– Energiewende,<br />
Betreuungsgeld, Schaffung<br />
von Kindergartenplätzen –<br />
sorgen dafür, dass die Wissenschaftsetats<br />
in nächster<br />
Zeit nicht zu steilen Höhenflügen<br />
ansetzen werden. Hinzu treten<br />
drei verschärfende Faktoren: fehlende<br />
Planungssicherheit, schwindendes<br />
Vertrauen und inadäquate Struktur.<br />
Wie es mit den großen Programmen,<br />
dem Pakt für <strong>Forschung</strong> und Innovation,<br />
dem Hochschulpakt, der Exzellenzinitiative<br />
und der Hochschulbauförderung<br />
weiter gehen soll, steht nicht fest.<br />
Foto: Pascal Bünning/Foto Balsereit<br />
Klar ist allein, dass nichts klar ist. Nach<br />
der Bundestagswahl wird eine neu gewählte<br />
Bundesregierung zu entscheiden<br />
haben, ob und wie weit sich der Bund<br />
nach dem Ende der Programme engagieren<br />
wird. Nun ist das für sich genommen<br />
noch nichts Ungewöhnliches.<br />
Nach jeder Bundestagswahl werden die<br />
Haushaltskarten neu gemischt. Und<br />
doch muss an die Unberechenbarkeit,<br />
die in den Legislaturzyklen liegen, erinnert<br />
werden. Ein Naturgesetz ist diese<br />
Unberechenbarkeit nämlich keineswegs.<br />
Den Hochschulen ist nur nicht<br />
gelungen, was dem öffentlich-rechtli-<br />
»Den Hochschulen ist es nicht<br />
gelungen, ihre systemische<br />
Bedeutung ins öffentliche<br />
Bewusstsein zu rücken.«<br />
chen Rundfunk geglückt ist. Der ist –<br />
bei identischer verfassungsrechtlicher<br />
Ausgangslage – schon seit Jahrzehnten<br />
im Besitz einer staatlichen Finanzgewährleistungsgarantie,<br />
die alle öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunkanstalten vor<br />
massiven Einschnitten bewahrt und ihnen<br />
ein Maximum an Planungssicherheit<br />
gibt.<br />
AUTOR<br />
Bernhard Kempen lehrt Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht an<br />
der Universität zu Köln und ist Präsident des Deutschen Hochschulverbandes.<br />
Seine <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte liegen im Völkerrecht, Europarecht, öffentlichen<br />
Recht und Wissenschaftsrecht.<br />
Den Hochschulen ist es bedauerlicherweise<br />
aber auch nicht gelungen, ihre<br />
systemische Bedeutung ins öffentliche<br />
Bewusstsein zu rücken. Dies wiederum<br />
ist den Banken geglückt, die mit<br />
diesem Coup ungeahnte staatliche Finanzkräfte<br />
mobilisieren konnten und<br />
immer noch mobilisieren.<br />
Nicht Rundfunk, nicht Bank: Hochschulen<br />
werden nach Demoskopie und<br />
Kassenlage finanziert. Wie viel es gibt,<br />
hängt von der Durchschlagskraft politischer<br />
Chiffren ab: „Bildung“, „Chancen“,<br />
„Arbeitsmarkt“, „Innovation“,<br />
„Zukunft“ sind einige der Vokabeln, deren<br />
reale oder vermeintliche Resonanz<br />
beim Wähler die politische Entscheidung<br />
über Wissenschaftsetats stärker<br />
beeinflusst als irgendein Sachargument.<br />
Wir sollten uns hier nichts vormachen:<br />
Die angebliche Bildungsrepublik<br />
Deutschland sieht in den Hochschulen<br />
einen Sektor, den tertiären Sektor, den<br />
es nur deswegen zu pflegen gilt, weil<br />
mangelhafte Pflege zu einem Schaden<br />
führen könnte, der an den Wahlurnen<br />
zu Tage tritt.<br />
In der notorischen Indifferenz des<br />
politischen Gesamtsystems gegenüber<br />
dem Subsystem Wissenschaft steckt das<br />
Risiko, dass in finanziell angestrengten<br />
Zeiten zuerst und gerade hier gespart<br />
wird, will sagen: weniger investiert<br />
wird.<br />
Schwindendes Vertrauen<br />
Den zweiten problemverschärfenden<br />
Faktor des schwindenden Vertrauens<br />
hat sich die Wissenschaft zu einem guten<br />
Teil selbst zuzuschreiben. Die Plagiatsaffären<br />
der jüngeren Zeit werfen<br />
nicht gerade ein gutes Licht auf die<br />
Qualitätsicherungsmechanismen in den<br />
Universitäten. Konnte anfangs noch<br />
von einzelnen schwarzen Schafen gesprochen<br />
werden, die in der jährlich um
Foto: maritius-images<br />
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 353<br />
rund 25 000 Stück wachsenden Herde<br />
der Promovierten nicht ins Gewicht fallen,<br />
können wir heute eine signifikante<br />
Zahl von nicht-weißen Schafen nicht<br />
mehr glaubhaft ausschließen.<br />
Wie groß diese Zahl tatsächlich<br />
ist, erscheint dabei<br />
fast nebensächlich. Entscheidend<br />
ist, dass in der Öffentlichkeit<br />
der verheerende<br />
Eindruck von Professoren-<br />
Pflichtvergessenheit, Professoren-Fahrlässigkeit<br />
und<br />
Professoren-Nachlässigkeit entstanden<br />
ist, und dieser Eindruck setzt sich bei<br />
den haushaltspolitischen Entscheidungsträgern<br />
fort. An den Kabinettstischen<br />
und in den Haushaltsausschüssen<br />
der Parlamente jedenfalls wird die Bereitschaft,<br />
mehr Geld in das Wissenschaftssystem<br />
zu pumpen, angesichts<br />
der Plagiatsfälle der jüngeren Zeit nicht<br />
gestiegen sein.<br />
Wir alle sind daher aufgerufen, verlorenes<br />
Vertrauen wieder zurück zu gewinnen<br />
und vorhandenes Vertrauen zu<br />
festigen. Das wird uns mit mehr Kontrolle<br />
und mit intensiverer Betreuung<br />
allein noch nicht gelingen.<br />
Wir werden uns bei aller Wahrung<br />
der Fakultätsautonomie über den Status<br />
der Doktoranden verständigen müssen.<br />
Wir werden uns der gemeinsamen wissenschaftlichen<br />
Standards des Zitierens<br />
»Wir alle sind aufgerufen, verlorenes<br />
Vertrauen wieder zurück zu gewinnen<br />
und vorhandenes zu festigen.«<br />
und Paraphrasierens vergewissern müssen.<br />
Wir werden die Promotionsordnungen<br />
im Blick auf die verwaltungsmäßige<br />
Erteilung und den Entzug von<br />
Doktortiteln einer kritischen Revision<br />
unterziehen müssen. Wir werden entscheiden<br />
müssen, ob der Rechtsgedanke<br />
der Verjährung beim Titelentzug eine<br />
Rolle spielen soll.<br />
Der Deutsche Hochschulverband<br />
arbeitet an diesen Fragen intensiv und<br />
nicht erst seit gestern. Unsere Vorschläge<br />
werden wir im nächsten Monat vorlegen<br />
und ich hoffe und bin zuversichtlich,<br />
dass sie viel Gefolgschaft finden<br />
werden.<br />
Strukturelle Schieflage<br />
Doch nun zu dem dritten Faktor, zur<br />
strukturellen Schieflage: Die Gesamtarchitektur<br />
des Wissenschaftssystems<br />
weist Mängel auf, deren Beseitigung ein<br />
pflichtbewusster Bauherr<br />
besser rasch in die Hand<br />
nimmt, ehe es zu spät ist.<br />
Ein erster Mangel<br />
liegt in dem unseligen<br />
Kooperationsverbot, das<br />
den Bund davon abhält<br />
bei der Finanzierung der<br />
Hochschulen seiner gesamtstaatlichen<br />
Verantwortung gerecht zu werden. Derzeit<br />
befinden wir uns in der grotesken<br />
Situation, dass der Bund mitunter nur<br />
über halblegale, also in Wahrheit illegale<br />
Umwege Finanzmittel in die Hochschulen<br />
fließen lässt und dabei darauf<br />
vertraut, dass da, wo kein Kläger auch<br />
kein Richter ist. Dieser strukturelle<br />
Mangel wird in der kommenden Legislaturperiode<br />
im Wege einer längst überfälligen<br />
Verfassungsänderung zu beheben<br />
sein.<br />
Schwieriger zu beheben sein dürfte<br />
die mancherorts verschleierte Sicht auf<br />
das Essentielle der Universität. Sie wird
354 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
in ihrer Funktion als wichtigster tragender<br />
Stützpfeiler des Wissenschaftssystems<br />
nicht überall mit der wünschenswerten<br />
Klarheit gesehen.<br />
Die Hybris, mit der bisweilen angenommen<br />
wird, die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />
liege in der Bewältigung<br />
von drängenden Gegenwartsproblemen<br />
durch – natürlich „exzellente“!<br />
– außeruniversitä-<br />
re Einrichtungen, hat etwas<br />
stark Irritierendes.<br />
Wer bestimmt eigentlich,<br />
was die Gegenwartsprobleme<br />
sind und in welchem<br />
Maße sie drängen?<br />
Ist man sich bewusst, dass jedes Agenda-Setting<br />
in der Wissenschaft immer<br />
auch einen negativen Exklusionseffekt<br />
gegenüber der Erforschung all der Themen<br />
mit sich bringt, die im Augenblick<br />
nicht auf der Agenda stehen?<br />
Die zentrale Rolle<br />
der Universität<br />
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin<br />
nicht grundsätzlich gegen die Konzentration<br />
auf bestimmte <strong>Forschung</strong>sfelder,<br />
Anzeige<br />
© Foto: Hilberath, Kurt |1963 Bundesarchiv, B 422 Bild-0174<br />
aber ich würde mir bisweilen schon etwas<br />
mehr Selbstreflexion wünschen.<br />
Und schließlich: sollte es wahr sein,<br />
dass allen Ernstes angenommen wird,<br />
die sogenannten drängenden Gegenwartsprobleme<br />
ließen sich außerhalb<br />
der Universitäten wissenschaftlich bewältigen?<br />
»Wer bestimmt eigentlich, was die<br />
Gegenwartsprobleme sind und in<br />
welchem Maße sie drängen?«<br />
Arbeitskreis<br />
Deutsch<br />
als<br />
Wissenschaftssprache<br />
e.V.<br />
Die besondere Dimension der Gegenwartsprobleme,<br />
die in diesem Zusammenhang<br />
immer wieder genannt<br />
werden – Klimaerwärmung, Energieversorgung<br />
und demographische Entwicklung<br />
– liegt doch weniger in ihrer globalen<br />
Präsenz als in ihrer fächerübergreifenden<br />
Vielschichtigkeit. Der Umgang<br />
mit Fächervielfalt, Transdisziplinarität<br />
und Interdisziplinarität ist das Kerngeschäft<br />
der Universität, die Fähigkeit, in<br />
meta-disziplinären Kategorien zu for-<br />
„Die sogenannte exakte Wissenschaft kann niemals<br />
und unter keinen Umständen die Anknüpfung<br />
an das, was man die natürliche Sprache oder die<br />
Umgangssprache nennt, entbehren.“<br />
(Carl Friedrich v. Weizsäcker)<br />
... das heißt: Um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und<br />
diese sich selbst und anderen anschaulich zu machen,<br />
brauchen Sie Wörter wie zum Beispiel<br />
Blütenstand<br />
Halbwertszeit<br />
Neigungswinkel<br />
Wollen Sie in Ihrem wissenschaftlichen Denken auf solche Wörter verzichten?<br />
Wenn auch Sie für die Erhaltung der Einzelsprachen in den<br />
Wissenschaften eintreten, dann schließen Sie sich der Reihe namhafter<br />
Unterstützer an und werden Sie Mitglied im Arbeitskreis<br />
Deutsch als Wissenschaftssprache!<br />
Mehr zu den Zielen des ADAWIS e.V. unter: www.adawis.de<br />
schen und zu lehren, gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen<br />
der Universität.<br />
Deswegen darf die Gesellschaft erwarten,<br />
dass die Erforschung der großen<br />
Themenfelder auch genau dort, in der<br />
Universität stattfindet.<br />
Allen Versuchen, außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen ein exklusives<br />
oder auch nur bevorzugtes Abonnement<br />
auf bestimmte Wissenschaftsthemen<br />
zur Verfügung zu stellen, erteilen<br />
wir eine klare Absage. Wir sind für eine<br />
starke Intensivierung von Kooperationen,<br />
aber wir werden nicht zulassen,<br />
dass die Universitäten dabei auf die Rolle<br />
des Personalbeschaffers reduziert<br />
wird.<br />
Bevor Sie meinen, es ginge hier um<br />
das Wahren von Besitzständen, um eifersüchtiges<br />
Statusdenken oder überflüssiges<br />
Professorengezänk, malen Sie<br />
sich bitte für einen Moment aus, wie ein<br />
Wissenschaftssystem aussähe, in dem<br />
die Universitäten als unterfinanzierte<br />
Anstalten mit beschränkter <strong>Forschung</strong><br />
sich an der Bewältigung von Studentenbergen<br />
abmühen, während außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen als<br />
noble Clubs mit der Lizenz zur Spitzenforschung<br />
die Harvards, ETHs und Oxfords<br />
dieser Erde das Fürchten lehren.<br />
Das kann so nicht funktionieren.<br />
Wenn das die Zukunft wäre, könnten<br />
die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
alsbald personell nur<br />
noch aus einem Reservoir akademisch<br />
unterausgebildeter Universitätsabsolventen<br />
schöpfen, so dass sie am Ende<br />
nicht in der Championsleague, sondern<br />
in der Regionalliga der Wissenschaft<br />
mitspielen würden.<br />
Nein, wir brauchen ein anderes<br />
Bild: Wir brauchen im Interesse der<br />
Studenten von heute und von morgen<br />
eine universitäre <strong>Lehre</strong>, die sich Tag für<br />
Tag aus einer relevanten, wettbewerbsfähigen<br />
und erfolgreichen <strong>Forschung</strong><br />
speist, wir brauchen das Faszinosum<br />
„<strong>Forschung</strong>“ in den Hörsälen der Erstsemester,<br />
wir brauchen mit einem Wort<br />
forschungsstarke Universitäten.<br />
Nicht erst seit der Exzellenzinitiative<br />
wissen wir, dass Partnerschaften mit<br />
hochintensiven außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
dabei eine wichtige<br />
Rolle spielen. Kooperationen auf<br />
Augenhöhe auszubauen, das ist die Aufgabe<br />
der nächsten Zukunft.<br />
Die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />
liegt nicht im Nebeneinander,<br />
schon gar nicht im Gegeneinander, sondern<br />
im Miteinander universitärer und<br />
außeruniversitärer <strong>Forschung</strong>.
Aktuelle Seminartermine<br />
W-BESOLDUNG FÜR LEITUNGSPOSITIONEN<br />
Berlin, Dienstag, 4. Juni <strong>2013</strong>, 11:00-17:00 Uhr<br />
Referenten:<br />
RA Dr.Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und Leiter<br />
der Abteilung Recht und Beratung im DHV<br />
RA Dr. Wiltrud Christine Radau, Justitiarin für<br />
Hochschul- und Beamtenrecht im DHV<br />
Themen:<br />
• Die Leitungsfunktion: Teil des Professorenamtes vs.<br />
hauptberufliches Leitungsamt<br />
Dienstrechtliche Modelle: gesetzliche Grundlagen und<br />
Optionen<br />
EMERITIERUNG UND PENSIONIERUNG<br />
Berlin, Montag, 17. Juni <strong>2013</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />
Referenten:<br />
RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und<br />
Beamtenrecht im DHV<br />
Reinhild Schwarte, Deutsche Rentenversicherung<br />
Rheinland, Düsseldorf<br />
RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul- und<br />
Steuerrecht im DHV<br />
Verhandlungskonstellationen: Strategie und Taktik<br />
Ziel- und Leistungsvereinbarungen<br />
Wechsel in die W-Besoldung: Chancen und Risiken<br />
Grundzüge der W-Besoldung<br />
Funktionsleistungsbezüge: gesetzliche Grundlagen,<br />
Arten, Höhe, Besonderheiten<br />
Ausscheiden aus dem Leitungsamt: Konsequenzen für<br />
das Ruhegehalt<br />
Praxisfragen: Beantwortung von Einzelfallfragen in<br />
Kleingruppen<br />
DUAL CAREER – ANGEBOTE, STRATEGIEN UND VERHANDLUNGSFÜHRUNG<br />
Mannheim, Dienstag, 25. Juni <strong>2013</strong>, 11:00-16:30 Uhr<br />
Referenten:<br />
Kerstin Dübner-Gee, Geschäftsstelle Return to Bavaria,<br />
München; vormals Aufbau und Leitung des Munich<br />
Dual Career Office der Technischen Universität<br />
München<br />
RA Dr. Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und Leiter<br />
der Abteilung Recht und Beratung im DHV<br />
RA Dr. Vanessa Adam, Justitiarin für Hochschul- und<br />
Arbeitsrecht im DHV<br />
Themen:<br />
Beamtenversorgung<br />
Rentenansprüche in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung<br />
Beamten- und steuerrechtliche Aspekte<br />
Gestaltung des wissenschaftlichen Nachlasses<br />
Themen:<br />
Doppelkarriere managen - Herausforderungen,<br />
Services & Strategien<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen für „Dual Career“<br />
Diskussion und Beantwortung von Fragen zu individuellen<br />
Fallkonstellationen<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
356 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Kooperation oder<br />
Führungsanspruch?<br />
Zur Debatte um das Positionspapier „Helmholtz 2020“<br />
| JÜRGEN M LY N E K | Die Führungsrolle, die die Helmholtz-Gemeinschaft<br />
in ihrem Papier für bestimmte <strong>Forschung</strong>sfelder reklamiert,<br />
ist bei den Universitäten auf zum Teil heftige Kritik gestoßen. Von einer „Helmholtzifizierung<br />
des deutschen Wissenschaftssystems“ ist die Rede. Der Präsident<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft spricht indes von einer notwendigen „offenen Debatte<br />
ohne Tabus“, von Missverständnissen – und rät von einem „Weiter so“ bestehender<br />
Strukturen ab.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: In einem Interview<br />
forderten Sie eine offene Debatte<br />
ohne Tabus über die künftige Wissenschaftslandschaft<br />
in Deutschland. Welche<br />
Tabus haben Sie dabei konkret vor<br />
Augen?<br />
Jürgen Mlynek: Das größte Tabu sehe<br />
ich in der Bereitschaft, überhaupt etwas<br />
verändern zu wollen. Wir haben vergangenes<br />
Jahr mit unserem Positionspapier<br />
„Helmholtz 2020“ eine Debatte<br />
über die Zukunft des Wissenschaftssystems<br />
anstoßen wollen und sind dafür<br />
von manchen als egoistisch und machtstrebend<br />
gescholten worden. Natürlich<br />
ist es viel leichter, einfach „Weiter so!“<br />
zu rufen. So eckt man nicht an. Aber für<br />
richtig halte ich das nicht.<br />
Professor Jürgen Mlynek ist Präsident<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft.<br />
F&L: Das Positionspapier „Helmholtz<br />
2020“ ist bei den Universitäten auf<br />
deutliche Kritik gestoßen. Es gehe dort<br />
nicht um Kooperation auf Augenhöhe,<br />
sondern um die Formulierung eines<br />
Führungsanspruchs durch die Helmholtz-Gemeinschaft.<br />
Was sagen Sie dazu?<br />
Jürgen Mlynek: Diese Reaktion ist Ausdruck<br />
dieses Tabus. In Wahrheit steckt<br />
in ihr ein großes Missverständnis. Natürlich<br />
wollen wir mit den<br />
Universitäten auf Augenhöhe<br />
zusammenarbeiten:<br />
in <strong>Forschung</strong>sprojekten,<br />
in strategischen Kooperationen<br />
oder auch bei der<br />
Betreuung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses. Wir tun das ja auch<br />
schon längst, fragen Sie mal an den<br />
Unis herum. Darum lautet der häufig<br />
unterschlagene Untertitel unseres Positionspapiers<br />
auch „Zukunftsgestaltung<br />
durch Partnerschaft“. Nur: Wir wollen<br />
eben manches anders machen als bislang.<br />
Die Universitäten haben ihre spezifischen<br />
<strong>Forschung</strong>sschwerpunkte, wir<br />
haben unsere. Helmholtz steht für die<br />
Wahrnehmung nationaler <strong>Forschung</strong>sinteressen.<br />
Hier sehen wir uns künftig<br />
noch stärker in der Verantwortung, bei<br />
Themenfeldern, in denen wir uns kompetent<br />
fühlen, eine Koordinierungsrolle<br />
zu übernehmen. Dazu suchen wir uns<br />
Partner, die mit uns gemeinsam Projekte<br />
auflegen wollen. Umgekehrt sind wir<br />
auch gern Juniorpartner, wenn die Uni-<br />
versitäten oder andere <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
bei ihren Themen die Initiative<br />
ergreifen. Einen absoluten Machtanspruch,<br />
wie er uns gelegentlich vorgeworfen<br />
wird, kann ich darin nun wirklich<br />
nicht erkennen.<br />
F&L: Kritik erhielt auch der Vorschlag<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft, zukünftig<br />
Projektförderung zu betreiben. Ist die<br />
Trennung von <strong>Forschung</strong>s- und Förderorganisation<br />
nicht gerade ein Qualitätsmerkmal<br />
des deutschen Wissenschaftssystems?<br />
Jürgen Mlynek: Hier geht es gleich weiter<br />
mit den Missverständnissen. Natürlich<br />
will Helmholtz keine Neben-DFG<br />
werden. Den Anspruch, Projekte in<br />
dem Umfang zu fördern, wie es die<br />
»Natürlich will Helmholtz keine<br />
Neben-DFG werden.«<br />
DFG tut, haben wir nicht, und das ist<br />
auch nicht unsere Aufgabe. Sehr wohl<br />
aber war und ist es Teil unserer von der<br />
Politik definierten Mission, Projekte<br />
und Kooperationen zu fördern, die innerhalb<br />
unserer <strong>Forschung</strong>sbereiche liegen.<br />
Es geht darum, Akzente bei der Bearbeitung<br />
der großen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen zu setzen. Dafür<br />
steht Helmholtz. Im Übrigen glaube ich,<br />
die von Ihnen geäußerte Kritik an<br />
Helmholtz wäre in dem Augenblick obsolet,<br />
in dem das Kooperationsverbot<br />
im Grundgesetz fallen würde. Im Moment<br />
sind wir dem Generalvorwurf ausgesetzt,<br />
die Universitäten mit unserem<br />
Geld zur Zusammenarbeit drängen zu<br />
wollen. Könnte der Bund die Hochschulen<br />
direkt fördern, und zwar institutionell,<br />
wäre ihre finanzielle Situation
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 357<br />
weniger prekär, und wir könnten mit<br />
den Universitäten im Sinne unserer gesellschaftlichen<br />
Mission auf Augenhöhe<br />
kooperieren, ohne dafür etwas vorschnell<br />
kritisiert zu werden.<br />
F&L: Wie geschlossen stehen die Mitglieder<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
hinter dem Papier und dem dort formulierten<br />
Führungs- und Gestaltungsanspruch?<br />
Jürgen Mlynek: Alle Mitglieder stehen<br />
hinter der Absicht von Helmholtz, sich<br />
konstruktiv und in seinen Kompetenzfeldern<br />
im Wissenschaftssystem einzubringen.<br />
Kein Mitglied ist für einen<br />
übergeordneten Führungs- und Gestaltungsanspruch.<br />
»Die außeruniversitären Einrichtungen<br />
wären ohne dynamische<br />
Universitäten sinnentleert.«<br />
F&L: Der Präsident der DFG bezeichnete<br />
die Universität unlängst „als Herzkammer<br />
der Wissenschaft“. Ihre Leistungskraft<br />
sei funktional konstitutiv für<br />
die Leistungsfähigkeit des gesamten<br />
Wissenschaftssystems. Welche Rolle hat<br />
nach Ihrer Vorstellung die Universität<br />
im deutschen Wissenschaftssystem?<br />
Welche sollte sie in Zukunft haben?<br />
Jürgen Mlynek: Ich stimme der Einschätzung<br />
Peter Strohschneiders bezüglich<br />
der Bedeutung der Universitäten<br />
hundertprozentig zu. Das Wissenschaftssystem<br />
kann nur leistungsfähig<br />
sein, wenn die Universitäten es auch<br />
»Kein Helmholtz-Mitglied ist für<br />
einen übergeordneten Führungsund<br />
Gestaltungsanspruch.«<br />
sind. Die außeruniversitären Einrichtungen<br />
wären ohne dynamische Universitäten<br />
sinnentleert. Anders formuliert:<br />
Uns bei Helmholtz, Leibniz, Max<br />
Planck oder Fraunhofer kann es auf<br />
Dauer nur gut gehen, wenn es den Universitäten<br />
gut geht. In einem Wissenschaftssystem,<br />
das in seiner Vielfalt<br />
auch international einzigartig ist, müssen<br />
und werden wir uns mit den Universitäten<br />
zusammentun und auf den zu<br />
uns passenden Feldern als gleichberechtigte<br />
Partner die Kooperation suchen.<br />
F&L: Im Sommer <strong>2013</strong> will der Wissenschaftsrat<br />
ein Papier zu den Perspektiven<br />
des deutschen Wissenschaftssystems<br />
veröffentlichen. Was erwarten Sie<br />
vom Wissenschaftsrat?<br />
Jürgen Mlynek: Ich bin guter Dinge,<br />
dass es eine ausgewogene und faire Bestandsaufnahme<br />
sein wird. Die Universitäten<br />
werden sicher als Herzstück des<br />
Wissenschaftssystems die gebührende<br />
Stärkung erfahren. Wer glaubt, dass eine<br />
solche Besserstellung zum Nachteil<br />
der außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
wäre, irrt gewaltig. Es gibt<br />
hier kein „Entweder-Oder“, sondern<br />
nur ein „Sowohl-als-auch“, und somit<br />
sind wir für jede Unterstützung der Universitäten.<br />
F&L: In Ihrem Strategiepapier<br />
heißt es, das<br />
deutsche Wissenschaftssystem<br />
sei durch<br />
seine Vielfalt und Aufgabenteilungleistungsstark<br />
aufgestellt, daher sollten die Partner<br />
auch zukünftig im Rahmen des Paktes<br />
für <strong>Forschung</strong> und Innovation in engem<br />
Schulterschluss interagieren. Vor<br />
diesem Hintergrund sei die Helmholtz-<br />
Gemeinschaft der Überzeugung, dass<br />
ein „Weiter so“ bestehender Strukturen<br />
und Konzepte nicht die Fortschritte ermöglichen<br />
werde, die zur Bearbeitung<br />
zukünftiger Herausforderungen nötig<br />
seien. Warum eigentlich nicht? Ist diese<br />
Aussage nicht widersprüchlich?<br />
Jürgen Mlynek: Im Gegenteil! Wenn<br />
wir uns ein leistungsfähiges System erhalten<br />
wollen, müssen wir zwangsläufig<br />
immer auch an den<br />
Strukturen arbeiten<br />
und sie teilweise verändern.<br />
Es wäre schön<br />
und ganz im Sinne unsererWissenschaftslandschaft,<br />
wenn wir<br />
mit unseren universitären<br />
und außeruniversitären Partnern<br />
bei dieser Weiterentwicklung an einem<br />
Strang ziehen könnten. Denn eines<br />
steht fest: Bei einem bloßen „Weiter so“<br />
stößt das deutsche Wissenschaftssystem<br />
bald an seine Grenzen.<br />
http://www.helmholtz.de/fileadmin/user_<br />
upload/publikationen/Helmholtz2020.pdf<br />
Heidelberg Forum of<br />
Molecular Catalysis<br />
Program<br />
9 a.m. Opening<br />
June 28, <strong>2013</strong><br />
Main auditorium<br />
Chemistry lecture building<br />
Im Neuenheimer Feld 252<br />
Heidelberg (Germany)<br />
9.30 a.m. Professor Stephen L. Buchwald<br />
Department of Chemistry<br />
Massachusetts Institute of Technology,<br />
Cambridge, USA<br />
“Palladium-Catalyzed Carbon-Nitrogen<br />
and Carbon-Carbon Bond Formation:<br />
Progress, Applications and Mechanistic<br />
Studies”<br />
10.30 a.m. Poster session<br />
11 a.m. BASF’s <strong>2013</strong><br />
Catalysis Award ceremony<br />
Lecture by the prizewinner<br />
Professor Nicolai Cramer<br />
Laboratory of Asymmetric Catalysis<br />
and Synthesis<br />
École Polytechnique Fédérale de<br />
Lausanne, Switzerland<br />
“Teaching Enantioselectivity to<br />
C-H Bond Activations”<br />
12.30 p.m. Poster session<br />
4 p.m. Professor Peter Chen<br />
Laboratory of Organic Chemistry<br />
Swiss Federal Institute of Technology –<br />
ETH Zürich, Switzerland<br />
“Mechanism-Based Design of Catalysts<br />
for Metathesis and Cyclopropanation”<br />
5 p.m. Professor Ei-ichi Negishi<br />
Brown Laboratory of Chemistry<br />
Purdue University, West Lafayette,<br />
Indiana, USA<br />
“Zirconium-Catalyzed Asymmetric<br />
Carboalumination of Alkenes –<br />
Lipase-Catalyzed Acetylation – Pdor<br />
Cu-Catalyzed Cross-Coupling”<br />
6 p.m. Poster session/social get-together<br />
and dinner<br />
For contact please call: +49(0)6221-54-3738<br />
Jointly organized by the University of Heidelberg,<br />
BASF SE and Sonderforschungsbereich 623<br />
“Molekulare Katalysatoren”
358 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Vom Säulentempel<br />
zum vernetzten System<br />
Die Sicht der Max-Planck-Gesellschaft<br />
| LUDWIG K RONTHALER | „Vorfahrt für die Universitäten“–<br />
diese immer wieder gehörte Forderung ist auf den ersten Blick verständlich,<br />
wenn man die Entwicklung der Grundfinanzierung deutscher Universitäten<br />
betrachtet. Sie greift allerdings zu kurz. Das Ziel muss sein, das deutsche<br />
Wissenschaftssystem insgesamt leistungsfähiger zu machen. Das gelingt nur,<br />
wenn alle Partner gestärkt und vorhandene Schwachstellen beseitigt werden.<br />
Während die deutsche<br />
Wissenschaftslandschaft<br />
noch vor einigen Jahren<br />
von Kritikern als Säulentempel ohne<br />
gemeinsames Dach bezeichnet wurde,<br />
haben wir heute ein System, in dem die<br />
einzelnen Teile – Hochschulen, außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
und industrielle <strong>Forschung</strong> – mit ihren<br />
spezifischen Profilen nahezu perfekt ineinandergreifen.<br />
Unterstützt durch die<br />
Exzellenzinitiative und den Pakt für<br />
<strong>Forschung</strong> und Innovation sind durch<br />
die Kooperation von Hochschulen, außeruniversitären<br />
Einrichtungen und<br />
Wirtschaft in vielen Regionen exzellente<br />
<strong>Forschung</strong>sbereiche entstanden. Um<br />
diese weiter zu stärken und zu international<br />
sichtbaren Leuchttürmen auszubauen,<br />
müssen wir den erfolgreich eingeschlagenen<br />
Weg weiter gemeinsam<br />
beschreiten und dabei auch die noch<br />
vorhandenen Schwachstellen im System<br />
angehen.<br />
Die Hochschulen sind ein konstitutives<br />
Element des deutschen Wissenschaftssystems.<br />
An den Universitäten<br />
hat sich in den letzten Jahren im Hinblick<br />
auf die Profilbildung und Differenzierung,<br />
aber auch beim Aufbau effizienter<br />
Governance-Strukturen vieles<br />
© Oliver Jung für Max-Planck-Ges.<br />
AUTOR<br />
Dr. Ludwig Kronthaler ist<br />
Generalsekretär der Max-<br />
Planck-Gesellschaft.<br />
entwickelt. Es liegt im Interesse aller<br />
Akteure im System, dass die Hochschulen<br />
ihre vorhandenen Stärken weiter<br />
ausbauen. Dafür brauchen sie zweifelsohne<br />
eine angemessene finanzielle Ausstattung.<br />
Mehr Geld allein bewirkt allerdings<br />
noch nichts; die Hochschulen<br />
müssen es auch verantwortungsbewusst<br />
und effektiv einsetzen. Deshalb wäre<br />
»Ein starkes Gesamtsystem<br />
beruht auf starken Partnern.«<br />
ein Anreizsystem sinnvoll, das diejenigen<br />
Hochschulen zusätzlich belohnt,<br />
die ihre Autonomie- und Strategiefähigkeit<br />
erfolgreich weiterentwickeln und<br />
verantwortlichen Umgang mit zusätzlichen<br />
Ressourcen unter Beweis stellen.<br />
Da die Zuständigkeit für die Hochschulen<br />
bei den Ländern liegt, sind diese zuallererst<br />
gefordert, deren Finanzierung<br />
zu sichern. Aufgrund der Schuldenbremse<br />
und der angespannten Lage ihrer<br />
Haushalte ist der Spielraum gering.<br />
Deshalb muss über Wege nachgedacht<br />
werden, wie die Hochschulfinanzierung<br />
zusätzlich gestärkt werden kann. Eine<br />
Möglichkeit wäre, den Bund zielgerichtet<br />
bei der Förderung exzellenter <strong>Forschung</strong><br />
an Hochschulen zu beteiligen.<br />
Die von der Bundesregierung vorgeschlagene<br />
Änderung des Artikels 91b<br />
GG würde die notwendigen Voraussetzungen<br />
dafür schaffen. Eine zweite<br />
Möglichkeit wäre die Entlastung der<br />
Länder bei der gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sfinanzierung.<br />
Für die Max-<br />
Planck-Gesellschaft ließe sich eine stärkere<br />
Beteiligung des Bundes durch die<br />
Änderung des Schlüssels auf 70:30 aus<br />
ihrer internationalen Ausrichtung und<br />
ihrer regionenübergreifenden Rolle im<br />
Innovationssystem ableiten. Die dadurch<br />
eingesparten Mittel könnten die<br />
Länder in die Grundfinanzierung ihrer<br />
Universitäten investieren.<br />
Bei allen Überlegungen zur Stärkung<br />
der Hochschulfinanzierung darf<br />
nicht aus dem Blick geraten, dass dies<br />
nicht zu Lasten der außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong> gehen darf. Denn ein starkes<br />
Gesamtsystem beruht auf starken Partnern.<br />
Auch die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
brauchen<br />
kontinuierliche Etatsteigerungen,<br />
um neue <strong>Forschung</strong>sbereiche zu<br />
erschließen, die Vernetzung mit<br />
den Hochschulen und die Nachwuchsförderung<br />
weiter auszubauen. Für<br />
alle Partner im System gilt, dass Etatsteigerungen,<br />
die einen jährlich zu veranschlagenden<br />
Tarif- und Preisausgleich<br />
von rund drei Prozent sowie einen Sophistication-Factor<br />
von knapp ein Prozent<br />
unterschreiten, zwangsläufig zu einem<br />
Abbau von Kapazitäten führen.<br />
Deshalb müssen alle Akteure gemeinsam<br />
dafür eintreten, dass Bildung und<br />
<strong>Forschung</strong> weiterhin oberste Priorität<br />
bei Bund und Ländern haben und sich<br />
diese in konkreten Haushaltszahlen<br />
niederschlägt. Die aktuellen Daten zur<br />
wirtschaftlichen Entwicklung sind der<br />
beste Beleg dafür, wie sich Investitionen<br />
in Bildung und <strong>Forschung</strong> für die gesamte<br />
Gesellschaft auszahlen: Während<br />
viele Staaten immer noch mit den Auswirkungen<br />
der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
kämpfen, können Bund und Länder<br />
Steuereinnahmen auf Rekordniveau<br />
verbuchen, die Beschäftigungsrate ist<br />
auf konstant hohem Niveau und die Exportzahlen<br />
sind weiter gestiegen. Damit
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 359<br />
dies auch weiter so bleibt, dürfen wir in<br />
unseren Anstrengungen nicht nachlassen,<br />
sondern müssen uns an Staaten wie<br />
der Schweiz, Südkorea oder Finnland<br />
messen, die bereits heute einen deutlich<br />
höheren Anteil ihres Bruttoinlandsprodukts<br />
als Deutschland in Bildung und<br />
<strong>Forschung</strong> investieren.<br />
»Kooperationen sollen die<br />
Chance eröffnen, effektiv<br />
und wirtschaftlich <strong>Forschung</strong><br />
betreiben zu können.«<br />
Um die Leistungsfähigkeit und Effizienz<br />
des Gesamtsystems zu erhöhen, sehe<br />
ich Handlungsbedarf auch auf der<br />
technisch-administrativen Ebene: Kooperationen<br />
sollen für die beteiligten<br />
Partner die Chance eröffnen, effektiv<br />
und wirtschaftlich <strong>Forschung</strong> betreiben<br />
zu können. Die bürokratischen Hürden<br />
sollten deshalb möglichst gering sein.<br />
Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen<br />
verfügen über eine speziell<br />
auf ihre jeweiligen <strong>Forschung</strong>sschwer-<br />
punkte zugeschnittene Infrastruktur.<br />
Sich diese nach Wunsch und Bedarf gegenseitig<br />
zur Verfügung zu stellen, sollte<br />
innerhalb der „Familie“ der öffentlich finanzierten<br />
und gemeinnützigen oder öffentlich<br />
verfassten Wissenschaftsorganisationen<br />
ohne bürokratischen Aufwand,<br />
ohne die Verrechnung von Vollkosten<br />
und ohne zusätzliche steuerliche<br />
Belastung möglich sein. Die dafür<br />
notwendigen Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen und bei Bund, Ländern<br />
und EU für eine Änderung der<br />
haushalts- und steuerrechtlichen<br />
Regelungen zu werben ist Aufgabe<br />
aller Akteure im System.<br />
Neben der effizienten Nutzung muss<br />
auch die Schaffung und Erneuerung<br />
von Infrastrukturen auf der Agenda stehen.<br />
Eine an die jeweiligen technologischen<br />
Erfordernisse angepasste baulichtechnische<br />
Ausstattung ist notwendige<br />
Voraussetzung dafür, dass Hochschulen<br />
und außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
Spitzenleistungen in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> bringen können. Darüber<br />
hinaus wird sie im internationalen<br />
Wettbewerb zu einem zunehmend<br />
wichtigen Standortfaktor. Angesichts<br />
vieler sanierungsbedürftiger Gebäude,<br />
übrigens nicht nur an den Universitäten,<br />
sondern auch bei vielen Außeruniversitären,<br />
mangelnder räumlicher Kapazitäten<br />
und unzureichender technisch-apparativer<br />
Ausstattung besteht<br />
hier dringender Handlungsbedarf. Eine<br />
Möglichkeit wäre, die Zweckbindung<br />
der Kompensationsmittel für den Hochschulbau<br />
nach <strong>2013</strong> beizubehalten und<br />
den Bund über eine dauerhafte Erhöhung<br />
und Weiterführung der bisherigen<br />
Kompensationsmittel dauerhaft am<br />
Hochschulbau zu beteiligen. Ergänzend<br />
dazu könnten Bund und Länder ein<br />
überwiegend bundesfinanziertes Infrastrukturprogramm<br />
für kostenintensive<br />
Großgeräte und Bauvorhaben auflegen,<br />
von dem Hochschulen und außeruniversitäre<br />
Einrichtungen profitieren.<br />
Fazit: Kein neues System muss erfunden<br />
werden – aber die Weiterentwicklung<br />
des gut funktionierenden<br />
deutschen Wissenschaftssystems mit<br />
Augenmaß sowie seine nachhaltige<br />
Weiterfinanzierung stehen auf der Tagesordnung.<br />
Anzeige
360 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Im Kern verrottet?<br />
Eine beinahe optimistische Betrachtung<br />
zur Zukunft der deutschen Universität<br />
| WOLFGANG A. HERRMANN | Für eine Analyse<br />
der Stärken und Schwächen der deutschen Universitäten braucht es einen<br />
selbstkritischen Blick auf das eigene Tun und einen nüchternen Blick auf die<br />
Strukturen, in denen Universitäten agieren und mit denen sie sich arrangieren<br />
müssen. Was fällt da auf? Wie kann, wie sollte das deutsche Universitätssystem<br />
weiterentwickelt werden? Eine Zwischenbilanz und eine Vision für<br />
morgen.<br />
Peter Glotz (1939-2005), ein<br />
Vordenker der modernen Sozialdemokratie<br />
in Deutschland,<br />
hat in seiner Streitschrift die provokante<br />
Titelfrage ins Positive gewendet („Im<br />
Kern verrottet? Fünf vor zwölf an<br />
Deutschlands Universitäten“; 1996).<br />
Nein, im Kern verrottet sei die deutsche<br />
Universität noch nicht, sondern „heilbar<br />
krank“, sofern schnell gehandelt<br />
wird. Gut 30 Jahre, nachdem Georg<br />
Picht „Die deutsche Bildungskatastrophe“<br />
ausgerufen hatte, gab es viele gute<br />
Gründe, nunmehr über die Zukunft der<br />
deutschen Universität besorgt zu sein.<br />
Die Kritik richtete sich nicht nur gegen<br />
die hoffnungslose Unterfinanzierung<br />
(seither trotz der anhaltenden wirtschaftlichen<br />
Prosperität des Landes<br />
nicht behoben), sondern auch gegen<br />
strukturelle Defizite im Hochschulbetrieb.<br />
Den Kritikern sprang Bundespräsident<br />
Roman Herzog in seiner vielbeachteten<br />
Bildungsrede bei, indem er „eine<br />
Kultur der Selbstständigkeit und<br />
Verantwortung“ forderte und bürokratische<br />
Fesseln gesprengt haben wollte<br />
(Berlin, 1997). Der Gleichheitschimäre<br />
und Staatsverordnung solle man kulturföderalistische<br />
Originalität, private Ini-<br />
AUTOR<br />
Professor Wolfgang A. Herrmann<br />
ist Chemiker und Präsident der<br />
Technischen Universität München.<br />
tiativen und wohldurchdachte Experimente<br />
entgegensetzen. Seine Monita<br />
gipfelten im Schlusssatz: „Entlassen wir<br />
unser Bildungssystem in die Freiheit!“<br />
Für mich war Roman Herzogs Rede<br />
„in Wahrheit eine Respektrede vor der<br />
Erneuerungsfähigkeit der Deutschen als<br />
Land der Dichter und Denker, als Land<br />
der Naturwissenschaftler und Ingenieure.<br />
Eine Mutrede“. Tatsächlich machten<br />
»Jede Universität muss sich im<br />
Klaren sein, dass sie Dienerin<br />
der Gesellschaft zu sein hat.«<br />
sich die Mutigen optimistisch auf den<br />
Weg, und viel hat sich seither bewegt.<br />
Die Politik hat begonnen, den Hochschulen<br />
mehr zuzutrauen, um profilgebende<br />
Stärken strukturell zu fassen und<br />
dabei die nationale Differenzierung wie<br />
auch den internationalen Wettbewerb<br />
ins Visier zu nehmen. Einen Akzent besonderer<br />
Art setzte, trotz kritischer<br />
Stimmen, die Exzellenzinitiative des<br />
Bundes und der Länder: Zum ersten<br />
Mal in der bundesdeutschen Geschichte<br />
stellten sich die Universitäten wettbewerblich<br />
unabhängigen, internationalen<br />
Gutachtergremien, um <strong>Forschung</strong>sverdichtungen<br />
(Exzellenzcluster), moderne<br />
Promotionsformate (Graduiertenschulen)<br />
und institutionelle Strategien (Zukunftskonzepte)<br />
zu erreichen. Exemplarisch<br />
haben diese Maßnahmen den<br />
Nimbus der deutschen Wissenschaft<br />
wieder in Erinnerung gerufen, vor allem<br />
im lange Zeit skeptischen Ausland.<br />
Stärken und Schwächen<br />
Wie soll es nun weitergehen? Wo sind<br />
die Stärken und Schwächen des deutschen<br />
Universitätssystems? Ich will Aspekte<br />
thematisieren, die mir besonders<br />
wichtig erscheinen. Alle kreisen sie um<br />
die Prinzipien Selbstverantwortung<br />
(vielfach mit „Autonomie“ verwechselt)<br />
– Wettbewerb – Internationalität.<br />
1. Jede Universität muss sich im Klaren<br />
sein, dass sie Dienerin der Gesellschaft<br />
zu sein hat. Dafür gibt es kein Patentrezept.<br />
Je nach Tradition, Ausrichtung<br />
und Größe sowie regionaler, nationaler<br />
und internationaler Vernetzung<br />
sind unterschiedliche Inhalte,<br />
Strukturen, Handlungsweisen<br />
und Finanzvolumina erforderlich.<br />
Nur wenn die Ziele zu den<br />
Rahmenbedingungen passen<br />
(und umgekehrt), wird die institutionelle<br />
Profilierung möglich<br />
sein, erst dann lassen sich auch Alleinstellungsmerkmale<br />
herausbilden<br />
und glaubhaft leben. Die einschlägigen<br />
Hochschulvergleiche bis hin zum sog.<br />
Shanghai-Ranking bilden den kulturellen<br />
Auftrag der Universität in ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung keinesfalls<br />
ab, selbst wenn man dabei noch so<br />
gut wegkommt. Sie vernachlässigen vor<br />
allem die Wirkung der Alumni in der<br />
Berufspraxis, sie erfassen regionale Erfordernisse<br />
nicht (kulturell und wirtschaftlich),<br />
und sie sind schon deshalb<br />
gegenüber den kleineren Universitäten<br />
ungerecht. Wo aber Universitäten als<br />
internationale Marken unterwegs sind,<br />
müssen sie sich dem weltweiten Markenvergleich<br />
stellen, so kritisch man die<br />
gängigen Uni-Rankings sehen mag.<br />
2. Deutschland hat fast ausschließlich<br />
staatliche Universitäten in Länder-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 361<br />
verantwortung. Die Länder sind unterschiedlich<br />
ambitioniert, manchmal auch<br />
illusionär; die politischen Prioritäten<br />
unterscheiden sich teils erheblich voneinander,<br />
und die Finanzkassen auch. Es<br />
wird zu den mutigsten Entscheidungen<br />
der politischen Klasse gehören, Ungleiches<br />
auch ungleich zu behandeln. Sie<br />
muss lernen, vorhandene Stärken und<br />
glaubwürdige Ziele so zu fördern, dass<br />
ein differenziertes Hochschulsystem<br />
entstehen kann. Kleine Universitäten<br />
werden mit einzelnen Fächern glänzen<br />
oder, ebenso wertvoll, regionalspezifische<br />
Wirkung entfalten. Große Universitäten,<br />
die sich (trotz der fehlenden Ingenieurwissenschaften)<br />
gerne „Volluniversitäten“<br />
nennen, werden sich fragen<br />
müssen, ob das vielbeschworene Prinzip<br />
der „universitas“ wirklich interdisziplinär<br />
gelebt wird oder ob sie ihr Fächerportfolio<br />
nicht besser zu Gunsten<br />
vorhandener Stärken arrondieren. Die<br />
Technischen Universitäten werden daran<br />
zu messen sein, ob sie als Taktgeber<br />
des technologischen Fortschritts im unmittelbaren<br />
internationalen Vergleich<br />
wirken oder ob sie in erster Linie die re-<br />
gionale Wirtschaft befruchten, ein nicht<br />
minder ehrenwertes Ziel. In beiden Fällen<br />
unterscheiden sich die Arbeitsweisen,<br />
sie erfordern aber angesichts der<br />
zunehmenden Komplexität wissenschaftlich-technischer<strong>Forschung</strong>sansätze<br />
stets die Integration der handwerklichen<br />
Begabungen, etwa aus den<br />
Fachhochschulen – Plädoyer für die effizientere<br />
Nutzung unseres dualen<br />
Hochschulsystems mit seinen unterschiedlichen<br />
Talenten.<br />
3. Zur Herausbildung und Verstetigung<br />
von Leistungszentren, die in der<br />
internationalen Liga mitspielen, bedarf<br />
es etlicher Systemveränderungen:<br />
Professorenkollegium. Das traditionelle<br />
Berufungs- und Karrieresystem genügt<br />
nicht mehr den internationalen<br />
Standards. Attraktiv für junge Talente<br />
und wettbewerbsfähig wird es erst,<br />
wenn der leistungsgesteuerte Aufstieg<br />
im Professorenkollegium möglich wird.<br />
Die schiere Verstetigung von W2-Professoren<br />
bei gleichbleibendem Gehaltsund<br />
Ausstattungsniveau ist für Spitzenkräfte<br />
unattraktiv. Warum sollten auslandserfahrene,<br />
besonders qualifizierte<br />
Internationaler Holberg-Gedenkpreis <strong>2013</strong>:<br />
Bruno Latour<br />
Bruno Latour, Soziologe und Anthropologe, hat mit seiner ambitionierten Analyse und<br />
Neuinterpretation der Moderne kreative und bahnbrechende Leistungen erbracht. Er hat die<br />
Wissenschaftsforschung durch wegweisende neue ethnographische Methoden und neue<br />
Konzepte und Möglichkeiten der Kommunikation bei kollektiven <strong>Forschung</strong>sprojekten neu<br />
konzipiert. Sein Einfluss manifestiert sich international und weit über das Studium der<br />
Geschichte der Wissenschaften, der Kunst, Geschichte, Philosophie, Anthropologie,<br />
Geographie, Theologie, Literatur und Rechtswissenschaften hinaus.<br />
Die Ludvig Holberg-Gedenkstiftung wurde 2003 vom norwegischen Parlament gegründet.<br />
Sie verleiht jedes Jahr den Internationalen Holberg-Gedenkpreis an Wissenschaftler, die<br />
hervorragende Beiträge zu Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften und Theologie geleistet<br />
haben. Der Preis ist mit 4.5 Millionen NOK (rund 610 000 EUR/790 000 USD) dotiert.<br />
Bisherige Holberg-Preisträger:<br />
2012: Manuel Castells / 2011: Jürgen Kocka / 2010: Natalie Zemon Davis<br />
2009: Ian Hacking / 2008: Fredric R. Jameson / 2007: Ronald Dworkin<br />
2006: Shmuel N. Eisenstadt / 2005: Jürgen Habermas / 2004: Julia Kristeva.<br />
Einladung zur Nominierung:<br />
Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2014<br />
Der Vorstand der Ludvig Holberg-Gedenkstiftung lädt hiermit Professoren an Universitäten<br />
und anderen <strong>Forschung</strong>sinstitutionen zur Nominierung von Kandidaten für den<br />
Internationalen Holberg-Gedenkpreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in den<br />
Fachbereichen Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften und Theologie ein.<br />
Das Nominierungsschreiben ist bis zum 15. Juni <strong>2013</strong> einzureichen.<br />
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website:<br />
www.holbergprisen.no<br />
Postdoktoranden das Angebot einer<br />
Stanford University ablehnen und stattdessen<br />
an die TU München kommen,<br />
wenn hier keine Aufstiegsoption in Aussicht<br />
steht? Die wettbewerbsfähige Universität<br />
überlässt ihre besten Kräfte<br />
nicht den Konkurrenten, und zwar<br />
nicht nur auf Lehrstuhlebene. Ein leistungsfähiges<br />
Tenure Track-System erfordert<br />
freilich durchgehend hohe Standards,<br />
die bei der Erstberufung beginnen<br />
und sich bis an die Spitze fortsetzen<br />
(recruit, develop, retain). Mit den besten<br />
Leuten besetzte Kommissionen auf Fakultäts-<br />
und Hochschulebene, unabhängig<br />
und frei von Eigenbedarf, sind<br />
die unverzichtbare Erfolgsvoraussetzung.<br />
Die Bewertungskriterien müssen<br />
scharf und transparent sein.<br />
Allianzfähigkeit. Die Ingenieur-,<br />
Natur- und Lebenswissenschaften sind<br />
auch an großen Universitäten nur in der<br />
Verbundforschung wettbewerbsfähig.<br />
Die Stärken der außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong> (MPG, HHG, FhG, Leibniz)<br />
müssen verstärkt genutzt werden, will<br />
man anspruchsvolle Themenkomplexe<br />
besetzen. Gewaltiges Potenzial bergen<br />
Anzeige<br />
www.holbergprisen.no<br />
Foto: Manuel Braun
362 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
europaweite <strong>Forschung</strong>sverbünde (EU:<br />
Horizon 2020), vorausgesetzt, wir warten<br />
mit lokalen Exzellenzzentren auf.<br />
Die mit den DFG-Sonderforschungsbereichen<br />
begonnene und in der Exzellenzinitiative<br />
fortgesetzte Entwicklung<br />
ist der richtige Weg zur „Entsäulung“<br />
des deutschen Wissenschaftssystems. Er<br />
setzt hochleistungsfähige Universitäten<br />
voraus, an denen der Nachwuchs forschungsnah<br />
ausgebildet wird.<br />
Studierende und Alumni. Hier treffen<br />
wir auf einen wunden Punkt. Universitäten<br />
können ihre Studierenden in<br />
aller Regel nicht auswählen. Die<br />
„Hochschulzugangsberechtigung“ ist<br />
die Eintrittskarte zum unentgeltlichen<br />
Studium. Die Folgen sind bekannt: hohe<br />
Abbrecher- und Umsattlerquoten mit<br />
sinnlos fehlallokiertem Lehr- und Prüfungsaufwand,<br />
mangelhafte Studiendynamik,<br />
geringe Identifikation mit der<br />
Universität. Wie sollen daraus, bitte,<br />
Alumni werden, die sich lebenslang und<br />
dankbar ihrer Alma Mater verpflichtet<br />
fühlen? Wie sollen aus ihren Reihen je<br />
signifikante Stiftungszuwendungen<br />
kommen, unabhängig vom ungünstigen<br />
Steuer- und Stiftungssteuerrecht, wenn<br />
man nicht von Anfang an eine Wertschätzung<br />
für seine Universität entwickelt<br />
hat? Wenn man das Studium, um<br />
dessen institutionelle Kosten man sich<br />
nicht kümmern muss, als schieren<br />
Rechtsanspruch begreifen darf? Die gar<br />
traurige Geschichte von den Studienbeiträgen<br />
(weniger als 100 Euro pro<br />
Monat!) hat leider auch die bayerische<br />
Bastion erfasst. Allerorten akzeptiert ei-<br />
»Die Universität als ›nachgeordnete<br />
Behörde‹ – Verwalten statt<br />
Gestalten – ist ohne Zukunft.«<br />
ne stimmungsgetriebene Politik, dass<br />
der Staat möglichst alles richten soll.<br />
Und die Bevölkerung merkt gar nicht,<br />
wie sie sich damit ständig weiter entmündigt.<br />
Ich bleibe bei meiner Meinung,<br />
die schon vor bald 20 Jahren einem<br />
Gutachten der gewerkschaftsnahen<br />
Hans Böckler-Stiftung entsprach:<br />
Das unentgeltliche Studium ist unsozial<br />
– Begründung bekannt. Es gibt seither<br />
keine geänderte Argumentationslage,<br />
zumal nachgewiesen ist, dass Kinder<br />
aus sog. bildungsfernen Familien und<br />
bei schwachem wirtschaftlichen Hintergrund<br />
durch Studienbeiträge nicht vom<br />
Hochschulstudium abgehalten werden.<br />
Auslandspräsenz. Deutsche Univer-<br />
sitäten sind nur in wenigen Fällen mit<br />
Dependancen und wirksamen Verbindungsbüros<br />
im Ausland präsent. Diesen<br />
Nachteil nutzen vor allem unsere USamerikanischen<br />
Konkurrenten, um ihr<br />
internationales Marketing an den<br />
Brennpunkten der kulturellen und wirt-<br />
»Allerorten akzeptiert eine<br />
stimmungsgetriebene Politik,<br />
dass der Staat möglichst alles<br />
richten soll.«<br />
schaftlichen Entwicklung ungehindert<br />
fortzusetzen. Neben anderen Gründen<br />
(Unterrichtssprache, Serviceleistungen,<br />
Finanzvolumen) hält dieser Tatbestand<br />
gerade die besten Nachwuchskräfte davon<br />
ab, in Deutschland zu studieren. Eine<br />
Änderung ist nicht in Sicht.<br />
Verwaltung. Eingeengt durch eine<br />
Vielzahl von Gesetzen und Rechtsverordnungen,<br />
hat so manche Hochschulverwaltung<br />
in ihrem Prokrustesbett<br />
schmerzfrei zu liegen gelernt. Gleichwohl<br />
ist die Universität als „nachgeordnete<br />
Behörde“ – Verwalten statt Gestalten<br />
– ohne Zukunft. Ohne weitere Öffnung<br />
des Rechtsrahmens, zugeschnitten<br />
auf die Ziele und Arbeitsweise der einzelnen<br />
Universität, werden sich unternehmerische<br />
Handlungsräume nicht gewinnen<br />
lassen. Der Druck muss von innen<br />
kommen und damit beginnen, dass<br />
sich engagierte Verwaltungskräfte in<br />
Auslandsaufenthalten ansehen, wie die<br />
Welt anderswo tickt, wie Universitäten<br />
ihre Agenda umfassend<br />
selbst in die Hand nehmen<br />
und so ihre erklärten<br />
Ziele anstreben. Gleiches<br />
gilt für die Wissenschaftsministerien:<br />
Sie<br />
werden gestaltungseffizienter,<br />
wenn es dort – bei allem Respekt<br />
– nicht nur Juristen gibt, sondern<br />
auch Naturwissenschaftler, Ingenieure,<br />
Mediziner und Betriebswirte (Prinzip<br />
Fachministerium). Preisfrage: Wie viel<br />
Auslandserfahrung gibt es in diesen Ministerien?<br />
Governance. Moderne, effiziente<br />
Hochschulverwaltungen sind auf wissenschaftsgetriebeneFührungsstrukturen<br />
angewiesen, und umgekehrt. Verpflichtet<br />
sind sie gemeinsam der Talentförderung<br />
auf allen Ebenen und der darauf<br />
aufwachsenden Strategiebildung<br />
ihrer Universität. Gute Führungskräfte<br />
sind Katalysatoren zwischen den Disziplinen<br />
und für Allianzen, die über die<br />
Institution hinausgreifen, bis hinein in<br />
die Politik. Dazu ist Professionalisierung<br />
auf der operativen Ebene angesagt<br />
(Präsidium, Dekane). Die Aufgabenvielfalt<br />
einer vernetzten größeren Universität<br />
ist hier durch Teilzeitkräfte nicht<br />
nachhaltig zu schultern. Der Blick auf<br />
Erfolgsbeispiele ist trotz unterschiedlicher<br />
Traditionen und<br />
Kulturen nicht verboten: Auch<br />
in „Wissenschaftsunternehmen“<br />
vom Typ Stanford oder Berkeley<br />
muss niemand auf seine<br />
Freiheit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
verzichten, ganz im Gegenteil,<br />
trotz und wegen klarer, verantwortlicher<br />
Governance-Strukturen. Dieser<br />
Weg ist für ambitionierte Universitäten<br />
auch bei uns vorgezeichnet.<br />
Vision für die Universität<br />
von morgen<br />
Wir können, ja wir müssen aus unserer<br />
seit Humboldt 200jährigen Universitätsgeschichte<br />
mehr machen. Wir verfügen<br />
in Deutschland über ein vergleichsweise<br />
gutes, differenziertes Schulsystem,<br />
das wir mit den Amerikanern sicher<br />
nicht tauschen wollten. Wir müssen<br />
mutige Beispiele setzen, um „die<br />
Freiheit (zu) erhalten, sich so zu organisieren,<br />
wie es die erfolgreichsten Vorbilder<br />
auf der ganzen Welt tun“ (Roman<br />
Herzog). Institutionell autonomiefähig<br />
sind wir aber nur, wenn wir Profildifferenzierung<br />
nach Studien- und <strong>Forschung</strong>sangeboten,<br />
Schwerpunkt- und<br />
Zentrenbildung, Qualitäts- und Kostenmanagement<br />
auch wollen. Der Universitätsbetrieb<br />
von morgen sollte mit der<br />
Studentenauswahl beginnen und mit<br />
Leistungsbilanzen abschließen. Er muss<br />
seine Serviceleistungen einschließlich<br />
der Studentenwohnplätze selbst gestalten,<br />
seine Alumni generationenverbindend<br />
integrieren und wirtschaftliche<br />
Handlungsfähigkeit erreichen. <strong>Forschung</strong>sstarke<br />
Universitäten sollten zu<br />
Flaggschiffen entwickelt werden – warum<br />
nicht unter der Bundesflagge?<br />
Noch aber liegt sich die Politik beim<br />
Kooperationsgefüge zwischen Bund<br />
und Ländern (Art. 91b GG) in den<br />
Haaren. Nichts geht, zum Schaden der<br />
Nation. Diese Mühseligkeiten und Lähmungserscheinungen<br />
werden wir Deutschen<br />
noch bitter bezahlen, denn der<br />
internationale Wettbewerb – selbst innerhalb<br />
Europas – schreitet mit Siebenmeilenstiefeln<br />
voran. Unser Hochschulsystem<br />
muss die Gewohnheiten seines<br />
Denkens und Handelns täglich neu zu<br />
überwinden die Kraft haben.
Bei unseren<br />
Jobs stimmt<br />
die Chemie.<br />
... und auch rein mathematisch<br />
betrachtet ist academics.de<br />
mit über 800 Ausschreibungen<br />
der führende Stellenmarkt der<br />
Wissenschaft. Mit der Kompetenz<br />
von „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“.<br />
Und die<br />
Physik, die<br />
Biologie, ...<br />
Der schlauere Stellenmarkt<br />
Aus dem Hause
364 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
<strong>Forschung</strong> nur<br />
an Universitäten?<br />
Amerika ist kein Vorbild<br />
| ULRICH S CHREITERER | Aus der Ferne betrachtet<br />
könnte es naheliegen, die Vereinigten Staaten als Garant und Vorbild für starke<br />
<strong>Forschung</strong>suniversitäten anzusehen. Schaut man jedoch näher hin, zeigt sich<br />
ein differenzierteres, komplizierteres Bild der amerikanischen <strong>Forschung</strong>slandschaft.<br />
Seit Jahren schwebt in Deutschland<br />
eine bisher ungelöste<br />
Gretchenfrage über vielen wissenschaftspolitischen<br />
Diskussionen und<br />
Standortbestimmungen. In verschiedenen<br />
Facetten lautet sie etwa so: Sind die<br />
vier großen außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen(Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher <strong>Forschung</strong>szentren<br />
(HGF), Max-Planck-Gesellschaft<br />
»Die USA gelten als klarer Gegenpol<br />
zum deutschen Modell der institutionellen<br />
<strong>Forschung</strong>sförderung.«<br />
(MPG), Leibniz-Gemeinschaft (WGL)<br />
und Fraunhofer-Gesellschaft (FhG)) im<br />
Vergleich zu den Universitäten nicht<br />
viel zu üppig dimensioniert und ausgestattet?<br />
Geht nicht die offenkundige<br />
Leistungsstärke dieser vom Bund in unterschiedlichen<br />
Verhältnissen mitfinanzierten<br />
Institutionen auf Kosten der<br />
chronisch klammen Landeshochschulen?<br />
Ist die Privilegierung der außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong> ein deutscher<br />
Sonderweg, während andere erfolgreiche<br />
Wissenschaftsnationen in den internationalen<br />
Rankings viel besser daste-<br />
hen als wir, weil sie alles auf forschungsstarke<br />
Universitäten setzen?<br />
Keine klare Linie<br />
In solchen Diskussionen wird gern auf<br />
die USA verwiesen, häufig explizit, häufiger<br />
noch im Sinne einer mitlaufenden<br />
Erzählung. Sie gelten als klarer Gegenpol<br />
zum deutschen oder auch französischen<br />
Modell der institutionellen <strong>Forschung</strong>sförderung.<br />
<strong>Forschung</strong> finde dort<br />
primär oder sogar<br />
ausschließlich an<br />
Universitäten statt,<br />
außeruniversitäre<br />
Einrichtungen spielten<br />
eine nur nachgeordnete,<br />
ja sogar randständige Rolle.<br />
Kritiker des deutschen Sonderweges berufen<br />
sich auf dieses vermeintliche Erfolgsmodell,<br />
wenn sie eine nachhaltige<br />
Stärkung der Universitäten und einen<br />
Rückbau der außeruniversitären <strong>Forschung</strong><br />
einfordern. Doch ob und inwieweit<br />
diese Charakterisierung des US-<br />
Systems tatsächlich zutrifft, ist zumindest<br />
fraglich. Angesichts der vielen<br />
Pfadabhängigkeiten und Idiosynkrasien<br />
in der Gestaltung nationaler Wissenschaftssysteme<br />
ist gegenüber windschnittigen<br />
Vergleichen, einfachen Lek-<br />
AUTOR<br />
Dr. Ulrich Schreiterer ist Senior Researcher im Präsidialbereich des Wissenschaftszentrums<br />
Berlin für Sozialforschung. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt<br />
u.a. die Internationalisierung der Hochschul- und <strong>Forschung</strong>spolitik.<br />
tionen und der Übertragbarkeit einzelner<br />
Organisationsmodelle auf andere<br />
Länder immer und überall Skepsis angebracht.<br />
Für die <strong>Forschung</strong> in den<br />
USA gilt das in besonderem Maße. Deren<br />
Organisation folgt nämlich keiner<br />
klaren Linie, sondern wird durch eine<br />
komplizierte Gemengelage unterschiedlicher<br />
Interessen, Akteure und Institutionen<br />
bestimmt, auf die man sich auf<br />
die Schnelle keinen Reim machen kann.<br />
Insofern blendet die beliebte Formel<br />
von Universitäten als wahrer Herzkammer<br />
der <strong>Forschung</strong> weite Teile der real<br />
existierenden amerikanischen Verhältnisse<br />
einfach aus und ist mit großer Vorsicht<br />
zu genießen.<br />
Um die architektonischen Grundzüge<br />
und die Operationsweise des USamerikanischen<br />
<strong>Forschung</strong>ssystems verstehen<br />
zu können, ist es wichtig, vorab<br />
drei Sachverhalte zu erinnern. Erstens<br />
ist „Higher Education“ keine originär<br />
staatliche Aufgabe und unterliegt einer<br />
bestenfalls nur indirekten staatlichen<br />
Überwachung. Hochschulen benötigen<br />
keine staatliche Anerkennung, ihre Aufgaben<br />
sind nicht gesetzlich definiert,<br />
Hochschultypen nicht kategorial unterschieden<br />
– jedes noch so unbedeutende<br />
College im mittleren Westen darf sich<br />
„university“ nennen, niemand kann ihm<br />
das verwehren. Ob es als <strong>Forschung</strong>suniversität<br />
durchgeht und zählt, ist eine<br />
rein empirische Frage, die sich nach der<br />
Art und dem Umfang der dort tatsächlich<br />
geleisteten <strong>Forschung</strong> entscheidet.<br />
Zweitens ist die Unterscheidung zwischen<br />
privat und öffentlich getragenen<br />
Hochschulen alles andere als trennscharf<br />
und in vieler Hinsicht ziemlich<br />
irrelevant: Unter den weltbekannten<br />
<strong>Forschung</strong>suniversitäten sind sowohl<br />
private als auch staatliche Einrichtungen.<br />
Erstere beziehen ihr Geld aber keineswegs<br />
nur aus privaten Quellen (Stu-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 365<br />
diengebühren, Spenden, Vermögenserträgen,<br />
privaten <strong>Forschung</strong>saufträgen)<br />
und letztere nicht ausschließlich aus<br />
staatlichen Zuwendungen. Für bestimmte<br />
Zwecke erhalten auch private<br />
»Die Grundfinanzierung<br />
staatlicher Hochschulen ist in<br />
den USA reine Ländersache.«<br />
Universitäten öffentliche Mittel (namentlich<br />
für die <strong>Forschung</strong>), und umgekehrt<br />
haben auch staatliche Hochschulen<br />
ihr eigenes Vermögen und private<br />
Gönner und dürfen durch wirtschaftliche<br />
Aktivitäten eigene Einnahmen erzielen.<br />
Klar ist lediglich, dass die<br />
Grundfinanzierung staatlicher Hochschulen<br />
reine Ländersache ist. Niedrigschwellige<br />
„Community Colleges“ werden<br />
zwar von Bezirken (mit)getragen,<br />
der Bund beteiligt sich aber nirgendwo<br />
an der Hochschulfinanzierung, sondern<br />
betreibt lediglich vier Militärakademien.<br />
Dafür ist die staatliche For-<br />
schungsförderung drittens nahezu ausschließlich<br />
seine Aufgabe und Angelegenheit,<br />
ganz egal, ob wir über die Projektförderung<br />
oder die Finanzierung<br />
von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen sprechen.<br />
Dieses Tableau unterschiedlicher<br />
Zuständigkeiten von Bund,<br />
Einzelstaaten und privaten Ak-<br />
teuren (Stiftungen oder Unternehmen)<br />
garantiert immerhin,<br />
dass es in der <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
nicht zu andauernden<br />
Spannungen und Konflikten kommt,<br />
wie wir sie aus der Mischfinanzierung<br />
zuhauf kennen. Dass Hochschulen und<br />
zum Teil auch öffentliche <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
ihre Ressourcen aus einem<br />
jeweils unterschiedlichen, variablen<br />
Mix staatlicher und privater Gelder<br />
beziehen, sichert ihnen große Autonomiespielräume,<br />
bedeutet aber zugleich<br />
auch ein massives Handicap für<br />
konzertierte Aktionen, kooperative<br />
Vorhaben und institutionelle Verbünde.<br />
So hat der Bund zwar die Gesamtverantwortung<br />
für eine leistungsfähige<br />
staatliche <strong>Forschung</strong>sförderung, kann<br />
Herausgegeben von Marco Balocco, Paul Licka, Thomas Marty<br />
Das Berinfor Management-Modell für Hochschulen<br />
Ein Praxishandbuch für Führungskräfte in Universitäten,<br />
Hochschulen und weiteren Bildungs- und <strong>Forschung</strong>sinstitutionen<br />
2012, 91 Seiten mit 19 Abbildungen, Paperback<br />
EUR 29.- / CHF 34.50<br />
ISBN 978-3-85724-026-3<br />
Das Berinfor Management Modell für Hochschulen liefert auf wenigen Seiten<br />
und gut verständlich einen ganzheitlichen Orientierungsrahmen, der die Besonderheiten<br />
der Hochschulwelt konzentriert zusammenfasst.<br />
Dieses Buch richtet sich insbesondere an bestehende und angehende Führungs-<br />
kräfte in Hochschulen, die innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über die wichtigsten<br />
Fragen des Hochschulmanagements gewinnen wollen. Das Modell ermöglicht<br />
ihnen einerseits, ihre eigene Position im Gefüge der Institution und der<br />
relevanten Umwelt zu erkennen. Es stellt zudem eine Gedankenstütze für die<br />
hen<br />
dar.<br />
<br />
operativen Fragen des Hochschulmanagements sowie bei der Initiierung und<br />
Umsetzung von Veränderungsprozessen. <br />
<br />
von Hochschulen ausrichtet.<br />
diese aber nur mittelbar und deutlich<br />
weniger energisch wahrnehmen als zentralisierte<br />
Länder wie zum Beispiel<br />
Frankreich oder Japan.<br />
Große Freiheiten für die<br />
<strong>Forschung</strong><br />
Seit jeher gehört es zu den konstitutionellen<br />
Besonderheiten und Leistungsmerkmalen<br />
des US-amerikanischen<br />
Systems der <strong>Forschung</strong>sförderung, dass<br />
es bewusst dezentral organisiert ist und<br />
dass der Bund seine Aufgaben und Aktivitäten<br />
in einer Form wahrnimmt, die<br />
Förderorganisationen und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
große Freiheiten gewährt.<br />
Trotz massiver Mittelzuwächse<br />
für die <strong>Forschung</strong> und trotz des klaren,<br />
von allen Administrationen bekräftigten<br />
Konsenses, Wissenschaftsförderung sei<br />
eine nationale Aufgabe von höchster<br />
Bedeutung, gibt es bis heute kein eigenständigesBundes-<strong>Forschung</strong>sministerium.<br />
Programme und Zuständigkeiten<br />
für die <strong>Forschung</strong> sind stattdessen in<br />
den Haushalten von mehr als zwei Dutzend<br />
Ministerien und „mission agen-<br />
Anzeige<br />
www.berinfor.ch
366 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
cies“ wie zum Beispiel der National Science<br />
Foundation (NSF), NASA oder<br />
National Institutes of Health (NIH)<br />
versteckt, deren Leiter häufig Kabinettsrang<br />
haben, vom Präsidenten berufen<br />
und vom Senat bestätigt worden sind.<br />
Seit 1962 obliegt die strategische Koordination<br />
dieser kakophonisch anmutenden<br />
Politik dem „Chief Scientific Advisor“<br />
des Präsidenten mit seinem kleinen<br />
Stab, einem direkt im Weißen Haus an-<br />
»Am Ende kommt nur ein<br />
Bruchteil der staatlichen<br />
Aufwendungen für FuE den<br />
Universitäten zu Gute.«<br />
gesiedelten Amt, das hohes Prestige und<br />
materielle Armut vereint. Das dezentrale<br />
institutionelle Arrangement soll<br />
größtmögliche Flexibilität und Wirksamkeit<br />
mit minimalen Auflagen und<br />
Eingriffen bei den wichtigsten Akteuren<br />
der staatlichen <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
verbinden. Sein zweites wichtiges<br />
Merkmal ist ein klarer Primat der wettbewerblich<br />
organisierten Projektförderung<br />
gegenüber allen Varianten einer<br />
institutionellen Förderung. Da die<br />
Hauptnutznießer der Projektförderung<br />
Universitäten sind, hat diese<br />
programmatische Prioritätensetzung<br />
vermutlich viel dazu beigetragen, den<br />
Eindruck entstehen zu lassen, außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong> spiele in den<br />
USA keine Rolle.<br />
Wunschdenken versus Empirie<br />
Was bedeutet das alles für die institutionelle<br />
Verortung der <strong>Forschung</strong> und für<br />
das Verhältnis zwischen Universitäten<br />
und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen?<br />
Spitzenuniversitäten behaupten<br />
regelmäßig, „primary institutions“<br />
der <strong>Forschung</strong> in Amerika zu sein.<br />
Doch in diesem stolzen Anspruch steckt<br />
eine große Prise Wunschdenken, in seiner<br />
normativen Wendung viel Ideologie.<br />
Denn empirisch trifft das höchstens für<br />
die zweckfreie Grundlagenforschung zu,<br />
die häufig als Kronjuwel der <strong>Forschung</strong><br />
durchgeht, in ihrem materiellen Umfang<br />
von anderen <strong>Forschung</strong>sformen aber<br />
längst auf einen hinteren Listenplatz verdrängt<br />
worden ist.<br />
Von den Bundesausgaben für FuE in<br />
Höhe von 148 Mrd. USD entfielen 2010<br />
mehr als 55 Prozent auf Entwicklungsvorhaben,<br />
die meist im DoD (Department<br />
of Defense) ressortieren, das denn<br />
auch mit 52,7 Prozent den Löwenanteil<br />
aller FuE-Mittel empfing. 22 Prozent<br />
sollten für angewandte <strong>Forschung</strong> und<br />
lediglich 20,5 Prozent für „basic research“<br />
aufgewendet werden. Doch<br />
längst nicht alle der dafür veranschlagten<br />
Mittel von gut 30 Mrd. USD flossen<br />
in die externe Projektförderung von Ministerien<br />
und Agencies, von der Universitäten<br />
traditionell am meisten profitieren.<br />
Für die NSF als mit Abstand wichtigste<br />
Förderorganisation waren regulär<br />
nur knapp 6 Mrd. USD vorgesehen,<br />
aus denen dank Sondermitteln zur<br />
Konjunkturankurbelung am Ende<br />
etwa 7,5 Mrd. wurden. Vom riesigen<br />
Budget der NIH in Höhe von mehr<br />
als 32 Mrd. USD ging der weitaus<br />
größte Teil in die institutionelle Förderung<br />
der 27 ihr angehörenden<br />
Einrichtungen, für „extramural“ Projekte<br />
der Biomedizin und Epidemiologie<br />
waren nur ein paar Krümel da. Ähnliche<br />
Verhältnisse zwischen institutioneller<br />
Förderung und Projektförderung finden<br />
wir auch in anderen Agencies wie<br />
dem ONR (Office of Naval Research),<br />
der DARPA (Defense Advanced Research<br />
Projects Agency) oder dem NIF<br />
(National Institute of Food and Agriculture).<br />
Weitere ressourcenstarke Agencies<br />
wie die NASA oder das NIST (National<br />
Institute of Standards<br />
and Technology) be-<br />
treiben erst gar keine externe<br />
Projektförderung.<br />
Die partielle Verquickung<br />
von <strong>Forschung</strong>s- und Förderorganisationen<br />
ist daher<br />
ordnungspolitisch zwar nicht ganz<br />
unproblematisch, fällt aber wegen des<br />
eher geringen Mittelvolumens kaum ins<br />
Gewicht.<br />
Selbst wenn der Anteil der Mittel für<br />
„basic research“ an den FuE-Ausgaben<br />
im Bundeshaushalt mit 35 Prozent<br />
deutlich höher liegen sollte, wie es Berechnungen<br />
der NSF nahelegen, ändert<br />
das nichts an der Tatsache, dass am Ende<br />
nur ein Bruchteil der staatlichen<br />
Aufwendungen für FuE den Universitäten<br />
zu Gute kommt: 2009 gerade mal<br />
22,5 Prozent. Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
ließ sich der<br />
Bund fast anderthalbmal so viel kosten.<br />
Neben den bereits erwähnten mehr<br />
oder minder bekannten „mission agencies“<br />
wie NIH, NASA oder NIST zählen<br />
dazu insbesondere die haushaltstechnisch<br />
beim DoE (Department of<br />
Energy) angesiedelten 17 „National Laboratories“,<br />
darunter so berühmte wie<br />
das in Los Alamos, Lawrence Livermore<br />
in Berkeley oder die Beschleuniger in<br />
Stanford (SLAC) und Brookhaven.<br />
Ähnliche Einrichtungen für die Programmforschung<br />
rubrizieren unter anderen<br />
Ministerien, zum Beispiel das<br />
vom DoD getragene „Applied Physics<br />
Laboratory“ mit mehr als 4.500 Beschäftigten<br />
bei der Johns Hopkins University<br />
in Baltimore. Alle diese Großforschungseinrichtungen<br />
werden nicht direkt<br />
vom jeweils zuständigen Ministerium,<br />
sondern nach Maßgabe vertraglicher<br />
Vereinbarungen von privaten Management-Agenturen<br />
betrieben und geleitet,<br />
nicht selten einer Universität. Das<br />
mag zu dem falschen Eindruck beitragen,<br />
solche UARC (University Affiliated<br />
Research Centers) seien Teil der Universität<br />
oder würden dieser direkt zugehören.<br />
Taugen die USA als Vorbild?<br />
Auch in den USA finden wir demnach<br />
einen Sektor außeruniversitärer <strong>Forschung</strong>,<br />
der nicht gerade klein sowie organisatorisch<br />
und typenmäßig breit aufgefächert<br />
ist. Sofern es einen klaren Unterschied<br />
zur Situation in Deutschland<br />
gibt, ist es jedenfalls nicht der, dass sich<br />
die viel beschworene zentrale Rolle der<br />
Universitäten für die <strong>Forschung</strong> in einer<br />
entsprechenden Ressourcenallokation<br />
»Nicht Deutschland, sondern die<br />
USA geben mehr Geld für die<br />
außeruniversitäre <strong>Forschung</strong> aus.«<br />
materialisierte: Der prozentuale Anteil<br />
der außeruniversitären <strong>Forschung</strong> an<br />
den staatlichen Ausgaben für FuE ist in<br />
Amerika zwar geringfügig kleiner als<br />
hierzulande, das Verhältnis zwischen<br />
öffentlichen Ausgaben für die Hochschulen<br />
und für <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
aber tendenziell genau umgekehrt.<br />
Nicht Deutschland, sondern die USA<br />
geben mehr Geld für die außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong> als für die an Hochschulen<br />
aus. Interessant ist allerdings die unterschiedliche<br />
Verteilung dieser Mittel:<br />
Programmforschung an Großforschungseinrichtungen<br />
schlägt in<br />
Deutschland viel stärker zu Buche als in<br />
Amerika. Dort ist nicht nur die Hochschullandschaft<br />
viel bunter und vielgestaltiger<br />
als bei uns, sondern auch die<br />
der außeruniversitären <strong>Forschung</strong>. Dass<br />
das zu Verwirrung führen kann, ist<br />
leicht verständlich. Festzuhalten bleibt,<br />
dass die USA für ein neues institutionelles<br />
Design des deutschen <strong>Forschung</strong>ssystems<br />
wenig zu bieten haben.
Agentur 42 | Foto: Axel Stephan<br />
Wissenschaft<br />
braucht Zeit<br />
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee<br />
Anglist und Präsident der<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />
DHV-Mitglied seit 2004.<br />
Köpfe die Wissen schaffen
368 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Hochschulpolitische<br />
Metaphernlehre<br />
Über eine DHV-Umfrage zur Kooperation<br />
im Wissenschaftssystem<br />
| FELIX G RIGAT | Der Deutsche Hochschulverband<br />
hat Minister, Abgeordnete und Repräsentanten von Wissenschaftsorganisationen<br />
zum Verhältnis von Universitäten und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>sorganisationen<br />
befragt. Dabei geht es auch um das Alleinstellungsmerkmal der<br />
Universität und die Finanzierungsstrukturen. Einige Schlaglichter.*<br />
Die Chancen stehen gut, dass<br />
künftige Chronisten der gegenwärtigen<br />
Hochschulpolitik<br />
eine anatomische Wende, einen „anatomic<br />
turn“, bescheinigen. Da vom Geist,<br />
der Idee oder der Kultur schon lange<br />
nicht mehr die Rede ist, sind zur Zeit<br />
folgerichtig Körpermetaphern verstärkt<br />
im Gebrauch. Körpermetaphern für das<br />
Gemeinwesen sind seit der antiken Stoa<br />
oder Thomas Hobbes nicht unbedingt<br />
etwas Neues, interessant ist aber deren<br />
eigenwilliger hochschulpolitischer Einsatz,<br />
der zu merkwürdigen Anatomien<br />
führt. Dabei ist daran zu erinnern, dass<br />
Metaphern helfen, wo Begriffe<br />
nicht so recht weiter-<br />
kommen – was für die auf<br />
klare und distinkte Begriffe<br />
angewiesene Wissenschaft<br />
wiederum ein wenig bedenklich<br />
ist. Nach Hans<br />
Blumenberg gibt es „absolute<br />
Metaphern“, die das<br />
Denken grundlegend strukturieren. Ihre<br />
Wahrheit sei pragmatisch. Sie geben, so<br />
Blumenberg, einer Welt Struktur, repräsentieren<br />
das nie erfahrbare, nie übersehbare<br />
Ganze der Realität. „Dem historisch<br />
verstehenden Blick indizieren<br />
sie also die fundamentalen, tragenden<br />
Gewissheiten, Vermutungen, Wertun-<br />
AUTOR<br />
Felix Grigat, M.A., ist verantwortl.<br />
Redakteur von<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />
gen, aus denen sich die Haltungen, Erwartungen,<br />
Tätigkeiten und Untätigkeiten,<br />
Sehnsüchte und Enttäuschungen,<br />
Interessen und Gleichgültigkeiten einer<br />
Epoche regulierten“. Man lese diesen<br />
Satz zweimal in Ruhe, um sich dann<br />
den Metaphern auszusetzen, die für die<br />
Universitäten gebraucht werden.<br />
Klarer Favorit für die Lokalisierung<br />
der Universitäten im Wissenschaftssystem<br />
ist die Herzmetapher. Der aktuell<br />
häufige Gebrauch geht wohl auf DFG-<br />
Präsident Peter Strohschneider zurück,<br />
der die Universitäten aufgrund ihrer besonderen<br />
Komplexität als „Herzkam-<br />
»Klarer Favorit für die<br />
Lokalisierung der Universitäten<br />
im Wissenschaftssystem ist<br />
die Herzmetapher.«<br />
mer“ der Wissenschaft bezeichnete. Wer<br />
die zweite, anatomisch notwendige<br />
Kammer besetzt, sagte er nicht. Seither<br />
hat diese Vorstellung eine erstaunliche<br />
Karriere gemacht und taucht auch in<br />
den Antworten auf die Umfrage des<br />
DHV auf. So sind die Universitäten für<br />
die Vorsitzende des Bildungsausschusses<br />
des Deutschen Bundestages, Ulla<br />
Burchardt, das (anatomisch etwas<br />
merkwürdige) „Herzstück unseres Wissenschafts-<br />
und <strong>Forschung</strong>ssystems“.<br />
Für Krista Sager, Sprecherin für Wissenschaftspolitik<br />
der Bundestagsfraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen, das (ganze)<br />
„Herz des deutschen Wissenschafts-<br />
systems“. Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion<br />
für <strong>Forschung</strong>spolitik,<br />
Martin Neumann, hat allerdings mit<br />
dem Herzen nicht viel im Sinn und<br />
sieht in den Universitäten „das Rückgrat<br />
des Wissenschaftssystems“. Eigentlich<br />
ist damit die Auktion für das für die<br />
Universitäten als Metapher beliebteste<br />
Körperteil eröffnet. Doch es verwundert,<br />
dass die naheliegendste Metapher<br />
der Universitäten als dem „Gehirn des<br />
Wissenschaftssystems“ offenbar niemandem<br />
einfällt. Macht aber erstmal<br />
nichts, man will ja mit diesem Sprachgebrauch<br />
für die Universitäten nur das<br />
Beste: Ohne sie läuft eben die ganze<br />
Chose nicht.<br />
„Kooperation auf Augenhöhe“<br />
Geht es um das Verhältnis von Universitäten<br />
und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen,<br />
werden beide<br />
nunmehr als ganze Körper gesehen. Es<br />
geht um eine avisierte oder wiederherzustellende<br />
Kooperation „auf Augenhöhe“.<br />
Das bedeutet für die Universitäten<br />
eine Verwandlung vom Einzelorgan zu<br />
einem Körper in stattlicher Größe. Dazu<br />
gehöre nach Ansicht des bayerischen<br />
Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch,<br />
dass sich die finanziellen Möglichkeiten<br />
von Universitäten und außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
nicht auseinander entwickelten. Der<br />
thüringische Wissenschaftsminister<br />
Christoph Matschie bringt mit „Vernetzung“<br />
eine weitere Großmetapher ins<br />
Spiel. Die „Vernetzung“ zwischen außeruniversitärer<br />
und universitärer <strong>Forschung</strong><br />
müsse weiter „gestärkt werden“.<br />
Dabei greift er gleichsam hilfesuchend<br />
eine alte Metapher auf und fordert, die<br />
Hochschulen müssten die „zentrale<br />
Säule im Wissenschaftssystem“ sein.<br />
Wie sich Säule(n) und Netz zueinander<br />
verhalten, sagt er nicht. Die Rolle der
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AUS DER BALANCE GERATEN? 369<br />
Hochschulen in der <strong>Forschung</strong> müsse<br />
künftig gestärkt werden, weil sie zurzeit<br />
finanziell „nicht so gut abgesichert“ seien<br />
wie die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen.<br />
Für „klug gegliedert“ hält der Präsident<br />
der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft,<br />
Peter Strohschneider, das deutsche<br />
Wissenschaftssystem, und zwar in<br />
einem „Gefüge von Hochschulen, außeruniversitären<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
und Förderorganisationen“. Es sei<br />
ein „höchst ausdifferenziertes, pluralistisches<br />
und dezentrales Gebilde“. In<br />
den letzten Jahren sei allerdings eine<br />
„scherenartige Entwicklung“ des Verhältnisses<br />
von außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
und Universitäten<br />
zu beobachten. Die Drittmittelabhängigkeit<br />
der einen sei zurückgegangen,<br />
während die Bedeutung wettbewerblich<br />
eingeworbener Drittmittel und<br />
ihr Anteil an der Finanzierung der <strong>Forschung</strong><br />
in den Hochschulen gegenüber<br />
den Mitteln aus der Grundfinanzierung<br />
gewachsen seien. Diesem Trend sei entgegenzuwirken.<br />
Das Alleinstellungsmerkmal<br />
der Universitäten<br />
Aber nach welchem Kriterium werden<br />
die Urteile gefällt? Einen Hinweis darauf<br />
bieten die Antworten auf die gestellte<br />
Frage: „Worin sehen Sie das Alleinstellungsmerkmal<br />
der Universität?“<br />
Hier wird in der Regel durchaus universitätstheoretisch<br />
und politisch korrekt<br />
»Es kommt darauf an, Balance in<br />
diesem System zu halten.«<br />
geantwortet. Es sei die Einheit von <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong>, damit zusammenhängend<br />
das Promotions- und Habilitationsrecht.<br />
Zentral sei die „Heranbildung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses“<br />
(Dorothee Stapelfeld, Senatorin<br />
für Wissenschaft der Hansestadt<br />
Hamburg). Dazu käme die „Fächerbreite“,<br />
wie sie in der Wissenschaftslandschaft<br />
keine zweite Einrichtungsart in<br />
sich vereinige (Wolfgang Heubisch).<br />
Durchaus nachdenklich zeigt sich die<br />
Junge Akademie, für die die Verbindung<br />
von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> mehr sein<br />
müsse als das parallele Erfüllen zweier<br />
Funktionen unter einem institutionellen<br />
Dach. Allgemein kennzeichne die Universität<br />
gerade, dass sie wenig speziali-<br />
siert sei: „Die Universität bildet nicht allein<br />
Akademiker, nicht einmal bevorzugt<br />
Forscher aus, sondern wissen-<br />
»Die Universität bildet<br />
wissenschaftlich gebildete Eliten<br />
für viele gesellschaftliche<br />
Bereiche aus.«<br />
schaftlich gebildete Eliten für viele gesellschaftliche<br />
Bereiche“. Für die DFG<br />
ist die Universität „konstitutiv für unser<br />
Wissenschaftssystem“. Sie sei der einzige<br />
Ort, der das ganze Fächerspektrum<br />
der modernen Wissenschaft abdecke<br />
und auf allen Ebenen alle wissenschaftlichen<br />
Funktionen ausübe. Die Wissenschaft<br />
aber lebe auch im Spannungsverhältnis<br />
zwischen der Erwartungshaltung<br />
der Gesellschaft auf der einen Seite<br />
und ihren intrinsischen Dynamiken<br />
auf der anderen. Die Universität sei daher<br />
auch der wichtigste Ort, an dem beides<br />
produktiv miteinander verknüpft<br />
werden könne. Alle anderen Einrichtungen<br />
des Wissenschaftssystems seien<br />
gleichermaßen angewiesen auf „spezifische<br />
Leistungen der Universitäten“.<br />
Die Finanzierungsfrage<br />
Eine weitere Frage lautet: „Welche Finanzierungsstrukturen<br />
und -schlüssel<br />
sollen für die (außerindustrielle) wissenschaftliche<br />
<strong>Forschung</strong> in Deutschland<br />
gelten?“ Die Antworten hierauf<br />
überraschen nach den bis-<br />
herigen Aussagen nicht.<br />
Nach Ansicht der DFG<br />
komme es darauf an, „Balance<br />
in diesem System zu<br />
halten“. Die Balancen zwischen<br />
Kooperation und Konkurrenz,<br />
Integration und Ausdifferenzierung sowie<br />
zwischen den verschiedenen Funktionen<br />
und Qualitätsstufen von Wissenschaft<br />
und nicht zuletzt auch die organisatorische<br />
Balance zwischen den Universitäten<br />
und den Einrichtungen der<br />
außeruniversitären <strong>Forschung</strong>. Etwas<br />
weniger harmonisierend lautet die Antwort<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft. Die<br />
im föderalen System historisch gewachsene<br />
und zum Teil in sich nicht schlüssige<br />
Finanzierungsstruktur des deutschen<br />
Wissenschaftssystems verleite periodisch<br />
dazu, den „großen Wurf“ zu fordern.<br />
Nachhaltig bewege die Fraunhofer-Gesellschaft<br />
eher die Frage nach<br />
Leistungsorientierung und Effizienz:<br />
„Setzen wir die begrenzten Mittel – unabhängig<br />
von Schlüsseln und Strukturen<br />
– dort ein, wo wir am meisten Ergebnisse<br />
und Wirkung erzeugen?“<br />
Die Junge Aka-<br />
demie bemerkt, dass bedingt<br />
durch die verschiedenen<br />
finanziellen Möglichkeiten<br />
von Bund und Ländern<br />
gegenwärtig bei den<br />
Finanzierungsstrukturen<br />
die Projektförderung gegenüber der institutionellen<br />
Förderung einen vergleichsweise<br />
großen Raum einnehme.<br />
Dies wäre längerfristig nicht effizient<br />
und effektiv. Deshalb wäre es wünschenswert,<br />
den Artikel 91b GG zu<br />
überdenken. Welcher Finanzierungsschlüssel<br />
für Universitäten sinnvoll wäre,<br />
hänge von der angestrebten Gesamtstruktur<br />
des Wissenschaftssystems ab.<br />
Eine Änderung des Artikels 91b fordert<br />
auch die Alexander von Humboldt-Stiftung.<br />
Die Antworten auf die Fragen des<br />
Hochschulverbandes geben einen guten<br />
Eindruck von der derzeitigen Diskussion<br />
um das Verhältnis von außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen und<br />
Universitäten. Es fehlt der Aspekt der<br />
Macht und der Einflussgewinnung oder<br />
der Angst vor Machtverlust. Wie sonst<br />
auch, lässt der Gebrauch der Metaphern<br />
ahnen, welche „Tätigkeiten und<br />
Untätigkeiten, Interessen und Gleichgültigkeiten“<br />
(Blumenberg) die aktuelle<br />
Hochschulpolitik regieren. Immerhin.<br />
* Die komplette DHV-Umfrage kann bei der Redaktion<br />
von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> angefordert<br />
werden.
370 AUS DER BALANCE GERATEN? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
haben im Jahr<br />
2011 in Deutschland rund elf<br />
Milliarden Euro in <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />
investiert. Das waren sechs<br />
Prozent mehr als im Jahr 2010. Gleichzeitig<br />
stieg die Zahl der in Einrichtungen<br />
für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />
eingesetzten Arbeitskräfte in sog. Vollzeitäquivalenten<br />
um 3,5 Prozent auf<br />
93 700 Personen.<br />
Die außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
hatten 2011 einen Anteil<br />
von 14,7 Prozent an den gesamten Ausgaben<br />
für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />
in Deutschland. Auf die Hochschulen<br />
entfielen 18 Prozent. Der größte Teil –<br />
gut zwei Drittel (67,3 Prozent) der <strong>Forschung</strong>s-<br />
und Entwicklungsausgaben<br />
– floss in<br />
den Unternehmenssektor.<br />
Insgesamt wurden in den<br />
drei Sektoren 2011 nach<br />
vorläufigen Berechnungen<br />
74,8 Milliarden Euro<br />
für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung<br />
aufgewendet.<br />
Dies entspricht einem<br />
Anteil von 2,88 Prozent<br />
am Bruttoinlandsprodukt.<br />
In der Wachstumsstrategie<br />
für die Europäische<br />
Union „Europa<br />
2020“ wurde europaweit<br />
ein Anteil von 3 Prozent<br />
am Bruttoinlandsprodukt<br />
als Ziel für das Jahr 2020<br />
formuliert.<br />
Fast die Hälfte (47,9<br />
Prozent) der Mittel für<br />
außeruniversitäre <strong>Forschung</strong><br />
wurde mit 5,3<br />
Milliarden Euro in den<br />
Naturwissenschaften aus-<br />
gegeben. Gut ein Viertel<br />
(26,1 Prozent) entfiel mit<br />
Außeruniversitäre <strong>Forschung</strong><br />
in Zahlen<br />
2,9 Milliarden Euro auf Ingenieurwissenschaften.<br />
Weitere 1,4 Milliarden<br />
Euro (12,5 Prozent) der <strong>Forschung</strong>sausgaben<br />
flossen in die Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
0,9 Milliarden Euro<br />
(8,3 Prozent) in die Humanmedizin und<br />
»Fast die Hälfte der Mittel wurde<br />
in den Naturwissenschaften<br />
ausgegeben.«<br />
0,6 Milliarden Euro (5,2 Prozent) in<br />
die agrarwissenschaftliche <strong>Forschung</strong>.<br />
Zu den außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
gehören Einrichtungen<br />
von Bund, Ländern und Ge-<br />
Unternehmen<br />
67,3 Prozent<br />
Außeruniversitäre<strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
14,7 Prozent<br />
Hochschulen<br />
18 Prozent<br />
Anteil an den Gesamtausgaben für <strong>Forschung</strong> und Entwicklung in Deutschland<br />
meinden sowie öffentlich geförderte private<br />
Einrichtungen ohne Erwerbszweck.<br />
Auf die gemeinsam von Bund<br />
und Ländern geförderten privaten <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
entfielen 2011<br />
mit rund 8,2 Milliarden Euro drei Viertel<br />
(74,9 Prozent) der ge-<br />
samtenaußeruniversitären <strong>Forschung</strong>sausgaben.<br />
Davon gaben die Helmholtz-Zentren<br />
3,5 Milliarden<br />
Euro, die Institute<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
1,8 Milliarden Euro, die Institute<br />
der Max-Planck-Gesellschaft 1,6 Milliarden<br />
Euro und die Einrichtungen der<br />
Leibniz-Gemeinschaft 1,2 Milliarden<br />
Euro aus. Auf die Akademien der Wissenschaften<br />
entfielen 0,1<br />
Milliarden Euro.<br />
Die <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
von Bund,<br />
Ländern und Gemeinden<br />
hatten mit 1,2 Milliarden<br />
Euro einen Anteil<br />
von 11 Prozent an<br />
den gesamten Ausgaben<br />
der außeruniversitären<br />
Einrichtungen für <strong>Forschung</strong><br />
und Entwicklung.<br />
Sonstige öffentlich<br />
geförderte <strong>Forschung</strong>seinrichtungen,einschließlich<br />
der wissenschaftlichenBibliotheken<br />
und Museen, gaben<br />
2011 zusammen 1,5<br />
Milliarden Euro (14,1<br />
Prozent) für <strong>Forschung</strong><br />
und Entwicklung aus.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
<strong>2013</strong>
www.shutterstock.com (2)<br />
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372 UNIVERSITÄT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Universität, Prestige,<br />
Organisation<br />
Soziologiekolumne<br />
| JÜRGEN K AUBE | Universitäten sind Organisationen,<br />
deren Leistungen sich der Beurteilung von Laien entziehen. Doch benötigen<br />
sie für ihre hochspezialisierte Tätigkeit Geld der öffentlichen Hand. Wie<br />
können sie sich das Interesse oder das Wohlwollen der Allgemeinheit sichern?<br />
Ende der Fünfziger Jahre studierte<br />
der amerikanische Organisationssoziologe<br />
Charles Perrow,<br />
der später durch seine <strong>Forschung</strong>en<br />
über technologische Katastrophen berühmt<br />
werden sollte, im Rahmen seiner<br />
Doktorarbeit ein kleines Krankenhaus<br />
in Michigan. Das Krankenhaus hatte<br />
sich damals gerade eine Public Relations-Abteilung<br />
zugelegt und ihr einen<br />
relativ großen Handlungsspielraum eingeräumt.<br />
Dem lag die Überlegung zugrunde,<br />
dass Krankenhäuser wie alle<br />
Organisationen auf die Unterstützung<br />
ihrer Umwelt angewiesen sind. Wenn<br />
sich keine fähigen Mediziner um Stellen<br />
bewerben, kann man keine fähigen Mediziner<br />
einstellen. Fehlen gute Patienten,<br />
zahlungskräftige oder solche mit interessanten<br />
Krankheiten, nützen die fähigsten<br />
Mediziner nichts. Wohlwollen<br />
seitens der lokalen Politik ist auch willkommen.<br />
Und so weiter.<br />
Das Problem für manche Organisationen<br />
ist nun allerdings, dass sie ihre<br />
eigentliche Leistungsfähigkeit nur<br />
schwer kommunizieren können. Worauf<br />
erfolgreiche Therapien beruhen, ob<br />
die Ärzte den Stand der <strong>Forschung</strong> kennen,<br />
wie gut das Krankenhaus organisiert<br />
ist und ob scheiternde Behandlungen<br />
auf Grenzen der Medizin oder auf<br />
mangelhafte Professionalität zurückge-<br />
AUTOR<br />
Jürgen Kaube ist Redakteur bei<br />
der Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung für Wissenschafts- und<br />
Bildungspolitik und Ressortleiter<br />
für die „Geisteswissenschaften“.<br />
hen, das alles ist für Laien schwer einsehbar.<br />
Wenn Autos gut fahren, kann<br />
man vermuten, dass sich das herumspricht.<br />
Was aber ist, wenn Qualität von<br />
außen nur schwer durchschaut werden<br />
kann? Was, wenn es sogar unsicher ist,<br />
ob Produktion und Erfolg miteinander<br />
einhergehen? Manche Patienten sterben<br />
eben doch, und wenn sich die Organisation<br />
noch so anstrengt.<br />
Perrows These war, dass in einem<br />
solchen Fall der Versuch nahe liegt, die<br />
»Der Ruf einer Klinik steigt, so<br />
die PR-Abteilung, wenn sich die<br />
Patienten wohl fühlen.«<br />
Umwelt durch, wie er formuliert „indirect<br />
indexes“ zu beeindrucken, also<br />
durch den Aufbau von Prestige, das auf<br />
verständlichen, leicht kommunizierbaren<br />
Signalen beruht. Wenn die eigentlichen<br />
Leistungen der Klinik nicht verstehbar<br />
sind, dann kann man die Klienten<br />
immer noch durch andere Leistungen<br />
beeindrucken. Aus Sicht der Krankenbehandlung<br />
sind das zwar Leistungssurrogate,<br />
die aber den Vorteil haben,<br />
dass man sie sehr viel stärker unter<br />
Kontrolle hat als den Behandlungserfolg<br />
oder die Einsichtsfähigkeit der<br />
Klienten.<br />
Der Ruf einer Klinik, so der Gedanke<br />
der PR-Abteilung, steigt, wenn sich<br />
die Patienten wohlfühlen. Darum konzentrierte<br />
sie sich auf die Hotelaspekte<br />
des Krankenhauses. Es wurde den Patienten<br />
erlaubt zu telefonieren, man installierte<br />
Fernsehgeräte an den Betten,<br />
Frisiersalons und Kioske wurden eingerichtet,<br />
auf Wunsch bekamen die Patienten<br />
jederzeit Kaffee und Tee gebracht,<br />
das Frühstück wurde verbessert.<br />
Außerdem wurden die festen Besuchszeiten<br />
abgeschafft, von den Ärzten<br />
hängte man im Eingangsbereich Fotografien<br />
auf, und es legte sich das Krankenhaus<br />
sogar ein kleines Medizin-Museum<br />
zu.<br />
Dies alles kam dem Renommee des<br />
Hospitals gleich doppelt zugute. Denn<br />
viele dieser Maßnahmen hatten nicht<br />
nur den Vorzug, den Patienten und ihren<br />
Angehörigen zu gefallen. Sie stellten<br />
überdies für die lokale Presse Ereignisse<br />
dar. Die Installation der Fernsehgeräte,<br />
die Abschaffung der Be-<br />
suchszeiten, das Museum<br />
usw. führten zu Berichten.<br />
Das galt auch für kostspieliges<br />
Diagnosegerät, das angeschafft<br />
und dem Publikum<br />
gezeigt wurde. Das<br />
Krankenhaus erhielt Preise, für das beste<br />
Krankenhaus der Region und so. Das<br />
wiederum machte es für Ärzte als prominenter<br />
Arbeitsort bekannt, der Spielraum<br />
der Personalauswahl wurde größer.<br />
Die lokale Politik war mit all dem<br />
sehr zufrieden.<br />
Aber. In der Organisation selber begann<br />
man allmählich, alle diese Errungenschaften,<br />
die das Prestige der Klinik<br />
erhöhten, mit gemischten Gefühlen zu<br />
betrachten. Immer mehr Ressourcen<br />
nämlich wanderten von den zentralen<br />
Aufgaben in die peripheren. Das Geld,<br />
das im Museum steckte, konnte man<br />
nicht mehr für Behandlungen oder Personal<br />
ausgeben, die Frisiersalons und<br />
Fernsehgeräte zogen eigene Verwaltungsstellen<br />
nach sich. Außerdem telefonierten<br />
die Patienten oder tranken<br />
Tee, wenn die Ärzte sie gerade behandeln<br />
wollten. Besucher waren erlaubter-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> UNIVERSITÄT 373<br />
weise zu ganz ungünstigen Zeiten präsent.<br />
Die Ärzte wiederum wurden auf<br />
dem Gang ständig von Angehörigen angesprochen,<br />
die sie auf den Fotografien<br />
identifiziert hatten. Ihre Namen waren<br />
nun überdies der Presse bekannt, sie<br />
mussten abends mit Anrufen rechnen.<br />
Die typische Abneigung von Professionen<br />
gegen Publizität meldete sich. Der<br />
eigentliche Grenzfall aber war erreicht,<br />
als die PR-Abteilung, aus ihrer Perspektive<br />
völlig nachvollziehbar, darauf hinwies,<br />
dass die Klinik sich das größte<br />
Prestige durch human-interest-stories<br />
über Patienten und Ärzte sichern könnte.<br />
Von da an wurde der Einfluss des<br />
Prestigebüros wieder zurückgefahren.<br />
Soziologie der Universität<br />
Es liegt auf der Hand, weshalb dieser<br />
kleine Auszug aus Perrows organisationssoziologischer<br />
Feldforschung für die<br />
Soziologie der Universität einschlägig<br />
ist. Universitäten sind Organisationen,<br />
für die in noch höherem Maße gilt, dass<br />
sich ihre Leistungen der Beurteilung<br />
von Laien entziehen. Welcher Leser<br />
könnte beispielsweise sagen, was<br />
„wandnahe Mehrphasenströmungen“<br />
sind? Oder wozu man „Thetafunktionen<br />
auf Modulräumen von Vektorbündeln“<br />
braucht? Oder die Frage beantworten<br />
„Was kann das Affordanz-Konzept<br />
für eine Methodologie der Populärkulturforschung<br />
‚leisten’?“ Und wenn<br />
es einen Leser gibt, der sich da jeweils<br />
auskennt, so gewiss doch keinen, der alle<br />
drei Fragen bejahen könnte. Die Wissenschaftler<br />
sind auch darum ihr eigenes<br />
Publikum, sie wenden sich primär<br />
an ihresgleichen, Kritik an ihrer Kerntätigkeit<br />
von außen verbitten sie sich. Sie<br />
stehen nicht zur Wahl, verkaufen in der<br />
Regel nichts am Markt, pochen auf<br />
Selbstverwaltung und Selbstrekrutierung.<br />
Zugleich hat die Universität einen<br />
immensen Bedarf an Außenunterstützung.<br />
Sie ist kostspielig, und sie verlangt<br />
von jungen Leuten, sich Jahre ihres Lebens<br />
an ihr aufzuhalten und hochspeziellen<br />
Orientierungen zu folgen, um<br />
am Ende mit einem Zertifikat entlassen<br />
zu werden, das die Anfangsvoraussetzung<br />
eines unbekannten Berufslebens<br />
sein soll. Die <strong>Forschung</strong> wiederum verlangt<br />
Ressourcen nicht nur für Erkenntnisse,<br />
die allein sie selbst beurteilen<br />
kann. Sie verlangt diese Ressourcen<br />
auch ganz offensiv für Einsichten, die<br />
nur innerhalb der Wissenschaft selbst<br />
verwendungsfähig sind und keinerlei<br />
technologische Folgen haben, beispiels-<br />
weise, weil sie sich auf Sachverhalte beziehen,<br />
die sich nicht ändern lassen:<br />
Milchstraßen, ferne Epochen, Shakespeare,<br />
Gott oder die Juristenausbildung.<br />
Hie und da ergeben sich Nutzfernwirkungen<br />
solcher kognitiven Insichgeschäfte,<br />
die dann mit entsprechenden<br />
Fanfaren gefeiert werden, vom<br />
Teflon bis zu primzahlbedingten Ver-<br />
»Universitäten sind Organisationen,<br />
deren Leistungen sich der<br />
Beurteilung von Laien entziehen.«<br />
schlüsselungstechniken. Doch mittels<br />
der Unterscheidung von angewandter<br />
<strong>Forschung</strong> und Grundlagenforschung<br />
hält man sich unter Hinweis auf langfristige<br />
Zeithorizonte und darauf, dass<br />
man bestenfalls findet, was man nicht<br />
gesucht hat (Robert K. Merton und Elinor<br />
Barber), Rückfragen nach den Investitionsplänen<br />
der <strong>Forschung</strong> und ihren<br />
Auszahlungserwartungen vom Leib.<br />
Der Prestige-Investitions-<br />
Kreislauf<br />
Wie also, lautet die Frage, sichert sich<br />
eine solche Organisation, die einerseits<br />
immer spezialistischer und insofern für<br />
die meisten immer unverständlicher<br />
produziert und andererseits dafür immer<br />
mehr Geld benötigt, das Wohlwollen<br />
oder auch nur das Interesse ihrer<br />
Umwelt? Die naheliegende Antwort<br />
hält sich an das Publikum, das auch<br />
Wissenschaftler haben: die Studenten.<br />
Aufbau von Prestige würde dann ganz<br />
analog zur Orientierung an den Patienten<br />
bedeuten, dass sich die Studenten<br />
an der Universität wohlfühlen müssen.<br />
Das ist ersichtlich nicht der deutsche<br />
Weg, aber beispielsweise der amerikanische,<br />
den dort leistungsfähige Colleges<br />
und Universitäten beschreiten, indem<br />
sie auch Aspekte des Studiums kultivieren,<br />
die das Leben und die Sozialisiation<br />
der Studenten als Elite betreffen.<br />
Das Renommee der Hochschulen entsteht<br />
über den Ruf, den sie bei denjenigen<br />
haben, die für <strong>Lehre</strong> an ihnen bezahlen<br />
oder mittels der Abschlüsse aufgrund<br />
jenes Rufes selber zahlungsfähig<br />
werden. Denn neben der Bildung wird<br />
auch das Prestige auf die Studenten<br />
transferiert. Die Finanzkrise seit 2008<br />
hat diesen Prestige-Investitions-Kreislauf<br />
empfindlich gestört, indem prestigebasierte<br />
Einkommenserwartungen<br />
von Studenten enttäuscht worden sind,<br />
die zur Aneignung des Prestiges Kredite<br />
aufgenommen hatten und von denen in<br />
dieser Lage viele fast natürlicherweise<br />
zu Mitgliedern der Occupy-Bewegung<br />
wurden.<br />
Zu einer ganz anderen Antwort<br />
kommt man, wenn man versucht, das<br />
Prestige der Universitäten über <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
zu erhöhen. Hierfür<br />
war in Deutschland zuletzt die Exzelleninitiative<br />
mit ihrer<br />
weithin sichtbaren Verteilung<br />
erheblicher Finanzmittel<br />
im Rahmen<br />
eines Wettbewerbs einschlägig.<br />
Das erste nämlich,<br />
was einem soziologisch<br />
an ihr und der Epoche auffallen<br />
muss, der solche Förderung einleuchtet,<br />
ist die immense Erhöhung an Außenkommunikation,<br />
die in den vergangenen<br />
fünfzehn Jahren seitens der Universitäten<br />
betrieben wurde. Diese neue<br />
Mitteilsamkeit ist kein Effekt der Exzellenzinitiative,<br />
schon vorher hatte sich<br />
so gut wie jede deutsche Hochschule<br />
ein eigenes Magazin zugelegt – gewissermaßen<br />
Firmenzeitschriften -, das<br />
Pressewesen ausgedehnt, hatte an Initiativen<br />
wie „Public Understanding of<br />
Sciences and Humanities“ teilgenommen,<br />
sich an „Wissenschaftsjahren“ beteiligt<br />
usw. Die Rektoren und Präsidenten<br />
sind Unternehmenssprecher geworden.<br />
Diese neue Mitteilsamkeit ist dabei<br />
kein Privileg des Wissenschaftssystems,<br />
wenn man an all die Podien, Talk-<br />
Shows, Foren und Internetauftritte<br />
denkt, die inzwischen die Öffentlichkeit<br />
intensiv bearbeiten.<br />
Insofern wäre es nur eine leichte<br />
Übertreibung zu sagen: Die Exzellenzinitiative<br />
ist ihrerseits ein Effekt jener<br />
neuen Mitteilsamkeit über die Grenzen<br />
von einander im Grunde schwer verständlichen<br />
Arbeitsbereichen hinweg.<br />
Von ihren Anfängen an war eine ihrer<br />
wichtigsten Aufgaben, die Universitäten<br />
als leistungsfähige Organisationen zu<br />
kommunizieren. Von ihren Anfängen<br />
an waren sie und die Wissenschaftspolitik,<br />
für die sie ein Instrument darstellte,<br />
den Massenmedien zugewandt. Das begann<br />
von Seiten der Politik, die das<br />
Spektakel der Versteigerung von<br />
UMTS-Lizenzen in eine prominente<br />
Zweckbindung der dabei erlösten Milliardenbeträge<br />
überführen wollte. Das<br />
setzte sich fort in dem heute schon wieder<br />
vergessenen Umstand, dass die SPD<br />
im Januar 2004 sich mit dem Gedanken<br />
einer „Spitzenuniversität“ auch deshalb<br />
anfreunden konnte, weil das damals die<br />
Medienaufmerksamkeit vom Dreikö-
374 UNIVERSITÄT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
nigstreffen der FDP ablenkte. Wir erinnern<br />
uns: Es war die Zeit, in der die<br />
Umfragewerte der Regierung Schröder<br />
kritisch wurden, zehn Wochen nach der<br />
Verkündigung des Projekts „Eliteuniversitäten“<br />
wurde Gerhard Schröder<br />
von Franz Müntefering als SPD-Vorsitzender<br />
abgelöst.<br />
Rankings<br />
Doch das sind nur zeithistorische Fußnoten.<br />
Entscheidender ist der Wille, die<br />
Universitäten nicht nur mit Finanzmitteln<br />
auszustatten, sondern auch mit<br />
Prestige. Hierzu gehören die anfänglichen<br />
Erzählungen vom deutschen Harvard<br />
oder Stanford. Sie sind dann zwar<br />
recht bald wieder verblasst, weil es ja<br />
Leute gibt, die erzählen können, wie es<br />
in Harvard oder Stanford aussieht. Aber<br />
was von solchen Vergleichen geblieben<br />
ist, sind die internationalen Rangtabellen,<br />
die Universitäten inzwischen als informativ<br />
behandeln, obwohl jeder weiß<br />
und auch zugibt, dass sie es nicht sind.<br />
Das dabei verwendete Argument dokumentiert<br />
genau, was man der Abkürzung<br />
halber als Perrow-Effekt bezeichnen<br />
kann: Die zunehmende Akzeptanz<br />
von Gesichtspunkten, die nur der Außendarstellung<br />
dienen, intern aber bestenfalls<br />
Kostenfaktoren sind und<br />
schlimmstenfalls die Kommunikation<br />
verzerren. Und zwar Akzeptanz bei vollem<br />
Bewusstsein. Einer der häufigsten<br />
Sätze zu den Hochschulreformen der<br />
vergangenen Dekade, lautet: Gewiss, es<br />
ist eigentlich unsinnig, aber es muss<br />
sein, es geht nicht anders.<br />
»Entscheidender ist der Wille, die<br />
Universitäten nicht nur mit<br />
Finanzmitteln auszustatten,<br />
sondern auch mit Prestige.«<br />
Auch hier gilt, dass es Rankings natürlich<br />
schon vor der Exzellenzinitiative<br />
gegeben hat. Hochschulvergleiche sowieso.<br />
Rankings sind in Deutschland,<br />
nach einigen Vorläufern Mitte der achtziger<br />
Jahre, seit etwa zwanzig Jahren<br />
prominent. An der Exzellenzinitiative<br />
war jedoch von Beginn an bemerkenswert,<br />
dass sie das Tabellen-Bewusstsein<br />
– ähnlich übrigens wie das DFG-Förderranking<br />
- nach innen getragen hat.<br />
Der Wettbewerb um den Titel „Exzellenzuniversität“<br />
– also das Verfahren in<br />
der sogenannten dritten Förderlinie für<br />
„Zukunftskonzepte“ – hatte genau so<br />
wie das Zählen der Exzellenzcluster<br />
und Graduiertenschulen von vornherein<br />
den Sinn, eine Konkurrenz um<br />
Plätze zu eröffnen.<br />
Nun, Sport ist ein populäres Feld,<br />
und auch wer nichts von Wissenschaft<br />
oder Universitäten versteht, versteht<br />
doch, dass es Gründe dafür geben muss,<br />
dass München hier fast immer auf Platz<br />
eins steht, Dortmund aber nur dort und<br />
nicht hier. Die Probleme dieser Form<br />
»Die Rektoren und Präsidenten<br />
sind Unternehmenssprecher<br />
geworden.«<br />
von Außenorientierung liegen ebenso<br />
auf der Hand. Wie groß soll die Liga eigentlich<br />
sein? Muss es Absteiger geben?<br />
Muss es Aufsteiger geben? Und wer<br />
sind die eigentlichen Absteiger: solche,<br />
den Zugang zur Ersten Liga nicht erlangt<br />
haben, oder solche die einmal dabei<br />
waren und dann zurückgestuft wurden.<br />
Monetär wäre kurzfristige Teilhabe<br />
besser als nie dabei gewesen zu sein,<br />
was das Prestige und die innerorganisatorischen<br />
Konflikte angeht, in der Perrow-Dimension<br />
also, scheint es umgekehrt<br />
zu sein.<br />
Solche Fragen lassen sich jedenfalls<br />
herrlich diskutieren, auch in Medien,<br />
deren Personal nicht in der Lage wäre,<br />
auch nur einen einzigen <strong>Forschung</strong>sbeitrag<br />
eines beliebigen Exzellenzclusters<br />
kognitiv einzuordnen. Die Höhe der<br />
verausgabten Mittel dient in solchen<br />
Kontexten dann ebenfalls<br />
der Gesamtbeleuchtung des<br />
Verfahrens als außerordentlich.<br />
Zuletzt wurde eine<br />
Wissenschaftsministerin darum<br />
als die beste jemals in<br />
Deutschland amtierende<br />
bezeichnet, weil sie der <strong>Forschung</strong><br />
zu viel Geld verholfen<br />
hat. Auch hier ist das Geld in erster<br />
Linie ein Symbol für Prestige und weniger<br />
das Medium ökonomischer Rationalität.<br />
Schließlich existiert nicht einmal<br />
die Gegenrechnung, die beispielsweise<br />
den 2,7 Milliarden Euro der einstweilen<br />
letzten Vergaberunde eine<br />
Schätzung der Personenstunden gegenüberstellt<br />
hat, die in die 370 Anträge<br />
(Projektskizzen plus Vollanträge) eingegangen<br />
sind. Wenn man vorsichtig kalkuliert,<br />
dürfte man auf ungefähr 2,5<br />
Millionen Arbeitsstunden allein für die<br />
Anträge kommen; das Geld selbst war<br />
ja aber für die <strong>Forschung</strong> vorgesehen.<br />
Was das an Perrow-Effekten, also an<br />
antragshalber entgangener <strong>Forschung</strong>sund<br />
Lehrzeit sowie Verwaltungsarbeit<br />
bedeutet, bleibt bislang ungeschätzt.<br />
Die Universität macht sich mithin als<br />
wichtige und dynamische Institution<br />
verständlich, indem sie von dem, was<br />
sie eigentlich macht, absieht und sich<br />
für eine Arena einrichtet, deren Abläufe<br />
auf ein ebenso interessiertes wie ahnungsloses<br />
Publikum rechnen dürfen.<br />
Nur so kann man auch er-<br />
klären, dass Selbstbeschreibungen<br />
wie „Ambitionert<br />
und agil“ (Universität Bremen)<br />
oder „Die Universität<br />
der Synergien“ (TU Dresden)<br />
zustandegekommen<br />
sind.<br />
Demgegenüber ließe sich einwenden,<br />
dass der Exzellenzwettbewerb<br />
doch einfach nur die tatsächlich existierenden<br />
Qualitätsunterschiede der <strong>Forschung</strong><br />
an deutschen Universitäten<br />
kommuniziert hat. Das zugeschriebene<br />
Prestige entspräche, so gesehen, tatsächlichen<br />
<strong>Forschung</strong>sleistungen. Es<br />
handelte sich dann nicht um Reklame,<br />
sondern um die Beurteilung der Produkte<br />
selbst.<br />
Arbeit an den Fassaden<br />
Nun, es handelt sich um Anträge. Eine<br />
eigene Logik des Antragstellens hat sich<br />
etabliert, von der es gewagt wäre zu behaupten,<br />
dass sie die Logik der <strong>Forschung</strong><br />
selber ist. Es muss beispielsweise<br />
mehr interdisziplinärer Zusammenhang<br />
dargestellt werden, als tatsächlich<br />
existiert. Dem „Gott und die Welt-Cluster“<br />
(Ulrich Herbert) entspricht oft gar<br />
keine Kooperation diesseits der Beutegemeinschaft.<br />
Modethemen und Welträtsel<br />
bilden die Überschriften. Zwar<br />
kann man sich hier verteidigen, das alles<br />
seien doch nur die populären Fassaden,<br />
hinter denen nach wie vor Erkenntnisgewinn<br />
stattfindet. Doch die<br />
Arbeit an den Fassaden zehrt an den<br />
Ressourcen ebenso wie sie auf die Einstellungen<br />
der Fassadenbauer abfärbt:<br />
Irgendwann glauben sie tatsächlich, sie<br />
forschten interdisziplinär in Großgruppen<br />
an innovativsten Fragestellungen.<br />
Die Spezialisierung auf Mittelbeschaffung<br />
konkurriert mit der Weiterbildung<br />
der Akteure im Sachbereich. Die Rücksicht<br />
auf Trends und das, was Gutachter<br />
repräsentieren, verstärkt sich. Der Wettbewerb<br />
schafft seine eigene Wirklichkeit,<br />
indem nicht einfach verglichen<br />
wird, was an <strong>Forschung</strong> vorliegt, sondern<br />
<strong>Forschung</strong> erwartungskonform
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> UNIVERSITÄT 375<br />
und in Antizipation der zu liefernden<br />
Kennziffern (Promovendenzahl, Drittmittelhöhe,<br />
Publikationsfrequenz etc.)<br />
entworfen wird (Wendy Nelson Espeland<br />
und Michael Sauder).<br />
Ein anderer Einwand konzediert die<br />
„indirect indexes“, fragt aber, ob nicht<br />
der Vergleich von Hochschulen untereinander<br />
auch intern eine sinnvolle Sache<br />
ist, genau so wie das „bench-marking“,<br />
das in den Rangtabellen nur einen um<br />
der Popularisierung willen stark verkürzten<br />
Ausdruck findet, operativ aber<br />
den Hochschulen viel Erkenntnis über<br />
sich selbst bringt? Zu dieser Frage gehört<br />
eine andere oft gehörte Wendung,<br />
die, gewissermaßen mit einem Seufzer<br />
der Anstrengung verbunden, auch von<br />
vielen derjenigen zu hören ist, denen<br />
keine Ausschüttungen zuteil wurden:<br />
Es sei ein Ruck durch ihre Hochschule<br />
gegangen, Leute, die sich zuvor nichts<br />
zu sagen hatten, seien durch den<br />
Zwang, die Hochschule nach außen<br />
darzustellen und für den Wettbewerb<br />
einzurichten, erstmals miteinander ins<br />
Gespräch gekommen.<br />
Darin meldet sich ein tatsächliches<br />
Problem der Universität als Organisation.<br />
Denn der Grund dafür, dass viele<br />
deutsche Universitäten erst seit dem<br />
Bologna-Prozess und der Exzellenzinitiative<br />
wieder darüber nachgedacht haben,<br />
was sie sind und sein wollen, lag<br />
»Es ist vergeblich, primär über die<br />
Pflege der <strong>Forschung</strong>sdimension das<br />
Profil von Universitäten entwickeln<br />
zu wollen.«<br />
nicht nur im zuvor herrschenden Desinteresse<br />
der Organisationsmitglieder aneinander.<br />
Er liegt vermutlich viel mehr<br />
in einer organisationssoziologischen<br />
Besonderheit der Universität, auf die<br />
Peter M. Blau hingewiesen hat. Viele intern<br />
stark arbeitsteilige Organisationen<br />
können nämlich die Frage danach, was<br />
sie denn integriert, trivial beantworten:<br />
Die Arbeitsteilung ist die Integration.<br />
Denn da die einzelnen Tätigkeiten oder<br />
Abteilungen stark interdependent sind,<br />
insofern die Kurbelwellen irgendwie ins<br />
Gehäuse passen müssen, ergibt sich der<br />
Abstimmungsbedarf zwischen denen,<br />
die das eine, und denen, die das andere<br />
machen, von selbst. Es bedarf nur einer<br />
Instanz, die diesen Bedarf beobachtet<br />
und durchsetzt.<br />
Die von Blau festgehaltene Besonderheit<br />
der Universität ist demgegen-<br />
über, dass ihre wissenschaftlichen Spezialproduktionen<br />
eben nicht interdependent<br />
sind und es jedenfalls nicht innerhalb<br />
der Universität sind. Es hängen<br />
die Erkenntnisse des einen Toxikologen<br />
von denen anderer Toxikologen ab,<br />
aber das tun sie nur ganz zufälligerweise<br />
und eher selten an derselben Univer-<br />
»Eine eigene Logik des<br />
Antragsstellers hat sich etabliert.«<br />
sität, sondern viel eher in überlokalen<br />
Netzwerken („epistemic communities“).<br />
Im Gegenteil besteht sogar eine gewisse<br />
Wahrscheinlichkeit dafür, dass zwei<br />
Shakespeareforscher, die zufälligerweise<br />
an derselben Universität tätig sind,<br />
dafür sorgen werden, dass sie nicht interdependent<br />
arbeiten.<br />
Einsamkeit und Freiheit<br />
Das heißt allgemeiner formuliert, dass<br />
die <strong>Forschung</strong> selbst zumeist gar keinen<br />
Beitrag zur Integration der Universität<br />
leistet, sondern nur einen zur Perfektionierung<br />
ihrer Teile. Die klassische Pathosformel<br />
dafür war „Einsamkeit und<br />
Freiheit“, was diesseits der Humboldtmelodien<br />
einen soziologischen Sinn in<br />
der Beschreibung von Prozessen behält,<br />
die sich weitgehend gleichgültig zu den<br />
Organisationsgrenzen der Hochschulen<br />
verhalten. Es ist also<br />
kein Zufall, dass man,<br />
wenn man die Universität<br />
von der <strong>Forschung</strong>sseite<br />
aus betrachtet,<br />
ihre Identität<br />
gar nicht sieht. Insofern<br />
ist es aber auch<br />
eine vergebliche Anstrengung, primär<br />
und fast ausschließlich über die Pflege<br />
der <strong>Forschung</strong>sdimension die Identität,<br />
oder wie es inzwischen heißt: das Profil<br />
von Universitäten entwickeln zu wollen.<br />
Bleibt die Frage, ob es überhaupt<br />
möglich ist. Peter M. Blau hat sie bejaht.<br />
Integriert, so lautete seine These, sind<br />
die Universitäten nicht über <strong>Forschung</strong>,<br />
sondern über <strong>Lehre</strong>, insbesondere im<br />
Bereich der „undergraduates“. Dort, im<br />
Bereich der ersten Studienjahre, müssen<br />
die Spezialisten nämlich eben doch<br />
kooperieren, von ihrem Spezialistentum<br />
absehen und entscheiden, was es<br />
heißen soll, an der jeweiligen Universität<br />
unterrichtet worden zu sein und dabei<br />
dieses oder jenes Fach studiert zu<br />
haben. Die bemühte Ergänzung des Exzellenzwettbewerbs<br />
um kleine Zusatz-<br />
programme für gute <strong>Lehre</strong> dokumentiert<br />
die Unkenntnis der Wissenschaftspolitik<br />
davon. Denn es ist gute, d.h. anspruchsvolle<br />
<strong>Lehre</strong> nicht „auch wichtig“,<br />
sondern aus strukturellen Gründen<br />
die notwendige Bedingung für all das,<br />
was man sich unter universitärer Exzellenz<br />
überhaupt vorstellen mag.<br />
Soziologische Studien<br />
zur amerikanischen Univer-<br />
sität berichten, dass es auch<br />
im dortigen System, das<br />
dem Primat der <strong>Lehre</strong> an<br />
vielen Hochschulen und Colleges Rechnung<br />
trägt, Anzeichen für eine Aushöhlung<br />
der Leistungsfähigkeit gibt. (Richard<br />
Arum und Josipa Roksa) Studenten<br />
und Professoren schlössen, heißt es,<br />
immer öfter einen „disengagement compact“,<br />
dessen Inhalt in der Übereinkunft<br />
über eine beiderseitige Präferenz für<br />
physische und geistige Abwesenheit bestehe.<br />
Wenn du mich in Ruhe lässt, lasse<br />
ich dich in Ruhe. Den Studenten<br />
würden gute Abschlüsse für mäßige<br />
Leistungen versprochen, was die bekannte<br />
Noteninflation nach sich zieht,<br />
worauf sie im Gegenzug nicht auf intensiver<br />
Betreuung und aufwendiger <strong>Lehre</strong><br />
bestünden. Dieses Problem wird durch<br />
forcierte <strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelorientierung<br />
erkennbar verschärft, weil<br />
sie Anreize zur Indifferenz gegenüber<br />
der universitären Kernaufgabe setzt, ja<br />
sie fast erzwingt, wenn man den Zeitbedarf<br />
für Anträge, Tagungsbesuche, also<br />
Netzwerkpflege, und Publikationen in<br />
Rechnung stellt.<br />
Es ist die Missachtung solcher Probleme,<br />
die einer Wissenschaftspolitik,<br />
die sich in erster Linie als <strong>Forschung</strong>spolitik<br />
versteht, vorgeworfen werden<br />
kann. Wobei unter „Wissenschaftspolitik“<br />
allerdings nicht nur Ministerien<br />
verstanden werden sollten. Auch die<br />
Funktionäre der Universitäten selbst sowie<br />
die Mitglieder ihrer Selbstverwaltung<br />
agieren zumeist soziologisch blind,<br />
was ihre eigene Organisation angeht.<br />
Die Neigung, dem Prestigewettbewerb<br />
die Alltagsaufgaben unterzuordnen, die<br />
mitunter beispielsweise so weit geht,<br />
dass man ganze Universitäten mit ihren<br />
Exzellenzclustern identifiziert, ist dabei<br />
ein erstaunlicher Fall von mangelnder<br />
Intelligenz in Organisationen, die eigentlich<br />
ihrer Kultivierung dienen.<br />
Nachdruck aus der Zeitschrift Merkur, April<br />
<strong>2013</strong>.
376 WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Karriere und Karrierechancen<br />
Ausgewählte Ergebnisse aus dem<br />
Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong><br />
Habilitationsquoten<br />
Im wissenschaftlichen Karriereverlauf<br />
auf dem Weg zur Professur schließt sich<br />
an die Promotion nach wie vor überwiegend<br />
die Phase der Habilitation an,<br />
für die eine Durchschnittsdauer von<br />
fünf Jahren angenommen wird. Im Zeitraum<br />
zwischen 2003 und 2005 wurden<br />
im Durchschnitt jährlich rund 24.000<br />
Promotionen abgeschlossen. Fünf Jahre<br />
später beläuft sich die jährliche Anzahl<br />
der Habilitationen im Zeitraum von<br />
2008 bis 2010 im Durchschnitt auf rund<br />
1.800. Die Habilitationsquote beträgt<br />
damit sieben Prozent.<br />
Gegenüber dem Beobachtungszeitraumzwischen<br />
1998 und 2000<br />
(Promotionen) sowie<br />
2003 und 2005 (Habilitationen)<br />
hat sie sich um<br />
zwei Prozentpunkte verringert.<br />
In der Fächergruppe Sprach- und<br />
Kulturwissenschaften, Sport wird die<br />
höchste Habilitationsquote erreicht, gefolgt<br />
von Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
sowie Kunst, Kunstwissenschaft.<br />
Am niedrigsten liegen die<br />
Habilitationsquoten in den Fächergruppen<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften,<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
sowie Veterinärmedizin.<br />
Mit neun Prozent ist die Habilitationsquote<br />
der Männer höher als die<br />
Quote der Frauen (fünf Prozent). In den<br />
vergangenen Jahren ist die Quote sowohl<br />
bei Frauen als auch bei Männern<br />
um einen Prozentpunkt gesunken.<br />
Die höchste Habilitationsquote erreichen<br />
Frauen in den Sprach- und Kulturwissenschaften,<br />
Sport. Bei den Männern<br />
trifft dies auf die Fächergruppe<br />
Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
zu; hier bleibt die Quote der<br />
Frauen deutlich hinter der der Männer<br />
zurück. Dasselbe lässt sich in der Veterinärmedizin<br />
beobachten. Annähernd<br />
gleiche Habilitationsquoten können bei<br />
Frauen und Männern in den Fächergruppen<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,Ingenieurwissenschaften<br />
sowie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />
verzeichnet<br />
werden.<br />
Neuberufungsquoten<br />
Gemessen am jeweiligen Durchschnittsalter<br />
werden Wissenschaftler im Mittel<br />
drei Jahre nach der Habilitation auf<br />
»Wissenschaftler werden im Mittel<br />
drei Jahre nach der Habilitation<br />
auf Universitätsprofessuren<br />
berufen.«<br />
Universitätsprofessuren (ohne Juniorprofessuren)<br />
berufen. Zwischen 2005<br />
und 2007 wurden jährlich durchschnittlich<br />
rund 1.900 Habilitationen abgeschlossen.<br />
Drei Jahre zeitversetzt beläuft<br />
sich die Anzahl der jährlichen<br />
Neuberufungen auf rund 600 im Durchschnitt<br />
(2008 bis 2010). Die Neuberufungsquote<br />
beträgt damit 33 Prozent<br />
(Tabelle 1).<br />
Die Fächergruppe mit der höchsten<br />
Neuberufungsquote sind die Ingenieurwissenschaften,<br />
gefolgt von den Rechts-,<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.<br />
Im Mittelfeld liegen die Fächergruppen<br />
Kunst, Kunstwissenschaft, Sprach- und<br />
Kulturwissenschaften, Sport sowie Mathematik,<br />
Naturwissenschaften. In der<br />
Veterinärmedizin sowie in den Agrar-,<br />
Forst- und Ernährungswissenschaften<br />
bewegen sich die Neuberufungsquoten<br />
im unteren Drittel. Am geringsten fällt<br />
die Neuberufungsquote in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
aus.<br />
Frauen der Habilitationsjahrgänge<br />
2005 bis 2007 erreichen mit 35 Prozent<br />
eine leicht höhere Neuberufungsquote<br />
(Neuberufungen 2008 bis 2010) als<br />
Männer (32 Prozent). Dies ist jedoch allein<br />
auf die Fächergruppen Sprach- und<br />
Kulturwissenschaften sowie Rechts-,<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
zurückzuführen, in denen Frauen deutlich<br />
höhere Quoten als Männer aufweisen.<br />
In Mathematik, Naturwissenschaften<br />
sind die Neuberufungsquoten geschlechtsspezifisch<br />
ausgeglichen. In allen<br />
anderen Fächergruppen liegen die<br />
Quoten der Männer über denen der<br />
Frauen. Insgesamt ergibt die Berechnung,<br />
dass auf drei Habilitationen eine<br />
Neuberufung auf eine Universitätsprofessur<br />
(ohne Juniorprofessur) entfällt.<br />
Altersbedingter Ersatzbedarf<br />
Im Berichtsjahr 2010 sind rund 25.000<br />
Professoren an Universitäten und<br />
Kunsthochschulen tätig. Altersbedingt<br />
scheiden davon knapp 600 (s. Tabelle 2)<br />
aus. Im selben Jahr werden fast 1.800<br />
abgeschlossene Habilitationen verzeichnet,<br />
so dass im Verhältnis auf drei<br />
Habilitationen im Durchschnitt eine<br />
Emeritierung fällt. Bei der Abschätzung<br />
der Berufungschancen muss berücksichtigt<br />
werden, dass sich in den letzten<br />
Jahren neue Wege der wissenschaftlichen<br />
Qualifizierung von Post-docs etabliert<br />
haben (z.B. Nachwuchsgruppenleitung)<br />
und über die Landeshochschulgesetze<br />
eine Öffnung für vielfältige Formen<br />
des Nachweises der Berufungsfähigkeit<br />
erfolgt ist.<br />
Die Relation von Habilitationen<br />
und Emeritierungen unterscheidet sich<br />
im Vergleich der Fächergruppen erheblich.<br />
Während in den Ingenieurwissenschaften,<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
und Kunst, Kunstwissenschaft<br />
Habilitationen und Emeri-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS 377<br />
tierungen annähernd die gleiche Größenordnung<br />
erreichen, übertrifft die<br />
Anzahl der Habilitationen in den Fächergruppen<br />
Sport, Agrar-, Forst- und<br />
Ernährungswissenschaften sowie Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
die der altersbedingt frei werdenden<br />
Professuren um ein Vielfaches.<br />
Bis 2020 werden an deutschen Universitäten<br />
und Kunsthochschulen voraussichtlich<br />
rund 6.600 Professoren<br />
(auf Dauer) altersbedingt ausscheiden.<br />
Es handelt sich um einen relativ kontinuierlich<br />
verlaufenden Prozess, eine<br />
Emeritierungswelle ist nicht zu erwarten.<br />
Bezogen auf den Bestand an Professorinnen<br />
und Professoren 2010 an<br />
Universitäten und Kunsthochschulen<br />
entspräche dies einer Emeritierungsquote<br />
von insgesamt mehr als einem<br />
Drittel (36 Prozent) im Zeitraum 2011<br />
bis 2020. Die höchsten Anteile weisen<br />
mit gut zwei Fünfteln die Fächergruppen<br />
Sport, Kunst, Kunstwissenschaft so-<br />
»Bis 2020 werden an deutschen<br />
Universitäten und Kunsthochschulen<br />
rund 6 600 Professoren altersbedingt<br />
ausscheiden.«<br />
wie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />
(jeweils 42 Prozent) auf. Im<br />
Vergleich der Fächergruppen (ohne zentrale<br />
Einrichtungen) fällt die Emeritierungsquote<br />
in den Rechts-, Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaften (29 Prozent)<br />
am geringsten aus (s. Tabelle 3).<br />
Im Jahr 2010 wurden für die Besetzung<br />
einer Universitätsprofessur durchschnittlich<br />
21 Bewerbungen eingereicht.<br />
Dabei steigt die Zahl der Bewerbungen<br />
je zu besetzender Stelle mit der Höhe<br />
der Besoldungsgruppe kontinuierlich<br />
an (Tab. A3-19).<br />
Entwicklung des Durchschnittsalters<br />
Im Berichtsjahr 2010 sind die Studienanfängerinnen<br />
und -anfänger an Universitäten<br />
im Durchschnitt 21,3 Jahre<br />
alt. Das Durchschnittsalter der Studierenden<br />
beträgt 25,5 Jahre, und ein<br />
Hochschulabschluss wird im Durchschnitt<br />
mit 27,6 Jahren erworben. Das<br />
Durchschnittsalter der Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -wissenschaftler,<br />
die 2010 promoviert haben, liegt bei<br />
32,7 Jahren, zum Zeitpunkt der Habilitation<br />
ist der Durchschnitt 40,8 Jahre<br />
alt. Die neu berufenen Professoren an<br />
Tabelle 1: Neuberufungsquoten* nach ausgewählten Fächergruppen und Geschlecht<br />
(Relation Habilitationen zu Neuberufungen**, zeitversetzt, 3-Jahresdurchschnitt)<br />
Fächergruppen<br />
Habilitationen<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2005–<br />
2007 (in Pers.)<br />
Universitäten (einschließlich Juniorprofessur)<br />
sind 2010 im Durchschnitt 41<br />
Jahre alt, darunter am jüngsten sind neu<br />
berufene Junior-<br />
professorinnen<br />
und Juniorprofessoren<br />
mit durchschnittlich<br />
35,3<br />
Jahren. W2-Professorinnen<br />
und -<br />
Professoren sind<br />
bei Neuberufung<br />
im Durchschnitt sechs Jahre älter (41,4<br />
Jahre). Neu berufene W3-Professorinnen<br />
und -Professoren weisen wiederum ein<br />
Neuberufungen<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2008–<br />
2010 (in Pers.)<br />
Neuberufungsquoten<br />
Neuberufungsquoten<br />
Frauen<br />
Neuberufungsquoten<br />
Männer<br />
Sprach- und Kulturwiss., Sport 366 171 45 49 43<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 194 123 63 70 62<br />
Mathematik, Naturwiss. 375 167 45 45 45<br />
Humanmedizin/Gesundheitswiss. 865 76 9 8 9<br />
Veterinärmedizin 14 4 32 18 42<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 33 9 27 18 31<br />
Ingenieurwiss. 72 71 99 87 101<br />
Kunst, Kunstwiss. 27 14 52 44 58<br />
Insgesamt1 1.958 647 33 35 32<br />
* An Universitäten ohne gleich gestellten Hochschulen (einschließlich GH, Pädagogische H und Theologische H)<br />
** Ohne W1-Neuberufungen<br />
1 Einschließlich Fächer außerhalb der Studienbereichsgliederung<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4; Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes<br />
Fächergruppen<br />
Altersbedingt<br />
ausscheidende<br />
Professor/-innen 1<br />
2010<br />
um ein Jahr höheres Durchschnittsalter<br />
auf (42,3 Jahre).<br />
Frauen nehmen ihr Studium früher<br />
auf, schließen es eher ab und sind zum<br />
Zeitpunkt der Promotion im Durchschnitt<br />
ein Jahr jünger als Männer. Im<br />
weiteren wissenschaftlichen Qualifizierungsverlauf<br />
schwindet dieser zeitliche<br />
Vorsprung. Zum Zeitpunkt der Habilitation<br />
weisen Wissenschaftlerinnen ein<br />
höheres Durchschnittsalter auf als Wissenschaftler.<br />
Bei den Neuberufungen<br />
vertieft sich dieser Altersabstand zwischen<br />
den Geschlechtern mit aufsteigender<br />
Besoldungsgruppe von durch-<br />
Tabelle 2: Verhältnis Habilitationen zu altersbedingt ausscheidenden<br />
Professorinnen und Professoren 2010<br />
Habilitationen<br />
2010<br />
Verhältnis alters bedingt<br />
ausscheidende<br />
Professor/-innen 1 2010<br />
zu Habilita tionen 2010<br />
in Personen Verhältnis<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften 128 318 2,5<br />
Sport 2 14 7,0<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 91 139 1,5<br />
Mathematik, Naturwissenschaften 139 295 2,1<br />
Humanmedizin/Gesundheitswiss. 85 867 10,2<br />
Veterinärmedizin 5 22 4,4<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 3 22 7,3<br />
Ingenieurwissenschaften 50 57 1,1<br />
Kunst, Kunstwissenschaft 78 21 0,3<br />
Zentr. Einrichtungen (o. klinikspezif.<br />
E.)<br />
13 – –<br />
Zentr. Einrichtungen d. HS-Kliniken<br />
(nur Humanmedizin)<br />
– – –<br />
Insgesamt 594 1.755 3,0<br />
1 Auf Dauer beschäftigte Professorinnen und Professoren an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich<br />
Pädagogische H und Theologische H) und Kunsthochschulen<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, eigene Berechnung
378 WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Tabelle 3: Anteil altersbedingt ausscheidender Professorinnen und Professoren 2011<br />
bis 2020 an den Professorinnen und Professoren insgesamt 2010 nach Fächergruppen<br />
Fächergruppen<br />
Professor/-innen<br />
insgesamt 2010 1<br />
schnittlich 0,3 (Juniorprofessur) auf o,g<br />
Jahre (W3).<br />
Im Vergleich der drei Eckjahre<br />
2000, 2005 und 2010 nimmt das Durchschnittsalter<br />
der Nachwuchswissenschaftler<br />
zum Zeitpunkt der Promotion<br />
zunächst zu und geht 2010 auf das<br />
Durchschnittsalter des Jahres 2000 zurück.<br />
Während das Durchschnittsalter<br />
der Frauen im Zeitverlauf abnimmt,<br />
steigt das der Männer an. Frauen sind<br />
zum Zeitpunkt der Promotion in allen<br />
drei Eckjahren jünger als die Männer,<br />
wobei der Altersabstand zwischen den<br />
Geschlechtern im Zeitverlauf zunimmt.<br />
2010 sind Männer zum Zeitpunkt der<br />
Promotion im Durchschnitt über ein<br />
Jahr älter als Frauen.<br />
Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt<br />
der Habilitation steigt zwischen<br />
2000 und 2010 von 39,8 auf 40,8 Jahre<br />
an. In allen drei Eckjahren sind die<br />
Altersbedingt<br />
ausscheidende<br />
Professor/-innen 2<br />
2011–2020<br />
Anteil altersbedingt ausscheidende<br />
Professor/<br />
-innen 1 2011–2020 an<br />
Professor/-innen insg. 2010<br />
in Personen in %<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften 3.907 1.527 39<br />
Sport 162 68 42<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss.<br />
2.633 770 29<br />
Mathematik, Naturwissenschaften 4.703 1.541 33<br />
Humanmedizin/Gesundheitswiss. 2.261 879 39<br />
Veterinärmedizin 146 59 40<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 351 149 42<br />
Ingenieurwissenschaften 1.755 678 39<br />
Kunst, Kunstwissenschaft 2.151 898 42<br />
Zentr. Einrichtg. (o. klinikspezif. E.) 169 55 33<br />
Zentr. Einrichtg. d. HS-Kliniken<br />
(nur Humanmedizin)<br />
8 3 38<br />
Insgesamt 18.246 6.627 36<br />
1 Auf Dauer beschäftigte Professorinnen und Professoren an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich<br />
Pädagogische H und Theologische H) und Kunsthochschulen<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, eigene Berechnung<br />
Frauen zum Zeitpunkt der Habilitation<br />
im Durchschnitt geringfügig älter als<br />
Männer, wobei sich der durchschnittliche<br />
Altersabstand der Geschlechter verringert.<br />
Das Durchschnittsalter der Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler bei<br />
Neuberufung sinkt zwischen 2000 und<br />
2010 tendenziell. Das betrifft in erster<br />
Linie den Zeitraum zwischen 2000 und<br />
2005 (von 42,2 auf 40,5 Jahre). Im Anschluss<br />
setzt ein leichter Anstieg auf 41<br />
Jahre ein bis zum Jahr 2010. Während<br />
Frauen im Jahr 2000 noch ein höheres<br />
Durchschnittsalter bei Neuberufung<br />
aufweisen, liegt es 2005 unter dem von<br />
Männern. Bis zum Jahr 2010 nimmt bei<br />
beiden Geschlechtern das Durchschnittsalter<br />
der Neuberufenen wieder<br />
leicht zu.<br />
Innerhalb der Besoldungsgruppen<br />
lassen sich in den Eckjahren deutliche<br />
Tabelle 4: Verhältnis der Bewerbungen zu den Berufungen von<br />
Professorinnen und Professoren an Universitäten* 2010<br />
Besoldungsgruppe Bewerbungen 2010 Berufungen 2010<br />
Verhältnis Bewerbungen<br />
zu Berufungen 2010<br />
W1 4.693 369 13<br />
W2 13.730 717 19<br />
W3 34.426 1.419 24<br />
Insgesamt 52.849 2.505 21<br />
* Und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich Pädagogische H und Theologische H) ohne Kunsthochschulen<br />
Quelle: GWK (2011): Chancengerechtigkeit in Wissenschaft und <strong>Forschung</strong>. Fünfzehnte Fortschreibung des Datenmaterials<br />
(2009/2010) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen, Heft 22, Bonn<br />
Unterschiede beim Durchschnittsalter<br />
zum Zeitpunkt der Neuberufung ausmachen.<br />
Im Jahr 2000 liegt das niedrigste<br />
Durchschnittsalter bei Neuberufung<br />
mit 39,1 Jahren für die C2-Besoldung<br />
vor. Die C3- und C4-Neuberufungen<br />
erfolgen durchschnittlich 2,8 und<br />
3,5 Jahre später. Im Jahr 2005 sind nach<br />
Einführung der Juniorprofessur dort die<br />
durchschnittlich jüngsten Neuberufungen<br />
zu verzeichnen (35,4 Jahre). Mit<br />
deutlichem Altersabstand von durchschnittlich<br />
fünf und sechs Jahren folgen<br />
Neuberufungen der W2- und W3-Besoldung,<br />
die insgesamt allerdings etwa ein<br />
Jahr jünger erfolgen als bei Neuberufung<br />
der C3- und C4-Besoldungsgruppen<br />
des Jahres 2000. Das Durchschnittsalter<br />
der Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler der W2- und W3-<br />
Neuberufungen steigt um jeweils durchschnittlich<br />
ein Jahr an, so dass sich der<br />
durchschnittliche Altersabstand zum<br />
Durchschnittsalter bei Neuberufung auf<br />
eine Juniorprofessur (35,3 Jahre) weiter<br />
vergrößert und durchschnittlich zwischen<br />
sechs und sieben Jahren beträgt.<br />
Während 2000 und 2005 in einzelnen<br />
Besoldungsgruppen der Altersdurchschnitt<br />
von Frauen zum Zeitpunkt<br />
der Berufung noch geringer ausfiel<br />
als der von Männern, sind Frauen<br />
2010 in allen Besoldungsgruppen älter.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS 379<br />
Pers.<br />
300.000<br />
280.000<br />
260.000<br />
240.000<br />
220.000<br />
200.000<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
Überblick zur Entwicklung von wissenschaftlicher Qualifizierung und universitärer Karriere 2000 bis 2010 (in Pers.)<br />
Hochschulabsolvent/-innen<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Pers. Habilitationen Pers.<br />
Promotionen<br />
2.500<br />
26.500<br />
2.300<br />
2.100<br />
1.900<br />
1.700<br />
1.500<br />
23.000<br />
2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010 2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010<br />
Pers. Juniorprofessor/-innen Pers. Neuberufungen an Universitäten<br />
1.400<br />
800<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
26.000<br />
25.500<br />
25.000<br />
24.500<br />
24.000<br />
23.500<br />
0<br />
400<br />
2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010 2000 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 2010<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.2, 4.4, Sonderauswertung, vgl. Anmerkungen in nachfolgender Tab.<br />
Entnommen aus dem Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs <strong>2013</strong>, hg. vom Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs. Eine<br />
Kurzfassung des Berichtes mit weiteren Ergebnissen liegt dieser Ausgabe von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> bei.<br />
750<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450
380 SYSTEMAKKREDITIERUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Das „Mainzer Modell“<br />
Qualitätssicherung und -entwicklung durch<br />
Systemakkreditierung<br />
| GEORG K RAUSCH | Seit einigen Jahren besteht für<br />
die Hochschulen die Möglichkeit, nicht mehr einzelne Studiengänge an einer Universität<br />
begutachten zu lassen, sondern ein Qualitätssicherungssystem an der<br />
Hochschule zu entwickeln und dieses akkreditieren zu lassen. Diese neue Form<br />
der Systemakkreditierung hat die Universität Mainz erfolgreich umgesetzt.<br />
Die Qualitätssicherung in<br />
Hochschulen hat in der vergangenen<br />
Dekade an Bedeutung<br />
gewonnen. So geht mit der wachsenden<br />
Hochschulautonomie auch eine<br />
wachsende Verpflichtung zur öffentlichen<br />
Rechenschaftslegung einher. Dies<br />
betrifft insbesondere die Akkreditierung<br />
von Studiengängen. Ferner sind die<br />
Hochschulen selbst auf eine funktionale<br />
interne Qualitätssicherung angewiesen,<br />
da die Steuerung von Hochschulen valide<br />
Daten aus empirischen Untersuchungen<br />
voraussetzt. Qualitätssicherung<br />
ist demnach das konsequente<br />
Komplementär zur Hochschulautonomie<br />
im Hinblick auf interne Steuerungsprozesse<br />
und auf externe Legitimitätsanforderungen.<br />
Die Johannes Gutenberg-Universität<br />
Mainz (JGU) erlangte im Jahre 2011 als<br />
erste deutsche Hochschule das Siegel<br />
der Systemakkreditierung. Vorausgegangen<br />
war ein zweijähriges Modellprojekt,<br />
das nicht unerheblich zur Entwicklung<br />
des Ende 2008 implementierten<br />
Verfahrens der Systemakkreditierung<br />
beigetragen hat. Ausgangspunkte des<br />
Modellversuchs waren die sehr unterschiedliche<br />
Verfahrensqualität der Programmakkreditierungen,<br />
die damit verbundene<br />
heterogene Interpretation von<br />
AUTOR<br />
Professor Dr. Georg Krausch ist<br />
Präsident der Johannes Gutenberg-Universität<br />
Mainz.<br />
Akkreditierungsstandards sowie die<br />
fehlende Bindung der Verfahren an den<br />
strukturellen Kontext. Insbesondere<br />
fehlte eine systematische Koppelung der<br />
Verfahren an Fragen der Profilbildung<br />
im Bereich der <strong>Forschung</strong> oder der<br />
Nachwuchsförderung.<br />
Langjährige Tradition der<br />
Qualitätssicherung<br />
Der Modellversuch und die Systemakkreditierung<br />
knüpfen an eine langjährige<br />
Tradition der Qualitätssicherung an<br />
der JGU an. Bereits Anfang der 1990er<br />
Jahre wurde ein umfassendes Programm<br />
zur Qualitätsverbesserung in<br />
Studium und <strong>Lehre</strong> initiiert und wissenschaftlich<br />
begleitet. Seit Mitte der<br />
1990er Jahre gewann das Instrument<br />
der Evaluation mit an-<br />
schließenderZielvereinbarung in <strong>Forschung</strong>, Studium<br />
und <strong>Lehre</strong> an Bedeutung.<br />
Mit dem Einbezug der <strong>Forschung</strong><br />
ging die JGU frühzeitig<br />
einen spezifischen Weg, indem<br />
beide Kernaufgaben der Universität<br />
gleichgewichtig Gegenstand der Qualitätssicherung<br />
wurden. Darüber hinaus<br />
wurden durch die Einführung eines umfassenden<br />
Reorganisationsprozesses im<br />
Bereich der zentralen Verwaltung<br />
(„Neues Steuerungsmodell“) vielfältige<br />
Qualitätssicherungsprozesse im Wissenschaftsmanagement<br />
eingeleitet, die<br />
u.a. zur Auszeichnung als best practice-<br />
Hochschule beigetragen haben. Die gemeinsame<br />
Betrachtung von <strong>Forschung</strong>,<br />
<strong>Lehre</strong> und Wissenschaftsmanagement<br />
hat als „Mainzer Modell“ Eingang in die<br />
derzeitige Diskussion zur Qualitätssicherung<br />
gefunden.<br />
Für die Wahrnehmung der Qualitätssicherung<br />
implementierte der Senat<br />
der JGU 1999 das Zentrum für Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung (ZQ)<br />
als fachübergreifende wissenschaftliche<br />
Einrichtung. Dabei ist das ZQ in gleicher<br />
Weise den Fächern und Fachbereichen<br />
wie auch der Hochschulleitung<br />
verpflichtet. Ausdruck hierfür ist, dass<br />
dem ZQ ein Senatsausschuss zur Seite<br />
gestellt wurde, der für Grundsatzfragen<br />
der Qualitätssicherung verantwortlich<br />
zeichnete. 2011 wurde der Ausschuss<br />
durch einen Beirat mit Entscheidungskompetenz<br />
ersetzt, der aus hochschulinternen<br />
und -externen Mitgliedern besteht.<br />
Hiermit wurde die relative Unabhängigkeit<br />
des ZQ in Fragen der internen<br />
Akkreditierung nochmals betont.<br />
Entscheidend ist ferner das grundlegende<br />
Verständnis, dass sich Qualitätssicherung<br />
nicht auf die Beschreibung von<br />
Stärken und Schwächen beschränken<br />
»Die Hochschulen sind auf eine<br />
funktionale interne Qualitätssicherung<br />
angewiesen.«<br />
sollte, sondern wissenschaftlich fundierte<br />
Erklärungen bieten muss, die Grundlage<br />
für Veränderungsprozesse sind.<br />
Der dazu nötige Austausch zwischen<br />
Qualitätssicherung und Hochschulforschung<br />
findet bislang in der deutschen<br />
Hochschullandschaft noch zu wenig<br />
Beachtung.<br />
Über „Mindeststandards“<br />
hinausgehen<br />
Mit der Auszeichnung des Qualitätsmanagements<br />
durch den Stifterverband für<br />
die Deutsche Wissenschaft und die<br />
Heinz Nixdorf Stiftung wie auch durch
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SYSTEMAKKREDITIERUNG 381<br />
den Prozess der Systemakkreditierung<br />
wurden Steuerungsprozesse stärker als<br />
zuvor in den Blick genommen. Die Systemakkreditierung<br />
erlaubt es der JGU,<br />
ihre Studienprogramme selbstständig<br />
zu akkreditieren – und sie bietet insbesondere<br />
die Chance, im Einklang mit<br />
den Kriterien des Akkreditierungsrates<br />
eigene Standards zu formulieren, die<br />
auf die strukturellen Besonderheiten an<br />
der JGU eingehen und über die so genannten<br />
„Mindeststandards“ hinausgehen.<br />
Die Systemakkreditierung füllt<br />
mithin den Gedanken der Hochschulautonomie<br />
in besonderer Weise mit Leben.<br />
Die Definition von Zielen, Kriterien<br />
und Standards ist dabei ein kontinuierlicher<br />
Prozess. So diskutierte das<br />
Gutenberg Lehrkolleg der JGU (ein Expertengremium,<br />
das spezifische Fördermaßnahmen<br />
im Bereich von Studium<br />
und <strong>Lehre</strong> initiiert und die Hochschulleitung<br />
berät) kürzlich die der internen<br />
Akkreditierung zugrundeliegenden Kriterien.<br />
Die Möglichkeit zur Definition<br />
eigener Kriterien und deren hochschulinterne<br />
Erörterung lassen sich zweifel-<br />
los als zentraler Gewinn der Systemakkreditierung<br />
benennen. Im Sinne eines<br />
umfassenden Qualitätsmanagements<br />
kommt damit der Steuerungsebene die<br />
Setzung von Zielen und Leitlinien zu,<br />
während Qualitätssicherung die richtigen<br />
Instrumente bereithalten muss, um<br />
die Erreichung der Ziele messen zu<br />
können.<br />
Vorteile der Systemakkreditierung<br />
Die jüngsten Erfahrungen der JGU zeigen<br />
als weitere wesentliche Vorteile der<br />
Systemakkreditierung die höhere Konsistenz<br />
der internen Akkreditierungsentscheidungen<br />
und die bessere Koppelung<br />
von Akkreditierung und Strukturentwicklung.<br />
Beispielhaft ist die gemeinsame<br />
Betrachtung der <strong>Forschung</strong>sschwerpunktbildung<br />
und der Einrichtung<br />
von entsprechenden Masterstudiengängen,<br />
die einen deutlich breiteren<br />
Fokus bietet, als dies eine einzig auf die<br />
Betrachtung von Studienprogrammen<br />
ausgerichtete Akkreditierung leisten<br />
könnte. Gleichzeitig hat die System-<br />
Eine der produktivsten<br />
deutschen Literaturstiftungen<br />
Fördern, was es schwer hat. Dieser<br />
Grundsatz gilt auch für die Kölner<br />
Nyland-Stiftung. Die Literaturstiftung<br />
wurde 1955 von dem Schriftsteller Josef<br />
Winckler gegründet. Durch seinen Erfolgsroman<br />
„Der tolle Bomberg“ (1923,<br />
spätere Verfilmungen u.a. mit Hans Albers)<br />
war der Autor finanziell unabhängig<br />
und konnte sich ganz dem Schreiben widmen.<br />
Winckler verfasste 42 Bücher, die in<br />
unterschiedlichen Ausgaben eine Millionenauflage<br />
erreichten. Er zählt damit zu<br />
den populärsten Autoren der 1920er bis<br />
1950er Jahre.<br />
Schon zu Lebzeiten förderte Winckler viele<br />
seiner Schriftstellerkollegen. Winckler<br />
war Mitglied und zum Teil Gründungsmitglied<br />
mehrerer Schriftstellervereinigungen.<br />
In seinem Geburtsort Rheine erinnert<br />
heute ein Winckler-Museum an den äußerst<br />
umtriebigen Autor.<br />
Stiftungsziel der Nyland-Stiftung ist laut<br />
Satzung die Förderung der westfälischen<br />
und rheinischen Literatur. Außerdem sol-<br />
len die Werke Wincklers und seiner literarischen<br />
Mitstreiter auf dem Büchermarkt<br />
verfügbar gehalten werden. Dieser Aufgabe<br />
kommt die Stiftung neben der Herausgabe<br />
einer Gesamtausgabe auch dadurch<br />
nach, dass sie auf ihrer Homepage sämtliche<br />
Werke des Stifters in digitaler Form<br />
anbietet.<br />
Seit rund zwanzig Jahren leitet<br />
Prof. Dr. Walter Gödden die Geschicke der<br />
Stiftung. Gödden ist Mitarbeiter der Literaturkommission<br />
für Westfalen in Münster,<br />
Hochschullehrer in Paderborn und Leiter<br />
des Museums für Westfälische Literatur in<br />
Oelde-Stromberg. Unter seiner Ägide widmet<br />
sich die Stiftung nicht nur der Literaturvergangenheit,<br />
sondern auch der Gegenwartsliteratur.<br />
Bislang erschienen 91<br />
Veröffentlichungen in den neu begründeten<br />
Publikationsreihen „Neue westfälische<br />
Literatur“, „Hörbibliothek Nyland“, „Nyland<br />
Dokumente“ und „Nyland Literatur“.<br />
Einen Schwerpunkt bilden die inzwischen<br />
39 Bände von „Nylands Kleiner westfäli-<br />
akkreditierung die weitere Entwicklung<br />
des Qualitätsmanagements an der JGU<br />
von einer zunächst vornehmlich zentralen<br />
Ausrichtung zu einer Stärkung der<br />
Qualitätssicherungsprozesse in den Fächern<br />
und Fachbereichen geführt, wobei<br />
hierbei insbesondere Wert auf eine<br />
noch stärkere Maßnahmenorientierung<br />
im Anschluss an Qualitätssicherungsverfahren<br />
gelegt wird.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten,<br />
dass die erfolgreiche Systemakkreditierung<br />
an der JGU in erster Linie zu<br />
einem Mehr an gelebter Hochschulautonomie<br />
beigetragen hat. Wichtig ist<br />
hierbei sicherlich die lange Tradition einer<br />
wissenschaftsbasierten Qualitätssicherung<br />
innerhalb der Universität, die<br />
nicht nur Vertrauen in die handelnden<br />
Akteure und die Qualitätssicherungsverfahren<br />
erzeugt hat, sondern zudem<br />
sicherstellt, dass die Qualitätssicherungsverfahren<br />
nicht bloß Daten, sondern<br />
einen Erkenntnismehrwert erzeugen.<br />
Dies sind aus unserer Sicht die für<br />
den Erfolg des Qualitätsmanagements<br />
an der JGU wesentlichen Faktoren.<br />
Anzeige<br />
scher Bibliothek“. Die populäre, preisgünstige<br />
Taschenbuchreihe, die auf rund 150<br />
Seiten die Werke vergessener westfälischer<br />
Schriftsteller in kompakter Form<br />
vorstellt, hat seit rund drei Jahren mit „Nylands<br />
Kleiner rheinischer Bibliothek“ einen<br />
sehr vitalen Zwilling erhalten. Hier<br />
fungiert Dr. Enno Stahl vom Düsseldorfer<br />
Heine-Institut als Mitherausgeber. Die<br />
Veröffentlichungen der Stiftung erscheinen<br />
im Bielefelder Aisthesis-Verlag und in der<br />
Düsseldorf edition virgines. Jährlich gibt<br />
die Stiftung etwa zehn neue Medien<br />
heraus und gehört damit zu den produktivsten<br />
deutschen Literaturstiftungen.<br />
Neben ihren verlegerischen Aktivitäten betreut<br />
die Stiftung das umfangreiche<br />
Nyland-Archiv, das im Westfälischen<br />
Literaturarchiv Münster aufbewahrt und<br />
aufgearbeitet wird. Hier stehen die Werke<br />
des Stifters im Zentrum, aber auch viele<br />
seiner literarischen Weggefährten.<br />
www.nyland.de
382 LEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Weniger erzählen, mehr lehren<br />
Vorlesungen in Zeiten von YouTube<br />
| JÖRN L OVISCACH | Die Digitalisierung und weltweite<br />
Vernetzung bietet nach Meinung einer wachsenden Zahl von <strong>Lehre</strong>nden viele<br />
Möglichkeiten, die <strong>Lehre</strong> an den Hochschulen zu verändern und zu optimieren.<br />
Ein Beispiel einer Ergänzung der <strong>Lehre</strong> mittels des Internetportals YouTube.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Herr Professor<br />
Loviscach, Sie haben einen eigenen Kanal<br />
auf der Internetplattform YouTube<br />
mit über neun Millionen Zugriffen und<br />
über 20 000 Abonnenten. Das ist für einen<br />
Professor für Mathematik nicht gerade<br />
üblich. Wie kam es dazu?<br />
Jörn Loviscach: Anfang 2009 hatte ich<br />
eigentlich nur einen Weg gesucht, um<br />
meine Vorlesungen für einige weitere<br />
Studierende zugänglich zu machen.<br />
Diese hatten zuvor Mathematik bei einem<br />
Kollegen gehört, benötigten die<br />
Prüfung noch, hatten aber einen Zeitkonflikt<br />
mit meiner Vorlesung im Stundenplan.<br />
Nach wenig Experimentieren<br />
war klar, was die schlankste und billigste<br />
Lösung sein würde: als Tafelersatz<br />
Professor Jörn Loviscach lehrt Ingenieurmathematik<br />
und technische Informatik an<br />
der Fachhochschule Bielefeld.<br />
ein klassischer Windows-Tablet-PC (also<br />
ein vollwertiges Notebook mit Stift<br />
für den Bildschirm) und der im Raum<br />
installierte Beamer; Aufzeichnung mit<br />
kostenloser Bildschirmaufnahmesoftware<br />
und einem externen USB-Mikrophon;<br />
Bereitstellung via YouTube. Interessanterweise<br />
sieht mein bei Udacity<br />
mit recht viel Personal produzierter<br />
massiver offener Online-Kurs (MOOC)<br />
sehr ähnlich aus.<br />
F&L: Wie kam es zu diesem großen Interneterfolg?<br />
Jörn Loviscach: Durch Mundpropaganda<br />
und vor allem durch die Suchfunktion<br />
von YouTube haben die Videos dann<br />
Kreise gezogen, ungeplan-<br />
terweise. Inzwischen wird<br />
von diversen anderen Webseiten<br />
darauf verlinkt, auch<br />
von Hochschulen. Demnächst<br />
sollen die Videos direkt<br />
über das Portal GetInfo<br />
der Technischen Informationsbibliothek<br />
Hannover (TIB) verfügbar werden,<br />
Anfang 2014 auch über die webbasierte<br />
Plattform für audiovisuelle Medien,<br />
welche die TIB mit dem Hasso-Plattner-Institut<br />
für Softwaresystemtechnik<br />
an der Universität Potsdam (HPI) entwickelt.<br />
Meine Aufnahmetechnik hat sich im<br />
Wesentlichen nicht geändert. Ich habe<br />
allerdings zwischenzeitlich einiges an<br />
Software entwickelt, um den Zeitaufwand<br />
zu minimieren, aber auch um eine<br />
transparente Tafel zu simulieren, durch<br />
die hindurch man mich schreiben sehen<br />
kann – ein Effekt, der mir dann nach ei-<br />
nigen Experimenten doch zu ablenkend<br />
und aufwendig erschien.<br />
Drastisch geändert hat sich allerdings<br />
meine Art der Lehrveranstaltung.<br />
Es gibt keine Vorlesung mehr, denn die<br />
ist ja per Video verfügbar.<br />
F&L: Die elektronische Vorlesung ist<br />
für Sie eine neue Art des Lernens. Was<br />
unterscheidet sie von der normalen<br />
Vorlesung – die Wiederholbarkeit, die<br />
Unabhängigkeit vom Ort?<br />
Jörn Loviscach: Oh, nein, nicht die<br />
elektronische Vorlesung ist eine neue<br />
Art des Lernens, sondern vielmehr<br />
macht die elektronische Vorlesung den<br />
Weg frei für eine neue Art des Lernens –<br />
im Hörsaal und im Seminarraum. Das<br />
passive Zuhören – auch wenn es an<br />
Fachhochschulen durch Fragen ans Publikum<br />
unterbrochen wird – ist eine<br />
denkbar ineffektive Art, zu lernen. Mit<br />
»Die elektronische Vorlesung<br />
macht den Weg frei für eine neue<br />
Art des Lernens.«<br />
Hilfe von Videos kann man das auslagern,<br />
im Stile von MOOCs auch mit automatischen<br />
Checks garnieren. Mit Hilfe<br />
von Videos können die Studierenden<br />
vorbereitet in der Hochschule erscheinen,<br />
so dass sich die knappe gemeinsame<br />
Zeit viel besser nutzen lässt, insbesondere<br />
für Partnerarbeit bei komplexeren<br />
Aufgaben und für Diskussionen.<br />
Das nennt sich „Inverted Classroom“<br />
oder auch „Flipping the Class“.<br />
Der nächste Schritt ist, diese Präsenzveranstaltungen<br />
durch Binnendifferenzierung<br />
zu de-synchronisieren, so<br />
dass verschiedene Studenten an jeweils<br />
anderen Stellen im „Stoff“ sein können.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> LEHRE 383<br />
Das Ziel ist, dass sie die Inhalte wirklich<br />
„meistern“ (Mastery Learning),<br />
statt nur drüberzuhuschen. Denn das<br />
Drüberhuschen demotiviert nicht nur,<br />
sondern untergräbt auch das Verstehen<br />
und Behalten und Anwendenkönnen.<br />
F&L: Ihre Themen in den Filmen sind<br />
z.B. Matrizenmultiplikation, Vektorraum<br />
der sinusförmigen Schwingungen.<br />
Wieso interessiert dies ein „Millionenpublikum“?<br />
Jörn Loviscach: Viele der Videos behandeln<br />
Schulstoff; die anderen behandeln<br />
Stoff, der in jedem MINT-Studien-<br />
»Ich versuche, Mathematik<br />
als flexibles Handwerkszeug<br />
zu vermitteln.«<br />
fach drankommt. Aus den Kommentaren<br />
der Zuschauer auf Youtube schließe<br />
ich, dass viele unzufrieden mit dem Mathematik-Unterricht<br />
an ihrer Schule<br />
oder Hochschule „vor Ort“ sind. Meine<br />
Art, Mathematik darzustellen, ist schon<br />
etwas anders.<br />
Ich versuche, möglichst plastische,<br />
grafische Erklärungen zu geben und zu<br />
begründen, warum, weshalb, wieso man<br />
etwas so macht oder das Ergebnis so sein<br />
muss. Herleitungen per Formel finde ich<br />
äußerst unbefriedigend. Ich mache nicht<br />
das wenig inspirierende, an Universitä-<br />
ten gepflegte Schema Definition-Satz-<br />
Beweis, belasse es aber auch nicht beim<br />
Umherwerfen mit Formeln, in die dann<br />
gedankenlos etwas eingesetzt werden<br />
soll. Vielmehr versuche ich, Mathematik<br />
als flexibles Handwerkszeug zu vermitteln.<br />
Ich scheue mich obendrein nicht,<br />
zum x-ten Mal zu erklären, wie man einen<br />
Hauptnenner bildet.<br />
F&L: Obwohl Sie selbst mit den Online-Vorlesungen<br />
sehr erfolgreich sind,<br />
haben Sie den Trend zur „virtuellen<br />
Universität“ unlängst als „Dammbruch“<br />
bezeichnet, ja von einer „McDonaldisierung<br />
der Bildung“ gesprochen. Was<br />
meinen Sie damit?<br />
Jörn Loviscach: Die großen Anbieter<br />
von MOOCs in den USA<br />
schließen Kooperationen mit weniger<br />
bedeutenden Universitäten<br />
und mit Community Colleges, an<br />
denen diese Kurse wie normale Veranstaltungen<br />
angerechnet werden. Nicht<br />
nur, dass viele der MOOCs didaktisch<br />
von vorgestern sind: Die ohnehin schon<br />
schlechte Betreuung der Studierenden<br />
an diesen Institutionen wird damit noch<br />
verschlimmert unter dem Deckmantel,<br />
dass sich die horrenden Studiengebühren<br />
dadurch eindämmen ließen. Die<br />
Universitäten wie Stanford und Harvard<br />
dagegen, an denen diese MOOCs<br />
produziert worden sind, weigern sich,<br />
sie für ihre eigenen Studenten anzurechnen.<br />
YouTube-Seite von Professor Loviscach<br />
F&L: Auch Klausuren sehen Sie kritisch.<br />
Warum?<br />
Jörn Loviscach: Erstens sind Klausuren<br />
eine hochartifizielle Situation. Was im<br />
wahren Leben „Zusammenarbeit“ heißt<br />
und für den Erfolg unabdingbar ist, gilt<br />
bei der Klausur als Betrug. Wo ich im<br />
wahren Leben im Internet nachschlage,<br />
oder auf Plattformen wie Stack Exchange<br />
frage, muss ich in einer Klausur<br />
auswendig gelernt haben oder – falls erlaubt<br />
– das richtige Buch dabei haben.<br />
Zweitens ist es schwierig, in einer<br />
Klausur den kreativen Umgang mit dem<br />
Gelernten zu prüfen. In 90 Minuten<br />
kann man auf einen hilfreichen Gedanken<br />
kommen – oder auch nicht.<br />
Umgekehrt sehe ich, dass das, was<br />
eigentlich aufgrund der Klausuren aus<br />
der Schule „sitzen“ sollte, nicht sicher<br />
verfügbar ist. Immer mehr Erstsemester<br />
haben Probleme mit Bruchrechnen und<br />
inzwischen sogar mit „Punktrechnung<br />
vor Strichrechnung“.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass man<br />
zu Projektarbeiten übergeht, die man<br />
zum Beispiel in Form von „Portfolios“<br />
im Internet präsentiert. Das ist ein ganz<br />
anderer Anreiz: etwas Sichtbares und<br />
hoffentlich auch Sinnvolles zu produzieren.
384 POLITIKBERATUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Stuntmen fürs Komplizierte<br />
Eindrücke eines Mathematikers als Politikberater<br />
| CHRISTIAN H ESSE | Das Wahlrecht in Deutschland<br />
ist eine durchaus komplizierte Angelegenheit, und so verwundert es nicht,<br />
dass hier auch die Expertise von Mathematikern gefragt ist. Das Bundesverfassungsgericht<br />
hatte vor seinem Wahlrechtsurteil im vergangenen Jahr den Autor<br />
dieses Beitrages als Sachverständigen hinzugezogen. Ein Erlebnisbericht.<br />
Selbst in einem langen Mathematikerleben<br />
ergibt sich kaum<br />
je die Gelegenheit, vor dem<br />
höchsten deutschen Gericht aufzutreten.<br />
Der konkrete Anlass in meinem<br />
Fall war eine Verfassungsklage gegen<br />
das 2011 geänderte Wahlrecht für Bundestagswahlen.<br />
Beginnen wir mit zwei nahe liegenden<br />
Fragen: Warum war das bewährte<br />
Wahlrecht überhaupt geändert worden?<br />
Und warum sollten Mathematiker dabei<br />
mitwirken?<br />
Nun, das Verfassungsgericht hatte<br />
eine Überarbeitung des bestehenden<br />
Wahlrechts schon im Juli 2008 verlangt.<br />
Eine unerwartete Kuriosität war darin<br />
augenfällig geworden: Unter gewissen<br />
Umständen konnte eine Partei bei zusätzlichen<br />
Stimmen einen Sitz im Bundestag<br />
verlieren. Experten sprechen bei<br />
dieser Betriebsstörung von negativem<br />
Stimmgewicht. Und an dieser Stelle<br />
kommen Mathematiker ins Spiel: Zwar<br />
ist unser Zweistimmensystem keine Relativitätstheorie,<br />
doch quantitativ immerhin<br />
so kompliziert, dass es bisweilen<br />
selbst erfahrene Staatsrechtler über ihre<br />
Grenzen hinaus führt.<br />
Im Sommer 2011, als die Verhandlungen<br />
über einen Wahlrechtskompro-<br />
miss noch in vollem Gange waren, erreichte<br />
mich eine Anfrage aus dem Bundestag.<br />
Die CDU/CSU-Fraktion wolle<br />
mich dafür gewinnen, ein Sachverständigen-Gutachten<br />
über das Koalitionsmodell<br />
zu erstellen. Es gehe speziell darum,<br />
ob und gegebenenfalls wie häufig<br />
es negative Stimmgewichte<br />
zulasse.<br />
Ich fragte zunächst, warum<br />
man nicht einen Kollegen<br />
kontaktiert habe, der sich<br />
seit vielen Jahren mit der Mathematik<br />
des Wählens befasst.<br />
Die Antwort bestand darin, dass<br />
dieser den konkurrierenden Entwurf<br />
der SPD mitkonzipiert habe und die<br />
Gegenseite berate. Es gehe der<br />
CDU/CSU nun darum, eine politisch<br />
keinem Lager zuzuordnende Experten-<br />
Stimme in die Diskussion zu bringen.<br />
Ein optimales Wahlsystem<br />
gibt es nicht<br />
Vielleicht wundern Sie sich, warum bei<br />
Wahlrechtsfragen nicht die Expertise eines<br />
Mathematikers genügt, wozu noch<br />
einen Gegen-Mathematiker anheuern?<br />
Liefert Mathematik denn nicht die reine<br />
Wahrheit, so dass ein Mathematiker<br />
ausreichend ist?<br />
AUTOR<br />
Christian Hesse ist Professor für Mathematik an der Universität Stuttgart. Zu seinen<br />
<strong>Forschung</strong>sinteressen gehören nichtparametrische Dichteschätzung aus fehlerbehafteten<br />
Daten, Asymptotik der Lösungen partieller Differentialgleichungen mit stochastisch<br />
gestörten Anfangsbedingungen sowie Erstdurchgangszeitenprobleme für integrierte<br />
stochastische Prozesse.<br />
Die Antwort ist in dieser Richtung zu<br />
suchen: Einen Königsweg beim Wahlrecht<br />
in Form eines optimalen Wahlsystems<br />
gibt es nicht. Stets müssen Abstriche<br />
gemacht werden, können Fragwürdigkeiten<br />
bis hin zu Paradoxien auftreten.<br />
Beim maßgeschneiderten Entwurf<br />
eines Wahlrechts gilt es also Prioritäten<br />
zu setzen, parteipolitische Wünsche zu<br />
erfüllen und staatsrechtliche Aspekte zu<br />
bedenken, etwa ob Überhangmandate<br />
erlaubt sein, kompensiert oder verrechnet<br />
werden sollten.<br />
»Beim maßgeschneiderten<br />
Entwurf eines Wahlrechts gilt<br />
es, Prioritäten zu setzen.«<br />
Bei einem Kurzcheck der konkurrierenden<br />
Gesetzentwürfe wurde mir klar,<br />
dass das SPD-Modell einige Defizite<br />
aufwies. Die negativen Stimmgewichte<br />
waren nicht ausreichend beseitigt. Doch<br />
auch das Koalitionsmodell, im Stadium<br />
des Sommers 2011, war diesbezüglich<br />
problematisch. Ich würde es nicht vertreten<br />
können. Deshalb lehnte ich das<br />
Angebot ab, ein Gutachten zu erstellen,<br />
erwähnte aber, wie man durch kleine<br />
Modifikationen das Modell verbessern<br />
könnte. Damit glaubte ich für mich die<br />
Angelegenheit abgeschlossen.<br />
In der Politik ging indes die Entwicklung<br />
weiter. Um so manche Details<br />
der Wahlrechtsänderung wurde kontrovers<br />
gerungen. Ein überparteilicher<br />
Konsens konnte dabei nicht erreicht<br />
werden. Ende September 2011 wurde<br />
das Modell der Koalition im Alleingang<br />
dieser Fraktionen vom Bundestag verabschiedet.<br />
Die Reaktionen darauf waren mehrheitlich<br />
negativ. Ein Staatsrechtler<br />
sprach vom „liederlichsten Stück Wahl-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> POLITIKBERATUNG 385<br />
recht, dass ich je erlebt habe“ und ein<br />
Abgeordneter von „einem Anschlag auf<br />
die parlamentarische Demokratie". Die<br />
Opposition reichte umgehend Klage in<br />
Karlsruhe ein. Auch mehr als 3 000<br />
Bürger zogen vor das höchste Gericht.<br />
Im November 2011 kontaktierte<br />
mich die CDU/CSU-Fraktion erneut:<br />
Das Modell sei weiterentwickelt, die<br />
Verbesserungsvorschläge seien beherzigt<br />
worden. Man hoffe, dass ich nun<br />
bereit sei, ein Gutachten über das inzwischen<br />
verabschiedete Gesetz zu verfassen.<br />
Man werde mir alle relevanten<br />
Informationen zur Verfügung stellen<br />
und Kontakte herstellen zu allen benötigten<br />
Gesprächspartnern.<br />
Unterschiedliche Terminlogik<br />
Diesmal nahm ich den Auftrag an, nicht<br />
aber ohne zuvor klar betont zu haben,<br />
dass ich das Gutachten so objektiv wie<br />
möglich anlegen würde und die Zahlen<br />
für sich sprechen lassen werde. Und<br />
wenn meine Analyse das Koalitionsmodell<br />
weniger geeignet erscheinen ließe<br />
als alternative Modelle, so würde mein<br />
Gutachten diese Schlussfolgerung enthalten.<br />
Damit war man einverstanden.<br />
Politik und Mathematik funktionieren<br />
nach einer unterschiedlichen Terminlogik.<br />
Politiker verlangen oft kurzfristig<br />
nach einer Antwort während Mathematiker<br />
in längeren Zeiträumen<br />
denken. Politiker agieren ferner unter<br />
gänzlich anderen Regelungshorizonten.<br />
Es gilt, die Dinge für die absehbare Zukunft<br />
bestmöglich zu gestalten. Und<br />
wenn es dann Änderungsbedarf gibt,<br />
wird neu nachgedacht. In der Mathematik<br />
hat das, was einmal richtig gemacht<br />
worden ist, dauerhaft Bestand.<br />
Am Satz des Pythagoras gibt es auch<br />
nach mehr als drei Jahrtausenden keinen<br />
Nachbesserungsbedarf.<br />
Mein Ziel war es, das Gutachten zügig<br />
zu erstellen, andererseits wollte ich<br />
mit mathematischen Methoden tiefer<br />
schürfen und umfassender sein, als alles<br />
was ich bis dato zum neuen Wahlrecht<br />
gelesen hatte.<br />
Mathematiker sind Stuntmen fürs<br />
Komplizierte. In dieser Rolle sind sie<br />
vertraut damit, Probleme aus anderen<br />
Disziplinen zu bedenken. Das dafür benötigte,<br />
lokal begrenzte Fachwissen des<br />
anderen Wissensgebiets können sie sich<br />
meist schnell aneignen und dann ihre<br />
mathematische Schulung zum Einsatz<br />
bringen.<br />
Ich studierte die Modelle aus verschiedenen<br />
Perspektiven und veranlasste<br />
umfangreiche Simulationen, flog<br />
nach Berlin, um Gespräche zu führen.<br />
Meine Gesprächspartner aus der Politik<br />
empfand ich als gut vertraut mit der<br />
komplexen Materie. Im Nahbereich widersprachen<br />
die Wahlrechts-Experten<br />
dem Bild, das ich mir vorab von dem<br />
Verhältnis zwischen Politik und Beratung<br />
gemacht hatte: Nie wurde Druck<br />
in irgendeiner Weise auf mich ausgeübt.<br />
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386 POLITIKBERATUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Spürbar war allein eine gewisse Spannung,<br />
zu welchem Schluss das Gutachten<br />
kommen würde.<br />
Natürlich wollte ich nichts darüber<br />
aussagen, ob das neue Wahlsystem verfassungskonform<br />
ist, denn eine solche<br />
Aussage steht allein dem Bundesverfassungsgericht<br />
zu. Ein Mathematiker<br />
kann aber einem Urteil die Definition<br />
von negativem Stimmgewicht entnehmen,<br />
den damit zusammenhängenden<br />
gerichtlichen Auftrag an das Parlament<br />
ermitteln und diesen mit den Eigenschaften<br />
verschiedener Wahlsysteme<br />
vergleichen.<br />
Titanisches Ringen der Gegenpositionen<br />
Mein Abschlussbericht arbeitet Positiva<br />
und Negativa der im Bundestag diskutierten<br />
Wahlsysteme heraus, um dann<br />
zu einer Gesamteinschätzung zu kommen.<br />
Selten zuvor habe ich meine Worte<br />
sorgfältiger gewählt als bei diesem<br />
Gutachten. Ich wollte sprachlich so<br />
punktgenau wie möglich die Befunde<br />
festhalten.<br />
Mein Gutachten kommt zu der Einschätzung,<br />
dass das neue Wahlrecht die<br />
Vorgaben des Verfassungsgerichtsurteils<br />
vom Juli 2008 erfüllt. Die Ergebnisse<br />
habe ich im Sitzungshaus der Bundestags-Abgeordneten<br />
vorgestellt und das<br />
Gutachten im Februar 2012 öffentlich<br />
zugänglich gemacht.<br />
Die vom Bundestag und der Regierungskoalition<br />
bevollmächtigten Staatsrechtler<br />
beriefen sich in ihren Schriftsätzen<br />
für das Bundesverfassungsgericht<br />
ausführlich darauf. Die Opposition<br />
und Bürgerkläger vertretenden Staats-<br />
»Auch das aktuelle Wahlrecht<br />
besitzt ein verfassungsrechtliches<br />
Restrisiko.«<br />
rechtler versuchten naturgemäß, das<br />
Gutachten anzugreifen. Meist geschah<br />
das sachlich, aber nicht immer. Ich lernte,<br />
die quantitative Kompetenz der Verfahrensbeteiligten<br />
als unterschiedlich<br />
einzuschätzen.<br />
Im Frühjahr 2012 bereitete sich<br />
auch Karlsruhe erkennbar auf die Bearbeitung<br />
der Klage vor. Im politischen<br />
Berlin kursierte die Information, dass<br />
der berichterstattende Richter ein 285seitiges<br />
Dossier für die anderen Mitglieder<br />
des zweiten Senats verfasst habe.<br />
Eine mündliche Verhandlung wurde<br />
für den 5. Juni 2012 anberaumt. Der Tag<br />
der Anhörung begann mit einem halbstündigen<br />
Treffen der Verfahrensbeteiligten<br />
mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts,<br />
der die Verhandlung<br />
leiten würde. Wichtig aus meiner<br />
Sicht waren die Programmpunkte zum<br />
negativen Stimmgewicht und zum<br />
Komplex der Überhangmandate.<br />
»Die Tendenz der Richter war<br />
aus ihren Fragen nicht zu<br />
entnehmen.«<br />
Für die Verhandlung hatten beide<br />
Lager neben zahlreichen, meist hochkarätigen<br />
Staatsrechtlern viel politische<br />
Prominenz aufgeboten. Auch ehemalige<br />
Verfassungsrichter waren anwesend.<br />
Dazu kamen zwei Mathematiker<br />
als Sachverständige. Bei den Medien<br />
stieß die Veranstaltung auf enormes Interesse.<br />
Von kleinen Polemiken abgesehen<br />
verlief die Anhörung ausgesprochen<br />
sachlich. Es war ein titanisches Ringen<br />
zwischen den Gegenpositionen um die<br />
Gedanken in den Köpfen der Richter.<br />
Als der Staub sich legte, was erst in den<br />
Abendstunden der Fall war, hatte nach<br />
meiner Einschätzung die Unterstützerseite<br />
gegen die Klägerseite einen klaren<br />
Punktsieg davongetragen. Doch das<br />
zählte natürlich nicht. Es kam auf das<br />
Gericht an. Die Tendenz der Richter<br />
war aus ihren Fragen aber nicht zu entnehmen.<br />
Die spannende Frage für mich war,<br />
ob sich das Gericht an seine frühere Definition<br />
des negativen Stimmgewichts<br />
halten würde. Auf dieser Definition hatte<br />
ich mein Gutachten<br />
aufgebaut. Sollte das Gericht<br />
diese Sicht aufrechterhalten,<br />
würde das neue<br />
Wahlrecht wohl Gnade<br />
finden vor den Augen der<br />
Richter. Wenn das Gericht<br />
aber seine eigene Definition erweitern<br />
würde, dann konnten die Richter aus<br />
meinem Gutachten entnehmen, dass<br />
unter dieser Erweiterung andere inverse<br />
Effekte von der Größenordnung wie im<br />
alten Wahlrecht möglich sind.<br />
Überraschendes Urteil<br />
Einige Wochen später wurde der 25. Juli<br />
2012 als Termin der Urteilsverkündung<br />
bekanntgegeben. Die Verfahrensbeteiligten<br />
und alle wichtigen Medien<br />
waren im Amtssitz des Bundesverfassungsgerichts<br />
anwesend. Das Urteil<br />
wurde vom Präsidenten verlesen.<br />
Die Richter hatten das Wahlrecht<br />
für verfassungswidrig erklärt. Die Entscheidung<br />
war mit 8:0 Stimmen ergangen.<br />
Details der umfassenden Begründung<br />
deuten daraufhin, dass das Urteil<br />
Ergebnis eines Kompromisses unter den<br />
Richtern ist, möglicherweise um eine<br />
abermalige 4:4 Pattsituation zu vermeiden,<br />
wie sie bei einer berühm-<br />
ten Entscheidung zu Überhangmandaten<br />
aufgetreten war.<br />
Der Senat hatte tatsächlich<br />
einen erweiterten Begriff des<br />
negativen Stimmgewichts zugrunde<br />
gelegt und gleichzeitig die Zulässigkeit<br />
von Überhangmandaten eingeschränkt.<br />
Das Gericht hatte also<br />
gleich an zwei wichtigen Stellschrauben<br />
Verschärfungen gegenüber seiner früheren<br />
Rechtsprechung vorgenommen. Damit<br />
konnte der Gesetzgeber nicht rechnen.<br />
Diesen stärkeren Anforderungen<br />
wurde das Wahlrecht nicht gerecht.<br />
Die Bundesrepublik besaß also nach<br />
dem 25. Juli 2012 kein gültiges Wahlrecht.<br />
Erst kürzlich, im Februar <strong>2013</strong>,<br />
hat der Bundestag wieder ein Wahlrecht<br />
verabschiedet. Es handelt sich um eine<br />
Kombination aus Anteilen des früheren<br />
Koalitionsmodells und einem Verfahrensschritt<br />
des SPD-Modells, welcher<br />
Überhangmandate durch Ausgleichsmandate<br />
für andere Parteien kompensiert.<br />
Meine eigenen Überlegungen zu diesem<br />
Modell haben ergeben, dass negative<br />
Stimmgewichte damit weiterhin auftreten<br />
können. Beispiele sind leicht verfügbar:<br />
Hätte die Linkspartei bei der<br />
Wahl 2009, mit dem neuen Wahlrecht<br />
ausgezählt, 8 000 Stimmen in Hamburg<br />
mehr erhalten, wäre ihr im Bundestag<br />
ein Sitz verloren gegangen. Insofern besitzt<br />
auch das aktuelle Wahlrecht, ungeachtet<br />
der Aussagen einiger Experten,<br />
ein verfassungsrechtliches Restrisiko.<br />
Auch kann es zu einer erheblichen Aufblähung<br />
des Bundestages führen. Man<br />
hört hinter den Kulissen, dass auch in<br />
Berlin kaum jemand glücklich damit<br />
sei. Es ist nicht ausgeschlossen, dass<br />
sich einige der schärfsten Kritiker des<br />
früheren Wahlrechts nach diesem zurücksehnen<br />
werden, wenn dereinst die<br />
Stimmen der nächsten Bundestagswahl<br />
ausgezählt sind.<br />
Wahrscheinlich werden wir eine Änderung<br />
auch dieses Wahlrechts noch erleben.<br />
Man kann davon ausgehen, dass<br />
auch dann Mathematiker als Politikberater<br />
in Rechtsfragen gefragt sind.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 387<br />
Beamtenbesoldung <strong>2013</strong>/2014<br />
| DOKUMENTATION | Der Tarifabschluss der Angestellten im Öffentlichen Dienst sieht Tarifsteigerungen<br />
von 2,65 Prozent ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> und von 2,95 Prozent ab dem 1. Januar 2014 vor. Dieses Ergebnis wird nach<br />
dem derzeitigen Stand auf die Beamtenbesoldung keineswegs überall (vollständig) übertragen. Während bspw. der Freistaat<br />
Bayern die Beamtenbesoldung zeit- und inhaltsgleich erhöht, sehen andere Dienstherren erhebliche zeitliche Verzögerungen,<br />
Differenzierungen nach unteren, mittleren und „höheren“ Besoldungsgruppen oder sogar „Nullrunden“ vor.<br />
Besoldungserhöhungen <strong>2013</strong>/2014<br />
Besoldungsrunde <strong>2013</strong>/2014<br />
Stand: 22.4.<strong>2013</strong><br />
Baden-Württemberg Ab A 12 zum 1. Januar 2014: 2,65%<br />
A 10/A11 zum 1. Oktober <strong>2013</strong>;<br />
Bis A 9 zum 1. Juli <strong>2013</strong>: 2,65%<br />
Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />
Bayern Zum 1. Januar:<br />
2,65%<br />
Berlin Zum 1. August:<br />
2,0%<br />
Erhöhung <strong>2013</strong> Erhöhung 2014 Status<br />
Ab A 12 zum 1. Januar 2015: 2,95%<br />
A 10/A11 zum 1. Oktober 2014;<br />
Bis A 9 zum 1. Juli 2014: 2,95%<br />
Zum 1. Januar:<br />
2,95%<br />
Entscheidung für 2014 erst in den Haushaltsberatungen<br />
2014/2015<br />
Ankündigung der Landesregierung vom 20.3.<strong>2013</strong><br />
Gesetzentwurf<br />
Gesetzentwurf<br />
Brandenburg Keine Informationen<br />
Bremen Ab A 13: 0,0%<br />
A 11/12: 1,0%<br />
A 2 - A 10: 2,65% jeweils zum 1. Juli<br />
Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />
Hamburg Zum 1. Januar:<br />
2,65%<br />
Hessen (nicht Mitglied der<br />
Tarifgemeinschaft deutscher<br />
Länder)<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1. Variante: Alle Besoldungsgruppen zum 1.<br />
Juli: 2,0% sowie Sockelbetrag von 25 €<br />
2. Variante: Ab A 10 zum 1. Juli: 2,45%<br />
Bis A 10 zum 1. April: 2,45%<br />
Ab A 13: 0,0%<br />
A 11/12: 1,0%<br />
A 2 - A 10: 2,95% jeweils zum 1. Juli<br />
Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />
Zum 1. Januar:<br />
2,95%<br />
Alle Besoldungsgruppen zum 1. Januar: 2,0%<br />
Alle Besoldungsgruppen zum 1. Januar 2015:<br />
weitere 2,0%<br />
Niedersachsen Zum 1. Januar: 2,65 % Im Rahmen der Aufstellung des Haushaltsplans<br />
2014 im Sommer dieses Jahres soll über die<br />
Übertragung der zweiten Stufe entschieden<br />
werden.<br />
Nordrhein-Westfalen Ab A 13: 0,0%<br />
A 11/A12: 1,0%<br />
A 2 – A 10:<br />
2,65%<br />
jeweils zum 1. Januar<br />
Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />
Ab A 13: 0,0%<br />
A 11/A12: 1,0%<br />
A 2 – A 10:<br />
2,95%<br />
jeweils zum 1. Januar<br />
Anmerkung: „C+W“: Nullrunde<br />
Rheinland-Pfalz Zum 1. Januar: 1,0 % Zum 1. Januar: 1,0 %<br />
Zum 1. Januar 2015 und 2016: jeweils 1,0 %<br />
Ankündigung Finanzsenatorin<br />
Ankündigung Senatssprecher<br />
Eine mögliche Reduzierung der Besoldungserhöhung<br />
um 0,2% zur Bildung einer Vermögensrücklage ist hier<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Der Innenminister äußerte sich nach Abschluss der<br />
Verhandlungen im Tarifbereich nicht darüber, ob diese<br />
Tarifeinigung zeit- und inhaltsgleich auf den hessischen<br />
Beamtenbereich übertragen wird.<br />
Ankündigung der Landesregierung<br />
Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />
zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />
Gesetzentwurf<br />
Eine mögliche Reduzierung der Besoldungserhöhung<br />
um 0,2% zur Bildung einer Vermögensrücklage ist hier<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Ankündigung der Landesregierung vom 18.3.<strong>2013</strong><br />
Ankündigung der Landesregierung<br />
Saarland Keine Informationen<br />
Sachsen Die Übertragung des Tarifergebnisses des TV-L ist<br />
noch offen. Nach derzeitigen Informationen hat der Finanzminister<br />
eine zeitverzögerte Übernahme angekündigt.<br />
Sachsen-Anhalt Zum 1. Juli:<br />
2,65%<br />
Schleswig-Holstein Ab A 14: 1,3%<br />
Bis A 13: 2,45%<br />
jeweils zum 1. Juli<br />
Bis A 11: Einmalzahlung von 360 € zum 1. Mai<br />
<strong>2013</strong> und zum 1. März 2016<br />
Thüringen Zum 1. Oktober:<br />
2,45%<br />
Zum 1. Juli:<br />
2,95%<br />
Ab A 14: 1,3%<br />
Bis A 13: 2,75%<br />
jeweils zum 1. Januar 2015<br />
Alle Besoldungsgruppen zum 1. Juli 2016 und<br />
zum 1. Juli 2017: jeweils 1,3%<br />
Bis A 11: Einmalzahlung von 600 € zum 1. Juli<br />
2014<br />
Zum 1. Juli:<br />
2,75%<br />
Gesetzentwurf<br />
Ankündigung der Landesregierung vom 20.3.<strong>2013</strong><br />
Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />
zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />
Ankündigung Finanzminister vom 16.4.<strong>2013</strong><br />
Von allen Erhöhungen ist bereits eine 0,2%ige Beteiligung<br />
zur Versorgungsrücklage abgezogen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Recherche: RA Nico Rodenberg
388 WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Wissenschaftler lesen, um zu zitieren,<br />
und schreiben, um zitiert zu werden.<br />
Raymund Plauderer<br />
(Zitierbetriebswissenschaftslehre)<br />
Fast eine Festrede<br />
Über die Wissenschaftsbetriebslehre<br />
unter besonderer Berücksichtigung der DFG<br />
| HANS-GEORG S OEFFNER | Nicht gerade häufig,<br />
aber doch das ein oder andere Mal geschieht es, dass sich die sonst so nüchterne<br />
Wissenschaft auch augenzwinkernd und ironisch mit sich selbst befasst.<br />
Ein Beispiel in Form „Fast eine Festrede“.<br />
Wer in Kategorien des Wissenschaftssystems<br />
denkt,<br />
wird sofort sehen, dass es<br />
sich bei der Zitierbetriebswissenschaftslehre<br />
um eine Subdisziplin des umfassenden,<br />
neuen Paradigmas handeln<br />
muss: der Wissenschaftsbe-<br />
triebslehre (WBL) – einer<br />
göttlichen Eingebung,<br />
schaumgeboren aus ‚Entfesselter<br />
Wissenschaft‘ (EW)<br />
(Wunderlich, Otto (Hrsg.)<br />
(1993): Entfesselte Wissenschaft. Beiträge<br />
zur Wissenschaftsbetriebslehre,<br />
Westdeutscher Verlag, Opladen). Dank<br />
ihrer göttlichen Vitalität konnte sie ihren<br />
Halbbruder ‚Wissenschaft ohne Betrieb‘<br />
problemlos entmannen.<br />
Als Ahnherr, Förderer und erster<br />
Praktiker der Wissenschaftsbetriebslehre<br />
(WBL) gilt Gregorij Alexandrowitsch<br />
Potemkin (1739-1791), Fürst, Feldmarshall,<br />
Staatsmann, politischer Philosoph<br />
und Günstling Katharinas II. Weltweite<br />
Anerkennung erfuhr er als Begründer<br />
der ‚Fassadenlehre‘ (vgl. EW). Während<br />
Hegel später im Sinne des idealistischen<br />
Foto: Kerstin Sc hneider<br />
Realismus behaupten wird, das Wirkliche<br />
sei das Vernünftige und das Vernünftige<br />
das Wirkliche, kommt Potemkin<br />
solchen Trivialeinsichten nicht nur<br />
zuvor, sondern denkt auch weit über sie<br />
hinaus. Die Maxime des Potemkinschen<br />
Prä- und Postkonstruktivismus lautet<br />
ebenso schlicht wie genial und politisch<br />
hellsichtig: „Das Wirkliche ist Fassade<br />
und die Fassade das Wirkliche“.<br />
Soziologen werden die Nähe der<br />
Potemkin-Maxime zum Thomas-Theo-<br />
»Das Wirkliche ist Fassade und<br />
die Fassade das Wirkliche.«<br />
rem, der so genannten ‚Situationsdefinition‘<br />
erkannt haben. Wenn nicht, so<br />
helfe ich aus der Sicht politischer Soziologie<br />
mit einer Variation der Potemkin-<br />
Maxime nach: „Wenn jemand eine Fassade<br />
für die Realität hält, dann wird die<br />
Fassade für ihn in den Konsequenzen<br />
seines Handelns real“. – Dass die Fassadenlehre<br />
oder ‚Fassadologie‘ in ihrer<br />
Bedeutung, Wirklichkeitswahrnehmung<br />
und Realitätsgestaltung für Politik und<br />
Medien ganz und gar nicht überschätzt<br />
werden kann, zeigt sich sowohl in der<br />
Realpolitik als auch im Talkshowparlamentarismus.<br />
Beide folgen dem in der<br />
AUTOR<br />
Professor (em.) Dr. Hans-Georg Soeffner, lehrte bis zu seiner Emeritierung an der<br />
Universität Konstanz Allgemeine Soziologie. 2007 bis 2011 war er Vorsitzender der<br />
Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Er ist Vorstandsmitglied und Permanent Fellow<br />
am Kulturwissenschaftichen Institut (KWI), Essen.<br />
Fassadologie formulierten „kategorischen<br />
Passiv“: „Mehr Worte, weniger<br />
Taten!“<br />
Das kategorische Passiv<br />
Wegen seiner Prägnanz und Einprägsamkeit<br />
wurde das kategorische Passiv<br />
folgerichtig zum Gründungsmotto der<br />
Akademie für Absurdologie (AA), einer<br />
Denkfabrik, an der die Anregungen Potemkins<br />
analytisch kalt und gnadenlos<br />
zuende gedacht wurden. Die Akademie,<br />
Profilschärfungsschmiede, Ausbildungsund<br />
Think Tank für Nachwuchswissenschaftler,<br />
hat in den letzten Jahren nicht<br />
nur ein dauerevaluiertes Curriculum geschaffen,<br />
sondern dieses auch in einer<br />
Serie von Summer Schools for Advanced<br />
Study allen interessierten Graduierten<br />
und Postgraduierten zugänglich gemacht.<br />
Zur Veranschaulichung der zielgerichteten<br />
Profilschärfe nenne ich<br />
exemplarisch die Themen ausgewählter<br />
Seminare:<br />
– „Thesen Schmieden“ (4 ECTS-Punkte)<br />
– „Scientifisches Filibustern“ (6 ECTS-<br />
Punkte)<br />
– „Die Verflüchtigung des Gedankens<br />
beim Reden“ (16 ECTS-Punkte)<br />
– „Beschwörung des Offenkundigen“ (6<br />
ECTS-Punkte)<br />
– „Das Fenster in der Rede“ (politische<br />
Rhetorik) (6 ECTS-Punkte)<br />
– „The Competitive Identity – Sozialpsychologie<br />
für Junior Scientists“ (8<br />
ECTS-Punkte)<br />
– „Einführung in die Sitzungsbetriebslehre”<br />
(verpflichtend) (16 ECTS-<br />
Punkte)<br />
Sinnbildlich stehen der exzellente<br />
Ruf und die Leuchtturmfunktion der<br />
Akademie für Absurdologie (AA) für<br />
die Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsbetriebslehre<br />
(WBL). Allerdings<br />
setzt sich die WBL trotz verheißungs-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE 389<br />
voller Anfänge im 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhundert erst im Verlauf des<br />
Wirtschaftswunders endgültig durch.<br />
Zweifellos hängt dies mit der zunehmenden<br />
Internationalisierung der Deutschen<br />
Wissenschaftskultur (DWK) zusammen.<br />
Erst sie optimiert das ‚kategorische<br />
Passiv‘ zur Vollendung: „Noch<br />
mehr und vor allem exotischere Worte<br />
und noch weniger Taten“.<br />
Wissenschaftsbetriebslehre<br />
Vorreiter dieser Entwicklung war (vgl.<br />
EW) das 1953 zu Köln gegründete Institut<br />
für Wissenschaftsbetriebslehre<br />
(IfWBL). Es war die Keimzelle der metastasenähnlichen<br />
Vermehrung von<br />
Lehrstühlen der WBL an allen denkbaren<br />
Universitäten, die nun ihrerseits<br />
Vertreter in den neu gegründeten Deutschen<br />
Rat für Wissenschaftsbetriebslehre<br />
(DRfWBL) entsandten, mit dem unmissverständlichen<br />
Auftrag, proaktiv<br />
die Politik für die WBL zu gewinnen:<br />
erfolgreich, wie sich schnell erwies.<br />
Entscheidenden Anteil an diesem<br />
Erfolg hatte die für die WBL zentrale<br />
Theorie des ‚symbolischen Aktivismus‘.<br />
Sie zielführend und wiederum proaktiv<br />
umzusetzen, bedurfte jedoch einer ausgereiften<br />
Methodologie: der am Maxund-Moritz-Institut<br />
zu Wiedensahl entwickelten<br />
‚progressiven Tautologie‘. Der<br />
konsequente Zusammenschluss von<br />
Theorie und Methodologie hatte naturgemäß<br />
direkte Auswirkungen auf die<br />
neu entstehende Sitzungs- und Kongressbetriebslehre<br />
(SKBL) und deren<br />
Methodenset („mixed methods“), bestehend<br />
aus Folienkunde, Paraphrastik,<br />
avancierter Pleonastik, Banalogie und<br />
nicht zuletzt aus dem immer reicher<br />
blühenden Powerpointillismus.<br />
Zu dessen unaufhaltsamer Entfaltung<br />
trug maßgeblich der wegweisende<br />
Festvortrag von Anne Logoklonie Potlatsch<br />
an der Potemkin Akademie zu<br />
Berlin (2005) bei. Thema: „Der Powerpoint-Tauglichkeits-Test<br />
als Evaluationskriterium<br />
moderner Wissenschaftsbetriebslehre<br />
im Zeitalter der postkommunikativen<br />
Gesellschaft“ – ein Thema,<br />
das jeden sensiblen audiovisuellen Paraphrastiker<br />
in wohlige Tagträume entführt.<br />
Incentives für angewandte progressive<br />
Tautologie<br />
Da allen Bemühungen, die progressive<br />
Tautologie jederzeit praktisch umzusetzen,<br />
zum Trotz immer wieder rhetorische<br />
Unzulänglichkeiten selbst bei prominenten<br />
Vertretern der WBL zu beobachten<br />
waren, schlug die Ethik-Kommission<br />
für gute wissenschaftsbetriebliche<br />
Praxis die Schaffung von Incentives<br />
vor: akademische Preise, mit deren Verleihung<br />
Redner gewürdigt werden, die<br />
sich um die angewandte progressive<br />
Tautologie verdient machten.<br />
Zu danken ist hier der Hohenloeschen<br />
Mainzelmann-Stiftung für Beobachtungen<br />
zweiter Ordnung. Sie griff<br />
engagiert diesen Vorschlag auf und<br />
schuf den von Beginn an renommierten<br />
„Äh-Preis für herausragende Leistungen<br />
Wissenschaftliche Karriere<br />
Fragen und Antworten – 2006 bis 2012<br />
Seit 2006 veröffentlicht die Zeitschrift <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> jeden Monat Antworten auf<br />
häufig gestellte Fragen (FAQs). Der vorliegende Forumband ist die Zusammenstellung<br />
der in den letzten Jahren gestellten Fragen und Antworten rund um die Themen<br />
Bewerbung, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Berufungsverfahren, Berufungsverhandlung,<br />
Besoldung und Vergütung, Allgemeine Karrieretipps, Hochschul- und Dienstrecht, Ruhestand<br />
und Versorgung, Nebentätigkeit sowie Steuern und Versicherung.<br />
Der Forumband bietet Ihnen zu wichtigen „weichen“ und „harten“ Themen eine erste<br />
Orientierungshilfe zu zentralen Aspekten der Karriereplanung und der (rechtlichen)<br />
Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland.<br />
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in der Performanz progressiver Tautologie“.<br />
Es war Professor Dr. Hektor Ohnende,<br />
der schon bei der ersten Preisverleihung<br />
präzise jener bis heute gültigen,<br />
wissenschaftsbetriebs – äh – lehrerischen<br />
Einsicht Worte verlieh, die der<br />
deutschen akademischen Rhetorik allein<br />
gerecht wird: „Erst im »Äh« kommt<br />
der deutsche Wissenschaftler wirklich<br />
zu sich“ (vgl. EW).<br />
Der aufmerksamen Beobachtung<br />
zweiter Ordnung entging allerdings<br />
nicht, dass der „Äh-Preis“ nicht ausreichte,<br />
den arabeskenhaften Ornat<br />
deutscher akademischer Rede hinreichend<br />
zu würdigen. Folgerichtig trat daher<br />
schon bald der „Sozusagen-Preis“,<br />
verliehen von der Hochschul- Rhetorenkonferenz<br />
(HRK) in erbitterte Konkurrenz<br />
zu der Mainzelmann-Stiftung.<br />
Dem Komparatisten Prof. PhD Jaques<br />
Sansfin, Princeton, kommt dabei das<br />
Verdienst zu, dem ‚Sozusagen-Preis‘<br />
schon früh internationale Beachtung<br />
verschafft zu haben durch die – in deutscher<br />
Sprache verfasste – Feststellung:<br />
„Im Sozusagen trägt die deutsche akademische<br />
Rede quasi gewissermaßen<br />
sich selbst“ (vgl. Ztschr. Mind, Talk and<br />
Infinity, Volume MCCXXII).<br />
Wer die immanente Dynamik der<br />
WBL kennt, ahnt freilich, dass man sich<br />
mit nur zwei Preisen nicht zufrieden geben<br />
konnte – zumal die politische Dimension<br />
der Fassadologie in ihnen<br />
nicht angemessen gewürdigt wird. So<br />
war es nur konsequent, dass die Talkshowparlamentarische<br />
Gesellschaft<br />
Forum<br />
Wissenschaftliche Karriere<br />
Fragen und Antworten<br />
2006 bis 2012<br />
Heft 82<br />
Dezember 2012<br />
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390 WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
(TPG) mit unüberhörbarer medialer<br />
Verstärkung ihren eigenen Preis auslobte:<br />
den „Angela-Häkel-Preis für dunstige<br />
Paraphrastik, die Kostümierung von<br />
Leerstellen und die Pflege der Kalenderweisheit“.<br />
Erster Preisträger war Karl-<br />
Odo Schmitt, dessen dreijährige Vorlesung<br />
(2007-2010) „Leviathan‘s Speech“<br />
mit diesem Preis belohnt wurde.<br />
Die früh einsetzende Konkurrenz<br />
der Preiskomitees kam insgesamt der<br />
WBL zugute, insbesondere deren Praxisfeldern:<br />
der Sitzungs- und Konferenzbetriebslehre.<br />
Hier fanden nun –<br />
deutlich sichtbar – Kommunikationsdidaktiker<br />
mit Consultanterfahrungen ihr<br />
genuines Betätigungsfeld. Ihnen verdanken<br />
wir auch ein Kompendium von<br />
Grundregeln, dessen Umsetzung den<br />
Erfolg jeder Sitzung oder Konferenz garantiert.<br />
Die Wunderlichkette<br />
Exemplarisch und in Kürze seien in Folgenden<br />
einige wenige, aber zentrale Regeln<br />
und Leitsätze genannt, so zunächst<br />
die Basisempfehlung zum Führen einer<br />
Rednerliste (vgl. EW): „Man führe eine<br />
Rednerliste so, dass sie<br />
lang genug ist, um zu<br />
verhindern, dass ein<br />
Diskussionsbeitrag in<br />
unmittelbaren Bezug<br />
steht zu dem Beitrag<br />
eines Vorredners“. Sowohl<br />
die paraphrastische<br />
als auch die banalogische<br />
Qualität jeder Sitzung wird<br />
durch die kompromisslose Einhaltung<br />
dieser Empfehlung gewährleistet.<br />
Dem bereits mehrfach gewürdigten<br />
Absurdologen und Universalrhetoriker<br />
Otto Wunderlich (vgl. EW) verdanken<br />
wir die Formulierung der „Wunderlich-<br />
Kette“, mit der die Übertragung eines<br />
geologischen Phänomens, des Mäanderns,<br />
auf die Dynamik auch geisteswissenschaftlicher<br />
Sitzungen gelingt. Der<br />
Satz I der „Wunderlich-Kette“ lautet<br />
dementsprechend: „Die Selbstdarstellung<br />
eines Sitzungsteilnehmers, die Entdeckung<br />
seiner Sitzungspotenz also,<br />
führt zu einer zusätzlichen Aufladung<br />
bei den anderen Sitzungsteilnehmern<br />
und damit zur Notwendigkeit weiterer<br />
Interventionen“.<br />
Jean Claude Ruderer, Politprofi und<br />
Wunderlich-Schüler erster Hand, konnte<br />
anhand empirischer Analysen von<br />
EU-Krisensitzungen die – wahrscheinlich<br />
universelle – Gültigkeit dieses Satzes<br />
nachweisen und medienwirksam<br />
aufarbeiten. Im Augenblick arbeitet Ru-<br />
derer an dem empirischen Nachweis,<br />
dass auch der Satz II der „Wunderlich-<br />
Kette“ – bezogen auf die rhetorische<br />
Konstruktion der Wirklichkeit im Zeitalter<br />
angewandter Fassadologie (s.o.) –<br />
den Anspruch auf Gültigkeit einlöst: Im<br />
Satz II definiert Wunderlich unter dem<br />
Titel „Der Wunderlich Sisyphos oder die<br />
Theorie des Sitzungsrestes“ den Nomos<br />
der Sitzungskette, das Gesetz des Sitzungskontinuums:<br />
„Jede Sitzung endet<br />
zwangsläufig mit einem Rest nicht entladener<br />
Potenz, d.h. nicht erfüllter Bedürfnisse<br />
nach Selbstdarstellung. Diese<br />
führen zur Anberaumung der nächsten<br />
Sitzung“. (EW)<br />
Der Rat der Wissenschaftsbetriebslehre-Weisen<br />
Angesichts ubiquitär gefeierter Sitzungsmäander<br />
fragten sich – bezeichnenderweise<br />
– einige symbolische Aktivisten,<br />
ob nicht auch und gerade im<br />
Hinblick auf die Theorie des Sitzungsrestes<br />
zumindest Spurenelemente ‚materialer<br />
Inhaltsreste‘ in den Vortragsund<br />
Sitzungsketten auffindbar sein sollten.<br />
Für die Beantwortung dieser Frage<br />
»Angesichts ubiquitär gefeierter<br />
Sitzungsmäander fragt man sich, ob<br />
nicht Spurenelemente materialer<br />
Inhaltsreste auffindbar sein sollten.«<br />
ist naturgemäß der ‚Rat der Wissenschaftsbetriebslehre-Weisen‘<br />
(RWBLW)<br />
zuständig. Es bedurfte lediglich einer<br />
außerplanmäßigen, dreimonatigen Sitzung<br />
des Rates, und schon wurde der<br />
‚materiale Creationismus‘ aus der Taufe<br />
gehoben. Er ist seitdem ein fester Bestandteil<br />
der WBL.<br />
Und er entspringt der beispielhaften<br />
inter-, trans-, sub-, prä- und postdisziplinären<br />
Kooperation der Mitglieder des<br />
Rates. Obwohl jedermann diese Experten<br />
kennt, seien sie und ihr Fächerverbund<br />
noch einmal ausdrücklich aufgeführt:<br />
Für die Kulturwissenschaftsbetriebslehre<br />
stehen die Professoren Rüdiger<br />
Stargast und Jost Überall, die Volkswirtschaftsbetriebslehre<br />
vertritt der<br />
rheinische Ökonom und Rational-Choice-Artist<br />
Prof. Dr. Joseph Profittlich,<br />
und die Politikwissenschaftsbetriebslehre<br />
wird repräsentiert durch den Fassadologen<br />
und Politrhetoriker Prof. Dr.<br />
Karl-Friedrich Aufschäumer.<br />
Maßgeblichen Anteil am unaufhaltsamen<br />
Siegeszug des ‚materialen Crea-<br />
tionismus‘ hat das Reine(c)ke-Fuchs-<br />
Zentrum für konzeptionelle Metastasenbildung<br />
und Turnologie. Die Turnologin<br />
Prof. Dr. Drs. mult. Héloïse Copière,<br />
Sorbonne, französische Linie des unvergessenen<br />
Turnvaters Jahn, stellte bereits<br />
vor Jahren jene Themenkreationsmaschinerie<br />
vor, der wir die sich beschleunigende<br />
Turnabfolge und die daran<br />
anschließenden Turnfeste – Motto:<br />
‚frisch, fromm, flott und flach‘– verdanken.<br />
Madame Copière entwarf am Beispiel<br />
des ‚cultural turn‘ (crosscultural,<br />
intercultural, transcultural, multicultural<br />
turn) und des ‚banalogical turn‘<br />
(neobanalogical, postbanalogical, megabanalogical,<br />
autobanalogical turn)<br />
jenen Turn-Algorithmus, der für die unentwegte<br />
Multiplikation der WBL-Subdisziplinen<br />
(Tautologie, Absurdologie,<br />
Fassadologie, Pseudologie etc.) und ihrer<br />
Turns sorgt.<br />
Damit schließt sich sozusagen bzw.<br />
quasi gewissermaßen der Kreis, genauer:<br />
der WBL-Zirkel. Denn größte Nutznießerin<br />
des ‚materialen Creationismus‘<br />
ist: die Fußnote und ihr rhizomatisches,<br />
selbstmultiplikatives Potenzial.<br />
Dieses Potenzial schrie förmlich<br />
nach institutioneller Administration –<br />
und zwar so laut, dass die WBL-Verantwortlichen<br />
gemeinsam mit dem Rat der<br />
WBL-Weisen unverzüglich zur Gründung<br />
des Zitierkartellamtes (vgl. EW)<br />
schreiten mussten. Als erster Präsident<br />
wurde der verdiente Emeritus Roderich<br />
Brockhaus berufen. Chief executive officer<br />
(CEO) des Zitierkartellamtes und<br />
eigentlicher Propagandist der footnoteculture<br />
ist allerdings der Schweizer<br />
Netzwerksoziologe Prof. Dr. Petrus<br />
Fischli, früher Leiter des EidgenössischenWenzel-Strapinski-<strong>Forschung</strong>sateliers<br />
Seldwyla, heute Professor der<br />
Harvard Business School for Universal<br />
Relationship.<br />
Selbstverständlich konnte dem wachen<br />
Blick des WBL-Supervisors und<br />
Netzwerkers Fischli nicht jene Gefahr<br />
entgehen, der alle großen Wissenschaftssysteme<br />
dann ausgesetzt sind,<br />
wenn es ihnen nicht gelingt, die Gesellschaft<br />
als solche zu infizieren, d.h. epidemisch<br />
für sich zu gewinnen. Denn ein<br />
Ende der WBL im Stoßzahnkäfig des<br />
Elfenbeinturms war, ist und sollte uns<br />
allen unvorstellbar sein.<br />
So ist heute, beim Amtsantritt des<br />
neuen DFG-Präsidenten, zu fragen:<br />
Was können die WBL und die ihr verpflichteten<br />
Theorien – symbolischer Aktivismus,<br />
Fassadologie, Tautologie,<br />
Pseudologie, Epigonologie und Banalo-
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSBETRIEBSLEHRE 391<br />
gie, um wiederum nur einige von ihnen<br />
zu nennen – dazu beitragen, die DFG<br />
infinit zukunftsfähig zu machen? Wie<br />
steht es um den Anwendungsbezug und<br />
die Praxisrelevanz der WBL? Und nicht<br />
zuletzt: Was wollte uns der Universalabsurdologe<br />
Otto Wunderlich eigentlich<br />
sagen?<br />
Die WBL und die DFG<br />
Ich beginne mit der Antwort auf die<br />
letzte Frage: Eine DFG ohne die Wissenschaftsbetriebslehre<br />
(WBL) als Leitparadigma,<br />
wäre, so würde Wunderlich<br />
sagen, in der postkommunikativen Gesellschaft<br />
ebenso zum Tode verurteilt<br />
wie ein Powerpointillist ohne seinen<br />
Redundanzgenerator. Kurz: Die WBL<br />
ist für die DFG ebenso alternativlos wie<br />
das EU-Krisenmanagement für Europa<br />
oder – aus der Sicht der Zoologie – wie<br />
Zahnspangen für adoleszente Biber.<br />
Daher erlaube ich mir im Hinblick<br />
auf den Anwendungsbezug der WBL für<br />
die DFG einige kleine Anregungen:<br />
– Um die Anschlussfähigkeit der DFG<br />
an die internationale WBL zu gewährleisten,<br />
wäre zuvörderst eine outgesourcte<br />
Consultant Agentur für Sitzungs-<br />
und Konferenzbetriebslehre zu<br />
schaffen, geleitet von einem/einer international<br />
ausgewiesenen Absurdologen/Absurdologin.<br />
– An allen deutschen Hochschulen sind<br />
mit Fassadologen/Fassadologinnen<br />
zu besetzende Außenstellen zur Förderung<br />
und Präzisierung der Antragssemantik<br />
sowie zur konsequenten Beseitigung<br />
der Umgangssprache zu<br />
schaffen. Die für solche Stellen zuständigen<br />
Berufungskommissionen<br />
sollten zusammengesetzt sein aus<br />
Preisträgern/-trägerinnen der „Äh“-,<br />
„Sozusagen“- und „Angela-Häkel“-<br />
Preise.<br />
– DFG-intern sind im IT-Bereich Programme<br />
zur Paraphrasenmultiplikation<br />
und Fußnoteneskalation ebenso<br />
zu entwickeln wie ein Algorithmus für<br />
die Zitierkartelladministration. Entsprechende<br />
Leitfäden sind den DFG-<br />
Kollegien und Gutachtern/Gutachterinnen<br />
an die Hand zu geben.<br />
– Schließlich ist zu denken an die Einrichtung<br />
einer Zentralstelle für Präimplementationsdiagnostik,einschließlich<br />
prognostischer Antragserfolgsstatistik,<br />
die als präventiver Filter bei jedem<br />
eingehenden (man beachte hier<br />
den mortal-semantischen Unterton)<br />
Antrag präventiv wirksam werden.<br />
Daneben zeigt die Geschichte der<br />
DFG, dass die Theorie des ‚symboli-<br />
schen Aktivismus‘ bei der Schaffung einer<br />
multiple corporate identity bisher<br />
weitgehend vernachlässigt wurde. Meinem<br />
Kollegen und Freund, dem absurdologisch<br />
vorgebildeten Altphilologen<br />
Prof. Dr. Herakles Schulze-Honora,<br />
Leitspruch: „Eine Eule macht noch kein<br />
Athen“, verdanke ich die Anregung, der<br />
DFG vorzuschlagen, sie möge einen<br />
DFG-Verdienstorden ‚ins Leben rufen‘:<br />
den Eulen-Orden im Zeichen der Wissenschaftsschutzgöttin<br />
Athene. Dadurch<br />
käme es, so Schulze-Honora, zu<br />
einer Eulenmultiplikation und die DFG<br />
würde nicht nur zum Wissenschaftsathen,<br />
sondern auch zur – aus interna-<br />
»Die WBL ist für die DFG ebenso<br />
alternativlos wie das EU-Krisenmanagement<br />
für Europa.«<br />
tionaler Sicht – weltweit vernetzten Eulenzentralbank<br />
(EZB): „Viele Eulen erst<br />
machen Athen!“<br />
Schulze-Honora, der sich zuvor mit<br />
der AA-Protokollchefin Marie Charlotte<br />
von Schwirin-Protzigk beraten hat,<br />
schließt eingedenk der Lebensweisheit<br />
„Dasein heißt Design“ (vgl. Angela-Häkel-Preis)<br />
folgendes Design für den Orden<br />
vor: Eine emaillierte schwarz-rotgoldene<br />
Eule an farblich ebensolchem<br />
Bande, wobei die Eule – in Anlehnung<br />
an eine Madonnenikonographie – auf<br />
einer Mondsichel steht. Letztere wiederum<br />
ziert eine Gravur, in der die Abbreviatur<br />
DFG, zweifach aufgelöst wird.<br />
Handelt es sich bei den Auszuzeichnenden<br />
um senior scientists, so lautet die<br />
Auflösung: DFG – DAS FINDE ICH<br />
GUT. Junior scientists dagegen finden<br />
auf ihrem Verdienstorden die Inschrift:<br />
DFG – DAS FINDE ICH GEIL.<br />
Gegen das Eulenmotiv mag man<br />
einwenden, es sei geschmacklos auf<br />
dem DFG-Verdienstorden ein Symbol<br />
zu zitieren, das in fast allen Kulturen<br />
und Religionen als Unglücksbringer<br />
übel beleumundet ist. Das antike Athen<br />
und seine Schutzgöttin Athene machen<br />
hier nur deshalb eine Ausnahme, weil<br />
sie der Eule Weisheit attestieren: überwindet<br />
diese doch die Nacht des Nicht-<br />
Wissens dadurch, dass sie auch im Dunkeln<br />
sieht. Daher findet man bekanntlich<br />
auf den antiken Athener Münzen<br />
die Eule als Wappentier, und daher war<br />
es auch töricht, Eulen-(Münzen) nach<br />
Athen zu tragen. Dort waren sie<br />
schließlich zu Hause. Der Fassadologe<br />
hingegen schätzt – ein wenig anders als<br />
die Athener und ihre Schutzgöttin – die<br />
Eule vor allem, weil sie, das Tageslicht<br />
scheuend, im hellen Licht der Faktizität<br />
bestenfalls blinzelt.<br />
Für die DFG gilt es beide Perspektiven,<br />
das Wegblinzeln des Hellen wie die<br />
Nachtsicht, zu nutzen – auch angesichts<br />
der Tatsache, dass alte Kalenderweisheiten<br />
(vgl. Angela-Häkel-Preis) ihre<br />
Gültigkeit verlieren können: Heute gibt<br />
es, und dies nicht nur im symbolisch aktivistischen<br />
Sinne, gute Gründe, die<br />
griechischen Euro-Münzen mit ihrem<br />
Eulenwappen wieder zurück nach<br />
Athen zu tragen.<br />
Antikes, Nationales und Internationales<br />
verbindend stünde<br />
der DFG-Eulen-Orden<br />
dementsprechend für eine<br />
dekonstruktivistisch<br />
nur leicht gebrochene<br />
Universalfassadologie.<br />
Seine Verleihung im Zeichen<br />
des ‚symbolischen Aktivismus‘<br />
wäre also viel mehr als ein äußerliches<br />
Ritual. Sie stünde vielmehr – ganz im<br />
Sinne avancierter Realpseudologie – für<br />
die Kompensation der DFG-Reisekosten-<br />
und Bewirtungsvorgaben: Es ginge<br />
mit Verleihung des DFG-Verdienstordens<br />
eben nicht um eine vordergründige<br />
Statuserhöhung der Geehrten, sondern<br />
um die – bis zur äußersten Subtilität<br />
überdehnte – Anerkennung eines<br />
Ehrenamtes, das, würde man trivialbanalogisch<br />
tatsächlich nach realem Verdienst<br />
schielen, geradezu in den<br />
Schmutz eines schäbigen Materialismus<br />
gezogen würde.<br />
Dementsprechend verlangt der<br />
‚symbolische Aktivismus‘, dass die Verleihungszeremonie<br />
– dem Beispiel der<br />
Rahmenerzählung des Decamerone folgend<br />
– jenseits der alltäglichen Pest wissenschaftsbetrieblicher<br />
Kärrnerarbeit in<br />
der zugleich heiteren und mondän-fassadologischen<br />
Atmosphäre des Schlosses<br />
El-Mau stattfinde – und zwar anlässlich<br />
des dort jährlich abgehaltenen<br />
Potemkin-Symposiums: Jeder praktizierende<br />
symbolische Aktivist – sei er Talkshowparlamentarier,<br />
Feuilletonist,<br />
Powerpointillist oder ‚Science-Digest‘-<br />
Autor – wüsste diese stimulierend sermono-erotische<br />
Atmosphäre zu schätzen.<br />
Gekürzte Fassung einer Festrede, gehalten bei<br />
einem Empfang der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
und der Stadt Bonn für den neuen<br />
DFG-Präsidenten, Professor Dr. Peter Strohschneider,<br />
am 21. März <strong>2013</strong> in Bonn.
392 WAS IST EIGENTLICH...? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Was ist eigentlich Aquakultur?<br />
Auf der Suche nach ökonomischen und<br />
ökologisch nachhaltigen Produktionsverfahren<br />
| HARRY W. PALM | Die Produktion von Fischereierzeugnissen<br />
unter kontrollierten Bedingungen ist derzeit der am schnellsten<br />
wachsende Wirtschaftszweig in der Lebensmittelindustrie. Diese Entwicklung<br />
folgt einem weltweit zunehmenden Fischkonsum bei begrenzten natürlichen<br />
Ressourcen. Hier setzt die Aquakulturforschung an.<br />
Aufgabe der Aquakulturforschung<br />
ist die Verbesserung<br />
und Weiterentwicklung von<br />
Verfahren, wie diese im heutigen Umfeld<br />
ökonomisch, ressourcenschonend<br />
und umweltverträglich durchgeführt<br />
werden können. Sie bedient sich der<br />
Naturwissenschaften sowie weiterer<br />
Disziplinen aus den Agrar-, Betriebsund<br />
Ingenieurwissenschaften.<br />
Der weit verbreitete Begriff „Aquakultur“<br />
ist nur in einem größeren Zusammenhang<br />
verständlich. Er bezeichnet<br />
die Kultivierung aquatischer Organismen<br />
unter Anwendung verschiedenster<br />
Hälterungsverfahren. Darunter<br />
sind beispielsweise Fütterungs- und<br />
Aufzuchtmethoden sowie der Schutz<br />
vor Räubern, Krankheitserregern und<br />
Parasiten zu verstehen. Es werden keineswegs<br />
nur Fische, sondern sämtliche<br />
wasserlebenden Organismen wie Algen,<br />
Muscheln, Schnecken, Krebse und sogar<br />
auch Würmer betrachtet. Neben<br />
den vielfach bekannten, heimischen<br />
Karpfenteichen und Forellenbetrieben<br />
gibt es inzwischen nahezu geschlossene<br />
Anlagen, in denen das genutzte Wasser<br />
aufbereitet und zu einem großen Teil<br />
wiederverwendet wird. So ist die Aufzucht<br />
von empfindlichen Meeresfischen<br />
selbst im Binnenland möglich.<br />
Der Masterstudiengang Aquakultur<br />
wird seit dem WS 2009/10 an der Universität<br />
Rostock angeboten. Er vermittelt<br />
Kernkompetenzen im Bereich der<br />
Fischaquakultur, des Sea-Ranchings<br />
und der Kultur aquatischer Algen. Beim<br />
Sea-Ranching werden Jungfische an<br />
Land aufgezogen und ins Meer entlassen,<br />
um diese nach einiger Zeit gezielt<br />
befischen zu können. Hier überschneidet<br />
sich unser Fachgebiet mit der Fi-<br />
»Etwa 48 Prozent der weltweiten<br />
Fischereiproduktion stammen aus der<br />
Aquakultur, in Deutschland mindestens<br />
jeder vierte konsumierte Fisch.«<br />
schereibiologie. Darüber hinaus werden<br />
Kompetenzen der Betriebswirtschaft,<br />
des Fischerei-, Umwelt- und Naturschutzrechtes<br />
und des technischen Anlagenbetriebs<br />
vermittelt. Ziel ist nach<br />
dem Abschluss des Studiums, die komplexen<br />
Problemstellungen in der Entwicklung<br />
und Anwendung der Aquakultur<br />
zu bearbeiten.<br />
Erste Hinweise auf die Aquakultur<br />
sind bereits vor knapp 4 000 Jahren aus<br />
China bekannt, und auch die alten<br />
Ägypter züchteten bereits Fisch. Damit<br />
AUTOR<br />
Harry Wilhelm Palm ist Professor und Studiengangsleiter an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Rostock für den interdisziplinären Masterstudiengang<br />
Aquakultur.<br />
ist dieses Thema nicht neu und konnte<br />
sich je nach den kulturhistorischen Bedingungen<br />
in den jeweiligen Ländern<br />
völlig unterschiedlich entwickeln. Der<br />
große Stellenwert aquatischer Produkte<br />
in den asiatischen Ländern führt dazu,<br />
dass inzwischen ca. 64 Prozent der<br />
Aquakulturproduktion in China stattfindet.<br />
Auch die Produktionsmengen<br />
der europäischen Aquakultur haben<br />
sich zwischen 1990 und 2011 um über<br />
60 Prozent gesteigert, wobei dieser positive<br />
Trend maßgeblich durch den Atlantischen<br />
Lachs aus Norwegen vorangetrieben<br />
wurde. Inzwischen stammen etwa<br />
48 Prozent der weltweiten Fischereiproduktion<br />
aus der Aquakultur und<br />
auch in Deutschland<br />
mindestens jeder<br />
vierte konsumierte<br />
Fisch.<br />
Fische sind sehr<br />
gute Futterverwerter<br />
und benötigen im<br />
Vergleich zu Huhn<br />
und Schwein deutlich weniger Nahrung.<br />
Inzwischen werden in modernen<br />
Anlagen nur noch ca. 0,8-1,5 kg Futter<br />
eingesetzt, um 1 kg Fisch zu produzieren.<br />
Futterformeln sind wie Kochrezepte<br />
aufgebaut und enthalten verschiedenste<br />
Inhaltsstoffe. Sie enthalten tierische<br />
und pflanzliche Proteine sowie<br />
Öle, Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine<br />
und Spurenelemente und einen Rest<br />
Wasser. Futter wird derart hergestellt,<br />
dass es abhängig von der Kulturart auf<br />
dem Wasser schwimmt, im Wasser<br />
schwebt oder auf den Boden sinkt. Die<br />
Energie im Futter wird einerseits höchst<br />
effizient in Wachstum und Bewegung<br />
umgesetzt, andererseits werden beispielsweise<br />
vom Futterstickstoff nur 20-<br />
30 Prozent für den Aufbau erntebarer<br />
Biomasse verwendet. Beim Fressen gehen<br />
5 Prozent verloren, weitere 15-20
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WAS IST EIGENTLICH...? 393<br />
Prozent werden als feste und die restlichen<br />
45-60 Prozent als gelöste Ausscheidungen<br />
an das Wasser abgegeben.<br />
Die <strong>Forschung</strong> beschäftigt sich dabei<br />
mit den Futter-, Energie- und Nährstoffbilanzen,<br />
der Aufbereitung des Prozesswassers<br />
und den Entwicklungen von<br />
neuen Filtertechniken und Prozessen.<br />
Seit 1996 stagnieren die weltweiten<br />
Fischereierträge. Mit dem stetigen Anwachsen<br />
der Aquakultur sind Futtermit-<br />
»Seit 1996 stagnieren die weltweiten<br />
Fischereierträge.«<br />
tel wie beispielsweise Fischmehl und Öl<br />
als Proteinquelle begrenzt, welche derzeit<br />
durch die Fischereiindustrie beschafft<br />
werden. Zudem gibt es andere Nutzer<br />
wie die Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie.Pflanzliche<br />
Proteinträger wie Soja, Kartoffeln,<br />
Raps oder Erbsen dienen immer häufiger<br />
als Ersatz im Fischfutter, wobei sich<br />
die Verträglichkeit je nach Fischart unterscheidet.<br />
Es werden Mikro- oder Makroalgen,<br />
Würmer und sogar Fliegenlarven<br />
als Proteinersatz untersucht. Einige<br />
is being conferred at the University of<br />
Vechta.<br />
The Höffmann Academic Award for Intercultural<br />
Competence, sponsored by the<br />
Vechta-based travel company Höffmann<br />
Reisen GmbH, is conferred annually by the<br />
University of Vechta. The award comes<br />
with a cash prize of € 10,000.00.<br />
The Höffmann Academic Award is part of<br />
a long-term programme aimed at promoting<br />
intercultural skills, which are the key<br />
to peaceful and constructive cooperation<br />
between people of various ethnic, cultural<br />
and religious backgrounds. Intercultural<br />
competence enables us to identify common<br />
ground and to learn from our differences.<br />
In many ways, intercultural issues<br />
are an integral element of academic research<br />
for numerous disciplines.<br />
The aim of the Höffmann Academic Award<br />
is to support the endeavours of an out-<br />
dieser Organismen sind sehr gut für die<br />
Fischzucht geeignet, da sie aus demselben<br />
Milieu stammen und somit ideale<br />
Nahrungsbestandteile vorweisen.<br />
Inzwischen gibt es Verfahren mit<br />
selbstständig durch die Meere reisenden<br />
Netzkäfigen, nahezu geschlossene<br />
Kreisläufe mit geringstem Ressourcenverbrauch<br />
und enorme Flächen, welche<br />
entlang der Küsten in kommerzielle<br />
Teichsysteme konvertiert wurden.<br />
Erforscht werden Far-<br />
men, in welchen die<br />
kommerzielle Fischzucht<br />
gemeinsam mit<br />
Muscheln und Algen für<br />
eine effiziente Platzausnutzung und<br />
Futterverwertung sorgt. Auch ist die<br />
gemeinschaftliche Nutzung von Offshore-Windparks<br />
und Aquakultursystemen<br />
im Gespräch. In Mecklenburg-<br />
Vorpommern werden afrikanische<br />
Welse in Verbindung mit ansonsten<br />
ungenutzter Abwärme aus Biogasanlagen<br />
gezüchtet, wobei das entstehende<br />
Prozesswasser wiederum für die Biogasproduktion<br />
und die Schlachtabfälle<br />
nach Aufbereitung als hochwertiges<br />
Zusatzfutter in der Tierproduktion ein-<br />
The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence <strong>2013</strong><br />
standing academic by awarding a prize<br />
to groundbreaking work carried out on<br />
topics of intercultural competence. Such<br />
work can concentrate on exploring the<br />
topic from the perspective of a single<br />
discipline or it may be interdisciplinary in<br />
nature.<br />
Nominations are made by proposals put<br />
forward by universities or research institutions.<br />
Candidates are not permitted to<br />
nominate themselves.<br />
Nominations should contain the following:<br />
Detailed grounds for the proposal<br />
Two expert opinions, each by proven<br />
university lecturers<br />
A curriculum vitae in tabular form<br />
with a photograph of the nominee<br />
A list of his/her previous publications.<br />
Nominations and documents can be submitted<br />
in English or German.<br />
gesetzt werden kann. Dabei übertrifft<br />
die Fleischqualität dieser Warmwasserfische<br />
in Frische und Inhaltsstoffen<br />
sämtliche anderen in Deutschland gehandelten<br />
Welsarten.<br />
Derzeit forschen wir an einer Verknüpfung<br />
der Warmwasserfischzucht<br />
mit der Produktion von Tomaten, Gurken<br />
oder Zucchini im Gewächshaus,<br />
wobei diese Nutzpflanzen Nährstofffrachten<br />
aus der Fischproduktion verwerten<br />
können. Kombiniert mit der Solarenergie<br />
und Biogasproduktion in den<br />
landwirtschaftlichen Betrieben ergeben<br />
sich kürzeste Wertschöpfungsketten<br />
und somit eine ökologische und nachhaltige<br />
Nahrungsmittelproduktion mit<br />
geringstem Ressourcenverbrauch. Die<br />
multidisziplinäre Aquakulturforschung<br />
arbeitet an zukunftsfähigen Lösungen,<br />
um eine gesunde Nahrungsmittelproduktion<br />
bei einer zunehmenden Verknappung<br />
der zur Verfügung stehenden<br />
Rohstoffe sicherzustellen. Dabei verknüpft<br />
sie Grundlagenforschung mit angewandten<br />
und höchst aktuellen Fragestellungen,<br />
welche möglichst direkt in<br />
den beteiligten Betrieben umgesetzt<br />
werden sollen.<br />
Anzeige<br />
The guidelines on the conferring of the<br />
award and other information are published<br />
on the University of Vechta’s homepage<br />
(www.uni-vechta.de).<br />
A panel of judges decides on the conferring<br />
of the award. Its decision is final.<br />
The academic award is presented at a public<br />
award ceremony at the University of<br />
Vechta.<br />
Nominations are to be sent by the end of<br />
May <strong>2013</strong> to the President of the University<br />
of Vechta (please address queries to<br />
the academic director of the programme,<br />
Prof. Dr. Egon Spiegel: egon.spiegel@univechta.de):<br />
Universität Vechta<br />
Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle<br />
Kompetenz<br />
Postfach 1553 - 49364 Vechta<br />
Germany
394 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Ergründet<br />
und entdeckt<br />
Urtier im Mini-Format<br />
Kanadische Wissenschaftler<br />
haben mit Hilfe der<br />
ältesten bisher bekannten<br />
versteinerten Dinosaurier-<br />
Embryos ein Rätsel gelöst:<br />
Sie konnten erstmals zeigen,<br />
wie die Urtiere im Mini-Format<br />
im Inneren von Eiern<br />
heranwuchsen. Möglich wurde<br />
die neue Entdeckung<br />
durch Fossilienfunde in China.<br />
Die Knochen sind den<br />
Forschern zufolge 190 Millionen<br />
Jahre alt. Sie fanden<br />
sogar winzige Überreste von<br />
Eierschalen. Während ihrer<br />
Embryonalentwicklung hätten<br />
die Dinosaurier vermutlich<br />
in ihren Eiern herumgestrampelt.<br />
Durch die Bewegungen<br />
ihrer Muskeln stärkten<br />
sie ihre Knochen für das<br />
Leben nach dem Schlüpfen –<br />
genau, wie heutige Vogelembryos<br />
das auch machen. Die<br />
Ergebnisse würden das Verständnis<br />
von der Biologie<br />
dieser Tiere nachhaltig beeinflussen.<br />
Fossile Dinosaurier-<br />
Embryos sind den Forschern<br />
zufolge sehr selten. Fast alle<br />
bisher gefundenen Knochen<br />
„Fingerabdruck“ des Atems<br />
Der Atem von Menschen<br />
weist einen charakteristischen<br />
„Fingerabdruck“<br />
(„Breath-Print“) auf. Das haben<br />
Wissenschaftler der ETH<br />
Zürich nachgewiesen. Diese<br />
Erkenntnis soll helfen, in Zukunft<br />
mit hochpräzisen Analysemethoden<br />
in der ausgeatmeten<br />
Luft von Patienten<br />
Krankheiten zu diagnostizieren.<br />
Die Forscher erhielten<br />
durch die Analyse Hinweise<br />
auf etwa hundert Atem-Kom-<br />
ponenten. Identifizieren<br />
konnten sie z.B. Aceton, ein<br />
Abbauprodukt des Zuckerstoffwechsels.<br />
Von den meisten<br />
anderen Stoffen, die sie<br />
im Atem finden konnten,<br />
wussten die Wissenschaftler<br />
noch nicht, um welche Verbindungen<br />
es sich handelt.<br />
Dazu brauche es weitere <strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />
Der nächste<br />
Schritt besteht den Forschern<br />
zufolge darin, mit derselben<br />
Technik charakteristische<br />
stammten aus der Kreidezeit<br />
und seien damit viel jünger<br />
als die nun entdeckten Fossilien,<br />
die dem frühen Jura zugeordnet<br />
werden. Insgesamt<br />
Grafische Darstellung des angeblich ältesten Dinosaurier-Embryos<br />
in einem Ei (Illustration). Wissenschaftler konnten erstmals zeigen, wie<br />
die Tiere in Eiern heranwuchsen. Foto: picture-alliance<br />
Fingerabdrücke von Krankheiten<br />
zu erkennen. Bei Lungenkrankheiten<br />
erwarten sie<br />
am ehesten, sog. Biomarker<br />
im Atem zu erkennen. Daher<br />
stünden diese Krankheiten<br />
zunächst im Zentrum der<br />
<strong>Forschung</strong>saktivitäten. Das<br />
Ziel sei es, die Atemanalyse<br />
auf dieselbe Ebene zu bringen<br />
wie die etablierten Blut- und<br />
Urin-Untersuchungen. Ein<br />
Vorteil des Atem-Fingerabdrucks<br />
bestehe darin, dass er<br />
untersuchten die Wissenschaftler<br />
rund 200 Knochen,<br />
die zu 20 Embryos gehörten.<br />
Vermutlich handele es sich<br />
um Knochen der Dinosaurier<br />
aus der Gruppe der Sauropodomorpha.<br />
Die innere Struktur<br />
der Knochen in den unterschiedlichenEntwicklungsstadien<br />
spräche dafür,<br />
dass die Dinosaurier im Ei<br />
sehr schnell gewachsen seien.<br />
Möglicherweise bedeute dies<br />
auch, dass die Sauropodomorpha<br />
im Vergleich zu anderen<br />
Tieren ihrer Zeit eine<br />
eher kurze Brutzeit gehabt<br />
hätten. Die Fähigkeit zum<br />
schnellen Wachstum blieb<br />
nach dem Schlüpfen offenbar<br />
erhalten. Das erkläre, warum<br />
die Tiere manchmal gigantisch<br />
groß wurden (Robert<br />
Reisz et al., University of Toronto<br />
Mississauga; DOI:10.<br />
1038/nature11978; dpa<br />
15.4.13).<br />
Sekunden nach der Probe<br />
vorliege. Darüber hinaus sei<br />
diese Methode im Gegensatz<br />
zu einer Blutentnahme nichtinvasiv.<br />
Damit sich die Methode<br />
in der Klinik durchsetzen<br />
könne, müssten die Instrumente<br />
verbessert werden.<br />
Die für die Analyse verwendeten,<br />
präzisen Massenspektrometer<br />
füllten derzeit noch<br />
ganze Labors (Renato Zenobi<br />
et al., DOI: 10.1371/journal.<br />
pone.0059909).
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 395<br />
Krebs: Neue<br />
Risikogene<br />
entdeckt<br />
Ein internationales Team<br />
von Krebsforschern aus<br />
mehr als 70 Institutionen<br />
weltweit hat insgesamt 49<br />
neue genetische Risikofaktoren<br />
für Brustkrebs und acht<br />
neue genetische Risikofaktoren<br />
für Eierstockkrebs identifiziert.<br />
Die Wissenschaftler<br />
verglichen dazu das Vorkommen<br />
von mehr als 200 000<br />
Erbgutvarianten bei mehr als<br />
45 000 Brustkrebs-, über<br />
9 000 Eierstockkrebspatientinnen<br />
und mehr als 60 000<br />
gesunden Frauen. Die neu<br />
entdeckten Risikofaktoren<br />
seien über das ganze Erbgut<br />
verteilt, in der deutschen Bevölkerung<br />
weit verbreitet und<br />
vermittelten jeweils Risikoänderungen<br />
zwischen drei<br />
und 30 Prozent. Für diese<br />
Studie sei die Zahl bekannter<br />
genetischer Faktoren für diese<br />
beiden häufigen gynäkologischen<br />
Tumorerkrankungen<br />
mehr als verdoppelt worden<br />
(Peter A. Fasching et al., Universität<br />
Erlangen-Nürnberg).<br />
Entwicklung von Kindern<br />
Im Durchschnitt machen<br />
Kinder im Alter von zwölf<br />
Monaten ihre ersten selbstständigen<br />
Schritte. Kinder,<br />
die früher zu gehen beginnen,<br />
sind später weder intelligenter<br />
noch motorisch geschickter.<br />
Zu diesem Schluss kommen<br />
Wissenschaftler vom<br />
Kinderspital Zürich und der<br />
Universität Lausanne. Ihre<br />
Langzeit-Untersuchung mit<br />
119 Jungen und 103 Mädchen<br />
hatte ergeben, dass die<br />
Kinder im Alter zwischen etwas<br />
weniger als vier und 13<br />
Monaten – im Durchschnitt<br />
im Alter von 6,5 Monaten –<br />
erstmals aufrecht sitzen. Zu<br />
gehen beginnen sie im Alter<br />
zwischen 8,5 und 20 Monaten<br />
– im Schnitt mit zwölf<br />
Monaten. Die Streuung ist<br />
„Nahezu perfektes Universum“<br />
Das Weltraumteleskop<br />
„Planck“ hat sein erstes,<br />
vollständiges Bild des<br />
Universums geliefert. Es handelt<br />
sich um die detaillierteste<br />
Karte vom Echo des Urknalls.<br />
Die Himmelskarte der sog.<br />
Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />
zeige ein „nahezu perfektes<br />
Universum“, sagte einer<br />
der beteiligten Wissenschaftler.<br />
Und noch eine Erkenntnis<br />
brachte „Planck“: Das All ist<br />
älter als bisher angenommen.<br />
Die Forscher errechneten an-<br />
den Forschern zufolge beträchtlich.<br />
Einen Zusammenhang<br />
zwischen dem Alter, in<br />
dem die Kinder diese motorischen<br />
Meilensteine erreichten,<br />
und den Leistungen, die<br />
die Kinder im Alter zwischen<br />
sieben und 18 Jahren in Bewegungs-<br />
und Intelligenztests<br />
erbrächten, hätten die Forscher<br />
nicht gefunden. Daher<br />
raten sie zu mehr Gelassenheit.<br />
Allerdings bedeuteten<br />
die Ergebnisse nicht, dass auf<br />
das Alter bei den ersten<br />
Schritten nicht mehr zu achten<br />
sei. Wenn ein Kind nach<br />
20 Monaten noch nicht<br />
selbstständig gehe, seien weitergehende<br />
medizinische Abklärungen<br />
angezeigt (Oskar<br />
G. Jenni et al., DOI: 10.<br />
1111/apa.12129).<br />
hand der neuesten Daten ein<br />
Alter von 13,82 Milliarden<br />
Jahren (statt 13,7 Milliarden<br />
Jahren). Das Weltraumteleskop<br />
„Planck“ war vor vier<br />
Jahren gestartet mit dem Ziel,<br />
eine den gesamten Himmel<br />
erfassende Aufnahme zu machen.<br />
Das erste Bild hatte die<br />
Esa 2010 präsentiert. Nun sei<br />
es den Wissenschaftlern gelungen,<br />
die hellen Emissionen<br />
im Vordergrund herauszufiltern,<br />
die den Blick auf das erste<br />
Licht des Universums bis-<br />
Laserscanner für Straßenschäden<br />
F raunhofer-Wissenschaftler<br />
haben einen Laserscanner<br />
zum Abtasten der<br />
Asphaltdecke von Straßen<br />
entwickelt. Damit sollen Unebenheiten<br />
schneller entdeckt<br />
werden. Schäden an<br />
Asphalt und Beton zu erfassen<br />
ist nach Angaben der<br />
Wissenschaftler bisher umständlich<br />
und auch teuer. Der<br />
neue Laserscanner hat die<br />
Größe eines Schuhkartons<br />
und ist in drei Metern Höhe<br />
an einem Messfahrzeug befestigt.<br />
In seinem Innern rotiert<br />
ein achtseitiger Spiegelkörper,<br />
der den Laserstrahl<br />
quer zur Fahrtrichtung über<br />
die Straße lenkt. Das Signal<br />
wird vom Asphalt zurück auf<br />
den Scanner reflektiert und<br />
trifft dort auf einen speziellen<br />
her verstellt hatten. Die Karte<br />
der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />
bestätigt den Forschern<br />
zufolge das Standardmodell<br />
der Kosmologie und<br />
legt dessen Parameter sehr<br />
genau fest. Allerdings ent-<br />
Die Planck-Karte: Es handelt sich um eine Momentaufnahme vom ältesten Licht im Universum, das ausgesandt<br />
wurde, als das Universum erst 380 000 Jahre alt war. Zu sehen sind winzige Temperaturschwankungen<br />
in Regionen mit leicht unterschiedlicher Dichte, aus denen alle zukünftigen Strukturen hervorgegangen sind:<br />
die Sterne und Galaxien von heute.<br />
deckten die Wissenschaftler<br />
auch einige Anomalien, die<br />
darauf hindeuteten, dass das<br />
Standardmodell noch nicht in<br />
allen Aspekten verstanden<br />
worden ist (dpa, 25.3.13;<br />
Foto: ESA/Planck Collaboration).<br />
Detektorchip. Aus der Laufzeit<br />
des Laserlichts lasse sich<br />
dann die Distanz zwischen<br />
Scanner und Straßenoberfläche<br />
bestimmen. Die Genauigkeit<br />
liege dabei zwischen 0,15<br />
und 0,3 Millimeter. 15 000<br />
Kilometer Autobahnen und<br />
Bundesstraßen habe der<br />
Scanner bereits untersucht.<br />
Das deutsche Straßennetz<br />
umfasst nach Fraunhofer-Angaben<br />
rund 626 000 Kilometer.<br />
Durchschnittlich halte eine<br />
Straße 30 Jahre lang. Ihre<br />
Asphaltdecke komme aber<br />
oft nur auf zwölf Jahre Lebensdauer<br />
(Alexander Reiterer<br />
et al.; dpa, 8.4.13).<br />
Vera Müller
396 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Zustimmung<br />
und Widerspruch<br />
Heft 2/13: Politische<br />
Klasse<br />
Motive<br />
Im Text von Günther<br />
Lottes (S. 128f.) wird<br />
die Grenze auch eines<br />
harten universitären<br />
Diskurses überschritten.<br />
Es wäre hilfreich,<br />
tiefer über die etwaigen<br />
Motive zur Übernahme<br />
des Amtes in der Hochschulleitung nachzudenken,<br />
als dieses mit reinem Streben<br />
nach „Macht“ abzutun.<br />
Vielleicht könnte man bei der Reflektion<br />
darüber ja zu der Erkenntnis kommen,<br />
dass die Mitglieder einer Hochschulleitung<br />
nach einer i.d.R. erfolgreich<br />
verlaufenen Wissenschaftskarriere die erworbenen<br />
Fähigkeiten u.a. auch dafür<br />
einsetzen wollen, dass die nachwachsende<br />
Generation von Hochschullehrern in<br />
der akademischen Welt erfolgreich sein<br />
kann? Dass man die Eitelkeiten z.B. eines<br />
großen Oeuvres mit vielen Erstautorenschaften<br />
nicht mehr braucht und lieber<br />
hilft, die Nachwuchsforscher individuell,<br />
insbesondere aber auch strukturell,<br />
in einer immer stärker entindividualisierten<br />
Hochschulwelt zu unterstützen, ihren<br />
eigenen Weg zu finden? Dass das gewonnene<br />
Wissen helfen kann, mit den von<br />
den „richtigen“ (Berufs-) Wissenschaftspolitikern<br />
beschlossenen Gesetzen und<br />
Rahmenverordnungen auf möglichst wissenschaftsaffine<br />
Art umzugehen bzw.<br />
schon auf die Gesetzgebung proaktiv einzuwirken?<br />
Dass es somit Leute braucht,<br />
die sich in führender Position für die Freiheit<br />
von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einsetzen,<br />
die versuchen, die akuten wie latenten<br />
Angriffe auf die Autonomie der Hochschule<br />
abzuwehren und somit auch der<br />
Universität mit ihrem Proprium ein Überleben<br />
zu sichern? Und vielleicht könnte<br />
man sich auch die zahlreichen Beispiele<br />
anschauen, wo an Hochschulen konstruktiv,<br />
demokratisch und transparent<br />
Entscheidungen getroffen werden, die<br />
mehrheitlich getragen werden?<br />
Professor Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität<br />
Duisburg-Essen<br />
Heft 3/13: Plagiatsfall<br />
Schavan<br />
Dr. plag.<br />
Ich kann mir vorstellen,<br />
dass etliche Kollegen<br />
angesichts zu vieler<br />
Doktoranden überfordert<br />
sein müssen.<br />
Die Universitäten sollten<br />
vermeiden, dass<br />
solche Überforderungen<br />
eintreten, denn als Naturwissenschaftler<br />
bin ich der Meinung, dass eine<br />
Dissertation, die auf einer Anerkennung<br />
einer fehlerhaften schriftlichen Arbeit<br />
beruht, auf einem Kunstfehler des Doktorvaters<br />
und der Gutachter beruht.<br />
Wenn ein Doktorand es darauf anlegt,<br />
rasch mit „Copy und Paste“ etwas zusammenzuzimmern,<br />
ist es die Pflicht<br />
des Betreuers, dies herauszufinden und<br />
es zu rügen. Immerhin obliegt es ihm<br />
und nicht dem Doktoranden, die Befähigung<br />
zum Tragen des Doktortitels<br />
vorzuschlagen und vor der Fakultät zu<br />
verantworten. Es ist eine blamable Situation,<br />
dass „Datenfreaks“ mit ihren<br />
Methoden das Beurteilungsvermögen<br />
von Fachleuten aushebeln.<br />
Professor em. Dr. Ludger Kappen, Dassel<br />
Heft 4/13: International<br />
English<br />
Wissenschaftssprache<br />
Die Argumentation<br />
des Beitrags von Inez<br />
De Florio-Hansen (S.<br />
292f.) lässt sich wie<br />
folgt zusammenfassen:<br />
Problemlösendes Denken<br />
ist sprachunabhängig.<br />
Zur Kommunikation der Resultate<br />
dieses Denkens sollte eine effiziente<br />
Sprache genutzt werden. Das Englische<br />
ist effizienter als Deutsch oder<br />
Französisch, mithin sollte das Englische,<br />
und zwar in der Varietät des „International<br />
English“, als Wissenschafts-<br />
sprache genutzt werden. Hierzu ist Folgendes<br />
zu sagen: 1. Auch wenn Denken<br />
sich unsprachlich vollziehen kann: Die<br />
Fragestellungen sind – wie De Florio-<br />
Hansen selbst sagt – sprachlich, und<br />
mithin einzelsprachlich, gebunden.<br />
2. Nach De Florio-Hansen ist u.a. feste<br />
Wortstellung ein Kennzeichen sprachlicher<br />
Effizienz. In Sprachen, die syntaktische<br />
Funktionen durch Kasus vereindeutigen,<br />
kann Wortstellung aber zur<br />
Kommunikation etwa der thematischen<br />
Gewichtung genutzt werden – was ist<br />
daran bitteschön ineffizient? Auch ist<br />
die linguistische <strong>Forschung</strong> zur Wissenschaftssprache<br />
nicht berücksichtigt: Die<br />
– ihrer Existenz nach sowieso fragliche<br />
– Varietät „International English“ ist<br />
eben gerade eines nicht: eine ausgebaute<br />
Wissenschaftssprache, die geeignet<br />
ist, überfachlich das wissenschaftliche<br />
Geschäft zu kommunizieren, die Strittigkeit<br />
neuen wissenschaftlichen Wissens<br />
zu bearbeiten und die Erkenntnisfindung<br />
und -fixierung anzuleiten.<br />
Denn hierzu sind, wie die Geschichte<br />
wissenschaftlichen Sprachausbaus<br />
zeigt, wissenschaftliche Varietäten erforderlich,<br />
die auf gesamtgesellschaftlich<br />
vorgehaltenen Gemeinsprachen<br />
aufruhen und aus diesen schöpfen können.<br />
Professor Dr. Winfried Thielmann, TU Chemnitz<br />
Heft 4/13: Fundsache:<br />
Gipfelstürmer<br />
Autoren<br />
Der zweite Teil der<br />
Fundsache (S. 267)<br />
stammt von Professor<br />
Holger Lyre. Die zitierte<br />
Stelle ist einem<br />
Artikel über die Gründungstagung<br />
der Gesellschaft<br />
für Wissenschaftsphilosophie<br />
(GWP) entnommen.<br />
Anmerkung der Redaktion
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BÜCHER 397<br />
Lesen und<br />
lesen lassen<br />
Recht und<br />
Gerechtigkeit<br />
E in begabter junger Jurist, der promovieren<br />
will, erhält bei seiner<br />
Recherche zahlreiche Einblicke in das<br />
judikative, legislative und professorale<br />
Rechtsdenken und Rechtshandeln.<br />
Der Doktorand untersucht die Vorurteilsstrukturen<br />
von Richtern, die versteckt<br />
in Gerichtsurteile eingehen und<br />
den Gesetzessinn auf eine Weise unterlaufen,<br />
dass man glauben könnte,<br />
dieser sei beliebig auslegbar. Er versucht,<br />
empirisch zu beweisen, dass<br />
Urteile nichts anderes als subjektiv<br />
eingefärbte Interpretationen der Gesetze<br />
sind und dass die Gesetzesbindung<br />
des Richters sich als richterliche<br />
Selbstentfaltung erweist. „Ja, alles<br />
Recht bleibt immer nackt. Man muss<br />
es einkleiden, um den schönen Schein<br />
zu erzeugen. In einem Urteil vollzieht<br />
ein Gericht genau diese Verkleidung.“<br />
(S. 93).<br />
Die Meinungen des Doktorvaters<br />
und des Doktoranden driften schließlich<br />
auseinander, nach dem Motto<br />
„Doktorand untergräbt die Justiz“. Das<br />
Promotionsvorhaben scheitert an dem<br />
Bruch zwischen Recht und Gerechtigkeit.<br />
Der „gescheiterte“ Doktorand<br />
wählt letztlich den für ihn besseren<br />
Weg, indem er die von ihm entwickelte<br />
juristische Software verkauft, dadurch<br />
vermögend wird und ein Leben als Privatier<br />
führen kann.<br />
In diesem „Reflexionsroman“ wird<br />
unser Rechtsstaat aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln kritisch beleuchtet.<br />
Durch die spannende Schreibweise<br />
des Autors wird der Leser durch die<br />
ständigen Fragen und Antworten unweigerlich<br />
dazu veranlasst, sich seine<br />
eigenen Gedanken zum Grundthema<br />
des Romans, dass sich die Justiz in<br />
Deutschland in der Krise befindet, zu<br />
machen.<br />
Ein insgesamt, auch aufgrund von<br />
Anspielungen auf die Zeit des Nationalsozialismus<br />
und aufgrund von politischen<br />
und rechtsphilosophischen Betrachtungen<br />
denkwürdiger Roman, der<br />
lange nachwirkt.<br />
Erich Dauenhauer: Gerichtsasche,<br />
Walthari Verlag,<br />
Münchweiler 2012, 246 Seiten,<br />
Buchhandelspreis 25 €,<br />
bei Direktbestellung unter<br />
http://www.walthari.com/<br />
buchshop/ 17,50 €, zzgl.<br />
Versandkosten.<br />
Birgit Ufermann<br />
„Nun ja, aber nicht<br />
zu nah“<br />
Die Nanotechnologie ist zu einer<br />
Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts<br />
geworden. Immer mehr Produkte<br />
kommen auf den Markt, die synthetische<br />
Nanopartikel enthalten. Dabei<br />
haben die Nanoteilchen spezifische Stärken,<br />
bergen aber auch neue Risiken, so<br />
dass es in der Öffentlichkeit Bedenken<br />
gegen das noch relativ junge Wissensgebiet<br />
gibt. Hier knüpft ein Symposium an,<br />
das von der Leopoldina, von acatech<br />
und der Berlin Brandenburgischen Akademie<br />
der Wissenschaften gemeinsam<br />
veranstaltet wurde und dessen Ergebnisse<br />
im vorliegenden Band gespiegelt werden.<br />
In den Blick genommen werden vor<br />
allem die Bereiche Medizin, Kosmetik<br />
und Ernährung, weil dabei den Konsumenten<br />
die Nanotechnologie „buchstäblich<br />
zu Leibe“ rückt. Aspekte der Risikokommunikation<br />
und Fragen zum Umgang<br />
mit der Nanotechnologie werden<br />
erörtert. Das Buch zeigt zum einen vielversprechende<br />
Möglichkeiten von Nanomaterialien,<br />
zum anderen Unsicherheiten<br />
bei der Risikobewertung auf und liefert so<br />
vielfältige Informationen für eine Diskussion<br />
über Chancen und Risiken. Einen<br />
offenen Dialog halten die Akademien für<br />
erforderlich, um drohenden Akzeptanzproblemen,<br />
wie es sie etwa bei der Grünen<br />
Gentechnik gibt, zu begegnen.<br />
Heckl, Wolfgang (Hg.): Nano<br />
im Körper. Chancen, Risiken<br />
und gesellschaftlicher<br />
Dialog zur Nanotechnologie<br />
in Medizin, Ernährung und<br />
Kosmetik. Wissenschaftliche<br />
Verlagsgesellschaft, Stuttgart<br />
2012, 143 Seiten, 21,95 €.<br />
Ina Lohaus<br />
BÜCHER ÜBER<br />
WISSENSCHAFT<br />
Jörg Bogumil u.a.: Modernisierung<br />
der Universitäten<br />
Umstzungsstand und Wirkungen<br />
neuer Steuerungsinstrumente.<br />
edition sigma, Berlin <strong>2013</strong>, 251<br />
Seiten, 18,90 €.<br />
Andreas Franzmann: Die Disziplin<br />
der Neugierde<br />
Zum professionalisierten Habitus<br />
in den Erfahrungswissenschaften.<br />
transcript Verlag, Bielefeld<br />
2012, 640 Seiten, 44,80 €.<br />
Josef Gaßner / Harald Lesch: Urknall,<br />
Weltall und das Leben<br />
Vom Nichts bis heute Morgen.<br />
Verlag Komplett Media, Grünwald<br />
2012, 352 Seiten, 29,95 €.<br />
Christoph Kehl: Zwischen Geist<br />
und Gehirn<br />
Das Gedächtnis als Objekt der<br />
Lebenswissenschaften. transcript<br />
Verlag, Bielefeld 2012, 352 Seiten,<br />
34,80 €.<br />
Mareike Landmann: Standards<br />
für die <strong>Lehre</strong>rbildung<br />
Eine empirische Untersuchung zur<br />
Sicht angehender <strong>Lehre</strong>rInnen,<br />
Verlag Budrich UniPress, Leverkusen<br />
<strong>2013</strong>, 182 Seiten, 19,90 €.<br />
Reinhard Marx / Klaus Zierer:<br />
Glaube und Bildung<br />
Ein Dialog zwischen Theologie<br />
und Erziehungswissenschaft.<br />
Schöningh Verlag, Paderborn<br />
<strong>2013</strong>, 169 Seiten, 19,90 €.<br />
Gert Scobel: Warum wir philosophieren<br />
müssen<br />
Die Erfahrung des Denkens.<br />
Fischer Sachbuch, Frankfurt 2012.<br />
586 Seiten, 24,99 €.<br />
Cédric Villani: Das lebendige<br />
Theorem<br />
Sachbuch. S. Fischer Verlag,<br />
Frankfurt <strong>2013</strong>, 304 Seiten,<br />
19,99 €.<br />
Harald Welzer: Selbst denken<br />
Eine Anleitung zum Widerstand.<br />
S. Fischer Verlag, Frankfurt <strong>2013</strong>,<br />
328 Seiten, 19,99 €.
398 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Entscheidungen<br />
Honorarprofessor<br />
Das OVG Nordrhein-Westfalen hat<br />
entschieden, dass das nordrheinwestfälische<br />
Landesrecht dem Betroffenen<br />
kein Antragsrecht zur Einleitung eines<br />
Verfahrens auf Erlangen der akademischen<br />
Bezeichnung „Honorarprofessor“<br />
verleiht. Die Klage eines (ehemaligen)<br />
Lehrbeauftragten, die auf die Verpflichtung<br />
der beklagten Universität gerichtet<br />
war, über dessen Antrag zu entscheiden,<br />
ihm die Bezeichnung „Honorarprofessor“<br />
zu verleihen, blieb deshalb<br />
im Ergebnis erfolglos. Der Kläger<br />
hatte im Jahr 2009 den Dekan gebeten,<br />
ein entsprechendes Verfahren einzuleiten.<br />
Im Rahmen einer informellen<br />
Hochschullehrerversammlung war sodann<br />
aber beschlossen worden, das Verfahren<br />
nicht weiter zu verfolgen. Der<br />
Kläger wandte sich mit seinem Anliegen<br />
schließlich erfolglos an die Rektorin.<br />
Auf die Klage des Betroffenen vor dem<br />
Verwaltungsgericht war die beklagte<br />
Universität zunächst verpflichtet worden,<br />
über den Antrag des Klägers auf<br />
Ernennung zum Honorarprofessor erneut<br />
zu entscheiden. Die hiergegen gerichtete<br />
Berufung der Beklagten vor<br />
dem OVG hatte nunmehr ihrerseits Erfolg.<br />
Das Gericht stellt dabei fest, dass<br />
das nordrhein-westfälische Landesrecht<br />
dem Kläger im Ergebnis kein Antragsrecht<br />
im Verfahren um die Verleihung<br />
einer Honorarprofessur gebe. Weder die<br />
Entstehungsgeschichte noch der Wortlaut<br />
von § 41 des nordrhein-westfälischen<br />
Hochschulgesetzes sprächen für<br />
ein solches Antragsrecht der betroffenen<br />
Person. Die Begriffe „verliehen“<br />
und „Verleihung“ deuteten vielmehr auf<br />
eine Ehrung bzw. Auszeichnung hin,<br />
die gerade nicht auf einer Initiative der<br />
betroffenen Person beruhe. Ferner lasse<br />
sich ein Antragsrecht aufgrund der erheblichen<br />
Unterschiede der Adressatenkreise<br />
auch nicht aus dem Vergleich mit<br />
dem Institut des außerplanmäßigen<br />
Professors herleiten, dem in der Rechtsprechung<br />
ein solches Recht zuerkannt<br />
werde.<br />
OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom<br />
22.1.<strong>2013</strong>, Az.: 6 A 839/11, rechtskräftig<br />
Foto: mauritius-images<br />
Witwengeld<br />
Das VG Stuttgart hat entschieden,<br />
dass ein Anspruch auf Witwengeld<br />
in Baden-Württemberg bei Wiederverheiratung<br />
endgültig erlischt. Die Klage<br />
einer Beamtenwitwe auf ein Wiederaufleben<br />
ihres Anspruchs auf Witwengeld<br />
blieb insoweit erfolglos. Die Klägerin,<br />
die gegen das Land klagte, war ins-<br />
gesamt drei Mal verheiratet. Nach dem<br />
Tod ihres ersten Ehemanns im Jahr<br />
1974 stand ihr erstmalig ein Anspruch<br />
auf Witwengeld zu. Nach ihrer zweiten<br />
Heirat einige Jahre später wurde zunächst<br />
die Zahlung des Witwengeldes<br />
eingestellt und ihr stattdessen eine Witwenabfindung<br />
ausgezahlt. Mit der<br />
Scheidung der zweiten Ehe wurde ihr<br />
erneut Witwengeld ausbezahlt. Im Jahr<br />
1998 schloss die Klägerin schließlich ihre<br />
dritte Ehe, welche wiederum im Oktober<br />
2011 geschieden wurde. Erneut<br />
beantragte die Klägerin daraufhin ein<br />
Wiederaufleben ihrer Witwenversorgung.<br />
Die zuständige Versorgungsbehörde<br />
lehnte dies unter Hinweis auf das<br />
zwischenzeitlich neu in Kraft getretene<br />
Versorgungsrecht ab. Die hiergegen vor<br />
dem VG Stuttgart erhobene Klage blieb<br />
nunmehr ohne Erfolg.<br />
Das Gericht kommt in seiner Entscheidung<br />
zu dem Schluss, dass das<br />
Landesbeamtenversorgungsgesetz Baden-Württemberg<br />
(LBeamtVGBW) im<br />
Gegensatz zu dem bis zum 31.12.2010<br />
auch auf Landesbeamte anwendbaren<br />
Beamtenversorgungsgesetz des Bundes<br />
keine Regelung über ein Wiederaufleben<br />
des Witwengeldes vorsehe. In § 42<br />
Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 LBeamt VGBW sei<br />
lediglich geregelt, dass der Anspruch<br />
der Witwe auf Versorgungsbezüge mit<br />
dem Ende des Monats erlischt, in dem<br />
sie sich wiederverheirate. Damit sei<br />
klargestellt, dass mit der Wiederverheiratung<br />
ein endgültiger Verlust des Witwengeldes<br />
verbunden sei. Dies widerspreche<br />
auch nicht höherrangigem<br />
Recht. Ein Wiederaufleben des Versorgungsanspruchs<br />
stelle weder einen hergebrachten<br />
Grundsatz des Berufsbeamtentums<br />
dar, noch werde der Alimentationsgrundsatzverletzt.<br />
Die Beamtenwitwe<br />
scheide mit<br />
der Wiederheirat aus<br />
dem Kreis der Angehörigen<br />
des verstorbenen<br />
Beamten aus,<br />
für den dem Dienstherrn<br />
die Fürsorgepflicht<br />
oblag. Darin<br />
liege schließlich<br />
auch kein Verstoß<br />
gegen den Artikel 3<br />
Abs. 1 GG, soweit<br />
die übrigen Bundesländer<br />
davon abweichend<br />
eine Regelung<br />
zum Wiederaufleben<br />
des Witwengeldes in<br />
ihre Versorgungsgesetze<br />
übernommen hätten. Der Zweck<br />
der Kompetenzänderung im Beamtenrecht<br />
durch die erste Föderalismusreform<br />
sei es gerade gewesen, den Ländern<br />
eigenständige Regelungen u.a. im<br />
Bereich der Besoldung und Versorgung<br />
zu ermöglichen.<br />
VG Stuttgart, Urteil vom 28.11.2012, Az.: 8 K<br />
2778/12, noch nicht rechtskräftig<br />
LESERSERVICE<br />
Sven Hendricks<br />
Die Entscheidungen der Rubrik<br />
„Recht“ können in vollem<br />
Wortlaut bestellt werden bei:<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Fax: 0228/9026680,<br />
E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STEUERRECHT 399<br />
Steuerrecht<br />
aktuell<br />
Doppelte<br />
Haushaltsführung<br />
Für die Anerkennung von Werbungskosten<br />
für die doppelte<br />
Haushaltsführung gem. § 9 Absatz 1<br />
Satz 3 Nr. 5 EStG ist es wichtig, dass<br />
der Arbeitnehmer außerhalb des Ortes,<br />
in dem er einen eigenen Hausstand unterhält,<br />
beschäftigt ist und auch am Beschäftigungsort<br />
wohnt.<br />
Ein eigener Hausstand wird auch<br />
dann unterhalten, wenn der Erst- oder<br />
Haupthaushalt im Rahmen eines Mehrgenerationenhaushaltes<br />
(z.B. mit den<br />
Eltern) geführt wird. Bei einem alleinstehenden<br />
Arbeitnehmer ist<br />
entscheidend, dass er sich in<br />
dem Haushalt im Wesentlichen<br />
nur unterbrochen durch<br />
die Arbeits- und urlaubsbedingte<br />
Abwesenheit aufhält;<br />
denn allein das Vorhalten einer<br />
Wohnung für gelegentliche<br />
Besuche ist noch nicht als Unterhalten<br />
eines Hausstandes<br />
zu bewerten. Ebenfalls wird<br />
ein eigener Hausstand nicht<br />
unterhalten, wenn der Arbeitnehmer<br />
die Haushaltsführung<br />
nicht zumindest mitbestimmt,<br />
sondern nur in einem fremden<br />
Haushalt – z.B. in den der Eltern<br />
oder als Gast – eingegliedert<br />
ist. Dann liegt keine eigene<br />
Haushaltsführung vor. So<br />
ist z.B. die Unentgeltlichkeit ein Indiz,<br />
aber nicht die Voraussetzung für einen<br />
eigenen Hausstand. So kann ein eigener<br />
Hausstand auch dann geführt werden,<br />
wenn der Erst- oder Haupthausstand<br />
im Rahmen einer Wohngemeinschaft<br />
(z.B. mit den Eltern) geführt wird. So<br />
kann sich ein Haushalt der Eltern zu einem<br />
wohngemeinschaftsähnlichen, gemeinsamen<br />
und mitbestimmten Mehrgenerationenhaushalt<br />
oder gar zum<br />
Haushalt des erwachsenen Kindes, in<br />
den die Eltern z.B. wegen Krankheit<br />
oder Pflegebedürftigkeit aufgenommen<br />
sind, wandeln.<br />
Bundesfinanzhof, Urteil vom 26.7.2012 – VI R<br />
10/12<br />
Auslandsstudium<br />
Hält sich ein Student zu Studienzwecken<br />
an einer ausländischen<br />
Hochschule auf, ist diese nicht als regelmäßige<br />
Arbeitsstätte anzusehen, so dass<br />
er Verpflegungsmehraufwendungen geltend<br />
machen kann. Es handelt sich bei<br />
den Mehraufwendungen für Verpflegung,<br />
die während seines Studiums im<br />
Ausland an wechselnden Tätigkeitsstätten<br />
anfielen, um vorweggenommene<br />
Werbungskosten. Hochschulen sind<br />
nicht als regelmäßige Arbeitsstätte während<br />
des Studiums anzusehen, auch<br />
wenn diese über einen längeren Zeitraum<br />
hinweg zum Zwecke eines Voll-<br />
zeitstudiums aufgesucht werden. Auch<br />
ein Vollzeitstudium ist eine Bildungsmaßnahme,<br />
die nicht auf Dauer angelegt<br />
ist. Außerdem gibt es den Begriff<br />
der regelmäßigen Arbeitsstätte (im Sinne<br />
des § 9 Absatz 1 Satz 3 Nr. 4 EStG)<br />
nur im Rahmen bezahlter Arbeit, also<br />
im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses.<br />
Die für die Höhe der Verpflegungsmehraufwendungen<br />
maßgebliche Abwesenheitszeit<br />
berechnet sich nach der<br />
Abwesenheit vom beibehaltenen Lebensmittelpunkt<br />
und nicht nach der Abwesenheitszeit<br />
von der auswärtigen Unterkunft.<br />
Finanzgericht Köln, Urteil vom 26.6.2012 – 4<br />
K 4118/09 – rechtskräftig<br />
Fortbildungskosten<br />
Der Werbungskostenabzug von<br />
Aufwendungen eines Arztes für<br />
ein Theologiestudium als Fortbildungskosten<br />
im Hinblick auf die ärztliche Tätigkeit<br />
ist nur dann gegeben, wenn die<br />
Inhalte der besuchten Veranstaltungen<br />
einen konkreten Bezug zu der ärztlichen<br />
Tätigkeit aufweisen und sich somit<br />
auf die kommunikativen und seelsorgerischen<br />
Aspekte beziehen, die der Steuerpflichtige<br />
bei einer Tätigkeit als Nuklearmediziner<br />
im Umgang mit den Patienten<br />
nutzen will. Der Werbungskostenabzug<br />
für Fortbildungsveranstaltungen<br />
kann nicht allein auf Aufwendungen<br />
für den Besuch fachspezifischer<br />
Veranstaltungen oder von im Rahmen<br />
der Ärztefortbildung veranstalteten<br />
Fortbildungsmaßnahmen beschränkt<br />
werden, denn ein Steuerpflichtiger<br />
kann frei entscheiden, welche Aufwendungen<br />
er zur Erzielung von Einnahmen<br />
machen will.<br />
Hintergrund der<br />
Entscheidung ist, dass<br />
der Abzug von Werbungskosten<br />
nach § 9<br />
Absatz 1 Satz 1 EStG<br />
nur dann bei persönlichkeitsbildenden<br />
Fortbildungen möglich<br />
ist, wenn ein konkreterZusammenhang<br />
mit der Berufstätigkeit<br />
besteht. Ob der<br />
Steuerpflichtige Bildungsaufwendungen<br />
aus beruflichem Anlass<br />
tätigt oder ob es<br />
sich um privat veranlasste<br />
Aufwendungen<br />
handelt, ist anhand einer<br />
Gesamtwürdigung<br />
aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden.<br />
Erforderlich ist ein konkreter<br />
Zusammenhang der Aufwendungen mit<br />
den Einnahmen; d.h. die Bildungsmaßnahmen<br />
dürfen nicht „ins Blaue hinein“<br />
getätigt werden. Der Steuerpflichtige<br />
trägt die Feststellungslast. Ein Behaupten<br />
reicht somit nicht, sondern der hinreichend<br />
konkrete Zusammenhang<br />
muss nachgewiesen werden und nachvollziehbar<br />
sein.<br />
Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom<br />
20.6.2012 – 3 K 1240/10 – rechtskräftig<br />
Foto: mauritius-images<br />
Birgit Ufermann
400 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Erfolg und<br />
Erfüllung<br />
Wirksames Management<br />
für Wissenschaftler<br />
| FREDMUND M ALIK | Für viele Wissenschaftler<br />
ist Management schlechthin verpönt, denn es<br />
steht für beinahe alles, was sie im Verhältnis zur Wissenschaft<br />
zutiefst ablehnen – für blanken Materialismus, Geldgier<br />
und Profitsucht, Profanität und für sozialdestruktiven<br />
Egoismus. Doch richtiges Management hat auch für die<br />
Wissenschaft eine große Bedeutung.<br />
Leider hat die Ablehnung<br />
des Managements gute<br />
Gründe, denn die obengenannte<br />
Art von Management<br />
ist weit verbreitet. Auch ist<br />
ein Großteil des Lesestoffs<br />
über Management sowie der<br />
üblichen Management-Seminare<br />
inhaltlich und sprachlich<br />
auf einem für gebildete<br />
Menschen so niedrigen Niveau,<br />
dass man eine nähere<br />
Befassung damit nicht in Betracht<br />
zieht.<br />
Aus diesem Grunde habe<br />
ich schon früh eine ganz andere<br />
Art von Management<br />
entwickelt, die sich vom<br />
Mainstream so sehr unterscheidet,<br />
dass ich sogar daran<br />
dachte, auch eine ganz neue<br />
Bezeichnung dafür zu erfinden,<br />
was ich selbst unter Management<br />
verstehe, um so jede<br />
Verwechslung mit dem<br />
Mainstream zu vermeiden.<br />
Es ist das „SystemkybernetischeKomplexitäts-Management“,<br />
mit dem in den Wirtschaftsorganisationen<br />
die<br />
heute so großen Herausforderungen<br />
zuverlässig gemeistert<br />
werden können.<br />
Bereits seit vielen Jahren<br />
werden damit zum Beispiel<br />
in der Deutschen Helmholtz<br />
Gemeinschaft Wissenschaftler<br />
aller Stufen in dieser neuen<br />
und anderen Art von Management<br />
ausgebildet. In ei-<br />
AUTOR<br />
nigen der Helmholtz-<strong>Forschung</strong>szentren<br />
erzielen die<br />
dortigen Führungsorgane mit<br />
Komplexitätsmanagement<br />
und den dazu gehörenden<br />
Hochleistungs- und Hochgeschwindigkeitsmethodenbedeutende<br />
Fortschritte.<br />
Höchstes Interesse an<br />
Komplexitätsmanagement<br />
kommt aus China und den<br />
zahlreichen chinesischen<br />
Universitäten, die an die<br />
Weltspitze und in die Unabhängigkeit<br />
vom Westen drängen.<br />
Das Bewältigen von<br />
Komplexität mit innovativen<br />
Tools wird dort als eine hochprioritäre<br />
Herausforderung<br />
verstanden, weil man mit<br />
herkömmlichen Denkweisen<br />
und Methoden immer öfter<br />
an Grenzen stößt.<br />
Ressourcen in Ergebnisse<br />
transformieren<br />
Auf der abstraktesten Ebene<br />
verstehe ich Management als<br />
jene gesellschaftliche Funktion,<br />
die alles andere in einer<br />
Gesellschaft zum Funktionieren<br />
bringt. Dazu gehört insbesondere<br />
die Transformation<br />
von Ressourcen in Nutzen –<br />
für die Menschen und die<br />
zahllosen Organisationen einer<br />
Gesellschaft. Zu den<br />
wichtigsten Ressourcen gehören<br />
heute Wissen, Intelligenz<br />
und Talent. Daher ist Management<br />
in der Wissenschaft die<br />
wichtigste Funktion für das<br />
Transformieren von Wissen,<br />
Intelligenz und Talent in Ergebnisse<br />
und Nutzen.<br />
Daraus entstehen wiederum<br />
neues Wissen und neue<br />
Lösungen. Folgerichtig zählt<br />
zu Management auch die<br />
Transformation von Wissen in<br />
Wissen, sei es in zweckfreies<br />
Wissen, wie in der Grundlagenforschung<br />
oder anwendungsorientiertes<br />
Wissen.<br />
Ebenso gehört dazu die Trans-<br />
Fredmund Malik ist an der Universität St. Gallen, Schweiz, habilitierter Professor em. für Unternehmensführung.<br />
Er ist CEO und Chairman von Malik St. Gallen, der führenden Knowledge-<br />
Organisation für „Systemkybernetisches Management“ mit internationalen Niederlassungen<br />
und globalen Partnerschaften.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.malik-management.com<br />
formation von Wissen in Lösungen,<br />
wie z. B. in eine international<br />
konkurrenzfähige<br />
Ausbildung von Studierenden,<br />
und auch die Umwandlung<br />
von Wissen in zuverlässig<br />
funktionierende Organisationen,<br />
wie Universitäten und<br />
<strong>Forschung</strong>sorganisationen.<br />
Das Meistern von<br />
Komplexität<br />
Management geschieht heute<br />
überall, ganz besonders aber<br />
in der Wissenschaft, unter<br />
den Bedingungen immenser<br />
und rasch wachsender Komplexität,<br />
von globaler Vernetzung<br />
und dynamischem<br />
Wandel, so dass Management<br />
auch als das Meistern von<br />
Komplexität verstanden werden<br />
kann. Dafür genügen<br />
aber bloße Erfahrung, Intuition<br />
und Improvisation längst<br />
nicht mehr. Hier sieht man<br />
die enorme Bedeutung, die<br />
richtig verstandenes Management<br />
für die Wissenschaft,<br />
ihre Organisationen und<br />
Menschen hat, denn gerade<br />
die Wissenschaft muss die<br />
Herausforderungen höchster<br />
Komplexität meistern.<br />
Die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen für komplexitätsgerechtes,<br />
wirksames Management<br />
sind die Systemik,<br />
die Kybernetik und die Bionik,<br />
die ich gemeinsam als<br />
Komplexitätswissenschaften<br />
bezeichne. Die Systemik sehe<br />
ich als die <strong>Lehre</strong> von den kohärenten<br />
Ganzheiten, die Kybernetik<br />
verstehe ich als die<br />
<strong>Lehre</strong> vom Funktionieren,<br />
und mit der Bionik, wie ich<br />
sie für meine Zwecke anwende,<br />
kann man optimierte Lösungen<br />
der Natur auch auf<br />
die Organisationen der Gesellschaft<br />
übertragen.<br />
Wirksamkeit in komplexen<br />
Systemen<br />
Von diesen Zwecksetzungen<br />
her leiten sich die professionellen<br />
Standards für jene<br />
Wissenschaftler ab, die über<br />
das Betreiben ihrer eigenen<br />
Wissenschaft hinaus auch<br />
noch dafür sorgen müssen,<br />
dass ihre Organisationen
Foto: mauritius-images<br />
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 401<br />
richtig funktionieren. Ganz<br />
unabhängig davon, welche<br />
Titel und Bezeichnungen sie<br />
in ihren jeweiligen Organisationen<br />
tragen, sind sie de<br />
facto Führungskräfte oder<br />
Manager im besten Wortsinn,<br />
wenn sie dazu beitragen, dass<br />
ihre Teams, Labors und Abteilungen,<br />
ihre Institute, Projekte<br />
und Programme zweckentsprechend,<br />
effektiv und<br />
effizient funktionieren. Sie<br />
üben in diesen Eigenschaften<br />
den Beruf des Managements<br />
aus.<br />
Jeder Beruf besteht aus<br />
vier konstitutiven Elementen<br />
– so auch Management: Es<br />
sind erstens die Aufgaben,<br />
die man als Manager erfüllen<br />
muss; zum Zweiten sind es<br />
die Werkzeuge, die man beherrschen<br />
muss, um die Aufgaben<br />
richtig zu erfüllen;<br />
drittens sind es die Grundsätze,<br />
welche die Qualität der<br />
Aufgabenerfüllung steuern;<br />
und viertens ist es die Verantwortung<br />
dafür, dass man diesen<br />
so wichtigen Beruf richtig<br />
ausübt und gut macht.<br />
Richtig erlernt und ständig<br />
geübt machen diese vier<br />
Elemente Menschen und Or-<br />
ganisationen wirksam und<br />
erfolgreich. Je besser man<br />
den Beruf des Managements<br />
ausübt, desto besser werden<br />
andere Personen und Organisationen<br />
für die Perfektionierung<br />
ihrer Funktionsweise<br />
unterstützt, desto besser erfüllen<br />
sie ihren Zweck und<br />
desto besser sind ihre Ergebnisse.<br />
Das Richtige tun ist Effektivität,<br />
also Wirksamkeit.<br />
Das Richtige richtig tun ist<br />
Effizienz. Daher können wir<br />
Management auch als den<br />
Beruf der Wirksamkeit von<br />
und in komplexen Systemen<br />
verstehen. So gesehen ist Management<br />
eine der wichtigsten<br />
Funktionen in einer modernen<br />
Gesellschaft, von dessen<br />
Qualität so vieles abhängt,<br />
was wichtig ist.<br />
Betriebssystem für<br />
Organisationen<br />
Die Basisfähigkeiten von Management<br />
sind heute das, was<br />
Lesen und Schreiben für jeden<br />
Menschen seit dem 18.<br />
Jahrhundert sind. Nur mit<br />
Management und Selbstmanagement<br />
kann man heute in<br />
der immer komplexer werdenden<br />
Gesellschaft und in<br />
deren Organisationen bestehen.<br />
In seiner Bedeutung und<br />
Wirkung ist richtiges Management<br />
in einer Organisation<br />
vergleichbar mit dem<br />
Betriebssystem von Computern:<br />
So wie das Funktionieren<br />
eines Computers durch<br />
sein Betriebssystem erfolgt,<br />
und dadurch Anwendungsprogramme<br />
und Daten ihre<br />
zweckentsprechende Funktionalität<br />
erhalten, so ist Management<br />
das Betriebssystem<br />
für Menschen und Organisationen<br />
für das Bewältigen<br />
von Komplexität.<br />
Erfolge im Beruf – sei dies<br />
in der Privatwirtschaft oder<br />
LITERATURTIPPS<br />
in der Wissenschaft – sind<br />
heute in erster Linie eine Sache<br />
des Managements, denn<br />
dieses erst transformiert Talent<br />
und Finanzen in Ergebnisse.<br />
Management für Menschen<br />
und Management für<br />
Organisationen sind die beiden<br />
Dimensionen der Anwendung<br />
ganzheitlicher Management<br />
Systeme. Mit diesen<br />
werden die funktionell<br />
zweckmäßigen Bedingungen<br />
geschaffen, dass Menschen<br />
ihre eigenen Stärken in Leistung<br />
transformieren können<br />
und auf diese Weise Erfolg<br />
haben sowie Sinn und Erfüllung<br />
finden können.<br />
Fredmund Malik, Führen Leisten Leben: Wirksames<br />
Management für eine neue Zeit. 2006.<br />
13. Auflage.<br />
Fredmund Malik: Strategie des Managements<br />
komplexer Systeme: Ein Beitrag zur Management-Kybernetik<br />
evolutionärer Systeme. 2008.<br />
10. Auflage.<br />
Fredmund Malik: Richtig denken – wirksam managen:<br />
Mit klarer Sprache besser führen. 2010.
402 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
Theologie<br />
Prof. Dr. Klaus Unterburger,<br />
Universität Münster, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Regensburg auf eine Professur<br />
für Mittlere und Neue<br />
Kirchengeschichte angenommen.<br />
Philosophie und<br />
Geschichte<br />
Prof. Dr. Beate Fricke, University<br />
of California, Berkeley/USA,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Heidelberg auf eine<br />
W3-Professur für Kunstgeschichte<br />
– Schwerpunkt Mittelalter<br />
– abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Michael Gehler,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
den Ruf zur Leitung der Direktorenstelle<br />
des Instituts<br />
für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung<br />
(INZ) der<br />
Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften in Wien<br />
unter Beibehaltung seiner<br />
Professur an der Universität<br />
Hildesheim angenommen.<br />
Daniela Hofmann, PhD,<br />
Cardiff University/Großbritannien,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Hamburg auf eine<br />
Junior-Professur für Vorund<br />
Frühgeschichtliche Archäologie<br />
angenommen.<br />
Dr. Stefan Rohdewald, Universität<br />
Passau, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Osteuropäische Geschichte<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Benedikt Stuchtey,<br />
DHI London und Universität<br />
Basel/Schweiz, hat einen<br />
Ruf an die Universität Mar-<br />
burg auf eine W3-Professur<br />
für Neueste Geschichte<br />
(19./20. Jh.) erhalten.<br />
Gesellschaftswissenschaften<br />
Dr. Jeanette Alisch, Pädagogische<br />
Hochschule Schwäbisch<br />
Gmünd, wurde zur Junior-Professorin<br />
für Didaktik<br />
der Sachbildung in der frühen<br />
Kindheit ernannt.<br />
Prof. Dr. Helmut Breitmeier,<br />
FernUniversität in Hagen,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Gießen auf eine W3-<br />
Professur für Politikwissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Internationale Beziehungen<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Klaus Brummer,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
habilitierte sich, und es<br />
wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Politikwissenschaft<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Florian Grotz, Leuphana<br />
Universität Lüneburg,<br />
hat einen Ruf an die Helmut-<br />
Schmidt-Universität/Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Vergleichende Regierungslehre<br />
angenommen.<br />
Dr. Gesa Hartwigsen, Universität<br />
Leipzig, wurde zur<br />
Junior-Professorin für Biologische<br />
Psychologie an der<br />
Universität zu Kiel ernannt.<br />
PD Dr. Dirk Ifenthaler,<br />
Open Universities Australia,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Potsdam auf eine W2-<br />
Professur für Angewandte<br />
Lehr- und Lernforschung im<br />
Profilbereich Bildungswissenschaften<br />
erhalten.<br />
Dr. Thomas Irion, Universität<br />
Leipzig, hat einen Ruf an<br />
die Pädagogische Hochschule<br />
Schwäbisch Gmünd auf<br />
eine Professur für Grundschulpädagogikangenommen.<br />
Apl. Prof. Dr. Jens Luedtke,<br />
Technische Universität Dresden,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Augsburg auf eine<br />
W2-Professur für Soziologie<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Empirische Sozialforschung<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Jutta Mägdefrau,<br />
Universität Passau, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Greifswald auf eine W3-Professur<br />
für Erziehungswissenschaften<br />
erhalten.<br />
Dr. Sebastian Pannasch,<br />
Technische Universität Dresden,<br />
hat einen Ruf der Technischen<br />
Universität Dresden<br />
auf eine W2-Professur für Ingenieurpsychologie<br />
und AngewandteKognitionsforschung<br />
angenommen.<br />
Dr. Marco Rieckmann, Leuphana<br />
Universität Lüneburg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Vechta auf eine Junior-<br />
Professur für Hochschuldidaktik,<br />
Schwerpunkt<br />
Schlüsselkompetenzen, angenommen.<br />
Prof. Dr. Jan de Ruiter, Universität<br />
Bielefeld, hat einen<br />
Ruf an die Lancaster University/Großbritannien<br />
auf einen<br />
Lehrstuhl für Kognitive<br />
Psychologie abgelehnt und<br />
das Bleibeangebot der Universität<br />
Bielefeld angenommen.<br />
Jun.-Prof. Dr. phil. Mike S.<br />
Schäfer, Universität Hamburg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Zürich/Schweiz<br />
auf eine Professur für Publizistik-<br />
und Kommunikationswissenschaft<br />
mit dem<br />
Schwerpunkt Wissenschafts-,<br />
Krisen- und Risikokommunikation<br />
angenommen.<br />
Dr. Bernd Schlipphak, Universität<br />
Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität Münster<br />
auf eine Junior-Professur<br />
für Quantitative Methoden<br />
in der empirischen Sozialforschung<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Johannes Varwick,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Halle-Wittenberg<br />
auf eine Professur für Internationale<br />
Beziehungen und<br />
europäische Politik angenommen.<br />
Dr. Lars Windelband, Universität<br />
Bremen, hat einen<br />
Ruf an die Pädagogische<br />
Hochschule Schwäbisch<br />
Gmünd auf eine W3-Professur<br />
für Technik und ihre Didaktik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Jörg Wittwer, Universität<br />
Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität Freiburg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Erziehungswissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt empirische<br />
Lehr- und Lernforschung<br />
angenommen.<br />
Philologie und<br />
Kulturwissenschaften<br />
Dr. Euline Cutrim Schmid,<br />
Pädagogische Hochschule<br />
Schwäbisch Gmünd, wurde<br />
zur Professorin für Anglistik:<br />
Linguistik und ihre Didaktik<br />
ernannt.<br />
Jun.-Prof. Dr. Hansjörg Dilger,<br />
Freie Universität Berlin,<br />
hat einen Ruf der Freien Universität<br />
Berlin auf eine W2-<br />
Professur für Sozial- und<br />
Kulturanthropologie angenommen.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 403<br />
Dr. Tim Epkenhans, Universität<br />
Freiburg, wurde zum Junior-Professor<br />
für Islamwissenschaft/Iranistik<br />
ernannt.<br />
Prof. Dr. Frank Fehrenbach,<br />
Harvard University Cambridge/USA,<br />
hat einen Ruf<br />
an die Universität Hamburg<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Kunstgeschichte angenommen.<br />
Prof. Dr. Robert Folger,<br />
Ph.D., Universität<br />
Utrecht/Niederlande, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Heidelberg auf eine W3-Professur<br />
für Romanische Literaturwissenschaft<br />
mit dem<br />
Schwerpunkt französische<br />
und hispano-amerikanische<br />
Literatur angenommen.<br />
Prof. Dr. Frank Kelleter,<br />
Universität Göttingen, hat<br />
das Bleibeangebot der Universität<br />
Göttingen abgelehnt<br />
und einen Ruf an das Kennedy-Institut<br />
der Freien Universität<br />
Berlin auf eine W3-<br />
Professur für Kultur- und<br />
Kulturgeschichte Nordamerikas<br />
angenommen.<br />
Dr. Petra Kirchhoff, Universität<br />
München, hat einen Ruf<br />
an die Universität Regensburg<br />
auf eine Professur für<br />
Fachdidaktik Englisch angenommen.<br />
Apl. Prof. Dr. Martin Joachim<br />
Kümmel, Universität<br />
Freiburg, hat einen Ruf an<br />
die Universität Jena auf eine<br />
W3-Professur für Indogermanistik<br />
angenommen.<br />
Dr. Daniele Maira, Universität<br />
Basel/Schweiz, hat einen<br />
Ruf an die Universität Göttingen<br />
auf eine W2-Professur<br />
für Romanische Philologie<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Jan Moje, Freie Universität<br />
Berlin, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Ägyptologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Barbara Neymeyr,<br />
Universität Freiburg i.Br., hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Klagenfurt/Österreich auf<br />
den Lehrstuhl für Neuere<br />
Deutsche Literatur angenommen.<br />
Prof. Jan Peters, Merz Akademie<br />
Stuttgart, hat einen<br />
Ruf an die Universität Kassel<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Film (im Studiengang Visuelle<br />
Kommunikation) an der<br />
Kunsthochschule angenommen.<br />
Dr. Paula Schrode, Universität<br />
Heidelberg, hat einen Ruf<br />
an die Universität Bayreuth<br />
auf eine W2-Professur für<br />
Religionswissenschaft mit<br />
Schwerpunkt Islamische Gegenwartskulturangenommen.<br />
Dr. Götz Schwab, Pädagogische<br />
Hochschule Ludwigsburg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Pädagogische Hochschule<br />
Karlsruhe auf eine W3-Professur<br />
für Englische Sprachwissenschaft<br />
und Fremdsprachendidaktik<br />
angenommen.<br />
Dr. Alena Witzlack-Makarevich,<br />
Universität<br />
Zürich/Schweiz, hat einen<br />
Ruf an die Universität zu<br />
Kiel auf eine Junior-Professur<br />
für Allgemeine Sprachwissenschaft<br />
angenommen.<br />
Rechtswissenschaft<br />
PD Dr. Marietta Auer, M.A.,<br />
LL.M., S.J.D. (Harvard), Universität<br />
München, hat einen<br />
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404 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Ruf an die Universität Gießen<br />
auf eine Professur für<br />
Bürgerliches Recht und<br />
Rechtsphilosophie angenommen.<br />
Dr. Maximilian Becker, Universität<br />
Siegen, wurde zum<br />
Junior-Professor für Bürgerliches<br />
Recht und Immaterialgüterrecht<br />
ernannt.<br />
PD Dr. Klaus Bitterich, Universität<br />
Hamburg, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Bürgerliches Recht, Europäisches<br />
Privatrecht, Europäisches<br />
und Internationales<br />
Wirtschaftsrecht, Internationales<br />
Privat- und Verfahrensrecht<br />
sowie Rechtsvergleichung<br />
erteilt.<br />
PD Dr. Sönke Gerhold, Universität<br />
zu Kiel (z. Zt. Vertretungsprofessur<br />
Universität<br />
Regensburg), habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />
Medienstrafrecht und Strafrechtsgeschichte<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Michael Grünberger,<br />
LL.M. (NYU), Universität<br />
Bayreuth, hat einen Ruf<br />
an die Universität Rostock<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Bürgerliches Recht, Internationales<br />
Wirtschaftsrecht und<br />
ein Grundlagenfach abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Ulrich Haltern,<br />
Universität Hannover, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Freiburg auf eine Professur<br />
für Deutsches und Ausländisches<br />
Öffentliches Recht,<br />
Europa- und Völkerrecht angenommen.<br />
Prof. Dr. Jan von Hein, Universität<br />
Trier, wurde zum<br />
Universitätsprofessor für<br />
Bürgerliches Recht, Internationales<br />
Privatrecht und<br />
Rechtsvergleichung an der<br />
Universität Freiburg ernannt.<br />
Prof. Dr. Katrin Höffler, Universität<br />
Tübingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität Göttingen<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Strafrecht und Kriminologie<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Matthias Knauff,<br />
LL.M. Eur., EBS Universität<br />
für Wirtschaft und Recht,<br />
Wiesbaden, hat einen Ruf an<br />
die Universität Jena auf eine<br />
Professur für Öffentliches<br />
Recht, insbesondere Öffentliches<br />
Wirtschaftsrecht, angenommen.<br />
PD Dr. Michael Kubiciel,<br />
Universität Regensburg (z.<br />
Zt. Vertretungsprofessur an<br />
der Universität zu Köln), hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
zu Köln auf eine W3-Professur<br />
für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />
erhalten.<br />
Dr. Lutz Lammers, Universität<br />
Potsdam, hat einen Ruf<br />
FAQ KARRIERE<br />
der Universität Potsdam auf<br />
eine Junior-Professur für Öffentliches<br />
Recht und Steuerrecht<br />
erhalten.<br />
Assoz. Prof. Dr. Martin Spitzer,<br />
Universität Wien, hat einen<br />
Ruf an die Wirtschaftsuniversität<br />
Wien auf einen<br />
Lehrstuhl für Bürgerliches<br />
Recht und Zivilverfahrensrecht<br />
angenommen.<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster,<br />
Universität Passau,<br />
wurde zum W3-Professor für<br />
Volkswirtschaftslehre mit<br />
Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />
ernannt.<br />
Prof. Dr. Ingo Geishecker,<br />
Universität Göttingen, hat ei-<br />
Wie hoch kann ich bei Verhandlungen<br />
„pokern“?<br />
Die Frage, wie viel Druck vom Berufenen in Berufungsverhandlungen<br />
auf die Verhandlungspartner ausgeübt<br />
werden kann, muss höchst individuell beantwortet werden.<br />
Die Intensität der Geltendmachung von Forderungen<br />
und des späteren Festhaltens daran im Rahmen von<br />
Berufungsverhandlungen hängt primär von anderweitigen<br />
Handlungsoptionen des Berufenen ab, vornehmlich<br />
von Bleibeverhandlungen und/oder anderen Angeboten.<br />
Doch sowohl in Konstellationen mit anderen Offerten,<br />
als auch z.B. bei Erstrufen gilt, dass gemessen an den Bedingungen<br />
der berufenden Hochschule realistische, sachlich<br />
begründete Forderungen aufgestellt werden müssen.<br />
Denn ein unbedingter Anspruch auf Erfüllung von Gehalts-<br />
und/oder Ausstattungswünschen besteht auch bei<br />
bestem Begründungsaufwand nicht. Kommt es am Ende<br />
eines – möglicherweise langen – Verhandlungsprozesses<br />
nicht zu einer Einigung, so können sowohl der Berufene,<br />
als auch die Hochschule aus sachlichen Gründen von der<br />
Realisierung des Rufes und damit von der Ernennung<br />
zum Professor absehen. Vor diesem Hintergrund gilt es,<br />
möglichst auf jeder Stufe der Verhandlungen mit positiver<br />
Einstellung und mit diplomatischem Geschick vorzugehen.<br />
Hierzu gehören ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft<br />
und Flexibilität, aber auch der pragmatische<br />
Wille zur Einigung in den Berufungsverhandlungen.<br />
Ein sehr offensives Vorgehen nach dem Prinzip des Entweder-oder<br />
hingegen ist häufig nur dann anzuraten,<br />
wenn im Falle des Ablehnens der Verhandlungswünsche<br />
der Ruf definitiv nicht angenommen wird.<br />
Martin Hellfeier<br />
nen Ruf an die Europa Universität<br />
Viadrina Frankfurt/Oder<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Volkswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Wirtschaftstheorie,<br />
angenommen.<br />
PD Dr. rer. pol. Stefan<br />
Hüsig, Universität Regensburg,<br />
habilitierte sich in dem<br />
Fach Betriebswirtschaftslehre.<br />
Dr. Alexander Kock, Technische<br />
Universität Berlin, hat<br />
einen Ruf an die Technische<br />
Universität Darmstadt auf eine<br />
W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre:Technologie-<br />
und Innovationsmanagement<br />
erhalten.<br />
Dr. Andreas König, Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Passau auf eine W3-Professur<br />
für Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Technologie,<br />
Innovation und Entrepreneurship<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Dr. Sascha Kraus,<br />
Universität Liechtenstein,<br />
hat einen Ruf an die École<br />
Supérieure de Gestion Paris<br />
auf eine Professur für Entrepreneurship<br />
sowie einen weiteren<br />
Ruf an das Menlo College,<br />
Atherton/USA auf eine<br />
Professur für Entrepreneurship<br />
erhalten.<br />
Dr. Anne Lange, Technische<br />
Universität Eindhoven/Niederlande,<br />
hat einen Ruf an<br />
die Technische Universität<br />
Darmstadt auf eine W1-Stiftungsjuniorprofessur<br />
für<br />
Betriebswirtschaftslehre:<br />
Multimodalität und Logistiktechnologien<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Michael Pflüger,<br />
Universität Passau, wurde<br />
zum Universitätsprofessor<br />
für Volkswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Makroökonomik,<br />
an der Universität<br />
Würzburg ernannt.<br />
Dr. Andreas Schmid, Universität<br />
Bayreuth, hat einen Ruf<br />
der Universität Bayreuth auf
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 405<br />
eine Junior-Professur für Gesundheitsmanagementangenommen.<br />
Dr. David Stadelmann, Universität<br />
Fribourg/Schweiz,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Bayreuth auf eine W2-<br />
Professur für Volkswirtschaftslehre<br />
mit SchwerpunktEntwicklungsökonomik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Stefan Trautmann,<br />
Tilburg University/Niederlande,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Heidelberg auf eine<br />
W3-Professur für BehavioralFinance/Vertragstheorie<br />
erhalten.<br />
Dr. Nicolas Zacharias, Technische<br />
Universität Darmstadt,<br />
hat einen Ruf der<br />
Technischen Universität<br />
Darmstadt auf eine Junior-<br />
Professur für Betriebswirtschaftslehre:Innovationsund<br />
Gründungsmarketing<br />
angenommen.<br />
Mathematik,<br />
Physik und<br />
Informatik<br />
Prof. Dr. Christian Becker,<br />
Universität Mannheim, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Bamberg auf eine Professur<br />
für Informatik, insbesondere<br />
Mobile Systeme/Mobilität,<br />
abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Andreas Borowski,<br />
RWTH Aachen, hat einen<br />
Ruf an die Universität Potsdam<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Didaktik der Physik erhalten.<br />
Dr. Daniel Greb, Universität<br />
Freiburg, hat einen Ruf an<br />
die Ruhr-Universität Bochum<br />
auf eine Junior-Professur<br />
für Algebra und Topologie<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Stephanie Hansmann-Menzemer,Universität<br />
Heidelberg, hat einen Ruf<br />
der Universität Heidelberg<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Experimentalphysik erhalten.<br />
PD Dr. Stephan<br />
Huckemann, Universität<br />
Göttingen, hat einen Ruf der<br />
Universität Göttingen auf eine<br />
W2-Professur für Statistik<br />
auf Nichteuklidischen Räumen<br />
erhalten.<br />
Dr. Lars Kaleschke, Universität<br />
Hamburg, hat einen Ruf<br />
der Universität Hamburg auf<br />
eine W2-Professur für Satellitengestützte<br />
Beobachtung<br />
des Meereises angenommen.<br />
Dr. sc. nat. habil. Thomas F.<br />
Keller, Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />
DESY<br />
Hamburg, habilitierte sich an<br />
der Universität Jena in dem<br />
Fach Materialwirtschaft.<br />
Dr. Hans Knüpfer, Universität<br />
Bonn, hat einen Ruf an<br />
die Universität Heidelberg<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Angewandte Mathematik angenommen.<br />
PD Dr. Christian Kumpf,<br />
<strong>Forschung</strong>szentrum Jülich,<br />
hat einen Ruf an die RWTH<br />
Aachen auf eine Professur<br />
für Experimentalphysik angenommen.<br />
Dr. Markus Lippitz, Universität<br />
Stuttgart, hat einen Ruf<br />
an die Universität Bayreuth<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Experimentalphysik III (Angewandte<br />
Physik) angenommen.<br />
Jun.-Prof. Dr. Björn Ommer,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
einen Ruf der Universität<br />
Heidelberg auf eine W3-Professur<br />
für Wissenschaftliches<br />
Rechnen erhalten.<br />
PD Dr. Alan Rendall, Max-<br />
Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />
Potsdam, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Mainz auf eine Professur für<br />
Mathematik angenommen.<br />
Dr. rer. nat. Oliver Rheinbach,<br />
Universität zu Köln,<br />
hat einen Ruf an die TU<br />
Bergakademie Freiberg auf<br />
eine W2-Professur für Wissenschaftliches<br />
Rechnen angenommen.<br />
Prof. Dr. Gerhard Starke,<br />
Universität Hannover, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Duisburg-Essen auf eine W3-<br />
Professur für Angewandte<br />
Mathematik, insbesondere<br />
DREI FRAGEN AN:<br />
Professor<br />
Dr. med. Peter Horn,<br />
Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin,<br />
Universitätsklinikum Essen,<br />
Jean Julliard Preis, Internationale Gesellschaft<br />
für Bluttransfusion (ISBT)<br />
Warum spenden zu wenig Menschen Blut?<br />
Derzeit spenden in Deutschland schätzungsweise nur etwa<br />
3 Prozent der Bevölkerung Blut, jedoch werden etwa<br />
80 Prozent der Menschen im Laufe ihres Lebens einmal<br />
auf eine Blutkonserve angewiesen sein. Die Wichtigkeit<br />
der Blutspende ist in der Bevölkerung leider nicht stark<br />
genug etabliert. Die demografische Entwicklung wird zudem<br />
noch zu einer Verstärkung des Problems führen, da<br />
ältere Patienten häufiger Fremdblut benötigen werden<br />
und gleichzeitig weniger Menschen als Spender zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Welche Probleme treten bei der Herstellung von „künstlichem<br />
Blut“ auf?<br />
In der Vergangenheit experimentierten viele Gruppen<br />
mit rein chemisch hergestellten Substanzen, insbesondere<br />
fluorierten Kohlenwasserstoffen, sogenannten Perfluorcarbonen.<br />
Auch Versuche mit dem natürlichen Sauerstoffträger<br />
Hämoglobin, welches entweder gentechnisch<br />
hergestellt oder aus abgelaufenen Blutkonserven gewonnen<br />
werden kann, wurden durchgeführt. Bei ihrem Einsatz<br />
kam es jedoch wiederholt zu schweren Nebenwirkungen,<br />
insbesondere Nierenschäden.<br />
Welche Lösungen haben Sie entwickelt?<br />
Es ist uns bereits gelungen, verschiedene Arten von Blutzellen<br />
aus „Alleskönner“-Stammzellen anzuzüchten. Da<br />
es uns auch möglich ist, diese genetisch zu verändern,<br />
lassen sich damit im Prinzip einerseits universal verträgliche,<br />
also auf jeden Menschen übertragbare Blutprodukte,<br />
oder auch ganz individuelle, für einen einzelnen Patienten<br />
perfekt passende Blutprodukte, herstellen. Aufgrund<br />
der unbegrenzten Expansionsfähigkeit von Stammzellen<br />
wäre dies eine schier unbegrenzte Quelle. Da das jedoch<br />
noch ein weiter Weg sein wird, werden wir noch lange<br />
auf freiwillige Blutspender angewiesen sein.<br />
Numerische Mathematik, angenommen.<br />
Dr. Maike Vollstedt, Leibniz-<br />
Institut für die Pädagogik<br />
der Naturwissenschaften<br />
und Mathematik (IPN) Kiel,<br />
hat einen Ruf an die Freie<br />
Universität Berlin auf eine<br />
W2-Professur für Didaktik<br />
der Mathematik angenommen.
406 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Prof. Dr. Eva Zerz, RWTH<br />
Aachen, hat einen Ruf an die<br />
Universität Passau auf eine<br />
W3-Professur für Mathematik<br />
mit Schwerpunkt Dynamische<br />
Systeme erhalten.<br />
Biologie, Chemie,<br />
Geowissenschaften<br />
und<br />
Pharmazie<br />
Dr. Ilko Bald, Universität<br />
Potsdam und BAM, wurde<br />
zum Junior-Professor für Optische<br />
Spektroskopie und<br />
Chemical Imaging ernannt.<br />
Dr. Isabell Bäurle, Universität<br />
Potsdam, wurde zur Junior-Professorin<br />
für Epigenetik<br />
der Pflanzen ernannt.<br />
PD Dr. Frederik Börnke,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Potsdam auf eine<br />
W2-Professur für Pflanzenmetabolismus<br />
als gemeinsame<br />
Berufung mit dem Leibniz-Institut<br />
für Gemüse- und<br />
Zierpflanzenbau (Großbeeren/Erfurt)<br />
erhalten.<br />
Dr. Markus Grebe, Umea<br />
Plant Science Centre/Schweden,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Potsdam auf eine<br />
W3-Professur für Pflanzenphysiologie<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Dariush Hinderberger,<br />
MPI für Polymerforschung<br />
sowie Max Planck<br />
Graduate Center mit der<br />
Universität Mainz, hat einen<br />
Ruf an die Universität Halle-<br />
Wittenberg auf eine W3-Professur<br />
für Physikalische Chemie<br />
sowie einen weiteren<br />
Ruf an die Aarhus University/Dänemark<br />
auf eine Professur<br />
für Physikalische Chemie<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Daniel Jackson,<br />
Universität Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine W2-Professur<br />
für Evolution Metazoa<br />
erhalten.<br />
Dr. Philipp Kurz, Universität<br />
zu Kiel, wurde an der Universität<br />
Freiburg zum Universitätsprofessor<br />
für Anorganische<br />
und Analytische<br />
Chemie, insbesondere Komplexchemie/Metallorganische<br />
Chemie unter Beteiligung<br />
theoretischer Methoden,<br />
ernannt.<br />
PD Dr. Michael Mastalerz,<br />
Universität Ulm, hat einen<br />
Ruf an die Universität Heidelberg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Organische Chemie<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Cyrus Samimi, Universität<br />
Wien/Österreich, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Bayreuth auf eine W2-Professur<br />
für Klimatologie angenommen.<br />
FAQ Recht<br />
Was ist eine Stiftungsprofessur?<br />
Prof. Dr. Sebastian Schmidtlein,<br />
Universität Bonn, hat<br />
einen Ruf an das Karlsruher<br />
Institut für Technologie<br />
(KIT) auf eine W3-Professur<br />
für Physische Geographie<br />
und Geoökologie angenommen.<br />
Prof. Dr. Karsten Schulz,<br />
Universität München, hat<br />
zum 1.3.<strong>2013</strong> einen Ruf an<br />
die Universität für Bodenkultur<br />
Wien auf eine Professur<br />
für Hydrologie und Wasserwirtschaft<br />
angenommen.<br />
Dr. Claudia Stolle, Technische<br />
Universität Dänemark,<br />
Kopenhagen, hat einen Ruf<br />
an die Universität Potsdam<br />
auf eine W3-Professur Erdmagnetfeld<br />
als gemeinsame<br />
Berufung mit dem Deutschen<br />
Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum im<br />
Eine Stiftungsprofessur wird auf der Grundlage eines<br />
Vertrages zwischen einer Universität und einem externen<br />
Förderer eingerichtet. Förderer können etwa Unternehmen,<br />
Vereine oder Stiftungen sein. Die Stiftungsprofessur<br />
unterscheidet sich nicht wesentlich von einer „normalen“<br />
Universitätsprofessur. So wird die Stiftungsprofessur<br />
ebenso wie die Universitätsprofessur auf der Grundlage<br />
des jeweiligen Landeshochschulrechts im Rahmen eines<br />
ordentlichen Berufungsverfahrens ausgeschrieben und<br />
vergeben. Stiftungsprofessoren und Universitätsprofessoren<br />
sind in gleicher Weise Bundes-/Landes- bzw. Universitätsbedienstete<br />
und haben dieselben hochschulrechtlichen<br />
Aufgaben, Rechte und Pflichten.<br />
Ein Unterschied besteht jedoch im Hinblick auf die<br />
Finanzierung der Professur. So wird im Stiftungsvertrag<br />
zwischen der Universität und dem Förderer vereinbart,<br />
dass die Besoldung und die Ausstattung der Stiftungsprofessur<br />
für einen bestimmten Zeitraum vom Förderer getragen<br />
wird. Auch die Laufzeit der Stiftungsprofessur<br />
wird vertraglich festgelegt. Die meisten Stiftungsprofessuren<br />
werden für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren<br />
finanziert; oft ist eine Verlängerung der Finanzierung<br />
nach einer positiven Evaluation des Stiftungsprofessors<br />
vorgesehen. Nach dem Ende der Förderzeit – und ggf. einer<br />
weiteren positiven Evaluation – werden Stiftungsprofessuren<br />
nicht selten in eine unbefristete Professur umgewandelt.<br />
Die weitere Finanzierung erfolgt in diesem Falle<br />
durch die Universität. Die Entfristung der Professur kann<br />
vorgenommen werden, ohne dass es einer erneuten Ausschreibung<br />
dieser Stelle bedarf.<br />
Wiltrud Christine Radau<br />
Institut für Erd- und Umweltwissenschaften<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Daniel B. Werz, Universität<br />
Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Technische Universität<br />
Braunschweig auf eine<br />
W2-Professur für Organische<br />
Chemie angenommen.<br />
Prof. Dr. Kerstin Wiegand,<br />
Universität Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Potsdam auf eine W3-Professur<br />
für Landschaftssystemanalyse<br />
als gemeinsame Berufung<br />
mit dem Leibniz-Zentrum<br />
für Agrarlandschaftsnutzung<br />
(Müncheberg) im<br />
Institut für Biochemie und<br />
Biologie erhalten.<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernhard<br />
Schweizer, Universität Kassel,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt auf eine W3-Professur<br />
für Strukturdynamik<br />
und Strukturüberwachung<br />
angenommen.<br />
Agrarwissenschaften,Ernährungswissenschaften,<br />
Veterinärmedizin<br />
PD Dr. Susanne Ulbrich,<br />
Technische Universität München,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Göttingen auf eine<br />
W2-Professur für Biotechnologie<br />
und Reproduktion<br />
landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Jan Frank (Ph.D.),<br />
Universität Bonn, hat einen<br />
Ruf an die Universität Hohenheim<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Biofunktionalität und<br />
Sicherheit der Lebensmittel<br />
erhalten.<br />
Dr. Lutz S. Goehring, Colorado<br />
State University/USA,<br />
hat einen Ruf an die Ludwig-<br />
Maximilians Universität
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 407<br />
München auf eine Professur<br />
für Innere Medizin und Reproduktion<br />
des Pferdes angenommen.<br />
Prof. Dr. Alexandra-Maria<br />
Klein, Leuphana Universität<br />
Lüneburg, hat einen Ruf an<br />
die Universität Freiburg auf<br />
eine Professur für Naturschutz<br />
und Landschaftsökologie<br />
angenommen.<br />
Humanmedizin<br />
Prof. Dr. Stefan Anker, Charité<br />
Universitätsmedizin Berlin,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine<br />
W3-Professur für Innovative<br />
Clinical Trials erhalten.<br />
PD Dr. med. habil. Paul<br />
Christian Baier, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein/Zentrum<br />
für Integrative<br />
Psychiatrie ZIP gGmbH,<br />
Kiel, , habilitierte sich, und<br />
es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Experimentelle<br />
Psychiatrie erteilt.<br />
Dr. med. dent. Christine<br />
Baulig, Medizinischer Dienst<br />
der Krankenversicherung<br />
Rheinland-Pfalz, Medizinisches<br />
Kompetenzzentrum<br />
Zahnmedizin, wurde mit<br />
Wirkung vom 1. April <strong>2013</strong><br />
bis zum 31. März 2016 auf<br />
die Juniorprofessur für Medizinische<br />
Biometrie mit<br />
Schwerpunkt Evaluation von<br />
Medizinprodukt-Studien an<br />
der Fakultät für Gesundheit<br />
der Universität Witten/Herdecke<br />
berufen.<br />
Univ.-Prof. Dr. Meinrad<br />
Beer, Medizinische Universität<br />
Graz/Österreich, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Ulm auf eine W3-Professur<br />
für Radiologie erhalten.<br />
Prof. Dr. med. Andreas Büttner,<br />
Universitätsmedizin<br />
Rostock, hat einen Ruf an<br />
die Universität Frankfurt am<br />
Main auf eine W3-Professur<br />
für Rechtsmedizin abgelehnt.<br />
Dr. med. Andreas Dacho,<br />
Deutsches Nasenzentrum<br />
Essen, habilitierte sich an der<br />
Universität Leipzig, und es<br />
wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Hals-, Nasenund<br />
Ohrenheilkunde zuerkannt.<br />
PD Dr. med. Manuela Dudeck,<br />
Universität Greifswald,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Ulm auf eine W3-Professur<br />
für Forensische Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
(mL) angenommen.<br />
Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger,<br />
Universität Potsdam,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
Potsdam auf eine<br />
W3-Professur für Patholinguistik<br />
im Exzellenzbereich<br />
Kognitionswissenschaften erhalten.<br />
Prof. Dr. rer. nat. Antje Grosche,<br />
Universität Regensburg,<br />
wurde zur W2-Professorin<br />
(Stiftungsprofessur) für<br />
Netzhautforschung ernannt.<br />
Prof. Dr. Ute Habel, RWTH<br />
Aachen, hat einen Ruf an die<br />
Universität Göttingen auf eine<br />
W3-Professur für Klinische<br />
Psychologie und Psychotherapie<br />
erhalten.<br />
Dr. Alexa Klettner, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein,<br />
Campus Kiel, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
zu Kiel auf eine W2-Stiftungsprofessur<br />
für Experimentelle<br />
Retinologie angenommen.<br />
Dr. phil. nat. Marco Koch,<br />
Universität Leipzig (derzeit:<br />
Yale School of Medicine,<br />
New Haven, CT/USA) habilitierte<br />
sich, und es wurde<br />
ihm die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Anatomie zuerkannt.<br />
PD Dr. Marie von Lilienfeld-Toal,Universitätsklinikum<br />
Jena, wurde zur W2-<br />
Professorin für Hämatologie<br />
und Onkologie, Schwerpunkt<br />
Infektiologie, ernannt.<br />
Dr. Michael Meinecke, Universität<br />
Göttingen, hat einen<br />
Ruf der Universität Göttingen<br />
auf eine Junior-Professur<br />
für Shaping Membranes to<br />
Regulate Mitochondrial Protein<br />
Function and Distribution<br />
erhalten.<br />
Dr. Henning Neubauer, Universität<br />
Würzburg, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />
Radiologie erteilt.<br />
PD Dr. med. Frank Petzke,<br />
Universität Göttingen, hat einen<br />
Ruf der Universität Göttingen<br />
auf eine W2-Professur<br />
für Klinische und Experimentelle<br />
Schmerzmedizin<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Thomas Reinheckel,<br />
Universität Freiburg, hat einen<br />
Ruf der Universität Freiburg<br />
auf eine Professur für<br />
Molekulare Medizin mit<br />
Schwerpunkt zelluläre Pathomechanismen<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Ulrich Schildhaus,<br />
Universität zu Köln, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine W2-Professur<br />
für Molekulare Tumorpathologie<br />
erhalten.<br />
Apl. Prof. Dr. Christian<br />
Schmahl, Universität Heidelberg,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
Heidelberg auf eine<br />
W3-Professur für Experimentelle<br />
Psychopathologie erhalten.<br />
PD Dr. med. Dr. rer. nat. Michal-Ruth<br />
Schweiger, Chartité<br />
Universitätsmedizin<br />
Berlin, habilitierte sich, und<br />
es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Experimentelle<br />
Medizin erteilt.<br />
Prof. Dr. Michael Tchirikov,<br />
Universität Halle-Wittenberg,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
Halle-Wittenberg auf eine<br />
W3-Professur für Geburtshilfe<br />
angenommen.<br />
PD Dr. med. Wolfgang E.<br />
Thasler, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München,<br />
stellv. leitender Oberarzt der<br />
Klinik für Allgemeine, Viszeral-,<br />
Transplantations-, Gefäß-<br />
und Thoraxchirurgie<br />
wurde zum außerplanmäßigen<br />
Professor bestellt.<br />
Prof. Dr. med. Volker Vallon,<br />
University of California, San<br />
Diego/USA, hat Rufe an die<br />
University of Southern Denmark,<br />
Odense auf eine Professur<br />
für Molekulare Pharmakologie<br />
sowie an die<br />
Technische Universität Dresden<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Pharmakologie und Toxikologie<br />
abgelehnt und das<br />
Bleibeangebot der University<br />
of California, San Diego angenommen.<br />
Dr. Martin Weber, Universität<br />
Göttingen, hat einen Ruf<br />
der Universität Göttingen auf<br />
eine W2-Professur auf Zeit<br />
(Tenure Track) für Translationale<br />
Neuroinflammation<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Jens Wiltfang, Universität<br />
Duisburg-Essen,<br />
LVR-Klinikum Essen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine W3-Professur<br />
für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie erhalten.<br />
Zahnheilkunde<br />
PD Dr. med. dent. Ralf Bürgers,<br />
Universität Regensburg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine W3-<br />
Professur für Zahnärztliche<br />
Prothetik angenommen.<br />
PD Dr. Annette Wiegand,<br />
Universität Zürich/Schweiz,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Göttingen auf eine W3-<br />
Professur für Präventive<br />
Zahnmedizin, Parodontologie<br />
und Kariologie erhalten.<br />
Ihre Meldung über Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
können Sie auch per<br />
E-Mail an Marita Burkhardt<br />
senden:<br />
burkhardt@forschungund-lehre.de
408 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Impressum<br />
20. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />
(43 Jahrgänge)<br />
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Präsident:<br />
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />
Vizepräsidenten:<br />
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />
E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
Internet: www.hochschulverband.de<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Kuratorium:<br />
Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.; Steffie Lamers; Franz Letzelter, Dr.;<br />
Reinhard Lutz, Dr.; Johannes Neyses, Dr.; Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.;<br />
Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.; Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.;<br />
Andreas Schlüter, Professor, Dr.; Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.;<br />
Werner Siebeck; Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />
Redaktion:<br />
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Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />
Titelmotiv: getty images<br />
Grafik und Layout: Robert Welker<br />
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
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Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />
Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />
Nico Rodenberg, Rechtsanwalt<br />
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
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in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />
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A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />
i.d. Fassung vom 19. Januar<br />
1999, zuletzt geändert<br />
durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />
12. April 2007, keine amtl.<br />
Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />
A 304 | Gesetzentwurf des<br />
Bundes zur Änderung der<br />
Professorenbesoldung und<br />
weiterer dienstrechtlicher<br />
Vorschriften (Stand:<br />
19.11.2012) nebst Stellungnahme<br />
des DHV, und Regierungsentwurf<br />
vom 30.1.<strong>2013</strong>,<br />
245 Seiten, 8,- €.<br />
A 299 | Gesetz zur Änderung<br />
der Professorenbesoldung<br />
Bayern vom 11.12.2012<br />
und Informationen des DHV<br />
zum Gesetz, 11 Seiten, 3,- €.<br />
(auch als pdf unter www.hochschulverband.de<br />
- Infocenter<br />
- W-Portal)<br />
A 297 | Stellungnahme des<br />
DHV zur geplanten Schließung<br />
der BTU Cottbus und<br />
Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />
Brandenburg,<br />
3 Seiten, kostenlos.<br />
A 300 | Entwurf eines Gesetzes<br />
zur Neuregelung des<br />
brandenburgischen Besoldungsrechts<br />
(Stand: April<br />
2012), 16 Seiten, 3,- €.<br />
A 305 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung dienstrechtlicher<br />
Vorschriften Bremen (Stand:<br />
23. Januar <strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 13 Seiten,<br />
3,- €.<br />
A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz<br />
vom<br />
12.12.2012 und Informationen<br />
des DHV zum Gesetz, 13 Seiten,<br />
3,- €. (auch als pdf unter<br />
www.hochschulverband.de -<br />
Infocenter - W-Portal)<br />
A 301 | Dienstrechtsanpassungsgesetz<br />
NRW, Gesetzentwurf<br />
(Stand: Dezember<br />
2012) und Stellungnahme<br />
des DHV (zum Min.-Entwurf,<br />
September 2012) 52<br />
Seiten, 6,50 €.<br />
A 307 | Gesetzentwurf zur<br />
Reform des finanziellen öffentlichen<br />
Dienstrechts in<br />
Rheinland-Pfalz (Stand:<br />
27.11.2012) und Änderungsantrag<br />
vom 1.3.<strong>2013</strong>, 27 Seiten,<br />
3,- €.<br />
A 302 | Entwurf zur Neuregelung<br />
der Professorenbesoldung<br />
im Freistaat Sachsen<br />
(Stand: Oktober 2012) und<br />
Stellungnahme des DHV, 41<br />
Seiten, 4,50,- €.<br />
A 306 | Entwurf eines Gesetzes<br />
zur Änderung besoldungs-<br />
und beamtenrechtlicher<br />
Vorschriften in Sachsen-Anhalt<br />
(Stand: Januar<br />
<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 20 Seiten, 3,- €.<br />
A 303 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung des Besoldungsgesetzes<br />
Schleswig-Holstein<br />
(Stand: 27.11.2012) und Stellungnahme<br />
des DHV, 26 Seiten,<br />
3,- €.<br />
Bestellungen bitte an:<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Fax: 0228/9026680<br />
E-Mail: infoservice<br />
@forschung-und-lehre.de
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 409<br />
Stellenmarkt<br />
Veranstaltungen<br />
Stiftungen | Preise<br />
Professuren<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Personalmanagement<br />
(Technische Hochschule Wildau – FH) ......................................................................431<br />
Anglistik/Sprachwissenschaft (Universität Siegen) ...................................414<br />
Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie<br />
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................431<br />
Betriebswirtschaftslehre, insb. Management kleiner und<br />
mittlerer Unternehmen und Entrepreneurship<br />
(Universität Siegen) .....................................................................................................410<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Externes und<br />
Internes Rechnungswesen<br />
(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................417<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />
Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />
(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................417<br />
Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl für<br />
Betriebswirtschaftslehre, insb. Controlling und<br />
Unternehmensrechnung (Universität Witten/Herdecke) .......................425<br />
Economics (EBS Universität für Wirtschaft und Recht) ...................................415<br />
Englische Sprachwissenschaft<br />
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................414<br />
Fachdidaktik - Moderne Fremdsprachen mit dem Schwerpunkt<br />
Didaktik der Englischen Sprache und Literatur<br />
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................419<br />
Finance (EBS Universität für Wirtschaft und Recht)...........................................419<br />
Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik<br />
(Ruhr-Universität Bochum).......................................................................................429<br />
Interkulturelle Germanistik (Deutsch als Fremdsprache)<br />
(Universität Bayreuth) ................................................................................................415<br />
Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />
(Technische Universität Braunschweig) .................................................................422<br />
Philosophie mit dem Schwerpunkt Angewandte Ethik<br />
(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />
Politikwissenschaft (Universität Stuttgart)........................................................430<br />
Quantitative Methoden und Wirtschaftsinformatik<br />
(Technische Hochschule Wildau – FH) ......................................................................431<br />
Systematische Theologie und Theologiegeschichte<br />
(Freie Theologische Hochschule Gießen) ...............................................................431<br />
Volkswirtschaftslehre (Technische Universität Braunschweig) ..................429<br />
Naturwissenschaften | Medizin<br />
Baukonstruktion (Technische Universität Dortmund)....................................426<br />
Didaktik der Mathematik (Universität Potsdam) ........................................423<br />
Differentielle Psychologie und Diagnostik<br />
(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />
Diskrete Mathematik mit Schwerpunkt Graphentheorie<br />
(Universität Potsdam).................................................................................................423<br />
Fertigungstechnik (Technische Hochschule Wildau – FH)...........................421<br />
Gebäudelehre (Technische Universität Dortmund)...........................................426<br />
Geriatrie (Universitätsmedizin Berlin)....................................................................432<br />
Grundlagen der Ingenieurwissenschaft mit Schwerpunkt<br />
Physik und Technische Mechanik<br />
(VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung) ..................416<br />
Immunotechnology (Universität Potsdam) ......................................................428<br />
Lebensmitteltechnologie (Universität für Bodenkultur Wien) ..................427<br />
Mathematik (Inverse Probleme)<br />
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................429<br />
Mathematische Stochastik mit Anwendungsbezug<br />
(Technische Universität Braunschweig) .................................................................411<br />
Metabolische Reprogrammierung<br />
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................420<br />
Mikrobielle Genomforschung<br />
(Technische Universität Braunschweig) ......................................................................421<br />
Nachrichtenübertragungssysteme<br />
(Gottfreid Wilhelm Leibniz Universität Hannover)..................................................432<br />
Pathologie (Ludwig-Maximilians-Universität München) ......................................422<br />
Polymerchemie (Synthese und Eigenschaften von<br />
Funktionspolymeren) (Universität Potsdam).............................................423<br />
Rehabilitationswissenschaften (Fachhochschule Münster) .........................413<br />
Schienenfahrzeugtechnik – Stiftungsprofessur<br />
(Universität Stuttgart).......................................................................................................420<br />
Werkstoffe des Bauwesens (Technische Universität Dortmund) .............426<br />
Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Mergers and Acquisitions of Small- and Medium Sized<br />
Enterprises (HHL Leipzig Graduate School of Management) ....................430<br />
Pastoraltheologie (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) ...............................415<br />
Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika<br />
(Universität Bayreuth) ................................................................................................433<br />
Wirtschaftsethik (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)............................425<br />
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin<br />
Physiologie und Pathophysiologie der Muskulatur<br />
(Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................411<br />
Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />
Akademische Rätin/Akademischer Rat auf Zeit<br />
(Technische Universität Braunschweig) .................................................................433<br />
Akademische Rätin/Akademischer Rat auf Zeit<br />
(Justus-Liebig-Universität Gießen)...........................................................................437<br />
Fakultätsgeschäftsführerin/Fakultätsgeschäftsführer<br />
(Universität Witten/Herdecke)..................................................................................433<br />
Leiter/-in der Versuchsanstalt für Wasserbau (VA)<br />
(Universität Stuttgart) .................................................................................................434<br />
Lehrkraft für besondere Aufgaben (Universität Kassel).........................434<br />
Persönliche/r Referent/in des Rektors<br />
(Technische Universität Ilmenau)............................................................................434<br />
Verwaltungsmitarbeiter/-in<br />
(Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München)...................435<br />
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />
5 Research Positions for PhD Candidates<br />
(Universität Oldenburg)..............................................................................................437<br />
Akademische/-r Mitarbeiter/-in<br />
(Brandenburgische Technische Universität Cottbus)...........................................436<br />
Doctoral Stipends/Doctoral Fellowships<br />
(Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin) .......................436<br />
PhD Stipendien in Südaustralien (The University of Adelaide)............436
410 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Studienleiterin/Studienleiter (wiss. Mitarbeiter/-in)<br />
(Evangelische Kirche Deutschland) ........................................................................437<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Fachbereich<br />
Wirtschaftswissenschaften (Universität Frankfurt) ................................437<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut für Leadership<br />
und Organisation (Ludwig-Maximilians-Universität München)..436<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Stiftungslehrstuhl<br />
für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen<br />
(Technische Universität München)..........................................................................435<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in im Rahmen eines<br />
DFG-Projekts (Justus-Liebig-Universität Gießen) ........................................437<br />
<strong>Forschung</strong>sförderung | Preise<br />
BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2013</strong><br />
(BKK Landesverband Hessen)...........................................................Umschlagseite 2<br />
Den demografischen Wandel gestalten … aber wie?<br />
(Wissenschaft im Dialog, BMBF, HRK)..........................................Umschlagseite 3<br />
Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2014<br />
(Ludvig Holberg-Gedenkstiftung) ............................................................................361<br />
The Höffmann Academic Award for Intercultural<br />
Competence <strong>2013</strong> (Universität Vechta, UGV) ............................................393<br />
Veranstaltungen<br />
Heidelberg Forum of Molecular Catalysis<br />
(Universität Heidelberg, BASF) .....................................................................................357<br />
STELLENANZEIGEN | PREISE<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2013</strong><br />
Bewerbungsfrist<br />
läuft noch bis:<br />
Bioinformatik (Universität für Bodenkultur Wien) ........................31.05.13<br />
Entwicklungspsychologie (Universität Siegen)...........................09.05.13<br />
Generationenübergreifende Wirtschaftspolitik<br />
(WHU – Otto Beisheim School of Management)...............................31.05.13<br />
Handelsimmobilien (Universität Regensburg)...............................05.05.13<br />
Integrierte Quantenoptik (Universität Stuttgart) .......................15.05.13<br />
Kanzlerin/Kanzler (Ruhr-Universität Bochum)............................15.05.13<br />
Kunst mit dem Schwerpunkt Plastik (Universität Siegen) .09.05.13<br />
Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie<br />
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..........................10.05.13<br />
Mikrotechnik (Universität Stuttgart) ..................................................03.06.13<br />
Präsidentin/Präsident<br />
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................31.05.13<br />
Simulation großer Systeme (Universität Stuttgart)...................13.05.13<br />
Sozialpsychologie (Universität Siegen) ............................................09.05.13<br />
Alexander von Humboldt-Professur<br />
(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.10.13<br />
Harkness Fellowships in Health Care Policy and<br />
Practice (The Commomwealth Fund) ..............................................18.11.13<br />
Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch<br />
qualifizierten <strong>Forschung</strong>snachwuchses aus dem<br />
Ausland (MIWF NRW)........................................................................31.05.13<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 3 | <strong>2013</strong><br />
12 Promotionsstellen (Universität Tübingen)...............................31.05.13<br />
Friedwart Bruckhaus-Förderpreis <strong>2013</strong>/2014<br />
für junge Wissenschaftler und Journalisten<br />
(Hanns Martin Schleyer-Stiftung)..........................................................28.02.14<br />
Sofja Kovalevskaja-Preis (Alexander von Humboldt-Stiftung) ..31.07.13<br />
PROFESSUREN<br />
Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine innovative und interdisziplinär<br />
ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie<br />
<br />
einen Dual Career Service an.<br />
Die Fakultät III - Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht - hat<br />
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fünf Jahre befristete<br />
Universitätsprofessur<br />
(Bes.-Gr. W 2 BBesO)<br />
für Betriebswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Management kleiner und<br />
mittlerer Unternehmen und Entrepreneurship<br />
zu besetzen.<br />
Die ausgeschriebene Professur hat einen starken eigenständigen Fokus auf Mittelstand und Entre-<br />
<br />
eigenständige Stellung ein. Entsprechend wird die Bereitschaft zur engen Kooperation in <strong>Forschung</strong><br />
<br />
Mitarbeit und Weiterentwicklung der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie zur aktiven Mitarbeit<br />
in den Selbstverwaltungsgremien der Universität erwartet. Sie agiert zum einen mit einem<br />
<br />
<br />
dar. Daher soll die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber nicht nur in der <strong>Lehre</strong><br />
die Bereiche Entrepreneurship und Management mittelständischer Unternehmen breit abdecken<br />
können, sondern auch in diesem Bereich in der <strong>Forschung</strong> bereits etabliert sein und entsprechende<br />
Drittmittelprojekte durchgeführt haben und planen. Eine enge Absprache und Kooperation mit der<br />
Präsidentin des IfM Bonn sind erwünscht.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, die besondere Befähigung zu<br />
wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird,<br />
zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren<br />
bewertet werden. Die zusätzlichen wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur,<br />
einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtung oder<br />
im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />
Erwartet werden exzellente wissenschaftliche Leistungen, (englischsprachige) <strong>Lehre</strong>rfahrung,<br />
der Nachweis didaktischer Kompetenz sowie Erfahrung bei der Einwerbung von Drittmitteln. Die<br />
wissenschaftlichen Leistungen werden vorrangig nach der Anzahl und Qualität wissenschaftlicher<br />
Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften sowie nach den Drittmitteleinwerbungen<br />
bewertet.<br />
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />
<br />
geeigneter Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht.<br />
-<br />
<br />
Outline, wie Sie Ihre <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in der Fakultät zukunftsorientiert einbringen wollen) bis<br />
zum 13.06.<strong>2013</strong> schriftlich und per E-Mail an den Dekan der Fakultät III der Universität Siegen,<br />
Herrn Universitätsprofessor Dr. Volker Wulf, 57068 Siegen (dekanat@wiwi.uni-siegen.de).
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 411<br />
SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER<br />
Medizinische Hochschule<br />
Hannover<br />
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist am<br />
Institut für Molekular- und Zellphysiologie (Direktor: Prof. Dr.<br />
Bernhard Brenner) eine<br />
JUNIORPROFESSUR (W1)<br />
für Physiologie und Pathophysiologie der Muskulatur<br />
ab 1. August <strong>2013</strong> für drei Jahre zu besetzen. Nach positiver<br />
Evaluation kann das Dienstverhältnis um drei weitere Jahre<br />
verlängert werden.<br />
Mit dieser Juniorprofessur sollen die <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
des Instituts um mechanische und biochemische Untersuchungen<br />
an Myofibrillen erweitert werden, um funktionelle<br />
Untersuchungen auch an kleinsten Gewebeproben zu<br />
ermöglichen. Bewerberinnen/Bewerber sollten in diesem<br />
Bereich eigenständige <strong>Forschung</strong>sleistungen durch entsprechende<br />
internationale Publikationen belegen. Bewerberinnen/Bewerber<br />
müssen die Einstellungsvoraussetzungen gem.<br />
§ 30 Niedersächsisches Hochschulgesetz erfüllen. Einstellungsvoraussetzungen<br />
sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
der Biologie/Biochemie/Physik/Biophysik und eine<br />
Promotion mit Schwerpunkt in einem der genannten Fächer.<br />
Eine Einbindung in die <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte des Instituts<br />
für Molekular- und Zellphysiologie wird erwartet.<br />
Besonderes Engagement in der studentischen <strong>Lehre</strong>, insbesondere<br />
in fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen, wird<br />
vorausgesetzt. Die Möglichkeit zur Habilitation ist gegeben.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />
Die MHH strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen<br />
an und fordert deshalb Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />
bewerben.<br />
Bewerbungen in Schrift- und elektronischer Form mit tabellarischem<br />
Lebenslauf, Urkunden, wissenschaftlichem Werdegang,<br />
gegliedertem Schriftenverzeichnis sowie Sonderdrucken<br />
der fünf wichtigsten Publikationen werden bis vier Wochen<br />
nach Erscheinen der Anzeige erbeten an den<br />
Präsidenten der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover<br />
Carl-Neuberg-Straße 1<br />
D-30625 Hannover<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: ivw-geprüfte Verbreitung<br />
30.000<br />
29.000<br />
28.000<br />
27.000<br />
26.000<br />
25.000<br />
24.000<br />
23.000<br />
22.000<br />
www.mh-hannover.de<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
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Die Fachhochschule Münster ist bundesweit eine der größten Hochschulen für Angewandte<br />
Wissenschaften. Auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> nimmt sie eine Spitzenposition ein und zeichnet<br />
sich durch ihre bedarfsgerechte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbildung aus. Für die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> der Hochschule ist folgende<br />
W 2-Professur zu besetzen:<br />
Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />
REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Rehabilitationswissenschaften in <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen des Fachbereichs Pflege und Gesundheit, welche auf die<br />
Gesundheitsfachberufe in der Pflege, Physiotherapie und Logopädie sowie die entsprechende<br />
Berufspädagogik ausgerichtet sind, vertritt. Im Focus steht die Vermittlung der ICF in den<br />
theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in die Praxis. Unterstützt durch ein breites<br />
didaktisches Fortbildungsangebot qualifizieren Sie sich in der <strong>Lehre</strong> und erproben neue Lehrund<br />
Lernformen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung wird vorausgesetzt.<br />
Unsere Anforderungen:<br />
Neben einem abgeschlossenen Studium und einer Promotion sind mehrjährige praktische<br />
Erfahrungen im multiprofessionellen Rehabilitationsteam unerlässlich. Idealerweise verfügen<br />
Sie über aktuelle Projektleitungserfahrungen in der empirischen Versorgungsforschung.<br />
Was wir bieten:<br />
Die Stelle bietet Ihnen Freiraum für die fachliche Auseinandersetzung mit innovativen Themen<br />
in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, berufliche Sicherheit, zeitliche Flexibilität und familienfreundliche<br />
Rahmenbedingungen. Es gibt am Fachbereich Pflege und Gesundheit zahlreiche Möglichkeiten,<br />
initiativ tätig zu werden und die Weiterentwicklung des Fachbereichs mitzugestalten. Sie können<br />
<strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelprojekte akquirieren und kooperative Promotionen betreuen.<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Die Fachhochschule Münster möchte auch im Bereich von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Frauenanteil<br />
erhöhen und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />
Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Die gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen finden Sie unter:<br />
www.fh-muenster.de/professuren<br />
Wenn Sie diese Aufgabe reizt, senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Präsidentin der Fachhochschule Münster<br />
Kennzeichen: Flg<br />
Hüfferstr. 27<br />
D-48149 Münster
414 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
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Philosophische Fakultät I<br />
Dekanat<br />
An der Universität Würzburg ist in der Philosophischen Fakultät I<br />
(Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)<br />
eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />
der Besoldungsgruppe W3<br />
für Englische Sprachwissenschaft<br />
(Nachfolge Prof. Dr. Anita Fetzer)<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />
Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er das<br />
Gebiet der Englischen Sprachwissenschaft in der <strong>Forschung</strong> in wesentlichen<br />
Teilbereichen und in der <strong>Lehre</strong> in voller Breite vertritt. Erwünscht sind sowohl<br />
diachrone als auch synchrone Zugriffe auf die englische Sprache. Erwartet wird<br />
eine aktive Mitarbeit in der Graduiertenschule für Geisteswissenschaften.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />
Leistungen, die durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können,<br />
nachgewiesen werden oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein<br />
können.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das<br />
52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />
Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden<br />
und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />
entsprechendes Engagement.<br />
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />
ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen<br />
(datierter, unterschriebener Lebenslauf, Schulabschlusszeugnisse, Zeugnisse<br />
über akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen<br />
Lehrveranstaltungen, Verzeichnis über bisherige Drittmittelprojekte) bis<br />
zum 31. Mai <strong>2013</strong> einzureichen an den Dekan der Philosophischen Fakultät I<br />
der Universität Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg. Es wird gebeten,<br />
einen Bewerbungsbogen auszufüllen und diesen, bitte als Word-Dokument, per<br />
E-Mail (berufungsverfahren.phil1@uni-wuerzburg.de) an das Dekanat zu senden.<br />
Die Bewerbung beinhaltet das Einverständnis der Bewerber/innen zur elektronischen<br />
Erfassung der Bewerbungsunterlagen, der Erstellung von Kopien, der<br />
Aufbewahrung und der eventuellen Weitergabe der Bewerbungsunterlagen an<br />
die Gutachter sowie der Rückgabe der Bewerbungsunterlagen erst nach<br />
Abschluss des Verfahrens.<br />
Bewerbungsbogen und weitere Informationen<br />
zur Bewerbung unter<br />
www.phil1.uni-wuerzburg.de/berufungen/<br />
Zer<br />
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5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 415<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit<br />
international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W 3-Professur Interkulturelle Germanistik<br />
(Deutsch als Fremdsprache)<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen. Der Stelleninhaber /<br />
Die Stelleninhaberin soll in den Bereichen der Deutschen Sprache, Literatur<br />
und Kultur in ihren transkulturellen Aspekten, ihren kommunikativen Grundlagen<br />
und ihren interdisziplinären Verschränkungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
ausgewiesen sein.<br />
Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin wird sich in der <strong>Lehre</strong> dem MA<br />
Interkulturelle Germanistik und dem BA-Kombinationsfach Interkulturelle<br />
Germanistik / Deutsch als Fremdsprache sowie international kooperativen<br />
Studienprogrammen widmen. Wünschenswert sind <strong>Lehre</strong>rfahrungen im<br />
Ausland sowie Kompetenzen im Bereich Deutsch als Zweitsprache.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />
2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
eingestellt.<br />
Bewerbungen mit Lebenslauf, wissenschaftlichem Werdegang, Schriftenverzeichnis,<br />
<strong>Forschung</strong>s- und Lehrkonzept sowie Auflistung eingeworbener<br />
Drittmittel werden bis zum 22. Mai <strong>2013</strong> an den Dekan der Sprach- und<br />
Literaturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth<br />
erbeten.<br />
An der Theologischen Fakultät der Albert-<br />
Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. ist die<br />
Juniorprofessur<br />
für Pastoraltheologie (W1)<br />
mit tenure track<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
zum 1. Oktober <strong>2013</strong> neu zu besetzen.<br />
Die Stelle ist zunächst auf vier Jahre befristet mit der Option der Verlängerung<br />
um weitere zwei Jahre nach erfolgreicher Evaluation. Der/die Stelleninhaberin<br />
vertritt das Fach Pastoraltheologie einschließlich Homiletik in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Erwünscht ist die regelmäßige Kooperation mit der<br />
Ortskirche in der Aus- und Weiterbildung aller pastoralen Dienste.<br />
Voraussetzungen: Neben den beamtenrechtlichen Voraussetzungen wird<br />
eine besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, in der Regel<br />
nachgewiesen durch eine herausragende Promotion in Katholischer<br />
Theologie, erwartet. Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung<br />
als akademische Mitarbeiterin bzw. als akademischer Mitarbeiter erfolgt<br />
ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht<br />
mehr als 6 Jahre betragen haben.<br />
Über die erforderlichen Unterlagen (Lebenslauf, Akademische Zeugnisse,<br />
Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen) hinaus werden <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />
und ein aussagekräftiges Exposé zu laufenden bzw. geplanten<br />
<strong>Forschung</strong>svorhaben im praktisch-theologischen Feld gegenwärtiger und<br />
künftiger Pastoral erwartet, das dafür geeignet ist, eine Nachwuchsforschergruppe<br />
(1,5-2 Mittelbau-Stellen) in der Universität Freiburg (FRIAS)<br />
erfolgreich zu beantragen.<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert<br />
ausdrücklich entsprechend qualifizierte Frauen zur Bewerbung auf. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter http://www.theol.uni-freiburg.de sowie<br />
http://www.uni-freiburg.de/universitaet/organisation/stellenboerse.<br />
Bitte bewerben Sie sich mit den üblichen Unterlagen und mit dem Ausdruck<br />
des Bewerbungsbogens, den Sie als Link in der Ausschreibung der<br />
Stelle auf der Stellenbörse der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg finden<br />
(s.o.), bis spätestens 15.06.<strong>2013</strong> unter folgender Adresse: Theologische<br />
Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br., Prof. Dr. Klaus<br />
Baumann, Dekan, Belfortstr. 20, 79085 Freiburg.<br />
e-mail: Dekanat@theol.uni-freiburg.de<br />
EBS Universität für Wirtschaft und Recht is the leading private business university<br />
in Germany. The University currently has two faculties, EBS Business<br />
School and EBS Law School. EBS defines itself via an international focus. EBS<br />
pursues excellence in research and teaching and maintains strong academic<br />
and industrial networks. We aim to inspire personalities and we maintain a<br />
strong focus on responsibility and sustainability.<br />
As of the fall term <strong>2013</strong>, the EBS Business School announces a<br />
senior faculty position<br />
Professor in Economics (m/f)<br />
The applicant should demonstrate:<br />
• the ability to undertake high-quality research as evidenced by an<br />
excellent record of publications in international top journals,<br />
• research activities covering relevant areas of economics,<br />
• excellence in teaching at all levels, i.e., Bachelor, Master, MBA<br />
and PhD programs,<br />
• a broad international network and a proven track record in attracting<br />
external research funding are highly desirable,<br />
• leadership potential and skills in order to play a significant role in<br />
research projects and academic teams, including the development of<br />
skills and supervision of doctoral candidates and junior faculty,<br />
• willingness to actively contribute to all activities of the Department of<br />
Governance & Economics,<br />
Candidates should have a Ph.D. in Economics.<br />
The Department of Governance & Economics currently includes five pro-<br />
fessors. Faculty members are research-driven publishing in leading international<br />
journals such as Journal of Economics and Management Strategy,<br />
Public Choice, European Economic Review of Law and Economics, Journal<br />
of Macroeconomics, Journal of Law, Economics and Organization, Journal of<br />
Institutional Economics.<br />
We offer a dynamic and team-oriented environment that allows applicants<br />
to address research questions in an intense dialogue with our network in<br />
the research community.<br />
Your application should contain:<br />
• detailed Curriculum Vitae<br />
• copy of PhD Degree (or documentation of equivalent degree)<br />
• a comprehensive list of publications and/or working papers<br />
(papers offered for evaluation should be marked by an asterisk<br />
– and included in PDF format)<br />
• documents supporting research, teaching and administrative qualifications<br />
Ideally, your application package should also encompass a future research<br />
agenda (one page), teaching agenda (one page), relevant course evaluations<br />
and a contact list of suggested references.<br />
Review of applications will begin May 15 th , <strong>2013</strong> and continue until the po-<br />
sition is filled. Please see EBS webpage www.ebs.edu/stellenangebote.html<br />
for further information as well as for an announcement if the position is filled.<br />
All supporting documents should be filed electronically to:<br />
Prof. Dr. Rolf Tilmes<br />
Dean EBS Business School<br />
EBS Universität für Wirtschaft und Recht<br />
Gustav-Stresemann-Ring 3<br />
65189 Wiesbaden, GERMANY<br />
Phone: +49 611 7102 2010<br />
rolf.tilmes@ebs.edu<br />
www.ebs.edu
416 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />
Studium in Gründung<br />
ist eine private Hochschule, die<br />
nach der laufenden Konzeptprüfung<br />
durch den Wissenschafts rat<br />
und der staatlichen Aner kennung<br />
durch das Land Baden-Württemberg<br />
den Hochschulbetrieb zum<br />
Wintersemester <strong>2013</strong>/2014 aufnehmen<br />
wird. Sie wird von badenwürttembergischen<br />
Ver wal tungsund<br />
Wirtschafts-Akademien getragen<br />
und greift auf deren jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der<br />
Organisation nebenberuflicher<br />
Stu dienangebote zurück. Die VWA<br />
Hochschule bietet in Freiburg,<br />
Karlsruhe, Stuttgart und Ulm Bachelor-Studiengänge<br />
in Betriebswirtschaftslehre<br />
(B.A.) und Wirtschafts<br />
ingenieurwesen (B.Eng.)<br />
an. Das Studienangebot richtet<br />
sich an Berufstätige; die Vorlesungen<br />
finden vorwiegend an<br />
Abenden und Samstagen statt.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
An der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />
ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> oder früher die Stelle<br />
Professorin | Professor<br />
für Grundlagen der Ingenieurwissenschaft<br />
mit Schwerpunkt Physik und Technische Mechanik<br />
– bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre – zu besetzen.<br />
Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaft insbesondere Grundlagen-Lehrveranstaltungen<br />
anzubieten und praxisorientierte <strong>Forschung</strong> zu betreiben. Das<br />
Lehrdeputat entspricht umgerechnet 14 SWS. Hinzu treten Beratungs- und Betreuungsleistungen<br />
außerhalb der Lehrveranstaltungen, da die VWA Hochschule das Konzept<br />
einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden vertritt.<br />
Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />
in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landes -<br />
hochschulgesetzes Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />
Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />
in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />
geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />
Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />
Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />
ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31.5.<strong>2013</strong> an den<br />
Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung,<br />
Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.<br />
ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT Cartoon: Meissner
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 417<br />
Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />
Studium in Gründung<br />
ist eine private Hochschule, die<br />
nach der laufenden Konzeptprüfung<br />
durch den Wissenschafts rat<br />
und der staatlichen Aner kennung<br />
durch das Land Baden-Württemberg<br />
den Hochschulbetrieb zum<br />
Wintersemester <strong>2013</strong>/2014 aufnehmen<br />
wird. Sie wird von badenwürttembergischenVerwaltungsund<br />
Wirtschafts-Akademien getragen<br />
und greift auf deren jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der<br />
Organi sation nebenberuflicher<br />
Studienangebote zurück. Die VWA<br />
Hochschule bietet in Freiburg,<br />
Karlsruhe, Stuttgart und Ulm Bachelor-Studiengänge<br />
in Betriebswirtschaftslehre<br />
(B.A.) und Wirtschafts<br />
ingenieurwesen (B.Eng.)<br />
an. Das Studienangebot richtet<br />
sich an Berufstätige; die Vorlesungen<br />
finden vorwiegend an<br />
Abenden und Samstagen statt.<br />
An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />
sind zum 1. Oktober <strong>2013</strong> oder früher zwei Professorenstellen –<br />
bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre – zu besetzen:<br />
Professorin | Professor<br />
für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />
Externes und Internes Rechnungswesen<br />
Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sowie<br />
insbesondere den Schwerpunktgebieten Technik des Rechnungswesens, Externes Rechnungswesen<br />
und Internes Rechnungswesen Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte<br />
<strong>Forschung</strong> zu betreiben.<br />
Professorin | Professor<br />
für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt<br />
Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />
Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sowie<br />
insbesondere den Schwerpunktgebieten Unternehmensführung, Personal und Organisation<br />
Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte <strong>Forschung</strong> zu betreiben.<br />
Das Lehrdeputat entspricht jeweils umgerechnet 14 SWS. Hinzu treten Beratungs- und<br />
Betreuungsleistungen außerhalb der Lehrveranstaltungen, da die VWA Hochschule das<br />
Konzept einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden vertritt.<br />
Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />
in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landeshochschulgesetzes<br />
Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />
Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />
in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />
geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />
Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />
Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />
ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31.5.<strong>2013</strong> an den<br />
Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in Gründung,<br />
Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 419<br />
EBS Universität für Wirtschaft und Recht is the leading private business<br />
university in Germany. The University currently has two faculties, EBS Business<br />
School and EBS Law School. EBS defines itself by an international focus<br />
and pursues excellence in research and teaching. EBS maintains a strong<br />
academic and industrial network. We aim to inspire personalities and we<br />
maintain a strong focus on responsibility and sustainability.<br />
As of the fall term <strong>2013</strong>, the EBS Business School<br />
announces a senior faculty position.<br />
Professor in Finance (m/f)<br />
The applicant should demonstrate:<br />
• To undertake high-quality research as evidenced by an excellent record<br />
of publications in international premier quality peer-reviewed journals.<br />
• Research activities covering the areas of finance particularly corporate<br />
finance.<br />
• Excellence in teaching at all levels, i.e., Bachelor, Master, MBA, and<br />
doctoral level.<br />
• A broad international network and a proven track record in attracting<br />
external research funding is highly desirable as well as the interest in<br />
bridging practice and academia through research, publications and cooperation<br />
with corporate partners.<br />
• Leadership potential and skills in order to design and lead research pro-<br />
jects and academic teams, including the development of skills and super-<br />
vision of doctoral candidates, and experience to mentor junior faculty.<br />
Candidates should have a Ph.D. in Finance, Economics or related areas.<br />
The Department of Finance, Accounting & Real Estate (FARE) currently includes<br />
seven professors. Faculty members combine research-driven publishing<br />
in leading international journals with practice orientation cooperating with<br />
EBS business partners.<br />
Candidates should actively contribute to the further development of the<br />
Master in Finance program and to all activities of the FARE Department.<br />
Dialogue with EBS faculty is deemed as important as communication with<br />
corporate partners.<br />
Your application should contain:<br />
• detailed Curriculum Vitae<br />
• certified copy of PhD Degree (or documentation of equivalent degree)<br />
• comprehensive list of publications and/or working papers (papers offered<br />
for evaluation should be marked by an asterisk – and included in<br />
PDF format)<br />
• documents supporting research, teaching and administrative qualifications<br />
Ideally, your application package should also encompass a future research<br />
agenda (one page), teaching agenda (one page), relevant course evaluations,<br />
and a contact list of suggested referees.<br />
For further questions please contact: Prof. Dr. Ferdinand Mager (ferdinand.mager<br />
@ebs.edu) or Prof Ulrich Hommel, PhD (Ulrich.hommel@ebs.edu).<br />
Review of applications will begin May 15 th , <strong>2013</strong> and continue until the position<br />
is filled. Please see EBS webpage http://www.ebs.edu/stellenangebote.html<br />
for further information as well as for an announcement if the position is filled.<br />
All application documents should be filed electronically to:<br />
Prof. Dr. Rolf Tilmes<br />
Dean EBS Business School<br />
EBS Universität für Wirtschaft und Recht<br />
Gustav-Stresemann-Ring 3<br />
65189 Wiesbaden, GERMANY<br />
Phone: +49 611 7102 2010<br />
rolf.tilmes@ebs.edu<br />
www.ebs.edu<br />
Philosophische Fakultät I<br />
Dekanat<br />
An der Universität Würzburg ist in der Philosophischen Fakultät I<br />
(Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)<br />
eine Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />
der Besoldungsgruppe W3<br />
für Fachdidaktik - Moderne Fremdsprachen mit<br />
Schwerpunkt Didaktik der Englischen Sprache<br />
und Literatur<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />
Die/der Bewerber/in soll die englische Fachdidaktik in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in<br />
ihrer ganzen Breite sowie in der <strong>Lehre</strong> außerdem eine der romanischen<br />
Schulsprachen vertreten. Die Aufgabenbereiche umfassen Durchführung fachdidaktischer<br />
Lehrveranstaltungen; Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung<br />
fachdidaktischer Praktika; Zusammenarbeit mit den Schulen und den Studienseminaren;<br />
Mitwirkung an der Weiterentwicklung fachdidaktischer und schulpraktischer<br />
Module. Engagement in der <strong>Forschung</strong>, Mitarbeit in der Graduiertenschule<br />
und weiteren <strong>Forschung</strong>sverbünden wird erwartet.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />
Leistungen, die durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können,<br />
nachgewiesen werden oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein<br />
können, ferner die Befähigung für ein Lehramt im jeweiligen Fach und der<br />
Nachweis einer mindestens dreijährigen Tätigkeit an einer Schule oder einer<br />
vergleichbaren pädagogische Einrichtung (Art. 7 Abs. 1 BaySchPG).<br />
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das<br />
52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />
Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden<br />
und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />
entsprechendes Engagement.<br />
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />
ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen (datierter,<br />
unterschriebener Lebenslauf, Schulabschlusszeugnisse, Zeugnisse über<br />
akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen<br />
Lehrveranstaltungen, Verzeichnis über bisherige Drittmittelprojekte) bis zum<br />
31. Mai <strong>2013</strong> einzureichen an den Dekan der Philosophischen Fakultät I der<br />
Universität Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg. Es wird gebeten, einen<br />
Bewerbungsbogen auszufüllen und diesen, bitte als Word-Dokument, per<br />
E-Mail (berufungsverfahren.phil1@uni-wuerzburg.de) an das Dekanat zu senden.<br />
Die Bewerbung beinhaltet das Einverständnis der Bewerber/innen zur elektronischen<br />
Erfassung der Bewerbungsunterlagen, der Erstellung von Kopien, der<br />
Aufbewahrung und der eventuellen Weitergabe der Bewerbungsunterlagen an<br />
die Gutachter sowie der Rückgabe der Bewerbungsunterlagen erst nach<br />
Abschluss des Verfahrens.<br />
Bewerbungsbogen und weitere Informationen<br />
zur Bewerbung unter<br />
www.phil1.uni-wuerzburg.de/berufungen/<br />
So<br />
erreichen<br />
Sie uns<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Zer<br />
i i a ei<br />
00<br />
au<br />
i ami<br />
ienereche hoch chu<br />
e<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />
Fax: 0228 / 902 66-90<br />
anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
www.forschung-und-lehre.de
420 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Am Biozentrum der Julius-<br />
Maximilians-Universität Würzburg<br />
ist eine<br />
Universitätsprofessur der BesGr. W2 für<br />
Metabolische Reprogrammierung<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu<br />
besetzen.<br />
Die/Der zukünftige Stelleninhaberin/Stelleninhaber ist Leiterin/Leiter einer<br />
Arbeitsgruppe Metabolik am Biozentrum der Universität Würzburg (Lehrstuhl für<br />
Biochemie und Molekularbiologie; Professor Martin Eilers). Sie/Er ist zugleich<br />
Mitglied des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken.<br />
Gewünscht wird, dass die/der zukünftige Stelleninhaberin/Stelleninhaber ein<br />
erfolgreiches <strong>Forschung</strong>sprogramm auf dem Gebiet des Intermediär-Metabolismus<br />
und dessen pathologischen Veränderungen zum Beispiel während der<br />
Entstehung von Tumoren oder der Infektion durch Mikroorganismen verfolgt. Wir<br />
erwarten des Weiteren eine aktive Mitarbeit an der Gestaltung zukünftiger<br />
<strong>Forschung</strong>sinitiativen in Zusammenarbeit mit bestehenden <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
der Universität, insbesondere dem Comprehensive Cancer Center. Zu<br />
den vorrangigen Aufgaben der Professur gehört auch die Vertretung des Faches<br />
Biochemie in der <strong>Lehre</strong> in den Studiengängen Medizin und Biomedizin (Bachelor<br />
und Master).<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium der<br />
Chemie, der Medizin oder einer lebenswissenschaftlichen Disziplin, Promotion<br />
und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation bzw.<br />
gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereiches<br />
oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht worden sein<br />
können, nachgewiesen werden, sowie die pädagogische Eignung.<br />
Die Bewerberin/Der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen<br />
gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen<br />
und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung<br />
bevorzugt eingestellt.<br />
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und<br />
Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />
entsprechendes Engagement.<br />
Bewerbungen sind mit den im „Merkblatt zu Berufungsverfahren“ (Download<br />
unter http://www.dekanat.medizin.uni-wuerzburg.de/ ) geforderten Unterlagen<br />
bis zum 15.05.<strong>2013</strong> zu richten an den<br />
Dekan der<br />
Medizinischen Fakultät<br />
der Universität Würzburg<br />
Herrn Professor Dr. M. Frosch<br />
Zer<br />
i i a ei<br />
00<br />
Josef-Schneider-Straße 2, Haus D7<br />
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e<br />
D-97080 Würzburg<br />
Hochschulen<br />
im<br />
Blick<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
In der Fakultät Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik<br />
ist die<br />
W3-Stiftungsprofessur<br />
Schienenfahrzeugtechnik<br />
ab sofort zu besetzen. Die Professur wird von einem namhaften<br />
<br />
elemente angegliedert.<br />
Die Professur soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> den Bereich der<br />
Schienenfahrzeugtechnik auf den Feldern der Komponenten<br />
mechanik,<br />
des Antriebsstrangs, der Bremssysteme sowie<br />
der Dynamik des Zugverbands und der Fahrzeugkonstruktion<br />
vertreten. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden<br />
<strong>Forschung</strong>saktivitäten in einem oder mehreren dieser Gebiete<br />
erwartet. In der <strong>Lehre</strong> soll die Professur in den Bachelor- und<br />
nenbau<br />
der Universität Stuttgart das Fach Schienenfahrzeugtechnik<br />
vertreten. Zum Lehrgebiet gehören Lehrveranstaltun-<br />
<br />
Erwartet werden Bewerbungen von Personen, die in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> ausgewiesen sind und eine möglichst mehrjährige<br />
Tätigkeit in der einschlägigen Industrie vorweisen können.<br />
Vorausgesetzt werden Habilitation oder eine gleichwertige<br />
<br />
<br />
<br />
Sonderdrucken sind bis zum 10.06.<strong>2013</strong> zu richten an das<br />
Dekanat der Fakultät 7 Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik,<br />
Herrn Prof. Dr.-Ing. Oliver Sawodny, Dekan, Universität<br />
Stuttgart, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50<br />
<br />
-<br />
fener<br />
Personen. Nähere Informationen unter:<br />
www.uni-stuttgart.de/dual-career/<br />
Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen<br />
Bereich erhöhen und ist deshalb an Bewerbungen von<br />
Frauen besonders interessiert. Schwerbehinderte werden bei gleicher<br />
Eignung vorrangig eingestellt.<br />
Technische Universität Braunschweig<br />
Bildnachweis: TU Braunschweig
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 421<br />
<br />
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<br />
Die Technische Hochschule Wildau [FH] ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten<br />
in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.300 Studierende immatrikuliert. Zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt ist folgende Professur zu besetzen:<br />
Im Studiengang Ingenieurwesen:<br />
Professorin/Professor<br />
(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />
für das Fachgebiet Fertigungstechnik<br />
(Kennziffer 55)<br />
Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet Fertigungstechnik entsprechend dem<br />
gängen,<br />
der angewandten <strong>Forschung</strong> und im Wissenstransfer vertreten.<br />
Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen:<br />
- Fertigungsverfahren nach DIN 8580,<br />
- Produktionsvorbereitung sowie<br />
- Produktionstechnologien.<br />
Neben diesen Schwerpunkten wird eine inhaltliche Ausrichtung in der Produktionstechnik im<br />
<br />
<br />
<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, ge-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein.<br />
Die TH Wildau [FH] legt großen Wert auf die <strong>Forschung</strong> und den Technologietransfer durch<br />
Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen, die<br />
im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die Hochschule unterstützt<br />
und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung<br />
von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern. <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit sind daher erwünscht.<br />
selbstverwaltung<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Die Professur ist nach § 41 BbgHG im Fall einer Erstberufung zunächst auf zwei Jahre<br />
befristet.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen<br />
dienstrechtlichen Voraussetzungen:<br />
a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit<br />
geeigneten Fachrichtung,<br />
b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel<br />
<br />
c) pädagogische Eignung,<br />
<br />
<br />
von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden<br />
sein müssen.<br />
Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 41 BbgHG. Schwerbehinderte<br />
Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt berücksichtigt.<br />
-<br />
zierte<br />
Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen und<br />
Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule<br />
<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Mai <strong>2013</strong><br />
zu richten an den<br />
Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau [FH]<br />
Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />
3 Medien<br />
1 Preis<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
+ academics.de<br />
+ forschung-und-lehre.de
422 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
An der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät ist am Institut für Sozialwissenschaften<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Universitätsprofessur für Kommunikations-<br />
und Medienwissenschaften (BesGr. W2)<br />
gemäß §§ 25 und 26 NHG in der derzeit gültigen Fassung zu besetzen.<br />
An der Technischen Universität Braunschweig (gegründet 1745) mit 16.000 Studierenden<br />
sind Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt<br />
mit den Wirtschafts-, Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die<br />
TU Braunschweig ist Partner in der Allianz der Niedersächsischen Technischen<br />
Hochschule (NTH) und der TU9 German Institutes of Technology. Braunschweig<br />
ist als Europas „<strong>Forschung</strong>sregion Nr. 1“ attraktiv für Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler sowie ihre Familien.<br />
Die Bewerberin/Der Bewerber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Fach vertreten.<br />
<br />
<br />
einer dieser Schwerpunkte die bisherige wissenschaftliche Ausrichtung der Bewerberinnen/Bewerber<br />
bestimmt haben: Wissenschaftskommunikation und Neue<br />
munikation.<br />
Erwartet wird eine interdisziplinäre forschungsstrategische Ausrichtung<br />
<br />
<br />
<br />
Bildende Künste Braunschweig angebotenen Bachelorstudiengangs wissenschaften“<br />
sowie der medienwissenschaftlichen Lehrangebote in den verschiedenen<br />
Studiengängen der TU Braunschweig.<br />
Für die Stelle gelten die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 25 NHG.<br />
Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen<br />
deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um<br />
zugt<br />
berücksichtigt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden<br />
bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Ein Nachweis ist beizufügen. Bewerbungen<br />
von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind<br />
ausdrücklich erwünscht. Die Stelle ist prinzipiell teilzeitgeeignet.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />
das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen,<br />
werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Bewerbungen sind bis zum 30. Mai <strong>2013</strong> mit den üblichen<br />
Unterlagen (zu diesem Zeitpunkt noch keine<br />
Publikationen) an den Dekan der Carl-Friedrich-<br />
Gauß-Fakultät der Technischen Universität Braunschweig,<br />
Rebenring 58A, 38106 Braunschweig, zu<br />
richten.<br />
Mediadaten <strong>2013</strong><br />
Preisliste Nr. 42, gültig ab 1. Januar <strong>2013</strong><br />
Sie können die Mediadaten <strong>2013</strong><br />
unter der Rufnummer 0228/902 66-59 oder per E-Mail<br />
an anzeigen@forschung-und-lehre.de anfordern.<br />
Sie sind unter www.forschung-und-lehre.de abrufbar.<br />
An der Tierärztlichen Fakultät ist im Zentrum für Klinische Tiermedizin<br />
am Institut für Tierpathologie zum Wintersemester 2014/15<br />
eine<br />
Professur (W3) für Pathologie (Lehrstuhl)<br />
zu besetzen.<br />
Der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber obliegt die Vertretung des<br />
Faches in <strong>Lehre</strong>, <strong>Forschung</strong> und klinischer Dienstleistung.<br />
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) möchte eine<br />
hervorragend ausgewiesene Persönlichkeit gewinnen, die ihre wissenschaftliche<br />
Qualifikation im Anschluss an ein abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium und eine überdurchschnittliche Promotion durch<br />
international sichtbare, exzellente Leistungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
nachgewiesen hat und die über einen Diplomate-Status oder eine<br />
entsprechende Fachtierarztanerkennung verfügt.<br />
Bei einer Einstellung im Beamtenverhältnis darf das 52. Lebensjahr<br />
zum Zeitpunkt der Ernennung noch nicht vollendet sein. In drin-<br />
genden Fällen können hiervon Ausnahmen zugelassen werden.<br />
Die LMU strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich,<br />
sich zu bewerben.<br />
Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher<br />
Eignung bevorzugt.<br />
Die LMU bietet Unterstützung für Doppelkarriere-Paare an.<br />
Bewerbungen in Deutsch und Englisch sind mit den üblichen Unterlagen<br />
(Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang, Zeugnisse, Urkunden,<br />
Schriftenverzeichnis, Lehrverzeichnis, Drittmittelaufkommen) in<br />
Papierform und zusätzlich auf elektronischem Wege einzureichen<br />
bis zum 31.05.<strong>2013</strong> beim Dekan der Tierärztlichen Fakultät der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München, Veterinärstr. 13, 80539<br />
München, Email: dekanat08@lmu.de.<br />
www.forschung-und-lehre.de<br />
www.forschung-und-lehre.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
<strong>Forschung</strong><br />
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alles was die wissenschaft bewegt<br />
BOLOGNA-PROZESS<br />
Hochschulen sind keine<br />
Fertigungsstraßen<br />
| ab Seite 356<br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
DUAL USE-<br />
PROBLEMATIK<br />
Wie lassen sich die<br />
Risiken minimieren?<br />
| ab Seite 376<br />
DOPPEL-<br />
KARRIEREN<br />
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am Wochenende<br />
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| ab Seite 413<br />
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Beenden oder<br />
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Wissenschaft<br />
unter Druck<br />
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| ab Seite 323<br />
| ab Seite 845<br />
20.09<br />
23.03.12 14:57<br />
5 |12
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 423<br />
An der Universität Potsdam sind folgende Professuren zur besetzen:<br />
1. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Mathematik möglichst zum Sommersemester 2014 eine<br />
W3-Professur für Didaktik der Mathematik<br />
Der/Die Stelleninhaber/-in soll in der Lage sein, das Fach in vollem Umfang in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> zu vertreten (Lehrveranstaltungen<br />
für Lehramtsstudierende der Sekundarstufe I und II, auch Schulpraktische Übungen und Praxissemester).<br />
Erwartet werden von den Bewerbern/-innen vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse in der mathematikdidaktischen <strong>Lehre</strong> und der<br />
erfortbildungen,<br />
Interesse an der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen naturwissenschaftlichen Fachdidaktikern und<br />
Engagement bei der Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung.<br />
2. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Mathematik möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />
W2-Professur für Diskrete Mathematik<br />
mit Schwerpunkt Graphentheorie<br />
Gesucht wird eine international ausgewiesene Persönlichkeit, die an Fragestellungen auf dem Gebiet der Graphen- und Netzwerktheorie<br />
arbeitet. Eine enge Vernetzung der Professur mit bestehenden <strong>Forschung</strong>sbereichen des Instituts für Mathematik<br />
<br />
Potsdam wird erwartet.<br />
Zu den Aufgaben der Professur gehört die engagierte Beteiligung an der mathematischen Ausbildung in den Bereichen Informatik,<br />
Computational Science und Geowissenschaften.<br />
3. An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Institut für Chemie möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />
W2-Professur für Polymerchemie<br />
(Synthese und Eigenschaften von Funktionspolymeren)<br />
Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll die Polymerchemie im Bachelor- und Masterstudiengang Chemie sowie im Masterstudiengang<br />
Polymer Science in voller Breite vertreten. Seine/Ihre wissenschaftlichen Aktivitäten sollen die vorhandenen For-<br />
<br />
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sinnvoll ergänzen und vorzugsweise auf dem Gebiet der Synthese und/oder der<br />
Charakterisierung von Funktionspolymeren liegen. Die aktive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Berlin und<br />
Brandenburg, insbesondere am <strong>Forschung</strong>sstandort Golm, wird erwartet.<br />
4. An der Philosophischen Fakultät, Institut für Philosophie möglichst zum Wintersemester <strong>2013</strong>/14 eine<br />
W2-Professur für Philosophie<br />
mit dem Schwerpunkt Angewandte Ethik<br />
Die Professur vertritt in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Bereich der Angewandten Ethik. Erwartet wird ein systematischer <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />
in Moralphilosophie und darüber hinaus ein weiterer <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt in Handlungstheorie oder Metaethik. Die<br />
<br />
<br />
5. An der Humanwissenschaftlichen Fakultät, Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften möglichst zum Wintersemester<br />
<strong>2013</strong>/14 eine<br />
W2-Professur für Differentielle Psychologie und Diagnostik<br />
Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll auf dem Gebiet der Differentiellen Psychologie oder Diagnostik durch internationale Publikationen<br />
und die Einwerbung von Drittmitteln ausgewiesen sein. In der <strong>Forschung</strong> wird eine engagierte Mitarbeit bei der Entwicklung des<br />
<br />
Masterstudiengangs Psychologie sowie in der Nebenfach- und <strong>Lehre</strong>rausbildung vertreten werden.<br />
Für alle Professuren gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes (BbgHG).<br />
www.uni-potsdam.de<br />
/verwaltung/dezernat3/stellen/
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 425<br />
Die Universität Witten/Herdecke ist eine Universität in gemeinnütziger<br />
Trägerschaft und konzentriert ihre <strong>Forschung</strong>s- und Lehraktivitäten auf<br />
die Bereiche Wirtschaft, Gesundheit und Kultur sowie auf die Schnittstellen<br />
zwischen diesen Themenbereichen.<br />
In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ist zum frühestmöglichen<br />
Zeitpunkt der<br />
Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />
Controlling und Unternehmensrechnung<br />
neu zu besetzen.<br />
AUFGABENBEREICH<br />
Die Inhaberin/der Inhaber der Professur vertritt das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />
mit den Schwerpunkten Controlling und externes Rechnungswesen<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />
UNSERE ANFORDERUNGEN<br />
Wir suchen eine Teamplayerin /einen Teamplayer, welche/welcher vor<br />
Ort aktiv in den wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
der Fakultät mitwirkt, durch Publikationen in führenden internatonalen<br />
Fachzeitschriften wissenschaftlich ausgewiesen ist, Erfahrungen<br />
mit der Einwerbung von Drittmitteln hat und in der Selbstverwaltung<br />
der Fakultät und Universität mitarbeitet.<br />
Unsere Studiengänge basieren auf einem Lehrkonzept, das die Eigenverantwortung<br />
der Studierenden ins Zentrum stellt. Wir erwarten eine<br />
entsprechende Lehrmethode ebenso wie die Bereitschaft, Lehrveranstaltungen<br />
in englischer Sprache anzubieten. Da wir der Betreuung unserer<br />
Studierenden einen hohen Stellenwert beimessen, erwarten wir eine<br />
entsprechende Präsenz an der Universität.<br />
Voraussetzung für eine Berufung sind gemäß § 36 HG des Landes<br />
NRW ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung,<br />
Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine<br />
Habilitation oder durch gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die<br />
auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein<br />
können, nachgewiesen werden.<br />
Die Universität Witten/Herdecke lebt den Vielfaltsgedanken ausdrücklich<br />
(www.uni-wh.de/diversity). Sie verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder<br />
zu fördern und berücksichtigt die Kompetenzen und Besonderheiten,<br />
die diese z.B. aufgrund ihres Alters oder ihrer körperlichen Konstitution<br />
mitbringen. Eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen<br />
Personal wird proaktiv angestrebt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Evaluationen)<br />
und einer Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete erbitten<br />
wir auf postalischem und elektronischem Weg – bis zum<br />
31.05.<strong>2013</strong> – an den<br />
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke,<br />
Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten<br />
(E-Mail: Dekan.Wirtschaftsfakultaet@uni-wh.de)<br />
DHV-Newsletter<br />
Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />
Professuren gewinnen.<br />
Am Institut für Volkswirtschaftslehre der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Juniorprofessur (W1)<br />
für Wirtschaftsethik<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit für zunächst drei Jahre zu besetzen.<br />
Die Ausschreibung erfolgt gemeinsam mit dem Institut für Weltwirtschaft,<br />
zu dem eine Abordnung der Juniorprofessur erfolgt. Sie wird zudem in<br />
das neu gegründete „Gustav Radbruch Netzwerk für Philosophie und<br />
Ethik der Umwelt“ an der Christian-Albrechts-Universität eingebunden.<br />
Der/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll das genannte Fachgebiet in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Bewerberinnen und Bewerber sollen<br />
Interesse an interdisziplinären Studien haben, die die Rolle moralischer<br />
Motive für wirtschaftliche Entscheidungen analysieren. Erwartet werden<br />
außerdem <strong>Forschung</strong>sleistungen in mindestens einem der folgenden<br />
Bereiche: experimentelle Wirtschaftsforschung, Neuroökonomie,<br />
Behavioral Economics oder Social Choice.<br />
Erfahrungen mit dem Einwerben von Drittmitteln sind von Vorteil.<br />
Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 64 des Hochschulgesetzes<br />
des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen<br />
hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort<br />
„Berufungsverfahren“.<br />
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der<br />
Wissenschaftlerinnen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert<br />
deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />
bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und<br />
fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />
Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwer behinderter<br />
Menschen ein. Daher werden schwer behinderte Bewerberinnen und<br />
Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />
Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer<br />
Zeugnisse) werden unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit<br />
Telefonnummer und E-Mail in schriftlicher und elektronischer Form bis<br />
zum 24. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />
Olshausenstraße 40, D-24118 Kiel (dekanat@wiso.uni-kiel.de).<br />
Der DHV-Newsletter, der Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen steht, erscheint monatlich. Er informiert unter<br />
anderem über Aktuelles aus Hochschulpolitik und Hochschulrecht sowie über Termine und Neuerscheinungen im Internet und auf<br />
dem Buchmarkt.<br />
Das Abonnement des DHV-Newsletters ist kostenlos. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsstelle Ihre E-Mail-Adresse bekannt ist.<br />
Zur Bestellung genügt eine formlose E-Mail mit dem Stichwort „Bestellung“ an:<br />
newsletter@hochschulverband.de oder ein Eintrag über den Link<br />
http://www.hochschulverband.de/newsletter
426 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Mit über 7.000 Beschäftigten in <strong>Forschung</strong>, <strong>Lehre</strong> und Verwaltung und ihrem einzigartigen Profil gestaltet die<br />
Technische Universität Dortmund Zukunftsperspektiven: Das Zusammenspiel von Ingenieur- und Naturwissenschaften,<br />
Gesellschafts- und Kulturwissenschaften treibt technologische Innovationen ebenso voran wie Erkenntnis- und<br />
Methodenfortschritt, von dem nicht nur die mehr als 29.000 Studierenden profitieren.<br />
In der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund sind ab sofort drei Universitätsprofessuren zu besetzen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> liegt auf der nachhaltigen und energieeffizienten Konzeption von Bauten, zu der insbesondere<br />
dauerhafte Konstruktionen, belastbare Gebäudetypologien und umweltgerechte Werkstoffe gehören. In diesem Sinne wird von den Bewerberinnen und<br />
Bewerbern eine wissenschaftliche Ausgewiesenheit, eine substantielle Auseinandersetzung mit diesen Themen und eine enge Kooperation innerhalb<br />
der Fakultät zur Forcierung dieses <strong>Forschung</strong>sschwerpunkts mit internationaler Ausstrahlung erwartet.<br />
Universitätsprofessur (W2) „Baukonstruktion“<br />
Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Baukonstruktion in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die Bewerber/innen sollen auf dem Gebiet der<br />
architektonischen Baukonstruktion, des Entwurfs und der baukünstlerischen Gestaltung durch wissenschaftliche und praktische Qualifikationen<br />
ausgewiesen sein und insbesondere die Aspekte tatsächlicher Nachhaltigkeit und wirksamer Energieeinsparung unter Berücksichtigung architekto -<br />
nischer Formfindung und dauerhafter Konstruktionsweisen als Arbeitsschwerpunkt verstehen. Erwartet werden eigene Themenschwerpunkte und<br />
Zielsetzungen in dem Bereich der baukonstruktiven Nachhaltigkeit und ressourcenschonendem und energieeffizientem Bauen. Mehrjährige Erfahrungen<br />
als eigenständige/r Architekt/in werden vorausgesetzt. Bei besonderer Qualifikation kann frühestens nach drei Jahren ein verkürztes Berufungsverfahren<br />
gemäß § 38 Abs. 1 HG NRW mit dem Ziel einer Besoldung nach W3 durchgeführt werden.<br />
Universitätsprofessur (W2) „Gebäudelehre“<br />
Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Gebäudelehre in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die Bewerber/innen sollen auf dem Gebiet der<br />
Gebäudelehre, des Entwurfs und der baukünstlerischen Gestaltung durch architektonische und wissenschaftliche Qualifikationen ausgewiesen sein.<br />
Erwartet werden eigene Themenschwerpunkte und Zielsetzungen im Bereich der nachhaltigen Gebäudekunde und Gebäudetypologie. Erwartet wird<br />
eine ausgewiesene architektonische Persönlichkeit. Mehrjährige Erfahrungen als eigenständige/r Architekt/in werden vorausgesetzt.<br />
Universitätsprofessur (W3) „Werkstoffe des Bauwesens“<br />
Die Universitätsprofessur soll das Themengebiet Werkstoffe des Bauwesens in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Bewerber/innen sollen sich auf dem<br />
Gebiet Werkstoffe des Bauwesens wissenschaftlich ausgewiesen haben. Von den Bewerbern/-innen wird erwartet, dass sie herausragende, wissenschaftliche<br />
Leistungen und Erfolge in der <strong>Forschung</strong>, insbesondere auf dem Gebiet der mineralischen Werkstoffe, nachweisen können und neue<br />
<strong>Forschung</strong>sfelder erschließen. Die Möglichkeit zur experimentellen <strong>Forschung</strong> ist aufgrund eines vorhandenen modernen Geräteparks gegeben.<br />
Die Professuren sind im Kernbereich des Dortmunder Modells Bauwesen,<br />
der gemeinsamen Ausbildung in den Studiengängen Architektur und<br />
Städtebau sowie Bauingenieurwesen, angesiedelt. Erwartet werden die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Architekten und Bauingenieuren,<br />
didaktische Kompetenzen und <strong>Lehre</strong>rfahrungen.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG des Landes<br />
NRW. Erwartet werden hervorragende wissenschaftliche Leistungen, die<br />
bei Berufung in ein erstes Professorenamt durch erfolgreiche Tätigkeit als<br />
Juniorprofessor/in oder im Rahmen einer Habilitation oder durch eine<br />
andere fachspezifische wissenschaftliche Tätigkeit erbracht worden sein<br />
können.<br />
Die Technische Universität Dortmund hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />
den Anteil von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> deutlich zu erhöhen,<br />
Hochschulen<br />
im<br />
Blick<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
und ermutigt nachdrücklich Wissenschaftlerinnen, sich zu bewerben.<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei entsprechender Eignung<br />
bevorzugt eingestellt. Die Technische Universität Dortmund unterstützt die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf und fördert die Gleichstellung von<br />
Mann und Frau in der Wissenschaft. Die Technische Universität Dortmund<br />
ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert und trägt das Siegel „audit<br />
familiengerechte Hochschule“.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden erbeten innerhalb von<br />
4 Wochen nach Erscheinen der Anzeige an den Dekan der Fakultät<br />
Architektur und Bauingenieurwesen, Prof. Dr. Wolfgang Sonne,<br />
Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund,<br />
Telefon: 0231 755-2074, Fax: 0231 755-5279,<br />
E-Mail: dekan.bauwesen@tu-dortmund.de,<br />
www.bauwesen.tu-dortmund.de<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Quelle: Private Universität Witten/Herdecke (UW/H)
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 427<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
Ausschreibung der Stelle<br />
einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors für<br />
(gemäß § 99 Abs.1 UG 2002) für<br />
Lebensmitteltechnologie<br />
Am Department für Lebensmittelwissenschaften und -technologie ist ab 1.10.<strong>2013</strong> eine Professur (gemäß § 99 Abs.1 UG 2002) für Lebensmitteltechnologie<br />
zu besetzen. Die Stelle wird aufgrund eines vertraglichen Dienstverhältnisses zur Universität für Bodenkultur Wien befristet auf<br />
5 Jahre besetzt.<br />
Die Bewerberin / der Bewerber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf dem Gebiet der Lebensmitteltechnologie tätig sein. Die Lebensmitteltechnologie<br />
ist als Kernkompetenz des Departments für Lebensmittelwissenschaften und -technologie nicht nur eine der wichtigsten Schnittstellen im Netzwerk<br />
„Vienna Institute of Biotechnology“, sondern auch zur agrarischen Urproduktion von Lebensmitteln sowie deren Verarbeitungsvorstufen. Die<br />
<strong>Forschung</strong>saktivitäten des Departments für Lebensmittelwissenschaften und -technologie erstrecken sich auf die Bereiche Lebensmittelprozesstechnik,<br />
Technologie pflanzlicher Lebensmittel, Enzymtechnologie, Funktionelle Lebensmittel, Lebensmittelsicherheit, Lebensmittelmikrobiologie,<br />
Lebensmittelchemie und -physik sowie Produktentwicklung und Sensorik. Die Mitwirkung in aktuellen <strong>Forschung</strong>sbereichen sowie die Kooperationsbereitschaft<br />
mit PartnerInnen innerhalb und außerhalb des Departments bzw. die Stärkung des für die BOKU wichtigen Kompetenzfeldes<br />
„Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit“ sind erwünscht. Führungsqualitäten, europäische und internationale Vernetzung, sowie einschlägige<br />
Erfahrungen in der Organisation sowie Administration wissenschaftlicher Institutionen sind eine wichtige Voraussetzung. Darüber hinaus soll die<br />
Bewerberin / der Bewerber Erfahrungen in der Kooperation mit der Industrie bzw. staatlichen <strong>Forschung</strong>szentren besitzen.<br />
Die speziellen Aufgaben erstrecken sich auf die <strong>Lehre</strong> im Bakkalaureatsstudium Lebensmittel- und Biotechnologie, sowie in den Masterstudienprogrammen<br />
Lebensmittelwissenschaften und -technologie und Safety in the Food Chain an der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen<br />
von Kooperationen mit anderen österreichischen und europäischen Universitäten sollen auch fachspezifische Lehrveranstaltungen in englischer<br />
Sprache abgehalten werden. Ein besonderer Schwerpunkt der Professur liegt im Bereich der Personalentwicklung, insbesondere in der Förderung<br />
von NachwuchswissenschafterInnen. BewerberInnen erwartet ein umfassend ausgestattetes und national, aber auch international einzigartiges<br />
Technikum mit verschiedenen Pilotanlagen samt dazugehöriger Versorgungs- und Laborinfrastruktur. In der <strong>Lehre</strong> ist das Fach in den eingerichteten<br />
Studien zu vertreten.<br />
Von der Bewerberin / dem Bewerber wird erwartet:<br />
• Eine entsprechende wissenschaftliche Befähigung für das Fachgebiet.<br />
• Fähigkeit zur Kooperation in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> sowie zum interdisziplinären Dialog mit naturwissenschaftlichen, technischen und verwandten<br />
sozioökonomischen Disziplinen.<br />
• <strong>Forschung</strong>serfahrung mit nationaler und internationaler Reputation sowie die Fähigkeit zur Netzwerkbildung.<br />
• Erfahrung in der Akquisition und Abwicklung von <strong>Forschung</strong>sprojekten.<br />
• Didaktische Fähigkeiten und Nachweis erfolgreicher Lehrtätigkeit.<br />
• Managementkenntnisse, Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Mitwirkung in der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
• Bereitschaft zur Mitwirkung an der Entwicklung des Departments und der Universität.<br />
• Beteiligung an der Selbstverwaltung der Universität für Bodenkultur Wien.<br />
• Einbindung in einschlägige Schwerpunkt- und Kooperationsprogramme.<br />
• Bereitschaft zur Übernahme universitärer Funktionen.<br />
Ihr Bewerbungsschreiben richten Sie bitte in 6-facher Ausfertigung bis spätestens 15.06.<strong>2013</strong> (Datum des Poststempels) an den Rektor der Universität<br />
für Bodenkultur Wien, A-1190 Wien, Peter-Jordan-Straße 70.<br />
Folgende Unterlagen schließen Sie bitte Ihrer Bewerbung bei:<br />
• Lebenslauf mit ausführlicher Darstellung der Berufs-, Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit.<br />
• Verzeichnis der Publikationen (referiert / nicht referiert), Vorträge und Projekte.<br />
• Kopien von 6 Publikationen neueren Datums, die von Ihnen als besonders wichtig erachtet werden.<br />
• Konzept zu <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>; Darstellung von geplanten Schwerpunkten.<br />
• Kurze Begründung, warum Sie der Ansicht sind, für diese Stelle besonders geeignet zu sein (max. 1 Seite A4).<br />
Mit der Abgabe der Bewerbung erklären Sie sich einverstanden, dass im Rahmen des Auswahlverfahrens eine Personalberatung hinzugezogen<br />
werden kann.<br />
Die Universität für Bodenkultur Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in ihrem Personalstand an und lädt daher facheinschlägig qualifizierte<br />
Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der<br />
Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />
Das Arbeitsverhältnis ist in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten eingereiht. Eine Überzahlung<br />
des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts (4.571,20 Euro 14x jährlich) ist vorgesehen.<br />
Weitere Informationen zu dieser Stelle und zur BOKU können dem Web entnommen werden:<br />
www.boku.ac.at/professuren-ausschreibungen.html<br />
www.biotec.boku.ac.at/133.html<br />
Der Rektor<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c.mult. Martin H. Gerzabek
428 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
The University of Potsdam, Faculty of Science, Institute of Biochemistry<br />
and Biology invites applications for the position of an<br />
Endowed Professorship (W2)<br />
of Immunotechnology<br />
The appointment is for a period of 5 years, subject to availability of third-party<br />
funding.<br />
The successful applicant should have an excellent immunological research record<br />
of in vitro immunization, immunization using virus-like particles and modern<br />
methods for the selection of antibody-producing cells. In addition, the candidate<br />
<br />
<br />
indicated.<br />
The successful hire will integrate into the collaborative environment of groups<br />
from Potsdam University and neighboring institutes. He/She will lead the research<br />
group “Antibody Technologies” and expand and strengthen the long-standing<br />
cooperation of this group with industrial companies. The group “Antibody Technolo-<br />
<br />
project. The position further involves teaching at the Bachelor and Master level.<br />
It includes courses in immunology and antibody technology for Bachelor students<br />
in biosciences and Master students in biochemistry and molecular biology at the<br />
Potsdam University.<br />
The hiring process is subject to the requirements set forth in section 39 of the<br />
Brandenburg Higher Education Act for tenured professors only.<br />
Please send applications within four weeks after publication to Potsdam<br />
<br />
<br />
Further information<br />
you’ll fi nd here:<br />
www.uni-potsdam.de<br />
/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />
www.academics.de
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 429<br />
<br />
<br />
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www.academics.com<br />
Am Institut für Mathematik der<br />
Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg ist zum 01.01.2014<br />
eine<br />
W2-Professur für Mathematik<br />
(Inverse Probleme)<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
Eine ausführliche Stellenbeschreibung finden Sie online unter:<br />
www.mathematik.uni-wuerzburg.de/pdf/W2InvProb-Ausschreibung-1401.pdf<br />
Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik<br />
Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />
z.Hd. Dekanat Frau Schmitt<br />
Zer<br />
i i a ei<br />
00<br />
au<br />
i ami<br />
ienereche hoch chu<br />
e<br />
Emil-Fischer-Straße 40, 97074 Würzburg<br />
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist eine der<br />
führenden <strong>Forschung</strong>s universitäten in Deutschland.<br />
Als reform orientierte Campusuniversität vereint<br />
sie in einzigartiger Weise die gesamte Spannbreite<br />
der großen Wissenschafts bereiche an einem Ort.<br />
Das dynamische Miteinander von Fächern und<br />
Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den<br />
Studierenden gleichermaßen besondere Chancen<br />
zur interdisziplinären Zusammenarbeit.<br />
W3-PROFESSUR<br />
FÜR FINANZ WISSENSCHAFT UND<br />
WIRTSCHAFTS POLITIK<br />
In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität<br />
Bochum ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> eine W3-Professur für Finanzwissenschaft<br />
und Wirtschaftspolitik zu besetzen.<br />
Die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber soll<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Fachgebiet Finanzwissenschaft und<br />
Wirtschaftspolitik vertreten. Erwünscht sind Kandidatinnen und Kandidaten<br />
mit einem angewandt-empirischen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt,<br />
vorzugsweise im Bereich Neuer Politischer Ökonomie oder Fiskal-<br />
und Steuerpolitik, und exzellenten Leistungen in der <strong>Forschung</strong>. Zu<br />
den Aufgaben der Stelleninhaberin bzw. des Stelleninhabers gehören<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> in Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik.<br />
Wir erwarten die Bereitschaft zur <strong>Lehre</strong> in deutscher und englischer<br />
Sprache, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und<br />
die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für ökonomische Bildung<br />
(ZföB). Aktive Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaft (RWI) und der Ruhr Graduate<br />
School in Economics (RGS Econ) ist willkommen. Außerdem erwarten<br />
wir die Bereitschaft zu angewandter wirtschaftswissenschaftlicher<br />
<strong>Forschung</strong> mit anderen Mitgliedern der Fakultät, die Kooperation<br />
mit wirtschaftspolitisch ausgerichteten Lehrstühlen anderer<br />
Fakultäten und internationale Vernetzung.<br />
Positiv evaluierte Juniorprofessur, Habilitation oder gleichwertige<br />
wissenschaftliche Leistungen sowie der Nachweis besonderer<br />
Eignung für die akademische <strong>Lehre</strong> werden ebenso vorausgesetzt<br />
wie die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung.<br />
Weiterhin werden erwartet:<br />
• ein hohes Engagement in der <strong>Lehre</strong>;<br />
• die Bereitschaft zu interdisziplinärem wissenschaftlichen Arbeiten;<br />
• die Bereitschaft und Fähigkeit, drittmittelgeförderte <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />
einzuwerben.<br />
Wir wollen an der Ruhr-Universität besonders die Karrieren von<br />
Frauen in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind,<br />
fördern und freuen uns daher sehr über Bewerberinnen. Auch die<br />
Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter und gleichgestellter<br />
Bewerberinnen und Bewerber sind herzlich willkommen.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden<br />
bis zum 30. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Vorsitzenden<br />
der Berufungskommission, bevorzugt per E-Mail an<br />
mak@rub.de oder per Post an Prof. Dr. Michael<br />
Roos, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft,<br />
Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum.<br />
Bei Rückfragen können Sie sich gern an Prof. Roos<br />
wenden (Michael.Roos@rub.de).
430 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
HHL is a university-level institution and ranks amongst the leading international<br />
Business Schools worldwide. Its goal is to educate effective, responsible,<br />
and entrepreneurial business leaders through outstanding teaching,<br />
research and practice. HHL stands out for its excellent teaching,<br />
its clear research focus, its effective knowledge transfer into practice as<br />
well as its outstanding student services and its strong international focus<br />
with more than 120 partner universities worldwide. Its research and teaching<br />
approach is defined by the principles of effectiveness, responsibility,<br />
and innovation from a global perspective.<br />
To strengthen its research focus with an emphasis on M&A and corporate<br />
valuation of smalland medium-sized enterprises and generously supported<br />
by the Sparkasse Leipzig and the Ostdeutscher Sparkassen- und<br />
Giroverband, HHL invites applications for a<br />
JUNIOR PROFESSORSHIP<br />
in Mergers and Acquisitions<br />
of Small- and Medium Sized Enterprises<br />
(four years with an extending option for two years)<br />
Applicants should possess a superior doctoral degree in the relevant<br />
area, the potential to develop an internationally recognized research reputation<br />
within the field of Corporate Finance in general and within the<br />
mentioned focus in particular, a strong potential for publications in leading<br />
national and international academic journals. The successful candidate<br />
is expected to prove an outstanding teaching ability for finance related<br />
courses such as corporate valuation and risk management, a track<br />
record of research funding as well as be fluent in English and German. In<br />
addition, the successful candidate has competent knowledge in financial<br />
modeling using analytical methods and has preferably professional experience<br />
in corporate banking. Finally, the successful candidate should have<br />
a strong commitment to working across disciplinary boundaries, and<br />
to collaborate in terms of teaching and research with colleagues at HHL.<br />
The requirements of § 63 SächsHSFG apply.<br />
The pay scale classification for the advertised position complies with W1<br />
salary provisions for a four year contract with an extending option for<br />
another two years and a strong desire of HHL’s Executive Management<br />
to convey the junior professorship into a full professorship thereafter.<br />
HHL has set a priority of increasing the number of international scholars<br />
among its faculty. It actively pursues a policy of diversity and gender<br />
equality in all areas of its activities.<br />
Interested candidates should submit their application along with the usual<br />
supporting documents (cover letter, CV and list of publications) in<br />
electronic form to berufungen@hhl.de, attention of the Dean of HHL,<br />
Prof. Dr. Andreas Pinkwart.<br />
We assume candidates to start by August <strong>2013</strong>, or earlier if possible<br />
Closing date is May 31, <strong>2013</strong>.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Es geht auch<br />
effektiver...<br />
Akademischer Stellenmarkt
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 431<br />
An der Freien Theologischen Hochschule Gießen<br />
(FTH) ist eine<br />
Professur für<br />
Systematische Theologie<br />
und Theologiegeschichte (W2)<br />
zum 1. April 2014 (erstmalig) zu besetzen.<br />
Der Bewerber / die Bewerberin soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das gesamte<br />
Gebiet der Systematischen Theologie (Dogmatik, Ethik) und<br />
die neuere Theologiegeschichte – mit Schwerpunkten in einer die<br />
Freikirchen einschließenden theologisch-konfessionskundlichen<br />
Perspektive - vertreten.<br />
Er / Sie muss die wissenschaftlichen Voraussetzungen für das Amt<br />
eines Hochschullehrers gemäß HHG § 62 Abs. (2) Ziff. 2 (Qualität<br />
der Promotion im Bereich Theologie; besondere Leistungen bei der<br />
Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und<br />
Methoden in einer mindestens fünfjährigen beruflichen Praxis) nachweisen<br />
und über pädagogische Eignung und ausgewiesene <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />
in den verschiedenen Disziplinen der Systematischen<br />
Theologie verfügen. Wünschenswert ist die aktive Mitarbeit in einschlägigen<br />
wissenschaftlichen Sozietäten.<br />
Bewerber sollten sich mit dem Leitbild der Hochschule identifizieren<br />
können und müssen die Bekenntnisgrundlage der Freien Theologischen<br />
Hochschule Gießen teilen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in<br />
den Gremien und Selbstverwaltungsorganen der Hochschule wird<br />
erwartet.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum<br />
31. Mai <strong>2013</strong> erbeten an den Rektor der Freien Theologischen<br />
Hochschule Gießen, Rathenaustraße 5-7, 35394 Gießen<br />
[www.fthgiessen.de].<br />
In der Philosophischen Fakultät II<br />
der Universität Würzburg ist am<br />
Institut für Psychologie die Stelle<br />
für<br />
eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />
für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie<br />
(BesGr. W2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
zum nächstmöglichen Termin zu besetzen.<br />
Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Fachgebietes in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> im Diplomstudiengang bzw. im BSc/MSc-Studiengang Psychologie.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />
wissenschaftlicher Leistungen, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur<br />
oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen<br />
gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und<br />
Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein<br />
entsprechendes Engagement.<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um<br />
ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen sind in schriftlicher und elektronischer Form<br />
mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkun-<br />
den, Schriftenverzeichnis) bis zum 15. Juni <strong>2013</strong> an den Dekan<br />
der Philosophischen Fakultät II, Wittelsbacherplatz 1, D 97074 Zer<br />
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00<br />
Würzburg, einzureichen. Zwingend erforderlich ist es, einen au<br />
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e<br />
Erfassungsbogen auszufüllen und unbedingt als Word-Dokument<br />
per E-Mail ( f-phil2@uni-wuerzburg.de)<br />
an das Dekanat zu<br />
senden.<br />
Bitte beachten Sie dazu auch die Hinweise für Berufungsverfahren<br />
auf unserer Internetseite:<br />
http://www.phil2.uni-wuerzburg.de/fakultaet/dekanat/ausschreibungen<br />
e<br />
<br />
Die Technische Hochschule Wildau [FH] ist eine der führenden akademischen Ausbildungsstätten<br />
in Brandenburg. Derzeit sind ca. 4.000 Studierende immatrikuliert. Zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt ist folgende Professur zu besetzen:<br />
Im Studiengang Wirtschaft und Recht:<br />
Professorin/Professor<br />
(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />
für das Fachgebiet Quantitative Methoden und Wirtschaftsinformatik<br />
(Kennziffer ÜLMEM3)<br />
Die Bewerberin/Der Bewerber soll das Fachgebiet, insbesondere die Lehrgebiete Wirtschaftsmathematik<br />
und Statistik sowie Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik, entsprechend dem<br />
<br />
und im Wissenstransfer in Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten.<br />
Im Fachbereich Wirtschaft, Verwaltung und Recht:<br />
Professorin/Professor<br />
(Bes.-Gruppe W2 BBesO)<br />
für das Fachgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Personalmanagement<br />
(Kennziffer ÜLMEM4 / 148)<br />
Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, dass sie/er die Spezialisierung<br />
Personalmanagement in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertritt.<br />
Die Bewerberin/Der Bewerber vertritt ihr/sein Fachgebiet in der <strong>Lehre</strong> und in der angewandten<br />
<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen Wirtschaft und Recht, Verwaltung und Recht<br />
und Europäisches Management. Ebenso wird die Übernahme von Lehrveranstaltungen in<br />
englischer Sprache erwartet.<br />
*****<br />
Ferner wird die Bereitschaft zur Übernahme der <strong>Lehre</strong> in fachverwandten Grundlagenfächern<br />
erwartet. Es sollen auch Lehrveranstaltungen in englischer Sprache gehalten werden.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die über Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, gestützt<br />
auf Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeiten, verfügt. Des Weiteren ist die Motivation für eine<br />
praxisorientierte <strong>Lehre</strong> und Kontaktfreudigkeit im Umgang mit Studierenden und Partnern<br />
selbstverständlich. Eine engagierte Mitarbeit beim Aufbau und der Entwicklung neuer Studiengänge<br />
wird erwartet. Dies schließt auch die Übernahme von Lehrveranstaltungen des<br />
Fachgebietes in anderen Studiengängen einschließlich Fernstudium ein.<br />
Die TH Wildau [FH] legt großen Wert auf die <strong>Forschung</strong> und den Technologietransfer durch<br />
Professorinnen/Professoren. Daher wird erwartet, dass die Kontakte zu Unternehmen, die<br />
im Studiengang eingebunden sind, vertieft und ausgebaut werden. Die Hochschule unterstützt<br />
und fördert Bemühungen auf dem Gebiet des Technologietransfers und der Durchführung<br />
von Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern. <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit sind daher erwünscht.<br />
Die Bereitschaft zur Mitwirkung an Studienreformprozessen und in Gremien der Hochschulselbstverwaltung<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Die Finanzierung der Professur erfolgt aus dem Studienplatzerweiterungsprogramm des<br />
Landes Brandenburg. Die Professur ist auf fünf Jahre befristet und wird im Angestelltenverhältnis<br />
besetzt. Eine erneute Berufung für höchstens fünf Jahre ist bei Vorliegen der<br />
haushaltsrechtlichen Voraussetzungen und des weiteren Bedarfs dieser Professur möglich.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 39 BbgHG sind neben der Erfüllung der allgemeinen<br />
dienstrechtlichen Voraussetzungen:<br />
a) Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer für die zu übernehmende Tätigkeit<br />
geeigneten Fachrichtung,<br />
b) die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, nachgewiesen in der Regel<br />
<br />
c) pädagogische Eignung,<br />
d) besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt-<br />
<br />
von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden<br />
sein müssen.<br />
Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 41 BbgHG. Schwerbehinderte<br />
Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt berücksichtigt.<br />
-<br />
zierte<br />
Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen und<br />
Bewerber mit Kindern sind willkommen - die Technische Hochschule<br />
<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 31. Mai <strong>2013</strong><br />
zu richten an den<br />
Präsidenten der Technischen Hochschule Wildau [FH]<br />
Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Die nächsten<br />
Erscheinungstermine:<br />
Ausgabe 6/<strong>2013</strong> 31. Mai <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 7/<strong>2013</strong> 29. Juni <strong>2013</strong>
432 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Im CharitéCentrum für CharitéCentrum13 für Innere Medizin mit Gastroenterologie<br />
und Nephrologie in Kooperation mit dem Evangelisches Geriatriezentrum Berlin<br />
(EGZB) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:<br />
Universitätsprofessur für Geriatrie<br />
Nachfolge Prof. E. Steinhagen-Thiessen<br />
Besoldungsgruppe W3BBesG–auf Lebenszeit<br />
(Kennziffer: Prof. (401/<strong>2013</strong>)<br />
Mit der Professur ist die ärztliche Leitung und ggf. bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />
die Geschäftsführung der Klinik und Tagesklinik des EGZB<br />
(vorbehaltlich eines entsprechenden Kooperationsvertrages) verbunden. Die<br />
Aufgaben der Professur umfassen die Vertretung des Faches Geriatrie in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> sowie die erfolgreiche Etablierung und Weiterführung von<br />
Projekten im Rahmen nationaler und internationaler <strong>Forschung</strong>svorhaben.<br />
Das <strong>Forschung</strong>sgebiet soll sich auf das gesamte Spektrum der Altersmedizin<br />
erstrecken und nicht auf ein Fachgebiet begrenzt sein. Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />
soll sich damit in das Konzept der Systemmedizin des Berliner<br />
Institutes für Gesundheitsforschung einfügen.<br />
Voraussetzung für eine Einstellung ist der Nachweis exzellenter wissenschaftlicher<br />
Vorleistungen sowie die erfolgreiche Beantragung und Durchführung<br />
koordinierter wissenschaftlicher Projekte öffentlicher und industrieller<br />
Drittmittelgeber auf dem Gebiet der Geriatrie. Es sollten Erfahrungen in der<br />
Grundlagenforschung vorhanden sein. Eine Einbindung in weitere relevante <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
und <strong>Forschung</strong>sverbünde der Charité (www.charite.de)<br />
und in fakultätsübergreifende <strong>Forschung</strong>snetzwerke/Graduiertenkollegs sowie<br />
eine Kooperation mit den klinischen Einrichtungen der Charité und anderen<br />
Institutionen Berlins und Brandenburgs wird erwartet.<br />
Weitere Voraussetzung ist eine fundierte klinische Erfahrung in der Geriatrie<br />
und eine Facharztausbildung in der Inneren Medizin sowie die Zusatzweiterbildung<br />
Geriatrie inklusive komplex geriatrischer Anforderungen, u. a. im Wundmanagement,<br />
Stoffwechsel, Pharmakologie, Kontingenzmanagement, Palliativmedizin,<br />
Physiotherapie und Rehabilitation. Ferner wird eine Leitungs- und<br />
Managementerfahrung in der Krankenversorgung vorausgesetzt. Als wesentlich<br />
werden eine breite Erfahrung in der <strong>Lehre</strong> von Medizinstudierenden und die<br />
Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung des Modellstudiengangs Medizin und anderer<br />
Studiengänge erachtet, an denen sich die Medizinische Fakultät beteiligt.<br />
Einstellungsvoraussetzungen: Gem. § 100 BerlHG Juniorprofessur bzw. Habilitation<br />
oder äquivalente wissenschaftliche Leistungen und Lehrbefugnis<br />
oder gleichwertige Qualifikation.<br />
Die Charité strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen<br />
Personal an und fordert Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
Bei gleichwertiger Qualifikation werden Frauen im Rahmen der rechtlichen<br />
Möglichkeiten vorrangig berücksichtigt. Bewerbungen von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund, die die Einstellungsvoraussetzungen erfüllen, sind<br />
ausdrücklich erwünscht. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />
werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />
Schriftliche Bewerbungen erbitten wir unter Beachtung der Vorgaben im Internet<br />
(http://www.charite.de/charite/organisation/karriere/stellenboerse/<br />
bewerbungshinweise_fuer_ professuren/) bis zum 17. Mai <strong>2013</strong> zu richten an die<br />
Dekanin Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
<br />
(Parallel wird die Bewerbung per E-Mail erbeten an<br />
professur-bewerbung@charite.de)<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
1. Quartal <strong>2013</strong><br />
Verbreitete Auflage: 30.371<br />
IVW geprüft<br />
An der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik ist eine<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W 3 BBesO)<br />
für Nachrichtenübertragungssysteme<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.<br />
Bewerberinnen und Bewerber mit einem Hintergrund in Informationstechnik,<br />
Elektrotechnik oder Physik sollen über einschlägige<br />
Erfahrungen in einem oder mehreren der folgenden <strong>Forschung</strong>sgebiete<br />
mit Anwendungen in der drahtlosen Übertragungstechnik,<br />
Elektroakustik und/oder Medizintechnik verfügen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Eine Promotion in einem verwandten Gebiet sowie eine sehr gute<br />
<br />
aktive Mitwirkung in der <strong>Lehre</strong> in der Informationstechnik sowie das<br />
<br />
<br />
Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).<br />
<br />
Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu<br />
<br />
Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt, an<br />
koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich<br />
<br />
Niedersachsen, insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen<br />
Technischen Hochschule (NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen.<br />
<br />
www.nth-online.org<br />
Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
<br />
gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />
werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />
<br />
<br />
und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
nen<br />
und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren<br />
Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten<br />
<br />
bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im<br />
Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
<br />
<br />
<br />
bis<br />
zum 28.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 433<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit<br />
international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Universität Bayreuth ist in der Kulturwissenschaftlichen<br />
Fakultät zum 1. April 2014 eine<br />
Juniorprofessur (W 1) mit Tenure Track-Option<br />
für Religionswissenschaft<br />
mit Schwerpunkt Afrika<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Besetzung erfolgt zunächst<br />
für drei Jahre und kann bei positiver Evaluation um weitere drei Jahre verlängert<br />
werden. Nach erfolgreichem Gesamtevaluationsverfahren kann nach<br />
Ablauf der sechs Jahre eine Ernennung zur Universitätsprofessorin / zum<br />
Universitätsprofessor (BesGr. W 2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
erfolgen.<br />
Erwartet wird, dass die Inhaberin / der Inhaber im Fach Religionswissenschaft<br />
wissenschaftlich ausgewiesen ist und über <strong>Forschung</strong>serfahrung im<br />
Bereich von Religionen in Afrika, insbesondere aus dem Spektrum des<br />
Christen tums und / oder autochthoner afrikanischer Religionen, verfügt.<br />
Erwünscht sind Kenntnisse in mindestens einer afrikanischen Sprache.<br />
Ebenfalls erwünscht ist eine religionstheoretisch orientierte, komparative<br />
Perspektive, die afrikanische und nicht-afrikanische religiöse Ausdrucksformen<br />
miteinander in Bezug setzt, sowie Erfahrung mit ethnographischen,<br />
sozialwissenschaftlich-empirischen und / oder historischen Methoden.<br />
In der <strong>Lehre</strong> hat die Professur eine zentrale Funktion in den Afrika-bezogenen<br />
Studiengängen der Universität Bayreuth und im BA- und MA-Studiengang<br />
der Bayreuther Religionswissenschaft. Vorgesehen ist auch die Beteiligung<br />
an der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Bayreuth International<br />
Graduate School of African Studies (BIGSAS) sowie am strukturierten Promotionsprogramm<br />
der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Lehrsprachen sind<br />
Englisch (für den Bereich BIGSAS) und Deutsch (für die übrigen Bereiche).<br />
Die Inhaberin / Der Inhaber der Juniorprofessur soll nach drei Jahren auch<br />
deutschsprachige Lehrveranstaltungen übernehmen können.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem<br />
Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung<br />
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen)<br />
werden bis zum 31. Mai <strong>2013</strong> an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen<br />
Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
VERWALTUNG<br />
MANAGEMENT<br />
FACHKRÄFTE<br />
Am Institut für Strömungsmechanik der Technischen Universität Braunschweig<br />
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines<br />
Akad. Rätin/Rates auf Zeit<br />
(BesGr. A13 BBesO)<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
zu besetzen.<br />
Es handelt sich um eine zunächst auf drei Jahre befristete Tätigkeit im Umfang<br />
von 50 % der regelmäßigen Arbeitszeit.<br />
<br />
unter: https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/ism/ausschreibung_rat.pdf<br />
Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen<br />
Fakultätsgeschäftsführerin/<br />
Fakultätsgeschäftsführer<br />
Die Stelle ist dauerhaft geplant. Die Anstellung erfolgt zunächst befristet<br />
für 2 Jahre mit Option auf Verlängerung.<br />
Ihr Aufgabenbereich:<br />
Die Bewerberin/ Der Bewerber ist insbesondere für folgende Aufgaben<br />
verantwortlich:<br />
- Unternehmerische und organisatorische Weiterentwicklung der Fakultät<br />
gemeinsam mit dem Dekan<br />
- Planung und Steuerung der Fakultätsressourcen gemeinsam mit<br />
dem Dekan<br />
- Übernahme des fakultätsbezogenen Fundraisings sowie organisatorische<br />
Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmittelprojekten<br />
- Obsorge für das Marketing der Fakultät (Steuerung der Außenkommunikation)<br />
- Führung des nicht-wissenschaftlichen Personals<br />
- Koordination und Unterstützung der fakultätsbezogenen Gremienarbeit<br />
(Prozesse der akademischen Selbstverwaltung).<br />
Unsere Anforderungen:<br />
Sie verfügen über<br />
- ein abgeschlossenes wirtschafts- oder sozialwissenschaftliches<br />
Hochschulstudium (Promotion erwünscht)<br />
- mehrjährige Berufstätigkeit mit Führungsverantwortung (insbesondere<br />
an Hochschulen, in <strong>Forschung</strong>seinrichtungen, in Professionsorganisationen)<br />
- unternehmerische Eigeninitiative und hohe persönliche Einsatzbereitschaft<br />
- umfassende Kenntnisse und Erfahrung in der Projektorganisation<br />
und im Projektmanagement<br />
- hervorragende Kommunikationsfähigkeit sowie eine durchgängige<br />
Serviceorientierung in allen Aufgabenfeldern<br />
- ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Teamführungskompetenz<br />
- ein analytisch-konzeptionelles Denkvermögen<br />
- organisatorisches Geschick sowie eine strukturierte und selbständige<br />
Arbeitsweise<br />
Die Universität Witten/Herdecke lebt den Vielfaltsgedanken ausdrücklich<br />
(www.uni-wh.de/diversity). Sie verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder<br />
zu fördern und berücksichtigt die Kompetenzen und Besonderheiten,<br />
die diese z.B. aufgrund ihres Alters oder ihrer körperlichen Konstitution<br />
mitbringen. Eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen<br />
Personal wird proaktiv angestrebt.<br />
Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen (schriftlich oder per Email) sowie eine Angabe<br />
Ihrer Gehaltsvorstellungen und dem möglichen Eintrittstermin bis<br />
zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Personalabteilung, Herrn Ralf Bühler<br />
Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten<br />
Telefon: 02302 926 954 ● Email: ralf.buehler@uni-wh.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Die nächsten<br />
Anzeigenschlusstermine:<br />
Ausgabe 6/<strong>2013</strong> 21. Mai <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 7/<strong>2013</strong> 19. Juni <strong>2013</strong>
434 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
Lehrkraft für besondere Aufgaben (EG 13 TV-H)<br />
Kennziffer<br />
20870<br />
Im Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen - Institut<br />
für Wasser, Abfall, Umwelt, Fachgebiet Abfalltechnik ist folgende<br />
Stelle zu besetzen:<br />
Teilzeit mit der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer<br />
entsprechend Vollzeitbeschäftigten; befristet auf 3 Jahre (§ 2<br />
Abs. 1 WissZeitVG), Promotionsmöglichkeit.<br />
<br />
Das Aufgabengebiet umfasst im Rahmen des Studiengangs Umweltingenieurwesen<br />
die eigenverantwortliche Planung, Unterstützung<br />
und Durchführung praxisnaher Lehrveranstaltungen<br />
mit dem Schwerpunkt im Bereich Luftreinhaltungstechniken und<br />
Immissionsschutz im Umfang von 7 Semesterwochenstunden<br />
sowie die Beteiligung an <strong>Forschung</strong>saufgaben auf den Gebieten<br />
Feinststaubabscheidung und<br />
Luftreinhaltetechnik für Kleinverbrennungsanlagen.<br />
<br />
ist gegeben.<br />
Im Weiteren wird erwartet:<br />
Betreuung und Beratung von Studierenden, Abnahme von<br />
Prüfungen<br />
Mitarbeit in organisatorischen und administrativen Angelegenheiten<br />
Betreuung von Projektarbeiten<br />
<br />
Abgeschlossenes wissenschaftliches Universitätsstudium mit<br />
vertieften Kenntnissen aus den Bereichen Umwelttechnik oder<br />
Verfahrenstechnik, Chemie, Physik. Erwünscht sind Erfahrungen<br />
im Bereich der <strong>Lehre</strong>, Beratungs- und Vermittlungsfertigkeiten<br />
sowie Organisationstalent und ein sicheres Auftreten. Ein allgemeines<br />
Interesse an umweltrelevanten Themen- und Fragestellungen<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Für weitere Rückfragen steht Herr Professor Dr. Urban, E-Mail:<br />
urban@uni-kassel.de, zur Verfügung.<br />
Bewerbungsfrist: 10.05.<strong>2013</strong><br />
Die Universität Kassel ist im Sinne der Chancengleichheit bestrebt, Frauen und Männern die gleichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und bestehenden Nachteilen entgegenzuwirken. Angestrebt wird<br />
<br />
deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/-innen erhalten bei<br />
gleicher Eignung und Befähigung den Vorzug. Bitte reichen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur in<br />
Kopie (keine Mappen) ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens nicht zurückgesandt werden<br />
können; sie werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet. Bewerbungen mit<br />
aussagekräftigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer, gern auch in elektronischer Form, an den<br />
Präsidenten der Universität Kassel, 34109 Kassel bzw. bewerbungen@uni-kassel.de, zu richten.<br />
An der TU Ilmenau ist demnächst die Position als<br />
Persönliche/r Referent/in des Rektors<br />
neu zu besetzen.<br />
Sie kann je nach übertragenem Aufgabenprofil bis zur Entgeltgruppe 14 TV-L bewertet<br />
werden und soll nach erfolgreicher Einarbeitung unbefristet besetzt werden.<br />
Es wird eine Persönlichkeit gesucht, die mit Kommunikationsstärke sowie Kooperationsund<br />
Organisationsgeschick den vielfältigen Anforderungen der Stelle gerecht wird. Einsatzbereitschaft,<br />
Belastbarkeit und die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten zeichnen<br />
Ihre Persönlichkeit aus.<br />
Näheres zu den Einstellungsvoraussetzungen und zu den Aufgaben können Sie unter<br />
http://www.tu-ilmenau.de/jobundkarriere/ finden.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben, lückenloser Lebenslauf,<br />
Zeugnisse, ggf. Referenzen) richten Sie bitte bis zum 25. Mai <strong>2013</strong> unter der Kennziffer<br />
30/<strong>2013</strong> an die Technische Universität Ilmenau, Dezernat für Personalangelegenheiten,<br />
Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau.<br />
Der Lehrstuhl für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft<br />
des Instituts für Wasser- und Umweltsystemmodellierung<br />
(IWS) an der Universität Stuttgart sucht zum 01.06.<strong>2013</strong><br />
<br />
und teamfähige Persönlichkeit als<br />
Leiter/-in der Versuchsanstalt<br />
für Wasserbau (VA)<br />
Die Versuchsanstalt ist eine zentrale <strong>Forschung</strong>seinrichtung<br />
des Instituts dessen wissenschaftliches Personal dem Lehrstuhl<br />
für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft zugeordnet<br />
ist.<br />
Zu Ihrem Aufgabenbereich gehören die Akquisition, Bearbeitung<br />
und Abwicklung von <strong>Forschung</strong>s- und Entwicklungsprojekten<br />
auf dem Gebiet des wasserbaulichen Versuchswesens.<br />
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der VA liegt<br />
in Projekten zum Sedimenttransport und der Untersuchung<br />
von Wasserbauwerken. Das Aufgabenspektrum umfasst<br />
außerdem die verantwortliche Anleitung des wissenschaftlichen<br />
und technischen Personals. Zu den Dienstaufgaben<br />
gehört, dass Sie sich in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einbringen und<br />
Lehrveranstaltungen in deutschsprachigen (BAU, UMW) sowie<br />
englischsprachigen Studiengängen (WAREM, MIP) abhalten.<br />
Die Erstellung einer Habilitationsschrift ist möglich.<br />
Sie verfügen über einen Hochschulabschluss der Bau- oder<br />
Umweltingenieurwissenschaften (oder fachähnlich) sowie eine<br />
abgeschlossene Dissertation. Wir erwarten mehrjährige Projekterfahrung<br />
in verantwortlicher Position und durch Publikati-<br />
<br />
den sicheren Umgang mit einschlägiger Software sowie mit<br />
der englischen Sprache in Wort und Schrift. Wünschenswert<br />
sind Erfahrungen in internationalen Projekten oder Gremien<br />
und in der Personalleitung.<br />
Die Stelle ist zunächst befristet und kann anschließend in ein<br />
unbefristetes Beamtenverhältnis umgewidmet werden. Ihre<br />
schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (gern<br />
in elektronischer Form) schicken Sie bitte bis 15.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht, Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung,<br />
Pfaffenwaldring 61, 70569 Stuttgart,<br />
abt1_bewerbung@iws.uni-stuttgart.de<br />
„Ich werd mal Weltmeister.”<br />
Helfen Sie, damit die Wünsche siegen. Nicht der Krebs.<br />
Krebs macht vor Kindern nicht halt.<br />
Aber die Heilungschancen sind hoch:<br />
Über 70 Prozent.<br />
www.kinderkrebsstiftung.de<br />
Unterstützen Sie die Deutsche Kinderkrebsstiftung<br />
Adenauerallee 134, 53113 Bonn<br />
Spendenkonto: Commerzbank AG Köln<br />
Blz.: 370 800 40, Kto.: 555 666 0
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 435<br />
Das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München<br />
widmet sich mit 1.091 Betten und rund 4.500 Mitarbeitern der<br />
Krankenversorgung, der <strong>Forschung</strong> und der <strong>Lehre</strong>. Jährlich profitieren<br />
rund 55.000 Patienten von der stationären und rund 240.000 Patienten<br />
von der ambulanten Betreuung. Das Klinikum ist ein Haus der Supra-<br />
Maximalversorgung das das gesamte Spektrum moderner Medizin<br />
abdeckt. Seit 2003 ist das Klinikum rechts der Isar eine Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts des Freistaats Bayern.<br />
Die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde (Direktor: Prof. Dr.<br />
Dr. Chris P. Lohmann) des Klinikums rechts der Isar der TU<br />
München sucht eine/-n<br />
Verwaltungsmitarbeiter/-in<br />
Ihr Aufgabengebiet:<br />
<br />
<br />
Klausureinsicht<br />
<br />
<br />
<br />
pools und Ausstellung von entsprechenden Bescheinigungen<br />
<br />
valenznachweisen, Kursbelegungen, Lehrveranstaltungen etc.<br />
<br />
<br />
Notenentwicklung etc.<br />
<br />
<br />
persönliche Anschreiben<br />
<br />
<br />
<br />
beitung der Kasuistiken<br />
Intern/extern:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
dung, Staatsexamen, u. ä.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Studienkommission<br />
<br />
Anforderungen:<br />
<br />
Psychologie, Soziologie, Philosophie o. ä.)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:<br />
Klinikum rechts der Isar der TU München<br />
Augenklinik und Poliklinik, z. Hd. Herrn Virgilio Ricci<br />
Ismaningerstr. 22, 81675 München<br />
E-Mail: virgilio.ricci@mri.tum.de<br />
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER<br />
POSTDOKTORANDEN<br />
DOKTORANDEN<br />
Der Stiftungslehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen<br />
und Bauen der Technischen Universität München sucht zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens zum 01.10.<strong>2013</strong><br />
eine wissenschaftliche Mitarbeiterin /<br />
einen wissenschaftlichen Mitarbeiter.<br />
Ihr Aufgabengebiet:<br />
• Konzipierung und Umsetzung von Lehrveranstaltungen für Bachelor-<br />
und Masterstudenten der Fachbereiche Architektur, Bau- und<br />
Umweltingenieurwesen<br />
• Betreuung von interdisziplinär ausgerichteten Entwurfsprojekten<br />
• Mitarbeit in <strong>Forschung</strong>svorhaben zu den Themen Nachhaltigkeit<br />
und Energieeffizienz<br />
• Unterstützung von Dissertationen<br />
Ihr Anforderungsprofil:<br />
• Abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtung Architektur<br />
oder vergleichbares mit dem Schwerpunkt „Energie“<br />
• Vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Städtebau, Bauen im Bestand<br />
und Lebenszyklusanalyse<br />
• Erfahrungen in der energetischen Sanierung von Gebäuden<br />
• Erfahrungen im Umgang mit Planungs- und Simulationswerkzeugen<br />
• Begeisterung für das Thema Nachhaltigkeit und Bauen<br />
• Engagierte Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit (Promotion)<br />
• Sehr gute Englischkenntnisse<br />
• Teamfähigkeit, Flexibilität, Leistungsbereitschaft, eine positive Lebenseinstellung<br />
und Freude am Umgang mit Menschen<br />
Unser Angebot:<br />
Wir bieten eine Vollzeitstelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter mit Promotionsmöglichkeit. Die Stelle ist zunächst<br />
auf 2 Jahre befristet. Es besteht die Möglichkeit zur Verlängerung.<br />
Die Beschäftigung erfolgt mit entsprechender Vergütung nach<br />
dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L, Besoldungsgruppe<br />
E13).<br />
Die Hochschule strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an, Bewerbungen<br />
von Frauen werden daher ausdrücklich begrüßt.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
behandelt.<br />
Ansprechpartner:<br />
Bei Interesse an einer Mitarbeit in unserem Team senden Sie bitte Ihre<br />
schriftliche, aussagekräftige Bewerbung (gern auch per Email) bis zum<br />
03.06.<strong>2013</strong> an:<br />
Technische Universität München<br />
Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen<br />
Sekretariat<br />
Arcisstr. 21<br />
80333 München<br />
sekretariat.enpb@lrz.tum.de<br />
Für weitere Fragen steht Ihnen gern Herr Prof. Lang zur Verfügung, Sie<br />
erreichen ihn über das Sekretariat, Frau Jutta Bergmann, unter der<br />
Telefonnummer: +49.89.289.23990 oder per Email an:<br />
jutta.bergmann@tum.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT
436 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />
anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
Exzellenzcluster 264 Topoi - The Formation and Transformation<br />
of Space and Knowledge in Ancient Civilizations<br />
Call for Applications:<br />
Doctoral Stipends/Doctoral Fellowships<br />
Excellence Cluster 264 “Topoi - The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civiliza-<br />
tions”, with funding from the Excellence Initiative at the Freie Universität Berlin and the Humboldt-Universität zu<br />
Berlin, is announcing 9 doctoral stipends to begin on October 1, <strong>2013</strong>. Receipt of a doctoral stipend is connected<br />
with admission to the Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) of the Berliner Antike-Kolleg and<br />
participation on one of the following programs:<br />
Ancient Languages and Texts<br />
History of Ancient Science<br />
Landscape Archaeology and Architecture<br />
Applicants specializing in ancient studies and related disciplines are invited to apply.<br />
In addition, the BerGSAS doctoral programs Ancient Languages and Texts, History of Ancient Science, Landscape<br />
Archaeology and Architecture, and Languages and Cultures of the Silk Road announce a number of PhD fellowships<br />
(no stipend included). Applicants are invited to apply with project proposals.<br />
More information on the doctoral stipends and fellowships, and the requisite application materials is available at<br />
www.topoi.org and www.berliner-antike-kolleg.org.<br />
Applications deadline<br />
Please email a completed application by May 15, <strong>2013</strong> to application@berliner-antike-kolleg.org. Further<br />
questions may also be sent to this address.<br />
In der Fakultät für Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
der Brandenburgischen Technischen Universität in<br />
Cottbus ist in der Professur für ABWL und Besondere des Rechnungswesens<br />
und Controlling zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende<br />
Stelle zu besetzen:<br />
Akademische/-r Mitarbeiter/-in<br />
befristet vorerst auf 1 Jahr; 50 v. H.; E 13 TV-L<br />
Kennziffer: 20/13<br />
Aufgabengebiet:<br />
Die ausgeschriebene Stelle umfasst ausschließlich Lehraufgaben mit<br />
folgenden Schwerpunkten: Betreuung von Seminararbeiten für die<br />
Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftingenieurwesen,<br />
Aufbereiten von Lehrmaterialen, Abhalten von Lehrveranstaltungen.<br />
Thematisch umfassen die Lehrtätigkeiten die Bereiche Controlling,<br />
interne Unternehmensrechnung und Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure.<br />
<br />
bestehenden Ressourcen für die eigene <strong>Forschung</strong> zu nutzen.<br />
Eine Vertragsverlängerung wird angestrebt.<br />
Voraussetzungen:<br />
Guter bis sehr guter Abschluss eines universitären Studiums der<br />
<br />
Vertiefung aus mindestens einem der folgenden Bereiche: Rechnungswesen<br />
und Controlling, Investition und Finanzierung, Produktion<br />
und Logistik<br />
<strong>Lehre</strong>rfahrung erwünscht<br />
<br />
Erfahrung mit Latex erwünscht<br />
Die BTU Cottbus ist besonders um die Einstellung und Förderung von<br />
zierte<br />
Frauen nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />
<br />
Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Elektronische Bewerbungen unter Angabe der<br />
Kennziffer richten Sie bitte bis zum 07.05.<strong>2013</strong> an<br />
die Dekanin der Fakultät Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen, dekanat3@<br />
tu-cottbus.de.<br />
MUNICH SCHOOL OF MANAGEMENT<br />
FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) ist eine der renommiertesten<br />
und größten Hochschulen Deutschlands. Die Fakultät für Betriebswirtschaft<br />
der LMU gehört zu den führenden Fakultäten für betriebswirtschaftliche<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im deutschsprachigen Raum.<br />
Die Fakultät für Betriebswirtschaft, und hier das Institut für Leadership und<br />
Organisation (ILO), sucht zum 02.09.<strong>2013</strong> eine(n) qualifizierte(n)<br />
Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in<br />
Das Team: Wir arbeiten praxisorientiert und international in einer offenen<br />
und kooperativen Atmosphäre. Unsere <strong>Forschung</strong> zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass wir auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zur Lösung praxisrelevanter<br />
Probleme beitragen. Wir präsentieren unsere <strong>Forschung</strong> auf internationalen<br />
Konferenzen und publizieren in führenden Zeitschriften. Unseren<br />
Studierenden vermitteln wir neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet<br />
der Führungs- und Organisationslehre.<br />
Ihre Aufgaben: Sie forschen (theoriegetrieben empirisch) im Themenbereich<br />
Führung, Organisation und Innovation. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Högl und mit der Unterstützung des gesamten Lehrstuhlteams.<br />
Darüber hinaus unterstützen Sie Lehrveranstaltungen von<br />
Prof. Högl, führen eigenständig Übungen durch und betreuen Studierende<br />
bei ihren Abschlussarbeiten. Ihre Promotion ist integraler Bestandteil Ihrer<br />
<strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />
Ihr Profil: Sie verfügen über einen hervorragenden Universitätsabschluss<br />
in BWL oder einem verwandten Studiengang, sehr gute analytische Fähigkeiten,<br />
sehr hohe Einsatzbereitschaft, sehr gute Englischkenntnisse,<br />
Teamfähigkeit und eine eigenverantwortliche Arbeitsweise. Von Vorteil<br />
sind Erfahrungen mit Methoden in der quantitativen Sozialforschung.<br />
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung ausschließlich in elektronischer Form<br />
mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an: Herrn Univ.-Prof.<br />
Dr. Martin Högl, E-Mail: ilo@bwl.lmu.de, Web: www.ilo.bwl.lmu.de
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 437<br />
Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als<br />
Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) TVÜ-G-U (E13)<br />
im Rahmen des Projektes E-Finance Lab zu besetzen.<br />
Die Herausforderung<br />
Das E-Finance Lab Frankfurt am Main ist eine <strong>Forschung</strong>skooperation der<br />
Universität Frankfurt und der TU Darmstadt sowie der Praxispartner Deutsche<br />
Bank, Deutsche Börse, DZ Bank Gruppe, Finanz Informatik, IBM, T-<br />
Systems, 360T und Interactive Data Managed Solutions.<br />
In Layer 2 “Electronic Financial Markets and Markets Infrastructure”<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Gomber werden Elektronische Finanzmärkte,<br />
Börsen und die Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel untersucht.<br />
Dabei stehen innovative Marktmodelle, neue technologiebasierte Handelskonzepte<br />
und regulatorische Veränderungen des Wertpapierhandels im Mittelpunkt.<br />
Wir bieten ein dynamisches und teamorientiertes Arbeitsumfeld,<br />
das es Ihnen erlaubt, Ihr Promotionsvorhaben im Rahmen von Projektstrukturen<br />
und im Austausch mit Kollegen des E-Finance Lab und Experten der<br />
Sponsorenfirmen zu verwirklichen. Für weitere Informationen besuchen Sie<br />
bitte unsere Webseite www.efinancelab.de<br />
Ihr Profil<br />
Sie haben Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften (idealerweise mit den<br />
Schwerpunkten Finanzen, Ökonometrie, quantitative Methoden oder Wirtschaftsinformatik),<br />
des Wirtschaftsingenieurwesens oder der Wirtschaftsinformatik<br />
mit Prädikat abgeschlossen bzw. werden dies in Kürze abschließen.<br />
Sie besitzen ausgeprägte methodische und formalanalytische Fähigkeiten<br />
und haben im Rahmen von Praktika oder eines Beschäftigungsverhältnisses<br />
erste Erfahrungen in der Finanzwirtschaft gesammelt. Sie überzeugen durch<br />
hohes Engagement, Teamfähigkeit und fachliches Interesse. Kreativität sowie<br />
sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache runden Ihr Profil ab.<br />
Das E-Finance Lab tritt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern<br />
ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />
werden bei gleicher Qualifikation bei Stellenbesetzungen vorrangig<br />
berücksichtigt.<br />
Bitte senden Sie ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 30.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Prof. Dr. Peter Gomber, Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />
e-Finance, c/o Sieglinde Firle, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt oder<br />
per e-mail an firle@wiwi.uni-frankfurt.de<br />
The Carl von Ossietzky University of Oldenburg, Germany, offers<br />
5 Research Positions for PhD Candidates<br />
(90 of E13 TV-L, German public sector pay scale)<br />
in the Research Training Group<br />
SCARE – System Correctness under Adverse Conditions<br />
funded by the German Research Foundation (DFG GRK 1765).<br />
The positions at the Department of Computing Science are available<br />
from October 1, <strong>2013</strong>, for a duration of up to three years. For details see<br />
http://scare.uni-oldenburg.de<br />
We invite applications in PDF format to<br />
SCARE@uni-oldenburg.de by May 31, <strong>2013</strong>.<br />
Evangelische Kirche in Deutschland<br />
In dem neu gegründeten Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie der EKD in<br />
Hannover ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet bis zum 31. Dezember 2017 die Stelle<br />
einer / eines<br />
Studienleiterin / Studienleiters (wiss. Mitarbeiters/-in)<br />
für den Bereich „Praktische Theologie und Organisationsentwicklung“<br />
zu besetzen.<br />
Nähere Informationen finden Sie unter Kennziffer EKDSTUDIEN auf www.ekd.de/stellen.<br />
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 31. Mai <strong>2013</strong> an die<br />
Evangelische Kirche in Deutschland<br />
Personalreferat · Herrenhäuser Straße 12 · 30419 Hannover<br />
An der Professur für Allgemeine Psychologie (Prof. Dr. Markus Knauff), Fachbereich<br />
Psychologie und Sportwissenschaft, sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
nachfolgende Stellen zu besetzen.<br />
Mit derzeit 15 Professuren und 3 Juniorprofessuren zählt das Fachgebiet Psychologie<br />
zu den größten und forschungsstärksten in Deutschland. Die <strong>Forschung</strong> ist naturwissenschaftlich<br />
und experimentell ausgerichtet und setzt die Schwerpunkte im Bereich<br />
der kognitions-, bio- und neurowissenschaftlichen <strong>Forschung</strong>. An der Professur<br />
für Allgemeine Psychologie wird <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im Bereich höherer geistiger<br />
Funktionen durchgeführt. Ziel der <strong>Forschung</strong> ist es, die kognitiven und neuralen<br />
Grundlagen des Denkens, Problemlösens und Entscheidens zu begreifen. Dazu<br />
werden Methoden der experimentellen Psychologie, funktionelle bildgebende Verfahren<br />
(insb. fMRT) und Methoden zu algorithmischen Simulationen geistiger Leistungen<br />
in Computerprogrammen verwendet. Die Möglichkeit zur Durchführung von<br />
fMRT Experimenten ist erstklassig. Das Bender Institute of Neuroimaging (B.I.O.N.)<br />
ist direkt am Fachbereich untergebracht und steht ausschließlich für psychologische<br />
<strong>Forschung</strong> zur Verfügung.<br />
1. Gem. § 65 HHG eine/einen<br />
Akad. Rätin/Rat auf Zeit (A13)<br />
Akademische Rätinnen und Akademische Räte werden - soweit die zulässige Höchstdauer<br />
einer befristeten Beschäftigung nicht überschritten wird - in der Regel als Beamte<br />
auf Zeit für die Dauer von zunächst 3 Jahren beschäftigt; eine Verlängerung um<br />
bis zu weitere 3 Jahre ist unter der o. g. Voraussetzung möglich. - Die Zahlung der<br />
Dienstbezüge erfolgt nach den Regelungen des Hessischen Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetzes<br />
in der jeweils geltenden Fassung.<br />
Aufgaben: Wir erwarten von Ihnen, dass Sie wissenschaftliche Dienstleistungen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> gemäß § 65 HHG übernehmen, die auch dem Erwerb einer<br />
verhältnisses<br />
erhalten Sie Gelegenheit zu eigener wissenschaftlicher Arbeit. Der<br />
Schwerpunkt der <strong>Forschung</strong>stätigkeit soll im Bereich Kognitive Psychologie und/oder<br />
Kognitive Neurowissenschaft liegen. Außerdem werden die Einwerbung von Drittmitteln,<br />
internationale Publikationen und die Beteiligung an internationalen Kooperationen<br />
erwartet.<br />
Sie verfügen über ein abgeschlossenes wissenschaftliches<br />
<br />
einem benachbarten Fach mit einem Bezug zu den <strong>Forschung</strong>sthemen der Professur.<br />
Erwartet wird außerdem Erfahrung mit kognitionspsychologischen Experimenten und/<br />
oder mithilfe neurowissenschaftlicher Methoden, insbesondere funktioneller Kernspintomographie.<br />
Außerdem erwarten wir Publikationserfahrung sowie Freude an<br />
engagierter Lehr- und <strong>Forschung</strong>stätigkeit, Teamarbeit und an der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit mit anderen Fächern.<br />
Bewerbungsaktenzeichen: 263/12084/06.<br />
2. Im Rahmen eines DFG-Projekts „Non-monotonicity, consistency, and rationality in<br />
human reasoning“ befristet für die Dauer von 18 Monaten eine Teilzeitstelle im<br />
Umfang von 65 % einer Vollbeschäftigung mit einer/einem<br />
Wiss. Mitarbeiterin/Mitarbeiter<br />
<br />
13 Tarifvertrag Hessen (TV-H).<br />
Das Projekt „Non-monotonicity, consistency, and rationality in human reasoning“ wird<br />
<br />
Science an der Universität Freiburg durchgeführt. Es beschäftigt sich mit der Untersuchung<br />
logischen Denkens anhand kognitionspsychologischer Studien. Ein Schwerpunkt<br />
liegt auf nicht-monotonen Logiken. Das Projekt wird im Rahmen des DFG-<br />
Schwerpunktprogrammes “New Frameworks of Rationality“ SPP 1516 gefördert.<br />
Aufgaben: Wissenschaftliche Dienstleistungen zur Organisation, zur Vorbereitung<br />
und zur Durchführung von <strong>Forschung</strong> im o. g. Drittmittelprojekt. Die Aufgaben umfassen<br />
die Planung, Realisierung und Durchführung von Experimenten, die Analyse<br />
der Daten und die Erstellung von Publikationen. Darüber hinaus soll die Bewerberin/der<br />
Bewerber eng mit anderen Projekten kooperieren und sich im Rahmen des Schwerpunktprogrammes<br />
engagieren. Gelegenheit zur Promotion ist neben der Arbeit am<br />
Projekt gegeben.<br />
Sie verfügen über ein mit überdurchschnittlichem Erfolg abgeschlossenes<br />
wissenschaftliches Hochschulstudium im Fach Psychologie oder einem<br />
verwandten Fach mit einem Bezug zu den <strong>Forschung</strong>sthemen des Projekts. Unverzichtbar<br />
sind hervorragende Kenntnisse in Experimenteller Psychologie sowie Methodenund<br />
Statistikkenntnisse.<br />
Bewerbungsaktenzeichen: 259/64205/06.<br />
Die Justus-Liebig-Universität Gießen strebt einen höheren Anteil von Frauen im<br />
-<br />
tung<br />
zur Erhöhung des Frauenanteils. Die Justus-Liebig-Universität versteht sich als<br />
eine familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind<br />
willkommen.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte unter Angabe des Aktenzeichens mit den üblichen<br />
Unterlagen (Lebenslauf, insbesondere wissenschaftlicher Werdegang; Veröffentlichungsverzeichnis,<br />
Zeugniskopien; insbesondere bei Bewerbung um die A13-Stelle: zwei<br />
Empfehlungsschreiben; ggf. Verzeichnis durchgeführter Lehrveranstaltungen und<br />
Drittmittelprojekte) bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an den Präsidenten der Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen, Erwin-Stein-Gebäude, Goethestraße 58, 35390 Gießen. Bewerbungen<br />
Schwerbehinderter werden - bei gleicher Eignung - bevorzugt. Wir bitten,<br />
Bewerbungen nur in Kopie vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens nicht<br />
zurückgesandt werden.<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Wir bieten<br />
KAPITAL<br />
KAPITAL<br />
Unsere Währung ist Wissen. Kurse sind bei uns Vorlesungen und Credits werden als Punkte vergeben.<br />
Wenn bei uns Fantasie ins Spiel kommt, dann entstehen neue Produkte, kreative Lösungen,<br />
innovative Systeme. Als MINT-Hochschule neuester Prägung suchen wir leidenschaftliche<br />
Querdenker und Gipfelstürmer mit Weitblick. Wir bieten ein junges Team, marktorientierte Studiengänge<br />
und Neubauten mit moderner Ausstattung für interdisziplinäre <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Portfolio: kapital@hshl.de | Hochschule Hamm-Lippstadt | www.hshl.de
Foto: Volker Wiciok, Bildrechte: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)<br />
5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 439<br />
Zu Ende gedacht<br />
Ich beginne meinen Tag...<br />
mit Nachdenken, Teetrinken und<br />
Zeitungslektüre.<br />
Meine besten Einfälle habe ich...<br />
manchmal um fünf Uhr früh und fast<br />
immer ungeplant.<br />
Wenn ich einen Rat brauche,...<br />
wende ich mich an gute Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
Am meisten ärgere ich mich...<br />
über die schlechte Laune von Professoren,<br />
die den schönsten Beruf der<br />
Welt haben, aber trotzdem jammern.<br />
Das nächste Buch, das ich (noch einmal)<br />
lesen will,...<br />
ist die Gesamtausgabe von Georg<br />
Büchner.<br />
Wenn ich das Fernsehen anschalte,...<br />
frage ich mich meistens ziemlich bald,<br />
warum ich das getan habe.<br />
Energie tanke ich...<br />
bei langen Wanderungen und guten<br />
Gesprächen mit Freunden. Und mit<br />
meiner zehnjährigen Tochter.<br />
Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />
würde ich vermutlich noch mehr arbeiten.<br />
Deswegen habe ich genug Zeit.<br />
Mit einer unverhofften Million<br />
würde ich...<br />
eine Stiftung zur Förderung angewandter<br />
Kunst und Wissenschaft gründen.<br />
Ich frage mich manchmal,…<br />
warum im Wissenschaftsbetrieb ätzende<br />
Kritik so beliebt und Praxisorientierung<br />
so selten ist.<br />
Die Wahrheit zu finden…<br />
bleibt unser stets vorläufiges Ziel.<br />
Das Bewusstsein von der eigenen<br />
Vergänglichkeit…<br />
wächst mit dem Alter.<br />
Kreativität entsteht…<br />
ungewollt und ungezwungen.<br />
Freude an meinem Beruf...<br />
ist mir auch durch langweilige Sitzungen,<br />
präpotentes Exzellenzgetue und<br />
akademische Eitelkeiten nicht zu nehmen.<br />
Die Zeit meines Studiums...<br />
erinnere ich als frei, anarchisch und<br />
zweckfrei; ich gebe dies den Studierenden<br />
und jungen Kolleginnen und Kollegen<br />
so gut wie möglich zurück.<br />
Wissenschaftler sind Menschen,...<br />
die der Verpflichtung unterliegen, sich<br />
für den Erhalt der Gemeingüter einzusetzen.<br />
Wenn ich Wissenschaftsminister<br />
wäre,...<br />
würde ich vermutlich sehr, sehr<br />
unglücklich werden.<br />
Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />
Technik...<br />
dient dazu, die Welt zu einem besseren<br />
Platz zu machen.<br />
STECKBRIEF<br />
Professor Dr. Claus Leggewie<br />
Alter: 63<br />
Familiäres: verheiratet,<br />
zwei Kinder<br />
Berufliches: Studium der<br />
Geschichte und Sozialwissenschaften<br />
in Köln und Paris;<br />
Promotion und Habilitation<br />
in Göttingen;<br />
Professuren für Politikwissenschaft<br />
in Göttingen, Gießen,<br />
Paris-Nanterre und New York;<br />
Fellowships am Institut für die<br />
Wissenschaften vom Menschen,<br />
Wien, Remarque Institute New<br />
York University und Wissenschaftskolleg<br />
zu Berlin;<br />
seit 2007 Direktor des Kulturwissenschaftlichen<br />
Instituts Essen<br />
und seit 2012 Co-Direktor des<br />
Käte Hamburger-Kollegs „Politische<br />
Kulturen der Weltgesellschaft“<br />
an der Universität Duisburg-Essen;<br />
seit 1973 publizistisch tätig.
440 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />
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der wissenschaftsfördernden Stiftungen!<br />
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Wissenschaftsstiftungen<br />
Kooperationsprojekte – Beispiele gelungener<br />
Kooperationen zwischen Stiftungen und<br />
Wissenschaft<br />
Stiftungsprofile – Kurzporträts von 25 wissenschaftsfördernden<br />
Stiftungen<br />
Praxiswissen – Tipps von Stiftungsexperten für<br />
Wissenschaftsakteure<br />
Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen<br />
müssen angesichts knapper Haushaltsmittel immer<br />
wieder neue Finanzierungsquellen erschließen.<br />
Neben <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> kümmern sich<br />
Wissenschaftler zunehmend auch um die Einwerbung<br />
von Drittmitteln und Kooperationen mit<br />
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Die Publikation wurde gefördert von:<br />
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Berlin <strong>2013</strong> | 248 Seiten<br />
Erscheint Mitte Mai <strong>2013</strong> – jetzt vorbestellen!<br />
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Stiftungen sich eine ideale Kooperation mit der<br />
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Zusammenarbeit für beide Seiten effektiver zu<br />
gestalten und Reibungsverluste zu vermeiden. Er<br />
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