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Forschung & Lehre 8 | 2013

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20. Jahrgang | 7,– $<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

8|13<br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

Sicherheit<br />

statt Freiheit<br />

Auf dem Weg zur<br />

totalen Überwachung?<br />

| ab Seite 612<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

DES WISSEN-<br />

SCHAFTSRATES<br />

Perspektiven?<br />

| ab Seite 632<br />

INTELLIGENZ-<br />

FORSCHUNG<br />

Nature via Nurture<br />

| ab Seite 634<br />

INTERNATIONAL<br />

Proteste in der<br />

Türkei<br />

| ab Seite 644<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 669


In Verstetigung des Ars legendi-Preises, den der Stifterverband alljährlich auf Vorschlag<br />

der Hochschulrektorenkonferenz für hervorragende Hochschullehre verleiht, schreiben<br />

der deutsche Juristen-Fakultätentag, das Kompetenzzentrum für juristisches Lernen und<br />

<strong>Lehre</strong>n (Universität zu Köln) und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam<br />

zum zweiten Mal fachspezifisch den<br />

Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der Rechtswissenschaft<br />

aus. Er wird an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin für außergewöhnliche<br />

und innovative Leistungen in <strong>Lehre</strong>, Prüfung, Beratung und Betreuung an rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultäten verliehen.<br />

Für die Auszeichnung ist neben Didaktik und Lehrqualität ausschlaggebend, inwieweit<br />

vom Preisträger oder von der Preisträgerin über die eigenen Lehrveranstaltungen hinaus<br />

Impulse für die Weiterentwicklung der juristischen Ausbildung ausgehen. In diesem<br />

Jahr stehen insbesondere die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur <strong>Lehre</strong> der<br />

Pflichtfächer im Hauptstudium und zur Vorbereitung auf den Pflichtfachteil der ersten<br />

Prüfung („erstes Staatsexamen“) im Blickfeld.<br />

• Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.<br />

Vorschläge können von Juristischen Fakultäten und Fachbereichen oder den Fach schaften<br />

eingereicht werden, Eigenbewerbungen sind zulässig. Nähere Informationen zum Verfahren<br />

sowie Ausschreibungsunterlagen erhalten Sie unter www.ars-legendi-preis.de.<br />

• Bewerbungsschluss: 25.10.<strong>2013</strong>


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 605<br />

To MOOC or not to MOOC<br />

Dr. Rolf Hoffmann<br />

ist Geschäftsführender Direktor<br />

der German-American<br />

Fulbright Commission.<br />

… diese Frage stellen<br />

sich seit kurzer Zeit<br />

deutsche Hochschulen<br />

und greifen damit eine<br />

Diskussion auf, die in<br />

den USA bereits an<br />

den Pfeilern des Bildungsauftrags<br />

der<br />

Hochschule selbst –<br />

der Aufgabe des ‚College’,<br />

die Persönlichkeit<br />

des jungen Studierenden<br />

in vier Jahren<br />

zu formen – rüttelt.<br />

Die Beweggründe jenseits<br />

des Atlantiks sind<br />

freilich ganz andere als<br />

in Deutschland: Ein Bildungssystem, das ohne exorbitante<br />

Studiengebühren selbst in öffentlichen<br />

Einrichtungen nicht mehr überlebensfähig ist, bei<br />

dem in privaten ‚liberal arts‘ Colleges die Kosten eines<br />

einzigen Studienjahres mitunter höher sind als<br />

das jährliche Durchschnittseinkommen in den<br />

USA, in dem es keine duale Ausbildung gibt und<br />

somit der einzige Weg zum beruflichen Erfolg im<br />

Studium liegt – ein solches Bildungssystem braucht<br />

neue Ideen, um einerseits die Kosten für die Hochschulen<br />

zu senken und andererseits möglichst vielen<br />

jungen Menschen den Weg in die Hochschule<br />

zu zahlbaren Konditionen zu öffnen. E-learning<br />

und Massive Open Online Courses (MOOCs) bieten<br />

sich in einem solchen Bildungsmarkt als neues<br />

Instrument geradezu an. Diese neuen Optionen für<br />

Interessenten und Anbieter bergen allerdings noch<br />

große Unwägbarkeiten, entsprechend erhitzt sind<br />

die Gemüter. So sehen Hochschullehrer ihren pädagogischen<br />

Auftrag und ihr Selbstverständnis als<br />

<strong>Lehre</strong>r im Kreis von Schülern gerade im College-<br />

Bereich gefährdet: wie soll die Persönlichkeit junger<br />

Menschen ohne Präsenz und Campusleben reifen,<br />

wie sollen sich die berühmten ‚social soft skills‘<br />

zu Hause vor dem PC entwickeln?<br />

Entsprechend diffus sind die Nachrichten, die<br />

fast täglich über den großen Teich schwappen. Ein<br />

funktionierendes Geschäftsmodell gibt es wohl<br />

bisher noch nicht, und der US-Bildungsmarkt<br />

steht aus ökonomischen Zwängen vor der vielleicht<br />

größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte<br />

für eine ganz neue Art des <strong>Lehre</strong>ns und<br />

Lernens – mit offenem Ausgang für das bestehende<br />

College-System.<br />

All dies scheint – zumindest noch – wenig relevant<br />

für die meisten deutschen Hochschulen. Dennoch<br />

gewinnt die MOOC-Diskussion auch hier an<br />

Fahrt. Die Gründe für das hohe Engagement einzelner<br />

Akteure in deutschen Institutionen – die<br />

sich diametral von denen amerikanischer Akteure<br />

unterscheiden! – scheinen schlüssig: neue didaktische<br />

Modelle im online-learning erhöhen die Qualität<br />

der <strong>Lehre</strong>, vermitteln komplexe Inhalte verständlicher,<br />

öffnen auch kleinen Hochschulen<br />

neue Nischen bei der Rekrutierung und Einbindung<br />

Studierender (gerade im dualen Bereich)<br />

und erreichen potenziell Studierwillige, die sonst<br />

nicht den Weg zur Hochschule finden. Aber ist das<br />

alles wirklich so? In welchem Verhältnis stehen<br />

Aufwand (Kosten der Erstellung eines MOOCs)<br />

und Erfolg (bestandener Abschluss des online-<br />

Kurses) bisher? Wer trainiert den Trainer? Welche<br />

Fächer eignen sich überhaupt für online-Angebote?<br />

Und schließlich: Sind wir wirklich so unabhängig<br />

von kommerziellen Interessen?<br />

All dies sind Prämissen, die es zu überprüfen<br />

gilt, bevor Aktionismus das Tagesgeschehen bestimmt.<br />

Ein ‚Hype‘, wie manche meinen, eine sich<br />

schnell im Sande verlaufende Diskussion wird es<br />

diesmal nicht sein. Ein Blick über die Grenzen<br />

hinweg kann dabei nicht schaden, erst recht nicht<br />

die durch Neugier getriebene probeweise Teilnahme<br />

an einem MOOC. Zumal auch die Internationalisierung<br />

der Hochschulen – und hier besonders<br />

die Studierendenmobilität – ein bedeutendes Aktionsfeld,<br />

wenn nicht gar ein weltweiter Markt, für<br />

MOOCs werden könnte.


606 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Inhalt<br />

Sicherheit<br />

statt Freiheit?<br />

STANDPUNKT<br />

Rolf Hoffmann<br />

605 To MOOC or not to MOOC<br />

NACHRICHTEN<br />

608 DFG-Förderquote sinkt rapide<br />

SICHERHEIT STATT FREIHEIT?<br />

Jochen Hörisch<br />

612 „Alle wollen ja nur unser Bestes“<br />

Über Beobachter der Beobachter, Freiheit und Sicherheit<br />

Hannes Federrath<br />

614 Computerüberwachung<br />

Methoden und Möglichkeiten<br />

Vinzenz Hediger<br />

618 Einübung in paranoides Denken<br />

„The Wire“, „Homeland“ und die filmische Ästhetik<br />

des Überwachungsstaats<br />

Foto: picture-alliance<br />

Die Enthüllungen des Whistleblowers<br />

Snowden haben die internationalen Beziehungen<br />

erschüttert. Dass der amerikanische<br />

und britische Geheimdienst<br />

selbst enge Verbündete abhört, war vielen<br />

nicht bekannt. Das Vertrauen in die<br />

Partner ist auf die Probe gestellt. Zugleich<br />

wird oft die Frage gestellt, ob die<br />

Freiheit zwangsläufig auf Kosten der Sicherheit<br />

sistiert werden muss. Sind wir<br />

auf dem Weg zur totalen Überwachung?<br />

Überwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . 612<br />

Thilo Weichert<br />

620 Anerkennung globaler Dominanz?<br />

EU war US-Überwachung bekannt<br />

Martin Hartmann<br />

622 Zerstörtes Vertrauen, zerstörte Freiheit<br />

Die Folgen der Überwachung aus philosophischer Sicht<br />

Wissenschaftsrat<br />

wr<br />

Drs. 3228-13<br />

Braunschweig 12 07 <strong>2013</strong><br />

wissensc<br />

Marianne Kneuer<br />

626 Stütze oder Hilfe zum Sturz?<br />

Das Potenzial des Internets in Autokratien<br />

Frank Bräutigam<br />

630 Sind die NSA-Spähaktionen rechtswidrig?<br />

ARD-Rechtsexperte Bräutigam zur Spionageaffäre<br />

WISSENSCHAFTSRAT<br />

Felix Grigat<br />

632 Perspektiven?<br />

Über die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Zukunft<br />

des Wissenschaftssystems<br />

Perspektiven<br />

des deutschen<br />

Wissenschaftssystems<br />

Der Wissenschaftsrat hat seine lang erwarteten<br />

Perspektiven zur Zukunft des<br />

deutschen Wissenschaftssystems veröffentlicht.<br />

Ist hier Wegweisendes, gar<br />

umstürzend Neues zu finden? Wie soll<br />

es weiter gehen mit der Exzellenzinitiative,<br />

wie mit dem Verhältnis von Universitäten<br />

und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen?<br />

Perspektiven? . . . . . . . . . . . . . . . . . 632


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 607<br />

Besoldung<br />

INTELLIGENZFORSCHUNG<br />

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

müssen die Länder ihre<br />

Besoldung gemäß den Vorgaben anpassen.<br />

Hessen hat nun ein entsprechendes<br />

Gesetz vorgelegt. Entspricht es den Vorgaben<br />

der Verfassung?<br />

Besoldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 638<br />

Türkei<br />

Foto: picture alliance<br />

Elsbeth Stern | Aljoscha Neubauer<br />

634 Nature via Nurture<br />

Warum eine Universität für alle niemandem nützt:<br />

Intelligenzunterschiede lassen sich nicht reduzieren<br />

BESOLDUNG<br />

Erik Gawel<br />

638 Widersprüchlich und verfassungsrechtlich zweifelhaft<br />

Zur Neuordnung der W-Besoldung in Hessen<br />

Sven Hendricks<br />

640 Besoldungsanpassungen und Alimentationsgrundsatz<br />

Die (Nicht-)Übertragung des Tarifergebnisses auf die<br />

Beamtenbesoldung<br />

OFFENER BRIEF<br />

Dokumentation<br />

642 Veröffentlichen – oder untergehen<br />

Ein offener Brief von britischen Wissenschaftlern<br />

TÜRKEI<br />

Die Proteste in der Türkei zeigen die<br />

Unzufriedenheit mit der Regierung Erdogan<br />

und die Ablehnung ihrer Politik.<br />

Es steht viel auf dem Spiel, unter anderem<br />

auch die Freiheit von <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong>.<br />

Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren<br />

in widrigen Zeiten. . . . . . . . . . . . . . 644<br />

Foto: picture-alliance<br />

Dilek Dizdar<br />

644 Proteste in der Türkei<br />

Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren in widrigen Zeiten<br />

WAS IST EIGENTLICH...?<br />

Dietrich Paulus<br />

646 Was ist eigentlich Computervisualistik?<br />

Bilder automatisch erzeugen und interpretieren<br />

KARRIERE-PRAXIS<br />

Hanno Beck<br />

658 „Wer nichts tut, sündigt nicht“<br />

Warum wir das tun, was wir immer tun<br />

Karriere-Praxis<br />

Kann der Mensch wählen zwischen<br />

dem bestehenden Zustand und einer<br />

Veränderung, so bevorzugt er den bestehenden<br />

Zustand. Doch der Status quo<br />

ist nicht immer die bessere Lösung. Wie<br />

sprengt man die Fesseln der Gewohnheit?<br />

„Wer nichts tut, sündigt nicht“ . . . 658<br />

RUBRIKEN<br />

648 <strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />

650 Zustimmung und Widerspruch<br />

652 Lesen und lesen lassen<br />

654 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />

656 Steuerrecht<br />

660 Habilitationen und Berufungen<br />

668 Impressum und Informationsservice<br />

669 Akademischer Stellenmarkt<br />

699 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Ernst Schmachtenberg<br />

700 Exkursion


608 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Nachrichten<br />

DFG-Förderquote sinkt rapide<br />

Die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

(DFG) hat eine deutlich bessere<br />

Grundfinanzierung für<br />

die Universitäten gefordert.<br />

ZAHL DES MONATS<br />

979 000<br />

Personen erhielten im<br />

Jahr 2012 BAföG. Das<br />

waren 1,7 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr.<br />

Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt, 18. Juli <strong>2013</strong><br />

Die Universitäten seien das<br />

Herzstück des Wissenschaftssystems.<br />

„Hier sind<br />

wir in Deutschland jedoch in<br />

eine riskante Schieflage geraten.<br />

Während die außeruniversitäre<br />

<strong>Forschung</strong> verlässlich,<br />

stabil und auskömmlich<br />

finanziert ist, stagnieren die<br />

von den Ländern getragenen<br />

Grundhaushalte der Universitäten<br />

oder sinken gar. Dies<br />

ist eine systematische Fehlentwicklung,<br />

die es dringend<br />

zu korrigieren gilt“, sagte<br />

DFG-Präsident Peter Strohschneider.<br />

Die „Erosion der<br />

Grundfinanzierung der Universitäten“<br />

habe inzwischen<br />

auch Auswirkungen auf die<br />

Rolle der DFG und ihre Förderarbeit.<br />

Die DFG werde<br />

ungewollt immer mehr zum<br />

Grundfinanzier universitärer<br />

<strong>Forschung</strong>, ihre Drittmittel<br />

Horizont 2020 beschlossen<br />

Die EU-Mitgliedsstaaten<br />

haben sich laut Bundesforschungsministerium<br />

auf einen<br />

Kompromiss mit dem<br />

Parlament über das neue Rahmenprogramm<br />

für <strong>Forschung</strong><br />

und Innovation („Horizont<br />

2020“) verständigt. Damit sei<br />

der Weg bereitet für die erste<br />

Lesung durch das Europäische<br />

Parlament voraussichtlich<br />

im Oktober <strong>2013</strong>. Das<br />

Programm könnte dann im<br />

Jahr 2014 mit einem Volumen<br />

von ca. 70 Mrd. Euro starten.<br />

Horizont 2020 hat drei<br />

Schwerpunkte: Förderung der<br />

wissenschaftlichen Grundlagenforschung,<br />

die Stärkung<br />

der industriellen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Bewältigung<br />

der großen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen.<br />

Horizont 2020 bündelt die<br />

bisher getrennten EU-Programme<br />

der <strong>Forschung</strong>s- und<br />

Innovationsförderung und<br />

werden zunehmend zu einer<br />

Art von „sekundärer Währung“<br />

im Wissenschaftssystem.<br />

Das führe dazu, dass die<br />

DFG über immer mehr und<br />

teurere Förderanträge entscheiden<br />

müsse und trotz<br />

kontinuierlicher Etatsteigerungen<br />

proportional weniger<br />

Anträge bewilligen könne.<br />

Alleine im vergangenen<br />

Jahr förderte die DFG laut<br />

Strohschneider mit einem<br />

Etat von gut 2,52 Milliarden<br />

Euro mehr als 30 900 wissenschaftliche<br />

Vorhaben. Davon<br />

waren rund 15 000 Projekte<br />

in der Einzelförderung<br />

angesiedelt, für die insgesamt<br />

rund 922 Millionen Euro<br />

Fördermittel bewilligt wurden.<br />

Der „zunehmende Antragsdruck“<br />

zeige sich vor allem<br />

in der Einzelförderung,<br />

die mit mehr als einem Drittel<br />

der bewilligten Fördermittel<br />

das Fundament der DFG-<br />

<strong>Forschung</strong>sförderung darstellt.<br />

Hier sei die Zahl der<br />

entschiedenen Förderanträge<br />

seit 2009 von gut 10 000 auf<br />

mehr als 12 200 im Jahr 2012<br />

angestiegen. Deutlich erhöht<br />

haben sich auch die darin beantragten<br />

Fördersummen:<br />

2008 wurden 2,3 Milliarden<br />

Euro neu beantragt, 2012 bereits<br />

3 Milliarden Euro. Die<br />

Förderquoten sind hingegen<br />

gesunken: 2009 wurden 47<br />

Prozent aller Neuanträge bewilligt,<br />

2012 gut 32 Prozent.<br />

setzt neben der klassischen<br />

Verbundforschung auch darauf,<br />

forschungsgetriebene Innovationen<br />

marktnah zu fördern.<br />

<strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

sollen so noch schneller zur<br />

Anwendung kommen und zu<br />

Wachstum und zur Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen beitragen.<br />

Erasmus-Studierende bevorzugen Spanien<br />

Seit Beginn des EU-Austauschprogramms<br />

Erasmus<br />

im Jahr 1987 haben mehr<br />

LINK DES MONATS<br />

Die Internetseite der<br />

weltweit größten wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft<br />

mit interessanten<br />

Nachrichten ist unter<br />

www.aaas.org<br />

zu finden.<br />

als drei Millionen junge Europäer<br />

ihre Heimatuniversität für<br />

einige Monate verlassen, um<br />

mit Hilfe von Erasmus Auslandserfahrung<br />

zu sammeln.<br />

Das geht aus der aktuellen<br />

Erasmus-Statistik der Europäischen<br />

Kommission hervor.<br />

Im Hochschuljahr 2011/ 2012<br />

absolvierten demnach erstmals<br />

mehr als 250 000 Studenten<br />

mit dem Erasmus-Programm<br />

einen Teil ihres Hochschulstudiums<br />

oder ein Praktikum<br />

im Ausland. Die meisten<br />

von ihnen kamen aus Spanien<br />

(39 545 Studenten). Deutschland<br />

lag mit 33 363 Teilnehmern<br />

auf dem zweiten Platz,<br />

gefolgt von Frankreich mit<br />

33 269 Studierenden. Das beliebteste<br />

Zielland war ebenfalls<br />

Spanien mit 39 300 Erasmus-Teilnehmern.<br />

Deutschland<br />

lag mit 27 872 hinter<br />

Frankreich (28 964) auf Rang<br />

drei. Unter den Hochschuleinrichtungen,<br />

welche die meisten<br />

Erasmus-Studenten aufgenommen<br />

haben, war die TU<br />

München mit 922 Studierenden<br />

auf Platz 18 die erste deutsche<br />

Hochschule. Rund<br />

205 000 Studierende verbrachten<br />

im Hochschuljahr 2011/<br />

2012 im Durchschnitt sechs<br />

Monate an einer Universität in<br />

einem anderen Teilnahmeland.<br />

Damit erhöhte sich die<br />

Zahl der Erasmus-Studierenden<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 7,5 Prozent.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 609<br />

UNESCO: 57 Millionen Kinder ohne Schule<br />

„Whistleblowing“: DFG reagiert auf Kritik<br />

Die Empfehlungen der<br />

Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

(DFG) und der<br />

Hochschulrektorenkonferenz<br />

(HRK) zum Umgang mit wissenschaftlichem<br />

Fehlverhalten<br />

sind von Wissenschaftlern<br />

scharf kritisiert worden. Sie bemängelten<br />

insbesondere die<br />

Passagen zur Vertraulichkeit<br />

des Verfahrens und zum Umgang<br />

mit Hinweisen. In den<br />

Empfehlungen heißt es, die Arbeit<br />

der Ombudspersonen zum<br />

Schutz der Hinweisgeber und<br />

der Betroffenen unterliege<br />

höchster Vertraulichkeit. Diese<br />

sei nicht gegeben, wenn sich<br />

der Hinweisgeber mit seinem<br />

Verdacht zuerst an die Öffentlichkeit<br />

wende. Ein leichtfertiger<br />

Umgang mit Vorwürfen<br />

wissenschaftlichen Fehlverhaltens<br />

könne selbst eine Form<br />

Der Deutsche Bundestag<br />

hat am 27. Juni <strong>2013</strong><br />

nach zweiter und dritter Lesung<br />

die Novelle zum Urheberrecht<br />

verabschiedet, die das<br />

Open-Access-Zweitveröffentlichungsrecht<br />

für öffentlich geförderte<br />

<strong>Forschung</strong> umfasst.<br />

Dabei wurde der Regierungsentwurf<br />

mit den Stimmen der<br />

Regierungsfraktionen gegen<br />

die Stimmen der Opposition<br />

unverändert angenommen.<br />

Urheber dürfen ihre Artikel<br />

wissenschaftlichen Fehlverhaltens<br />

darstellen. Die untersuchende<br />

Einrichtung müsse im<br />

Einzelfall entscheiden, wie sie<br />

mit der Verletzung der Vertraulichkeit<br />

umgehe. Die Unterzeichner<br />

der im Internet veröffentlichten<br />

kritischen Petition<br />

„Kein Redeverbot für akademische<br />

,Whistleblower‘“ befürchten<br />

eine Einschränkung der<br />

Wissenschaftsfreiheit. Es müsse<br />

den Forschern unbenommen<br />

bleiben, den einem Vorwurf zugrundeliegenden<br />

Sachverhalt<br />

zu veröffentlichen.<br />

Die DFG trat dem Vorwurf<br />

entgegen, sie „wolle Hinweise<br />

auf den Verdacht wissenschaftlichen<br />

Fehlverhaltens<br />

erschweren oder gar die<br />

Wissenschaftsfreiheit einschränken“.<br />

Der Grundsatz<br />

der Vertraulichkeit gelte nur<br />

Zweitveröffentlichungsrecht verabschiedet<br />

künftig zwölf Monate nach<br />

Erstveröffentlichung mit Verweis<br />

auf die erste Publikation<br />

im Netz zugänglich machen.<br />

Die Beiträge müssen im Rahmen<br />

einer mindestens zur<br />

Hälfte mit öffentlichen Mitteln<br />

finanzierten <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />

entstanden sein. Dazu gehört<br />

nicht die aus Grundmitteln<br />

finanzierte <strong>Forschung</strong>,<br />

sondern nur die Drittmittelforschung.<br />

Zudem müssen die<br />

Erstbeiträge in einer periodisch<br />

Die 16-jährige Malala<br />

Yousafzai aus Pakistan<br />

hat in einer weltweit beachteten<br />

Rede vor den Vereinten<br />

Nationen in New York das<br />

Recht auf Bildung für Frauen<br />

eingefordert. „Es gab Zeiten,<br />

in denen Frauen die Männer<br />

baten, sich für ihre Rechte<br />

einzusetzen. Aber jetzt machen<br />

wir das selber“, sagte sie.<br />

„Ein Kind, ein <strong>Lehre</strong>r, ein<br />

Buch und ein Stift können die<br />

Welt verändern.“ Extremisten<br />

hätten Angst vor Bildung, der<br />

Schreibstift sei aber mächtiger<br />

als das Schwert. Malala Yousafzai<br />

ist die jüngste Rednerin,<br />

die je vor den Vereinten<br />

Nationen gesprochen hat. Sie<br />

wurde am 9. Oktober 2012 in<br />

Pakistan von einem Taliban<br />

mit vier Schüssen schwer verletzt,<br />

als sie auf dem Weg zur<br />

Schule war. Bereits mit elf<br />

Jahren hatte sie in einem Blog<br />

im Internet darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass Mädchen<br />

von den Taliban am Schulbesuch<br />

gehindert werden. Mädchen<br />

und Frauen werden in<br />

Pakistan immer wieder Opfer<br />

von Angriffen, um sie einzuschüchtern<br />

und sie davon abzuhalten,<br />

Schulen und Universitäten<br />

zu besuchen. In Pakistan<br />

können laut BBC 3,3<br />

Millionen Mädchen unter<br />

neun Jahren nicht die Schule<br />

besuchen. Die Zahl der Kinder<br />

ohne Schulbildung in<br />

dem Land ist die zweithöchste<br />

der Welt. Weltweit gibt es<br />

laut Angaben der UNESCO<br />

57 Millionen Kinder, die keine<br />

Bildungsmöglichkeiten haben.<br />

Yousafzai forderte die<br />

Regierungen der Welt dazu<br />

auf, freie Bildung für alle Kinder<br />

zu ermöglichen.<br />

für Ombudsverfahren, nicht<br />

jedoch für Rezensionen oder<br />

sonstige Publikationsformen.<br />

Kritisiert wurden die Empfehlungen<br />

auch von der Redaktion<br />

der Wissenschaftszeitschrift<br />

„Nature“. In einem Editorial<br />

hieß es, die DFG habe dieses<br />

Mal ihre Empfehlungen „überraschend<br />

dürftig formuliert“.<br />

Sie brächte die Universitäten in<br />

eine schwierige Lage. Die<br />

Hochschulen untersuchten<br />

Vorwürfe wissenschaftlichen<br />

Fehlverhaltens, die gegen sie<br />

selbst vorgebracht worden seien.<br />

Und deshalb würden die<br />

Universitäten gebeten, bedingungslos<br />

Whistleblower zu bestrafen,<br />

sollten sich deren Informationen<br />

nicht bestätigen. Die<br />

DFG solle klarstellen, welche<br />

Sanktionen wann und wie eingesetzt<br />

würden.<br />

mindestens zweimal jährlich<br />

erscheinenden Sammlung veröffentlicht<br />

worden sein. Zweitveröffentlicht<br />

werden dürfen<br />

nur die Manuskripte, nicht die<br />

zitierfähige Erstversion.<br />

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen<br />

und der<br />

Bundesrat hatten beanstandet,<br />

dass die Bestimmung wissenschaftliches<br />

Personal an<br />

Hochschulen weitgehend ausschließe<br />

und die Übergangszeit<br />

zu lang bemessen sei.<br />

KOMMENTAR<br />

Ein großer<br />

Moment<br />

Ironie ist das Ethos unserer<br />

Zeit. Alles und jedes<br />

muss einen zusätzlichen<br />

ironischen Dreh bekommen,<br />

Direktheit ist für viele<br />

unerträglich geworden.<br />

Zu sagen, was man wirklich<br />

meint, wird zum Zeichen<br />

von Naivität, auf die<br />

man herabsieht. Aufrichtig<br />

und einfach sein, ja, sich<br />

selbst nicht so wichtig nehmen<br />

(„Demut“), kommt<br />

nicht vor in den Hipsterkategorien<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Das ironische<br />

Leben ist nach den Worten<br />

einer Wissenschaftlerin<br />

der Princeton University<br />

eine vorläufige Antwort<br />

auf die Probleme, die entstehen<br />

durch zuviel Komfort,<br />

zuviel Geschichte, zuviele<br />

Möglichkeiten. Man<br />

könne sich bestens verstecken<br />

hinter einer ironischen<br />

Maske, drücke sich<br />

dadurch aber vor der Verantwortung.<br />

Was auch immer die Vereinten<br />

Nationen seit Jahrzehnten<br />

verhandeln, es<br />

wird als irrelevant, weil folgenlos<br />

ironisiert. Die Rede<br />

aber, die ein 16-jähriges pakistanisches<br />

Mädchen unlängst<br />

vor den Vereinten<br />

Nationen hielt, hat diesen<br />

Zynismus für wenige Minuten<br />

auf beeindruckende<br />

Weise unterbrochen und<br />

entlarvt. In einem großen<br />

Moment der Humanität<br />

hat Malala Yousafzai der<br />

Welt mit einfachen und<br />

klaren Worten gesagt,<br />

welch große Lebenschance<br />

gerade für Frauen das Menschenrecht<br />

auf freie Bildung<br />

ist. Dafür hat sie ihr<br />

Leben riskiert und dafür<br />

gebührt ihr größter Respekt.<br />

Felix Grigat


610 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Mehr Professorinnen<br />

HRK<br />

Mehr Promotionen von<br />

Fachhochschulabsolventen<br />

Immer mehr Fachhochschulabsolventen werden promoviert.<br />

Dies zeigt die jüngste Befragung der Hochschulrektorenkonferenz<br />

(HRK) bei den Universitäten<br />

und gleichgestellten Hochschulen. In den Jahren 2009,<br />

2010 und 2011 wurden demnach 836 Diplom-Fachhochschulabsolventen<br />

promoviert. Das sind 266 (47%) mehr<br />

als im Dreijahreszeitraum zuvor. Zur Promotion zugelassen<br />

wurden 1 200 Absolventen eines FH-Diploms.<br />

Im Vergleich zum vorherigen Erhebungszeitraum ist<br />

diese Anzahl von 1 224 auf 1 200 leicht gesunken (minus<br />

zwei Prozent).<br />

HRK-Präsident Hippler bewertet diese Entwicklung<br />

als Indikator für die wachsende Durchlässigkeit des<br />

Hochschulsystems: „Universitäten und Fachhochschulen<br />

haben inzwischen sehr gut funktionierende Kooperationsmodelle<br />

entwickelt, die stark zum Anstieg der<br />

Promotionszahlen beigetragen haben.“ Die meisten abgeschlossenen<br />

Promotionsverfahren sind laut HRK<br />

weiterhin in den Ingenieurwissenschaften zu verzeichnen,<br />

gefolgt von den Naturwissenschaften. Die Zahl<br />

der Promovenden, die einen Master von einer Fachhochschule<br />

mitbringen, sei noch zu gering, um aussagekräftig<br />

zu sein. Die Ergebnisse basieren auf den<br />

Rückmeldungen von 89 (von 144 promotionsberechtigten)<br />

Hochschulen.<br />

8 900 Professorinnen forschten<br />

und lehrten im Jahr 2012<br />

an deutschen Hochschulen.<br />

Damit hat sich die Zahl der<br />

Professorinnen im letzten<br />

Jahrzehnt nahezu verdoppelt.<br />

Sie nahm zwischen 2002 und<br />

2012 von knapp 12 auf über<br />

20 Prozent zu. Das gab das<br />

Statistische Bundesamt bekannt.<br />

Während in der Fächergruppe<br />

Sprach- und Kulturwissenschaften<br />

und in der<br />

Fächergruppe Kunst, Kunstwissenschaft<br />

etwa jeder dritte<br />

Lehrstuhl mit einer Frau besetzt<br />

war, lag der Anteil der<br />

Professorinnen in allen anderen<br />

Fächergruppen bei<br />

höchstens 25 Prozent. Die<br />

niedrigsten Frauenanteile gab<br />

es bei den Ingenieurwissenschaften<br />

(zehn Prozent) und<br />

bei Mathematik, Naturwissenschaften<br />

(14 Prozent). Allerdings<br />

ist auch in diesen Fächergruppen<br />

der Anteil im<br />

Vergleich zu 2002 gestiegen.<br />

KMK: Zahl der Master-<br />

Studienplätze reicht aus<br />

Die Zahl der zulassungsbeschränkten<br />

weiterführenden<br />

Master-Studiengänge<br />

hat im Wintersemester<br />

2012/13 zugenommen. An<br />

den Fachhochschulen war<br />

laut Angaben der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) ein<br />

Zuwachs der Zulassungsbeschränkungen<br />

bei Master-<br />

Studiengängen von 34,7 auf<br />

42,1 Prozent festzustellen.<br />

An den Universitäten sei ein<br />

Anstieg von 20,7 Prozent auf<br />

21,6 Prozent zu verzeichnen.<br />

Insgesamt seien drei Viertel<br />

aller Master-Studiengänge<br />

zulassungsfrei. Damit steht<br />

nach Ansicht der KMK immer<br />

noch ein ausreichendes<br />

Maß an Master-Studienplätzen<br />

bereit.<br />

Die erste bundesweit repräsentative<br />

Befragung der<br />

Studenten, die gerade ein<br />

Masterstudium beginnen, hat<br />

unterdessen ergeben, dass 32<br />

Prozent der Befragten mit<br />

Beginn des Masters den Studienbereich<br />

wechselten. Vier<br />

Fünftel von ihnen gaben an,<br />

zwischen dem Erststudium<br />

und dem Masterstudium einen<br />

starken Zusammenhang<br />

zu sehen. Fast 40 Prozent<br />

wechselten zum Masterstudium<br />

an eine andere Hochschule.<br />

Dies bedeute laut der<br />

HIS Hochschulinformationssystem,<br />

der Übergang vom<br />

Bachelor zum Master motiviere<br />

eher zum Wechsel der<br />

Hochschule, als dies bei den<br />

traditionellen, nicht-gestuften<br />

Studiengängen der Fall gewesen<br />

sei. Die Wahl der Hochschule<br />

erfolge dabei meist<br />

nach fachlichen Interessen.<br />

Auch die Möglichkeit,<br />

beim Übergang vom Bachelor<br />

zum Master die Hochschulart<br />

– also von der Fachhochschule<br />

an die Uni oder<br />

umgekehrt – zu wechseln,<br />

werde genutzt. Die befragten<br />

Masterstudienanfänger<br />

wechseln in erster Linie von<br />

einer Fachhochschule zur<br />

Universität. 21 Prozent dieser<br />

Wechsler verfügten über eine<br />

Fachhochschulreife, so dass<br />

der Erstabschluss an einer<br />

Fachhochschule ihnen erstmals<br />

die Möglichkeit bot, ein<br />

Studium an einer Universität<br />

aufzunehmen.<br />

Laut HIS studierten 95<br />

Prozent ihr Wunschfach,<br />

mehr als drei Viertel (78 Prozent)<br />

auch an der gewünschten<br />

Hochschule. Der Übergang<br />

vom Erststudium in das<br />

Masterstudium erfolgte überwiegend<br />

(bei 82 Prozent)<br />

nahtlos.<br />

Die Mehrheit der Studierenden<br />

habe ein Zulassungsoder<br />

Eignungsverfahren<br />

durchlaufen. Etwa zwei Drittel<br />

der Studierenden (68 Prozent)<br />

mussten zwischen zwei<br />

und vier Zugangsvoraussetzungen<br />

erfüllen. Bei einem<br />

Wechsel erwarten die Hochschulen<br />

insbesondere häufiger<br />

eine Motivationsbegründung.<br />

Der Bericht wurde<br />

vom Bundesministerium für<br />

Bildung und <strong>Forschung</strong> finanziert.<br />

Neue W 2-Besoldung in Rheinland-Pfalz<br />

Das W 2-Grundgehalt in<br />

Rheinland-Pfalz ist mit<br />

Besoldungsgesetz vom 18. Juni<br />

<strong>2013</strong> rückwirkend zum<br />

1. Januar <strong>2013</strong> um 240 Euro<br />

erhöht worden. Das Grundgehalt<br />

beträgt nun nicht mehr<br />

4 652,70 Euro, sondern<br />

4 892,70 Euro. In Rheinland-<br />

Pfalz findet eine Konsumtion<br />

in Anbetracht der W 2-<br />

Grundgehaltserhöhung statt.<br />

Der Erhöhungsbetrag wird<br />

auf die Berufungs- und Bleibeleistungsbezüge<br />

sowie besondere<br />

Leistungsbezüge angerechnet,<br />

die laufend monatlich<br />

gezahlt werden, über<br />

deren Gewährung bis zum<br />

31. Dezember entschieden<br />

worden ist und deren Zahlung<br />

bis zu diesem Zeitpunkt<br />

begonnen hat. Leistungsbezüge<br />

sind bis zu einem Betrag<br />

von 150 Euro als anrechnungsfreier<br />

Sockelbetrag zu<br />

betrachten. Eine Erhöhung<br />

der W 3- und W 1-Grundgehälter<br />

hat nicht stattgefunden.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 611<br />

Fundsachen<br />

Anschauungsfrei<br />

„Die Wissenschaft wiederum ist eine<br />

von ihren Funktionären völlig anschauungsfrei<br />

behandelte Masse von Zahlen.<br />

Zahlen, die steigen müssen, damit sie<br />

als Erfolgszahlen gelten. Mehr Studenten,<br />

egal ob studierend oder nicht,<br />

mehr Publikationen, egal ob gelesen<br />

oder nicht, mehr Drittmittel, egal ob<br />

die <strong>Forschung</strong> sie braucht oder nur dafür<br />

sorgt, dass sie abfließen.“<br />

Jürgen Kaube; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 4. Juli <strong>2013</strong><br />

Mahnung<br />

„Wir müssen den jungen Menschen<br />

klarmachen, dass das berufliche Glück<br />

nicht allein an einem Studium hängt.<br />

Es stimmt nicht, dass man ohne den<br />

Besuch einer Hochschule im Leben<br />

nichts werden kann. Früher galt: Mach<br />

erst mal eine ordentliche <strong>Lehre</strong>, dann<br />

kannst du immer noch an die Hochschule<br />

gehen. Das ist auch heute nicht<br />

falsch – zumal, wenn man sich die hohe<br />

Zahl von Studienabbrechern ansieht.<br />

Es hilft nichts, einen jungen Menschen<br />

zu überfordern.“<br />

Erich Schweitzer, Präsident des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertags (DIHK);<br />

zitiert nach Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

vom 7. Juli <strong>2013</strong><br />

Sonderangebot<br />

„Doktortitel24.de feiert Geburtstag: Sie<br />

erhalten ab jetzt eine Woche lang den<br />

echten Doktortitel für nur 23,00 Euro<br />

anstatt 49,00 Euro. Alle Kosten sind<br />

bereits inbegriffen – nutzen Sie diese<br />

einmalige Aktion! Werden Sie zum<br />

V.I.P. und führen Sie Ihren Doktortitel.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Doktortitel-Team!.“<br />

Aus einer E-Mail<br />

„Ich lese nicht viel. Wegen meiner Brille<br />

hält man mich für einen Intellektuellen,<br />

der darauf brennt, nach Feierabend<br />

Kierkegaard zu lesen oder Bleistiftnotizen<br />

in Aufsätze über Hegel zu schreiben.<br />

Das ist aber ein Irrtum. Mein erstes<br />

Buch las ich mit achtzehn. Und<br />

zwar nur, um die Mädchen zu beeindrucken.<br />

Ich war ein guter Sportler,<br />

aber das glaubt mir niemand.“<br />

Woody Allen in einem Interview mit<br />

dem Zeit-Magazin<br />

Stil<br />

Kreativität<br />

„Nur auf dem Boden harter Arbeit bereitet sich normalerweise<br />

der Einfall vor.“<br />

Max Weber (1864 bis 1920)<br />

„sehr geehrter Herr ...<br />

es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen<br />

das ich mein Referat (...) heute leider<br />

nicht halten kann.<br />

ich bitte um Entschuldigung das ich<br />

mich erst jetzt diesbezüglich melde.<br />

falls es möglich ist, bitte ich um eine<br />

Verschiebung des Termins wenn einer<br />

der Referenten noch mit mir Tauschen<br />

Könnte.<br />

Ich hoffe diese Nachricht erreicht sie<br />

noch rechtzeitig damit sie nicht vor die<br />

Wand laufen.<br />

m.f.G.“<br />

E-Mail eines Studenten<br />

Geistvoll<br />

„Wissenschaftler glauben daran, dass<br />

sich jeder Vorgang, inklusive aller Angelegenheiten<br />

der Menschen, auf<br />

Grund von Naturgesetzen ereignet.<br />

Deswegen wird kein Wissenschaftler<br />

daran glauben können, dass der Lauf<br />

der Dinge von einem übernatürlich manifestierten<br />

Wunsch wie einem Gebet,<br />

beeinflusst werden kann. ... Gleichzeitig<br />

wird jeder, der sich ernsthaft mit Wissenschaft<br />

beschäftigt, irgendwann zu<br />

der Überzeugung kommen, dass sich in<br />

den Gesetzen des Universums ein Geist<br />

manifestiert, der dem Geist der Menschen<br />

weit überlegen ist. So führt die<br />

Beschäftigung mit der Wissenschaft zu<br />

einem sehr eigenen religiösen Gefühl,<br />

das sich allerdings gewaltig von der Religiosität<br />

eines naiveren Menschen unterscheidet.“<br />

Albert Einstein im Jahr 1936; zitiert nach<br />

Süddeutsche Zeitung vom 17. Juli <strong>2013</strong><br />

Der beste Maßstab<br />

„Wie gut man als Universität ist, weiß<br />

man erst, wenn man sieht, was die eigenen<br />

Absolventen 25 Jahre nach dem<br />

Examen aus ihrem Leben gemacht haben.<br />

Denn unter dem Strich zählt doch<br />

vor allem eins: Wie bereiten wir die<br />

jungen Männer und Frauen an unserer<br />

Hochschule darauf vor, in die Welt hinauszugehen<br />

und auf die eine oder andere<br />

Art ein erfülltes Leben zu führen?<br />

Deshalb meine ich, dass unsere Absolventen<br />

der beste Maßstab unseres Erfolgs<br />

sind.“<br />

Shirley Tilghman, Präsidentin der<br />

Princeton University; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 2. Juni <strong>2013</strong><br />

Brillenträger<br />

Werbung<br />

„Zu den wichtigsten latenten Funktionen der Werbung gehört<br />

es, Leute ohne Geschmack mit Geschmack zu versorgen.“<br />

Niklas Luhmann (1927 bis 1998)


612 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

„ Alle wollen ja nur unser Bestes“<br />

Über Beobachter der Beobachter, Freiheit und Sicherheit<br />

| JOCHEN H ÖRISCH | Die Enthüllungen des US-Amerikaners<br />

Edward Snowden über die Abhörmaßnahmen der amerikanischen und<br />

britischen Geheimdienste haben Politik und Öffentlichkeit in Deutschland<br />

irritiert. Was bedeuten sie medientheoretisch? Gibt es einen anthropologischen<br />

Hintersinn?<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Die Welt ist voller<br />

Beobachter: Die amerikanischen und<br />

britischen Geheimdienste überwachen<br />

die Welt, sie werden von anderen Geheimdiensten<br />

beobachtet, von „Whistleblowern“<br />

entlarvt, von der Presse beobachtet,<br />

die wiederum wir beobachten.<br />

Was geschieht da?<br />

Jochen Hörisch ist Professor für Neuere<br />

deutsche Literatur und Medienanalyse an<br />

der Universität Mannheim.<br />

Jochen Hörisch: Etwas Eigentümliches,<br />

gewissermaßen die mediale Säkularisierung<br />

eines theologischen Modells. Der<br />

monotheistische Gott wurde traditionell<br />

als Letztbeobachter konzipiert, er<br />

sieht alles („wie unfein“, bemerkte<br />

Nietzsche), lässt sich selbst aber nur bedingt<br />

in die Karten schauen. Theologen<br />

beobachten jedoch seit jeher den Letztbeobachter<br />

Gott, sind also die eigentlich<br />

unfrommen bis satanisch-hybriden<br />

Frevler. Sie zeigen (paradox = religionskritisch),<br />

dass es keinen finalen, seinerseits<br />

unbeobachtbaren Letztbeobachter<br />

gibt. Geheimdienste beobachten alles<br />

und müssen damit rechnen, dass sie ihrerseits<br />

besonders aufmerksam beobachtet<br />

werden (sei es von anderen Geheimdiensten,<br />

Filmregisseuren, Romane<br />

schreibenden Ex-Geheimdienstlern,<br />

kritischen Journalisten etc.). Diese Entwicklung<br />

folgt einem medienhistorischen<br />

Großtrend, von dem Dürrenmatts<br />

Roman „Der Auftrag oder Vom<br />

Beobachten des Beobachters der Beobachter“<br />

erzählt hat: der zunehmenden<br />

Symmetrisierung und Paradoxierung<br />

von Beobachtungsverhältnissen.<br />

F&L: Jeder Beobachter hat einen „blinden<br />

Fleck“. Können Sie einen solchen<br />

benennen?<br />

Jochen Hörisch: Der ist leicht zu benennen,<br />

und dennoch streift diese Benennung<br />

ein Tabu. Sie verletzt nämlich.<br />

Denn es gibt nur drei Möglichkeiten –<br />

erstens: diejenigen, die sich jetzt empört<br />

zeigen, waren nicht die hellsten, aufmerksamsten,<br />

kritischsten Köpfe. Ich<br />

akzeptiere den Vorwurf, arrogant zu<br />

sein, wenn ich sage: mich haben die<br />

Enthüllungen der letzten Zeit nicht verblüfft,<br />

wohl aber die allgemeine Verblüffung<br />

darüber. Zweite Möglichkeit: viele<br />

unter denen, die jetzt als uninformierte<br />

und verblüffte Nichtdurchblicker dastehen,<br />

die genau diese ihre Negativqualität<br />

unbeobachtet und unkommentiert<br />

lassen wollen und die nun ihre Kränkung<br />

durch Empörung kompensieren,<br />

blickten doch durch und machten sich<br />

keine Illusionen, haben aber stillgehalten,<br />

nicht recherchiert oder ihrerseits<br />

nichts gesagt – auch keine gute Option.<br />

Was ist die dritte Möglichkeit? Der blinde<br />

Fleck in meiner Beobachtung!<br />

F&L: Ist es nicht beruhigend zu wissen,<br />

wenn jemand darauf achtet, dass –<br />

kindlich gesprochen – uns „nichts Böses<br />

geschieht“? Wollen wir also geradezu<br />

beobachtet werden, um Aufmerksamkeit<br />

und Sicherheit zu erlangen?<br />

Jochen Hörisch: Eindeutig ja! Unser<br />

Leben beginnt mit einem Schrei nach<br />

Aufmerksamkeit. Nicht beachtet und<br />

beobachtet zu werden zählt zum


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 613<br />

Schlimmsten, was Neugeborenen und<br />

Heranwachsenden zustoßen kann.<br />

Auch für Erwachsene gilt: Es gibt nur<br />

eines, was schlimmer ist als systematisch<br />

beobachtet zu werden – systematisch<br />

nicht beobachtet zu werden, uninteressant<br />

zu sein. Es adelt ungemein,<br />

wenn sich ein Geheimdienst für das interessiert,<br />

was man treibt. Ich fürchte,<br />

mit der Kränkung leben zu müssen,<br />

dass meine Arbeiten für den NSA uninteressant<br />

sind. Aber ernsthaft: es beruhigt<br />

natürlich viele, fast alle, auch diejenigen,<br />

die das nicht so sagen, wenn wir<br />

wissen, dass der US-Geheimdienst etwa<br />

die Sauerland-Gruppe identifiziert und<br />

den deutschen Behörden entsprechende<br />

Hinweise gegeben hat. Und es empört<br />

zu Recht, wenn die deutschen Behörden<br />

die NSU-Terroristen nicht auf<br />

dem Schirm hatten. Ich wäre nicht verblüfft,<br />

wenn herauskäme, dass nicht der<br />

Verfassungsschutz einen V-Mann beim<br />

NSU, sondern der NSU einen V-Mann<br />

beim Verfassungsschutz hatte. Und ich<br />

freue mich, dass Telefonate und Mails<br />

von Bankstern wie Notheiß und<br />

Drumm abgefangen und publik gemacht<br />

wurden.<br />

F&L: Geht es so weit, dass wir unsere<br />

Überwacher, den „Großen Bruder“, am<br />

Ende noch lieben lernen?<br />

Jochen Hörisch: Das ist eine Frage der<br />

Psychodisposition. Viele, wohl allzuviele<br />

missverstehen ihr Geborgenheitsbedürfnis<br />

und wollen im Gefühl leben, geschützt<br />

zu sein. Sie vertrauen etwa darauf,<br />

dass Gott bei ihnen ist alle Tage bis<br />

an der Welt Ende – Gott als Idealfigur<br />

des liebevollen Überwachers. Der Priester<br />

oder der Leiter der Odenwaldschule<br />

kann dann dieses Geborgenheitsbedürfnis<br />

missbrauchen – genau in dem Maße,<br />

in dem wir die Einsicht verdrängen,<br />

dass Misstrauen eine Produktivkraft<br />

sein kann. Schon rein funktional geboten<br />

ist aber auch das Misstrauen in das<br />

Misstrauen – nur mit Misstrauen (ist<br />

das Wasser aus der Leitung vergiftet?)<br />

lässt sich einfach nicht leben.<br />

F&L: Für die einen ist der Whistleblower<br />

Edward Snowden ein Held, für die<br />

anderen ein Verräter. Was meinen Sie?<br />

Jochen Hörisch: Ich kenne Edward<br />

Snowden nicht persönlich, mir liegen<br />

auch keine Geheimdienstinformationen<br />

über ihn vor, und also zögere ich systematisch,<br />

ihn zu charakterisieren. Wohl<br />

aber ist mir sein Typus kulturhistorisch<br />

vertraut: dreißigjährig (wie Jesus, als<br />

sein öffentliches Wirken beginnt), für<br />

viele eine Erlöserfigur, für andere ein<br />

seltsamer Heiliger, einer, der seine<br />

Foto: picture-alliance<br />

Sphäre (er war ja NSA-Mitarbeiter!) gewechselt<br />

hat, kurzum: ein Konvertit<br />

und interessant wie alle Konvertiten.<br />

Aber er kommt aus seiner Herkunftssphäre<br />

nicht recht heraus: Die chinesischen,<br />

russischen und ecuadorianischen<br />

Geheimdienste, die, darüber machen<br />

wir uns keine Illusionen, auch gerne so<br />

fit wären wie der US- und UK-Geheimdienst,<br />

dürften sich nun sehr für sein<br />

Wissen interessieren. Und Snowden<br />

wird alle Paradoxien der Geheimdienstwelt<br />

durchleiden, also einen Passionsweg<br />

beschreiten.<br />

F&L: Müssen wir zwangsläufig auf Freiheit<br />

verzichten, um sicher leben zu können?<br />

Jochen Hörisch: Ja, Freiheit und Sicherheit<br />

liegen im Streit. Wer die Freiheit<br />

und den Reiz des Alpinismus oder des<br />

Drachenfliegens genießt, muss (und will<br />

wohl auch!) um sein Leben fürchten.<br />

Die Briten, bekanntlich besonders freiheitssensibel,<br />

akzeptieren deutlich mehr<br />

Videoüberwachungen auf öffentlichen<br />

Plätzen als wir in Deutschland. Aber<br />

natürlich gilt auch die Umkehrung (und<br />

eben das macht die Diskussion so<br />

schwierig!): wer auf Freiheit verzichtet,<br />

kann die Unsicherheit steigern. Denn<br />

nur freie Kritik kann auf bedrohliche<br />

Defizite aufmerksam machen. Nordkorea<br />

ist wohl das unfreiste Land der Welt<br />

– und das mit der unsichersten Zukunft.<br />

F&L: Warum empören sich so wenige<br />

Bürger?<br />

Jochen Hörisch: Möglicherweise sind<br />

sie klüger als die Empörungsmedien.<br />

Sie wissen oder ahnen doch zumindest,<br />

dass die moralische Distinktion „gutböse“<br />

analytisch nicht sehr produktiv,<br />

also keine „gute“ Unterscheidung ist.<br />

Alle, die Geheimdienste wie ihre Kritiker,<br />

wollen ja nur das Gute – gar unser<br />

Bestes (sie bekommen das auch häufig).<br />

Und genau das ist das Problem.<br />

F&L: Was bleibt für den Einzelnen?<br />

Jochen Hörisch: Sehr konkret: man<br />

muss bei Facebook nicht mitmachen.<br />

Und für Professoren: niemand zwingt<br />

uns, auf die beobachtbaren Kennzahlen<br />

(Drittmitteleinwerbung, Ranking, Quotation-Index<br />

etc.) zu achten. Man kann<br />

auch auf die von Humboldt beschworene<br />

Einsamkeit des Forschers vertrauen<br />

– und gerade dann etwas leisten, was<br />

wert ist, beobachtet zu werden.


614 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Computerüberwachung<br />

Methoden und Möglichkeiten<br />

| HANNES F EDERRATH | Die US-amerikanische NSA<br />

mit dem Überwachungsprogramm PRISM und auch der britische Nachrichtendienst<br />

mit einem Spionageprogramm namens Tempora spähen die Kommunikation<br />

von europäischen Staaten und Bürgern aus. Mit welchen technischen<br />

Methoden tun sie dies? Wie werten sie die ausgespähten Daten aus?<br />

Die National Security Agency<br />

(NSA) gilt zurecht als einer<br />

der mächtigsten Nachrichtendienste<br />

der Welt. Bereits vor mehr als<br />

25 Jahren wurde mit Unterstützung seiner<br />

Verbündeten globale Überwachung<br />

betrieben. Das Satellitenüberwachungssystem<br />

Echelon wurde von der westlichen<br />

UKUSA-Alliance betrieben und<br />

lieferte seit etwa 1970 Informationen<br />

über die Lage im Ostblock. Obwohl<br />

Deutschland der UKUSA-Alliance<br />

nicht angehörte, wurde auch von deutschem<br />

Boden aus abgehört.<br />

Die inzwischen stillgelegte<br />

Bodenstation in Bad Aibling<br />

zeugt davon.<br />

Zwölf Jahre nach dem<br />

Mauerfall beschäftigte sich<br />

das EU-Parlament mit Echelon<br />

und stellte in seinem „Bericht über<br />

die Existenz eines globalen Abhörsystems“<br />

(AZ: A5-0264/2001) fest, „…<br />

dass nunmehr kein Zweifel mehr daran<br />

bestehen kann, dass das System nicht<br />

zum Abhören militärischer, sondern zumindest<br />

privater und wirtschaftlicher<br />

Kommunikation dient, …“. Interessant<br />

an dem Bericht des EU-Parlaments ist,<br />

dass man damals vor zwölf Jahren feststellte,<br />

„… dass die technischen Kapazitäten<br />

dieses Systems wahrscheinlich bei<br />

»Die Speicherung aller Inhaltsdaten<br />

aller Kommunikationsverbindungen<br />

ist weder möglich noch sinnvoll.«<br />

Weitem nicht so umfangreich sind, wie<br />

von den Medien teilweise angenommen“<br />

(http://tinyurl.com/A5-0264).<br />

Allerdings stellte bereits 2001 die<br />

stellvertretende Vorsitzende des Echelon-Untersuchungsausschusses<br />

im EU-<br />

Parlament Ellie Plooij (Niederlande)<br />

fest: „Geheimdiensten sind, was das Abhören<br />

betrifft, durch nationale Gesetze<br />

Grenzen gesetzt. Es gibt aber keine Regeln<br />

für grenzüberschreitendes Abhören.<br />

Das ist ein großer Mangel beim<br />

Schutz der internationalen Kommunikation.<br />

Wir müssen diesbezüglich internationale<br />

Abkommen schließen, zunächst<br />

innerhalb der EU, dann in größerem,<br />

internationalem Rahmen“<br />

(http://tinyurl. com/Plooij).<br />

AUTOR<br />

Neue technische Möglichkeiten<br />

Die Größenordnungen, in denen die<br />

NSA auch deutsche Kommunikationsverbindungen<br />

überwachen soll – hier ist<br />

die Rede von bis zu 500 Millionen Datensätzen<br />

pro Monat – zeigen, dass die<br />

heutigen technischen Möglichkeiten in<br />

vollem Umfang genutzt werden<br />

(http://tinyurl.com/xkeyscore).<br />

Für den Überwacher stellen sich dabei<br />

zwei Probleme. So muss er erstens<br />

zur Datengewinnung nah genug an die<br />

für ihn relevanten Kommunikationsverbindungen<br />

kommen. Dann kann er sowohl<br />

Verbindungsdaten, d.h. wer wann<br />

und ggf. von wo aus mit welchen Kommunikationspartnern<br />

wie lange kommuniziert<br />

hat, als auch die Inhaltsdaten<br />

der Kommunikation mitlesen. Während<br />

die Verbindungsdaten nur wenige hundert<br />

bis tausend Byte umfassen und damit<br />

im vollen Umfang alle Verbindungsdaten<br />

aller Nutzer für immer gespeichert<br />

werden können, ist die Speicherung<br />

aller Inhaltsdaten aller Kommunikationsverbindungen<br />

weder<br />

möglich noch sinnvoll, auch wenn<br />

teilweise in den Medien (http://tinyurl.com/BildPRISM)<br />

berichtet<br />

wurde, die NSA speichere alle Inhaltsdaten<br />

für wenigstens drei bis<br />

sechs Monate. Dementsprechend erfolgt<br />

zweitens eine Datenfilterung in<br />

Echtzeit: Die für den Überwacher interessanten<br />

Inhaltsdaten werden aus den<br />

gigantischen Datenströmen z.B. anhand<br />

von Schlüsselwortlisten, nach Senderund<br />

Empfängeradressen, genutzten<br />

Diensten (E-Mail, Chat, aufgerufene<br />

Webseiten) herausgesucht und gespeichert.<br />

Eigentlich ist die Verschlüsselung<br />

und damit der Schutz sensibler Inhalts-<br />

Professor Hannes Federrath ist Leiter des Arbeitsbereichs Sicherheit in Verteilten Systemen am Fachbereich Informatik der Universität<br />

Hamburg. Seine <strong>Forschung</strong>sinteressen umfassen die Sicherheit mobiler Systeme, Kryptographie, Datenschutztechniken im Internet sowie<br />

technische und organisatorische Aspekte der Informationssicherheit.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 615<br />

Foto: picture-alliance<br />

daten inzwischen technisch recht einfach<br />

lösbar, zumindest bei der E-Mail-<br />

Kommunikation. Voraussetzung ist,<br />

dass sich die Kommunikationspartner<br />

vorher auf ein Verfahren wie S/MIME<br />

oder GnuPG einigen und kryptographische<br />

Schlüssel miteinander austauschen.<br />

S/MIME ist bereits in den meisten<br />

E-Mail-Programmen enthalten,<br />

allerdings haben private<br />

Nutzer meist Probleme beim Erzeugen<br />

und beim Austausch der<br />

Schlüssel. Beim GnuPG-Verfahren<br />

muss zusätzliche Software<br />

auf dem Rechner installiert werden, dafür<br />

ist die Schlüsselerzeugung unkomplizierter<br />

als bei S/MIME. Auch das<br />

verschlüsselte Websurfen gelingt inzwischen<br />

problemlos: HTTPS ist wie S/MI-<br />

ME oder GnuPG Ende-zu-Ende-verschlüsselt,<br />

d.h. niemand kann auf den<br />

Leitungen oder den Routern mitlesen.<br />

Während Inhaltsdaten durch Endezu-Ende-Verschlüsselung<br />

(sofern sie<br />

eingesetzt wird) heute gut geschützt<br />

werden können, gelingt der Schutz der<br />

Verbindungsdaten nicht annähernd so<br />

gut. Zwar ist es technisch möglich, alle<br />

Kommunikationsleitungen und Funkstrecken<br />

komplett zu verschlüsseln, also<br />

sowohl Inhaltsdaten als auch Verbindungsdaten<br />

vor Außenstehenden zu<br />

»In der Praxis werden aus<br />

Unvorsichtigkeit werden noch zu viele<br />

Daten unverschlüsselt übertragen.«<br />

schützen; damit wäre eine Überwachung<br />

der Kommunikationsleitungen<br />

für einen Nachrichtendienst eigentlich<br />

wenig gewinnbringend. In der Praxis<br />

werden jedoch aus Unvorsichtigkeit<br />

noch immer genügend viele Inhaltsund<br />

Verbindungsdaten unverschlüsselt<br />

übertragen und stehen somit auch Außenstehenden<br />

zur Verfügung (http://tinyurl.com/TAT14).<br />

Alle Router zwischen den Kommunikationspartnern<br />

benötigen für ihre<br />

Funktion die unverschlüsselten Verbindungsdaten<br />

(Adressen). Hier setzt das<br />

heute bekannte Überwachungsszenario<br />

von Nachrichtendiensten an: Neben der<br />

Überwachung der Kommunikationsverbindungen<br />

von außen, wie sie bereits<br />

bei Echelon praktiziert<br />

wurde, werden mit Wissen<br />

und Unterstützung der<br />

Netzbetreiber auch Daten<br />

innerhalb der Kommunikationsnetze<br />

erhoben und<br />

gespeichert. Hierzu laufen auf den<br />

Routern und Servern des Netzbetreibers<br />

sog. Sniffer-Programme, die alle<br />

Verbindungsdaten speichern und die<br />

o.a. Datenfilterung vornehmen.<br />

Der Einsatz von Sniffer-Programmen<br />

durch sog. Bedarfsträger (Sicherheitsbehörden<br />

und Strafverfolger) wird<br />

ebenfalls schon seit vielen Jahren praktiziert.<br />

In Deutschland kann ein Richter


616 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

auf der Grundlage der §§ 100a,b der<br />

Strafprozessordnung (StPO) die zeitlich<br />

begrenzte Überwachung der Telekommunikation<br />

eines Anschlusses anordnen.<br />

Im Internetzeitalter betrifft dies<br />

natürlich neben dem (Mobil)-Telefon<br />

auch die gesamte Internetkommunikation.<br />

In Deutschland werden z.B. sog. SI-<br />

NA-Boxen zur Überwachung eingesetzt.<br />

Bei den großen Internet Service<br />

»Die hohe Komplexität der Systeme<br />

ist kaum beherrschbar.«<br />

»Die Möglichkeiten der konkreten<br />

Strafverfolgung sind teilweise<br />

erschreckend gering.«<br />

Providern administriert und konfiguriert<br />

teilweise von staatlichen Stellen<br />

abgeordnetes Personal diese Geräte direkt<br />

vor Ort.<br />

In den USA wurde wenigstens bis<br />

2001 bei der Überwachung mit dem<br />

sog. Carnivore-System gearbeitet, zudem<br />

kam auch kommerzielle Software<br />

zum Einsatz (http://tinyurl.com/<br />

bu34sht).<br />

Spezielle technische Vorkehrungen<br />

zur Überwachung müssen vom Netzbetreiber<br />

heute kaum noch getroffen werden.<br />

Die Betriebssysteme von Servern<br />

und Routern verfügen von jeher über<br />

technische Protokollierungs- und Überwachungsfunktionen<br />

zur Fehleranalyse.<br />

Mit den staatlichen Überwachungsanforderungen<br />

wurden außerdem internationale<br />

technische Schnittstellendefinitionen<br />

geschaffen, die von den Netzbetreibern<br />

umzusetzen sind; andernfalls<br />

erhalten diese keine Netzbetreiber-Lizenz<br />

(http://tinyurl.com/k65ys4g).<br />

Da die heute verfügbaren Hacker-<br />

Tools im Internet nicht nur kostenlos,<br />

sondern auch sehr leistungsfähig sind,<br />

werden sie vermutlich auch von Sicherheitsbehörden<br />

eingesetzt. Allerdings ist<br />

es extrem unwahrscheinlich, dass eine<br />

Überwachung von deutschen Kommunikationsverbindungen<br />

und bei deutschen<br />

Netzbetreibern durch (ausländische)<br />

Sicherheitsbehörden im großen<br />

Stil ohne deren Wissen und mit Hackermethoden<br />

erfolgt, d.h. durch unbemerktes<br />

Eindringen in die Server und<br />

Router des Netzbetreibers: Die Ausleitung<br />

der überwachten Daten zum Bedarfsträger<br />

verursacht erkennbare Netzlast,<br />

die jedes Frühwarnsystem (Intrusion<br />

Detection) melden würde. Außerdem<br />

erfordert eine effektive Überwachung<br />

die fortlaufende Nachsteuerung<br />

der Datenfilterung.<br />

Grenzen der Überwachung<br />

Obwohl nach den Enthüllungen der geheimen<br />

NSA-Spähprogramme der Eindruck<br />

entstehen mag, staatliche Stellen<br />

könnten heute uneingeschränkt jede<br />

Kommunikation<br />

weltweit mitlesen,<br />

sind die Möglichkeiten<br />

der konkreten<br />

Strafverfolgung<br />

teilweise erschreckend gering.<br />

Dies hat zwei Ursachen:<br />

Erstens sammeln die Überwachungsprogramme<br />

Daten massenhaft<br />

verdachtsunabhängig, aber eben auch<br />

unspezifisch. So wurden beispielsweise<br />

auch in Deutschland legal und für kurze<br />

Zeit auf der Grundlage der EU-Richtlinie<br />

2006/24/EG zur Vorratsdatenspeicherung<br />

für sechs Monate alle Verbindungsdaten<br />

von Nutzern gespeichert.<br />

Nachdem das Bundesverfassungsgericht<br />

im Jahr 2010 die Umsetzung der<br />

Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig<br />

erklärt hatte, wurde deren<br />

»Das Bundesverfassungsgericht hat 2008<br />

der Online-Durchsuchung mittels<br />

›Bundestrojaner‹ sehr enge Grenzen<br />

gesetzt.«<br />

Wirkung auf die Strafverfolgung wissenschaftlich<br />

untersucht und festgestellt,<br />

dass sie keinen messbaren Einfluss auf<br />

die Aufklärungsquoten von Straftaten<br />

hat (http://tinyurl.com/73a7oxn).<br />

Zweitens können sich Straftäter<br />

ebenso wie unbescholtene Bürger der<br />

Totalüberwachung mit Hilfe von Selbstschutzwerkzeugen<br />

wie Verschlüsselung<br />

(GnuPG, S/MIME) und Anonymisierungsdiensten<br />

(TOR,<br />

JonDos) recht wirkungsvoll<br />

entziehen.<br />

Da dies auch der Gesetzgeber<br />

erkannt hat,<br />

wurde mit der Neufassung<br />

des BKA-Gesetzes<br />

im Jahr 2008 in § 20k die Möglichkeit<br />

einer sog. Online-Durchsuchung<br />

eingeführt. Hierbei geht es um die Datenbeschaffung<br />

an der Quelle (bzw.<br />

Senke) einer Kommunikation (sog.<br />

Quellen-Telekommunikationsüberwachung,<br />

kurz: Quellen-TKÜ) (http://tinyurl.com/BKAG20k).<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat<br />

2008 der Online-Durchsuchung mittels<br />

„Bundestrojaner“ sehr enge Grenzen<br />

gesetzt und ein neues Grundrecht auf<br />

Gewährleistung der Vertraulichkeit und<br />

Integrität informationstechnischer Systeme<br />

(Computergrundrecht) formuliert.<br />

Demnach darf präventiv nur überwacht<br />

werden, wenn dies zur Abwehr einer<br />

konkreten Gefahr für ein überragend<br />

wichtiges Rechtsgut richterlich angeordnet<br />

ist (http://tinyurl.com/BvR37007).<br />

Hintergrund ist die Absicht der Sicherheitsbehörden,<br />

die verschlüsselte<br />

Kommunikation noch vor dem Verschlüsseln<br />

(bzw. nach dem Entschlüsseln)<br />

beim Verdächtigen oder seinem<br />

Kommunikationspartner mitzulesen.<br />

Hierzu muss jedoch in einen fremden<br />

Rechner eingebrochen werden, um die<br />

Spähsoftware direkt dort zu betreiben.<br />

Ein Abhören der Daten beim Netzbetreiber<br />

wäre wirkungslos, da diese verschlüsselt<br />

sind.<br />

Alle Möglichkeiten werden<br />

genutzt<br />

Carnivore, Echelon und PRISM zeigen,<br />

dass die jeweils aktuellen technischen<br />

Möglichkeiten zur Computerüberwachung<br />

durch<br />

US-amerikanische<br />

staatliche<br />

Stellen auch<br />

tatsächlich genutzt<br />

werden.<br />

Auch deutsche<br />

Sicherheitsbehörden<br />

verfügen über ähnliche technische<br />

Möglichkeiten zur Überwachung<br />

der Kommunikation. Nahezu unbegrenzter<br />

preisgünstiger Speicher führt<br />

schon heute zur dauerhaften Speichermöglichkeit<br />

von Verbindungsdaten.<br />

Angesichts der massiven Bedrohungen<br />

durch Schadsoftware und Schnüffelprogramme<br />

gehört der Umgang mit<br />

Risiken heute ganz selbstverständlich<br />

zum Computeralltag. Wichtig ist es, Risiken<br />

zu vermeiden, wann immer dies<br />

möglich ist, immer alle Softwareupdates<br />

einzuspielen, technische Mechanismen<br />

wie Verschlüsselung und Anonymisierung<br />

einzusetzen, wo dies sinnvoll ist,<br />

und selbst dann muss man darauf hoffen,<br />

dass es keine verborgenen Sicherheitslücken<br />

gibt. Ursache ist die hohe<br />

Komplexität der Systeme, die kaum beherrschbar<br />

ist. Dies macht es Hackern<br />

und Überwachern meist viel zu leicht.


In Verstetigung des Ars legendi-Preises für exzellente Hochschullehre, den der Stifterverband<br />

alljährlich auf Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz für hervorragende Hochschullehre<br />

verleiht, loben der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung,<br />

die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Gesellschaft Deutscher<br />

Chemiker und der Verband für Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland<br />

gemeinsam zum ersten Mal fachspezifisch den<br />

Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente <strong>Lehre</strong><br />

in der Mathematik und den Naturwissenschaften<br />

aus. Er wird jährlich in den Kategorien Biowissenschaften, Chemie, Mathematik und Physik<br />

verliehen und an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin – ggf. auch stellvertretend<br />

für ein Team – für herausragende und innovative Leistungen in <strong>Lehre</strong>, Prüfung, Beratung und<br />

Betreuung an Hochschulen verliehen.<br />

Für die Auszeichnung ist neben einer exzellenten Didaktik und Lehr qualität ausschlaggebend,<br />

inwieweit der Preisträger/die Preisträgerin über die eigenen Lehrveranstaltungen<br />

hinaus Impulse für die Weiterentwicklung der <strong>Lehre</strong> in den Fächern Mathematik, Biologie,<br />

Chemie und Physik gegeben hat.<br />

• Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.<br />

Vorschläge können von Fakultäten und Fachbereichen, der lokalen Vertretung der jeweiligen<br />

Fachgesellschaft sowie Fachschaften eingereicht werden; Eigenbewerbungen sind<br />

zulässig. Nähere Informationen zum Verfahren sowie Ausschreibungsunterlagen erhalten<br />

Sie unter www.ars-legendi-preis.de.<br />

• Bewerbungsschluss: 6.12.<strong>2013</strong>


618 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Einübung in paranoides Denken<br />

„The Wire“, „Homeland“ und die filmische Ästhetik<br />

des Überwachungsstaats<br />

| VINZENZ H EDIGER | Die Bürger der Vereinigten Staaten<br />

scheint das Thema Überwachung weniger zu interessieren als die Europäer.<br />

Denn es ist ihnen sehr geläufig: Die Filme und TV-Serien wie „The Wire“ und<br />

„Homeland“ haben die Amerikaner bereits auf ein solches Szenario vorbereitet.<br />

Als die britische Tageszeitung<br />

The Guardian und die Washington<br />

Post vor einigen<br />

Wochen enthüllten, in welchem Ausmaß<br />

die National Security Agency<br />

(NSA) in den USA die eigenen Bürger,<br />

aber auch befreundete Nationen überwachte,<br />

meldete sich auch der erfolgreiche<br />

TV-Produzent David Simon mit einem<br />

Debattenbeitrag zu Wort. Simon<br />

wiegelte ab: Was die NSA da mache,<br />

unterscheide sich nur in<br />

quantitativer Hinsicht von einer<br />

Abhöraktion der Polizei in einem<br />

gewöhnlichen Ermittlungsverfahren.<br />

Zumindest was die<br />

polizeiliche Ermittlung angeht,<br />

wusste Simon, wovon er sprach. Er hatte<br />

lange Jahre als Polizeireporter für die<br />

Baltimore Sun gearbeitet und seine Erfahrungen<br />

dann in die Fernsehserie<br />

„The Wire“ einfließen lassen. „The Wire“<br />

erzählt mit großem dramaturgischen<br />

Geschick und soziologischem Scharfblick,<br />

wie eine Sondereinheit der Polizei<br />

von Baltimore mit einer Abhöraktion<br />

einem Drogenhändler-Ring das<br />

Handwerk zu legen versucht. „The Wire“<br />

gilt als eine der besten Serien im Bereich<br />

des sogenannten „Quality TV“,<br />

der erzählerischen Langform, wie sie<br />

vor allem von Kabelsendern in den<br />

USA seit etwa fünfzehn Jahren mit Formaten<br />

wie der Mafia-Serie „The Sopranos“<br />

oder „Mad Men“, einer Chronik<br />

der Werbeindustrie in den 1960er Jahren,<br />

erfolgreich gepflegt wird. „The Wire“<br />

galt überdies auch als die Lieblingsserie<br />

des US-Präsidenten Barack Obama.<br />

Was regt ihr euch auch auf, so könnte<br />

man David Simons Intervention paraphrasieren,<br />

die NSA macht auch nichts<br />

anderes als die Helden von „The Wire“,<br />

»Was regt ihr euch auf, die NSA macht<br />

auch nichts anderes als die Helden<br />

von ›The Wire‹.«<br />

deren Überwachungsoperationen ihr<br />

fünf Staffeln lang so fasziniert verfolgt<br />

habt.<br />

Simon trifft damit einen wichtigen<br />

Punkt, wenn auch auf indirekte Weise.<br />

Erstaunlich ist an dem NSA-Skandal<br />

nicht nur das Ausmaß der Überwachung.<br />

Erstaunlich ist auch, mit wie viel<br />

Gleichmut die amerikanische Öffentlichkeit<br />

die Enthüllung aufgenommen<br />

hat. Es scheint fast so, als wäre man<br />

schon darauf eingestellt gewesen, dass<br />

ein solches Regime der Überwachung<br />

besteht. So weit es eine solche Einstellung<br />

gibt, dürften Serien wie „The Wire“<br />

oder die noch ungleich erfolgreichere<br />

AUTOR<br />

Serie „Homeland“, die derzeit das amerikanische<br />

Fernsehpublikum in ihren<br />

Bann zieht, ihren Beitrag dazu geleistet<br />

haben.<br />

„Homeland“ handelt von der CIA-<br />

Agentin Carrie Mathison, gespielt von<br />

dem Hollywood-Star Clare Danes, die<br />

von einem Einsatz im Irak mit der Information<br />

in die USA zurückkommt,<br />

dass ein von Al-Qaeda festgehaltener,<br />

aber mittlerweile freigekommener US-<br />

Soldat namens Nicholas Brody „umgedreht“<br />

wurde und nach seiner Rückkehr<br />

in die USA ein Attentat plane. Mathison<br />

lässt Brodys Haus mit Überwachungskameras<br />

und Wanzen<br />

verdrahten und verbringt<br />

danach Tage und<br />

Wochen damit, den nach<br />

acht Jahren Gefangenschaft<br />

zurückgekehrten<br />

Soldaten zu überwachen,<br />

stets auf der Suche nach Indizien, die<br />

den Verdacht bekräftigen könnten, dass<br />

der gefeierte Held doch ein Terrorist sei.<br />

Wie „The Wire“ bewegt sich „Homeland“<br />

auf höchstem künstlerischen Niveau,<br />

und es entbehrt vielleicht nicht<br />

der Ironie, dass „Homeland“ nach Auskunft<br />

der Unterhaltungspresse „The Wire“<br />

als Lieblingsserie von Barack Obama<br />

abgelöst haben soll. Wie bei „The<br />

Wire“ bildet die Figur, die für die Überwachung<br />

verantwortlich ist, einen,<br />

wenn nicht sogar den emotionalen Fokus<br />

der Dramaturgie. Wo es aber bei<br />

„The Wire“ nur um die üblichen Probleme<br />

der verwahrlosten amerikanischen<br />

Vinzenz Hediger ist Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Mitbegründer des europäischen<br />

<strong>Forschung</strong>snetzwerks NECS – European Network for Cinema and Media Studies (www.necs.org). Von 2007 bis 2011 war er erster<br />

Vorsitzender der Gesellschaft für Medienwissenschaft (www.gfmedienwissenschaft.de) und in dieser Eigenschaft Gründungsherausgeber<br />

der Zeitschrift für Medienwissenschaft (www.zfmedienwissenschaft.de).


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 619<br />

Foto: picture-alliance<br />

Innenstädte geht, steht bei „Homeland“<br />

gleich die Sicherheit und die Zukunft<br />

des ganzen Landes auf dem Spiel. Entsprechend<br />

umfassend ist der Verdacht,<br />

mit dem die Heldin der Serie ihre ganze<br />

Welt belegt. Jede Geste, jedes Wort, jede<br />

Handlung des vermeintlichen Terroristen<br />

hat von vornherein einen doppelten<br />

Sinn, muss als Mimikry und Tarnung<br />

gelesen werden oder meint gerade das<br />

Gegenteil dessen, was offen zutage liegt.<br />

Vollends ergreift diese paranoide Logik<br />

»Es erstaunt nicht, dass der<br />

erfolgreichste deutsche Film der<br />

letzten zehn Jahre in den USA<br />

›Das Leben der anderen‹ war.«<br />

des verborgenen Gegensinns von der<br />

CIA-Agentin Besitz, als sie Brody<br />

schließlich direkt konfrontiert, um der<br />

Sache auf den Grund zu gehen, und<br />

sich dabei auch noch in den Helden,<br />

der auch ein Al-Qaeda-Terrorist sein<br />

könnte, verliebt.<br />

Vor knapp fünfzig Jahren, während<br />

des Präsidentschaftswahlkampfs des<br />

Republikaners Barry Goldwater, der als<br />

Vorreiter und Wegbereiter des neuen<br />

„small government“-Konservatismus<br />

gelten kann, der schließlich mit Ronald<br />

Reagan Einzug ins Weiße Haus halten<br />

sollte, veröffentlichte der Historiker Richard<br />

Hofstadter einen Text mit dem Titel<br />

„The Paranoid Style in American Politics“.<br />

In seinem Artikel, der auf einem<br />

Vortrag in Oxford basierte, reihte Hofstadter<br />

Goldwater in eine lange Tradition<br />

der Inverdachtnahme staatlicher<br />

Macht in den USA ein, die bis zu Thomas<br />

Jefferson zurück reicht. Als „Paranoid<br />

Style“ bezeichnete Hofstadter eine<br />

Form des Denkens, die jegliches staatliches<br />

Handeln als Angriff auf die Freiheit<br />

des Individuums betrachtet und in<br />

der Regel auch dunkle,<br />

fremde Mächte am Werk<br />

sieht.<br />

Schaut man sich nun<br />

„Homeland“ an, diesen<br />

Thriller um Liebe in den<br />

Zeiten absoluter Paranoia,<br />

und bedenkt man, wie erfolgreich<br />

die Serie ist, so gewinnt man<br />

leicht den Eindruck, als wäre dieser paranoide<br />

Stil des Denkens nunmehr zu<br />

einem tragenden Motiv der amerikanischen<br />

Kultur geworden, wenn auch in<br />

einer paradoxen Umwertung. Die Amerikaner<br />

haben sich nach dem 11. September<br />

2001 geradezu eilfertig auf das<br />

Argument der Bush-Regierung eingelassen,<br />

demzufolge die Freiheit nur um den<br />

Preis ihrer Einschränkung zu erhalten<br />

sei. Die paranoide Vorstellung des übermächtigen<br />

Staats, der in alle Belange<br />

seiner Bürger eingreift, scheint im Zuge<br />

dessen zu einer ins Positive gewendeten<br />

kollektiven Rückzugsfantasie geworden<br />

zu sein, zu einer Fantasie von Sicherheit<br />

auch unter Bedingungen, in denen<br />

mit dem Feind in allen Lebenslagen zu<br />

rechnen ist. Mit ihrer Semantik des Allverdachts<br />

und des bedrohlichen Doppelsinns<br />

allen Handelns leisten Serien<br />

wie „Homeland“, aber zuvor auch<br />

schon Kinofilme wie Steven Spielbergs<br />

futuristischer Überwachungsthriller<br />

„Minority Report“ von 2002, ihren Beitrag<br />

zur Einübung in diesen neuen paranoiden<br />

Stil des Denkens. Natürlich<br />

durchdringt der Staat unser ganzes Leben,<br />

auch um den Preis unserer Freiheit,<br />

und klar leben wir in einem Überwachungsstaat,<br />

scheint der Tenor zu<br />

sein, aber das ist auch gut so, so lange<br />

die Überwacher nur so intelligent, attraktiv<br />

und patriotisch sind wie Carrie<br />

Mathison in „Homeland“ oder Tom<br />

Cruise als Überwachungsspezialist John<br />

Anderton in „Minority Report“.<br />

Vor diesem Hintergrund erstaunt<br />

vielleicht auch nicht mehr, dass der bei<br />

weitem erfolgreichste deutsche Film in<br />

den USA in den letzten zehn Jahren<br />

Florian Henkel von Donnersmarcks<br />

„Das Leben der anderen“ war: In dem<br />

Drama über einen Stasi-Beamten, der<br />

Kulturschaffende in Ost-Berlin belauscht,<br />

erkannten die Amerikaner<br />

möglicherweise etwas von der Lage<br />

wieder, in die sie selbst nach dem 11.<br />

September 2001 geraten waren.


620 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Anerkennung<br />

globaler Dominanz?<br />

EU war US-Überwachung bekannt<br />

| THILO W EICHERT | Während zur Zeit intensiv<br />

debattiert wird, wer wann über welches Ausmaß der US-Spähaktionen hätte<br />

informiert sein können oder müssen, zeigen Studien, dass das Problem längst<br />

im Zentrum der EU angekommen war. Wie reagierten die Parlamentarier auf die<br />

Ergebnisse? Fragen an einen Datenschützer, der im Vorfeld warnte.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Bereits im Januar<br />

<strong>2013</strong> wiesen Sie auf EU-Studien hin, in<br />

denen davor gewarnt wurde, dass sich<br />

US-Behörden heimlich Zugriff auf die<br />

Daten europäischer Nutzer bei Cloud-<br />

Anbietern wie Google oder Facebook<br />

verschafften. Das Problem der Datenüberwachung<br />

ist also schon länger bekannt?<br />

Thilo Weichert: Ja, aber nicht nur das.<br />

Wir wiesen darauf hin, dass die US-Sicherheitsbehörden<br />

nach US-Recht sogar<br />

befugt sind, von US-Unternehmen<br />

zu verlangen, dass ihre Tochter-,<br />

Schwester- oder Mutterunternehmen in<br />

Europa Daten herausgeben, die zuvor<br />

nicht in den USA verarbeitet wurden.<br />

F&L: Wie reagierte das EU-Parlament,<br />

das diese Studien in Auftrag gegeben<br />

hatte, auf deren alarmierende Erkenntnisse?<br />

Wie reagierte die Öffentlichkeit<br />

darauf?<br />

Thilo Weichert: Es gab kritische Stimmen<br />

im Parlament, sogar in der Kommission.<br />

Die Mehrheit nahm die Informationen<br />

– wenig „amused“ – zur<br />

Kenntnis, weil man keinen Ärger mit<br />

den Unternehmen<br />

und mit der US-Administration<br />

haben<br />

wollte. Hinzu kam,<br />

dass die Studien davon<br />

ausgingen, dass<br />

der Umfang der Zugriffe<br />

auf europäische<br />

Daten durch US-Sicherheitsbehörden<br />

erheblich geringer sei als alles, was uns<br />

jetzt über das Ableiten von Daten von<br />

US-Unternehmen, über Telekommunikationskabel<br />

oder über Drittdienste bekannt<br />

geworden ist.<br />

F&L: Warum kümmert sich die Europäische<br />

Union so halbherzig um den<br />

Schutz ihrer Bürger vor politischen<br />

Massenüberwachungen?<br />

»Die Mehrheit nahm die Informationen<br />

zur Kenntnis, weil man keinen<br />

Ärger mit den Unternehmen und mit<br />

der US-Administration haben wollte.«<br />

Thilo Weichert: Das hat viele Gründe.<br />

Natürlich gibt es wirtschaftliche Interessen,<br />

die durch die Grundrechtsschutzinteressen<br />

berührt sind. Zwar haben wir<br />

seit 2009 eine gute europäische Grundrechtecharta<br />

mit einem Recht auf Datenschutz,<br />

viele haben das aber noch<br />

nicht verinnerlicht. Manche in der EU<br />

verstehen nicht, weshalb die USA unsere<br />

Datenschutzbedenken nicht verstehen<br />

wollen. In den USA hat die Vernachlässigung<br />

des Datenschutzes historische<br />

Wurzeln, wurde bestärkt durch<br />

eine unsensible Rechtsprechung des Supreme<br />

Court, erklärt sich aber letztlich<br />

durch das Bestreben, die globale Dominanz<br />

der US-Unternehmen im Internetbereich<br />

und der US-Administration im<br />

Sicherheitsbereich zu verteidigen. Das<br />

sind für die USA knallharte Aspekte,<br />

weshalb auch kein Entgegenkommen<br />

stattfindet. Und da gibt dann Europa –<br />

wir sind ja Freunde der USA – nach,<br />

ohne dass uns richtig klar ist, dass wir<br />

damit alles andere als die „Klügeren“<br />

sind, sondern dass wir damit einer autoritären<br />

freiheitsbedrohenden globalen<br />

Informationsgesellschaft die Tür öffnen.<br />

F&L: Verspricht die geplante europäische<br />

Datenschutzreform einen besseren<br />

Schutz personenbezogener Daten von<br />

EU-Bürgern? Helfen überhaupt strengere<br />

Gesetze, wenn Datenschutzrichtlinien<br />

der EU – wie nun geschehen –<br />

durch die Hintertür außer Kraft gesetzt<br />

werden?<br />

Dr. Thilo Weichert ist Landesbeauftragter<br />

für Datenschutz des Landes Schleswig-<br />

Holstein.<br />

Thilo Weichert: Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung<br />

ist die große<br />

Chance für den Datenschutz, im<br />

weltweiten Wettbewerb zu überleben<br />

und sich evtl. sogar durchzusetzen.<br />

Flankierend müssen aber weitere Normen<br />

geändert werden, etwa die Safe-<br />

Harbor-Principles, die Abkommen zu<br />

PNR und SWIFT*, Kooperationsab-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 621<br />

kommen im Sicherheitsbereich generell…<br />

Gesetze sind nichts wert, wenn<br />

sie nicht durchgesetzt werden. Wer<br />

strenge Gesetze verabschiedet, ohne<br />

uns Aufsichtsbehörden die reale Umsetzungsmöglichkeit<br />

und die nötigen Ressourcen<br />

bereitzustellen, der macht den<br />

Datenverarbeitern wie der Bevölkerung<br />

etwas vor. Letztlich wird das zu Rechtsverweigerung<br />

und Rechtsstaatsverdrossenheit<br />

führen.<br />

F&L: Rechtsexperten der Universität<br />

Amsterdam warnen in der Studie<br />

„Cloud Computing in Higher Education<br />

and Research Institutions and the USA<br />

»In kommerziellen Customer-Clouds<br />

von der Stange hat sensible <strong>Forschung</strong><br />

überhaupt nichts verloren.«<br />

Patriot Act“ vor den Risiken des Cloud<br />

Computings für Universitäten und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen.<br />

Sie befürchten,<br />

die intellektuelle Freiheit der Wissenschaftler<br />

und Studierenden werde dadurch<br />

aufs Spiel gesetzt. Teilen Sie diese<br />

Auffassung?<br />

Thilo Weichert: Nein. Cloud Computing<br />

kann so betrieben werden, dass Datenschutz,<br />

Urheberschutz, <strong>Forschung</strong>sgeheimnisse<br />

und Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />

gewahrt bleiben. Die<br />

Cloud-Angebote, insbesondere die USamerikanischen,<br />

von heute sind aber –<br />

insofern haben die Experten recht –<br />

noch sehr unterbelichtet. Hier muss<br />

noch viel geforscht und entwickelt werden.<br />

Für Forschende sollte der öffentliche<br />

Diskurs wichtig sein. Den sollte<br />

man aber nicht über Trapdoors in der<br />

Cloud, sondern in der wissenschaftlichen<br />

Szene führen.<br />

F&L: Existiert in den Universitäten und<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen in Deutschland<br />

ein Bewusstsein für Datenschutz<br />

und mögliche Angriffsflächen? Sind sie<br />

ausreichend geschützt?<br />

Thilo Weichert: Das ist sehr unterschiedlich.<br />

Es gibt Uni- und <strong>Forschung</strong>srechenzentren,<br />

die sind in<br />

puncto Datenschutz und Datensicherheit<br />

auf dem höchsten Stand; es gibt<br />

aber auch das genaue Gegenteil. Auch<br />

bei der persönlichen Sensibilität gibt es<br />

gewaltige Diskrepanzen. Das gilt für die<br />

Nutzung von sozialen Netzwerken, von<br />

Lernsoftware, für wissenschaftliche Diskurse<br />

im Netz oder ganz banal für die<br />

Hochschulverwaltungen. Die <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

haben in Deutschland regelmäßig<br />

äußerst engagierte Datenschutzbeauftragte.<br />

Aber deren Akzeptanz<br />

bei den Chefs und bei den Systemadministratoren<br />

lässt oft zu wünschen<br />

übrig.<br />

F&L: Würden Sie davon abraten, wissenschaftlich<br />

sensible Daten in der<br />

Cloud zu speichern?<br />

Thilo Weichert: Es kommt darauf an: In<br />

kommerziellen Customer-Clouds von<br />

der Stange hat natürlich sensible <strong>Forschung</strong><br />

überhaupt<br />

nichts verloren. Das<br />

wäre so, als würde<br />

man edlen Wein in<br />

undichte und verschmutzte<br />

Schläuche<br />

füllen. Geht es nur<br />

um Speichern oder Software as a Service,<br />

dann meine ich, muss das nicht in<br />

die Cloud, wenn nur annähernd genügend<br />

Speicher- und Rechenkapazität<br />

vorhanden ist. Will man über <strong>Forschung</strong>snetze<br />

hinweg Daten in einer<br />

Cloud austauschen, dann kann dies absolut<br />

sinnvoll sein – aber dann bitte mit<br />

hinreichenden Sicherungen: Rollenkonzepten,<br />

Verschlüsselungen, Mandantentrennung,<br />

Dokumentation und<br />

Protokollierung, Kontrollen. Bei personenbezogener<br />

<strong>Forschung</strong> sind zusätzliche<br />

Sicherungen nötig, etwa über Pseudonymisierungs-<br />

und Anonymisierungstools.<br />

*Safe-Harbor-Principles sind zwischen der US-<br />

Administration und der Europäischen Union<br />

vereinbarte Anforderungen an eine Selbstzertifizierung<br />

von US-Unternehmen in Sachen Datenschutz,<br />

die eine Übermittlung von personenbezogenen<br />

Daten von Europa an das jeweilige<br />

Unternehmen rechtfertigt.<br />

PNR steht für „Passenger Name Records“ und<br />

beschreibt Fluggastdaten – einschließlich Essenswünsche<br />

und Kreditkartenangaben – die<br />

europäische Fluggesellschaften von allen Passagieren<br />

den US-Sicherheitsbehörden vor Abflug<br />

in die USA für Sicherheitszwecke übermitteln<br />

müssen.<br />

SWIFT ist der Name einer belgischen Firma, die<br />

weltweit das Monopol hat für grenzüberschreitende<br />

Banktransaktionen und deren Daten gemäß<br />

der des US-Terrorist Finance Tracking Program<br />

(TFTP) auf Grundlage eines Abkommens<br />

zwischen der EU und den USA für Zwecke der<br />

Terrorismusbekämpfung gescannt werden dürfen.<br />

Anzeige


622 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Zerstörtes Vertrauen,<br />

zerstörte Freiheit<br />

Die Folgen der Überwachung aus philosophischer Sicht<br />

| MARTIN H ARTMANN | Vertrauen ist die Grundlage<br />

eines gedeihlichen Zusammenlebens. Wer vertraut, gibt dem anderen zugleich<br />

Raum sich zu entfalten als der, der er ist oder sein will. Doch ist diese Freiheit<br />

ständig bedroht, durch Überwachung oder übertriebene Rechenschaftspflicht.<br />

Ist der Mensch dann bereits unfrei, wenn er nicht mehr davon ausgehen kann,<br />

unbeobachtet zu sein? Eine Analyse aus philosophischer Perspektive.<br />

Wenn angesichts wachsender<br />

staatlicher Überwachungsmaßnahmen<br />

gelegentlich<br />

die Frage nach den Konsequenzen<br />

dieser Kontrolle für das Vertrauen<br />

der Bürger gestellt wird, bleibt oft unklar,<br />

um welches Vertrauen es sich eigentlich<br />

handelt. Es seien mehrere<br />

Möglichkeiten angeboten: Das<br />

Bedürfnis nach Überwachung<br />

berührt das Vertrauen der Bürger<br />

in den Staat und, seltener thematisiert,<br />

das Vertrauen des Staates<br />

in die Bürger, dann das Vertrauen<br />

der Bürger untereinander und<br />

auch das Vertrauen der Bürger zu sich<br />

selbst, in ihre eigene politische Urteilskraft.<br />

Das Vertrauen in den Staat<br />

Nehmen wir zunächst die erste Möglichkeit.<br />

Warum sollte staatliche Überwachung<br />

das Vertrauen der Bürger in<br />

den Staat untergraben? In so gut wie allen<br />

theoretischen Begründungsmodellen<br />

des demokratischen Rechtsstaats<br />

hat dieser Staat die Aufgabe, das Gewaltmonopol<br />

auf sich zu konzentrieren,<br />

um damit die Sicherheit der Bürger<br />

nach innen und außen zu gewährleisten.<br />

Die enge Koppelung von Freiheit<br />

AUTOR<br />

Professor Martin Hartmann lehrt<br />

Praktische Philosophie an der<br />

Universität Luzern.<br />

»Es sieht so aus, als begegnete der<br />

Staat denen, die ihm vertrauen<br />

(sollen), selbst eher mit Misstrauen.«<br />

und Sicherheit, die manche Verteidiger<br />

der staatlichen Überwachung jetzt mit<br />

Slogans wie „Keine Freiheit ohne Sicherheit“<br />

ins Spiel bringen, ist hier tatsächlich<br />

gegeben. Es war niemand anders<br />

als John Locke, der in seinen Zwei<br />

Abhandlungen über die Regierung klar<br />

formulierte, dass das Vertrauen der Bürger<br />

in die Regierung ein Vertrauen in<br />

die Fähigkeit der Regierung ist, das Eigentum<br />

der Bürger zu sichern. Genau<br />

dazu hat man der Regierung Macht<br />

übertragen, einen anderen Grund für eine<br />

solche Machtkonzentration gibt es<br />

nach Locke eigentlich gar nicht. Niemand<br />

ist in diesem Sinne frei, wenn er<br />

nicht davon ausgehen kann, dass das,<br />

was er sein Eigen nennt, vor Übergriffen<br />

anderer geschützt ist.<br />

Locke war sich allerdings auch darüber<br />

im Klaren, dass eine derart mit<br />

Macht ausgestattete Regierung selbst zu<br />

einer gefährlichen Quelle potentieller<br />

Rechtsübergriffe werden kann. Sein<br />

Vertrauensmodell besitzt insofern politischen<br />

Biss, als es nicht nur die Bedingungen<br />

spezifiziert, unter denen Vertrauen<br />

vergeben, sondern auch die Bedingungen,<br />

unter denen es entzogen<br />

werden kann. Verfolgt die Regierung<br />

Ziele, die ihrem eigentlichen Auftrag<br />

entgegengesetzt sind, dann darf, ja muss<br />

ihr das Vertrauen entzogen werden.<br />

Wann genau liegt ein solcher Fall vor?<br />

Viel hängt hier naturgemäß an Lockes<br />

Begriff des Eigentums, der bis heute<br />

umstritten ist. Da Locke aber manchmal<br />

alle Rechte, die wir heute selbstverständlich<br />

differenzieren – etwa das<br />

Recht auf körperliche Integrität, das<br />

Recht auf Bewegungs- und Meinungsfreiheit,<br />

das Recht auf Mitbestimmung<br />

etc. –, als unser „Eigentum“ bezeichnet,<br />

kann man sich ausmalen, dass Angriffe<br />

auf das Recht auf Meinungsfreiheit unser<br />

Eigentum antasten und somit ein<br />

Entzug des Vertrauens angebracht sein<br />

mag. Wie immer man es<br />

hiermit hält, wichtig an<br />

Lockes Modell ist die Einsicht,<br />

dass das Vertrauensmodell<br />

gerade weil es der<br />

Regierung Machtbefugnisse<br />

einräumt, gleichzeitig<br />

auch Grenzen dieser Befugnisse formuliert.<br />

Darüber hinaus deutet es an, dass<br />

die Antwort auf die Frage, wo genau<br />

diese Grenzen liegen, nicht einseitig der<br />

Regierung überlassen werden darf.<br />

Überträgt man diesen Gedanken auf die<br />

Gegenwart, dann liegt der Vertrauensbruch<br />

nicht darin, dass die Regierung<br />

unsere Sicherheit will; er liegt vielmehr<br />

darin, dass die Bürger am Prozess der<br />

genauen Abstimmung von Sicherheitsund<br />

Freiheitsbedürfnissen nicht wirklich<br />

beteiligt werden. Es sieht so aus, als<br />

begegnete der Staat denjenigen, die ihm<br />

vertrauen (sollen), selbst eher mit Misstrauen.<br />

Das aber kann nicht gut sein,<br />

denn wenn der, dem Vertrauen geschenkt<br />

wird, an der Urteilskraft des<br />

Vertrauensgebers zweifelt, zerreisst er<br />

das Band zwischen beiden Seiten und<br />

spricht nur noch sich selbst die Fähigkeit<br />

zu, die Frage nach dem angemessenen<br />

Umgang mit dem geschenkten Vertrauen<br />

zu beantworten. In geradezu


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 623<br />

Foto: picture-alliance<br />

performativer Selbstwidersprüchlichkeit<br />

aber zerstört diese Praxis das Vertrauen,<br />

um das es angeblich geht und<br />

das immer auch darauf zielen muss, die<br />

Ausübung der Macht demokratisch zu<br />

kontrollieren. Für die Bürger heißt das:<br />

Vertraue nicht dem, der sich weigert,<br />

die Bedingungen des Vertrauens regelmäßig<br />

prüfen zu lassen. Oder: Das Vertrauen,<br />

das der Regierung unter demokratischen<br />

Bedingungen geschenkt<br />

wird, impliziert ein Zutrauen in die Urteilskraft<br />

der Vertrauensgeber. Fehlt es,<br />

verliert das Vertrauen seine Berechtigung.<br />

Das Vertrauen der Bürger<br />

untereinander<br />

Wie steht es um das Vertrauen der Bürger<br />

untereinander? Oft wird gesagt, eine<br />

allgemeine Überwachung mache jeden<br />

verdächtig und untergrabe somit<br />

auch das, was man bürgerschaftliches<br />

Vertrauen nennen kann. Wenn jeder<br />

potentiell gefährlich sein kann (warum<br />

sollte sonst jeder überwacht werden?),<br />

dann kann man vielleicht niemandem<br />

mehr vertrauen. Ob dieser radikale zivilgesellschaftliche<br />

Einstellungswandel<br />

sich tatsächlich vollzieht, ist eine empirische<br />

Frage, die sich philosophisch<br />

kaum klären lässt. Was man als „Klima“<br />

des Vertrauens oder Misstrauens bezeichnen<br />

kann, lässt sich ungemein<br />

schwer messen, am Ende kommt die<br />

quantitative Umfrageforschung, die naturgemäß<br />

ihre eigenen Probleme mit<br />

sich bringt, diesem Phänomen noch am<br />

nächsten. Nimmt man das Beispielfeld<br />

des öffentlichen Nahverkehrs, dann<br />

scheint sich unter dem Eindruck spektakulärer<br />

und massiv medialisierter Gewaltverbrechen<br />

die Bereitschaft zur verstärkten<br />

Akzeptanz von Überwachungsmaßnahmen<br />

enorm erhöht zu<br />

haben. Dieser Punkt darf nicht unterschätzt<br />

werden, auch wenn kritische<br />

Gesellschaftstheorien jeder Couleur<br />

nichts davon hören wollen. Man könnte<br />

sogar sagen, dass sich etwa durch den<br />

verstärkten Einsatz von Überwachungskameras<br />

das Vertrauen in die Sicherheit<br />

des öffentlichen Nahverkehrs deutlich<br />

»Wenn jeder potentiell<br />

gefährlich sein kann, dann kann<br />

man vielleicht niemandem<br />

mehr vertrauen.«<br />

verbessert hat. Auch mit Blick auf die<br />

Überwachung des Datenverkehrs im Internet<br />

hört man häufig Sätze wie „Wer<br />

nichts zu verbergen hat, hat nichts zu<br />

verlieren“. Wie soll man umgehen mit<br />

dieser scheinbar doch recht breiten Akzeptanz<br />

massiver öffentlicher und privater<br />

Überwachung? Ist es nicht doch<br />

ein erheblicher Unterschied, ob ich über<br />

einen öffentlichen Platz gehe, weil ich<br />

auf den zivilen Umgang der Menschen<br />

vertraue, oder ob ich es tue, weil ich<br />

weiß, dass Übergriffe schnell polizeilich<br />

erfasst werden können und dadurch<br />

(angeblich) unterbleiben? Verändert die<br />

Anwesenheit einer Kamera vielleicht<br />

sogar mein Vertrauen in das allgemeine<br />

Zivilitätsniveau? Kann ich anderen mit<br />

Kamera noch so vertrauen wie ohne<br />

Kamera?<br />

Dies sind echte und keine rhetorischen<br />

Fragen. Wenn eben von einem<br />

„Klima“ des Vertrauens oder Misstrauens<br />

gesprochen wurde, dann wird man<br />

möglicherweise nur auf dieser eher vagen<br />

Ebene antworten können. Denn<br />

auch das zeigen ja einige Studien. Der<br />

betriebene Sicherheitsaufwand<br />

entspricht oft nicht der<br />

„objektiven“ Gefahr. So gibt<br />

es U-Bahn-Stationen in München,<br />

die von den Nutzern als<br />

gefährlich eingestuft werden,<br />

obwohl die „objektive“ Gefahrenlage<br />

gleich null ist.<br />

Subjektive und objektive Gefahreneinschätzungen<br />

divergieren bisweilen dramatisch.<br />

Die massive Präsenz von Sicherheitsapparaten<br />

könnte das, was<br />

man in der Philosophie manchmal als<br />

„basales Sicherheitsempfinden“ bezeichnet,<br />

stören oder sogar zerstören.<br />

Kameras beispielsweise erzeugen dann<br />

eine schwer beschreibbare Atmosphäre


624 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

permanenter latenter Gefährdung, die,<br />

wenn die erwähnten Studien recht haben,<br />

zwar nicht dazu führt, dass wir alle<br />

anderen für potentielle Verbrecher oder<br />

Terroristen halten, aber doch dazu, dass<br />

der öffentliche Raum (und nun auch zunehmend<br />

der private Raum) als Quelle<br />

der Gefahr gleichsam einen anderen<br />

emotionalen Anstrich erhält. „Warum<br />

steht dieser Koffer da allein?“, „Sieht<br />

der Mann dort nicht wie ein Islamist<br />

aus?“ – das, was Sicherheitsempfinden<br />

ausmacht, sind oft kleine Details, die<br />

unter dem Eindruck eines niedrigschwelligen<br />

Sicherheitsempfindens<br />

leicht aufgebläht werden. Es könnte<br />

sein, dass moderne Sicherheitstechniken<br />

gerade aufgrund ihres oft versteckten<br />

Charakters zu einer solchen Atmosphäre<br />

latenter Bedrohung beitragen, so<br />

dass man zwischen einem (scheinbar<br />

wachsenden) Oberflächenvertrauen<br />

und einem (zunehmend weniger vorhandenen)<br />

Tiefenvertrauen sprechen<br />

kann. Geht damit etwas verloren? Wir<br />

reden oft von der Verletzung von Rechten<br />

auf Privatheit durch einen allzu<br />

überwachungsfreudigen Staat, aber was<br />

eben etwas unbeholfen beschrieben<br />

wurde, erfasst etwas anderes, nämlich<br />

die lebensweltlich-atmosphärische Basis<br />

der überraschend breiten Akeztpanz<br />

dieser Überwachung. Wie können wir<br />

diesen Verlust des basalen Sicherheitsempfindens<br />

problematisieren? In der<br />

Sprache der Rechte? Wohl kaum. Die<br />

Philosophie muss hier, so die Vermu-<br />

»Ich bin schon unfrei, wenn ich<br />

nicht davon ausgehen kann,<br />

unbeobachtet oder allein zu sein.«<br />

tung, eine kritische Sprache noch finden<br />

und sich der empirischen Sicherheitsforschung<br />

und sicherlich auch der<br />

Medienforschung noch stärker öffnen.<br />

Das Vertrauen der Bürger zu<br />

sich selbst<br />

Wie steht es um das Vertrauen der Bürger<br />

zu sich selbst, das Vertrauen in ihre<br />

eigenen Urteilskraft? Dieser Punkt ist<br />

im Zusammenhang mit Locke schon<br />

angesprochen worden. Unter normalen<br />

Umständen haben wir die Möglichkeit,<br />

unser Vertrauen daraufhin zu überprüfen,<br />

ob wir es zu Recht oder zu Unrecht<br />

gegeben haben. Wir sehen uns als Quelle<br />

des Vertrauensaktes in dem Sinne,<br />

das wir sagen können: „Ich hätte wissen<br />

können, dass er nicht vertrauenswürdig<br />

»Terror zerstört das Metavertrauen<br />

in uns selbst.«<br />

ist“ oder „Warum habe ich nicht ihr vertraut?“<br />

Durch einzelne Vertrauensakte<br />

lernen wir in gewisser Weise, ob wir uns<br />

selbst und unserem Urteil über andere<br />

vertrauen können. Terror, das hat die<br />

australische Philosophin Karen Jones<br />

eindringlich gezeigt, zerstört genau dieses<br />

Metavertrauen in uns selbst. Da es<br />

sein Kennzeichen ist, das er mich überall<br />

und jederzeit treffen kann, verliere<br />

ich die Möglichkeit, mein Vertrauen auf<br />

der Basis einer Kenntnis meiner eigenen<br />

Urteilskraft zu schenken oder zurück<br />

zu halten. Am falschen Ort zur falschen<br />

Zeit zu sein ist kaum ein Vorwurf,<br />

den man an sich richten kann. Er trägt<br />

also auf seine Weise dazu bei, dass das<br />

allgemeine Klima der Unsicherheit, das<br />

er erzeugt und erzeugen will, auch darin<br />

besteht, dass ich meinen eigenen Urteilen<br />

bezüglich meiner Vertrauenskompetenz<br />

nicht mehr trauen kann und das<br />

ist, wenn man so will, neben all den<br />

sonstigen fürchterlichen Aspekten des<br />

Terrors seine demütigende Seite. Er tötet<br />

nicht nur die, die er tötet, er entmündigt<br />

die, die überleben, indem er ihnen<br />

mitteilt: Du wirst nie in der Lage sein,<br />

Gefahrensituationen richtig einzuschätzen.<br />

Auf diese absolute unspezifische Gefahrensituation<br />

reagiert nun der Staat<br />

mit unspezifischer<br />

Überwachung – und<br />

man sollte das angesichts<br />

der durch Terror<br />

ausgelösten<br />

Schockwellen zunächst<br />

einmal nachvollziehen,<br />

ohne gleich alle Reaktionen<br />

auf den Terror naiv zu rechtfertigen. An<br />

diesem Punkt zumindest passt sich die<br />

Überwachung in ihrem Verzicht auf<br />

Differenzierung der Gefahr, die sie bekämpfen<br />

will, auf eigentümliche Weise<br />

an (wohlgemerkt, sie passt sich nicht<br />

dem Terror an, sondern der von ihm erzeugten<br />

unspezifischen Gefahrensituation,<br />

auf die sie eine Antwort sucht).<br />

Man könnte folglich die undifferenzierte<br />

Überwachung als angemessene Antwort<br />

auf eine undifferenzierte Gefahrenlage<br />

beschreiben. Problematisch an<br />

ihr ist aber, dass sie nun auf ihre ganz<br />

eigene Weise entmündigende Aspekte<br />

hat. Um diese namhaft zu machen, wäre<br />

es nötig, mehr über den Freiheitsbegriff<br />

zu erfahren, der in diesen Diskussionen<br />

im Spiel ist, aber nur selten hinreichend<br />

expliziert wird. Nehmen wir an, Freiheit<br />

bestünde auch darin, frei von Überwachung<br />

durch andere zu sein. So jedenfalls<br />

drückte es Annette Baier einmal<br />

aus, die noch immer interessanteste<br />

Philosophin des Vertrauens. Freiheit, so<br />

Baier, heiße „being trusted on one's<br />

own, [being] left unsupervised“. Das ist<br />

schwer zu übersetzen, aber man kann<br />

paraphrasieren: Jemand vertraut darauf,<br />

dass ich alleine zu Recht komme, jemand<br />

lässt mich unbewacht, lässt mich<br />

„ich selbst“ sein. Klar ist, dieser jemand<br />

könnte anders, die Freiheit,<br />

um die es hier geht,<br />

ist insofern eine eminent<br />

soziale Freiheit, eine von<br />

beiden Seiten gewollte<br />

Freiheit. Klar ist auch, dieser jemand<br />

vertraut mir, und nur weil er mir vertraut,<br />

kann ich mich entfalten als der,<br />

der ich bin oder sein will. Klar ist<br />

schließlich auch, dass diese Freiheit offensichtlich<br />

prekär ist, denn sie kann jederzeit<br />

durch Überwachung oder übertriebene<br />

Rechenschaftspflicht eingeschränkt<br />

werden, zumal dann, wenn<br />

der andere über mächtige Sicherheitsapparate<br />

verfügt. Mit anderen Worten,<br />

ich bin nicht erst dann unfrei, wenn andere<br />

mir aktiv Hindernisse in den Weg<br />

legen, ich bin schon unfrei, wenn ich<br />

nicht länger davon ausgehen kann, unbeobachtet<br />

oder allein zu sein. Auch<br />

wenn ich mich nicht schuldig fühle und<br />

nichts zu verbergen habe, ja, wenn ich<br />

tun kann, was ich tun will, muss ich,<br />

verkürzt gesagt, Prism ständig meine<br />

Unschuld beweisen. Und in diesem Sinne<br />

stehe ich de facto unter einer negativen<br />

Rechenschaftspflicht („ich habe tatsächlich<br />

nichts zu verbergen“), die als<br />

Form von Unfreiheit und, auch hier,<br />

von staatlichem Misstrauen begriffen<br />

werden kann. Dass die Empörung über<br />

diese Form der Unfreiheit bislang auf<br />

wenige Akteure beschränkt zu bleiben<br />

scheint, könnte einerseits auf das oben<br />

beschriebene eher geringe basale Sicherheitsempfinden<br />

zurück zu führen<br />

sein, das starke Sicherheitsvorkehrungen<br />

akzeptabel macht. Es könnte aber<br />

auch auf die Unsichtbarkeit dieser Form<br />

von Unfreiheit zurückgeführt werden<br />

können. Sie bleibt stumm, solange der<br />

negative Test bestanden wird. Aber wollen<br />

wir selbst bei Abwesenheit ernster<br />

Verdachtsmomente ständig auf diese<br />

Weise getestet werden? Hier ist eine<br />

breite Diskussion, um es mit einem<br />

schweizerdeutschen Begriff zu sagen,<br />

pendent.


Hochschullehrer/in<br />

des Jahres<br />

Auszeichnungskriterium<br />

Preissumme<br />

Jede Professorin und jeder Professor, der korporationsrechtlich einer deutschen Hoch-<br />

schule angehört, sowie deutsche Professoren im Ausland. Es kann eine Einzelperson oder<br />

eine Gruppe von Hochschullehrern vorgeschlagen werden. Die wissenschaftliche Fachrichtung<br />

ist unerheblich. Ohne Belang ist ebenfalls, ob der Vorgeschlagene sich im aktiven<br />

Dienst oder im Ruhestand befindet. Selbstbewerbungen sind möglich. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes können nicht<br />

vorgeschlagen werden.<br />

Wer kann<br />

vorgeschlagen werden?<br />

Der Deutsche Hochschulverband zeichnet diejenige Hochschullehrerin oder denjenigen Hochschullehrer<br />

aus, die oder der durch außergewöhnliches Engagement in herausragender Weise<br />

das Ansehen ihres bzw. seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert hat. Es besteht<br />

keine Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen ist.<br />

10.000,- Euro. Die Preissumme wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />

Vorschlagsfrist Die Frist zum Vorschlag endet am 30. September <strong>2013</strong>.<br />

Unterlagen<br />

Auswahl der Preisträger<br />

Ansprechpartner und<br />

weitere Information<br />

preis des deutschen hochschulverbandes <strong>2013</strong><br />

Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des Vorgeschlagenen,<br />

die Hochschule, der er angehört, eine Begründung des Vorschlags, die das Verdienst des<br />

Vorgeschlagenen skizziert, sowie ggf. aussagefähige Unterlagen über die Leistung des Vorgeschlagenen.<br />

Die Unterlagen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes<br />

zu richten:<br />

Deutscher Hochschulverband, „Hochschullehrer des Jahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.<br />

Die Preisträgerin/den Preisträger wählt das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes<br />

aus. Die Jury kann auch eine nicht vorgeschlagene Hochschullehrerin/einen nicht vorgeschlagenen<br />

Hochschullehrer prämieren.<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Matthias Jaroch | Rheinallee 18 | 53173 Bonn<br />

Telefon: 0228-90266-66<br />

E-Mail: presse@hochschulverband.de<br />

Der Preis erhält die freundliche Unterstützung des Zeit-Verlages Gerd Bucerius GmbH & Co.KG.<br />

Im Rahmen der Preisverleihung zum „Hochschullehrer des Jahres“ zeichnet academics den/die „Nachwuchswissenschaftler/-in<br />

des Jahres“ aus. Mehr Informationen zum Preis und zu academics – dem Karriereportal der<br />

Wissenschaft von DIE ZEIT und „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ – gibt es unter www.academics.de/nachwuchspreis.


626 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Stütze oder Hilfe zum Sturz?<br />

Das Potenzial des Internets in Autokratien<br />

| MARIANNE K NEUER | Auf den ersten Blick scheinen<br />

soziale Medien eine ideale Hilfe bei der Etablierung demokratischer Strukturen<br />

in Diktaturen zu sein. Doch was können Twitter und Facebook in politischer Hinsicht<br />

wirklich leisten und bewirken?<br />

»Es entstand eine Erwartungshaltung,<br />

die neuen Medien eine demokratiefördernde<br />

Wirkung zuschrieb.«<br />

Im Zuge des arabischen Frühlings<br />

2011 erlangten das Internet und<br />

vor allem die sozialen Medien eine<br />

herausgehobene Rolle. Schnell war die<br />

Bezeichnung „Twitter- oder Facebook-<br />

Revolution“ für die politischen Umbrüche<br />

in Tunesien und Ägypten zur Hand.<br />

Es entstand nicht nur in der öffentlichen<br />

und politischen Debatte, sondern<br />

teilweise auch in der Politikwissenschaft<br />

eine hoffnungsvolle Erwartungshaltung,<br />

die den neuen Medien eine demokratieförderliche<br />

Wirkung zuschrieb.<br />

Davon zeugt der Begriff „Liberation<br />

technology“, mit dem der amerikanische<br />

Demokratieforscher Larry Diamond<br />

jede Form von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (IKT)<br />

meint, die politische, wirtschaftliche<br />

oder soziale Freiheit erweitern kann.<br />

Solche optimistischen Annahmen basieren<br />

auf zwei potenziellen Wirkungen<br />

digitaler Medien: Zum einen die Befähigung<br />

von Bürgern, unabhängig von<br />

etablierten Medienstrukturen, die kontrolliert<br />

oder zensiert sind, zu kommunizieren<br />

und auf diese Weise eine entstehende<br />

Zivilgesellschaft zu stärken.<br />

Zum anderen würden Autokratien zunehmend<br />

durch die interaktive Echtzeit-<br />

und many-to-many-Kommunikation<br />

in sozialen Netzwerken und infolgedessen<br />

durch die effektiver und schneller<br />

umsetzbare Mobilisierung von Widerstand<br />

und Protest bedroht.<br />

Andere Stimmen dagegen bezweifeln<br />

diese befreiende Wirkung von Web<br />

2.0. Der inzwischen auch über die USA<br />

hinaus bekannte Blogger und Netzwissenschaftler<br />

Evgeny Morozov konstatiert,<br />

dass die Proteste in Tunesien<br />

auch ohne Twitter und Facebook stattgefunden<br />

hätten.<br />

Gleichwohl hätten<br />

die sozialen Medien<br />

eine wichtige<br />

Rolle bei dem Umbruch<br />

gespielt, insofern<br />

sie die Vorgänge außerhalb der<br />

Landesgrenzen publik gemacht hätten.<br />

Dies wiederum wurde aber vor allem<br />

durch die Verbreitung über die Fernsehsender<br />

al-Jazeera und France24 ermöglicht,<br />

die Facebook-Quellen für ihre<br />

Nachrichten nutzten. Eine noch skeptischere<br />

Perspektive geht davon aus, dass<br />

Autokratien in gleichem Maße von den<br />

Möglichkeiten der neuen IKT profitieren<br />

können, indem sie sich diese zur<br />

Überwachung und Kontrolle der Bürger<br />

AUTORIN<br />

Marianne Kneuer ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim<br />

und beschäftigt sich mit Demokratien, Transformationsprozessen und Autokratien. An<br />

ihrer Universität etablierte sie den <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt „Politik und Internet“.<br />

zunutze machen. Diese antagonistischen<br />

Positionen lassen sich in der Frage<br />

verdichten: Stellen die digitalen Medien<br />

ein Instrument dar, mit dem die<br />

Bürger in Autokratien in besonders effektiver<br />

Form befähigt werden, für Demokratie<br />

und Freiheit zu mobilisieren<br />

und damit den Fortbestand von Autokratien<br />

zu bedrohen? Oder stellen die<br />

digitalen Medien ein Instrument dar,<br />

mit dem die Autokratien befähigt werden,<br />

ihre Bürger besser zu kontrollieren<br />

und demokratischen Widerstand effektiver<br />

in den Griff zu bekommen? Zugespitzt<br />

formuliert: Liegt das Potenzial<br />

des Internets eher darin, Autokratien zu<br />

stürzen oder sie zu stützen?<br />

Anders als in Demokratien, wo Medienfreiheit<br />

garantiert ist, unabhängige<br />

und plurale Medienstrukturen vorherrschen<br />

und Journalisten unkontrolliert<br />

berichten können, spiegelt sich die Geschlossenheit<br />

autokratischer Regimes in<br />

deren Mediensystemen wider. Diese<br />

kann variieren, fest steht aber, dass<br />

Fernsehen, Presse und Rundfunk nicht<br />

unabhängig sind und dass die Medienfreiheit<br />

vollends oder teilweise eingeschränkt<br />

ist. Internetbasierte Medien<br />

und insbesondere die interaktive manyto-many-Kommunikation<br />

sozialer<br />

Netzwerke eröffnen jenseits der Staatsmedien<br />

alternative Kanäle der Information<br />

und des Austauschs, auch über politische<br />

Themen. Für demokratische<br />

Oppositionsgruppierungen oder unzufriedene<br />

Bürger bieten soziale Netzwerke<br />

sowohl Räume zur Artikulation individueller<br />

Kritik und des Protestes als<br />

auch zur Mobilisierung zum öffentlichen<br />

Widerstand. Digitale Medien können<br />

daher ganz generell gesprochen dazu<br />

beitragen, dass dort, wo nur schwache<br />

Zivilgesellschaften vorhanden sind,<br />

sich diese leichter organisieren und so<br />

eine lebendige öffentliche Sphäre ent-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 627<br />

steht. Zudem lässt sich auf Grund des<br />

interaktiven Austausches für die Nutzer<br />

sehr viel besser erfassen, wie das persönliche<br />

oder auch weitere Umfeld über<br />

bestimmte politische Themen denkt<br />

und was für Aktivitäten stattfinden.<br />

Web 2.0 – konkret: Facebook, Twitter<br />

und Blogs – bildet so Seismographen<br />

für das Meinungsklima und das Stimmungsbild<br />

in der autokratischen Öffentlichkeit.<br />

Dazu kommt, dass die transnationale<br />

Vernetzung Botschaften ins<br />

Ausland transportiert und somit regional<br />

oder international Aufmerksamkeit<br />

erzeugen kann. Gerade über Videoportale<br />

dokumentierte Übergriffe autokratischer<br />

Machtapparate entfalten durch<br />

ihre Visualisierung intensivere Wirkungen<br />

und produzieren oft – wenn auch<br />

kurzfristige – Empörungswellen gegen<br />

bestimmte Regime. Solche Informationen<br />

können auch intendiert über Grenzen<br />

hinweg in Echtzeit an die oppositionelle<br />

Diaspora, an die Gesellschaften in<br />

der Nachbarschaft, ja an die globale Öffentlichkeit<br />

gerichtet werden. Die Verbreitung<br />

und Ansteckung in der regionalen<br />

Umgebung oder auch auf globaler<br />

Ebene spielen eine besondere Rolle, da<br />

so die autokratischen Machthaber zusätzlich<br />

unter Druck geraten können.<br />

»Facebook, Twitter und Blogs bilden<br />

Seismographen für das Meinungsklima.«<br />

Das Potenzial zum Umsturz oder<br />

Regimewechsel hat sich in Tunesien<br />

und Ägypten gezeigt. Betrachtet man jedoch<br />

den Iran oder auch Bahrain im<br />

Kontext des arabischen Frühlings, dann<br />

drängt sich unweigerlich die Frage auf,<br />

warum in dem einen Fall die Revolte erfolgreich<br />

war und in dem anderen nicht.<br />

Das deutet auf zwei Aspekte hin: Zum<br />

einen spielen für das Zustandekommen<br />

und den Erfolg einer anti-autokratischen<br />

Protestbewegung neben dem Einsatz<br />

sozialer Medien auch andere Faktoren<br />

eine Rolle. Und zum anderen<br />

scheinen die unterschiedlichen Befunde<br />

bezüglich des Erfolgs die These zu stützen,<br />

dass Medien zuvorderst eine verstärkende<br />

Wirkung einer ohnehin vorhandenen<br />

Protestbereitschaft besitzen,<br />

dass aber der Einsatz<br />

von Medien allein<br />

keinen gesellschaftlichen<br />

Widerstand gegen<br />

diktatorische Regime<br />

mobilisieren<br />

kann. Zu beobachten<br />

ist auch, dass innovative Online-Techniken<br />

und traditionelle Offline-Strategien<br />

des Widerstands und Protests ineinandergreifen.<br />

Kurzum: Wenn in der Öffentlichkeit<br />

eine hohe Protestbereitschaft<br />

erreicht ist, dann vermögen digitale<br />

Medien die mobilisierten Bürger<br />

schneller und effektiver zu vernetzen,<br />

die Organisation von Protesten zu beschleunigen<br />

oder vereinfachen und vor<br />

allem auch die Ergebnisse schneller und<br />

breiter bekannt zu machen.<br />

Das Internet ist jedoch ein neutrales<br />

Medium, das auch für Autokraten ein<br />

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628 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

attraktives Potenzial bereithält. Die<br />

Netznutzung in Autokratien wie China,<br />

Kuba, den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />

oder Singapur unterstreicht, dass<br />

die dortigen Machthaber demokratisch<br />

gesinnten Netzprofis hinsichtlich des<br />

technischen Erfindungsreichtums in<br />

nichts nachstehen und das Netz für ihre<br />

eigenen Zwecke instrumentalisieren.<br />

Autokraten haben entdeckt, wie sie die<br />

neuen IKT insbesondere in zwei Bereichen<br />

einsetzen können, die wesentlich<br />

sind für das Sichern von Stabilität und<br />

Fortdauer des Regimes: die Kontrolle<br />

und Repression der Bürger und Dissidenten<br />

einerseits und die Legitimation<br />

des eigenen Regimes andererseits. Zum<br />

einen nämlich machen Strukturen von<br />

„vernetztem Autoritarismus“ extensive<br />

und effiziente Formen sozialer Kontrolle<br />

möglich. Autokratische Systeme sind<br />

dank der neuen technologischen Möglichkeiten<br />

in der Lage, subtile Filterund<br />

Zensursysteme einzusetzen, können<br />

sich selbst an der Netzkommunikation<br />

beteiligen und so digitale Netzwerke<br />

zum Kontrollinstrument oder gar zur<br />

Fahndung nach Netzdissidenten ummünzen.<br />

Neben solchen kruden Methoden<br />

wie das Blockieren des Zugangs,<br />

Zensur oder gar (temporäres) Abschalten<br />

des Netzes gibt es längst auch „soft<br />

control“, bei dem die Machthaber nicht<br />

direkt das Individuum kontrollieren,<br />

sondern das Umfeld (etwa die privaten<br />

Internetgesellschaften). Zum<br />

zweiten nutzen autokratische<br />

Regime das Internet in vielfältiger<br />

Weise zur Herstellung<br />

von Legitimität. Mit e-government-Programmen<br />

bieten sie<br />

Dienstleistungen für Bürger<br />

und steigern so ihr Image als effektiv<br />

und bürgernah. Zudem gehen Autokratien<br />

zunehmend dazu über, Responsivität<br />

zu simulieren, indem sie Bürgern<br />

neue Beteiligungsmöglichkeiten wie<br />

elektronische Petitionen (e-petitions)<br />

bieten oder Regierungsblogs schalten, in<br />

denen sich Bürger äußern oder Anfragen<br />

an die Regierungen richten können.<br />

Längst gehören Chats mit den Regierenden<br />

ebenso zum Instrumentenkasten<br />

der Autokraten wie gelenkte Internetforen,<br />

um wie in China im Kontext<br />

der Spannungen mit Japan um den Kauf<br />

einiger Inseln den Bürgern Raum für<br />

nationalistische Gefühle zu geben.<br />

Nach dem United Nations E-Government<br />

Survey 2010 rangieren Autokratien<br />

wie Singapur und Bahrain sogar<br />

vor Deutschland in Bezug auf die Einrichtung<br />

von e-participation.<br />

»Das Netz hat für alle Seiten<br />

die Waffenstärke erhöht.«<br />

»Autokraten haben entdeckt,<br />

wie sie die neuen IKT einsetzen<br />

können.«<br />

Die neuen IKT eröffnen daher sowohl<br />

Möglichkeiten für die Befreiung<br />

von Autokratien als auch für subtile<br />

Formen sozialer Kontrolle und innovative<br />

Legitimationsmechanismen durch<br />

Autokratien. Eine netzrealistische Sicht<br />

unterstellt, dass das Internet nicht einem<br />

einzigen Ergebnis – entweder Befreiung<br />

oder Kontrolle – zugeordnet<br />

werden kann. Eine neue Software-Anwendung,<br />

so erfindungsreich sie sein<br />

mag, hält nicht per se eine Lösungskompetenz<br />

für soziale oder politische<br />

Probleme bereit. Die maßgeblichen<br />

Kräfte für die Beendigung von Autokratien<br />

und für das Initiieren von Demokratisierungsprozessen<br />

sind die Akteure,<br />

also die Bürger, zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen und Bewegungen, Parteien<br />

und Interessengruppen, freie (!)<br />

Medien sowie die relevanten politischen<br />

Eliten. Was die neuen Medien somit<br />

schaffen können, sind alternative<br />

Opportunitätsstrukturen für diese Akteure.<br />

Unbestritten aber nehmen Autokratien<br />

die neuartige Bedrohung wahr, die<br />

ihnen durch das Internet zuwächst. In<br />

China, Iran oder Kuba lässt sich gut beobachten,<br />

wie ernst die Führungen das<br />

Internet und sein Potenzial nehmen, geschlossene<br />

Autokratien zu durchlöchern,<br />

und wie sie daher entsprechend<br />

darauf reagieren. Und es fragt sich tatsächlich,<br />

wie sich auf Dauer – auch von<br />

noch so gut durchorganisierten Autokratien<br />

– die Dezentralität, aber auch<br />

die Verbreitungsschnelligkeit und<br />

Quantität der Internetkommunikation<br />

überblicken und vollständig kontrollieren<br />

oder manipulieren lässt. Gleichzeitig<br />

ist zu vermuten, dass Diktaturen<br />

auch hier Anpassungsfähigkeit an den<br />

Tag legen werden, indem sie ihre Methoden<br />

verändern und subtiler gestalten.<br />

Die Kontrolle des Netzes besitzt<br />

aber nicht nur eine nationale Dimension.<br />

In den erkennbar angestiegenen Bemühungen<br />

autokratischer Regime, ihre<br />

Ideen, Politiken und Prinzipien vor allem<br />

im regionalen Umfeld zu fördern,<br />

spielen digitale Medien eine wichtige<br />

Rolle. Das Internet dient dazu, Techniken<br />

und Praktiken der Kontrolle und<br />

Legitimitätserzeugung zu verbreiten,<br />

nicht zuletzt über regionale Foren wie<br />

der Shanghai Kooperationsorganisation.<br />

Darüber hinaus nutzen Autokratien<br />

offensiv internationale Foren, um ihre<br />

Positionen stark zu machen. Die letzte<br />

Weltkonferenz der Internationalen<br />

Telekommunikationsunion<br />

(ITU) von 2012<br />

geriet so zu einem Kalten<br />

Kriegs-Szenario im Wettstreit<br />

zwischen der freien<br />

und der nicht-freien Welt um die Kontrolle<br />

des Netzes. Es stoßen hier zwei<br />

antagonistische Visionen über die künftige<br />

Rolle des Internets aufeinander, bei<br />

denen eine einfache Lösung nicht absehbar<br />

sein dürfte.<br />

Zweifelsohne stellen digitale Medien,<br />

vor allem soziale Netzwerke, ein<br />

Instrument dar, dessen Wirkkraft alle<br />

bisherigen medialen Informations-, Mobilisierungs-<br />

und Vernetzungsmöglichkeiten<br />

überschreitet. Auf diese Wirkkraft<br />

können demokratische Gruppen<br />

zur Überwindung autokratischer Systeme<br />

ebenso zurückgreifen wie Autokratien,<br />

um Opposition und Protest zu<br />

kontrollieren, zu infiltrieren und unterminieren.<br />

Das Internet ist ein neutrales<br />

Medium, das per se weder demokratiefreundlich<br />

oder -förderlich ist noch autokratiefeindlich.<br />

Es hat zu einer Effizienzsteigerung<br />

beigetragen – sowohl<br />

im Kampf gegen Diktaturen als auch bei<br />

deren Kontroll- und Legitimationsmechanismen.<br />

Das Netz hat für alle Seiten<br />

die Waffenstärke erhöht. Entscheidend<br />

aber bleiben die Kontexte, in denen sich<br />

Widerstand formiert, und die Akteure,<br />

die ihn tragen und dann auch in der Lage<br />

sein müssen, nach dem Sturz einer<br />

Diktatur den Prozess der Demokratisierung<br />

zu gestalten. Befreiung, Freiheit<br />

und Demokratie sind Konzepte, die mit<br />

gesellschaftlichen und politischen Mitteln<br />

gesichert werden müssen. Digitale<br />

Medien können etliche Funktionen effektiver<br />

erfüllen wie die Organisation<br />

des Protests, Information, Austausch<br />

und (transnationale) Vernetzung der<br />

Protestbewegung, auch den Aufstand<br />

gegen Diktaturen. Es ist jedoch (und es<br />

war auch schon vor der digitalen Ära)<br />

ein Trugschluss, Medien ein alleiniges<br />

Potenzial zur Lösung politischer Probleme<br />

inklusive Regimewechsel zuzuschreiben<br />

und ihre Wirkungsmacht damit<br />

zu hypostasieren.


DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG


630 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Sind die NSA-<br />

Spähaktionen rechtswidrig?<br />

ARD-Rechtsexperte Bräutigam zur Spionageaffäre<br />

Die Bundesanwaltschaft prüft, ob sie wegen der Spionage der NSA ein Ermittlungsverfahren<br />

einleiten soll. Doch kann ein deutscher Staatsanwalt gegen die<br />

USA ermitteln und dürfte auch ein einzelner Bürger klagen?<br />

Sind die Aktionen der US-Geheimdienste<br />

nach US-Recht rechtswidrig?<br />

Das bestreiten die Vertreter der US-Behörden<br />

bis hin zu Präsident Barack<br />

Obama vehement. Unter US-Verfassungsrechtlern<br />

gibt es aber eine Reihe<br />

von Stimmen, die eine andere Meinung<br />

vertreten. Verfassungsgerichtlich überprüft<br />

wurden die Überwachungsprogramme<br />

noch nicht, deswegen kann<br />

man die Frage nicht abschließend beurteilen.<br />

Gesetzliche Grundlage der Programme<br />

ist der „Foreign Intelligence<br />

Surveillance Act“ von 1978, kurz FISA.<br />

Für die Genehmigung der Überwachungen<br />

ist das geheim tagende FISA-Gericht<br />

zuständig. Über 99 Prozent der<br />

Anträge wurden seit 1979 genehmigt.<br />

Könnte es in Deutschland strafrechtliche<br />

Ermittlungen geben?<br />

Das ist möglich, allerdings haben diese<br />

noch nicht begonnen. Die Bundesanwaltschaft<br />

hat bisher kein offizielles Ermittlungsverfahren<br />

eingeleitet. Die Behörde<br />

wertet gerade die verfügbaren Informationen<br />

aus, um zu prüfen, ob sie<br />

für Ermittlungen überhaupt zuständig<br />

sein könnte. Das ist immer der Fall<br />

beim Verdacht auf Straftaten gegen die<br />

innere und äußere Sicherheit Deutschlands.<br />

Ein mögliches Delikt wäre die<br />

„geheimdienstliche Agententätigkeit“<br />

(§§ 99 Strafgesetzbuch). Danach wird<br />

zum Beispiel bestraft, wer „für den Geheimdienst<br />

einer fremden Macht eine<br />

geheimdienstliche Tätigkeit“ ausübt, die<br />

auf „die Mitteilung oder Lieferung von<br />

Tatsachen oder Erkenntnissen gerichtet<br />

ist“.<br />

In Betracht könnten auch die Vorschriften<br />

zur „Verletzung des persönlichen<br />

Lebens- und Geheimbereichs<br />

kommen“ (§§ 201 ff.). Dafür wären<br />

dann die Staatsanwaltschaften in den<br />

Ländern zuständig. Selbst wenn es zu<br />

Ermittlungen kommen sollte, wäre immer<br />

noch die Frage, gegen wen genau<br />

sie sich richten würden, und ob es tatsächlich<br />

für eine Anklage und ein Urteil<br />

reicht.<br />

Könnte Deutschland die USA oder<br />

Großbritannien verklagen?<br />

Staaten können sich vor dem „Internationalen<br />

Gerichtshof“ in Den Haag gegenseitig<br />

verklagen, müssen aber ein<br />

Verstoß gegen Völkerrecht geltend machen.<br />

Im „Internationalen Pakt über<br />

bürgerliche und politische Rechte“ ist<br />

das Privatleben vor willkürlichen und<br />

rechtswidrigen Eingriffen geschützt.<br />

Wie dabei die Privatsphäre und der<br />

Kampf gegen Terrorismus als Argument<br />

der Befürworter abgewogen würden, ist<br />

völlig ungewiss.<br />

Ob ein Staat in Den Haag klagt, liegt<br />

in seinem Ermessen. Der Bürger hat<br />

keinen Anspruch darauf. Deutschland<br />

könnte Großbritannien als EU-Mitglied<br />

vor dem „Europäischen Gerichtshof“ in<br />

Luxemburg verklagen. Allerdings hat<br />

Großbritannien ausdrücklich erklärt,<br />

dass die Grundrechtecharta der EU im<br />

Königreich nicht gelten soll. Man müsste<br />

Verstöße gegen Verordnungen oder<br />

Richtlinien feststellen. Die Erfolgsaussichten:<br />

ungewiss. Solche Klagen wären<br />

sicher auch das letzte Mittel, im Vordergrund<br />

dürften die politischen Bemühungen<br />

stehen.<br />

Könnte ein deutscher Bürger sich<br />

rechtlich wehren?<br />

Noch ist der konkrete Sachverhalt – die<br />

Grundlage für jede rechtliche Beurteilung<br />

– alles andere als klar. Grundsätzlich<br />

kann man sagen: Deutsche Gesetze<br />

gelten auf deutschem Boden natürlich<br />

nicht nur für deutsche Bürger. Wenn also<br />

von bestimmten Personen auf deutschem<br />

Boden gegen Datenschutzgesetze<br />

verstoßen würde, wäre es denkbar,<br />

vor einem deutschen Gericht zu klagen.<br />

Allerdings kämen rechtliche Hürden ins<br />

Spiel. Zum Beispiel der Grundsatz der<br />

„Staatenimmunität“, der bedeutet: Hoheitsakte<br />

eines Staates können nicht<br />

von Gerichten eines anderen Staates<br />

kontrolliert werden.<br />

Ob man im konkreten Fall über<br />

diese Hürde hinwegkäme, ist eine<br />

hochkomplexe Frage, die ausführlicher<br />

Prüfungen bedarf. Außerdem<br />

müsste man eine Rechtsverletzung<br />

nachweisen, was sicher nicht einfach<br />

ist. Man müsste wissen, gegen wen genau<br />

man klagt. Bei diesem Komplex<br />

gilt mehr denn je: möglicherweise<br />

„recht haben“ und „recht bekommen“<br />

sind zwei völlig unterschiedliche paar<br />

Schuhe. Dass deutsche Bürger in den<br />

USA klagen, ist denkbar, bedarf aber<br />

ebenfalls noch umfangreicher rechtlicher<br />

Prüfungen.<br />

Was die USA laut Medienberichten<br />

tun – ist das nicht eine Art Vorratsdatenspeicherung,<br />

die es in der EU<br />

auch gibt?<br />

Da gibt es im Ansatz durchaus Ähnlichkeiten,<br />

wobei man mit Vergleichen gerade<br />

beim Ausmaß der Überwachungen<br />

vorsichtig sein muss. Auch bei der sogenannten<br />

Vorratsdatenspeicherung geht<br />

es um die Speicherung der Verbin-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 631<br />

dungsdaten, also um die Fragen: Wer telefoniert<br />

mit wem, wer ruft welche Internetseite<br />

auf?<br />

In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht<br />

die erste Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung<br />

gekippt, die Speicherung als solche<br />

aber nicht für unmöglich erklärt. Eine<br />

Neuregelung ist bislang am Streit zwischen<br />

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

und Innenminister<br />

Hans-Peter Friedrich gescheitert.<br />

Spannend ist, dass der Europäische<br />

Gerichtshof am 9. Juli verhandelt, ob<br />

die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung<br />

gegen EU-Grundrechte verstößt.<br />

Haben deutsche Geheimdienste tatsächlich<br />

viel weniger Befugnisse und<br />

werden besser kontrolliert?<br />

Man sollte sich nichts vormachen –<br />

auch der deutsche Auslandsgeheimdienst<br />

BND hat umfangreiche rechtliche<br />

Mittel, um im Ausland Daten zu<br />

sammeln. Und es dürfte auch ein reger<br />

Austausch von Informationen zwischen<br />

den Staaten stattfinden. Das „Parlamentarische<br />

Kontrollgremium“, das für<br />

die Kontrolle der Geheimdienste zuständig<br />

ist, und die sogenannte „G-10-<br />

Kommission“, die einzelne Überwachungsvorhaben<br />

prüft, tagen geheim.<br />

Seit 1. Juli <strong>2013</strong> gilt das neue Telekommunikationsgesetz,<br />

das den Behörden<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Zugriff auf die sogenannten „Bestandsdaten“<br />

erlaubt. Dieses Beispiel zeigt<br />

aber auch einen deutlichen Unterschied<br />

zu den USA. Denn das Gesetz wurde,<br />

wie viele andere in Sachen Datenschutz,<br />

zunächst von Karlsruhe zurechtgestutzt.<br />

Auch gegen die neue Version<br />

ist schon Verfassungsbeschwerde<br />

eingegangen.<br />

Die gerichtliche Kontrolle der entsprechenden<br />

Gesetze durch das Bundesverfassungsgericht<br />

in Sachen Datenschutz<br />

ist deutlich intensiver als in den<br />

USA. Karlsruhe hat 1983 eine Art<br />

„Grundrecht auf Datenschutz“ entwickelt<br />

und dieses 2008 in der Entscheidung<br />

zur Online-Durchsuchung um ein<br />

„Computer-Grundrecht“ ergänzt, dass<br />

die Integrität der heimischen Festplatte<br />

schützen soll.<br />

Mit freundlicher Genehmigung des NDR/ADR<br />

aus der Tagesschau vom 2. Juli <strong>2013</strong>, Schaltung<br />

zu Frank Bräutigam<br />

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Preisausschreibung <strong>2013</strong> / 2014<br />

Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />

der Informationstechnologie<br />

Zum 12. Mal vergibt die Integrata-Stiftung für humane Nutzung der Informationstechnologie ihren Preis, der mit insgesamt<br />

€ 10.000,– dotiert ist und auf bis zu 3 Preisträger verteilt werden kann. Herausragende Vorschläge zum Einsatz von IT, die die<br />

Verhältnisse in unserer Informationsgesellschaft nachhaltig zu bessern versprechen, können bis zum 31. Dezember <strong>2013</strong> bei der<br />

Integrata-Stiftung, Tübingen, eingereicht werden.<br />

Verbesserung der Lebensqualität durch IT<br />

Die Integrata-Stiftung wirbt dafür, IT nicht nur zur Rationalisierung<br />

der Lebens- und Arbeitsprozesse zu nutzen, sondern<br />

direkt zur Verbesserung der Lebensqualität möglichst vieler<br />

Menschen in allen Regionen der Welt. Sie ist in diesem Sinne<br />

„sozial“ orientiert und erst in zweiter Linie technisch. IT wird bewusst<br />

als Werkzeug gesehen, mit dessen Hilfe es gelingen soll,<br />

die Welt im Großen und im Kleinen menschenwürdiger, also<br />

humaner zu gestalten.<br />

Die vorliegende Ausschreibung für die 12. Preisverleihung für<br />

<strong>2013</strong>/2014 steht unter dem Motto:<br />

Privatheit in der E-Society<br />

Privatheit ist einerseits notwendige Voraussetzung für die<br />

Autonomie des Individuums in einer demokratischen Zivilgesellschaft.<br />

Andererseits ist sie durch die aktuelle Entwicklung<br />

auf bisher unvorstellbare Weise bedroht.<br />

Dieser Konflikt ist sichtbar unter anderem in Bereichen wie:<br />

Zunehmend virtualisierte Erwerbsumgebungen<br />

Virtuelle Identitäten wie in social media<br />

Nutzerorientiertes Identitätsmanagement<br />

Energieinformations- und Energieversorgungssysteme<br />

(smart grids, smart metering)<br />

Gesundheits- und altersgerechte Assistenzsysteme<br />

Wir fragen uns: Wie kann Privatheit in der E-Society gewahrt<br />

bleiben? Auf welche Weise sollen virtuelle Identitäten geschützt<br />

werden? Gesucht werden Vorschläge, Konzepte und Lösungen<br />

für den Einsatz von IT, um Privatheit von physischer und virtueller<br />

Identität auf humane und gemeinwohlorientierte Weise<br />

in der E-Society zu gewährleisten.<br />

Einsendeschluss: 31. Dezember <strong>2013</strong> um 24:00<br />

Weitere Angaben über die Integrata-Stiftung sowie über die<br />

Teilnahmebedingungen: www.integrata-stiftung.de


632 WISSENSCHAFTSRAT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Perspektiven?<br />

Über die Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />

zur Zukunft unseres Wissenschaftssystems<br />

| FELIX GRIGAT | Die Papiere und Empfehlungen des<br />

Wissenschaftsrates sorgen regelmäßig für intensive Debatten und sind stets<br />

wichtige Orientierungspunkte für die Hochschulpolitik. Wie sind die aktuellen<br />

Empfehlungen einzuordnen? Was ist hervorzuheben, was zu kritisieren?<br />

Der Wissenschaftsrat hat Empfehlungen<br />

zur Zukunft des<br />

Wissenschaftssystems veröffentlicht.<br />

Das gehört wohl zu den Aufgaben<br />

eines Gremiums, das zu dem<br />

Establishment der Dauerreformer gehört.<br />

Viel interessanter ist aber, was er<br />

über die Vergangenheit des Systems, z.<br />

B. die vergangenen zehn Jahre, denkt.<br />

Denn es steht zu vermuten, dass die<br />

Perspektiven je nach dem Urteil über<br />

diese Zeit, für welche er wiederum im<br />

Jahr 2000 nachlesenswerte Perspektiven<br />

formuliert hatte, verschieden ausfallen<br />

werden. So könnte man diese<br />

Jahre als Fehlentwicklung bewerten<br />

und zu einer Art revolutionärem „bildungspolitischen<br />

Frühling“ aufrufen.<br />

Oder aber man klopft sich selbst anerkennend<br />

auf die Schulter und findet<br />

einfach großartig, was man selbst und<br />

die Reformkollegen geleistet haben. In<br />

diesem Fall wird man vermutlich traditionale<br />

Perspektiven entwickeln, das<br />

hieße mit Luhmann, in der Zukunft keine<br />

andere Möglichkeiten als in der Vergangenheit<br />

sehen. Wohlgemerkt, in diesem<br />

Fall der Vergangenheit des letzten<br />

Jahrzehnts. Das aber stünde im Widerspruch<br />

dazu, dass Planungseliten ja ihre<br />

Existenzberechtigung in dem Aufweis<br />

der Reformbedürftigkeit des Gegenwärtigen<br />

haben.<br />

AUTOR<br />

Felix Grigat, M.A., ist verantwortl.<br />

Redakteur von<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />

Viel über die jüngste Reformvergangenheit<br />

findet man allerdings nicht in<br />

dem Text, das wenige aber stimmt bedenklich.<br />

Das deutsche Wissenschaftssystem<br />

sei in in den vergangenen zehn<br />

Jahren in „besonderer und bemerkenswerter<br />

Weise in Bewegung“ geraten,<br />

heißt es. Die Exzellenzinitiative und der<br />

Pakt für <strong>Forschung</strong> und Innovation,<br />

aber auch der Bologna-Prozess, hätten<br />

»Das Wissenschaftssystem braucht<br />

keine Revolution.«<br />

„komplexe Veränderungsprozesse mit<br />

zum Teil weit reichenden Folgen vor allem<br />

für die Hochschulen“ in Gang gesetzt.<br />

Sie alle hätten bereits erheblich<br />

zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit<br />

des deutschen Wissenschaftssystems<br />

und zu dessen internationaler Anschlussfähigkeit<br />

beigetragen. Das mit<br />

den „weit reichenden Folgen“ wird jeder<br />

davon Betroffene sogleich unterschreiben,<br />

das mit der Verbesserung der<br />

Leistungsfähigkeit als das bezeichnen,<br />

was es ist, eine Zumutung. Denn dafür<br />

gibt es keine valide Daten - das müsste<br />

der Rat doch wissen. Ob sich die internationale<br />

Anschlussfähigkeit verbessert<br />

hat kann man gerne die Studenten fragen,<br />

die sich vergeblich bemühen, ihre<br />

Leistungen einer spanischen Universität<br />

in Deutschland anerkennen zu lassen.<br />

Dass die Exzellenzinitiative im gesamten<br />

System für „Aufbruchstimmung“ gesorgt<br />

habe, mag man wiederum diejenigen<br />

fragen, denen der Aufbruch aufs<br />

Gemüt geschlagen ist und die kostbare<br />

Zeit ihrer wissenschaftlich möglichen<br />

Produktivität mit der behördenaffinen<br />

Abfassung von Anträgen und Gutachten<br />

verbringen mussten. Die Dauerreform<br />

der letzten Jahre, die Studenten<br />

auf die Straße und Hochschullehrer in<br />

die Verzeiflung getrieben hat, sekundiert<br />

von einem beispiellosen Zahlenfetischismus,<br />

war von Illusionen und vielen<br />

Missverständnissen geleitet. Das<br />

größte dabei war die Verkennung dessen,<br />

was eine Universität, was Wissenschaft<br />

und Bildung seien. Deswegen<br />

nimmt man die Aussagen, auf das Bestehende<br />

ließe sich gut aufbauen, das<br />

Wissenschaftssystem brauche keine Revolution<br />

und es habe seine<br />

Entwicklungsfähigkeit<br />

eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt, mit größter<br />

Irritation zur Kenntnis.<br />

Der Rat hat sich also für einen traditionalen<br />

Ansatz entschieden, für Strukturen<br />

mit dem Charakter einer über die<br />

Gegenwart hinaus verlängerten Vergangenheit.<br />

Zu dieser gehört auch die ökonomistische<br />

Sicht von Universität und<br />

Wissenschaft, welche geradezu als Maxime<br />

für das Papier bezeichnet wird: die<br />

Empfehlungen seien von der Überzeugung<br />

geleitet, dass „die Sicherung der<br />

Zukunftsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems<br />

zu einer Steigerung<br />

der gesellschaftlichen Wohlfahrt beiträgt<br />

und Investitionen in die Wissenschaft<br />

eine hohe volkswirtschaftliche<br />

Rendite erzielen“. Es ist fast zu offensichtlich,<br />

dass dies als Maxime für die<br />

Universitäten, bei denen Nützlichkeit<br />

per defintionem stets nur ein „Moment<br />

von zweitem Range“ sein kann, ungeeignet<br />

ist.<br />

Der Rat verlangt also nicht nur von<br />

der Politik klare Prioritätensetzungen,<br />

sondern zugleich von den wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen. Man ahnt, was<br />

folgt: Sie müssten sich stärker profilie-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSRAT 633<br />

ren, sich auch in Zukunft wettbewerblich<br />

orientieren, vielfältig lokal bis<br />

transnational zusammenarbeiten, und<br />

ihre Handlungs- und Entscheidungsprozesse<br />

zielführend gestalten. So ähnlich<br />

klang es übrigens bereits im Jahr<br />

2000. Die vom Wissenschaftsrat entwickelten<br />

Perspektiven berücksichtigten<br />

sowohl die Anforderungen der Wissenschaft<br />

als auch die legitimen Erwartungen<br />

von Gesellschaft, Wirtschaft und<br />

Politik an ein leistungsstarkes Wissenschaftssystem.<br />

Denn dieses stehe durch<br />

»Politische Perspektiven müssen<br />

mit denen der Universitäten und<br />

der Wissenschaft nicht übereinstimmen.«<br />

den demographischen Wandel und den<br />

zunehmenden internationalen Wettbewerb<br />

unter Druck. Soll die Wissenschaft<br />

also vor allem „scharf“ gemacht werden<br />

für die ökonomische Gigantenschlacht,<br />

die derzeit auf dem Globus ausgetragen<br />

wird? Formulierungen wie „Steigerung<br />

ihrer Leistungsfähigkeit in allen Dimensionen“,<br />

„Absicherung und Ausweitung<br />

der Erträge“, „Strategie- und Handlungsfähigkeit“,<br />

„Professionalisierung<br />

der Management- und Leitungsfunktionen“<br />

und „hohe volkswirtschaftliche<br />

Rendite“ sind so unwissenschaftlich wie<br />

entlarvend. Diese Thesen fügen sich<br />

nahtlos ein in die New Public Management-Ideologie<br />

des letzten Jahrzehnts,<br />

von der man hoffte, sie habe sich überlebt.<br />

Was soll man weiter davon halten,<br />

wenn die Interessen und Anliegen der<br />

unterschiedlichen Akteure im politischen<br />

wie im wissenschaftlichen Raum<br />

in einer strategisch angelegten Perspektive<br />

gebündelt und auf der Grundlage<br />

wissenschaftspolitischer Leitlinien konkrete<br />

Vorschläge zur Weiterentwicklung<br />

des deutschen Wissenschaftssystems erarbeitet<br />

werden sollen, ohne dabei die<br />

politische Machbarkeit aus den Augen<br />

zu verlieren? Wenn solche Sätze überhaupt<br />

einen nennenswerten Sinn haben<br />

sollen, dann den, dass die Wissenschaft<br />

keinesfalls „anecken“ darf, damit sie das<br />

Wohlgefallen von Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft nicht verliert.<br />

Hat man vor lauter „Machbarkeitsrücksichten“<br />

die Vorstellung einer Wissenschaft,<br />

die quer zu gesellschaftlichen<br />

Opportunitäten stehen kann, aus den<br />

Augen verloren? Man hat. Es geht um<br />

politische Perspektiven, die mit denen<br />

der Universitäten und der Wissenschaft<br />

nun wirklich nicht übereinstimmen<br />

müssen. Sollte es hier um Bildung und<br />

Erkenntnisgewinn gehen, geht es dort<br />

um Macht, Wählerstimmen und vielfältige<br />

Interessen.<br />

Die Empfehlungen<br />

Die Empfehlungen bleiben im Mainstream<br />

des vergangenen Jahrzehnts,<br />

man findet viel Erwartbares, vor allem<br />

die Forderung nach mehr Geld und<br />

mehr Personal. So hat der Wissenschaftsrat<br />

Bund und<br />

Länder dazu aufgefordert,<br />

ab 2014 einen „Zukunftspakt“<br />

für <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> bis<br />

2025 zu schließen. Starke<br />

Hochschulen als<br />

„Organisationszentren“<br />

sollen im Mittelpunkt des Wissenschaftssystems<br />

stehen. Er fordert insbesondere<br />

die Grundfinanzierung der<br />

Hochschulen um ein Prozent oberhalb<br />

der Inflationsrate zu erhöhen. Zukünftige<br />

Steigerungen des Zuschusses für die<br />

außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

seien an entsprechende Aufwüchse<br />

bei den Hochschulen zu koppeln.<br />

Die Erhöhung der Pauschale für<br />

Gemeinkosten von 20 auf 40 Prozent<br />

wird ebenfalls nahegelegt. Der neue<br />

„Zukunftspakt“ soll die bestehenden<br />

»Der Zukunftspakt soll die<br />

bestehenden Bund-Länder-<br />

Kooperationen ablösen.«<br />

Bund-Länder-Kooperationen ablösen,<br />

zu denen der Hochschulpakt, der Pakt<br />

für <strong>Forschung</strong> und Innovation sowie die<br />

Exzellenzinitiative gehören, die allesamt<br />

in den nächsten Jahren auslaufen.<br />

Wissenschaftliche Einrichtungen müssten<br />

sich stärker profilieren und mehr<br />

zusammenarbeiten. Eine explizite Fortsetzung<br />

der Förderlinie „Zukunftskonzepte“<br />

im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

wird nicht empfohlen. Nachfolgeprogramme<br />

für die Förderung von Graduiertenschulen<br />

und Exzellenzclustern<br />

sollten unter dem Dach der DFG vereint<br />

werden. Außerdem sollen Bund<br />

und Länder die Schwerpunktbildung<br />

von Hochschulen durch gemeinsam getragene<br />

„Merian-Professuren“ und fakultätsübergreifende<br />

„Liebig-Zentren“<br />

unterstützen. Gestrichen ist in dem Papier<br />

das laut Presseberichten in einer<br />

früheren Fassung explizit enthaltene<br />

Ziel, Deutschland solle zwei bis fünf<br />

Spitzenuniversitäten auf die vorderen<br />

Ränge internationaler Rankings bringen<br />

und insgesamt über 20 bis 25 forschungsstarke<br />

Universitäten verfügen.<br />

Reaktionen<br />

Regierung und Opposition, Bund und<br />

Länder begrüßen die Empfehlungen.<br />

Bundesbildungsministerin Johanna<br />

Wanka sagte: „Damit werden die<br />

Hochschulen als Herzstück des Wissenschaftssystems<br />

gestärkt“. Die Empfehlungen<br />

seien ein zentraler Baustein, um<br />

unser Wissenschaftssystem zukunftsfest<br />

zu machen und weiter zu stärken.<br />

Für die Hochschulrektorenkonferenz<br />

sind die Empfehlungen ein „gelungenes<br />

Ensemble gut abgestimmter Maßnahmen“,<br />

die das deutsche Wissenschaftssystem<br />

insgesamt stärken werden.<br />

Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft,<br />

Professor Peter Gruss, kritisierte<br />

die Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />

in der Süddeutschen Zeitung,<br />

weil er die MPG nicht ausreichend<br />

gewürdigt sieht. Es sei ein Fehlverständnis,<br />

wenn die Universitäten als<br />

zentraler Organisator im System apostrophiert<br />

werden, „mich ärgert, dass<br />

unsere Leistung verkannt wird, dass unsere<br />

Rolle verkannt wird“. Er wehre<br />

sich gegen eine lokale Vereinnahmung<br />

durch Universitäten. „Unsere <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />

werden nicht in den<br />

Köpfen von Rektoren entwickelt, sondern<br />

durch die Wissenschaftler der<br />

Max-Planck-Gesellschaft“. Auch könne<br />

eine Gesamtanalyse mit vielleicht<br />

auch unbequemen<br />

Schlussfolgerungen nicht<br />

durch ein national besetztes<br />

Gremium wie den Wissenschaftsrat<br />

geleistet werden.<br />

Das gelte für die beteiligten Wissenschaftler<br />

wie für die Politiker. Man verlange<br />

ihnen eine Neutralität ab, die sie<br />

aufgrund ihrer Rolle im System nicht<br />

haben könnten.<br />

Wird hier Neutralität und Internationalität<br />

gefordert, um als Wissenschaftsorganisation<br />

am Ende besser dazustehen?<br />

Das wäre keine gute Perspektive.<br />

Die Empfehlungen des Wissenschafatsrats sind<br />

im Internet unter www.wissenschaftsrat.de zu<br />

finden.


634 INTELLIGENZFORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Nature via Nurture<br />

Warum eine Universität für alle niemandem nützt:<br />

Intelligenzunterschiede lassen sich nicht reduzieren<br />

| ELSBETH S TERN | ALJOSCHA N EUBAUER |<br />

Worin unterscheidet sich ein überdurchschnittlich intelligenter Mensch von<br />

dem Durchschnitt? Zu dieser Frage, aber auch über die Ursachen von Unterschieden<br />

hat die Intelligenzforschung Erhebliches beitragen können. Die Autoren<br />

ziehen daraus Konsequenzen für das Bildungssystem, insbesondere für<br />

den Zugang zum Universitätsstudium.<br />

Der genetische Bauplan, der die<br />

Entwicklung des menschlichen<br />

Gehirns steuert, hat sich nach<br />

allem, was wir heute wissen, in den letzten<br />

40 000 Jahren nicht wesentlich verändert.<br />

Die Fähigkeit, mit Artgenossen<br />

über sprachliche Kommunikation neue<br />

Bedeutung zu konstruieren und sich auf<br />

gemeinsame Ziele zu verständigen, unterscheidet<br />

uns von anderen Lebewesen<br />

und wurde uns vor vielen Jahrtausenden<br />

in die genetische Wiege gelegt. Mit diesem<br />

uralten, aber offensichtlich<br />

höchst flexiblen und<br />

adaptiven Gehirn hat unsere<br />

Spezies eine kulturelle Entwicklung<br />

in Gang gesetzt,<br />

welche die eigenen Lebensbedingungen<br />

grundlegend verändert hat.<br />

Die Fähigkeit des Menschen, seine Vorstellungen<br />

von der Welt mit Symbolen<br />

auszudrücken und darüber hinaus mit<br />

diesen Symbolen neue Ideen und Begriffe<br />

zu schaffen, hat die Entstehung von<br />

Schriftsprache und Mathematik ermöglicht<br />

und damit die Voraussetzungen für<br />

technische und zivilisatorische Veränderungen<br />

geschaffen. Aber obwohl das<br />

menschliche Gehirn vor über 40 000<br />

Jahren mit allen Voraussetzungen für<br />

den Erwerb einer grammatisch komplizierten<br />

Sprache, für Schrift und für Mathematik<br />

ausgestattet wurde, entwickeln<br />

sich diese Kompetenzen nur in einem<br />

kulturellen Umfeld mit entsprechender<br />

professioneller Unterstützung. Die einzelnen<br />

„Zutaten“ für diese Kompetenzen<br />

sind uns in die Gene geschrieben, aber<br />

ihre Zusammenführung ist das Ergebnis<br />

einer kulturellen Entwicklung. Menschen<br />

bringen die Fähigkeit zu einer sehr<br />

differenzierten visuellen und akustischen<br />

Diskriminierung mit. Diese voneinander<br />

»Der Bauplan der Intelligenz<br />

unterliegt individuellen<br />

Variationen.«<br />

unabhängigen Fähigkeiten sind wesentliche<br />

Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb<br />

und müssen bei deren Erwerb<br />

integriert werden. Ebenfalls wurde<br />

das menschliche Gehirn mit Kompetenzen<br />

versehen, welche für den Erwerb der<br />

Mathematik unabdingbar sind. Dazu gehören<br />

unter anderem drei im Gehirn unabhängig<br />

voneinander repräsentierte Fähigkeiten:<br />

die zur exakten Quantifizierung<br />

im kleinen Mengenbereich, die zur<br />

Abschätzung von größeren Mengen sowie<br />

die zur räumlich-visuellen Repräsentation<br />

von Information. Solche im<br />

menschlichen Gehirn verankerten Module<br />

bilden die Grundlage unserer Intelligenz,<br />

die abgerundet wird durch die im<br />

Wesentlichen vom Frontalhirn gesteuerte<br />

Fähigkeit, sich auf bestimmte Ziele zu<br />

konzentrieren und irrelevante Reize auszublenden.<br />

Sofern nicht gravierende genetische<br />

Abweichungen oder massive Gehirnläsionen<br />

vorliegen, bringen alle Menschen<br />

die genannten Komponenten der<br />

Intelligenzentwicklung mit – allerdings<br />

in unterschiedlichem Ausmaß. So wie<br />

alle Menschen einen genetischen Bauplan<br />

zur Entwicklung einer Nase mitbringen,<br />

der aber Variationen unterliegt,<br />

die zu unterschiedlichen Größen und<br />

Formen dieses Organs führen, so unterliegt<br />

auch der Bauplan der Intelligenz<br />

individuellen Variationen, die die eingangs<br />

genannten Komponenten betreffen.<br />

Wie groß die Unterschiede zwischen<br />

den Menschen sein können,<br />

wenn es um den Erwerb von Schriftsprache<br />

und Mathematik geht, können<br />

wir seit der Durchsetzung der allgemeinen<br />

Schulpflicht abschätzen. <strong>Lehre</strong>r<br />

durften erleben, wie Kinder von des Lesens<br />

und Schreibens unkundigen Eltern<br />

ohne Probleme die schulischen Lernziele<br />

erreichten, während andere Kinder<br />

trotz großer Anstrengungen kaum lesen,<br />

schreiben und rechnen lernten. Obwohl<br />

sie gleiche schulische Lerngelegenheiten<br />

hatten, unterschieden sich<br />

Kinder mit vergleichbarem sozialen und<br />

familiären Hintergrund in ihrem Lern-<br />

AUTOREN<br />

Elsbeth Stern hat die Professur für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich inne. Ihre <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

sind menschliche Intelligenz, Grundlagen des Wissenstransfers, mathematisches und naturwissenschaftliches<br />

Verständnis im Kindes- und Jugendalter.<br />

Aljoscha Neubauer ist Professor für Psychologie und Leiter des Fachbereichs Differentielle Psychologie an der Universität<br />

Graz. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt die Untersuchung individueller Unterschiede in Bereichen<br />

wie Intelligenz, Kreativität, praktische Intelligenz sowie deren neurophysiologische Grundlagen.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INTELLIGENZFORSCHUNG 635<br />

erfolg. Die Suche nach den Ursachen<br />

für diese Unterschiede war die Geburtsstunde<br />

der psychometrischen Intelligenzforschung<br />

in der Psychologie. Auch<br />

wenn es im Detail noch viele offene<br />

Fragen gibt, ist Intelligenzmessung eine<br />

wissenschaftliche Erfolgsgeschichte, die<br />

trotz einiger Verirrungen nicht in Abrede<br />

gestellt werden kann.<br />

Ergebnisse und Grenzen der<br />

Intelligenzforschung<br />

Intelligenztests enthalten sprachliche,<br />

mathematisch-rechnerische oder figural-räumliche<br />

Aufgaben, die schlussfolgerndes<br />

Denken erfordern. Bekanntes<br />

Material muss unter neuen Gesichtspunkten<br />

verarbeitet werden, beispielsweise,<br />

indem Zahlenreihen oder Reihen<br />

von geometrischen Figuren nach zu<br />

identifizierenden Regeln fortgesetzt<br />

werden, oder Gemeinsamkeiten zwischen<br />

Begriffen gefunden werden müssen,<br />

die im Alltag selten zusammen auftreten.<br />

Aus den vorgegebenen Aufgaben<br />

wird auch klar, dass Intelligenzmessung<br />

nur bei Menschen sinnvoll und fair ist,<br />

die die Möglichkeit zum Erwerb von<br />

Schriftsprache und grundlegenden Mathematikkenntnissen<br />

hatten. Sich vor<br />

dem Hintergrund dieser Kenntnisse von<br />

Vertrautem lösen zu können ist eine<br />

zentrale Komponente der Intelligenz.<br />

Aus den korrekt gelösten Aufgaben lässt<br />

sich der Intelligenzquotient (IQ) errechnen.<br />

Dieser folgt einer Normalverteilung<br />

(Gaußschen Glockenkurve), das<br />

heißt die meisten Menschen haben<br />

mittlere Ausprägungen (ca. 70 Prozent<br />

liegen im Bereich von 85 bis 115 um<br />

den mittleren IQ von 100). Dementsprechend<br />

verfügen 15 Prozent der Bevölkerung<br />

über eine klar überdurchschnittliche<br />

Intelligenz, worin auch die<br />

zwei Prozent der Hochbegabten eingeschlossen<br />

sind. Der IQ ist keine absolute<br />

Größe wie z.B. Masse oder Länge,<br />

sondern er beschreibt die Abweichung<br />

einer Person von der mittleren Testleistung<br />

einer repräsentativen Vergleichsstichprobe.<br />

Da Intelligenz ein relatives<br />

und kein absolutes Maß ist, und die<br />

Entwicklung der Intelligenz vom Schulbesuch<br />

abhängt, sind Intelligenztestleistungen<br />

über die Generationen Veränderungen<br />

unterworfen. So stieg in entwickelten<br />

industrialisierten Ländern die<br />

Leistung in den Tests in den letzten<br />

hundert Jahren deutlich an, was dem<br />

Ausbau der Schulbildung, dem Gesundheitssystem<br />

und anderen zivilisatorischen<br />

Errungenschaften zu verdanken<br />

ist. Es ist offensichtlich gelungen, die Intelligenzreserven<br />

besser auszuschöpfen.<br />

In den entwickelten Ländern ist der Anstieg<br />

zum Stillstand gekommen, während<br />

er in den Schwellenländern derzeit<br />

zu beobachten ist. Um die Metrik der<br />

IQ-Messung beizubehalten (mittlerer<br />

IQ 100), mussten Tests neu normiert<br />

und teilweise auch durch schwierigere<br />

Items angereichert werden. Allerdings –<br />

und das ist für die weitere Argumentation<br />

entscheidend – der Anstieg des Mittelwertes<br />

führte nicht zu einer Reduktion<br />

der Varianz oder einem Abweichen<br />

der Normalverteilung. Von gutem Unterricht<br />

profitieren alle Schüler. Misst<br />

man jedoch nicht nur die Leistung in<br />

dem Bereich, der direkt behandelt und<br />

gelehrt wurde, sondern erfasst die Anwendung<br />

des Gelernten auf neue Gebiete,<br />

zeigen sich – in Abhängigkeit von<br />

der Intelligenz – wieder große Leistungsunterschiede.<br />

Je intelligenter ein<br />

Mensch ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass er aus dem Gelernten<br />

neue Schlussfolgerungen zieht und<br />

damit neues Wissen konstruiert. Chancengerechtigkeit<br />

macht Menschen nicht<br />

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636 INTELLIGENZFORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte<br />

0.025<br />

0.020<br />

0.015<br />

0.010<br />

0.005<br />

ähnlicher, sondern macht bestimmte<br />

Unterschiede überhaupt erst möglich.<br />

Intelligenz wird als das Potenzial einer<br />

Person verstanden, sich die mündliche<br />

und schriftliche Sprache sowie den Umgang<br />

mit mathematischen und anderen<br />

Symbolsystemen der jeweiligen Kultur<br />

anzueignen und dies alles für schlussfolgerndes<br />

Denken zu nutzen. Die genetischen<br />

Voraussetzungen, die alle Menschen<br />

– wenn auch in unterschiedlichem<br />

Ausmaß – dafür mitbringen, können<br />

sich aber nur bei entsprechender familiärer<br />

und schulischer Förderung entfalten<br />

– so wie eine Pflanze nur an einem<br />

guten Standort und bei ausreichender<br />

Bewässerung und<br />

Düngung jene Größe erreicht,<br />

die ihre Gene vorsehen.<br />

Ursachen von<br />

Intelligenzunterschieden<br />

werden unter Experten<br />

schon lange nicht mehr unter der Fragestellung<br />

„Nature versus Nurture“, sondern<br />

„Nature via Nurture“ diskutiert.<br />

Menschen unterscheiden sich im genetischen<br />

Bauplan, der die Hirn- und damit<br />

auch die Intelligenzentwicklung<br />

steuert. Diese Unterschiede kommen allerdings<br />

nur zum Tragen, wenn die Umwelt<br />

sie einfordert. Wächst ein Mensch<br />

mit einer genetischen Disposition zur<br />

Lese-Rechtschreibschwäche in einer illiteraten<br />

Gesellschaft auf, wird diese<br />

Schwäche nicht zum Tragen kommen.<br />

Umgekehrt gilt: In einer Gesellschaft, in<br />

der alle Kinder von Anfang an die für<br />

ihre geistige Entwicklung optimale familiäre<br />

und schulische Unterstützung<br />

vorfänden, könnte jedes die in seinen<br />

80 100 120 140<br />

So heterogen wäre die Studentenschaft immer noch, wenn nur die 20 Prozent der Intelligentesten<br />

auf das Gymnasium gingen.<br />

Genen vorgesehene Intelligenz erreichen.<br />

Die Anzahl richtiger Antworten<br />

im IQ-Test würde bei allen ansteigen,<br />

die Unterschiede aber würden bestehen<br />

bleiben oder sogar noch zunehmen,<br />

weil einige Gene erst unter optimalen<br />

Bedingungen ihre Wirkung entfalten<br />

können.<br />

Auch wenn wir wissen, dass der genetische<br />

Bauplan einer Person ihr Intelligenzpotenzial<br />

absteckt, folgt daraus<br />

nicht, dass wir die Gene, welche die Intelligenzentwicklung<br />

steuern, bereits<br />

identifizieren könnten. In dieser Hinsicht<br />

gibt es wenig wissenschaftliche<br />

Fortschritte und es bleibt fraglich, ob<br />

»In der Bildungsdiskussion werden<br />

Intelligenzunterschiede und ihre<br />

Verteilung meist ausgeklammert.«<br />

IQ<br />

sich dieser jemals einstellen wird. Wie<br />

eingangs dargestellt, setzt sich Intelligenz<br />

aus vielen Komponenten zusammen,<br />

die durch entsprechende Umweltangebote<br />

integriert werden müssen. Es<br />

ist davon auszugehen, dass sehr viele<br />

über alle Chromosomen verteilte Gene<br />

die Intelligenzentwicklung einer Person<br />

steuern. Diese Vielfalt an Einflussfaktoren<br />

ist auch verantwortlich dafür, dass<br />

die Ähnlichkeit zwischen Familienmitgliedern<br />

ersten Grades nur eine mittlere<br />

Ausprägung annimmt. Hoch intelligente<br />

Eltern können durchschnittlich intelligente<br />

Kinder haben und hochbegabte<br />

Kinder können in Familien auftreten, in<br />

denen bisher niemand durch übermäßige<br />

geistige Gaben aufgefallen ist.<br />

Unpopuläre Diskussion<br />

In der Bildungsdiskussion werden Intelligenzunterschiede<br />

und ihre Verteilung<br />

meist ausgeklammert, weil sie mit unpopulären<br />

Konsequenzen, insbesondere,<br />

was den Universitätszugang betrifft, einhergehen.<br />

Sich mit Wissenschaft auseinanderzusetzen<br />

heißt, sich auf das Ungewisse<br />

einzulassen, ohne Beliebigkeit zu<br />

akzeptieren. Die dazu nötige Selbstständigkeit<br />

und geistige Flexibilität wird immer<br />

nur eine Minderheit mitbringen, unabhängig<br />

davon, wie gut es einer Gesellschaft<br />

gelingen wird, das allgemeine Bildungsniveau<br />

zu steigern. Menschen, deren<br />

Intelligenz im mittleren Bereich liegt,<br />

können bei guter Ausbildung in vielen<br />

Bereichen exzellente Leistungen erbringen,<br />

aber für eine Auseinandersetzung<br />

mit abstrakten Ideen und Inhaltsbereichen,<br />

wie sie an der Universität gefordert<br />

werden, sind sie nicht geschaffen. Erhalten<br />

sie dennoch Zugang zur Universität<br />

– was bei einer Quote von 50 Prozent<br />

zwangsläufig der Fall ist – muss die Universität<br />

durch ein verschultes Lehrprogramm<br />

darauf reagieren oder ganz massiv<br />

Qualitätsansprüche aufgeben. Die<br />

Abbildung soll demonstrieren, wie heterogen<br />

die Studentenschaft immer noch<br />

wäre, wenn nur die 20 Prozent der Intelligentesten<br />

auf das Gymnasium gingen.<br />

Intelligenz – so wie sie mit Tests gemessen<br />

wird – ist kein abseitiges und deshalb<br />

vernachlässigbares Personenmerkmal,<br />

sondern die wichtigste Ressource einer<br />

Wissens- und Informationsgesellschaft,<br />

die zum Wohle aller gefördert werden<br />

sollte. Durch bereits in den ersten Lebensjahren<br />

einsetzende Programme zur<br />

Frühförderung sollte sichergestellt werden,<br />

dass alle Kinder unabhängig von<br />

der sozialen Herkunft ihr genetisches Intelligenzpotenzial<br />

entfalten können. Gute<br />

allgemeinbildende Schulen sollten sicher<br />

stellen, dass Intelligenz in Wissen<br />

und Fertigkeiten investiert werden, die<br />

als wichtig erachtet werden. Eine Gesellschaft,<br />

der es gelungen ist, das Potenzial<br />

aller Schüler zu optimieren, kann guten<br />

Gewissens den Universitätszugang auf<br />

diejenigen beschränken, die sich bereits<br />

in der Schule erfolgreich mit anspruchsvollen<br />

Themen auseinandergesetzt haben.<br />

Zu diesem Thema ist von Elsbeth Stern und Aljoscha<br />

Neubauer das Buch erschienen: Intelligenz<br />

– Große Unterschiede und ihre Folgen,<br />

Deutsche Verlags-Anstalt, <strong>2013</strong>.


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KLAUS SEDLBAUER<br />

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Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen.<br />

Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler,<br />

sondern zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen<br />

Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung<br />

der <strong>Forschung</strong>slandschaft, der Beschaffung von<br />

Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in<br />

der Öffentlichkeit gegenüber.<br />

Mit dem Handbuch „In <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> professionell agieren“<br />

haben die Autoren ein Werk geschaffen,<br />

das anhand von Checklisten,<br />

Vorlagen, Leitfäden und vielen<br />

Beispielen aus der Praxis zeigt, wie<br />

mit den neuen Anforderungen<br />

souverän, professionell und ergebnisorientiert<br />

umgegangen werden kann.<br />

INHALT<br />

TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen<br />

Management eines Lehrstuhls.<br />

Neben Hinweisen für die<br />

ersten 100 Tage bei Übernahme eines<br />

Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle<br />

Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik,<br />

für ein effektives Arbeitsmanagement<br />

oder zur Ausrichtung<br />

und Strukturierung eines Lehrstuhls.<br />

Konkrete Checklisten erleichtern die<br />

Organisation von internen Veranstaltungen<br />

sowie den Umgang mit Sitzungen<br />

und Arbeit in Gremien.<br />

In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren<br />

und Moderieren. Die klassischen<br />

Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung<br />

werden ebenso<br />

behandelt wie der Einsatz von<br />

Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden<br />

oder das eigene<br />

Auftreten und die damit verbundene<br />

Außenwirkung.<br />

TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit<br />

Studierenden im Rahmen der <strong>Lehre</strong>.<br />

Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen<br />

sowie eine verständliche<br />

Anleitung zur Erstellung von<br />

Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten.<br />

TEIL 4 betrachtet die <strong>Forschung</strong>sarbeit<br />

am Lehrstuhl: Hier geht es um<br />

die Planung und Ausrichtung von<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekten, deren Organisation<br />

und Beantragung sowie um<br />

das Publizieren. Da Patente in den<br />

Universitäten eine zunehmende Rolle<br />

spielen, finden sich auch hierzu<br />

wichtige Tipps.<br />

In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine<br />

gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit<br />

funktioniert und die Planung<br />

von öffentlichen Events gelingt.<br />

Abgerundet wird das Kapitel durch<br />

einen „Lehrstuhl-Knigge.“<br />

DIE AUTOREN<br />

Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr.<br />

Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber<br />

an verschiedenen Universitäten,<br />

in unterschiedlichen Fachbereichen.<br />

Beide sind in ihren <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

tagtäglich mit<br />

Fragen des Managements befasst<br />

und stellen mit diesem Buch ihren<br />

Wissens- und Erfahrungsschatz vor.<br />

Lioba Werth ist habilitierte Diplom-<br />

Psychologin, hat an der TU Chemnitz<br />

den Lehrstuhl für Wirtschafts-,<br />

Organisations- und Sozialpsychologie<br />

inne und leitet ein Unternehmen für<br />

Beratung, Coaching und Training<br />

(auch im wissenschaftlichen Bereich).<br />

Klaus Sedlbauer studierte Physik,<br />

promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften,<br />

hat den<br />

Lehrstuhl für Bauphysik an der Universität<br />

Stuttgart inne und leitet das<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In<br />

seinem Ingenieurbüro und seiner<br />

Firma beschäftigt er sich mit Aufgaben<br />

aus der Baupraxis.<br />

STIMMEN ZUM BUCH<br />

„Das vorliegende Buch eröffnet<br />

thematisches Neuland. Es fasst<br />

profunde Kenntnisse und<br />

Erfahrungen in der <strong>Forschung</strong>sorganisation<br />

zusammen und bringt<br />

hilfreiche Botschaften auf den<br />

Punkt.“<br />

PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN,<br />

PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN<br />

UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />

„Daher kann ich dieses Buch jeder<br />

ambitionierten Führungskraft in<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen zur<br />

Nutzung empfehlen.“<br />

PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER,<br />

PRÄSIDENT A.D. DER<br />

FRAUNHOFERGESELLSCHAFT<br />

„Durch den kurzweiligen<br />

Schreibstil macht es zudem Spaß,<br />

sich der Welt des <strong>Forschung</strong>smanagements<br />

zu nähern. Das Buch<br />

ist eine praktische Hilfe für die<br />

Arbeit jeder <strong>Forschung</strong>s- und<br />

Entwicklungsabteilung.“<br />

PETER ZÜRN, SPRECHER<br />

DER KONZERNFÜHRUNG<br />

DER WÜRTH-GRUPPE<br />

LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER<br />

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Auflage 2012, 100 Abb., 844 Seiten,<br />

79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder<br />

des DHV zum Sonderpreis von 70,00 €<br />

inkl. Porto. ISBN: 978-3-924066-97-0<br />

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638 BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Widersprüchlich und<br />

verfassungsrechtlich zweifelhaft<br />

Zur Neuordnung der W-Besoldung in Hessen<br />

| ERIK G AWE L | Mit dem Hessischen Professorenbesoldungsgesetz<br />

(HPBesG) hat das Land Hessen die vom Bundesverfassungsgericht<br />

geforderte gesetzliche Neuordnung der W-Besoldung fristgerecht<br />

vorgelegt. Kann das neue System überzeugen und entspricht die hessische<br />

Besoldung nunmehr den verfassungsrechtlichen Anforderungen?<br />

In seinem W-Besoldungs-Urteil von<br />

2012 hat es das BVerfG ausdrücklich<br />

offen gelassen, in welcher konkreten<br />

Form eine Besoldung künftig<br />

den „alimentativen Mindestanforderungen“<br />

genügen könnte. Alle bislang in<br />

Kraft getretenen Neuregelungen (neben<br />

Hessen auch Bayern, NRW und Bund)<br />

sowie die bekannt gewordenen Entwürfe<br />

gehen, wenngleich in unterschiedlicher<br />

Ausgestaltung, den gleichen Weg:<br />

spürbare Anhebung der Grundvergütungen<br />

für W2 und W3 unter grundsätzlicher<br />

Beibehaltung des bisherigen Leistungszulagensystems.<br />

Ebenso flächendeckend<br />

sind dabei<br />

jedoch Anrechnungen<br />

bisher bezogener<br />

Leistungszulagen auf<br />

die Anhebung der<br />

Grundbezüge vorgesehen<br />

(Konsumtion). Auf diese Weise<br />

wollen Bund und Länder in erster Linie<br />

sicherstellen, dass die Mehrausgaben<br />

als Folge des BVerfG-Urteils begrenzt<br />

bleiben. Die fiskalische Motivation wird<br />

in den Gesetzesbegründungen offen angesprochen,<br />

die Anrechnung zumeist<br />

aber auch mit Systemnotwendigkeiten<br />

begründet: Der hessische Gesetzgeber<br />

zeigt sich etwa wegen „Überalimentation“<br />

und „Unverhältnismäßigkeit gegenüber<br />

der Besoldung anderer Ämter“<br />

»Bei der Anrechnung von Leistungsbezügen<br />

realisiert Hessen ohne Not<br />

ein umgekehrtes Leistungsprinzip.«<br />

besorgt. Diese Begründungen überzeugen<br />

freilich nicht im Ansatz: In einem<br />

zweigliedrigen System aus Grundgehalt<br />

und Leistungszulagen, bei dem die alimentative<br />

Mindestsicherung nunmehr<br />

klar dem Grundgehalt obliegt, kann den<br />

nach individueller Leistung bemessenen<br />

Zulagen kaum vorgehalten werden, sie<br />

übertrieben nun bei der gebotenen Alimentation<br />

oder gerieten „unverhältnismäßig“.<br />

Das BVerfG lässt aber rein fiskalische<br />

Gründe für kürzende Eingriffe in<br />

die Besoldung nicht genügen. Ob die<br />

dem Gesetzgeber regelmäßig eingeräumten<br />

Ermessensspielräume durch die Anrechnungen<br />

der Grundgehaltserhöhung<br />

auf Alt-Zulagen überschritten werden, ist<br />

umstritten. Immerhin sieht Hessen hier<br />

eine Konsumtionssperre vor, die dafür<br />

sorgt, dass Zulagen nicht vollständig in<br />

ihrer Bezügewirksamkeit aufgezehrt<br />

werden dürfen: Mit Zielvereinbarungen<br />

versehene besondere Leistungszulagen<br />

dürfen gar nicht und Berufungs- und<br />

Bleibeleistungsbezüge sowie zielvereinbarungsfreie<br />

besondere Zulagen nur bis<br />

zu einem garantierten Restwert von 50<br />

AUTOR<br />

Erik Gawel ist Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement<br />

der Universität Leipzig und stellvertretender Leiter des Departments Ökonomie am<br />

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig.<br />

Prozent angerechnet werden. Dies hat<br />

zur Folge, dass sich „kleine Zulagen“<br />

über die Grundbesoldungsanhebung hinaus<br />

nochmals leicht bezügesteigernd<br />

bemerkbar machen, während „große Zulagen“<br />

voll angerechnet werden und ihre<br />

Bezieher keine Besoldungserhöhung erzielen.<br />

Hier realisiert Hessen ohne Not<br />

ein umgekehrtes Leistungsprinzip bei<br />

der Anrechnung. Warum Zulagen zudem<br />

nach ihrem Gewährungsanlass unterschiedlich<br />

angerechnet werden, bleibt<br />

ebenfalls unerfindlich.<br />

Erfahrungsaufstieg und<br />

Aufstiegshemmung<br />

Das hessische Grundgehalt wird (wie in<br />

Bayern und beim Bund) künftig nach<br />

(in Hessen: fünf) „Erfahrungsstufen“<br />

gestaffelt. Nach 20 Jahren „professoraler<br />

Erfahrung“, d.h. im Regelfall erst im<br />

Alter von 60 Jahren, erreichen hessische<br />

Professoren in Zukunft das Endgrundgehalt.<br />

In der deutlich höheren C-Besoldung<br />

war dies typischerweise bereits<br />

nach neun „Erfahrungsjahren“ der Fall.<br />

Auf der Endstufe stehen W2-Professoren<br />

dann A15-Regierungsdirektoren<br />

gleich, die ihr Endgehalt freilich schon<br />

deutlich früher, und zwar unter weitaus<br />

großzügigerer Anrechnung von Erfahrungszeiten<br />

aller Art, erreichen. Die Lebenszeitalimentation<br />

von W2-Professoren<br />

fällt daher klar hinter A15 zurück.<br />

Es ist zweifelhaft, ob so eine amtsangemessene<br />

Alimentation gelingt. Der vom<br />

BVerfG als Indiz für die evidente Unangemessenheit<br />

der Grundgehaltssätze<br />

herangezogene Umstand, „dass ein W2-<br />

Professor möglicherweise eine geringere<br />

Besoldung als ein der Besoldungsordnung<br />

A zugeordneter wissenschaftlicher<br />

Beamter erhält, der die Qualifikationsvoraussetzungen<br />

für eine Berufung zum<br />

Professor nicht erfüllt“, wird jedenfalls<br />

gerade nicht beseitigt.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 639<br />

Zudem ist gar nicht sicher, ob ein<br />

hessischer Professor das Endgrundgehalt<br />

je erreicht: Das neuartige Institut der<br />

„Aufstiegshemmung“ lässt nämlich einen<br />

Hochschullehrer auf einer Stufe verbleiben,<br />

wenn festgestellt wird, dass er oder<br />

sie den „mit dem Amt verbundenen Anforderungen“<br />

nicht entspreche, was laut<br />

Gesetzesbegründung allen Ernstes der<br />

Fall sein soll, wenn z.B. Notenlisten wiederholt<br />

verspätet abgegeben würden. Ob<br />

dies mit Blick auf die Wissenschaftsadäquatheit<br />

der Leistungsbeurteilung und<br />

die vom Amt selbst definierte Alimentation<br />

verfassungskonform sein kann, wird<br />

die untergesetzliche Ausgestaltung zeigen<br />

müssen. Dies dürfte aber dazu führen,<br />

dass nicht wie bisher das Endgrundgehalt,<br />

sondern vielmehr das Einstiegsgehalt<br />

den Maßstab der Alimentationsprüfung<br />

abgeben muss, denn nur dieses<br />

steht allen Amtsträgern mit der vom<br />

BVerfG geforderten hinreichenden Sicherheit<br />

zu.<br />

Internationaler<br />

<strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />

»An einer erneuten verfassungsrechtlichen<br />

Überprüfung der hessischen<br />

W-Besoldung führt kein Weg vorbei.«<br />

Doppelhonorierung von<br />

Erfahrung<br />

Weitere Merkwürdigkeiten ergeben sich<br />

beim Zusammentreffen von Erfahrungsstufen<br />

mit den Konsumtionssperren:<br />

Wie sich eine Alt-Zulage in eine<br />

Neu-Zulage transformiert, hängt<br />

auch von der zum Stichtag erreichten<br />

Stufe ab: „Erfahrene“ Professoren erhalten<br />

nicht nur eine höhere Basisstufe;<br />

ihre (annahmegemäß gleich hohe Zulage)<br />

wird auch noch besser vor Konsumtion<br />

geschützt, weil sie eher die Sperrwirkung<br />

für sich aktivieren können.<br />

Jüngere Hochschullehrer mit gleicher<br />

Performance beziehen daher nach der<br />

Umstellung nicht nur ein (im Vergleich<br />

zur erfahreneren Gruppe) niedrigeres<br />

Grundgehalt, sondern zusätzlich noch<br />

eine tendenziell stärker verrechnete Zulage.<br />

Diese Doppel-Honorierung von<br />

Erfahrung erscheint systemwidrig und –<br />

bezogen auf die ursprünglich identische<br />

Leistungsbewertung – auch ungleichbehandelnd.<br />

Dies entspricht auch gerade<br />

nicht der Vorstellung, die bislang über<br />

Zulagen honorierte Erfahrung werde<br />

als gleichsam pauschalierter Leistungsteil<br />

im gestuften Grundgehalt honoriert:<br />

Dann nämlich müsste die Zulage erfahrener<br />

Professoren im Zuge der Anrechnung<br />

stärker schrumpfen als jene junger,<br />

aber gleich starker Professoren –<br />

und nicht etwa umgekehrt.<br />

Problematische Stichtagsregelung<br />

Vollends absurd gerät die Neuregelung<br />

angesichts des Umstandes, dass das<br />

HPBesG für die Anrechnung von Alt-<br />

Zulagen lediglich eine einmalige Stichtagsregelung<br />

per 1.1.<strong>2013</strong> vorsieht. Dies<br />

kann dazu führen, dass Hochschullehrer<br />

der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg<br />

mit zuvor identischer Leistungszulage,<br />

aber abweichendem „Erfahrungsalter“,<br />

künftig dauerhaft unterschiedliche Zulagen<br />

beziehen, und zwar selbst dann,<br />

wenn beide künftig im selben Erfahrungsalter<br />

verglichen werden: Gleich erfahrene<br />

Professoren mit zuvor identischer<br />

Leistungsbewertung werden dann<br />

in Bezug auf ihre (gleich große) Leistung<br />

künftig dauerhaft abweichend besoldet<br />

und altersversorgt – und zwar nur deshalb,<br />

weil zum Stichtag die Leistungskomponente<br />

unwiderruflich<br />

unterschiedlich<br />

aufgezehrt wird. Diese<br />

unhaltbare Einmalanrechnung<br />

gibt es nur<br />

in Hessen.<br />

Aus alledem folgt: An einer erneuten<br />

verfassungsrechtlichen Überprüfung der<br />

hessischen W-Besoldung führt kein Weg<br />

vorbei. Aber auch rechtspolitisch gibt<br />

die Reform kein überzeugendes Bild ab:<br />

Dass die Gesetzgeber die Finanzmasse<br />

für die Reform ausgerechnet bei denjenigen<br />

einholen, die sich im bisher erwünschten<br />

Wettbewerb um Zulagen<br />

auszeichnen konnten, und dass sich<br />

Anciennität gegenüber anerkannter<br />

Leistung wieder derart durchsetzt, muss<br />

Vertrauen enttäuschen und diskreditiert<br />

zugleich das einst mit großem Aufheben<br />

verankerte Leistungsprinzip.<br />

Eine ausführliche Analyse hat der Autor in der<br />

Zeitschrift für Landes- und Kommunalrecht<br />

(LKRZ), Hefte 5 und 6/<strong>2013</strong>, vorgelegt.<br />

Anzeige<br />

Die Max Weber Stiftung und das Historische Kolleg schreiben zum zweiten<br />

Mal den Internationalen <strong>Forschung</strong>sförderpreis der Max Weber Stiftung<br />

beim Historischen Kolleg aus. Mit dem Internationalen <strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />

sollen herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet werden, die<br />

sich in vorbildlicher Weise um international ausgerichtete geistes-, sozialund<br />

kulturwissenschaftliche <strong>Forschung</strong> verdient gemacht haben. Der<br />

Internationale <strong>Forschung</strong>sförderpreis ist mit 30.000 Euro dotiert.<br />

Mit dem Preis verbunden ist die freibleibende Einladung zu einem<br />

<strong>Forschung</strong>saufenthalt und zur Durchführung eines internationalen Kolloquiums<br />

am Historischen Kolleg in München.<br />

Nominiert werden und sich bewerben können Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler aus den Gastländern bzw. den Gastregionen der Institute<br />

der Max Weber Stiftung.<br />

Nominierungsberechtigt sind Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer<br />

von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen in Deutschland. Eigenbewerbungen sind<br />

möglich.<br />

Nominierungs- und Bewerbungsunterlagen können bis zum<br />

15. November <strong>2013</strong> eingereicht werden.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Tina Rudersdorf<br />

Max Weber Stiftung –<br />

Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland<br />

Rheinallee 6<br />

53173 Bonn<br />

Tel.: +49(0)22837786-28<br />

Fax: +49(0)22837786-19<br />

forschungsfoerderpreis@maxweberstiftung.de<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.maxweberstiftung.de/foerderung/<br />

internationaler-forschungsfoerderpreis.html


640 BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Besoldungsanpassungen<br />

und Alimentationsgrundsatz<br />

Die (Nicht-)Übertragung des Tarifergebnisses auf<br />

die Beamtenbesoldung<br />

| SVEN H ENDRICKS | Der Tarifabschluss der Angestellten<br />

im Öffentlichen Dienst sieht eine Erhöhung der Tabellenentgelte von<br />

2,65 Prozent ab 1. Januar <strong>2013</strong> und eine weitere Erhöhung um 2,95 Prozent ab<br />

1. Januar 2014 vor. Eine Übertragung dieses Ergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />

ist allerdings nicht überall geplant. Wie ist eine (teilweise) Nichtübertragung<br />

des Tarifergebnisses rechtlich zu bewerten und was kann der Einzelne tun?<br />

Ein Überblick.<br />

Mit dem Tarifabschluss der<br />

Angestellten im Öffentlichen<br />

Dienst vom März<br />

dieses Jahres stellt sich zugleich auch<br />

die Frage nach einer Übertragung des<br />

Tarifergebnisses auf die Besoldung der<br />

Beamten. Wie bereits in <strong>Forschung</strong> &<br />

<strong>Lehre</strong> (5/13, S. 387) dargestellt, gestaltet<br />

sich die zu erwartende Übertragung<br />

des Tarifergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />

in den einzelnen Bundesländern<br />

sehr disparat. Nach derzeitigem<br />

Stand plant lediglich Bayern eine zeitund<br />

inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses<br />

auf seine Landesbeamten.<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen eine<br />

jeweils zeitverzögerte, aber ansonsten<br />

inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses<br />

auf die Beamtenbesoldung<br />

vornehmen. In den übrigen Ländern<br />

wird mehr oder weniger stark hiervon<br />

abgewichen. Rheinland-Pfalz hat<br />

bereits 2011 beschlossen, <strong>2013</strong> und<br />

2014 lediglich eine einprozentige Steigerung<br />

der Beamtenbesoldung vorzunehmen.<br />

Dabei divergiert die Anpassung<br />

in den Ländern mitunter auch innerhalb<br />

der einzelnen Besoldungsgruppen.<br />

Der nordrhein-westfälische Landtag<br />

hat für seine Beamten ab Besoldungsgruppe<br />

A 13 für <strong>2013</strong> und 2014 eine<br />

„Nullrunde“ beschlossen. Entsprechendes<br />

gilt für Bremen. Sowohl ein<br />

Gutachten des wissenschaftlichen<br />

Dienstes des schleswig-holsteinischen<br />

Landtages, welches die dort geplante<br />

Novellierung kritisch bewertet hat, als<br />

auch ein Gutachten des Berliner<br />

Rechtsprofessors Ulrich Battis, welches<br />

u.a. die Regelung in Rheinland-Pfalz für<br />

rechtswidrig erklärt hat, haben in der<br />

jüngeren Zeit die Debatte um die Rechtmäßigkeit<br />

einer Nichtübertragung des<br />

Tarifergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />

neu befeuert. Welche Anknüpfungspunkte<br />

sind für die Beurteilung<br />

der Rechtmäßigkeit einer (teilweisen)<br />

Nichtübertragung von Tarifergebnissen<br />

im Öffentlichen Dienst auf die Beamtenbesoldung<br />

maßgeblich und welche<br />

Handlungsoptionen stehen dem Beamten<br />

offen?<br />

AUTOR<br />

Dr. Sven Hendricks ist Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband und<br />

DHV-Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Berlin.<br />

»Nach derzeitigem Stand plant lediglich<br />

Bayern eine zeit- und inhaltsgleiche<br />

Übertragung des Tarifergebnisses auf<br />

seine Landesbeamten.«<br />

Rechtmäßigkeit einer Nichtübertragung<br />

Kernanknüpfungspunkt für die Beurteilung<br />

der Rechtmäßigkeit einer (gegebenenfalls)<br />

unzureichenden Besoldungsanpassung<br />

bei Beamten ist das so genannte<br />

Alimentationsprinzip. Das Alimentationsprinzip<br />

gehört gemäß<br />

Art. 33 Abs. 5 GG zum Kernbestand<br />

der Strukturprinzipien der hergebrachten<br />

Grundsätze des Berufsbeamtentums.<br />

Es verpflichtet den Dienstherrn,<br />

Beamten und ihren Familien die Mittel<br />

für einen Lebensunterhalt zur Verfügung<br />

zu stellen, der nach dem Dienstrang,<br />

der mit dem Amt verbundenen<br />

Verantwortung und der Bedeutung des<br />

Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit<br />

angemessen<br />

ist. Die durch Art.<br />

33 Abs. 5 GG geforderte<br />

Amtsangemessenheit<br />

der<br />

Regelalimentation<br />

richtet sich dabei<br />

nach dem Netto-<br />

Einkommen der Beamten. Ob das jährliche<br />

Netto-Einkommen der Beamten<br />

den verfassungsrechtlichen Vorgaben<br />

genügt, hängt von der Entwicklung der<br />

allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen<br />

Verhältnisse ab. Maßgebend ist<br />

nach der Rechtsprechung vor allem der<br />

Vergleich mit den Netto-Einkommen<br />

der tariflich Beschäftigten des Öffentlichen<br />

Dienstes. Daneben wird auch auf<br />

die Entwicklung derjenigen Einkommen<br />

abgestellt, die für vergleichbare Tätigkeiten<br />

außerhalb des Öffentlichen<br />

Dienstes erzielt werden. Der Gesetzgeber<br />

darf die Beamtenbesoldung danach<br />

von der allgemeinen Entwicklung nur<br />

dann ausnehmen, wenn dies durch spezifische,<br />

im Beamtenverhältnis wurzelnde<br />

Gründe gerechtfertigt ist. Den Beamten<br />

dürfen nach ständiger Rechtspre-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 641<br />

chung aber keine sog. Sonderopfer zur<br />

Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />

auferlegt werden (BVerfG, Urt. v.<br />

27.9.2005, Az.: 2 BvR 1387/02). Der Alimentationsgrundsatz<br />

ist laut Rechtsprechung<br />

verletzt, wenn der Gesetzgeber<br />

ohne solche rechtfertigenden Gründe<br />

die Besoldung der Beamten von der allgemeinen<br />

Wirtschafts- und Einkommensentwicklung<br />

abkoppelt, wenn also<br />

die finanzielle Ausstattung der Beamten<br />

greifbar hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung<br />

zurück bleibt.<br />

Das bedeutet im Ergebnis aber auch,<br />

dass eine Nichtanpassung der Beamtenbesoldung<br />

nicht automatisch zu einer<br />

Verletzung des Alimentationsprinzips<br />

führt.<br />

Bei der Umsetzung seiner Pflicht zur<br />

amtsangemessenen Alimentierung hat<br />

der Gesetzgeber nach ständiger Rechtsprechung<br />

einen weiten Ermessensspielraum.<br />

Nach übereinstimmender<br />

Auffassung in Rechtsprechung und Literatur<br />

ist der Gesetzgeber nicht verpflichtet,<br />

die Ergebnisse von Tarifverhandlungen<br />

für Arbeitnehmer des Öffentlichen<br />

Dienstes spiegelbildlich auf<br />

die Beamtenbesoldung zu übertragen<br />

(BVerwG, Urt. v. 23.7.2009, Az.: 2 C<br />

76/08). Die in den Ländern teilweise<br />

geplante, nach Besoldungsgruppen differenzierte<br />

Übertragung des Tarifergebnisses<br />

ist insbesondere im Hinblick auf<br />

das aus dem Alimentationsprinzip abgeleitete<br />

sog. Abstandsgebot kritisch zu<br />

hinterfragen. Zwar folgt aus Art. 33 Abs.<br />

5 GG nicht, dass die Besoldungsgruppen<br />

immer im gleichen Verhältnis zueinander<br />

stehen müssen und die Besoldungsdistanz<br />

stets unverändert erhalten<br />

bleiben muss, die Differenzierung darf<br />

aber auch nicht lediglich symbolischen<br />

Charakter haben (VG Saarland, Urt. v.<br />

10.1.2006, Az.: 3 K 241/04). Ob eine<br />

Abkopplung der Besoldung der Beamten<br />

von der allgemeinen Wirtschaftsund<br />

Einkommensentwicklung und damit<br />

ein Verstoß gegen das Alimentationsprinzip<br />

auf Grundlage der jeweils<br />

geplanten Regelungen in den Ländern<br />

tatsächlich angenommen werden kann,<br />

wird im Ergebnis lediglich im Rahmen<br />

einer Gesamtwürdigung der Umstände<br />

des jeweiligen Einzelfalls und nur in jedem<br />

Bundesland gesondert beurteilt<br />

werden können. Die in der Vergangenheit<br />

in den einzelnen Bundesländern<br />

vorgenommenen Einschnitte in der Besoldung<br />

der Beamten (beispielsweise<br />

durch eine Streichung des Weihnachtsgeldes)<br />

wurden bisher von der Rechtsprechung<br />

noch verfassungsrechtlich<br />

gebilligt.<br />

Geltendmachung<br />

Ist der Beamte der Auffassung, dass seine<br />

Besoldung aufgrund einer mangelhaften<br />

Übertragung des Tarifergebnisses<br />

greifbar hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung<br />

zurückbleibt, er<br />

mithin unteralimentiert ist, steht ihm<br />

grundsätzlich die Möglichkeit offen, im<br />

jeweils laufenden Kalenderjahr gegenüber<br />

seiner Bezügestelle Widerspruch<br />

gegen die Höhe seiner Besoldung einzulegen<br />

und zugleich zu beantragen festzustellen,<br />

dass die<br />

Alimentation der<br />

Bezüge verfassungswidrig<br />

zu<br />

niedrig bemessen<br />

sei und amtsangemessene<br />

Dienstbezüge<br />

für das<br />

Jahr, in dem der Anspruch geltend gemacht<br />

wird sowie für die Folgejahre<br />

festzusetzen und zu gewähren seien<br />

(vgl. BVerfG, Urt. v. 14.2.2012, Az.: 2<br />

BvL 4/10 i. V. m. Beschluss v.<br />

22.3.1990, Az.: 2 BvL 1/86). Nach ständiger<br />

Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts<br />

ist ein unmittelbarer<br />

Widerspruch gegen Handlungen des<br />

Dienstherrn, die keine Verwaltungsakte<br />

sind, zulässig. Für die Besoldung, die<br />

von Amts wegen zu gewähren ist, gilt<br />

nichts anderes. Gegen einen ablehnenden<br />

Widerspruchsbescheid müsste sodann<br />

gegebenenfalls Klage beim Verwaltungsgericht<br />

erhoben werden. Richtige<br />

Klageart wäre bei der Geltendmachung<br />

einer Unteralimentation eine<br />

Feststellungsklage, die darauf gerichtet<br />

ist festzustellen, dass aufgrund der Abkopplung<br />

der Beamtenbesoldung von<br />

der allgemeinen Wirtschafts- und Einkommensentwicklung<br />

ein Verstoß gegen<br />

das Alimentationsprinzip vorliegt.<br />

Anzeige<br />

»Eine Nichtanpassung der Beamtenbesoldung<br />

führt nicht automatisch zu<br />

einer Verletzung des Alimentationsprinzips.«<br />

wissenschaftsmanagement-<br />

t<br />

online.de


642 OFFENER BRIEF <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Veröffentlichen<br />

– oder untergehen<br />

Ein offener Brief von britischen Wissenschaftlern*<br />

| DOKUMENTATION | Die Auswirkungen des „Publishor-perish-Drucks“<br />

werden von immer mehr Wissenschaftlern beklagt. Britische<br />

Wissenschaftler aus den Lebenswissenschaften, die selbst als Gutachter tätig<br />

sind, fordern eine Reform der gängigen Publikationsstrukturen. Sie weisen auf<br />

neue Initiativen und Zeitschriften hin, in denen Studienergebnisse unabhängig<br />

vom Erkenntnisgewinn und vom Ergebnis veröffentlicht werden.<br />

In einer idealen Welt würden wissenschaftliche<br />

Entdeckungen nicht<br />

davon abhängen, was Wissenschaftler<br />

entdecken wollen. Ein guter<br />

Forscher würde bei einer Hypothese ansetzen,<br />

ein Verfahren zur Prüfung der<br />

Hypothese entwickeln, die entsprechende<br />

Studie nach Plan durchführen<br />

und dann anhand der Belege entscheiden,<br />

ob die Hypothese bestätigt wurde.<br />

Mit diesem Ansatz würden wir uns<br />

schrittweise einem genaueren Verständnis<br />

der Natur annähern.<br />

Unglücklicherweise entfernen sich<br />

die Lebenswissenschaften zunehmend<br />

von dieser Denkweise. Studenten<br />

lernen bereits in einer frühen Ausbildungsphase,<br />

dass die Suche nach<br />

der Wahrheit mit dem unmittelbaren<br />

Druck des „Publish or Perish“ in Einklang<br />

gebracht werden muss. Oberste<br />

Priorität von Nachwuchswissenschaftlern,<br />

die erfolgreich im Wettbewerb um<br />

eine akademische Festanstellung bestehen<br />

wollen, ist es daher, in den Zeitschriften<br />

mit dem größten Ansehen und<br />

dem höchsten Einfluss zu veröffentlichen.<br />

Wissenschaftler, denen es gelingt,<br />

zu überleben und sich zu etablieren, geben<br />

diese Lektion aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach wiederum an ihre Doktoranden<br />

weiter.<br />

Diese Veröffentlichungskultur ist<br />

Gift für die Wissenschaft. Aktuelle Studien<br />

zeigen, wie der enorme Karrieredruck<br />

Lebenswissenschaftler veranlasst,<br />

auf fragwürdige Praktiken zur Steigerung<br />

des veröffentlichten Volumens zurückzugreifen,<br />

wie das Cherry-Picking<br />

bei Daten und Analysen, bei dem die<br />

„Rosinen herausgepickt“ und geradlinige<br />

Geschichten erzählt werden, die die<br />

Ziele einer Studie nach ihrem Abschluss<br />

neu erfinden, um unvorhergesehene<br />

Ergebnisse „vorherzusagen“, oder<br />

das Versäumnis, eine ausreichende statistische<br />

Aussagekraft sicherzustellen.<br />

Es ist keine kleine Minderheit, die so<br />

verfährt. Es handelt sich um eine gängige<br />

Praxis, die Folge des Umfelds und<br />

der Anreizsysteme ist, in denen sich die<br />

meisten Wissenschaftler bewegen.<br />

»Eine strukturelle Reform<br />

ist die einzige Lösung.«<br />

Parallel dazu fördern Zeitschriften<br />

diese schlechten Gepflogenheiten, indem<br />

sie der Veröffentlichung von Ergebnissen<br />

den Vorzug geben, die als positiv,<br />

originell, verständlich und ansprechend<br />

angesehen werden. In vielen Bereichen<br />

der Lebenswissenschaften fließen<br />

negative und verwickelte Ergebnisse<br />

oder Versuche, frühere Studien zu reproduzieren,<br />

niemals in die wissenschaftliche<br />

Leistungsbilanz ein. Sie lagern<br />

vielmehr unveröffentlicht in einer<br />

großen Schublade.<br />

Die Wissenschaftsgemeinde ist sich<br />

dieser Probleme sehr bewusst – tatsächlich<br />

sind sie seit Jahrzehnten bekannt.<br />

Das Problem besteht darin, dass Wissenschaftler,<br />

die sich dafür entscheiden,<br />

jenseits dieses Systems zu arbeiten, sich<br />

unmittelbar in eine nachteilige Position<br />

ihren Kollegen gegenüber begeben. Eine<br />

strukturelle Reform ist die einzige<br />

Lösung. Einige von uns haben kürzlich<br />

Maßnahmen ergriffen, um die Veränderung<br />

auf dieses Ziel hin voranzutreiben.<br />

Seit Mai dieses Jahres bietet Cortex,<br />

eine Peer-Review-Zeitschrift zur Nervensystem-<br />

und Kognitionsforschung,<br />

Verfassern die Möglichkeit, Artikel einer<br />

Kategorie zu veröffentlichen, die als<br />

Registered Report („angemeldeter Bericht“)<br />

bezeichnet werden. Anders als<br />

konventionelle wissenschaftliche Veröffentlichungen,<br />

bei denen die Rohfassung<br />

erst nach Abschluss der Studie begutachtet<br />

wird, liegt dieser Schritt bei<br />

angemeldeten Berichten vor dem Beginn<br />

der Datenerfassung. Werden wissenschaftliche<br />

Fragestellung und Verfahren<br />

als solide erachtet, wird dem<br />

Verfasser die prinzipielle Annahme des<br />

Artikels angeboten. Damit ist eine ergebnisunabhängige<br />

Veröffentlichung<br />

praktisch voll gesichert.<br />

Die Zeitschriften Attention, Perception<br />

& Psychophysics und Perspectives<br />

on Psychological Science haben ähnliche<br />

Vorhaben auf den Weg gebracht.<br />

Beide Initiativen sind der bereits etablierten<br />

Vorgabe für klinische Studien<br />

entlehnt, die fordert, dass Versuchsprotokolle<br />

vorab angemeldet werden. Diese<br />

neuen Initiativen gehen noch darüber<br />

hinaus, da sie zulassen, dass die späteren<br />

Ergebnisse unabhängig vom Erkenntnisgewinn<br />

in derselben Zeitschrift<br />

veröffentlicht werden.<br />

Die Voranmeldung überwindet den<br />

Publikationsbias, der negative Ergebnisse<br />

aus der Fachliteratur verbannt, da<br />

redaktionelle Entscheidungen sich an<br />

Fragestellung und Vorgehen statt an Ergebnissen<br />

orientieren. Die Begutachtung<br />

vor wie nach der Studie wirkt außerdem<br />

als Abschreckung gegen fragwürdige<br />

Praktiken, die die „Publikati-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> OFFENER BRIEF 643<br />

onsfähigkeit“ steigern sollen. Dabei<br />

geht es allerdings nicht darum, die Wissenschaftsgemeinde<br />

dafür abzustrafen,<br />

dass sie das Spiel mitspielt, das wir erfunden<br />

haben. Vielmehr geht es darum,<br />

die Regeln des Spiels zu ändern.<br />

Kritiker führen an, dass die Voranmeldung<br />

übereifrig ist und das freie Forschen<br />

hemmt, sodass Zufallsbefunde<br />

unsichtbar bleiben würden. Wir teilen<br />

die Ansicht, dass freies Forschen von<br />

»Damit die Voranmeldung der<br />

Wissenschaft zugute kommt, muss<br />

sie von vielen Zeitschriften<br />

eingeführt werden.«<br />

grundlegender Bedeutung ist. Dieser<br />

Einwand ist nachvollziehbar, aber auch<br />

leicht zu entkräften. Beispielsweise erlaubt<br />

es ein angemeldeter Bericht dem<br />

Verfasser, zu beliebigen Aspekten seiner<br />

Daten zu berichten, auch dann, wenn<br />

diese Analysen zu Beginn nicht angemeldet<br />

waren. Diese Ergebnisse werden<br />

jedoch klar als Teil der freien <strong>Forschung</strong><br />

gekennzeichnet, um sie von den ursprünglich<br />

geplanten Analysen unterscheiden<br />

zu können. Außerdem müssen<br />

bei angemeldeten Berichten die Rohdaten<br />

öffentlich herausgegeben werden,<br />

damit andere Wissenschaftler die Ergebnisse<br />

jetzt und in Zukunft auch auf<br />

andere Weise untersuchen können.<br />

Unsere Veröffentlichungskultur ist<br />

konservativ und verändert sich nur<br />

langsam. Einige von uns sind nach der<br />

Initiative von Cortex bei anderen Zeitschriften<br />

auf passiven Widerstand gegen<br />

die Voranmeldung gestoßen. Dort befürchtet<br />

man, dass die Zusage zur Veröffentlichung<br />

von Artikeln vor Einsicht<br />

in die Daten zur Veröffentlichung negativer<br />

oder anderer Ergebnisse verpflichtet,<br />

die gemeinhin als „langweilig“ gelten<br />

– ungeachtet der<br />

Tatsache, dass eindeutig<br />

negative Ergebnisse äußerst<br />

informativ sein<br />

können, da sie darüber<br />

aufklären, welche potenziellen<br />

Eingriffe nicht<br />

funktionieren oder welche<br />

vermuteten Phänomene<br />

tatsächlich nicht existieren.<br />

Das eigentliche Bedenken von Fachzeitschriften<br />

ist die Sorge, dass die Voranmeldung<br />

die bestehenden Hierarchien<br />

des „Ansehens“ gefährden und<br />

den Einflussfaktor schmälern könnten.<br />

Der Impact Factor oder Einflussfaktor<br />

ist eine Kennzahl, die eher nichts über<br />

die wissenschaftliche Qualität aussagt,<br />

sondern vielmehr die Anzahl an Artikeln<br />

prognostizieren lässt, die aufgrund<br />

von Betrug zurückgezogen werden.<br />

Niemand kann von Wissenschaftlern<br />

verlangen, dass sie ihre Lebensgrundlage<br />

und die ihrer Studenten einer<br />

gute Sache opfern. Daher fordern wir,<br />

eine Gruppe von Wissenschaftlern, die<br />

in mehr als 100 Gutachterbeiräten von<br />

Fachzeitschriften vertreten sind, alle<br />

Fachzeitschriften im Bereich der empirischen<br />

<strong>Forschung</strong> in den Lebenswissenschaften<br />

einschließlich der Zeitschriften,<br />

für die wir tätig sind, auf, umgehend<br />

die Möglichkeit vorangemeldeter<br />

Artikel einzuräumen. Die Richtlinien<br />

der Initiativen von Cortex und Perspectives<br />

sind einfach gehalten. Für bestimmte<br />

Arten von Studien müssen<br />

zwar Sonderlösungen gefunden werden,<br />

aber das allgemeine Prinzip ist auf<br />

ein breites Artikelspektrum anwendbar.<br />

Damit die Voranmeldung der Wissenschaft<br />

zugutekommt, muss sie von vielen<br />

Zeitschriften eingeführt werden.<br />

Die Voranmeldung von Studien<br />

passt nicht zu allen Arten der <strong>Forschung</strong><br />

und stellt kein Allheilmittel für<br />

die Praxis des wissenschaftlichen Publizierens<br />

dar. Aber sie ist ein entscheidendes<br />

Element einer dringend erforderlichen<br />

umfassenden Reform. Unsere Veröffentlichungskultur<br />

erfüllt ihren Zweck<br />

nicht mehr, und es ist an der Zeit, Wissenschaftlern<br />

eine tragfähige Alternative<br />

zur Kultur des „Publish or Perish“ zu<br />

bieten. Wenn die Lebenswissenschaften<br />

ihr Erbe der Wahrheit bewahren wollen,<br />

müssen Zeitschriften die Voranmeldung<br />

mit offenen Armen begrüßen.<br />

Chris Chambers, Marcus Munafo und über 80<br />

Unterzeichner<br />

* Veröffentlicht in Guardian online 5. Juni<br />

<strong>2013</strong> (Übersetzung: DELTA International CITS<br />

GmbH, Bonn)<br />

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644 TÜRKEI <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Proteste in der Türkei<br />

Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren in widrigen Zeiten<br />

| DILEK D IZDAR | Die Proteste in der Türkei resultieren<br />

nicht zuletzt aus zunehmender Unzufriedenheit über fehlende Meinungsund<br />

Publikationsfreiheit. Auch <strong>Forschung</strong> und Wissenschaft geraten zunehmend<br />

unter Druck.<br />

Ende Mai dieses Jahres wurde<br />

die internationale Öffentlichkeit<br />

durch die überwältigende<br />

Protestwelle, die mit den Demonstrationen<br />

gegen die Zerstörung des Istanbuler<br />

Gezi-Parks begann, auf die Wut aufmerksam,<br />

die sich in den letzten Jahren<br />

in der türkischen Gesellschaft angestaut<br />

hatte. Die Menschen auf dem Taksim-<br />

Platz initiierten „die größte aus sich<br />

selbst wachsende Bewegung der türkischen<br />

Geschichte“, so der Chefredakteur<br />

der populärwissenschaftlichen<br />

Zeitschrift NTV Tarih (NTV Geschichte),<br />

Gürsel Göncü, in seinem letzten<br />

Editorial. Die Zeitschrift, die auf eine<br />

stolze Auflage von 35 000 Stück zurückblicken<br />

kann, wurde wegen einer<br />

»Über die Hälfte aller türkischen<br />

Universitäten wurde in der AKP-Ära<br />

gegründet.«<br />

geplanten Sondernummer zum Gezi-<br />

Widerstand abrupt eingestellt. Man darf<br />

sich über diese und weitere Formen der<br />

Zensur in der Türkei nicht mehr wundern.<br />

In einem Umfeld, in dem Spielpläne<br />

von Theatern unter Regierungsaufsicht<br />

stehen, Hunderte von Journalisten<br />

mit Terrorismusvorwurf inhaftiert sind<br />

und Anwälte in einem Gerichtsgebäude<br />

Foto: Canan Czemmel<br />

auf dem Boden geschleift werden, kann<br />

weder von Meinungs-, Presse- und Publikationsfreiheit<br />

noch von einer unabhängigen<br />

Justiz die Rede sein. Wie mag<br />

es dabei den türkischen Universitäten<br />

und anderen <strong>Forschung</strong>sinstitutionen<br />

des Landes gehen?<br />

Ein-Zimmer-Unis und tanzende<br />

Derwische<br />

Ende 2012 betrug die Anzahl der Universitäten<br />

in der Türkei 170, davon sind<br />

104 in staatlicher Hand. Rund 50 Prozent<br />

der staatlichen Universitäten wurden<br />

in den Jahren 2006 bis 2011 gegründet,<br />

etwa 65 Prozent der Stiftungsuniversitäten<br />

sind zwischen 2003 und<br />

2012 entstanden. Das heißt, dass über<br />

die Hälfte aller türkischen<br />

Universitäten<br />

in der AKP-Ära gegründet<br />

wurde – eine<br />

Statistik, auf die<br />

die Regierungspartei<br />

stolz ist. Allerdings handelt es sich bei<br />

den meisten Neugründungen um Institutionen,<br />

die auf dem Papier bestehen<br />

und von denen einige gar kein Gebäude<br />

haben, an dem man das Schild mit dem<br />

Namen anbringen könnte, wie es etwa<br />

bei der 2008 gegründeten Ardahan Universität<br />

der Fall war, die als „Ein-Zimmer-Uni“<br />

bekannt wurde. Das Budget<br />

AUTORIN<br />

Dilek Dizdar ist Professorin für Interkulturelle Germanistik / Translationswissenschaft<br />

an der Universität Mainz.<br />

Sie ist Mitbegründerin der unabhängigen Übersetzungsplattform Translate for Justice,<br />

auf der Übersetzungen von Texten über die Demokratiebewegung in der Türkei in<br />

14 Sprachen übersetzt werden (translateforjustice.wordpress.com).<br />

für insgesamt 28 Universitäten, die<br />

2007 und 2008 gegründet wurden, betrug<br />

406 Millionen Türkische Lira (etwa<br />

160 Millionen Euro). Zum Vergleich:<br />

der Haushalt der traditionsreichen Universität<br />

Istanbul allein betrug 486 Millionen<br />

TL. So kommt es, dass die meisten<br />

neuen ‚Universitäten‘ entweder keine<br />

oder kaum Hörsäle haben oder in<br />

angemieteten Räumen von Volkshochschulen<br />

den Lehrbetrieb aufnehmen.<br />

Eine etwas andere Strategie ist im<br />

Umgang mit den Stiftungsuniversitäten<br />

zu beobachten. Den ideologisch ihr nahestehenden<br />

Stiftern zeigt sich die islamistische<br />

Regierungspartei zuvorkommend.<br />

Für die Fatih Sultan Mehmed<br />

Universität etwa, die 2010 in Anwesenheit<br />

des Ministerpräsidenten und in Begleitung<br />

religiöser Gesänge feierlich eröffnet<br />

wurde, stellte der Staat ein altes<br />

Derwischkloster zur Verfügung, das<br />

vom Generaldirektorat Stiftungen zuvor<br />

aufwendig restauriert wurde. Bezeichnenderweise<br />

beherbergt es das Institut<br />

für die Allianz von Zivilisationen;<br />

auf dessen Internetseite ist ein Kalender<br />

für die religiösen Veranstaltungen des<br />

Derwisch-Ordens zu finden, die in dem<br />

Institut regelmäßig abgehalten werden.<br />

Wissenschaft unter Druck<br />

Die Autonomie und Selbstverwaltung<br />

der türkischen Universitäten wurde bereits<br />

1981 mit der Gründung des Hochschulrats<br />

(YÖK) durch die Militärregierung<br />

abgeschafft. Jedoch sind nun auch<br />

der Wissenschafts- und Technologieforschungsrat<br />

(TÜBITAK) sowie die Türkische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

(TÜBA) zu ideologischen Instrumenten<br />

der Regierung verkommen. Der TÜBA<br />

wurde 2011 durch eine Änderung ihrer<br />

Statuten das Recht auf Selbstbestimmung<br />

entzogen, die Mehrzahl ihrer Mitglieder<br />

wird seither durch staatliche


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> TÜRKEI 645<br />

Foto: picture-alliance<br />

Stellen ernannt. TÜBITAK hingegen<br />

vertritt schon länger die Regierungslinie.<br />

Anfang Juli gab er anlässlich einer<br />

Ablehnung eines Förderungsantrags öffentlich<br />

bekannt, er werde keine Projekte<br />

im Bereich Evolution unterstützen,<br />

da dies ein umstrittenes Thema sei.<br />

Die Hochschulen stehen heute mehr<br />

denn je unter staatlichem Druck, Kritik<br />

wird unterbunden, Andersdenkende<br />

werden entmachtet und wenn nötig<br />

»Für Ruhe und Gehorsam an den<br />

Universitäten sollen künftig Polizisten<br />

sorgen, die dauerhaft auf dem Campus<br />

im Einsatz sein werden.«<br />

hinter Gitter gebracht. Eine von ihnen<br />

ist die Politikwissenschaftlerin Prof.<br />

Büşra Ersanl (Marmara Universität),<br />

der die Führung einer illegalen Organisation<br />

vorgeworfen wird. Als Hinweise<br />

werden etwa Vorträge, die sie in der Politischen<br />

Akademie der Partei für Freiheit<br />

und Demokratie hielt und ihre Mitarbeit<br />

an der Verfassungskommission<br />

der Partei angegeben, Beweise hingegen<br />

gibt es wohl keine. Ersanl kam vergangene<br />

Woche frei, der Prozess wird im<br />

Herbst fortgesetzt. Die AKP bekämpft<br />

Wissenschaftler aber nicht nur aus explizit<br />

ideologischen Gründen. Gegen<br />

den Krebsforscher Prof. Onur Hamzao<br />

lu (Kocaeli Universität) sollte ein<br />

Disziplinarverfahren eröffnet werden,<br />

weil er unwillkommene Ergebnisse über<br />

Luftverschmutzung und die Auswirkungen<br />

der Schadstoffbelastung auf die Bewohner<br />

der betroffenen Region veröffentlichte.<br />

Auch Studierende haben bereits vor<br />

den Ereignissen im Gezi-Park wiederholt<br />

Repressionen und Polizeigewalt erfahren.<br />

So etwa,<br />

als bei einem Besuch<br />

des Ministerpräsidenten<br />

an<br />

der Technischen<br />

Universität des<br />

Mittleren Ostens<br />

(ODTÜ) im vergangenen<br />

Dezember ca. 300 Menschen<br />

friedlich gegen die Regierungspolitik<br />

demonstrierten. Es kam zu einem Polizeieinsatz<br />

mit über 3 000 Mann, ca. 100<br />

gepanzerten Fahrzeugen und rund<br />

2 000 Gasgranaten auf dem Campus. 50<br />

Demonstranten wurden verletzt, drei<br />

von ihnen schwer. Auch unbeteiligte<br />

Studierende in den Hörsälen waren<br />

dem Reizgas ausgesetzt. Auf die Kritik<br />

des Rektors der Universität, der Polizeieinsatz<br />

sei unverhältnismäßig gewesen,<br />

antwortete der Ministerpräsident mit<br />

dem Vorwurf, die Professoren würden<br />

den Studierenden statt Patriotismus den<br />

Proteste in Istanbul<br />

Bau von Molotow-Cocktails beibringen.<br />

Für Ruhe und Gehorsam an den Universitäten<br />

sollen künftig Polizisten sorgen,<br />

die dauerhaft auf dem Campus im<br />

Einsatz sein werden.<br />

Es gehörte ohnehin zum Gestus des<br />

Ministerpräsidenten, jeden, der nicht in<br />

seinem Sinne handelt, zu kriminalisieren.<br />

Sein Ton ist seit den Gezi-Protesten<br />

noch schärfer geworden. Hunderttausende,<br />

die seit Ende Mai auf den Straßen<br />

demonstrieren, sind „Marodeure“<br />

und „Terroristen“. Hierzu gehören Ärzte,<br />

die Verletzte versorgen, ebenso wie<br />

Experten der Städteplanung und Juristen,<br />

die sich trotz allem keinen Maulkorb<br />

verpassen lassen. Die Entdemokratisierung<br />

und die Polizeigewalt machen<br />

vor den Universitäten nicht halt.<br />

Es ist wichtig, dass wir uns ein Bild von<br />

der Situation machen und dass sich<br />

auch die internationale Öffentlichkeit<br />

dazu äußert. Dies haben z. B. schon mit<br />

einer Presseerklärung vom 18. Juli in<br />

New York, die in der Zeitschrift Science<br />

erscheinen soll, unter anderem vier Nobelpreisträger<br />

getan. Auch gibt es eine<br />

„academics for gezi“-Petition (www.<br />

academicsforgezi.com), die mittlerweile<br />

über 4 000 Wissenschaftler aus aller<br />

Welt unterzeichnet haben.


646 WAS IST EIGENTLICH...? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Was ist eigentlich<br />

Computervisualistik?<br />

Bilder automatisch erzeugen und interpretieren<br />

| DIETRICH P AULUS | Digitale Bilder sind aus unserem<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken. Genutzt werden sie nicht nur in privaten<br />

Lebensbereichen, sondern auch in der Industrie, der Unterhaltung, in der Medizin<br />

oder der Telekommunikation. Die Computervisualistik ist die Wissenschaft<br />

vom digitalen Bild.<br />

Computer sind in der Lage, Bilder<br />

nach vorgegebenen Regeln<br />

zu erzeugen; dies wird Computergraphik<br />

genannt. Im sog. Rechnersehen<br />

(engl. „Computer Vision“) werden<br />

umgekehrt Bilder nach vorgegebenen<br />

Regeln interpretiert. Beide Bereiche<br />

überschneiden sich, wenn künstliche<br />

Objekte in reale Bilder eingeblendet<br />

werden. In Filmen ist diese Technik heute<br />

verbreitet, und sie wird auch in den<br />

Alltag Einzug halten, wenn in speziellen<br />

Brillen Zusatzinformationen zur realen<br />

Welt eingespiegelt werden. Um für den<br />

Betrachter virtuelle Objekte korrekt in<br />

das Bild einzubauen, ist eine genaue Interpretation<br />

des beobachteten Ausschnitts<br />

der Welt erforderlich.<br />

Die Computervisualistik lehrt und<br />

erforscht alle Bereiche, die mit der Verwendung<br />

von digitalen Bildern zusammenhängen.<br />

Mittels Computergraphik<br />

lassen sich Bilder erzeugen, die von einem<br />

Foto kaum zu unterscheiden sind;<br />

die Ergebnisse werden durch Menschen<br />

beurteilt. Eine Kamera kann eingesetzt<br />

werden, um in einem industriellen Fertigungsprozess<br />

die Qualität der Produkte<br />

zu überprüfen; die Ergebnisse der automatischen<br />

Interpretation dieser Bilder<br />

werden mit Experimenten überprüft,<br />

bei denen gezielt fehlerhafte Objekte<br />

in den Prozess eingefügt werden.<br />

Bei der Kommunikation zwischen<br />

Menschen und Computern werden<br />

Sprache und Bilder eingesetzt. Hier<br />

liegt eine wichtige Verbindung von<br />

Computervisualistik und Computerlinguistik.<br />

»Mittels Computergraphik lassen sich<br />

Bilder erzeugen, die von einem Foto<br />

kaum zu unterscheiden sind.«<br />

Die Computervisualistik benutzt neben<br />

den Methoden der Informatik auch<br />

Techniken und Wissen aus Psychologie,<br />

Kunstwissenschaft, Philosophie, Linguistik,<br />

Pädagogik und aus den Naturwissenschaften.<br />

Mit diesen interdisziplinären<br />

Anteilen wird es möglich, neben<br />

den zahllosen technischen Belangen<br />

der Bild-Nutzung auch den Menschen<br />

nie aus dem Blick zu verlieren.<br />

Ein Beispiel für die Arbeit der Computervisualisten<br />

ist der sog. „X-Ray Mirror“<br />

(s. Abb). Dieser wurde zu Lehrzwecken<br />

entwickelt und kann im Biologieunterricht<br />

das klassische Skelett virtuell<br />

ersetzen. Der Benutzer stellt sich mit einer<br />

3D-Brille vor eine Leinwand und<br />

sieht darauf ein Skelett in Lebensgröße,<br />

das sich genau wie sein Spiegelbild verhält,<br />

also z.B. die Bewegungen nachahmt.<br />

Um das Skelett herum befinden<br />

AUTOR<br />

Dietrich Paulus ist Professor für Computervisualistik am gleichnamigen Institut<br />

(http://www.uni-koblenz.de/icv) und leitet die Arbeitsgruppe Aktives Sehen an der<br />

Universität Koblenz-Landau in Koblenz.<br />

sich schwebend einige Organe des<br />

menschlichen Körpers. Bewegt der Benutzer<br />

seine Hand so, dass sein Spiegelbild<br />

diese schwebenden Organe berührt,<br />

taucht das entsprechende Organ<br />

im Skelett selber auf. Auf diese Weise<br />

lässt sich Stück für Stück der menschliche<br />

Organismus zusammenbauen. Besonders<br />

an der virtuellen Variante ist,<br />

dass auch Prozesse visualisiert werden:<br />

Z.B. kann man erkennen, wie das Herz<br />

schlägt und das Blut durch die Adern<br />

pumpt, wie sich<br />

die Lunge aufbläht<br />

oder wie die Nahrung<br />

durch Speiseröhre,<br />

Magen und<br />

Darm wandert.<br />

Studiengang Computervisualistik<br />

Das Studium der Computervisualistik<br />

führt zu einem Abschluss in der Informatik.<br />

Dieser Studiengang wird an den Universitäten<br />

Koblenz-Landau, Magdeburg<br />

und an der Hochschule Hamm-Lippstadt<br />

angeboten und erfreut sich großer<br />

Beliebtheit. Für das Verständnis der Bildentstehung<br />

und für die Interpretation<br />

von Bilddaten sind mathematische Methoden<br />

notwendig. Die Regeln zur Interpretation<br />

und Bilderzeugung lassen sich<br />

mit Techniken der künstlichen Intelligenz<br />

und der Softwaretechnik herleiten.<br />

Optik und Mechanik sind Bereiche der<br />

Physik, die umfänglich in der Computervisualistik<br />

genutzt werden.<br />

Im Bachelor-Studium werden die<br />

Grundlagen der Informatik und der<br />

Mathematik gelehrt, die interdisziplinären<br />

Fähigkeiten gefördert und die für<br />

eine Berufsausübung notwendigen Fähigkeiten<br />

im Umgang mit Bildern vermittelt.<br />

Im Bachelor-Studium in<br />

Hamm-Lippstadt liegt der Schwerpunkt<br />

in der Verknüpfung von inge-


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WAS IST EIGENTLICH...? 647<br />

Quelle: Projektpraktikum Computergrafik Sommer <strong>2013</strong>, Leitung Gerrit Lochmann<br />

»Computervisualisten arbeiten in vielen<br />

spannenden Berufen, z.B. als Entwickler<br />

von Fahrerassistenzsystemen.«<br />

nieurwissenschaftlichem Fachwissen<br />

aus der Informatik mit Fähigkeiten<br />

zum Design.<br />

Das konsekutive Master-Studium an<br />

den beiden Universitäten in Koblenz<br />

und Magdeburg ermöglicht und erfordert<br />

wissenschaftliches, eigenständiges<br />

Arbeiten, spezialisiert die interdisziplinären<br />

Anteile und vertieft die umfassenden<br />

Kenntnisse in Informatik, Rechnersehen<br />

und Computergraphik.<br />

Berufsfelder<br />

Computervisualisten arbeiten in zahlreichen<br />

spannenden Berufen. Spieleentwickler<br />

sind dabei ebenso häufig zu finden<br />

wie Entwickler von Fahrerassistenzsystemen<br />

in der Zulieferungsindustrie<br />

für Kraftfahrzeuge. Informationen<br />

und Daten müssen in der Medizin, in<br />

der Wirtschaft, im Management, im Finanzwesen<br />

oder in der Werbung bildlich<br />

präsentiert werden. Dafür sind die<br />

Visualisierungstechniken erforderlich.<br />

Bildentstehung in der Medizin und<br />

computergestützte Diagnose und Therapie<br />

sind Kerngebiete der Computervisualistik<br />

und<br />

bieten viele Berufsfelder.<br />

Unterhaltungsindustrie<br />

und<br />

Mit Hilfe des X-Ray Mirrors können<br />

Körperfunktionen visualisiert werden.<br />

Kommunikation<br />

sind ohne<br />

die Nutzung von Computergraphik<br />

heute nicht mehr denkbar und bieten<br />

daher Arbeitsplätze für viele. In <strong>Forschung</strong><br />

und Entwicklung haben Computervisualisten<br />

durch ihr breites<br />

Grundlagenwissen, ihre interdisziplinären<br />

Kompetenzen und gleichzeitig<br />

durch ihre Spezialisierung auf Bilder<br />

hervorragende Berufsmöglichkeiten.<br />

Da sich die Computervisualistik<br />

und die Computer ständig fortentwickeln,<br />

ergeben sich viele <strong>Forschung</strong>sgebiete.<br />

Neben der besseren, schnelleren,<br />

genaueren und zuverlässigeren Verarbeitung<br />

von Bilddaten und Erzeugung<br />

von Bildern sind neue Bildmodalitäten,<br />

wie beispielsweise molekulare Bildgebung,<br />

akustische Kameras, Multispektralkameras,<br />

HDR-Bildgebung und<br />

Hochgeschwindigkeitskameras von Bedeutung.<br />

Sie fordern die Wissenschaft<br />

heraus, da für eine Interpretation solcher<br />

Daten das Verständnis der Bildentstehung<br />

notwendig ist. Hierzu werden<br />

neue Modelle, neue Schätzverfahren,<br />

Optimierungstechniken etc. gebraucht,<br />

die den vollen Einsatz aller<br />

aktuellen Methoden der Informatik<br />

benötigen und in der Anwendung interdisziplinäres<br />

Wissen fordern. Die Interpretation<br />

von medizinischen Daten<br />

bietet ein Anwendungsfeld für alles<br />

Wissen, das im Studium der Computervisualistik<br />

erlangt wird.


648 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Ergründet<br />

und entdeckt<br />

Reisekrankheit: Verwirrung in der Schaltzentrale<br />

Frauen haben ein höheres<br />

Risiko als Männer, reisekrank<br />

zu werden. Besonders<br />

oft kämpfen Kinder zwischen<br />

zwei und zwölf Jahren mit<br />

der Übelkeit, Babys und<br />

Menschen über 50 werden<br />

hingegen nur sehr selten reisekrank.<br />

Diese und weitere<br />

Ergebnisse haben jüngst Mediziner<br />

zum Thema Reisekrankheit<br />

zusammengetragen.<br />

Warum Frauen so anfällig<br />

sind, ist demnach noch ein<br />

Rätsel. Der Grund, warum<br />

Babys nicht reisekrank werden,<br />

liegt den Forschern zufolge<br />

daran, dass bei Babys<br />

der Gleichgewichtssinn noch<br />

nicht vollständig ausgeprägt<br />

ist. Sinneskonflikte sind in<br />

diesem Stadium also alltäglich<br />

und werden vom Gehirn<br />

nicht als Bedrohung wahrgenommen.<br />

Menschen über 50<br />

profitieren dagegen in der<br />

Regel vom Alterungsprozess.<br />

Mit den Jahren bilden sich im<br />

Innenohr unter anderem die<br />

Otolithen zurück. Diese kleinen<br />

Kristalle ermöglichen es<br />

dem Gleichgewichtsorgan,<br />

Schwerkraft und Beschleunigung<br />

zu registrieren. Ist die<br />

Wahrnehmung nicht mehr so<br />

fein, sinkt das Risiko für die<br />

Reisekrankheit. Ob Seekrankheit,<br />

Flugkrankheit,<br />

Übelkeit im Auto oder in der<br />

Bahn und sogar Übelkeit im<br />

Kino: alle haben den gleichen<br />

Ursprung. Bei der Seekrankheit<br />

z.B. ist der Grund<br />

für das Unwohlsein nicht nur<br />

das ungewohnte Auf und Ab<br />

auf einem Schiff, sondern eine<br />

Verwirrtheit des Gehirns,<br />

das von den Sinnesorganen<br />

unterschiedliche Informationen<br />

über die Bewegung erhalte.<br />

Der Mensch habe drei<br />

Systeme, die ihn über die Bewegung<br />

des eigenen Körpers<br />

im Raum informierten: die<br />

Augen, das Gleichgewichtsorgan<br />

im Innenohr und das<br />

sog. propriozeptive System,<br />

u.a. Druckrezeptoren an der<br />

Fußsohle oder Sensoren in<br />

der Haut, die zum Beispiel<br />

den Luftzug einer Bewegung<br />

spürten. Lieferten alle drei<br />

Systeme die gleiche Information<br />

an das Gehirn, sei alles<br />

in Ordnung. Erhalte das Hirn<br />

aber widersprüchliche Signale,<br />

schalte es auf Alarmbereitschaft.<br />

Der Körper reagiere<br />

„Seekrank sitz’ ich noch immer am Mastbaum (...)“, Holzstich,<br />

unbezeichnet, aus: Heinrich Heines Werke, hrsg. von H. Laube, o.J.<br />

Foto: picture-alliance<br />

darauf, als wenn er vergiftet<br />

worden sei und wehre sich<br />

mit Übelkeit und Erbrechen.<br />

Die Wissenschaftler sprechen<br />

deshalb von einer Vergiftungstheorie.<br />

Streng genommen<br />

sei die Reisekrankheit<br />

deshalb auch keine Krankheit,<br />

sondern ein Schutzmechanismus<br />

des Körpers. Welcher<br />

evolutionäre Sinn hinter<br />

diesem Mechanismus stecke,<br />

bleibe allerdings unklar. Klar<br />

sei hingegen, dass der<br />

menschliche Körper für Reisen<br />

per Schiff, Flugzeug oder<br />

Auto eigentlich nicht gebaut<br />

sei. Auf dem Markt werden<br />

verschiedenste Hilfsmittel<br />

angeboten – von Ingwer-Tee<br />

bis zu Akupressur-Bändern<br />

am Handgelenk; medizinische<br />

Belege für die Wirksamkeit<br />

dieser Mittel gibt es den<br />

Forschern zufolge jedoch<br />

kaum. Die Suche nach Mitteln<br />

gehe jedoch weiter, besonders<br />

die Bundeswehr investiere<br />

in die <strong>Forschung</strong>,<br />

aber auch die Kinobranche,<br />

da vielen Zuschauern vor allem<br />

bei 3D-Filmen schlecht<br />

werde (Frank Schmäl; www.<br />

dpaq.de / ZOIEP; dpa, 15.7.<br />

13).<br />

Rauchen und Trinken<br />

US-Forscher haben in einem<br />

Versuch mit Ratten<br />

einen biologischen Grund für<br />

die These gefunden, dass Rauchen<br />

die Lust auf Alkohol<br />

steigert. Beim Menschen ist<br />

dieser Zusammenhang noch<br />

nicht konkret bewiesen. Nager,<br />

die Nikotin ausgesetzt<br />

waren, versuchten im Experiment<br />

tatsächlich deutlich häufiger<br />

aus hingestellten Schälchen<br />

mit Alkohol zu trinken<br />

als Artgenossen ohne Tabakeinfluss.<br />

Eine Erklärung für<br />

dieses Verhalten sehen die<br />

Wissenschaftler in der Dopamin-Ausschüttung<br />

im Gehirn.<br />

Sie steuert unter anderem das<br />

Belohnungssystem. Nikotin<br />

bremse die Belohnungswirkung<br />

auf der einen Seite aus –<br />

und aktiviere auf der anderen<br />

Seite zusätzlich noch Stresshormon-Rezeptoren.<br />

Beides<br />

steigere die Lust auf die<br />

nächste Droge: Alkohol. Die<br />

Wissenschaftler schließen<br />

nicht aus, dass dieser Mechanismus<br />

auch für Menschen<br />

gilt. In früheren Studien haben<br />

Wissenschaftler bereits<br />

zahlenmäßig belegt, dass Alkoholmissbrauch<br />

unter Rauchern<br />

rund zehnmal häufiger<br />

vorkommt als unter Nichtrauchern<br />

(William Doyon et al.,<br />

DOI:10.1016/j.neuron.<strong>2013</strong>.06.006;dpa,22.7.13).


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 649<br />

Fern und doch nah<br />

Paare kommunizieren in<br />

einer Fernbeziehung<br />

vertrauter miteinander als jene,<br />

die am gleichen Ort wohnen.<br />

Das hat ein internationales<br />

Forscherteam herausgefunden.<br />

Die Wissenschaftler<br />

führen das auf zwei Ursachen<br />

zurück: Einerseits öffneten<br />

sich die Fernbeziehungspartner<br />

mehr, d.h. sie<br />

sprächen oder schrieben häufiger<br />

und ausführlicher über<br />

ihre Gefühle und teilten dem<br />

anderen auch mehr über die<br />

Erlebnisse des Alltags mit.<br />

Andererseits fühlten sie sich<br />

vom anderen eher verstanden<br />

und hatten stärker das<br />

Gefühl, der Partner öffne sich<br />

auf dieselbe Art und Weise<br />

wie man selbst. Das habe<br />

auch mit den verwendeten<br />

Medien zu tun. Die beobachteten<br />

Unterschiede waren etwa<br />

bei asynchroner Kommunikation<br />

(SMS oder E-Mail),<br />

bei der die Partner nur nacheinander<br />

und nicht unmittelbar<br />

antworten konnten, größer<br />

als bei synchronen Gesprächen<br />

wie etwa Face-to-<br />

Face oder per Telefon. Für<br />

mehr Vertrautheit zuträglich<br />

sind den Forschern zufolge<br />

schriftliche Kommunikation<br />

und mobile Endgeräte. Sie<br />

erklären das damit, dass die<br />

Paare per SMS oder Mail<br />

größere Hürden überwinden<br />

müssten, um sich dem anderen<br />

nahe zu fühlen und zu<br />

öffnen, dadurch würde das<br />

Ergebnis als intimer und näher<br />

empfunden. Verglichen<br />

wurden 67 räumlich voneinander<br />

getrennte bzw. an einem<br />

Ort lebende Paare zwischen<br />

18 und 34 Jahren<br />

(Crystal Jiang et al., DOI:<br />

10.1111/jcom.12029; science.ORF).<br />

Ärztliche Versorgung<br />

Arztdichte in Deutschland zum 31.12.2012 (Einwohner je berufstätigen Arzt)<br />

Mast mit Antibiotika<br />

Ein Masthähnchen bekommt<br />

in Deutschland<br />

im Schnitt an zehn seiner 39<br />

Lebenstage Antibiotika. Das<br />

hat eine Studie der Stiftung<br />

Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover und der Universität<br />

Leipzig ergeben. Ein<br />

Schwein wird demnach während<br />

seiner 115-tägigen Mast<br />

an durchschnittlich vier Tagen<br />

mit einem antibiotischen<br />

Wirkstoff behandelt. Von den<br />

Kälbern erhält rechnerisch etwa<br />

jedes dritte Tier pro Jahr<br />

eine Behandlung von drei Tagen,<br />

wie die Wissenschaftler<br />

herausfanden. Für die Studie<br />

haben Experten für das Jahr<br />

2011 Informationen aus mehr<br />

als 2 000 Nutztierhaltungen<br />

erfasst.<br />

Im Jahr 2012 waren 348 695 Ärztinnen und Ärzte ärztlich<br />

tätig. Die Hälfte davon ist in einem Krankenhaus beschäftigt.<br />

Das geht aus der Ärztestatistik 2012 hervor, die die Bundesärztekammer<br />

(BÄK) jüngst veröffentlicht hat. 110 326 Ärzte<br />

– soweit sie bei den Landesärztekammern registriert sind –<br />

waren demnach ohne ärztliche Tätigkeit, 29 808 Ärzte in Behörden/Körperschaften<br />

und in sonstigen Bereichen tätig. Weiterhin<br />

sind der Bundesärztekammer zufolge im Jahr 2012<br />

2 241 ursprünglich in Deutschland tätige Ärzte ins Ausland<br />

abgewandert. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen<br />

Ärzte betrage 32 548.<br />

Bienensterben auf der Spur<br />

Honigbienen verändern<br />

beim Befall mit der<br />

Varroa-Milbe die chemische<br />

Struktur der Haut und ihre<br />

Gehirnfunktion. Das haben<br />

französische Wissenschaftler<br />

herausgefunden. Die Varroa-<br />

Milbe gilt als mitverantwortlich<br />

für das weltweite Bienensterben.<br />

Die winzigen Spinnentiere<br />

schwächen auch<br />

Larven, indem sie ihnen<br />

Flüssigkeit entziehen. Zudem<br />

übertragen sie beim Einstechen<br />

und Saugen Krankheiten<br />

von Biene zu Biene und<br />

können so ganze Völker zerstören.<br />

Bei infizierten Tieren<br />

veränderte sich die Aktivität<br />

von 455 Genen im Gehirn.<br />

Einige dieser Gene spielen<br />

bei Nervenfunktionen und<br />

Nahrungssuche eine Rolle.<br />

Infizierte Tiere wurden den<br />

Forschern zufolge nicht aus<br />

ihrem Stock vertrieben, obwohl<br />

die Milben Teile auf der<br />

Haut verändert hätten, auf<br />

deren Basis Bienen Mitglieder<br />

ihres Volkes erkennen.<br />

Die Wissenschaftler nehmen<br />

an, dass die Tiere den Stock<br />

freiwillig verließen, vielleicht<br />

als Folge der Genveränderungen<br />

im Gehirn (Cynthia<br />

McDonnell et al., BMC Ecology;<br />

dpa, 22.7.13).<br />

Vera Müller


650 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Zustimmung<br />

und Widerspruch<br />

Heft 4/13: Fortschritt<br />

durch Wachstum?<br />

Diskussionswürdig<br />

Die Artikel zu diesem<br />

Thema (S. 268-283)<br />

sind allesamt diskussionswürdig,<br />

greifen jedoch<br />

auf viel Altbekanntes<br />

„der zuständigen<br />

Wissenschaften“<br />

und ganz wenige neue<br />

Einsichten zurück. Da Volker Wieland<br />

nur Weniges thematisieren konnte, seien<br />

einige Anmerkungen gestattet:<br />

1. Paech weiß sicher, dass Joan V.<br />

Robinson ausgiebig den „state of economic<br />

bliss“ als einen denkbaren stationären<br />

analytischen Zustand erörterte, in<br />

dem die Bevölkerung jeweils das gesamte<br />

Volkseinkommen verzehrt und ein<br />

Mangel an Investitionsgelegenheiten<br />

herrscht. Solange eine Gesellschaft<br />

nicht das gesamte Volkseinkommen<br />

verzehrt, wünscht sie sich mehr Wohlstand<br />

durch fortlaufende Nettoinvestitionen<br />

(„Wachstumszwänge“?). Die Setzung<br />

eines Wachstumsziels per Gesetz<br />

durch Bundestagsmehrheiten ist in einer<br />

marktwirtschaftlichen Demokratie<br />

schließlich ebenso ernst zu nehmen wie<br />

fachwissenschaftliche Zielsetzungen<br />

von Wohlstandsmehrung und von Konfliktminderung<br />

für eine Gesellschaft.<br />

2. Kolbe (S. 272-273) macht neugierig<br />

darauf, ob und inwiefern ihre Enquete-Kommission<br />

"Wachstum, Wohlstand,<br />

Lebensqualität" über den Diskussionsstand<br />

hinaus kommen wird, der<br />

1973 bereits in der OECD mit „sozialen<br />

Indikatoren“ für die „Qualität des Lebens“<br />

zu acht „Hauptzielgebieten“ für<br />

23 Mitgliedsländer erreicht war.<br />

3. Münch (S. 268-270) hat mit seinen<br />

sehr bedenkenswerten wissenschaftssoziologischen<br />

Erwägungen über<br />

das Wachstum des Wissens (evtl. auch<br />

durch „Beutegemeinschaften“) beiläufig<br />

etwas sehr zentral Wichtiges festgehalten:<br />

Es könne nie genau vorausgesagt<br />

werden, wo und wann neue Entdeckungen<br />

gemacht werden. Das wirklich<br />

Neue von morgen ist „nicht antizipierbar“,<br />

sagt die seit zwei Jahrzehnten arbeitende<br />

„Evolutorische Ökonomik“.<br />

Gleichwohl versuchen Laien immer<br />

wieder „Schwerpunkte künftiger Technologieentwicklungen“<br />

zu sehen (und<br />

zu subventionieren). Wie soll denn<br />

auch Wachstum durch Fortschritt (Wieland,<br />

S. 275) je von oben her machbar<br />

sein, wenn in einer „freiheitlichen Wirtschaftsgesellschaft“<br />

Innovationen allenfalls<br />

– bei günstigen Rahmenbedingungen<br />

– nur von unten „passieren“?<br />

4. Münch und Onnen thematisieren<br />

das „Nicht-Technologische" am Wissenschafts-<br />

und Wirtschaftsfortschritt. Hieran<br />

ist künftighin anzuknüpfen: Institutionenökonomisches<br />

und „Law and<br />

Economics“ erfordern ernsthafte <strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />

Die „Postwachstumsökonomik“<br />

von Paech kann und soll in<br />

einer marktwirtschaftlichen Demokratie<br />

nicht „von oben“ betrieben werden –<br />

schon gar nicht ohne das Sozialökonomische.<br />

Professor Dr. Dr. h.c. Adolf Wagner,<br />

Universität Leipzig<br />

Heft 4/13: Wider die<br />

ökonomisierte Medizin<br />

Unethisch<br />

Besser lässt sich die<br />

Realität heutiger Medizin<br />

in Klinik und Praxis<br />

wohl kaum so konzentriert<br />

beschreiben.<br />

Darüber, wie unethisch<br />

es in der Medizin aus<br />

scheinbar „ökonomischen<br />

Zwängen“ zugeht, sind viele Medizinstudenten<br />

im klinischen Semester<br />

und Doktoranden im PJ empört und<br />

enttäuscht zugleich. Sie können sich<br />

kaum eine zufriedenstellende ärztliche<br />

Tätigkeit auf Dauer vorstellen. Professor<br />

Hoppe hat als Präsident der Bundesärztekammer<br />

noch kurz vor seinem Tod<br />

2011 rückblickend davor gewarnt, die<br />

Medizin nicht unethisch zum Geschäft<br />

mit Patienten verkommen zu lassen.<br />

Professor Dr. J. Matthias Wenderlein,<br />

Universität Ulm<br />

Heft 5/13: Ausstieg aus<br />

dem CHE-Ranking<br />

Zwangsranking<br />

Seit 2005 erfährt das<br />

CHE-Ranking eine hohe<br />

öffentliche Aufmerksamkeit<br />

und ist<br />

zugleich äußerst umstritten,<br />

methodisch<br />

und wissenschaftspolitisch.<br />

Eine ganze Reihe<br />

von Fachverbänden, darunter die Deutsche<br />

Gesellschaft für Soziologie (DGS),<br />

der Berufsverband der Historiker oder<br />

die Deutsche Gesellschaft für Publizistik<br />

und Kommunikationswissenschaft, fordern<br />

ihre Mitglieder schon seit Längerem<br />

auf, sich an den Befragungen des<br />

CHE nicht mehr zu beteiligen.<br />

Die von guten Gründen getragene<br />

Skepsis gegenüber den wissenschaftlichen<br />

Grundlagen des Rankings, der äußerst<br />

selektiven Präsentation der erhobenen<br />

Daten und seiner Politisierung hat<br />

auch in Siegen zu einem breiten Konsens<br />

geführt: Alle neun Seminare und der Fakultätsrat<br />

der Philosophischen Fakultät<br />

unserer Universität haben im letzten Jahr<br />

entschieden, ab sofort an den Datenerhebungen<br />

des CHE nicht mehr teilzunehmen.<br />

Diese Entscheidung gilt ungeachtet<br />

der Tatsache, dass das Rektorat<br />

der Universität Siegen beschlossen hat,<br />

weiterhin am Ranking teilzunehmen.<br />

Das CHE-Hochschulranking <strong>2013</strong>/<br />

2014 ist ohne die Beteiligung der Fachvertreter<br />

ganzer Fakultäten, Fachbereiche<br />

und Disziplinen zustande gekommen.<br />

Ohne den geringsten Hinweis darauf<br />

werden auch Fächer und Fachbereiche<br />

bewertet, deren Fachvertreter gar<br />

nicht am Ranking teilgenommen haben<br />

und auch keine Daten geliefert haben.<br />

Dass das Ranking sich bei wichtigen Indikatoren<br />

nicht auf deren Einschätzung<br />

stützen kann, wird nirgendwo ersichtlich.<br />

Die vermeintliche Orientierung der<br />

interessierten Öffentlichkeit kommt damit<br />

einer Desinformation gleich.<br />

Professor Dr. Petra M. Vogel im Namen des<br />

Fakultätsrats und der Seminare der Philosophischen<br />

Fakultät der Universität Siegen


DHV-Symposium <strong>2013</strong><br />

Was ist Glück?<br />

Wissenschaftszentrum Bonn,<br />

Mittwoch, 16. Oktober <strong>2013</strong>, 10:00-16:45 Uhr<br />

Was ist Glück? – die Sicht der Psychologie<br />

Prof. Dr. Julius Kuhl, Universität Osnabrück, Institut für Psychologie<br />

Was ist Glück? – die Sicht der Philosophie<br />

Prof. Dr. Annemarie Pieper, Universität Basel, Professorin für Philosophie<br />

Was ist Glück? – die Sicht der Soziologie<br />

Prof. Dr. Jan Delhey, Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences<br />

Was ist Glück? – die Sicht der Pädagogik<br />

Prof. Dr. Ulrike Graf, Universität Osnabrück, Institut für Schulpädagogik<br />

Was ist Glück? – die Sicht der Ökonomie<br />

Prof. Dr. Ronnie Schöb, Freie Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft<br />

Podiumsdiskussion mit allen Referenten<br />

Moderation: Dr. Carsten Könneker, Chefredakteur der Zeitschrift<br />

„Spektrum der Wissenschaft“<br />

Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–<br />

Informationen Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

und Anmeldung: Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, schweigele@hochschulverband.de<br />

www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html


652 BÜCHER <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Lesen und<br />

lesen lassen<br />

Dichtergesellschaft<br />

D<br />

ie Deutsche Shakespeare-Gesellschaft,<br />

im Jahre 1864 in Weimar<br />

gegründet, ist die älteste und traditionsreichste<br />

Dichtergesellschaft in Deutschland.<br />

Wie andere wissenschaftliche und<br />

kulturelle Institutionen auch geriet sie<br />

nach dem Bau der Berliner Mauer zwischen<br />

die Fronten des „kalten Krieges“.<br />

Nach der von der DDR inszenierten<br />

Spaltung der Gesellschaft existierte sie<br />

in Bochum und in Weimar. Die deutsche<br />

Wiedervereinigung öffnete den Weg zur<br />

Vereinigung beider Gesellschaften. Unter<br />

dem Druck der politischen Gesamtsituation<br />

entwickelte dieser Prozess eine<br />

eigene Dynamik, so dass er bereits 1993<br />

abgeschlossen werden konnte.<br />

Vom Vereinigungsprozess selbst geben<br />

die „persönlichen Erinnerungen“<br />

Kenntnis, die der Bonner Anglist Dieter<br />

Mehl, der erste Präsident der wiedervereinigten<br />

Gesellschaft, vorgelegt hat. In<br />

mehrfacher Hinsicht erwies sich Mehl<br />

als idealer Repräsentant der neuen „alten“<br />

Gesellschaft. Dank seiner weltweiten<br />

Kontakte konnte er die künftig alternierend<br />

in Weimar und Bochum<br />

stattfindenden Tagungen zu internationalen<br />

Foren theatralischer Darbietungen<br />

und wissenschaftlicher Gespräche<br />

ausbauen; ein ausführlicher dokumentarischer<br />

Anhang legt davon Zeugnis<br />

ab. Zudem hatte Mehl seine Kontakte<br />

nach Weimar niemals einschlafen lassen<br />

und bereits seit 1980 an den Weimarer<br />

Tagungen teilgenommen.<br />

Mehls Darstellung ist im Duktus nobler<br />

und freundlicher Sachlichkeit gehalten.<br />

Die kulturpolitische Rolle der Weimarer<br />

Shakespeare-Gesellschaft im „real<br />

existierenden Sozialismus“ bildet bei ihm<br />

nur ein Randphänomen. Mehl folgte, wie<br />

ein Kommentator schrieb, Johannes Raus<br />

Grundsatz „Versöhnen statt Spalten“. Für<br />

die Atmosphäre im Vorstand und in der<br />

Gesellschaft insgesamt erwies sich eine<br />

solche Intention, das geben Mehls Erinnerungen<br />

zu erkennen, als segensreich.<br />

Nicht zuletzt bildet sein Text einen<br />

Baustein zur Geschichte der Shakespeare-Gesellschaft.<br />

Ein größeres Projekt<br />

dazu ist in Vorbereitung. Eine große<br />

literarische Gesellschaft wie die<br />

Shakespeare-Gesellschaft sollte sich ihrer<br />

Vergangenheit in wissenschaftlichen<br />

Darlegungen vergewissern. Gleichermaßen<br />

aber kann sie sich mit Fug und<br />

Recht in authentischen Erinnerungen<br />

spiegeln, wie sie Mehl zu Papier gebracht<br />

hat.<br />

Dieter Mehl: Eine historische<br />

Episode: Die Wiedervereinigung<br />

der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.<br />

Persönliche<br />

Erinnerungen. LIT-Verlag,<br />

Berlin <strong>2013</strong>, 248 S., 24,90 €.<br />

Dr. habil. Jochen Golz, Präsident der<br />

Goethe-Gesellschaft<br />

Korrekt schreiben<br />

Der erste Duden, der 1880 erschienen<br />

ist, enthielt 27 000 Wörter und<br />

war für eine Mark zu kaufen. Die gerade<br />

erschienene 26. Auflage umfasst 140 000<br />

Einträge und kostet 24,99 Euro. Neben<br />

dem Buch gehören zum neuen Duden<br />

erstmals auch eine App für Smartphones<br />

und Tablets und ein Downloadpaket mit<br />

Rechtschreibprüfung und elektronischem<br />

Wörterbuch. 5 000 Wörter sind<br />

seit der vorherigen Auflage hinzugekommen.<br />

Die neuen Wörter, die dem<br />

Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache<br />

entnommen sind, wie Social<br />

Media, Vorständin oder Schuldenbremse,<br />

spiegeln nicht zuletzt Entwicklungen<br />

in Politik und Gesellschaft wider. Der<br />

Anteil der Anglizismen – auch wenn deren<br />

Zunahme vielfach beklagt wird – ist<br />

mit 3,7 Prozent im Vergleich zur Auflage<br />

von 2004 annähernd gleich geblieben.<br />

Dank E-Mail, SMS, Twitter oder Blog<br />

wird heute zwar besonders oft schriftlich<br />

kommuniziert. Doch stellt sich die Frage,<br />

ob der Rechtschreibduden hierbei<br />

überhaupt noch zu Rate gezogen wird.<br />

Welche Bedeutung wird eine korrekte<br />

Schreibweise in Zukunft haben?<br />

Dudenredaktion (Hg.): Duden.<br />

Die deutsche Rechtschreibung.<br />

26., völlig neu<br />

bearbeitete und erweiterte<br />

Auflage, Dudenverlag, Berlin<br />

u.a. <strong>2013</strong>, 1216 Seiten,<br />

24,99 €.<br />

Ina Lohaus<br />

BÜCHER ÜBER<br />

WISSENSCHAFT<br />

Martin Carrier / Gerhard Schurz<br />

(Hg.): Werte in den Wissenschaften<br />

Neue Ansätze zum Werturteilsstreit.<br />

Suhrkamp Verlag, Berlin<br />

<strong>2013</strong>, 462 Seiten, 22,- €.<br />

DAAD (Hg.): Die Internationale<br />

Hochschule<br />

Strategien anderer Länder.<br />

W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld<br />

<strong>2013</strong>, 108 Seiten, 19,90 €.<br />

Masha Gessen: Der Beweis des<br />

Jahrhunderts<br />

Die faszinierende Geschichte des<br />

Mathematikers Grigorij Perelman.<br />

Suhrkamp Verlag, Berlin<br />

<strong>2013</strong>, 305 Seiten, 22,95 €,<br />

Sonja Hilzinger: Berufsprofilierung<br />

Ein Praxisbuch für Akademikerinnen<br />

und Akademiker. Verlag Barbara<br />

Budrich, Opladen <strong>2013</strong>,<br />

160 Seiten, 19,90 €.<br />

Karin Lohr / Thorsten Peetz / Romy<br />

Hilbrich: Bildungsarbeit im<br />

Umbruch<br />

Zur Ökonomisierung von Arbeit<br />

und Organisation in Schulen,<br />

Universitäten und in der Weiterbildung.<br />

edition sigma, Berlin<br />

<strong>2013</strong>, 282 Seiten, 19,90 €.<br />

Gerd Lüer / Horst Kern (Hg.):<br />

Tradition – Autonomie –<br />

Innovation<br />

Göttinger Debatten zu universitären<br />

Standortbestimmungen.<br />

Wallstein Verlag, Göttingen <strong>2013</strong>,<br />

312 Seiten, 19,90 €.<br />

Dirk Siepmann: Wissenschaftliche<br />

Texte auf Englisch<br />

schreiben<br />

Leitfaden für die Praxis. Ernst<br />

Klett Verlag, Stuttgart 2012,<br />

176 Seiten, 14,99 €.<br />

Annette Spiekermann Hg.): Lehrforschung<br />

wird Praxis<br />

Hochschuldidaktische <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

und ihre Integration in<br />

die Praxis. W. Bertelsmann Verlag,<br />

Bielefeld <strong>2013</strong>, 220 Seiten, 34,90 €.


Agentur 42 | Foto: Axel Stephan<br />

Köpfe die Wissen schaffen<br />

<strong>Forschung</strong> mit statt <strong>Forschung</strong><br />

über muss das Motto sein,<br />

wenn wir lokale Lebenswelten<br />

verstehen wollen.<br />

Prof. Dr. Mamadou Diawara<br />

Institut für Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt.<br />

DHV-Mitglied seit 1999.


654 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Entscheidungen<br />

Kündigung eines<br />

Chefarztvertrages<br />

Ein auf Lebenszeit beamteter Hochschullehrer<br />

klagte gegen die Kündigung<br />

seines Chefarztvertrages durch<br />

das rechtlich verselbstständigte Universitätsklinikum.<br />

Der Kläger war 1984 als<br />

C4-Professor auf einen Lehrstuhl für<br />

Klinische Chemie berufen worden. Im<br />

Zuge der rechtlichen Verselbstständigung<br />

der Universitätsklinika in Baden-<br />

Württemberg wurde 1998 zunächst eine<br />

„Vereinbarung“ und 2007 ein „Dienstvertrag“<br />

zwischen den Beteiligten abgeschlossen,<br />

welcher eine Einbeziehung<br />

der bisherigen Nebentätigkeiten in die<br />

Dienstaufgaben und hierfür eine Beteiligung<br />

des Klinikdirektors an<br />

diesen Einnahmen vorsah. Bereits<br />

im Januar 2007 war der<br />

Kläger in einem anonymen<br />

Schreiben an den Beklagten<br />

der Vorteilsannahme und Bestechlichkeit<br />

bezichtigt worden.<br />

Im Rahmen des eingeleiteten<br />

Ermittlungsverfahrens<br />

erfolgte im Dezember 2007 eine<br />

polizeiliche Durchsuchung<br />

am Universitätsklinikum.<br />

Nach Anhörung sprach das<br />

beteiligte Universitätsklinikum<br />

im Januar 2008 eine<br />

„Verdachtskündigung“ aus. Da<br />

der Kläger weiterhin Beamter<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

sei, oblägen ihm nach wie<br />

vor Verpflichtungen in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong>. Insoweit<br />

wurde ihm bis auf weiteres ein<br />

Büro im Dachgeschoss der<br />

Frauenklinik zur Verfügung<br />

gestellt. Hilfsweise wurde dem<br />

Kläger überdies zum nächstmöglichen<br />

Termin ordentlich gekündigt.<br />

Im September 2009 fasste der Vorstand<br />

des Universitätsklinikums den Beschluss,<br />

dem Kläger, hinsichtlich der<br />

Rechte und Pflichten, die nicht aus seiner<br />

Beamtenstellung resultierten, vorsorglich<br />

und hilfsweise erneut ordentlich<br />

zu kündigen. Die Kündigung betraf<br />

die mit dem Dienstvertrag bestätigte<br />

Stellung als Leiter der Abteilung Klinische<br />

Chemie und die daraus resultierenden<br />

Rechte und Pflichten. Das hochschulrechtlich<br />

erforderliche Einvernehmen<br />

der Medizinischen Fakultät hierzu<br />

sollte unverzüglich eingeholt werden.<br />

Im unmittelbaren zeitlichen Nachgang<br />

erklärte der Vorstand der Medizinischen<br />

Fakultät das zur Kündigung erforderliche<br />

Einvernehmen.<br />

Die vom gekündigten Hochschullehrer<br />

eingelegte Kündigungsschutzklage<br />

vor dem Arbeitsgericht wurde von<br />

diesem an das Verwaltungsgericht verwiesen.<br />

Das Verwaltungsgericht hat der<br />

Klage des Hochschullehrers gegen die<br />

Kündigung seines Chefarztvertrages<br />

stattgegeben. Die hiergegen eingelegte<br />

Berufung des Universitätsklinikums<br />

wurde vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg<br />

abgewiesen. Das Gericht<br />

stellt in seinem Urteil insbesondere<br />

darauf ab, dass mit der Kündigung<br />

die Abberufung des Klägers als Abteilungsleiter<br />

verbunden war. Nach der<br />

einschlägigen landesrechtlichen Regelung<br />

war hierzu das Einvernehmen der<br />

Medizinischen Fakultät erforderlich.<br />

Dieses lag aber weder bei der Beschlussfassung<br />

des Klinikumsvorstands<br />

Foto: mauritius-images<br />

über die Kündigung noch zum Zeitpunkt<br />

ihrer Bekanntgabe an den Kläger<br />

vor. Dieser Verfahrensmangel sei auch<br />

nicht zu einem späteren Zeitpunkt geheilt<br />

worden. Der Kläger könne das<br />

Fehlen des Einvernehmens der Wirksamkeit<br />

der gegenständlichen Kündigung<br />

entgegenhalten, weil das Einvernehmenserfordernis<br />

auch seine subjektiven<br />

Rechte auf Wissenschaftsfreiheit<br />

sichern soll. Dieser schwerwiegende<br />

Verfahrensmangel könne auch nicht<br />

durch einen nach der Kündigung nachträglich<br />

gefassten Beschluss des Fakultätsvorstands<br />

zur Einvernehmensherstellung<br />

geheilt werden. Nach der<br />

Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

komme es weiterhin nicht<br />

allein auf die förmliche Erteilung des<br />

Einvernehmens an. Wegen der zentralen<br />

Bedeutung, die dem Einvernehmenserfordernis<br />

für die Verwirklichung<br />

des Grundrechts auf Wissenschaftsfreiheit<br />

der am Universitätsklinikum tätigen<br />

medizinischen Hochschullehrer zukomme,<br />

müsse sich der Fachbereich<br />

Medizin in einer Form und Verfahrensweise<br />

mit der Erteilung des Einvernehmens<br />

befassen, die dem grundrechtswahrenden<br />

Gehalt dieser Verfahrensbestimmung<br />

zugunsten der medizinischen<br />

Hochschullehrer gerecht werde. Insbesondere<br />

müsse eine Abwägung der zu<br />

berücksichtigenden Belange vorausgehen.<br />

Das Gericht postulierte ferner, dass<br />

die Wahrnehmung der Aufgaben in der<br />

Krankenversorgung zur amtsgemäßen<br />

Verwendung eines medizinischen Universitätsprofessors<br />

gehöre und insofern<br />

Bestandteil seines abstrakt-funktionellen<br />

Amtes sei.<br />

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg,<br />

Urteil vom 2. August 2012, 9 S 2752/11<br />

rechtskräftig; die Beschwerde gegen die Nichtzulassung<br />

der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht<br />

durch Beschluss vom 27.03.<strong>2013</strong>, 6 B<br />

50/12 verworfen.<br />

LESERSERVICE<br />

Dirk Böhmann<br />

Die Entscheidungen der Rubrik<br />

„Recht“ können in vollem<br />

Wortlaut bestellt werden bei:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680,<br />

E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de


Aktuelle Seminartermine<br />

AUSGRÜNDUNGEN<br />

Geschäftsstelle des DHV Bonn<br />

Donnerstag, 5. September <strong>2013</strong>, 10:00-16:00 Uhr<br />

Grundsätzliche Fragen zu Ausgründungen für den<br />

Wissenschaftler<br />

RA Birgit Ufermann, Justitiar für Hochschul- und<br />

Steuerrecht im Deutschen Hochschulverband<br />

Praktische Tipps und Erfahrungen bei Ausgründungen<br />

Dipl.-Kfm. Arnd Baumann, Dozent im SBM-Projekt<br />

der Universität Duisburg-Essen, Unternehmensberater<br />

und Mitgesellschafter einer Ausgründung<br />

Konkrete Ausgetaltungsformen aus steuerlicher Sicht<br />

Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn, Institut<br />

für Steuerrecht; Sachverständiger für Steuerfragen im<br />

Deutschen Hochschulverband<br />

FORSCHUNGSFÖRDERUNG STRATEGISCH NUTZEN<br />

Geschäftsstelle des DHV Bonn,<br />

Donnerstag/Freitag, 12./13. September <strong>2013</strong><br />

Referentin: Dr. Beate Scholz, Scholz – Consulting,<br />

Training, Coaching<br />

• Definition kurz-, mittel- und längerfristiger Ziele<br />

• Überblick über Förderinstrumente<br />

• Programmanforderungen und Perspektiven von<br />

Förderinstitutionen und Begutachtungen<br />

• Entwurf und Diskussion eigener Exposés<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN<br />

Geschäftsstelle des DHV Bonn,<br />

Donnerstag, 19. September <strong>2013</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />

Referenten:<br />

Prof. Dr. Georg Rudinger, Universität Bonn, Zentrum<br />

für Evaluation und Methoden (ZEM)<br />

Dipl.-Psych. Katharina Olejniczak, Universität Bonn,<br />

Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM)<br />

• Akkreditierung<br />

• (Lehr-)Evaluationen<br />

• Rankings<br />

• Hochschulauswahlverfahren<br />

• Zielvereinbarungen<br />

• Leistungsorientierte Mittelvergabe<br />

• Formalisierte QM-Systeme<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />

Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de


656 STEUERRECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Steuerrecht<br />

aktuell<br />

Verpflegungsmehraufwand<br />

Der Bundesfinanzhof hat erneut<br />

bestätigt, dass Kosten für Verpflegungsmehraufwendungen<br />

nur in den<br />

ersten drei Monaten einer Auswärtstätigkeit<br />

steuerlich geltend gemacht werden<br />

können. Eine Unterbrechung der<br />

Tätigkeit von weniger als vier Wochen<br />

führe nicht zu einer Unterbrechung der<br />

Auswärtstätigkeit.<br />

Im vorliegenden Fall erhielt ein<br />

selbstständiger Unternehmensberater<br />

Mehraufwendungen für die Verpflegung<br />

gemäß § 4 Abs. 5 Nr. 5 Satz 5 EStG bei<br />

seiner längerfristigen vorübergehenden<br />

Tätigkeit an derselben auswärtigen Tätigkeitsstätte<br />

nur für drei Monate als<br />

Betriebsausgaben. Der Argumentation,<br />

dass er einzelne aufeinander folgende<br />

Aufträge erledigt habe und dass die auswärtige<br />

Dienstreise jeweils durch Heimarbeitstage<br />

und kurzfristige Dienstreisen<br />

für andere Kunden unterbrochen<br />

worden sei, folgte der Bundesfinanzhof<br />

nicht. Eine ununterbrochene Vollzeittätigkeit<br />

sei nicht Voraussetzung für die<br />

steuerliche Anerkennung für die Verpflegungsmehraufwendungen.<br />

Aber weder<br />

kurzfristige Auswärtstätigkeiten<br />

noch die Arbeit im heimischen Büro<br />

seien eine relevante Unterbrechung der<br />

Auswärtstätigkeit.<br />

Eine solche Unterbrechung müsse<br />

im Regelfall vielmehr mindestens vier<br />

Wochen andauern. Dies entspricht auch<br />

der ab dem Jahr 2014 anwendbaren<br />

Neufassung des Gesetzes (§ 9 Abs. 4a<br />

Satz 7 EStG).<br />

Bundesfinanzhof, Urteil vom 28.2.<strong>2013</strong> – III R<br />

94/10<br />

„Übezimmer“ einer<br />

Musikerin<br />

Foto: mauritius-images<br />

Ein innerhalb der Wohnung gelegenes<br />

„Übezimmer“, das eine Musikerin<br />

zur Lagerung von Noten, Partituren,<br />

CDs und musikwissenschaftlicher<br />

Literatur und für die Erarbeitung, Einstudierung<br />

und Proben von Musikstücken<br />

nutzt, ist ein häusliches Arbeitszimmer.<br />

Die Musikerin erzielte Einkünfte aus<br />

selbstständiger Arbeit und machte die<br />

Kosten ihres „Übezimmers“ als Betriebsausgaben<br />

steuerlich geltend, die das Finanzamt<br />

ablehnte. Die Überprüfung<br />

durch den Bundesfinanzhof ergab, dass<br />

es sich bei einem solchen „Übezimmer“<br />

einer Musikerin um ein häusliches Arbeitszimmer<br />

im Sinne des § 4 Abs. 5 Satz<br />

1 Nr. 6b EStG handele. Insofern können<br />

Kosten in Höhe von 1 250 Euro bei der<br />

Musikerin steuerlich angesetzt werden,<br />

da für diese Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung stehe.<br />

Ein häusliches Arbeitszimmer umfasse<br />

typischerweise büroartig eingerichtete<br />

Räume innerhalb der Wohnung.<br />

Zwar sei ein „Übezimmer“ einer<br />

Musikerin nicht büromäßig ausgestattet.<br />

Aber die Nutzung des „Übezimmers“<br />

komme der Nutzung eines „typischen“<br />

Arbeitszimmers durch Angehörige<br />

anderer Berufsgruppen gleich. Die<br />

Nutzung zur Lagerung von Noten sei<br />

mit der Lagerung von Akten vergleichbar.<br />

Zu gewichten sei dabei auch, dass<br />

das Einüben und Ausführen von Musikstücken<br />

eine geistige Auseinandersetzung<br />

mit der Partitur sowie der Darbietung<br />

der Stücke durch andere Künstler<br />

voraussetze. Diese geistige Auseinandersetzung<br />

sei mit derjenigen eines<br />

Hochschullehrers im Kern vergleichbar.<br />

Ein solches „Übezimmer“ sei dagegen<br />

nicht mit einem Tonstudio vergleichbar.<br />

Bundesfinanzhof, Urteil vom 10.10. 2012 –<br />

VIII R 44/10<br />

Ärztliche Leistungen<br />

Die Frage, ob die Tätigkeit eines ästhetisch-plastischen<br />

Chirurgen<br />

bei „Schönheitsoperationen“ als ärztliche<br />

Heilbehandlung anzusehen sei und<br />

damit zur Umsatzsteuerfreiheit gemäß<br />

§ 4 Nr. 14 UStG führe, hat zu einer<br />

Erörterung zwischen dem Bund und<br />

den obersten Finanzbehörden der Länder<br />

geführt. Dabei wurde beschlossen,<br />

dass es eine generelle Steuerbefreiung<br />

nicht gebe. Sobald kein therapeutisches<br />

Ziel im Vordergrund stehe, handele es<br />

sich um steuerpflichtige Umsätze. Der<br />

Unternehmer trage die objektive Beweislast<br />

dafür, dass das Hauptziel der<br />

Leistung der Schutz oder die Wiederherstellung<br />

der Gesundheit sei. Ein Indiz<br />

könne z.B. die regelmäßige Übernahme<br />

der Kosten durch die Krankenversicherung<br />

sein.<br />

Oberfinanzdirektion Frankfurt/Main, Rundverfügung<br />

vom 7.2.<strong>2013</strong> – S 7170 A – 69 – St 112<br />

Progressionsvorbehalt<br />

Der Progressionsvorbehalt gemäß<br />

§ 32 b Abs. 1 Nr. 2 EStG kann innerhalb<br />

eines Veranlagungszeitraums<br />

(eines Steuerjahres) auch dann eingreifen,<br />

wenn der Steuerpflichtige in einem<br />

Teil des Kalenderjahres unbeschränkt<br />

steuerpflichtig in Deutschland ist und<br />

im anderen Teil keine in Deutschland<br />

zu besteuernden Einkünfte anfallen.<br />

Der Kläger lebte bis 31.7. in Deutschland<br />

und erhielt Einkünfte als Angestellter<br />

aus nichtselbstständiger Tätigkeit.<br />

Seit 1.8. war er dann durch einen<br />

Umzug in der Schweiz nichtselbstständig<br />

tätig. Das Finanzamt berücksichtigte<br />

die in der Schweiz bezogenen Einkünfte<br />

des Klägers, die dort versteuert wurden,<br />

im Wege des Progressionsvorbehalts.<br />

Die hiergegen gerichtete Klage des<br />

Steuerpflichtigen wurde abgewiesen.<br />

Der Anwendung des Progressionsvorbehalts<br />

stehe auch nicht das Doppelbesteuerungsabkommen<br />

mit der Schweiz<br />

entgegen, da hier kein ausdrückliches<br />

Verbot gegen die Anwendung des Progressionsvorbehalts<br />

enthalten sei.<br />

Finanzgericht Baden-Württemberg, Urteil<br />

vom 21.3.2012 – 4 K 4095/10, rechtskräftig<br />

Birgit Ufermann


Ausschreibung „Wissenschaftsstiftung des Jahres“<br />

Die Deutsche Universitätsstiftung und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung<br />

des bürgerschaftlichen Engagements loben gemeinschaftlich einen Preis für die<br />

Wissenschaftsstiftung<br />

des Jahres<br />

aus. Der Preis ist mit Euro 10.000 dotiert. Er wird je zur Hälfte von der<br />

Deutschen Universitätsstiftung und der Dr. Jürgen Rembold Stiftung getragen.<br />

Hinter den nahezu 3.000 Wissenschaftsstiftungen in Deutschland stehen vielfach<br />

Stifter persönlichkeiten, die aufgrund von Dankbarkeit, Wissens- und <strong>Forschung</strong>sdrang,<br />

erkanntem Förderbedarf oder philanthropischen Motiven eine Stiftung ins<br />

Leben gerufen haben.<br />

Mit dem Preis „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

auf das Thema Wissenschaftsstiftungen gelenkt werden. Die öffentliche Würdigung<br />

und Hervorhebung der Wissenschafts stiftung soll als „Best-practice“-Beispiel dienen,<br />

motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren<br />

wirken und zur Nachahmung und Gründung weiterer Stiftungen anregen.<br />

Die Jury besteht aus dem Präsidium der Deutschen Universitätsstiftung und<br />

dem Vorstand der Dr. Jürgen Rembold Stiftung.<br />

Der Preis wird erstmals auf der Gala der Deutschen Wissenschaft<br />

am 24. März 2014 in Frankfurt vergeben.<br />

Vorschläge mit Begründung können bis zum<br />

30.11.<strong>2013</strong><br />

bei der Deutschen Universitätsstiftung<br />

zu Händen<br />

Frau Cornelia Kliment<br />

Rheinallee 18-20<br />

53173 Bonn<br />

Tel.: 0228/90266-43<br />

Fax: 0228/90266-97<br />

kliment@deutsche-universitaetsstiftung.de<br />

eingereicht werden.


658 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

„ Wer nichts tut,<br />

sündigt nicht“<br />

Warum wir das tun, was wir<br />

immer tun<br />

| HANNO B ECK | Menschen tun am liebsten<br />

das, was sie gewöhnt sind, ohne es zu hinterfragen.<br />

Zwar vereinfacht es das Leben, blockiert aber wichtige Veränderungen<br />

und die Wahrnehmung besserer Optionen.<br />

Es ist jedes Semester das<br />

gleiche Ritual: Die Studenten<br />

wählen in der ersten<br />

Vorlesung des Semesters einen<br />

Platz – und sitzen dort<br />

mehr oder weniger das gesamte<br />

Semester. Auch wenn<br />

genügend Plätze frei sind –<br />

man sitzt immer dort, wo<br />

man sich zufällig in der ersten<br />

Vorlesung hingesetzt hat.<br />

Diese Sitzplatzwahl der Studenten<br />

ist ein schönes Beispiel<br />

für das, was Psychologen<br />

als „Status quo bias“ bezeichnen<br />

– Menschen wollen,<br />

dass die Dinge so bleiben,<br />

wie sie sind, und sie<br />

sperren sich gegen Veränderungen.<br />

Können wir wählen<br />

zwischen dem bestehenden<br />

Zustand und einer Veränderung,<br />

so bevorzugen wir den<br />

bestehenden Zustand, den so<br />

genannten Status quo. Will<br />

heißen: Die Studenten setzen<br />

sich dorthin, wo sie immer<br />

sitzen nur, weil sie da immer<br />

sitzen.<br />

AUTOR<br />

Hanno Beck ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der<br />

Hochschule Pforzheim, seine <strong>Forschung</strong>sgebiete sind u.a.<br />

verhaltenswissenschaftliche Ökonomik (Behavioral Economics),<br />

Medienökonomik, Finanzmärkte und Staatsverschuldung.<br />

Abneigung gegen das<br />

Neue<br />

Unsere Abneigung gegen Veränderungen<br />

ist in der psychologischen<br />

Literatur gut dokumentiert<br />

– Versuchspersonen<br />

bevorzugen in Experimenten<br />

häufig den bestehenden Zustand<br />

und entscheiden sich<br />

gegen Veränderungen. Diese<br />

Abneigung gegen das Neue<br />

dominiert auch unserem Alltag:<br />

wir wechseln nicht den<br />

Mobilfunkanbieter, die Bank,<br />

den Lieferanten von Wasser<br />

oder Strom, wir wählen immer<br />

das gleiche Stamm-Menü,<br />

bezahlen weiter unnötige<br />

Abonnements und tragen die<br />

gleiche Mode. Der Mensch<br />

ist ein Gewohnheitstier, er<br />

will, dass die Dinge so bleiben,<br />

wie sie sind, und er<br />

sträubt sich gegen Veränderungen.<br />

Egal, ob das sinnvoll<br />

ist oder nicht – das geht so<br />

weit, dass wir an Gewohnheiten<br />

festhalten, auch wenn<br />

sie sinnlos werden. In Unternehmen,<br />

Behörden und Verwaltungen<br />

gibt es eine Chiffre<br />

dafür: Das haben wir immer<br />

schon so gemacht.<br />

Psychologische<br />

Hygiene<br />

Warum lehnen wir das Neue<br />

ab, warum wollen wir so bleiben,<br />

wie wir sind? Die <strong>Forschung</strong><br />

bietet mehrere Erklärungsansätze:<br />

Zum einen, so<br />

die Idee, fühlen sich Menschen<br />

durch einmal getroffene<br />

Entscheidungen gebunden<br />

– würde man den Lieferanten<br />

wechseln, die Strategie oder<br />

Überzeugung, müsste man<br />

sich und seinem persönlichen<br />

Umfeld eingestehen, dass<br />

man einen Fehler gemacht<br />

hat. Damit wird der Status<br />

quo bias auch zu einem Akt<br />

der psychologischen Hygiene:<br />

man hält an einer Entscheidung<br />

fest, um mit sich<br />

selbst im Reinen zu sein. Ein<br />

Unternehmenschef kann<br />

nicht die Notbremse ziehen,<br />

wenn sein Projekt aus dem<br />

Ruder läuft – er würde sein<br />

Gesicht verlieren. Das könnte<br />

beispielsweise erklären,<br />

warum man bei Großbauprojekten<br />

wie Stuttgart 21 oder<br />

der Elbphilharmonie nicht<br />

einfach aussteigt, obwohl eine<br />

Einstellung die günstigere<br />

Variante sein könnte.<br />

Omission bias<br />

Eine weitere Erklärung für<br />

den Status quo bias könnte<br />

der sogenannte Omission bias<br />

sein: Einen bestehenden<br />

Zustand zu ändern, erfordert<br />

eine aktive Handlung – belässt<br />

man hingegen alles so,<br />

wie es ist, muss man nichts<br />

tun. Letzteres empfinden<br />

Menschen offenbar als nicht<br />

so schwerwiegend. Ein Beispiel<br />

macht diese Idee deutlich:<br />

Wenn Eltern die Wahl<br />

haben, ihre Kinder einem Risiko<br />

einer tödlichen Infektion<br />

von 10 zu 10 000 auszusetzen<br />

oder aber ihren Kindern<br />

eine Impfung gegen diese<br />

Infektion zu geben, bei der<br />

ein Risiko von fünf zu 10 000<br />

besteht, an der Infektion zu<br />

erkranken, entscheiden sie<br />

sich gegen die Impfung, obwohl<br />

diese das Risiko der Infektion<br />

senkt. Warum, ist intuitiv<br />

klar: Die Impfung wirkt<br />

auf die Eltern, als hätten sie<br />

aktiv ihr Kind in Gefahr gebracht.<br />

Wer alles so lässt, wie<br />

es ist, kann sich leichter der<br />

Illusion hingeben, dass er<br />

nicht schuld hat an allem,<br />

was schief geht. Dass eine<br />

Unterlassung letztlich ebenfalls<br />

eine aktive Handlung ist,<br />

kehren wir gerne unter den<br />

Teppich des ungestörten Gewissens.<br />

Wir lassen die Dinge<br />

also so, wie sie sind, weil es<br />

einfacher ist, nichts zu tun –<br />

wer nichts tut, sündigt nicht.<br />

Teuer und gefährlich<br />

Unsere Leidenschaft für den<br />

bestehenden Zustand kann<br />

also teuer und gefährlich<br />

werden: Wir verpassen neue<br />

Gelegenheiten und günstigere<br />

Angebote, halten zu lange<br />

an Fehlentscheidungen fest<br />

und gefährden uns und diejenigen,<br />

die wir lieben, indem<br />

wir untätig bleiben. Kurzum<br />

– der Status quo bias kann<br />

teure bis verhängnisvolle Folgen<br />

haben, die beispielsweise<br />

auch bei der privaten Geldanlage<br />

gut dokumentiert<br />

sind. Dieser Befund könnte<br />

die ablehnende Haltung gegenüber<br />

neuen Lehr- und<br />

<strong>Forschung</strong>smethoden oder<br />

Hochschulreformen erklären:<br />

sie haben mit Akzeptanzproblemen<br />

zu kämpfen,<br />

weil sie neu sind.<br />

Aber ganz so negativ<br />

kann man unsere „Ich will so


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 659<br />

ger Freiräume man hat, umso<br />

weniger kommt man in die<br />

Verlegenheit, neue Dinge,<br />

Ideen oder Herausforderungen<br />

anzunehmen. Das immer<br />

enger werdende Korsett von<br />

Vorschriften, Akkreditierungen<br />

und Reglementierungen<br />

kann rasch zur Ausrede werden<br />

für jegliche Verweigerung<br />

neuen Dingen gegenüber.<br />

Dafür haben wir nun<br />

wirklich nicht die Zeit und<br />

Mittel, übersetzt sich das<br />

dann.<br />

Foto: mauritius-images<br />

bleiben wie ich bin“-Haltung<br />

nicht abtun: <strong>Forschung</strong>en<br />

zeigen, dass Menschen umso<br />

eher dazu neigen, beim Bewährten<br />

zu bleiben, je komplexer<br />

eine Entscheidungssituation<br />

ist – und das vielleicht<br />

aus gutem Grund. Statt<br />

eine komplizierte Situation<br />

aufwendig zu durchdenken<br />

und zu entscheiden, bleibt<br />

man beim Altbewährten,<br />

eben weil es sich bewährt<br />

hat. Einfacher gesagt: never<br />

change a winning team. In<br />

unsicheren, komplexen Situationen,<br />

die rasch entschieden<br />

werden müssen, kann<br />

die Entscheidung für den Status<br />

quo clever sein: Bevor<br />

man einen Fehler macht,<br />

bleibt man bei dem, was immer<br />

funktioniert hat. In der<br />

<strong>Forschung</strong> beispielsweise<br />

kann der Status quo bias ein<br />

Schutz gegen einen zu häufigen<br />

Paradigmenwechsel sein:<br />

Neue <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

werden im Geiste des Status<br />

quo bias zunächst vehement<br />

abgelehnt, erst wenn sie hinreichend<br />

ausführlich überprüft<br />

und dokumentiert worden<br />

sind, können sie herrschende<br />

Theorien und Paradigmen<br />

ablösen. Damit ist gesichert,<br />

dass nur gut überprüfte<br />

<strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

sich durchsetzen.<br />

Die mittlerweile immer<br />

weiter schrumpfenden Freiräume<br />

für Forscher und <strong>Lehre</strong>nde<br />

kommen vordergründig<br />

dieser Neigung zum „Das<br />

haben wir immer schon so<br />

gemacht“ entgegen – je weni-<br />

LITERATURTIPPS<br />

Neue Wege<br />

Auf der anderen Seite kann<br />

gerade der immer weiter<br />

schrumpfende Spielraum an<br />

den Hochschulen die Beschäftigten<br />

in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> dazu nötigen, neue<br />

Wege zu gehen und Altbewährtes<br />

hinter sich zu lassen.<br />

Und je schneller sich die<br />

Hochschullandschaft ändert,<br />

umso eher muss man bereit<br />

sein, dieser Änderung zu begegnen<br />

und alte liebgewonnene<br />

Gewohnheiten oder<br />

Strategien hinter sich zu lassen.<br />

Umso wichtiger wird angesichts<br />

dieser Überlegungen<br />

die Frage danach, wie man<br />

dem Status quo bias entkommen<br />

kann – wie sprengt man<br />

die Fesseln der Gewohnheit?<br />

So etwas erfordert Übung,<br />

und Übung erlangt man<br />

durch stetiges Wiederholen.<br />

So kann man damit beginnen,<br />

im alltäglichen Leben<br />

immer wieder etwas zu ändern,<br />

Kleinigkeiten, Gewohnheiten<br />

– man nimmt ein<br />

anderes Stammessen, wechselt<br />

die Marke, probiert einmal<br />

ein neues Kleidungsstück<br />

aus – lauter kleine, alltägliche<br />

Siege gegen unsere Angewohnheit,<br />

sich zu rasch etwas<br />

anzugewöhnen. Bisweilen<br />

wird aus der neuen Erfahrung<br />

auch eine neue, bessere<br />

Angewohnheit, und langfristig<br />

lernt man, dass Veränderung<br />

gar nicht so schlimm<br />

sein muss – eine gute Voraussetzung,<br />

auch größere Dinge<br />

anzugehen und zu ändern.<br />

Hanno Beck: Geld denkt nicht. Wie wir in Gelddingen<br />

einen klaren Kopf behalten. Hanser Verlag,<br />

2012.<br />

Hanno Beck: Die Logik des Irrtums. Wie uns das<br />

Gehirn täglich ein Schnippchen schlägt. Frankfurter<br />

Allgemeine Buch im F.A.Z.-Institut, März 2008


660 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

Theologie<br />

PD Dr. theol. Roderich<br />

Barth, Universität Gießen,<br />

wurde zum Universitätsprofessor<br />

für Systematische<br />

Theologie/Ethik ernannt.<br />

PD Dr. Jürgen Bründl, Universität<br />

Würzburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bamberg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Fundamentaltheologie<br />

und Dogmatik erhalten.<br />

PD Dr. Christine Büchner,<br />

Universität Frankfurt am<br />

Main, hat einen Ruf an die<br />

Universität Hamburg auf eine<br />

W3-Professur für Katholische<br />

Theologie erhalten.<br />

Dr. Hans-Georg Gradl, Universität<br />

München, habilitierte<br />

sich in dem Fach Neutestamentliche<br />

Exegese und hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Trier auf eine W3-Professur<br />

für Exegese des Neuen Testaments<br />

angenommen.<br />

Dr. theol. David Käbisch,<br />

Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Praktische<br />

Theologie und hat<br />

zum 1. Oktober <strong>2013</strong> einen<br />

Ruf an die Universität Frankfurt<br />

am Main auf eine W2-<br />

Professur für Religionspädagogik<br />

und die Didaktik des<br />

Evangelischen Religionsunterrichts<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Charlotte Köckert,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen-Nürnberg auf eine<br />

W3-Professur für Ältere Kirchengeschichte<br />

angenommen.<br />

Philosophie und<br />

Geschichte<br />

Prof. Dr. Thomas Maissen,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

den Ruf als Direktor des<br />

Deutschen Historischen Instituts<br />

Paris/Frankreich angenommen.<br />

Dr. Dirk Paul Mielke, Universität<br />

Münster, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Ur- und Frühgeschichte erteilt.<br />

Prof. Dr. Benedikt Stuchtey,<br />

Deutsches Historisches Institut<br />

London/Großbritannien,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Marburg auf eine W3-<br />

Professur für Neueste Geschichte<br />

(19./20. Jh.) angenommen.<br />

Gesellschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Andreas Anter,<br />

Universität Leipzig, hat einen<br />

Ruf an die Universität Erfurt<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Politische Bildung angenommen.<br />

Frances S. Chen, Ph.D., Universität<br />

Freiburg, hat einen<br />

Ruf an die University of British<br />

Columbia/Kanada auf<br />

eine Professur für Health<br />

Psychology erhalten.<br />

Prof. Dr. Birgit Eickelmann,<br />

Universität Paderborn, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Bonn auf eine W3-Professur<br />

für Bildungswissenschaften<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Johannes Giesecke,<br />

Universität Bamberg, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine W3-Professur<br />

sowie einen weiteren<br />

Ruf an die Humboldt-Universität<br />

zu Berlin auf eine<br />

W3-Professur für Empirische<br />

Sozialforschung erhalten und<br />

den Ruf an die Humboldt-<br />

Universität zu Berlin angenommen.<br />

Prof. Dr. Peter Graeff, Universität<br />

der Bundeswehr<br />

München, hat einen Ruf an<br />

die Universität zu Kiel auf<br />

eine W3-Professur für Soziologie<br />

erhalten.<br />

Dr. Martina Knörzer, Pädagogische<br />

Hochschule Ludwigsburg,<br />

hat einen Ruf an<br />

die Universität Bamberg auf<br />

eine W2-Professur für Didaktik<br />

der Grundschule abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Clemens Kroneberg,<br />

Universität Mannheim,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Bamberg auf eine W3-<br />

Professur für Soziologie, insbesondere<br />

Soziologische-<br />

Theorie, erhalten.<br />

PD Dr. Robert Kumsta, Universität<br />

Freiburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität zu Lübeck<br />

auf eine Professur für<br />

Life-Span Psychologie sowie<br />

einen weiteren Ruf an die<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

auf den Lehrstuhl für Genetische<br />

Psychologie erhalten.<br />

Prof. Dr. Tanja Michael, Universität<br />

des Saarlandes, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Bamberg auf eine W3-Professur<br />

für Klinische Psychologie<br />

erhalten.<br />

Dr. Steffi Pohl, Universität<br />

Bamberg, hat einen Ruf an<br />

die Universität Bamberg auf<br />

eine W1-Professur für Empirische<br />

Bildungsforschung,<br />

Erziehungswissenschaft oder<br />

Psychologie, erhalten.<br />

Prof. Dr. Carsten Reinhardt,<br />

Universität Bielefeld, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Freiburg auf eine Professur<br />

für Science and Technology<br />

Studies erhalten.<br />

Dr. Ariadna Ripoll Servent,<br />

Universität Wien/Österreich,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Bamberg auf eine W1-<br />

Professur für Politikwissenschaft<br />

erhalten.<br />

Dr. phil. Encarnación Gutiérrez<br />

Rodríguez, University<br />

of Manchester, hat einen Ruf<br />

an die Universität Gießen<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Soziologie mit dem Schwerpunkt<br />

Allgemeine Soziologie<br />

angenommen.<br />

Dr. Martin Rothland, Universität<br />

Münster, hat einen<br />

Ruf an die Universität Siegen<br />

auf eine Professur für Erziehungswissenschaft,<br />

Schwerpunkt<br />

Schulpädagogik, angenommen.<br />

Dr. Steffen Schindler, Universität<br />

Hannover, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bamberg<br />

auf eine W1-Professur<br />

für Soziologie mit Schwerpunkt<br />

Bildung und Arbeit im<br />

Lebensverlauf erhalten.<br />

Prof. Dr. Susann Seeber,<br />

Universität Göttingen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Bamberg auf eine W3-Professur<br />

für Wirtschaftspädagogik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Eveline Wittmann,<br />

Universität Bamberg, hat einen<br />

Ruf an die Technische<br />

Universität Dresden auf eine<br />

W2-Professur für Gesundheit<br />

und Pflege/Berufliche Didaktik<br />

abgelehnt.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 661<br />

Philologie und<br />

Kulturwissenschaften<br />

Prof. Dr. Lale Behzadi, Universität<br />

Bamberg, hat einen<br />

Ruf an die Freie Universität<br />

Berlin auf eine W3-Professur<br />

für Arabistik erhalten.<br />

Dr. Eva Blome, Universität<br />

Konstanz, hat einen Ruf an<br />

die Universität Greifswald<br />

auf eine Junior-Professur für<br />

Gender Studies angenommen.<br />

Dr. Alexander J. Cvetko,<br />

Akademischer Rat, Universität<br />

Siegen, hat einen Ruf an<br />

die Universität Münster auf<br />

eine W2-Professur für Musikpädagogik<br />

abgelehnt und<br />

einen Ruf an die Staatliche<br />

Hochschule für Musik Trossingen<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Musikpädagogik angenommen.<br />

PD Dr. phil. Kirsten von Hagen,<br />

Universität Mannheim,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Gießen auf eine W2-<br />

Professur für Romanische Literatur-<br />

und Kulturwissenschaft<br />

erhalten.<br />

Dr. phil. habil. Markus Hartmann,<br />

Universität Würzburg,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fachgebiet Vergleichende<br />

Indogermanische Sprachwissenschaft<br />

erteilt.<br />

Dr. phil. habil. Olaf Hoos,<br />

Akademischer Rat, Universität<br />

Würzburg, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

Sportwissenschaft mit<br />

Schwerpunkt Trainingswissenschaft<br />

und Sportbiologie<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Sabine Kienitz,<br />

Universität Hamburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Würzburg auf eine W3-Pro-<br />

fessur für Europäische Ethnologie/Volkskunde<br />

erhalten.<br />

Jun.-Prof. Dr. Jens Knigge,<br />

Staatliche Hochschule für<br />

Musik und Darstellende<br />

Kunst Stuttgart, hat einen<br />

Ruf an die Universität Erfurt<br />

auf eine W2-Professur für<br />

Musikdidaktik/Künstlerische<br />

Praxis in der Musik angenommen.<br />

Jun.-Prof. Dr. Uwe Küchler,<br />

Universität Bonn, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bielefeld<br />

auf eine Junior-Professur<br />

für Fachdidaktik Englisch<br />

abgelehnt.<br />

Dr. Michael Staiger, Pädagogische<br />

Hochschule Freiburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

zu Köln auf eine W2-<br />

Professur für Literaturwissenschaft<br />

des Deutschen und<br />

ihre Didaktik erhalten.<br />

Prof. Dr. Dr. Russell West-<br />

Pavlov, Universität Pretoria/<br />

Südafrika, hat einen Ruf an<br />

die Universität Tübingen auf<br />

eine W3-Professur für Anglistik<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Anglophone Literatures and<br />

Cultures angenommen.<br />

Dr. Georg Wink, Freie Universität<br />

Berlin, hat einen Ruf<br />

an die Universität Kopenhagen/Dänemark<br />

auf eine Stelle<br />

als Associate Professor für<br />

Brazilian Studies angenommen.<br />

Prof. Dr. Christiane Witthöft,<br />

Universität zu Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg<br />

auf eine W3-<br />

Professur für Germanische<br />

und Deutsche Philologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Clemens Wöllner,<br />

Universität Bremen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

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662 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Hamburg auf eine W2-Professur<br />

für Systematische Musikwissenschaft<br />

angenommen.<br />

Rechtswissenschaft<br />

Prof. Dr. Jörg Fedtke, Tulane<br />

Law School New Orleans/<br />

USA, hat einen Ruf an die<br />

Universität Passau auf eine<br />

W3-Professur für Common<br />

Law erhalten.<br />

PD Dr. Michael Kubiciel,<br />

Universität Regensburg, zur<br />

Zeit Lehrstuhlvertreter an<br />

der Universität zu Köln, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

zu Köln auf einen Lehrstuhl<br />

für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />

(W3) angenommen.<br />

Prof. Dr. Michael Pawlik,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

zum Universitätsprofessor<br />

für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />

ernannt.<br />

Prof. Dr. Thomas Riehm,<br />

Universität Marburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Passau auf eine W3-Professur<br />

für Bürgerliches Recht<br />

und Zivilverfahrensrecht erhalten.<br />

PD Dr. Marcus Schladebach,<br />

LL.M., Universität<br />

Augsburg (zur Zeit Vertretungsprofessur<br />

Universität zu<br />

Kiel), habilitierte sich, und es<br />

wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für die Fächer Öffentliches<br />

Recht, Europarecht, Völkerrecht<br />

und Luft- und Weltraumrecht<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Rainer<br />

Wernsmann, Universität<br />

Passau, hat einen Ruf an die<br />

Universität Trier auf eine<br />

W3-Professur für Öffentliches<br />

Recht, Deutsches und<br />

Interantionales Finanz- und<br />

Steuerrecht, erhalten.<br />

Prof. Dr. Daniela Winkler,<br />

Universität Tübingen/Bayreuth,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität zu Köln auf eine<br />

W2-Professur für Öffentliches<br />

Recht erhalten.<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

PD Dr. Sascha Albers, Universität<br />

zu Köln, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Betriebswirtschaftslehre erteilt.<br />

Er hat einen Ruf an die<br />

University of Southern Denmark<br />

auf eine Professur für<br />

Business Studies angenommen.<br />

FAQ KARRIERE<br />

Prof. Dr. Maike Andresen,<br />

Universität Bamberg, hat einen<br />

Ruf an die Technische<br />

Universität Kaiserslautern<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Betriebswirtschaftslehre: Personalmanagement<br />

und Organisation<br />

erhalten.<br />

Dr. Silke Anger, Deutsches<br />

Institut für Wirtschaftsforschung<br />

Berlin, hat einen Ruf<br />

an die Universität Bamberg<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Bildungsökonomik,<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Alexander Brem,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an das St.<br />

Mary’s College of California,<br />

San Francisco/USA auf eine<br />

Professur für Technologieund<br />

Innovationsmanagement<br />

erhalten.<br />

Dr. Petra Dickel, Strategieund<br />

Innovationsberatung<br />

Kiel, hat einen Ruf an die<br />

Universität zu Kiel auf eine<br />

Wer kann ein <strong>Forschung</strong>ssemester<br />

beantragen?<br />

In den landeshochschulrechtlichen Vorgaben ist niedergelegt,<br />

dass Hochschullehrer auf begrenzte Zeit für Aufgaben<br />

der <strong>Forschung</strong> in ihrem Fach von anderen Aufgaben<br />

ganz oder teilweise freigestellt werden können. Umstritten<br />

ist, ob auch Juniorprofessoren die Berechtigung<br />

zur Beantragung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters haben. Dies<br />

wird jedoch dort zu verneinen sein, wo der Landesgesetzgeber<br />

terminologisch zwischen Professoren und<br />

Juniorprofessoren differenziert und lediglich Professoren<br />

– und nicht den Hochschullehrern – die Möglichkeit<br />

eines <strong>Forschung</strong>ssemesters einräumt. Während des <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />

muss eine ordnungsgemäße Vertretung<br />

der Aufgaben des Hochschullehrers in der <strong>Lehre</strong> gewährleistet<br />

sein. Um ein <strong>Forschung</strong>ssemester zu beantragen,<br />

muss als weiteres Tatbestandsmerkmal die Voraussetzung<br />

einer bestimmten Wartefrist, innerhalb der kontinuierlich<br />

ein Lehrangebot erbracht worden sein muss, erfüllt sein.<br />

In vielen Hochschulgesetzen beträgt diese Wartefrist acht<br />

Semester, einige Hochschulgesetze operieren aber auch<br />

mit kürzeren Wartefristen oder mit dem Terminus „angemessene<br />

Zeitabstände“. Über den Antrag für ein <strong>Forschung</strong>ssemester<br />

entscheidet letztlich die Hochschulleitung<br />

– in der Regel auch aufgrund eines Votums des<br />

Fachbereiches. Der Hochschullehrer hat keinen durchsetzbaren<br />

Anspruch, nach der verstrichenen Wartezeit<br />

sogleich ein <strong>Forschung</strong>ssemester zu erhalten. Ihm steht<br />

lediglich ein Anspruch auf ermessensfehlerfreie Entscheidung<br />

der Hochschulleitung über den Antrag zu.<br />

Ulrike Preißler<br />

Junior-Professur für Entrepreneuership<br />

angenommen.<br />

Dr. Andreas König, Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Passau auf eine W3-Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Technologie,<br />

Innovation und Entrepreneurship<br />

angenommen.<br />

Dr. Guido Schwerdt, Leibniz-Institut<br />

für Wirtschaftsforschung,<br />

Universität München,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Siegen auf eine<br />

Professur für Volkswirtschaftslehre<br />

mit dem<br />

Schwerpunkt Mikroökonomik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Nora Szech, Universität<br />

Bamberg, hat Rufe<br />

an die Universität Konstanz<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Mikroökonomische<br />

Theorie, an die Universität<br />

Bonn auf eine W2- Professur<br />

für Volkswirtschaftslehre,<br />

Angewandte Mikroökonomik<br />

sowie an das Karlsruher<br />

Institut für Technologie<br />

(KIT) auf eine W3-Professur<br />

für Politische Ökonomie erhalten<br />

und den Ruf an das<br />

KIT angenommen.<br />

Mathematik,<br />

Physik und<br />

Informatik<br />

Dr.-Ing. Sven Apel, Universität<br />

Passau, hat einen Ruf der<br />

Universität Passau auf eine<br />

W3-Heisenberg-Professur für<br />

Informatik mit Schwerpunkt<br />

Softwareproduktlinien angenommen.<br />

Dr. Serkan Ateş, Center for<br />

Nanoscale Science and Technology<br />

Gaithersburg/USA,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-Professur<br />

für Experimental<br />

Atomic and Molecular<br />

Physics, with a Focus on<br />

Quantum Optics and Quan-


<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />

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Studienreise vom 13. bis 24. Okt. <strong>2013</strong> Studienreise vom 14. bis 21. Nov. <strong>2013</strong><br />

Golf von Neapel<br />

Antikes Erbe<br />

in bezaubernder Landschaft<br />

Jordanien<br />

Antike Glanzlichter<br />

und biblische Geschichte<br />

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In der anmutigen Kulturlandschaft im Süden Italiens befinden sich einige<br />

der großartigsten Zeugnisse antiker Architektur und Kunst Europas.<br />

Reiche Römer bauten ihre Villen in Pompeji, und Capri war Feriendomizil<br />

und Wohnsitz römischer Kaiser. In herrlicher Lage über dem Meer thronen<br />

die Orte Amalfi, Positano und Ravello, die von der Amalfitana, einer<br />

der spektakulärsten Küstenstraßen Italiens, miteinander verbunden werden.<br />

Ausgehend von der Halbinsel von Sorrent genießen Sie auf dieser<br />

Studienreise den Reiz der traumhaften Küstenlandschaften, bewundern<br />

das Erbe vergangener Kulturen und besuchen das königliche Neapel.<br />

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REISELEISTUNGEN<br />

Flug mit Air Berlin, Germanwings, Lufthansa oder einer anderen<br />

namhaften Fluggesellschaft<br />

ROTALA-Studienreiseleitung<br />

Umfangreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm<br />

Schiffsausflug auf die Insel Capri<br />

Unterbringung im ****Grand Hotel Hermitage in Sant’Agata<br />

oberhalb von Sorrent<br />

Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />

Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Sat-TV und Telefon<br />

Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen<br />

Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />

REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />

Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.644,–<br />

Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.515,–<br />

Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.656,–<br />

Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />

München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />

Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .369,–<br />

Weitere Abflughäfen auf Anfrage möglich.<br />

An einem Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident, einem Schauplatz<br />

biblischer und antiker Geschichte, liegen in faszinierender Landschaft die<br />

Wurzeln unserer abendländischen Kultur. Auf dieser 8-tägigen Studien -<br />

reise entdecken Sie das reiche Erbe, das Griechen, Römer und Nabatäer,<br />

Juden, Christen und Moslems über Jahrtausende prägten. Sie sehen die<br />

antiken Ruinen von Gerasa und Pella, erkunden die frühislamische Welt<br />

orientalischer Wüstenschlösser und fahren auf den Berg Nebo, wo das<br />

Grab des Propheten Moses vermutet wird. Ein besonderes Erlebnis ist der<br />

Besuch der Felsenstadt Petra, der alten Hauptstadt der Nabatäer.<br />

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REISELEISTUNGEN<br />

Flug mit der Royal Jordanian oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft<br />

Bahnanreise zum Flughafen Frankfurt und zurück zum Heimatort<br />

gegen Zuschlag<br />

ROTALA-Studienreiseleitung während der gesamten Reise<br />

Umfangreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm<br />

inklusive Eintrittsgeldern<br />

Rundreise, Ausflüge und Besichtigungen im modernen, klimatisierten<br />

Reisebus<br />

Jeepausflug ins Wadi Rum mit Mittagessen in einem Beduinenzelt<br />

Unterbringung in ausgesuchten ****Hotels in Amman, Aqaba und Petra<br />

Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />

Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC<br />

Halbpension mit Frühstück und Abendessen<br />

Visumgebühren<br />

Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />

REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />

Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.399,–<br />

Bahnanreise 2. Kl. im IC/ECE<br />

ab allen deutschen Bahnhöfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .85,–<br />

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Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen<br />

für: Golf von Neapel Jordanien<br />

Name Vorname Datum<br />

Straße PLZ/Ort Unterschrift<br />

Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.


664 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

tum Photonic Devices, erhalten.<br />

Dr. Monika Fleischer, Universität<br />

Tübingen, hat einen<br />

Ruf der Universität Tübingen<br />

auf eine Junior-Professur (tenure<br />

track W3) für Nanostrukturierung<br />

für die Nano-<br />

Optik angenommen.<br />

Prof. Dr. Jens Förstner, Universität<br />

Paderborn, hat einen<br />

Ruf an das Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT) auf<br />

eine W3-Professur für Theoretische<br />

Festkörperphysik<br />

abgelehnt und einen Ruf an<br />

die Universität Paderborn<br />

auf eine W3- Professur für<br />

Theoretische Elektrotechnik<br />

angenommen.<br />

Dr. Thiemo Gruber, Universität<br />

Kassel, hat einen Ruf an<br />

die Universität Bamberg auf<br />

eine W1-Professur für Angewandte<br />

Informatik, insbesondere<br />

Smart Environments,<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Hammer,<br />

Universität Bonn, hat<br />

einen Ruf an die Technische<br />

Universität Darmstadt auf eine<br />

EMMI Professur für<br />

Theoretische Kernphysik angenommen.<br />

Dr. rer. nat. Alfred Hucht,<br />

Universität Duisburg-Essen,<br />

habilitierte sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Theoretische Physik<br />

erteilt.<br />

Dr. Holger Lange, Columbia<br />

University New York/USA,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-Professur<br />

für Investigation<br />

of Ultrafast Electronic<br />

Processes of Nanoscopic<br />

Systems with Femtosecond<br />

Laser Spectroscopy erhalten.<br />

PD Dr. rer. nat. Andreas<br />

Lehrach, <strong>Forschung</strong>szentrum<br />

Jülich GmbH, wurde zum<br />

Universitätsprofessor für<br />

Physik der Teilchenbeschleuniger<br />

an der RWTH Aachen<br />

ernannt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Alke Martens,<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Schwäbisch Gmünd, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Rostock auf eine W2-Professur<br />

für Praktische Informatik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Christian D. Ott,<br />

California Institute of Technology,<br />

Pasadena/USA, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Heidelberg auf eine W3-Professur<br />

für Theoretische Astrophysik<br />

erhalten.<br />

Dr. Isabella Peters, Universität<br />

Düsseldorf, hat einen Ruf<br />

an die Universität zu Kiel auf<br />

eine W2-Professur für Web<br />

Science erhalten. Die Professur<br />

ist auf sechs Jahre befristet.<br />

Jun.-Prof. Dr. Ansgar Scherp,<br />

Universität Mannheim, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

zu Kiel auf eine W2-Professur<br />

für Knowledge Discovery<br />

erhalten. Die Professur ist<br />

auf sechs Jahre befristet.<br />

Prof. Dr. rer. nat. Martin<br />

Schlather, Universität<br />

Mannheim, hat einen Ruf an<br />

die Universität Gießen auf<br />

eine W3-Professur für Mathematik<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Stochastik erhalten.<br />

PD Dr. Cyrill Stachniss, Universität<br />

Freiburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bonn<br />

auf eine Professur für Photogrammetrie<br />

erhalten.<br />

Dr. Nils Urbach, Universität<br />

Bayreuth, wurde zum Universitätsprofessor<br />

für Wirtschaftsinformatik<br />

und Strategisches<br />

IT-Management ernannt.<br />

Dr. Diedrich Wolter, Universität<br />

Bremen, hat einen Ruf<br />

an die Universität Bamberg<br />

auf eine W1-Professur für<br />

Angewandte Informatik, insbesondere<br />

Smart Environments,<br />

erhalten.<br />

DREI FRAGEN AN:<br />

Professor Dr. Sarah Weigelt,<br />

Juniorprofessorin für Entwicklungsneuropsychologie<br />

am Institut für<br />

Psychologie der Universität Bochum,<br />

gefördert durch die Daimler und Benz<br />

Stiftung<br />

Sie erforschen, wie wir die Welt erkennen. Welche neuen<br />

Erkenntnisse versprechen Sie sich?<br />

Wir Menschen nehmen die Welt vor allem mit den Augen<br />

wahr. Im Bruchteil einer Sekunde sehen wir nicht<br />

nur einfach Linien und Farben, sondern erfassen Objekte<br />

und ganze Szenen und erkennen selbst feinste Nuancen<br />

im Gesichtsausdruck unserer Mitmenschen. Mit meiner<br />

<strong>Forschung</strong> möchte ich zu einem besseren Verständnis der<br />

menschlichen Wahrnehmung, speziell ihrer Entwicklung<br />

von der Kindheit zum Erwachsenenalter, beitragen.<br />

Durch die Integration von Wahrnehmungsexperimenten<br />

und hirnbildgebenden Verfahren wie der funktionellen<br />

Magnetresonanztomographie verspreche ich mir umfassende<br />

neue Erkenntnisse über Gehirn und Verhalten.<br />

Sie beschäftigen sich auch mit der Wahrnehmung von<br />

Kindern im Vergleich zu Erwachsenen. Was fällt dabei<br />

auf?<br />

Kinder sehen die Welt mit anderen Augen oder, genauer<br />

gesagt, mit einem anderen Gehirn, nämlich einem, das<br />

sich noch entwickelt. In einer aktuellen Studie konnten<br />

wir zum Beispiel zeigen, dass sich das Gedächtnis für Gesichter,<br />

welches zentral ist für unsere zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, bis ins Erwachsenenalter entwickelt<br />

(unser Gedächtnis für andere visuelle Objekte, zum Beispiel<br />

Autos, jedoch nicht). Entsprechend sehen wir eine<br />

späte Reifung der gesichterverarbeitenden Hirnregionen.<br />

Kinder können Gesichter also noch nicht so gut auseinanderhalten<br />

wie Erwachsene. Noch schwerer fällt dies<br />

allerdings Kindern mit Autismus – sie haben darüber hinaus<br />

Schwierigkeiten, menschliche Körper zu unterscheiden,<br />

und nehmen so die Welt mit nochmal anderen<br />

Augen wahr.<br />

Welchen Einfluss hat die Reizüberflutung durch die Medien<br />

auf unsere Wahrnehmung?<br />

Der Einfluss zeigt sich vor allem bei Aufmerksamkeitsprozessen<br />

– und zwar in beiden Richtungen. Einerseits<br />

trägt zum Beispiel das Spielen bestimmter Computerspiele<br />

dazu bei, dass sich das Aufmerksamkeitsfeld der Spielenden<br />

vergrößert und sie auch nebensächliche Reize<br />

schneller und besser bearbeiten als Nicht-Spieler. Andererseits<br />

wird ihnen Letzteres zum Verhängnis: Eine leichte<br />

Ablenkbarkeit erschwert es den Spielern, sich auf eine<br />

Sache zu konzentrieren, zum Beispiel im schulischen<br />

Kontext.


Aus dem Hause<br />

Bei unseren<br />

Jobs stimmt<br />

die Chemie.<br />

Und die<br />

Physik, die<br />

Biologie, ...<br />

... und auch rein mathematisch<br />

betrachtet ist academics.de<br />

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Wissenschaft. Mit der Kompetenz<br />

von „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“.<br />

Der schlauere Stellenmarkt


666 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Biologie, Chemie,<br />

Geowissenschaften<br />

und<br />

Pharmazie<br />

Prof. Dr. Martin Beyer, Universität<br />

zu Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Universität Innsbruck/Österreich<br />

auf eine<br />

Professur für Experimentelle<br />

Nano- und Biophysik angenommen.<br />

Dr. Mathilde Cordellier,<br />

Universität München, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-<br />

Professur für Populationsgenetik<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Gerd-Uwe Flechsig,<br />

Universität Rostock, hat einen<br />

Ruf an die Manchester<br />

Metropolitan University/<br />

England als Lecturer in Nano-Chemistry<br />

and Inorganic<br />

Chemistry angenommen.<br />

Prof. Dr. Reto Gieré, Universität<br />

Freiburg, hat einen Ruf<br />

an die University of Pennsylvania/USA<br />

als Professor and<br />

Chair of Earth and Environmental<br />

Science angenommen.<br />

Dr. rer. nat. Alexander Goesmann,<br />

Universität Bielefeld,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Gießen auf eine W3-<br />

Professur für Systembiologie<br />

mit dem Schwerpunkt Genomik,<br />

Proteomik und Transkriptomik<br />

angenommen.<br />

Dr. Eva Holtgrewe Stukenbrock,<br />

Max-Planck-Institut<br />

für terrestrische Mikrobiologie<br />

Marburg, hat einen Ruf<br />

an die Universität zu Kiel auf<br />

eine W3-Professur für Environmental<br />

Genomics erhalten.<br />

Dr. Christian Martin Löw,<br />

Karolinska Institut, Solna b.<br />

Stockholm/Schweden, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-<br />

Professur für Structural Biology<br />

of Membrane-Bound<br />

Proteins erhalten.<br />

Dr. rer. nat. Stephan Reichl,<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Pharmazeutische Technologie<br />

und Biopharmazie erteilt.<br />

PD Dr. rer. nat. Rodney John<br />

Snowdon, Universität Gießen,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Gießen auf eine<br />

W3-Professur für Pflanzenzüchtung<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Victor Sourjik, Universität<br />

Heidelberg, hat einen<br />

Ruf an das Max-Planck-Institut<br />

für terrestrische Mikrobiologie<br />

Marburg als Direktor<br />

der Abteilung für Systemund<br />

Synthetische Mikrobiologie<br />

angenommen.<br />

FAQ RECHT<br />

Dr. Wilhelm Walter, Technische<br />

Universität Dresden,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-Professur<br />

für Molekulare<br />

Pflanzenphysiologie erhalten.<br />

Prof. Dr. Jens Wöhnert, Universität<br />

Frankfurt am Main,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine W3-<br />

Professur für Strukturaufklärung<br />

von Biomolekülen<br />

durch Höchstfeld-NMR<br />

Spektroskopie erhalten.<br />

Mikhail L. Zheludkevich,<br />

PhD, Universität Aveiro/Portugal,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität zu Kiel auf eine<br />

W2-Professur für Elektrochemie<br />

metallischer Biomaterialien<br />

am Helmholtz-Zentrum<br />

Geesthacht und an der Technischen<br />

Fakultät erhalten.<br />

Prof. Dr. Christian Zörb,<br />

Universität Leipzig, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hohenheim<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Qualität pflanzlicher<br />

Erzeugnisse erhalten.<br />

Haben Professoren eine Residenzpflicht?<br />

Professoren obliegt keine sogenannte Residenzpflicht dahingehend,<br />

am Ort der Hochschule wohnen zu müssen.<br />

Vielmehr findet sich in vielen Landesbeamtengesetzen<br />

eine Regelung, dass der Beamte seinen Wohnsitz so zu<br />

nehmen hat, dass ihm die ordnungsgemäße Erledigung<br />

seiner Aufgaben möglich ist. Selbst in Ländern wie beispielsweise<br />

in Nordrhein-Westfalen, in denen eine derartige<br />

explizite Regelung fehlt, macht jedoch im Umkehrschluss<br />

§ 44 des Landesbeamtengesetzes NRW deutlich,<br />

dass auch in Nordrhein-Westfalen im Regelfall nicht von<br />

einer Residenzpflicht auszugehen ist. Nach § 44 des Landesbeamtengesetzes<br />

Nordrhein-Westfalen kann der Beamte<br />

angewiesen werden, sich während der dienstfreien<br />

Zeit erreichbar in der Nähe seines Dienstortes aufzuhalten,<br />

(nur) wenn besondere dienstliche Verhältnisse es<br />

dringend erfordern. Vor diesem Hintergrund sind Professoren<br />

daher nicht verpflichtet, einen Wohnsitz am Hochschulort<br />

zu unterhalten, soweit sie ihren Verpflichtungen<br />

in <strong>Forschung</strong>, <strong>Lehre</strong> und Selbstverwaltung an der Universität<br />

umfassend nachkommen. Hiervon zu unterscheiden<br />

ist die Frage einer etwaigen Gewährung von Umzugskosten.<br />

Eine derartige Zusage ist erfahrungsgemäß<br />

häufig an die Bedingung gebunden, dass in melderechtlicher<br />

Hinsicht eine Wohnsitznahme am Hochschulstandort<br />

bzw. dessen näherer Umgebung erfolgt.<br />

Kathrin Greve<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling,<br />

Universität Bamberg,<br />

hat einen Ruf an die Technische<br />

Universität Braunschweig<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Baugeschichte und<br />

Baukonstruktionsgeschichte<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. André Thess, Technische<br />

Universität Ilmenau,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Stuttgart auf eine W3-<br />

Professur für Energiespeicherung,<br />

verbunden mit der Position<br />

des Direktors des Institutes<br />

für Technische Thermodynamik<br />

des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und<br />

Raumfahrt, erhalten.<br />

Dr.-Ing. Thomas Ußmüller,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Innsbruck/Österreich<br />

auf eine Universitätsprofessur<br />

für Mikroelektronik<br />

und implantierbare Systeme<br />

erhalten.<br />

Agrarwissenschaften,<br />

Ernährungswissenschaften,<br />

Veterinärmedizin<br />

Prof. Dr. Jan Frank (Ph.D.),<br />

Universität Bonn, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hohenheim<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Biofunktionalität und<br />

Sicherheit der Lebensmittel<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Stefan Lorkowski,<br />

Universität Jena, hat einen<br />

Ruf an die Universität Halle-<br />

Wittenberg auf eine W3-Professur<br />

für Ernährungsphysiologie<br />

erhalten.<br />

PD Rolf Lutz Eckstein,<br />

Ph.D., Universität Gießen,<br />

wurde zum außerplanmäßigen<br />

Professor für das Fachgebiet<br />

Landschaftsökologie<br />

und Vegetationsökologie bestellt.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 667<br />

PD Dr. med. vet. Michael<br />

Röcken, Tierärztliche Klinik<br />

Starnberg, wurde zum außerplanmäßigen<br />

Professor an<br />

der Universität Gießen für<br />

das Fachgebiet Pferdekrankheiten<br />

bestellt.<br />

Dr. med. vet. Gergely Tekes,<br />

Ph.D., Harvard Medical<br />

School Boston/USA, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Gießen auf eine Junior-Professur<br />

für Klinische Virologie<br />

angenommen.<br />

Humanmedizin<br />

Dr. med. Dirk Bernd Walter<br />

Bausch, Universität Freiburg,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fachgebiet Chirurgie erteilt.<br />

Dr. med. Steffen Ulrich Eisenhardt,<br />

Universität Freiburg,<br />

wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fachgebiet Experimentelle<br />

Chirurgie erteilt.<br />

Prof. Dr. Marco Essig, Universität<br />

Erlangen-Nürnberg,<br />

hat eine Berufung als Chairman<br />

des Departments of Radiology<br />

an der University of<br />

Manitoba, Winnipeg/Canada<br />

angenommen.<br />

Dr. med. Manuel A. Friese,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,<br />

hat einen<br />

Ruf an das Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Neuroimmunologie angenommen<br />

und einen Ruf an<br />

die Universität Münster auf<br />

eine W3-Professur für Neurologie,<br />

Schwerpunkt Neuroimmunologie,<br />

abgelehnt.<br />

Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

Anästhesiologie erteilt.<br />

PD Dr. med. Dirk Nierhoff,<br />

Universität zu Köln, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. med. Vincenzo Penna,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Plastische Chirurgie<br />

erteilt.<br />

Dr. med. Bettina Pfannmüller,<br />

Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Herzchirurgie zuerkannt.<br />

Dr. rer. nat. Vesna Prokic,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Medizinische Physik<br />

erteilt.<br />

Univ.-Prof. Dr. Michèle Wessa,<br />

Universität Heidelberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Mainz auf eine W3-Professur<br />

für Klinische Psychologie<br />

und Neuropsychologie<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Robert Zeiser, Universitätsklinikum<br />

Freiburg,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

Freiburg auf eine Heisenberg-Professur<br />

für Tumorimmunologie<br />

und Immunregulation<br />

erhalten.<br />

Zahnheilkunde<br />

PD Dr. Karl-Friedrich Krey,<br />

Universitätsklinikum Leipzig<br />

– AöR, hat einen Ruf an die<br />

Universität Greifswald auf<br />

eine W3-Professur für Kieferorthopädie<br />

erhalten.<br />

Dr. rer. nat. Thomas Becker,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Biochemie und<br />

Molekularbiologie erteilt.<br />

Dr. med. habil. Niklas Beyersdorf,<br />

Akademischer Rat,<br />

Universität Würzburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Immunologie erteilt.<br />

Dr. med. Julia Biermann,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Augenheilkunde<br />

erteilt.<br />

Dr. med. Hans-Jörg Busch,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Innere Medizin/Notfallmedizin<br />

erteilt.<br />

PD Dr. med. Franziska<br />

Dorn, Universität zu Köln,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Radiologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Arnd Dörfler, Universität<br />

Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Charité<br />

– Universitätsmedizin Berlin<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Neuroradiologie erhalten.<br />

Dr. med. Claudia Heilmann,<br />

Universität Freiburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Experimentelle<br />

Medizin erteilt.<br />

Prof. Dr. med. Christian<br />

Heiß, Universität Gießen,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

Gießen auf eine W3-Professur<br />

für Unfallchirurgie erhalten.<br />

Dr. med. Niklas Iblher, Universität<br />

Freiburg, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

Plastische Chirurgie erteilt.<br />

Dr. med. habil. Chi Wang Ip,<br />

Universität Würzburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Neurologie erteilt.<br />

Dr. rer. med. Nora Klöting-<br />

Blüher, Universität Leipzig,<br />

habilitierte sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Experimentelle Medizin<br />

zuerkannt.<br />

Dr. med. habil. Markus Kredel,<br />

Akademischer Rat, Universität<br />

Würzburg, wurde die<br />

Dr. med. Andreas J. Schäffler,<br />

Universität Gießen, wurde<br />

zum Universitätsprofessor<br />

für Innere Medizin mit dem<br />

Schwerpunkt Endokrinologie<br />

und Diabetologie ernannt.<br />

Dr. med. Andreas Stahl, Universität<br />

Freiburg, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

Augenheilkunde erteilt.<br />

Prof. Dr. Martin Stanulla,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />

(UKSH), Campus<br />

Kiel, hat einen Ruf an<br />

die Medizinische Hochschule<br />

Hannover auf eine W3-Professur<br />

für Molekulare Pädiatrische<br />

Hämatologie und Onkologie<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Horst Urbach, Universität<br />

Bonn, hat einen Ruf<br />

an die Universität Freiburg<br />

auf eine Professur für Neuroradiologie<br />

angenommen.<br />

Dr. Hedda Wardemann,<br />

Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie,<br />

Berlin, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Heidelberg auf eine W3-Professur<br />

für Immunologie angenommen.<br />

PD Dr. Sebastian Paris, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-<br />

Holstein, hat einen Ruf an<br />

die Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin auf eine W3-<br />

Professur für Konservierende<br />

Zahnheilkunde angenommen.<br />

PD Dr. med. Lutz Ritter,<br />

Universität zu Köln, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

erteilt.<br />

Ihre Meldung über Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

können Sie auch per<br />

E-Mail an Marita Burkhardt<br />

senden:<br />

burkhardt@forschungund-lehre.de


668 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Impressum<br />

20. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />

(43 Jahrgänge)<br />

Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />

ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Präsident:<br />

Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />

Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />

Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />

Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />

Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />

Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />

E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Internet: www.hochschulverband.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Kuratorium:<br />

Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.; Steffie Lamers; Reinhard Lutz, Dr.;<br />

Johannes Neyses, Dr.; Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.; Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr.,<br />

Dr., Dr. h.c.; Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.; Andreas Schlüter, Professor, Dr.;<br />

Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.; Werner Siebeck;<br />

Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />

Redaktion:<br />

Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,<br />

Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />

Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />

Titelfoto: Getty Images<br />

Grafik und Layout: Robert Welker<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Dirk Böhmann, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />

Kathrin Greve, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Ulrike Preißler, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht<br />

in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.<br />

»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«<br />

(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)<br />

Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Verlag und Redaktion:<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 902 66-15<br />

Fax: (02 28) 902 66-90<br />

E-Mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />

Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />

Druck:<br />

Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen<br />

Bezugsgebühr:<br />

Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung<br />

des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.<br />

Bankverbindung:<br />

Commerzbank AG Bonn<br />

Kto.-Nr. 0 268 367 200 | BLZ 370 800 40<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39<br />

Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23<br />

Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Fax: (0228) 902 66-90<br />

E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

Preisliste Nr. 42 vom 1.1.<strong>2013</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.<br />

Druckauflage:<br />

31.087 Exemplare (IVW 2/<strong>2013</strong>)<br />

Beilage:<br />

STUDIEREN HEUTE, 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks<br />

Informationsservice<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> will den Lesern weitere Informationsquellen<br />

erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />

(V-Scheck o. Überweisung auf Kto.-Nr. 0 268 367 200,<br />

BLZ 370 800 40, Dresdner Bank Bonn; angegebener Betrag<br />

incl. Portokosten) folgende Unterlagen:<br />

A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />

i.d. Fassung vom 19. Januar<br />

1999, zuletzt geändert<br />

durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />

12. April 2007, keine amtl.<br />

Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />

A 304 | Professorenbesoldungsneuregelungsgesetz<br />

des<br />

Bundes vom 11.6.<strong>2013</strong>, 30<br />

Seiten, 3,- €.<br />

A 299 | Gesetz zur Änderung<br />

der Professorenbesoldung<br />

Bayern vom 11.12.2012<br />

und Informationen des DHV<br />

zum Gesetz, 11 Seiten, 3,- €.<br />

(auch als pdf unter www.-<br />

hochschulverband.de - Infocenter<br />

- W-Portal)<br />

A 297 | Stellungnahme des<br />

DHV zur geplanten Schließung<br />

der BTU Cottbus und<br />

Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />

Brandenburg,<br />

3 Seiten, kostenlos.<br />

A 300 | Entwurf eines Gesetzes<br />

zur Neuregelung des<br />

brandenburgischen Besoldungsrechts<br />

(Stand: April<br />

2012) und Stellungnahme<br />

des DHV, 23 Seiten, 3,- €.<br />

A 305 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung dienstrechtlicher<br />

Vorschriften Bremen (Stand:<br />

23. Januar <strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 13 Seiten,<br />

3,- €.<br />

A 308 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung der Besoldung von<br />

Professorinnen und Professoren<br />

Hamburg (Stand: Juni<br />

<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 22 Seiten, 3,- €.<br />

A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz<br />

vom<br />

12.12.2012 und Informationen<br />

des DHV zum Gesetz, 13 Seiten,<br />

3,- €. (auch als pdf unter<br />

www.hochschulverband.de -<br />

Infocenter - W-Portal)<br />

A 301 | Dienstrechtsanpassungsgesetz<br />

NRW vom 16.<br />

Mai <strong>2013</strong>, 24 Seiten, 6,50 €.<br />

A 307 | Gesetzentwurf zur<br />

Reform des finanziellen öffentlichen<br />

Dienstrechts in<br />

Rheinland-Pfalz (Stand:<br />

27.11.2012) und Änderungsantrag<br />

vom 1.3.<strong>2013</strong>, 27 S., 3,- €.<br />

A 302 | Entwurf zur Neuregelung<br />

der Professorenbesoldung<br />

im Freistaat Sachsen (Stand:<br />

Oktober 2012) und Stellungnahme<br />

des DHV, 41 S., 4,50 €.<br />

A 306 | Entwurf eines Gesetzes<br />

zur Änderung besoldungs-<br />

und beamtenrechtlicher<br />

Vorschriften in Sachsen-Anhalt<br />

(Stand: Januar<br />

<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 20 Seiten, 3,- €.<br />

A 303 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung des Besoldungsgesetzes<br />

Schleswig-Holstein<br />

(Stand: 27.11.2012) und Stellungnahme<br />

des DHV, 26 Seiten,<br />

3,- €.<br />

Bestellungen bitte an:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680<br />

E-Mail: infoservice<br />

@forschung-und-lehre.de


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 669<br />

Stellenmarkt<br />

Veranstaltungen<br />

Stiftungen | Preise<br />

Professuren<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Alte Geschichte (Universität Trier) ......................................................................679<br />

Anglistik: Literaturwissenschaft (Universität Siegen)...............................681<br />

Betriebswirtschaftslehre, insb. Supply Chain Management<br />

(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...............................................................673<br />

Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banken und<br />

Finanzierung (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover).............677<br />

Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

(Universität Bayreuth) ................................................................................................670<br />

Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht<br />

(Universität Bayreuth) ................................................................................................682<br />

Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Theorie<br />

Pädagogischen Handelns (Universität Koblenz-Landau)......................684<br />

Ethik und Recht (Universität Basel) ...................................................................685<br />

Gesundheits- und Spitalrecht (Universität Basel)......................................685<br />

Klinische Psychologie: Trauma und Krisenbewältigung<br />

(Universität der Bundeswehr München) ................................................................686<br />

Klinische und Biologische Psychologie<br />

(Universität der Bundeswehr München) ................................................................686<br />

Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Moderne<br />

(Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ......................................................680<br />

Musikpädagogik (Universität Koblenz-Landau)...............................................678<br />

Musikwissenschaft (Universität Bayreuth) .......................................................681<br />

Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

(Universität Siegen) .....................................................................................................688<br />

Öffentliches Recht (Universität Bayreuth)........................................................679<br />

Politik und Regieren in Deutschland und Europa<br />

(Univesität Potsdam) ..................................................................................................692<br />

Psychologische Diagnostik, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie<br />

(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).......................675<br />

Rechtswissenschaften, insb. Eingriffsrecht und materielles<br />

Strafrecht (Fachhochschule Polizei des Landes Sachsen-Anhalt) ..............677<br />

Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />

(VWA – Hochschule für berufsbegleitendes Studium)........................................674<br />

Naturwissenschaften | Medizin<br />

Algorithmen Engineering<br />

(Universität Potsdam – Hasso Plattner Institut)..................................................687<br />

Bio- und Nanosensorik/Hybride Nanostrukturen<br />

(Technische Universität Braunschweig) .................................................................680<br />

Digitale Medien (Wilhelm Büchner Hochschule) ............................................689<br />

Energieinformationsnetze und -systeme<br />

(Technische Universität Darmstadt)........................................................................685<br />

Experimentelle Klinische Psychologie (Universität Würzburg) ..........688<br />

Geodynamische Modellierung (Universität Bayreuth).............................684<br />

Industrial mechanical plants (Freie Universität Bozen) ............................679<br />

Informationsrecht für technische Systeme unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Rechtsinformatik<br />

(Karlsruher Institut für Technologie) ......................................................................683<br />

Ingenieurvermessung und industrielle Messtechnik<br />

(Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth).....................................691<br />

Integrative Signalling Research<br />

(Universität Freiburg und BIOSS Centre for Biological Signalling Studies)...682<br />

Leistungselektronik (Technische Universität Braunschweig).......................672<br />

Materialanalytik und Funktionale Festkörper<br />

(Technische Universität Clausthal) .........................................................................672<br />

Medizinische Psychologie<br />

(Medizinische Fakultät der Universität zu Köln) .................................................678<br />

Organic Computing (Universität zu Lübeck)...................................................675<br />

Otorhinolaryngology (Université de Lausanne)..............................................683<br />

Raumentwicklungs- und Umweltplanung (Universität Stuttgart) ....673<br />

Security (Technische Universität Wien)..................................................................681<br />

Software Engineering (Wilhelm Büchner Hochschule)................................689<br />

Sozial- und Bevölkerungsgeographie (Universität Bayreuth)..............690<br />

Terahertz-Systemtechnik (Technische Universität Braunschweig) ..........676<br />

Umwelttoxikologie (Universität Tübingen und<br />

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ)..................................................691<br />

Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Finanzwirtschaftliches Risikomanagement<br />

(Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover) .............................................677<br />

Politikwissenschaft: Politik Afrikas und Entwicklungspolitik<br />

(Universität Bayreuth) ................................................................................................677<br />

Zivilrecht, Wirtschaftsrecht, Verfahrensrecht, Anwaltsrecht<br />

und anwaltsorientierte Jurist(innen)ausbildung<br />

(Universität zu Köln) ..................................................................................................676<br />

Juniorprofessuren: Naturwissenschaften<br />

Analysis (Technische Universität Chemnitz)..........................................................679<br />

Molekulare Umweltmikrobiologie (Universität Potsdam und<br />

Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum GFZ).......671<br />

Optimierung von Energiesystemen<br />

(Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................690<br />

Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />

Dozent/-in für den Studienbereich Technik<br />

(Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................694<br />

Dozent/-in für Gesundheitsökonomie im Studiengang<br />

Gesundheits- und Sozialmanagement<br />

(Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................694<br />

Dozent/-in für Lebensmittelsicherheit und<br />

Lebensmittelqualität (Berufsakademie Sachsen) .......................................694<br />

Geschäftsführerin/Geschäftsführer<br />

(Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg) ...........695<br />

Hauptberufliche/-r Vizepräsident/-in (Universität Hildesheim) ........694<br />

Präsidentin/Präsident (Technische Universität Ilmenau) ............................693<br />

Stellvertretende Direktorin/Stellvertretender Direktor<br />

(Deutsches Historisches Institut London, ein <strong>Forschung</strong>sinstitut der<br />

Max Weber Stiftung) ...................................................................................................693<br />

Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />

8 Ph.D. Scholarships and 2 Postdoc Scholarships<br />

(Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH).............................697<br />

Akademische/-r Rätin/Rat bzw. Wissenschaftliche/-r<br />

Mitarbeiter/-in (Universität Augsburg)...........................................................698<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut für<br />

Katholische Theologie (Universität Vechta) ..............................................698


670 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in<br />

für das Fachgebiet Arbeitslehre<br />

(Universität Kassel).....................................................................................................696<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in (Postdoc)<br />

am Institut für Physikalische Chemie<br />

(Technische Universität Bergakademie Freiberg)..................................................696<br />

<strong>Forschung</strong>sförderung | Preise<br />

Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der Mathematik<br />

und den Naturwissenschaften<br />

(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/Deutsche<br />

Mathematiker-Vereinigung/Deutsche Physikalische Gesellschaft/<br />

Gesellschaft Deutscher Chemiker/Verband für Biologie,<br />

Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland) .............................................617<br />

STELLENANZEIGEN | PREISE<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7 | <strong>2013</strong><br />

Bewerbungsfrist<br />

läuft noch bis:<br />

Ancient Socio-Environmental Modelling<br />

(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................13.09.13<br />

Buchwissenschaft (Universität Erlangen-Nürnberg) .....................09.08.13<br />

Erziehungswissenschaft (Helmut-Schmidt-Universität)..............09.08.13<br />

Experimentalphysik (Technische Universität Kaiserslautern)....30.09.13<br />

Festkörperphysik (Universität Heidelberg)......................................01.09.13<br />

Hochspannungstechnik und Asset Management<br />

(Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)...........................15.08.13<br />

Kultursoziologie (Universität Bonn)....................................................23.08.13<br />

Politikwissenschaft (Helmut-Schmidt-Universität) .........................09.08.13<br />

Präsidentin/Präsident (Technische Universität Kaiserslautern)..31.08.13<br />

Praktische Theologie I (Universität Tübingen)............................15.09.13<br />

Visual Computing (Universität Bonn) .............................................31.08.13<br />

Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) .................................30.08.13<br />

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in (Universität Bonn) ...18.08.13<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6 | <strong>2013</strong><br />

Altes Testament (Augustana-Hochschule) ..........................................15.09.13<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5 | <strong>2013</strong><br />

BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2013</strong><br />

(BKK Landesverband Hessen) ...............................................................31.10.13<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2013</strong><br />

Alexander von Humboldt-Professur<br />

(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.10.13<br />

Harkness Fellowships in Health Care Policy<br />

and Practice (The Commomwealth Fund) ....................................18.11.13<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 3 | <strong>2013</strong><br />

Friedwart Bruckhaus-Förderpreis <strong>2013</strong>/2014<br />

für junge Wissenschaftler und Journalisten<br />

(Hanns Martin Schleyer-Stiftung)..........................................................28.02.14<br />

Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der<br />

Rechtswissenschaft<br />

(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/deutscher<br />

Juristen-Fakultätentag/Kompetenzzentrum für juristisches<br />

Lernen und <strong>Lehre</strong>n der Universität zu Köln) .................................Umschlagseite 2<br />

Hochschullehrer/in des Jahres<br />

(Deutscher Hochschulverband)................................................................................625<br />

Internationaler <strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />

(Max Weber Stiftung und Historisches Kolleg).....................................................639<br />

Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres <strong>2013</strong><br />

(academics.de – Das Karriereportal der Wissenschaft von DIE ZEIT<br />

und <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>) ............................................................................................629<br />

Wissenschaftsstiftung des Jahres<br />

(Deutsche Universitätsstiftung und Dr. Jürgen Rembold Stiftung<br />

zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements)...........................................657<br />

Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />

der Informationstechnologie<br />

– Preisausschreibung <strong>2013</strong>/2014<br />

(Integrata-Stiftung, Tübingen)...................................................................................631<br />

Veranstaltungen<br />

17. Philosophicum Lech<br />

(Gemeinde Lech am Arlberg - Verein Philosophicum Lech) ......Umschlagseite 4<br />

Was ist Glück? – DHV-Symposium <strong>2013</strong><br />

(Deutscher Hochschulverband)................................................................................651<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W 3-Professur für Bürgerliches Recht,<br />

Handels- und Gesellschaftsrecht<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Bürgerliche Recht, das Handelsrecht<br />

und das Gesellschaftsrecht in der gesamten Breite in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

vertreten. Der Ausweis in einem weiteren Fach, etwa dem Steuerrecht, wäre<br />

von Vorteil. Die Bewerberin / Der Bewerber sollte auch ein Interesse an der<br />

besonderen Ausrichtung der Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie<br />

sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen<br />

und den von der Fakultät besonders unterstützten Profilfeldern<br />

der Universität (Governance und Responsibility; Innovation und<br />

Verbraucherschutz) niederschlägt. Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer<br />

gewonnen werden, die / der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation<br />

und <strong>Forschung</strong>sorientierung zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

beitragen kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen<br />

Schwerpunktbereiche einbringt. Erwartet wird ferner die<br />

Koordination der juristischen Lehrveranstaltungen für die wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studiengänge.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität/Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />

bis zum 18. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 671<br />

PROFESSUREN<br />

An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Potsdam ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt als gemeinsame Berufung mit dem<br />

Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum GFZ eine<br />

W1-Juniorprofessur<br />

für Molekulare Umweltmikrobiologie<br />

zu besetzen. Die Arbeiten sollen, in enger Kooperation mit dem Institut für Biochemie<br />

und Biologie der Universität Potsdam, am GFZ, Sektion 4.5 Geomikrobiologie,<br />

erfolgen. Der Lehrtätigkeit ist in den Studiengängen der Biowissenschaften<br />

nachzukommen. Eine enge Vernetzung mit lokalen <strong>Forschung</strong>sinitiativen, vor<br />

wünscht.<br />

Der/Die Bewerber/-in soll sich durch international anerkannte und publizierte <strong>Forschung</strong><br />

auf dem Gebiet der funktionellen mikrobiellen Diversität in terrestrischen<br />

<br />

der <strong>Forschung</strong>, der auf mikrobiologischen, molekularbiologischen und geoökologischen<br />

Ansätzen basiert. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit soll<br />

auf der Bedeutung und Vulnerabilität mikrobieller Gemeinschaften hinsichtlich<br />

<br />

das funktionelle Repertoire und Verteilungsmuster mikrobieller Gemeinschaften<br />

in Böden und tiefen Sedimenten sowie deren Bedeutung für die weitere Entwick-<br />

kationsaktivität<br />

sowie der Nachweis der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln<br />

sind wesentliche Voraussetzungen. Wünschenswert sind außerdem Erfahrungen<br />

mit der Durchführung von Expeditionen und Feldarbeit.<br />

Bewerbungen sind innerhalb von 6 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />

an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />

Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />

<br />

Landes Brandenburg.<br />

Die vollständige Stellenausschreibung<br />

finden<br />

Sie unter:<br />

www.uni-potsdam.de<br />

/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Cartoon: Meissner<br />

ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT


672 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

In der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften ist zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist am Institut<br />

für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen ab sofort eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W2)<br />

für „Leistungselektronik“<br />

zu besetzen.<br />

Bewerber/-innen sollten durch mehrjährige Erfahrung in der Umsetzung moderner<br />

leistungselektronischer Schaltungen und Systeme sowie durch einschlägige<br />

internationale <strong>Forschung</strong>sarbeiten in mehreren der folgenden <strong>Forschung</strong>s- und<br />

Anwendungsgebiete ausgewiesen sein:<br />

Leistungselektronische Wandlerschaltungen hoher Leistungsdichte<br />

Schaltungsauslegung und -optimierung unter Berücksichtigung der thermischen,<br />

mechanischen und elektromagnetischen Wechselwirkungen mit<br />

der Umgebung<br />

Systemintegration neuer leistungselektronischer Bauelemente und Komponenten<br />

Elektromobilität<br />

Leistungselektronische Komponenten im Antriebsstrang<br />

Hochvoltbordnetze von Elektrofahrzeugen<br />

Leistungselektronik für das Laden und Entladen von Batterien<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />

Hochschulgesetzes.<br />

Die Technische Universität Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen<br />

Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur<br />

zugeordnet ist. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb<br />

die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen<br />

mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten<br />

in Niedersachsen, insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen<br />

Hochschule (NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen.<br />

http://www.nth-online.org<br />

Die Technische Universität Braunschweig bietet eine hervorragende Infrastruktur<br />

sowie etablierte Kooperationen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf nationaler und internationaler<br />

Ebene. Der Technologietransfer wird durch die Innovationsgesellschaft<br />

TU Braunschweig mbH unterstützt.<br />

Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Technische Universität Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />

den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt.<br />

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />

sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />

das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />

stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />

Dr.-Ing. Bernd Meinerzhagen, Tel. +49 (0) 531/391-3169.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />

15. September <strong>2013</strong> an den Dekan der Fakultät für<br />

Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik, Herrn<br />

Prof. Dr. Andreas Waag, Technische Universität<br />

Braunschweig, Hans-Sommer-Str. 66, 38106<br />

Braunschweig.<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W3) für<br />

„Materialanalytik und Funktionale Festkörper“<br />

zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Gebiet der<br />

Analytischen und Anorganischen Chemie in der <strong>Lehre</strong> in voller<br />

Breite in den Bachelor- und Master-Studiengängen der Chemie<br />

sowie unterschiedlichen Disziplinen der Natur-, Material- und<br />

Ingenieurwissenschaften vertreten. Parallel soll sie/er ein Materialanalytisches<br />

Zentrum am Clausthaler Zentrum für Materialtechnik<br />

(CZM) aufbauen und koordinieren. Gesucht wird eine<br />

auf dem Gebiet „Materialanalytik und Funktionale Festkörper“<br />

ausgewiesene Persönlichkeit mit Bereitschaft zu interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

an der Technischen Universität Clausthal. Die Bereitschaft zur<br />

<strong>Lehre</strong> in englischer Sprache und zur aktiven Mitarbeit in der<br />

akademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt. Auf Anfrage<br />

übermittelt das Dekanat Bewerberinnen und Bewerbern<br />

<br />

jeweiligen Stelle in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des<br />

Niedersächsischen Hochschulgesetzes.<br />

Die Technische Universität Clausthal ist Mitgliedsuniversität der<br />

Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), die zu besetzende<br />

Professur ist der NTH-Fächergruppe „Chemie, Lebensmittelchemie,<br />

Lebensmittelwissenschaften und Pharmazie“ zugeordnet.<br />

Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb<br />

die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären<br />

Programmen mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit der<br />

technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen, insbesondere<br />

im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule<br />

(NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. Weitere Informa-<br />

<br />

Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Technische Universität Clausthal hat sich das strategische Ziel<br />

gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />

werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung<br />

gebeten.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei<br />

gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigen<br />

Ernennung das 50. Lebensjahr vollendet haben und<br />

nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich<br />

im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />

Herr Prof. Dr. Dieter Kaufmann, Tel. +49 (0) 5323 72 2027.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 15. Oktober<br />

<strong>2013</strong> an die Dekanin der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften,<br />

Frau Prof. Dr. Babette Tonn, Robert-Koch-Str. 42,<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Akademischer Stellenarkt


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 673<br />

Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />

Professuren gewinnen.<br />

Am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W3-Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Supply Chain Management<br />

zu besetzen.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die im Fachgebiet Supply Chain<br />

Management hervorragend ausgewiesen ist, es in voller Breite in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten kann und mit der empirischen <strong>Forschung</strong><br />

oder modernen quantitativen Analyse- und Planungsmethoden im<br />

Fachgebiet vertraut ist. Sie oder er soll einschlägige <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />

aufweisen, durch Publikationen in hochrangigen, referierten Fachzeitschriften<br />

ausgewiesen sein und über Erfahrung bei der Einwerbung<br />

von Drittmitteln verfügen. Die Professur soll interdisziplinär mit Partnern<br />

innerhalb und außerhalb der Christian-Albrechts-Universität zusammenarbeiten<br />

und den Wissenstransfer in die Praxis fördern. Die Bereitschaft<br />

zum Engagement in dem internationalen Austauschprogramm des<br />

Instituts für Betriebswirtschaftslehre wird erwartet.<br />

Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche<br />

Befristung nach § 63 Abs. 1 Hochschulgesetz des Landes Schleswig-<br />

Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf<br />

der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort „Berufungsverfahren“.<br />

Die Christian-Albrechts-Universität ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert deshalb<br />

entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher<br />

Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />

Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter<br />

Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und<br />

Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien der akademischen<br />

Zeugnisse) werden schriftlich und per E-Mail unter Angabe der Privatund<br />

Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis zum 20.09.<strong>2013</strong><br />

erbeten an den Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40,<br />

24118 Kiel (dekanat@wiso.uni-kiel.de).<br />

In der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften<br />

der Universität Stuttgart ist die<br />

W3-Professur Raumentwicklungsund<br />

Umweltplanung<br />

zum 1. Juni 2014 oder früher zu besetzen. Mit der Professur<br />

ist die Leitung des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung<br />

verbunden.<br />

Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Fachgebiet<br />

Raumentwicklungs- und Umweltplanung in <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> vertreten. Das Spektrum reicht von Bewertungsund<br />

Optimierungsverfahren für die Allokation von Infrastrukturmaßnahmen<br />

über analytische und prognostische<br />

Grundlagen der Entwicklungsplanung bis zu Methoden der<br />

Integration von ökologischen und sozioökonomischen Erfordernissen<br />

in der räumlichen Planung in allen Raum- und<br />

Zeitskalen.<br />

In der <strong>Lehre</strong> vertritt die Professur die Gebiete Raumordnung,<br />

Raumentwicklungsplanung, Umweltplanung, Bewertungsverfahren<br />

in der räumlichen Planung sowie Methoden der<br />

räumlichen Analyse und Prognose unter anderem in den<br />

Studiengängen Bauingenieurwesen, Immobilientechnik und<br />

Immobilienwirtschaft, Umweltschutztechnik und Verkehrsingenieurwesen<br />

sowie in den englischsprachigen Studiengängen<br />

Infrastructure Planning und Water Resources Engineering and<br />

Management (WAREM).<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50<br />

Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.<br />

Bewerbungen sind bis 30. September <strong>2013</strong> einzusenden an<br />

das Dekanat der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften<br />

der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 7,<br />

70569 Stuttgart, dekanat@f02.uni-stuttgart.de. Bitte reichen<br />

Sie folgende Unterlagen in schriftlicher Form und zusätzlich<br />

als eine PDF-Datei ein: Lebenslauf, Zeugniskopien, Darstellung<br />

des wissenschaftlichen Werdegangs und der Lehrtätigkeit,<br />

Publikationsliste mit Anlage von bis zu 5 Sonderdrucken<br />

beschreibung<br />

durchgeführter Projekte und <strong>Lehre</strong>valuationsergebnisse.<br />

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an<br />

den Leiter der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />

<br />

Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm<br />

zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener<br />

Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/<br />

dual-career/


674 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />

Studium in Gründung ist<br />

eine private Hochschule, die nach<br />

der staatlichen Anerkennung durch<br />

das Land Baden-Württemberg den<br />

Hochschulbetrieb zum Wintersemester<br />

<strong>2013</strong>/2014 aufnehmen wird.<br />

Sie wird von baden-württembergischen<br />

Verwaltungs- und Wirtschafts-<br />

Akademien getragen und greift auf<br />

deren jahrzehntelange Erfahrung in<br />

der Organisation nebenberuflicher<br />

Studienangebote zurück. Die VWA<br />

Hochschule bietet in Freiburg, Karlsruhe,<br />

Stuttgart und Ulm Bachelor-<br />

Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre<br />

(B.A.) und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

(B.Eng.) an. Das Studienangebot<br />

richtet sich an Berufstätige;<br />

die Vorlesungen finden vorwiegend<br />

an Abenden und Samstagen<br />

statt.<br />

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />

ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> die Stelle<br />

Professorin | Professor<br />

für Volkswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />

bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre zu besetzen.<br />

Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Volkswirtschaftslehre sowie insbesondere<br />

dem Schwerpunktgebiet Wirtschaftspolitik Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte<br />

<strong>Forschung</strong> zu betreiben. Das Lehrdeputat entspricht umgerechnet 14 SWS.<br />

Hinzu treten Beratungs- und Betreuungsleistungen außerhalb der Lehrveranstaltungen,<br />

da die VWA Hochschule das Konzept einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden<br />

vertritt.<br />

Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />

in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landes -<br />

hochschulgesetzes Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />

Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />

in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />

geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />

Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />

Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />

ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31. August <strong>2013</strong><br />

an den Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in<br />

Gründung, Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 675<br />

Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />

Professuren gewinnen.<br />

Am Institut für Psychologie der Philosophischen Fakultät der Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel ist zum 01. April 2014 eine<br />

W3-Professur<br />

für Psychologische<br />

Diagnostik, Differentielle und<br />

Persönlichkeitspsychologie<br />

(Nachfolge Prof. Dr. G. Köhnken)<br />

zu besetzen.<br />

Der/Die Bewerber/-in soll die Psychologische Diagnostik, Differentielle<br />

und Persönlichkeits psychologie in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />

Schwerpunkt der Ausbildung in diesem Bereich soll die Vermittlung<br />

der methodischen Grundlagen diagnostischer Urteilsbildung in den<br />

Anwendungsfeldern der Klinischen-, Pädagogischen-, Arbeits- und<br />

Organisations- sowie Rechtspsychologie sein. Er/Sie soll seine/ihre<br />

wissen schaft lichen Leis tungen durch heraus ragende Publikationen und<br />

die erfolg reiche Einwerbung von Drittmitteln nachgewiesen haben. Eine<br />

Kooperation mit dem Zentrum für Rechtspsycho logie, Kriminalwissenschaften<br />

und forensische Psychopathologie ist erwünscht.<br />

Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche<br />

Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes<br />

Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informa tionen hierzu<br />

finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort<br />

„Beru fungs verfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben der akademischen<br />

Selbstverwaltung wird erwartet.<br />

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der<br />

Wissenschaftlerinnen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert<br />

deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />

bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und<br />

fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />

Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter<br />

Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und<br />

Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähi gung und fachlicher<br />

Leistung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer<br />

Zeugnisse) richten Sie bitte ausschließlich in Schriftform unter Angabe<br />

der Dienst- und Privatadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis<br />

zum 11.09.<strong>2013</strong> an das<br />

Dekanat der Philosophischen Fakultät<br />

der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

Olshausenstraße 40<br />

24098 Kiel<br />

Wie nachhaltig<br />

leben wir?<br />

Das aktuelle Themenspezial<br />

Nachhaltigkeit<br />

auf academics.de/<br />

nachhaltigkeit


676 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Juniorprofessur (W1) für Zivilrecht,<br />

Wirtschaftsrecht, Verfahrensrecht,<br />

Anwaltsrecht und anwaltsorientierte<br />

Jurist(innen)ausbildung (m/w)<br />

(Hans-Soldan-Stiftungsprofessur)<br />

zu besetzen (ohne Tenure Track).<br />

Die Einstellung erfolgt bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen im Beamtenverhältnis<br />

auf Zeit für die Dauer von drei Jahren. Eine Verlängerung des Beamtenverhältnisses<br />

um weitere drei Jahre ist nach positiver Evaluation vorgesehen.<br />

Die dem Zivilrecht zugeordnete Stiftungsprofessur an der Universität zu Köln wird von der<br />

Hans-Soldan-Stiftung finanziert. Die Stiftungsprofessur soll dem Stiftungszweck, der Förderung der<br />

Umsetzung einer anwaltsorientierten Ausbildung an den Universitäten (§§ 5a, 5b DRiG), dienen.<br />

In der <strong>Lehre</strong> soll der/die Stelleninhaber/-in neben zivilrechtlichen Lehrveranstaltungen insbesondere<br />

Lehrveranstaltungen zum Anwaltsrecht sowie zur rechtsberatenden Praxis einschließlich<br />

der hierfür erforderlichen Schlüsselqualifikationen (z. B. Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung,<br />

Rhetorik, Streitschlichtung, Mediation und Kommunikationsfähigkeit) übernehmen.<br />

Das Lehrdeputat beträgt 4 Semesterwochenstunden.<br />

Die <strong>Forschung</strong> der Stiftungsprofessur soll sich inhaltlich mit dem Anwalts- und Rechtsdienstleistungsrecht,<br />

Rechtsfragen der anwaltlichen Berufspraxis sowie benachbarten Rechtsgebieten<br />

(Recht der freien Berufe, Verfahrensrecht) befassen. Engagement in interdisziplinärer und<br />

internationaler <strong>Forschung</strong> sind erwünscht.<br />

Einstellungsvoraussetzung im Sinne von § 36 des Hochschulgesetzes NRW sind ein abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium, pädagogische Eignung sowie die besondere Befähigung zu<br />

wissenschaftlicher Arbeit, die durch eine Promotion und wissenschaftliche Publikationen<br />

in der Rechtswissenschaft nachgewiesen werden soll. Die Bewerber/-innen sollen die erste<br />

juristische Prüfung sowie nach Möglichkeit auch die zweite juristische Staatsprüfung mit<br />

Prädikat abgeschlossen haben. Erwartet wird zudem eine herausragende Dissertation im<br />

<strong>Forschung</strong>sschwerpunkt der Professur. Wünschenswert sind anwaltliche Berufserfahrung und<br />

ein internationales Profil des/der Bewerbers/-in sowie die Bereitschaft und Fähigkeit zur Einwerbung<br />

von Drittmitteln.<br />

Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen<br />

werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt<br />

berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und<br />

Lehrveranstaltungsverzeichnis, <strong>Lehre</strong>valuationsergebnisse (falls vorhanden), Urkunden über<br />

akademische Prüfungen und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden<br />

werden - bis zum 31. August <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.<br />

www.uni-koeln.de<br />

Universität<br />

zu Köln<br />

In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist am Institut<br />

für Hochfrequenztechnik ab sofort eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W2) für<br />

„Terahertz-Systemtechnik“<br />

zu besetzen. Die künftige Stelleninhaberin oder der künftige Stelleninhaber soll<br />

das Fachgebiet in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten, wobei eine Schwerpunktsetzung<br />

in einem oder mehreren der folgenden Themenbereiche erwünscht ist:<br />

Terahertz-Spektroskopie mit Anwendungen, bildgebende THz-Systeme, THz-<br />

Kommunikationstechnik/-Antennen, THz-Messtechnik. Darüber hinaus können<br />

auch die (Kurzpuls- und/oder Mehrfarben-) Lasertechnik, Plasmonik, Metamaterialien<br />

oder Nahfeldverfahren im Fokus stehen.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />

Hochschulgesetzes. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird insbesondere die<br />

Fähigkeit zur Einwerbung von Drittmitteln aus dem Spektrum zwischen Grundlagenforschung<br />

bis hin zur Arbeit an Anwendungen erwartet.<br />

Die Technische Universität Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen<br />

Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur<br />

zugeordnet ist. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft<br />

vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken<br />

und sich in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen,<br />

insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule<br />

(NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. Weitere Informationen zur<br />

<br />

Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Technische Universität Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />

den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt.<br />

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />

sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />

das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />

stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />

Dr. Andreas Hangleiter, Tel. +49 (0) 531 391 8500.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />

15.09.<strong>2013</strong> an den <br />

technik, Informationstechnik, Physik, Herrn Prof.<br />

<br />

-<br />

<br />

Aus dem Hause<br />

Dreihundert Professuren,<br />

eine Adresse: academics.de<br />

academics.de,<br />

der größte<br />

Stellenmarkt für<br />

Professoren<br />

Der schlauere Stellenmarkt


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 677<br />

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sind folgende<br />

Positionen zu besetzen:<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W 3 BBesO)<br />

für Betriebswirtschaftslehre mit<br />

Schwerpunkt Banken und Finanzierung<br />

Gesucht wird eine im Bereich Banken und Finanzierung in<br />

quantitativer <strong>Forschung</strong> international ausgewiesene Persönlichkeit,<br />

die auch Erfahrung oder Potenzial bei der Einwerbung von<br />

Drittmitteln und <strong>Forschung</strong>sprogrammen haben soll. Erwartet wird<br />

die Bereitschaft, Lehraufgaben in Betriebswirtschaftslehre, insbes. in<br />

den Bereichen Finanzierung, Banken und Finanzmärkte, in den<br />

Bachelor- und Masterstudiengängen und im Promotionsprogramm<br />

der Fakultät zu übernehmen. Erwartet wird ferner ein starkes<br />

Engagement im <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt „Finance“ der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät und im Hannover Center of Finance e.V.<br />

Das Leitbild der Leibniz Universität Hannover misst insbesondere der<br />

intensiven Beratung und Betreuung der Studierenden und der<br />

Einbindung der Universität in der Region und Niedersachsen neben<br />

der internationalen Orientierung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> einen<br />

hervorragenden Wert bei. Deshalb erwartet sie von den Professorinnen<br />

und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren<br />

Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten<br />

Ernennung das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht<br />

bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im<br />

Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Juniorprofessur (BesGr. W 1 BBesO) für<br />

Finanzwirtschaftliches Risikomanagement<br />

Diese Stelle ist auf drei Jahre befristet (mit Verlängerungsmöglichkeit<br />

um weitere drei Jahre).<br />

Die Juniorprofessur erforscht schwerpunktmäßig Methoden und<br />

Verfahren zur Messung, Analyse und Bewertung von Risiken von<br />

Finanzinstitutionen und -instrumenten. Gesucht wird eine quantitativ<br />

arbeitende Persönlichkeit mit wirtschaftswissenschaftlicher oder<br />

verwandter Promotion, die in der <strong>Forschung</strong> durch Publikationen in<br />

begutachteten Fachzeitschriften ausgewiesen ist. Neben der <strong>Lehre</strong> im<br />

Bereich Finance wird eine Beteiligung an betriebswirtschaftlichen<br />

Pflichtveranstaltungen in den Bachelorstudiengängen Wirtschaftswissenschaften<br />

und Wirtschaftsingenieur erwartet. Die Juniorprofessur<br />

stärkt das <strong>Forschung</strong>scluster Finance an der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät und wirkt aktiv an der Einwerbung drittmittelfinanzierter<br />

<strong>Forschung</strong>sverbundprojekte mit.<br />

Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen<br />

ergeben sich aus dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG).<br />

Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert.<br />

Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Leibniz Universität Hannover hat sich das strategische Ziel<br />

gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />

werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher<br />

Qualifikation bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Für Auskünfte steht Ihnen Herr Prof. Dr. Michael H. Breitner,<br />

Institut für Wirtschaftsinformatik, Tel. 0511 762-4901,<br />

breitner@iwi.uni-hannover.de, gern zur Verfügung.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen, auch<br />

gern per E-Mail, bis zum 28. August <strong>2013</strong> an:<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover<br />

Prof. Dr. Andreas Wagener<br />

Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />

Königsworther Platz 1, 30167 Hannover<br />

E-Mail: dekan@wiwi.uni-hannover.de<br />

www.uni-hannover.de/jobs<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Juniorprofessur (W 1) für<br />

Politikwissenschaft:<br />

Politik Afrikas und Entwicklungspolitik<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Besetzung erfolgt zunächst<br />

für drei Jahre und kann bei positiver Evaluation um weitere drei Jahre<br />

verlängert werden. Nach erfolgreichem Gesamtevaluationsverfahren kann<br />

nach Ablauf der sechs Jahre eine Ernennung zur Universitätsprofessorin /<br />

zum Universitätsprofessor (BesGr. W 2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

erfolgen.<br />

Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll im Profilschwerpunkt Afrikastudien<br />

der Universität Bayreuth, insbesondere in der durch die Exzellenzinitiative<br />

des Bundes und der Länder geförderte „Bayreuth International<br />

Graduate School of African Studies“ (BIGSAS), mitarbeiten. Erwünscht ist<br />

ein innovativer afrikabezogener <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt, vorzugsweise in<br />

den Bereichen Transformationen von Staatlichkeit, lokale Politik, Demokratisierung,<br />

Konfliktforschung, Entwicklungsstrategien, Rolle internationaler<br />

Organisationen oder Folgen von Entwicklungspolitik.<br />

Die <strong>Lehre</strong> wird im Rahmen der „Bayreuth International Graduate School of<br />

African Studies“ (BIGSAS) sowie in den Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

„Angewandte Afrikastudien: Kultur und Gesellschaft Afrikas“ und den weiteren<br />

afrika- bzw. entwicklungsbezogenen Studiengängen erbracht. Ausreichende<br />

Deutschkenntnisse zur <strong>Lehre</strong> im Bachelorstudiengang und Mitwirkung in<br />

der akademischen Selbstverwaltung werden erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung und besondere Befähigung zur wissenschaftlichen<br />

Arbeit, die durch eine herausragende Promotion nachgewiesen ist.<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />

2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

eingestellt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse<br />

der Schriften und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse<br />

und Urkunden in beglaubigten Kopien) bis zum 30. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan<br />

der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, 95440<br />

Bayreuth, erbeten.<br />

Die Fachhochschule Polizei des Landes Sachsen-Anhalt in Aschersleben<br />

beabsichtigt zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines:<br />

Professorin/Professors<br />

für Rechtswissenschaften,<br />

insb. Eingriffsrecht und materielles Strafrecht (W 2)<br />

in der Fachgruppe III „Rechtswissenschaften“ zu besetzen.<br />

Die Professur kann sowohl in einem Beamtenverhältnis als auch als Tarifbeschäftigte/r<br />

in einem unbefristeten oder befristeten Arbeitsverhältnis<br />

ausgeübt werden.<br />

Nähere Informationen zur Stellenausschreibung sind unter<br />

www.sachsen-anhalt.de oder<br />

www.polizei.sachsen-anhalt.de/index.php?id=51487 veröffentlicht.<br />

Ihre Bewerbung senden Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum<br />

02.09.<strong>2013</strong> an die<br />

Fachhochschule Polizei<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schmidtmannstr. 86, 06449 Aschersleben


678 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

An der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln ist unter den Voraussetzungen<br />

des § 36 des Hochschulgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen (HG)<br />

ab sofort eine<br />

Universitätsprofessur W 2<br />

für Medizinische Psychologie<br />

zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehören die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

sowie die Leitung einer eigenständigen Abteilung für Medizinische Psychologie.<br />

Neben herausragenden wissenschaftlichen Erfahrungen auf dem Gebiet der<br />

Medizinischen Psychologie wird von der Bewerberin/dem Bewerber eine Mitwirkung<br />

an der Weiterentwicklung der aktuellen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der<br />

<br />

Psychologie bei den Neurowissenschaften angesiedelt sein und so den Schwerpunkt<br />

„Neuromodulation“ stärken soll. Zusätzlich ist eine thematische Anbindung<br />

an die „Alternsforschung“ erwünscht. Die Methodenkompetenz sollte unterstüt-<br />

<br />

Die Medizinische Fakultät möchte eine in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hervorragend<br />

<br />

Arbeitsstil und die Fähigkeit zur erfolgreichen Drittmitteleinwerbung werden vorausgesetzt.<br />

Weitere Voraussetzungen für eine Bewerbung sind umfangreiche Erfahrungen<br />

im Unterricht von Medizinstudierenden und die Bereitschaft zur aktiven Mitgestal-<br />

<br />

<br />

dem die Habilitation bzw. vergleichbare Leistungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />

Die Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei<br />

<br />

sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen<br />

von schwerbehinderten Menschen sind uns besonders willkommen.<br />

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

<br />

<br />

<br />

Verzeichnis der Veröffentlichungen sowie Sonderdrucke der fünf wichtigsten Publikationen<br />

nebst Kopien von Zeugnissen und Urkunden) bis zum 23.08.<strong>2013</strong> an<br />

den Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, 50924 Köln,<br />

zu richten.<br />

Im Fachbereich 2: Philologie / Kulturwissenschaften am Campus<br />

Koblenz ist am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik<br />

zum 01.10.2014 eine<br />

Professur (W3) für Musikpädagogik<br />

zu besetzen. Die Professur ist ein Baustein in der Strategie der<br />

Universität, die Lern- und Studienbedingungen durch qualitativ<br />

hochwertige, forschungsbasierte <strong>Lehre</strong> zu verbessern.<br />

Aufgabenschwerpunkte:<br />

Der Stelleninhaber / die Stelleninhaberin nimmt in den lehramtsbezogenen<br />

Studiengängen (derzeit Lehramt an Grundschulen und<br />

Lehramt an Realschulen plus) musikpädagogische <strong>Lehre</strong> am<br />

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik im Umfang<br />

von neun Semesterwochenstunden wahr, insbesondere mit der<br />

Schwerpunktsetzung in der primarstufenbezogenen Musikdidaktik<br />

(Basis- und Vertiefungsmodule: Singen, elementares Musizieren<br />

/ Bewegung). Im Bereich der <strong>Forschung</strong> wird ein Schwerpunkt<br />

in der empirischen <strong>Forschung</strong>, auch in den Bildungswissenschaften<br />

oder in der Kulturwissenschaft, erwartet.<br />

Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter<br />

der Kennziffer 56/<strong>2013</strong> der Homepage der Universität Koblenz-<br />

Landau. Bewerber/-innen senden ihre Bewerbung mit den Unterlagen<br />

bis zum 30.08.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer an den<br />

Präsidenten der Universität Koblenz-Landau<br />

Präsidialamt • Rhabanusstraße 3 • 55118 Mainz<br />

www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 679<br />

What characterises the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) is its trilingualism<br />

and its international atmosphere. With its 5 faculties, 18 Bachelor, Master and<br />

PhD programmes and about 3500 students, this young independent university<br />

acts as a bridge between the German- and Italian-speaking world.<br />

The Faculty of Science and Technology at the Free University of Bozen-Bolzano<br />

intends to fill tenured full or associate professorships in following scientific area<br />

Industrial mechanical plants (09/B2 - ING-IND/17)<br />

More details under:<br />

www.unibz.it/en/organisation/vacancies/tenuredprofessors/calls<br />

Admission requirements:<br />

The recruitment process will take place though a “direct call” from abroad. Candidates<br />

who already hold an equivalent academic position at a foreign University<br />

are entitled to submit an expression of interest.<br />

Candidates are admitted if they are in possession of: successful completion of<br />

academic studies at an institute of higher education, Ph.D./doctorate and postdoctoral<br />

qualification in the specific scientific area. Candidates should prove they<br />

represent their fields in teaching/research at an internationally approved standard.<br />

In addition, the knowledge of two of the three teaching languages (German, Italian<br />

and English) at the Free University of Bolzano-Bozen, is highly desired.<br />

The appointment is made, according to Italian law, as a tenured public employee.<br />

The Free University of Bozen-Bolzano aims to increase the proportion of women<br />

in research and teaching positions and therefore explicitly encourages female<br />

scientists to submit their expressions of interest.<br />

Please send your expressions of interest, together with the usual documents (detailed<br />

curriculum vitae, a list of publications, indication of focus of the research<br />

and research projects, a short description of courses taught, teaching evaluations,<br />

a statement of the current academic position) by mail or e-mail to the Free University<br />

of Bozen-Bolzano, Faculty of Science and Technology, attn. Prof. Massimo<br />

Tagliavini, Universitätsplatz 5, 39100 Bozen<br />

e-mail: Recruitment_FaST@unibz.it<br />

Expressions of interest will be considered from now until 30 th September, <strong>2013</strong><br />

and shortlisted candidates will be invited for interview.<br />

Further Information about the Faculty of Science and Technology at the Free<br />

University of Bozen-Bolzano (Italy) can be found on the Faculty’s website<br />

www.unibz.it/en/sciencetechnology<br />

Im Fachbereich III – Altertumswissenschaften, Geschichte,<br />

Politikwissenschaft, Kunstgeschichte – ist zum 01.10.2014 die<br />

W 2-Professur für Alte Geschichte<br />

wieder zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach Alte Geschichte in der <strong>Lehre</strong><br />

in seiner vollen Breite vertreten. Erwünscht sind ein <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt in<br />

römischer Geschichte und Erfahrung in den Hilfswissenschaften. Gefordert werden<br />

die enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Altertumswissenschaften Trier (ZAT)<br />

und dem <strong>Forschung</strong>szentrum „Griechisch-Römisches Ägypten“ sowie eine Beteiligung<br />

an den in Trier unter Mitwirkung des Faches Geschichte sowie des ZAT betriebenen<br />

bzw. geplanten <strong>Forschung</strong>sverbünden.<br />

Die dienstlichen Aufgaben sind in § 48 Hochschulgesetz Rheinland-Pfalz aufgeführt.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 49 Hochschulgesetz Rheinland-Pfalz,<br />

insbesondere sind hervorragende wissenschaftliche Leistungen und<br />

pädagogische Eignung nachzuweisen.<br />

Das Land Rheinland-Pfalz und die Universität Trier vertreten ein Betreuungskonzept,<br />

bei dem eine hohe Präsenz der <strong>Lehre</strong>nden am Hochschulort erwartet wird.<br />

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Universität Trier ist bestrebt, die Zahl ihrer Professorinnen zu erhöhen, und<br />

fordert Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zu einer Bewerbung auf.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,<br />

Schriften verzeichnis, Aufstellung der Lehrveranstaltungen,<br />

Zeugnisse) werden erbeten bis zum 01.10.<strong>2013</strong> an den Dekan<br />

des Fachbereichs III der Universität Trier, Prof. Dr. Uwe Jun,<br />

54286 Trier.<br />

Wir bitten, Bewerbungsunterlagen nicht in Mappen oder Hüllen und auch nur als<br />

unbeglaubigte Kopien vorzulegen, weil diese Unterlagen nicht zurückgeschickt,<br />

sondern nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet werden.<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W 3-Professur für Öffentliches Recht<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Öffentliche Recht in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> vertreten. Ein <strong>Forschung</strong>sinteresse an grundlagenorientierten, internationalen<br />

oder steuerrechtlichen Fragestellungen ist erwünscht. Die Bewerberin /<br />

Der Bewerber sollte auch ein Interesse an der besonderen Ausrichtung der<br />

Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen und den<br />

Profilfeldern der Fakultät (Governance und Responsibility; Innovation und<br />

Verbraucherschutz) niederschlägt. Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer<br />

gewonnen werden, die /der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation<br />

und <strong>Forschung</strong>sorientierung zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

beitragen kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen<br />

Schwerpunktbereiche einbringt.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert.<br />

Sie strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an<br />

und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />

Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung<br />

bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />

bis zum 30. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.


680 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Im Institut für Kunstgeschichte des Fachbereichs 8 - Geschichte/Philosophie<br />

- der Westfälischen Wilhelms-Universität ist im Rahmen des<br />

Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder zur Förderung<br />

der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und<br />

<strong>Forschung</strong> an deutschen Hochschulen (Professorinnenprogramm II)<br />

frühestens zum 01.10.2014 eine<br />

W2-Professur für Kunstgeschichte<br />

mit dem Schwerpunkt Moderne<br />

(vorgezogene Nachfolge Prof. Dr. Werner Jacobsen)<br />

zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Fach Kunstgeschichte<br />

in der <strong>Lehre</strong> in seiner ganzen Breite vertreten. Ein Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong><br />

und <strong>Forschung</strong>stätigkeit liegt in der Moderne (19.-21. Jahrhundert). Eine<br />

angemessene Mitwirkung bei der Selbstverwaltung wird erwartet.<br />

Erfahrung mit der Einwerbung von Drittmitteln ist erwünscht.<br />

Voraussetzung für die Bewerbung sind wissenschaftliche Leistungen,<br />

die im Rahmen einer Juniorprofessur einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Einrichtung<br />

oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Wirtschaft, Verwaltung<br />

oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- und<br />

Ausland erbracht worden sind.<br />

Die WWU Münster tritt für die Geschlechtergerechtigkeit ein und strebt<br />

eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />

Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden<br />

bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt<br />

berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende<br />

Gründe überwiegen.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />

Schriftenverzeichnis, Angaben über die bisherige Lehrtätigkeit,<br />

Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs) sind schriftlich und<br />

elektronisch (als pdf) bis zum 30.09.<strong>2013</strong> zu richten an den<br />

Dekan des Fachbereichs 8 - Geschichte/Philosophie<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Domplatz 20-22 - 48143 Münster<br />

E-Mail: fb8dk@uni-muenster.de<br />

Publikationen bitte nur nach Aufforderung zusenden.<br />

In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist ab sofort eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. W2) für „Biound<br />

Nanosensorik / Hybride Nanostrukturen“<br />

zu besetzen.<br />

Die Nanotechnologie ist zu einem der wichtigsten <strong>Forschung</strong>sfelder moderner<br />

Industriegesellschaften geworden. Nanoskalige Komponenten werden in Zukunft<br />

ubiquitär auf unsere technisierte Gesellschaft und natürliche Umwelt einwirken.<br />

Hieraus resultiert ein weltweit dringender <strong>Forschung</strong>sbedarf bezüglich<br />

der Entwicklung einer begleitenden Nanometrologie. Gerade für dreidimensionale<br />

(3D) nanoskalige Systeme stellt die Abhängigkeit ihrer Funktionalität von<br />

Größe, Form und chemischer Zusammensetzung sowie die Erfassung der komplexen<br />

Wechselwirkungen mit der Umgebung eine große Herausforderung dar.<br />

Schwerpunkt der <strong>Forschung</strong> soll die Analytik und Metrologie 3-dimensionaler<br />

hybrider Bauelemente sein. Mögliche <strong>Forschung</strong>sfelder sind u. a. die hochauf-<br />

<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />

Hochschulgesetzes.<br />

Die TU Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen Technischen<br />

Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur zugeordnet ist.<br />

Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt,<br />

an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich<br />

in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen,<br />

insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH),<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. <br />

Sie unter: http://www.nth-online.org<br />

Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen<br />

deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um<br />

ihre Bewerbung gebeten.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt.<br />

Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />

sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />

das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />

stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />

Dr. Meinhard Schilling, Tel. +49 (0) 531 391-3866.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />

15.09.<strong>2013</strong> an den Dekan der Fakultät für Elektrotechnik,<br />

Informationstechnik, Physik, Herrn Prof.<br />

Dr. Andreas Waag, Technische Universität Braunschweig,<br />

Hans-Sommer-Str. 66, 38106 Braunschweig.<br />

www.uni-muenster.de<br />

Es geht auch<br />

effektiver!<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Akademischer Stellenmarkt


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 681<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W 2-Professur für Musikwissenschaft<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll das gesamte Fachgebiet mit dem<br />

Schwerpunkt Musiktheater / Oper in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />

Lehraufgaben der Stelleninhaberin / des Stelleninhabers sind insbesondere<br />

im BA „Musiktheaterwissenschaft“, im aufeinander bezogenen Master- und<br />

Promotionsstudiengang „Musik und Performance“ sowie im BA „Theater<br />

und Medien“ (Kombifach „Musikwissenschaft“) wahrzunehmen. Erwartet<br />

wird die Mitwirkung in den strategischen Profilfeldern des Struktur- und<br />

Entwicklungsplans STEP 2020+ der Universität Bayreuth, insbesondere in<br />

dem Emerging Field „Kulturbegegnungen und transkulturelle Prozesse“.<br />

Die Professur ist eingebettet in die Fachgruppe Musiktheater und arbeitet<br />

somit eng mit dem <strong>Forschung</strong>sinstitut für Musiktheater (fimt) zusammen.<br />

Berührungspunkte mit der Theater- und Medienwissenschaft sind ebenso<br />

erwünscht wie fächerübergreifende <strong>Forschung</strong>.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung.<br />

Die Universität Bayreuth wurde im Jahre 2010 von der Hertie-Stiftung als<br />

familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

eingestellt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />

Liste der gehaltenen Lehrveranstaltungen, Schriftenverzeichnis) sowie einer<br />

Skizzierung geplanter <strong>Forschung</strong>saktivitäten bis zum 2. 9. <strong>2013</strong> an den<br />

Dekan der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

www.academics.de<br />

Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine innovative und interdisziplinär<br />

ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und<br />

<br />

bietet einen Dual Career Service an.<br />

An der Fakultät I (Philosophische Fakultät) ist am Seminar für Anglistik zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

eine<br />

Universitätsprofessur<br />

(Bes.-Gr. W 2 ÜBesG NRW)<br />

für Anglistik: Literaturwissenschaft<br />

zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach in angemessener Breite vertreten. In der<br />

<strong>Forschung</strong> werden Schwerpunkte in mindestens zwei historischen Kernbereichen der englischen<br />

<br />

Fakultät bzw. der Anglistik erwartet (z. B. Literatur und Medien; Europa; Kinder- und Jugendliteratur;<br />

Raumtheorie). Darüber hinaus sind internationale Kontakte, Erfahrungen mit der Entwicklung und<br />

Betreuung modularisierter Bachelor- und Master-Studiengänge (einschließlich Lehramt) und Erfahrungen<br />

in der Drittmitteleinwerbung erwünscht.<br />

<br />

Bachelor- und Masterstudiengänge als auch auf die literatur-/kulturwissenschaftlichen Anteile in den<br />

Lehramtsstudiengängen.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />

ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die<br />

in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden, umfangreiche<br />

<strong>Lehre</strong>rfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz. Die zusätzlichen wissenschaftlichen<br />

Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />

als wissenschaftliche/-r Mitarbeiterin oder Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />

Die Bereitschaft zur aktiven und konstruktiven Mitwirkung in den Selbstverwaltungsgremien der Universität<br />

wird erwartet.<br />

Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />

<br />

Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />

Auskunft erteilt Frau Universitätsprofessorin Dr. Anja Müller (anja.mueller@anglistik.uni-siegen.de).<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Verzeichnis der Schriften,<br />

Darstellung der bisherigen <strong>Forschung</strong>s- und Lehrtätigkeit, Aufstellung der eingeworbenen Drittmit-<br />

11.09.<strong>2013</strong> unter dem<br />

Stichwort „W2 Anglistik: Literaturwissenschaft“ an das Dekanat der Philosophischen Fakultät,<br />

Universität Siegen, Adolf-Reichwein-Straße 2, 57068 Siegen.<br />

<br />

Announcement of an open position at the Faculty of Informatics,<br />

Vienna University of Technology, Austria<br />

FULL PROFESSOR (TENURED)<br />

of SECURITY<br />

The Vienna University of Technology invites applications for a Full Professor<br />

position (tenured) at the Faculty of Informatics.<br />

<br />

of computer security. He/She should have a comprehensive research agenda,<br />

<br />

successful candidate to establish links to several of the main research areas of<br />

the Faculty of Informatics (Computational Intelligence, Computer Engineering,<br />

Distributed and Parallel Systems, Media Informatics and Visual Computing, as<br />

well as Business Informatics).<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A more detailed announcement and information on how to apply can be found<br />

at: http://www.informatik.tuwien.ac.at/security<br />

Applications should be sent to the Dean of the Faculty of Informatics (Prof.<br />

Dr. Gerald Steinhardt), Erzherzog-Johann-Platz 1/180, A-1040 Vienna, Austria.<br />

Application Deadline: October 20, <strong>2013</strong><br />

So<br />

erreichen<br />

Sie uns<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />

Fax: 0228 / 902 66-90<br />

anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

www.forschung-und-lehre.de


682 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

The Faculty of Biology and BIOSS Centre for Biological Signalling Studies at<br />

the Albert-Ludwigs-University Freiburg invite applications for a<br />

Full Professorship (W3) in Integrative Signalling Research<br />

We are looking for candidates with outstanding international reputation and<br />

experience that work at the interface of Biology with one of the following<br />

fields: medicine, physics, chemistry or engineering to gain an integrated view<br />

of signal transduction systems. Candidates from the fields of Cancer<br />

Research, Cell and Developmental Biology, Immunology, Neurobiology and<br />

Plant Sciences are encouraged to apply. Close interactions and cooperations<br />

with the established research centres in Freiburg will be<br />

appreciated. In teaching, it is expected that the candidate will design a<br />

concept to impart knowledge in the curricula of the B.Sc., M.Sc. and teacher<br />

training program in Biology.<br />

The position will be initially funded by the Excellence Initiative of the German<br />

Federal and State Governments. Sustainable funding of the professorship<br />

including scientific and technical personnel is guaranteed. State-of-the art<br />

laboratory space will be available in direct proximity to modern core facilities<br />

(light and super-resolution imaging, proteomics, metabolomics).<br />

For further information please visit the BIOSS homepage: www.bioss.unifreiburg.de<br />

or the homepage of the Faculty of Biology www.biologie.unifreiburg.de<br />

Deadline for applications is 30.09.<strong>2013</strong>. Complete applications along with all<br />

pertinent documents (only in electronic form as one single pdf) should be<br />

addressed to the Dean of the Faculty of Biology, Schänzlestr. 1, D-79104<br />

Freiburg, Email: dekanat@biologie.uni-freiburg.de<br />

The University of Freiburg is an equal opportunity employer. Applications of<br />

women are strongly encouraged. Handicapped candidates with equivalent<br />

qualifications will be given preference.<br />

Applicants should include the form for professorship (download on<br />

www.bioss.uni-freiburg.de/cms/positions )<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W 3-Professur für Bürgerliches Recht und<br />

Zivilverfahrensrecht<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Bürgerliche Recht und das Zivilverfahrensrecht<br />

in der gesamten Breite in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />

Der Ausweis in einem weiteren Fach wäre von Vorteil. Die Bewerberin / Der<br />

Bewerber sollte auch ein Interesse an der besonderen Ausrichtung der<br />

Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen und den<br />

von der Fakultät besonders unterstützten Profilfeldern der Universität<br />

(Governance und Responsibility; Innovation und Verbraucherschutz) niederschlägt.<br />

Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer gewonnen<br />

werden, die / der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation und <strong>Forschung</strong>sorientierung<br />

zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beitragen<br />

kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen Schwerpunktbereiche<br />

einbringt.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />

bis zum 18. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

RESSOURCENUNIVERSITÄT MIT PROFIL<br />

q Die TU Bergakademie Freiberg widmet sich<br />

einer nachhaltigen und effizienten Energie- und<br />

Rohstoffwirtschaft. Rund um die Erkundung,<br />

Gewinnung, Aufbereitung, Veredelung und das<br />

Recycling von Rohstoffen wird an der deutschen<br />

Ressourcenuniversität geforscht.<br />

q Die vier Kernfelder – GEO, MATERIAL,<br />

ENERGIE, UMWELT – geben ihr ein einmaliges<br />

und unverwechselbares Profil. Auf diesen Gebieten<br />

arbeiten Wissenschaftler und Studenten aller<br />

Fachbereiche praxisorientiert zusammen. Starke<br />

Partner an ihrer Seite sind dabei Unternehmen<br />

und Firmen in Deutschland, Europa und weltweit.<br />

q In Rankings gilt Freiberg als idealer Ort<br />

für zielstrebige Studenten. Ihre <strong>Forschung</strong>sstärke<br />

garantiert in den natur-, ingenieur- und<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen<br />

eine Ausbildung auf höchstem Niveau.<br />

Freiberger Specials – nachhaltig, glänzend, neu<br />

http://tu-freiberg.de


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 683<br />

THE FACULTY OF BIOLOGY AND MEDICINE OF THE UNIVERSITY OF<br />

LAUSANNE, SWITZERLAND AND THE UNIVERSITY MEDICAL CENTRE<br />

OF LAUSANNE (CHUV) INVITE APPLICATIONS FOR THE POSITION OF :<br />

ASSOCIATE PROFESSOR,<br />

SENIOR PHYSICIAN<br />

IN THE SERVICE OF OTORHINOLARYNGOLOGY,<br />

HEAD AND NECK SURGERY,<br />

RESPONSIBLE FOR PAEDIATRIC<br />

OTORHINOLARYNGOLOGY<br />

The successful candidate will be responsible for :<br />

• Heading the Unit of Paediatric Otorhinolaryngology (ORL)<br />

in the Children’s Hospital (Hôpital de l’enfance, HEL) and<br />

the CHUV in Lausanne.<br />

• Developing an experimental and/or clinical research programme<br />

in Paediatric ORL.<br />

• Working in close collaboration with the Cochlear Implant<br />

Centre of the Romandie (Centre romand d’implants<br />

cochléaires, CRIC).<br />

• Taking calls for the Service.<br />

• Organising all aspects of the pre- and postgraduate training<br />

in the field.<br />

The candidate must :<br />

• Have a Swiss Medical Association (FMH) specialty degree in<br />

ORL or equivalent.<br />

• Possess an academic title (Privat-Docent or equivalent).<br />

• Have a large clinical experience in all fields of ORL, especially<br />

Paediatric ORL.<br />

• Be able to conduct a research programme supported by<br />

external funding.<br />

• Have a demonstrated capacity for interdisciplinary collaboration<br />

and networking.<br />

• Have a good knowledge of French or the ability to acquire<br />

it quickly.<br />

The job description as well as a description of the Service are<br />

available on http://www.unil.ch/fbm/page64812.html. Further<br />

information may be obtained from<br />

Prof. Bourhis (Jean.Bourhis@chuv.ch), chairman of the search<br />

committee.<br />

The applications, in English, will include the curriculum vitae, the<br />

list of publications with a copy of the five most relevant ones, a list<br />

of third party funding, the surgical catalogue, a brief statement of<br />

the research programme and teaching experience and a copy of<br />

diplomas. They should be sent by October 31 st , <strong>2013</strong> to<br />

www.unil.ch/iafbm/application.<br />

Seeking to promote an equitable representation of men and women among its<br />

staff, the University encourages applications from women.<br />

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist aus der<br />

Fusion von Universität Karlsruhe und <strong>Forschung</strong>szentrum<br />

Karlsruhe hervorgegangen. Damit entstand eine deutschlandweit<br />

einmalige Institution, in der die Missionen einer<br />

Universität und eines <strong>Forschung</strong>szentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

vereint sind. Mit 9.000 Mitarbeitern<br />

zählt das KIT zu den weltweit größten <strong>Forschung</strong>s- und<br />

<strong>Lehre</strong>inrichtungen.<br />

An der Fakultät für Informatik am Karlsruher Institut für<br />

Technologie ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W3-Professur für Informationsrecht<br />

für technische Systeme unter<br />

besonderer Berücksichtigung<br />

der Rechtsinformatik<br />

zu besetzen.<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> der ausgeschriebenen Professur sollen<br />

sich rechtsgebietsübergreifend mit den informationsrechtlichen<br />

Fragestellungen IKT-gestützter technischer Systeme<br />

befassen, wie sie sich z. B. - jedoch nicht ausschließlich -<br />

bei der Gestaltung von Energieinformationsnetzen, multimodalen<br />

Verkehrssystemen oder Systemen des Cloud<br />

Computing ergeben. Die technische Implementierung<br />

normativer Vorgaben soll darüber hinaus mit den Methoden<br />

der Rechtsinformatik in enger interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit insbesondere mit Informatikern und<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftlern erfolgen.<br />

Gesucht wird eine hervorragend ausgewiesene Persönlichkeit,<br />

die sich herausgefordert fühlt, technische Systeme<br />

mit zu gestalten und die dieses Gebiet in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> vertritt.<br />

Eine Habilitation oder eine vergleichbare wissenschaftliche<br />

Leistung sowie didaktische Eignung werden vorausgesetzt.<br />

Einschlägige Drittmittelaktivitäten sind erwünscht,<br />

ebenso wie das Interesse an interdisziplinärer <strong>Forschung</strong><br />

im KIT.<br />

Das KIT strebt die Erhöhung des Anteils an Professorinnen<br />

an und begrüßt deshalb die Bewerbung von Frauen.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Es gelten<br />

die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 47 LHG.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,<br />

wissenschaftlicher Werdegang, Schriftenverzeichnis) sind<br />

bis zum 15. August <strong>2013</strong> schriftlich und elektronisch zu<br />

richten an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT),<br />

Dekan der Fakultät für Informatik, 76128 Karlsruhe<br />

(schriftlich) und dekanat@informatik.kit.edu (elektronisch).<br />

KIT - Universität des Landes Baden-Württemberg und<br />

nationales <strong>Forschung</strong>szentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

„Man muss Glück<br />

teilen, um es zu<br />

multiplizieren.“<br />

Marie von Ebner-Eschenbach<br />

Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei)<br />

Spendenkonto: 22222 00000<br />

BLZ: 430 609 67, GLS-Bank<br />

www.sos-kinderdoerfer.de


684 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Am Bayerischen Geoinstitut der Universität Bayreuth<br />

ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W2-Professur<br />

für Geodynamische Modellierung<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit, befristet auf fünf Jahre, zu besetzen. Die<br />

anschließende Übernahme der Stelleninhaberin /des Stelleninhabers in das<br />

Beamtenverhältnis auf Lebenszeit ist bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />

und einer erfolgreichen Gesamtevaluierung möglich.<br />

Gesucht wird ein herausragende Wissenschaftlerin / ein herausragender<br />

Wissenschaftler für die Entwicklung eines unabhängigen und weltweit sichtbaren<br />

<strong>Forschung</strong>sprogramms in geodynamischer Modellierung oder einem<br />

ähnlichen Gebiet der Geophysik der festen Erde. Mögliche Kandi daten und<br />

Kandidatinnen sollten über ein hohes Maß an Erfahrung in numerischen Methoden<br />

zur Erforschung der Entstehung, der Dynamik und der Evolution der<br />

Erde und anderer Planeten verfügen.<br />

Das Bayerische Geoinstitut untersucht die Chemie, Struktur und Dynamik<br />

der Erde und der Planeten. Die Bewerberin / Der Bewerber soll eng mit den<br />

Kolleginnen und Kollegen am Geoinstitut und anderen Bereichen der<br />

Universität Bayreuth zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird der Aufbau<br />

von nationalen und internationalen Kooperationen erwartet.<br />

Die Einwerbung von Drittmitteln aus nationalen und internationalen Quellen<br />

sowie der Aufbau einer dynamischen Arbeitsgruppe mit jungen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern wird erwartet. Eine Beteiligung an der<br />

<strong>Lehre</strong>, insbesondere für Master-Studierende und Doktorandinnen und<br />

Doktoranden gehört zu den Dienstaufgaben.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />

2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

eingestellt.<br />

Bewerbungen mit Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnissen, Angaben zur<br />

bisherigen Lehrtätigkeit und einer Skizze geplanter <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

werden erbeten bis zum 6. 9. <strong>2013</strong> an die Dekanin der Fakultät für Biologie,<br />

Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth.<br />

Im Fachbereich 5:Erziehungswissenschaften am Campus Landau ist<br />

am Institut für Erziehungswissenschaft / Philosophie zum nächst<br />

möglichen Zeitpunkt eine unbefristete<br />

Professur (W2) für Erziehungswissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Theorie Pädagogischen Handelns<br />

zu besetzen.<br />

Aufgabenschwerpunkte:<br />

Mit der Einrichtung dieser Professur verfolgt der Fachbereich die<br />

Strategie, in der <strong>Forschung</strong> eigenständige Beiträge zur Theorie<br />

und Empirie pädagogischen Handelns in außerschulischen Handlungsfeldern<br />

zu fördern. Gewünscht sind Beiträge insbesondere<br />

mit Blick auf die im BA- und im MA-Studiengang Erziehungswissenschaft<br />

vertretenen Handlungsfelder (Betriebspädagogik/<br />

Personalentwicklung, Pädagogik der frühen Kindheit sowie Sonderpädagogik)<br />

und auf zentrale pädagogische Handlungsformen<br />

(z. B. Beraten, Erziehen, <strong>Lehre</strong>n, Organisieren). Erwartet wird die<br />

Mitarbeit in einer der <strong>Forschung</strong>sprofillinien des Fachbereichs<br />

(Bildungsprozesse im Kontext von Organisationen, Erziehung und<br />

Bildung unter Bedingungen der Heterogenität, Normativität in<br />

Wissenschaft und Lebenswelt), die Bereitschaft zu interdisziplinärer<br />

<strong>Forschung</strong> sowie zur Einwerbung von kompetitiven Drittmitteln.<br />

Die <strong>Lehre</strong> erfolgt in erster Linie in Modulen zum<br />

pädagogischen Handeln des BA- und des MA-Studiengangs<br />

Erziehungswissenschaft.<br />

Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter<br />

der Kennziffer 60/<strong>2013</strong> der Homepage der Universität Koblenz-<br />

Landau. Bewerber/-innen senden ihre Bewerbung mit den Unterlagen<br />

bis zum 15.09.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer an den<br />

Präsidenten der Universität Koblenz-Landau<br />

Präsidialamt • Rhabanusstraße 3 • 55118 Mainz<br />

www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen<br />

Hochschulen<br />

im<br />

Blick<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 685<br />

UNIVERSITÄT BASEL<br />

An der Juristischen Fakultät der Universität Basel sind auf<br />

das Herbstsemester 2014 oder nach Vereinbarung zwei<br />

Assistenzprofessuren ohne Tenure Track zu besetzen:<br />

Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der<br />

TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine<br />

Professur (W3) „Energieinformationsnetze<br />

und -systeme“<br />

(Kenn.-Nr. 271)<br />

zu besetzen.<br />

Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene<br />

Beteiligung an der Grundlagenausbildung.<br />

Die Schwerpunkte in der <strong>Forschung</strong> sollen auf mehr als einem der<br />

folgenden Gebiete liegen:<br />

• Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und<br />

-nutzung<br />

• Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration<br />

Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung<br />

• Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netz -<br />

komponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte<br />

• Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energie -<br />

informationssysteme<br />

• Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte<br />

• Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze<br />

und -systeme<br />

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine<br />

ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente<br />

wissenschaftliche Arbeitsergebnisse.<br />

Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der<br />

oben genannten <strong>Forschung</strong>sgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine<br />

mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energie -<br />

versorgung oder in der außeruniversitären <strong>Forschung</strong> ist erwünscht.<br />

Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und<br />

Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere<br />

muss die <strong>Forschung</strong> in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik<br />

und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Infor -<br />

mationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an<br />

<strong>Forschung</strong>sschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber<br />

hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung.<br />

Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis<br />

mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die<br />

W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung<br />

verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem<br />

Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt<br />

werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61<br />

und 62 Hessisches Hochschulgesetz.<br />

Max Geldner Assistenzprofessur<br />

für Gesundheits- und Spitalrecht<br />

(im öffentlichen Recht)<br />

sowie eine<br />

FAG Assistenzprofessur<br />

Ethik und Recht (im Strafrecht)<br />

Stellenbeschrieb<br />

Die auf 5 Jahre befristeten Assistenzprofessuren sind als<br />

Nachwuchsstellen konzipiert und dienen dem Ausbau des<br />

Schwerpunkts Life Sciences-Recht in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

an der Juristischen Fakultät der Universität Basel. Die Stellen<br />

ermöglichen es der Inhaberin/dem Inhaber, sich in den<br />

genannten Bereichen wissenschaftlich weiter zu qualifizieren<br />

und zu profilieren.<br />

Aufgabenbereiche<br />

• <strong>Forschung</strong> in den genannten Bereichen<br />

• Lehrverpflichtung von 4 Wochenstunden pro Semester<br />

Anforderungen<br />

Doktorat; wissenschaftliche und didaktische Eignung.<br />

Anstellungsbedingungen<br />

Die Anstellungsbedingungen richten sich nach der Personalund<br />

Gehaltsordnung der Universität Basel.<br />

Bewerbungen sind bis 16.09.<strong>2013</strong> einzureichen.<br />

Informationen bezüglich der einzureichenden Dokumente<br />

sind auf der Homepage http://ius.unibas/Fakultätsverwaltung/<br />

Bewerbungen abrufbar.<br />

Wir bitten Sie, die Unterlagen (ausschliesslich in Form von<br />

4 PDF-Files – wie im Leitfaden beschrieben) an<br />

dekanat-ius@unibas.ch zu senden.<br />

Die Universität Basel ist bestrebt, den Frauenanteil bei den<br />

Professuren zu erhöhen, und ist deshalb an Bewerbungen<br />

von Frauen besonders interessiert.<br />

Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />

Prof. Dr. Herbert Zech, lstzech-ius@unibas.ch.<br />

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />

sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />

Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />

gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag<br />

für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den<br />

Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik,<br />

Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: dekan@etit.tu-darmstadt.de,<br />

zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />

Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150,<br />

E-Mail: ralf.steinmetz@kom.tu-darmstadt.de<br />

Bewerbungsfrist: 30.09.<strong>2013</strong><br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

2. Quartal <strong>2013</strong><br />

Verbreitete Auflage: 30.740<br />

IVW geprüft


686 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

An der Universität der Bundeswehr München wird die Fakultät für Pädagogik unter dem angedachten Namen<br />

Fakultät für Humanwissenschaften neu ausgerichtet.<br />

Im Rahmen des bisher in der Fakultät bestehenden Studiengangs Bildungswissenschaft (Bachelor/Master) wird in<br />

den Schwerpunkten interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung geforscht und gelehrt. Der ebenfalls in der<br />

Fakultät bereits eingeführte Studiengang Sportwissenschaft (Bachelor/Master) wird künftig auch mit sportpsychologischem<br />

Schwerpunkt angeboten. Neu eingegliedert in die Fakultät werden die Studiengänge Psychologie (Bachelor)<br />

und Klinische Psychologie (Master).<br />

Der neu einzuführende Studiengang Psychologie wird mit den bereits bestehenden Studiengängen, Bildungswissenschaft<br />

und Sportwissenschaft, eng vernetzt. Zwischen den Studiengängen sollen Schnittpunkte hergestellt werden<br />

und gegenseitige ECTS-Transferleistungen möglich sein. Die interdisziplinäre Vernetzung entspringt der humanwissenschaftlichen<br />

Schwerpunktsetzung der Fakultät.<br />

Über die neuen Studienprogramme werden an der Universität der Bundeswehr München zugleich neue <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

installiert: Diese bezeichnen die bundeswehrbezogenen Themenkreise Einsatz und Begleitung im<br />

Einsatz sowie Traumaforschung und Stressbewältigung aus dem psychotherapeutisch-klinischen und sportpsychologischen<br />

Blickwinkel heraus.<br />

Vor diesem Hintergrund sind in der Fakultät für Pädagogik an der Universität der Bundeswehr München folgende<br />

Professuren zu besetzen:<br />

W3-Universitätsprofessur für Klinische Psychologie:<br />

Trauma und Krisenbewältigung<br />

- zu besetzen zum 1. Oktober 2014 -<br />

Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das Fach in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> in der gesamten<br />

Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten. Neben hervorragender <strong>Forschung</strong> wird<br />

ambitionierte <strong>Lehre</strong> im Bereich der klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden und<br />

<br />

für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet. Der Bewerber/Die Bewerberin soll die<br />

Approbation als psychologische/-r Psychotherapeut/-in erworben haben und über mehrjährige klinische Erfahrung<br />

verfügen.<br />

W2-Universitätsprofessur für Klinische und<br />

Biologische Psychologie<br />

- zu besetzen zum 1. Oktober 2014 -<br />

Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das Fach in der <strong>Lehre</strong> in der gesamten Breite<br />

mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten und in der <strong>Forschung</strong> in mindestens zwei der<br />

nachfolgend genannten Gebiete ausgewiesen sein:<br />

- biologische Grundlagen der Psychologie,<br />

- Prävention und Intervention,<br />

<br />

Neben hervorragender <strong>Forschung</strong> wird ambitionierte <strong>Lehre</strong> im Bereich der klinischen und biologischen Psychologie<br />

einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden vorausgesetzt. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsvoller<br />

Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet.<br />

Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen, einschlägige Publikationen<br />

in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Der Bewerber/Die Bewerberin ist an<br />

internationalen <strong>Forschung</strong>skooperationen beteiligt. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung<br />

sowie beim Aufbau der neuen Studiengänge wird erwartet.<br />

<br />

Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächer-<br />

studium plus ergänzt.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich<br />

nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das<br />

50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissen-<br />

<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Besetzung der W3-Professur für Allgemeine Psychologie, der W2-Professur für Entwicklungs- und Gesundheitspsychologie<br />

sowie der W3-Professur für Differentielle und Diagnostische Psychologie ist bereits veranlasst.<br />

Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 13. September <strong>2013</strong> als vertrauliche Personalsache an die<br />

Dekanin der Fakultät für Pädagogik der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Akademischer Stellenmarkt ......<br />

Cartoon: Meissner


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 687<br />

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) ist ein<br />

An-Institut der Universität Potsdam. Mit seiner in Deutschland einzigartigen<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

W3-Professur für Algorithmen Engineering<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

-<br />

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<br />

<br />

-<br />

<br />

Bewerbungen sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />

an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />

Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />

<br />

<br />

Die vollständige Stellenausschreibung<br />

finden<br />

Sie unter:<br />

www.uni-potsdam.de<br />

/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />

...... ermöglicht eine bessere Stellenbesetzung.


688 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

In der Philosophischen Fakultät II<br />

der Universität Würzburg ist am<br />

Institut für Psychologie zum<br />

nächstmöglichen Termin die Stelle<br />

Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär<br />

ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und<br />

<br />

bietet einen Dual Career Service an.<br />

An der Fakultät I (Philosophische Fakultät) ist am Seminar für Anglistik zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

eine<br />

Universitätsprofessur<br />

(Bes.-Gr. W 3 ÜBesG NRW)<br />

für Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach in seiner vollen Breite vertreten. In der<br />

<strong>Forschung</strong> werden Schwerpunkte in mindestens zwei literatur- bzw. kulturhistorischen Kernbereichen<br />

der amerikanistischen Literaturwissenschaft sowie einem weiteren, interdisziplinären<br />

<br />

Kulturtheorie; Film; Globalisierung und Transnationalismus; Medienwissenschaft, -theorie oder<br />

-ästhetik). Darüber hinaus werden internationale Kontakte sowie Erfahrungen mit der erfolgreichen<br />

Einwerbung von Drittmitteln erwartet. Erfahrungen mit der Entwicklung und Betreuung<br />

modularisierter Bachelor- und Master-Studiengänge (einschließlich Lehramt) sind erwünscht.<br />

chen<br />

Bachelor- und Masterstudiengänge als auch auf die literatur-/kulturwissenschaftlichen Anteile<br />

in den Lehramtsstudiengängen.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />

ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die<br />

in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden, umfangreiche<br />

<strong>Lehre</strong>rfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz. Die zusätzlichen wissenschaftlichen<br />

Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />

als wissenschaftliche/-r Mitarbeiterin oder Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />

Die Bereitschaft zur aktiven und konstruktiven Mitwirkung in den Selbstverwaltungsgremien der Universität<br />

wird erwartet.<br />

Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />

<br />

Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />

Auskunft erteilt Frau Universitätsprofessorin Dr. Anja Müller (anja.mueller@anglistik.uni-siegen.de).<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Verzeichnis der Schriften,<br />

Darstellung der bisherigen <strong>Forschung</strong>s- und Lehrtätigkeit, Aufstellung der eingeworbenen Dritt-<br />

11.09.<strong>2013</strong> unter<br />

dem Stichwort „W3 Professur Amerikanistik“ an das Dekanat der Philosophischen Fakultät,<br />

Universität Siegen, Adolf-Reichwein-Straße 2, 57068 Siegen.<br />

<br />

einer Universitätsprofessorin/eines Universitätsprofessors<br />

für Experimentelle Klinische Psychologie<br />

(BesGr. W2)<br />

zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Fachgebietes in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> im Bachelor/Masterstudiengang Psychologie. In der <strong>Forschung</strong> wird eine<br />

Mitwirkung an bestehenden <strong>Forschung</strong>sverbünden (Graduiertenkolleg, Forschergruppe,<br />

Sonderforschungsbereich) erwartet. Der eigene <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

sollte deutliche Bezüge zur experimentellen klinischen Psychologie<br />

haben. Wünschenswert wäre eine Mitwirkung an <strong>Forschung</strong>sprojekten mittels<br />

virtueller Realität; eine Power-Wall und ein Cave-Labor sind vorhanden (siehe<br />

http://www.psychologie.uni-wuerzburg.de/psy1/cs/index.html).<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />

Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />

wissenschaftlicher Leistungen, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur<br />

oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können. Zum Zeitpunkt der<br />

Ernennung darf das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet sein (Ausnahmen sind in<br />

dringenden Fällen gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />

Die Berufung erfolgt im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von 6 Jahren<br />

(gem. Art. 8 Abs. 2 Satz 1 BayHSchPG). Bei Vorliegen der entsprechenden<br />

Voraussetzungen, insbesondere bei positiver Evaluation der fachlichen, pädagogischen<br />

und persönlichen Eignung, besteht die Möglichkeit, ein Beamtenverhältnis<br />

auf Zeit nach frühestens drei Jahren in ein Beamtenverhältnis auf<br />

Lebenszeit umzuwandeln (Art. 8 Abs. 2 Satz 5 BayHSchPG). In besonderen<br />

Ausnahmefällen und bei herausragender Qualifikation kann auch eine unmittelbare<br />

Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit erfolgen.<br />

Die Universität misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden<br />

große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein entsprechendes<br />

Engagement.<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

ausdrücklich um ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen sind in schriftlicher und elektronischer Form<br />

mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden,<br />

Schriftenverzeichnis) bis zum 16. September <strong>2013</strong> an den<br />

Dekan der Philosophischen Fakultät II, Wittelsbacherplatz 1,<br />

Zer i i a ei<br />

00<br />

au<br />

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erech<br />

e<br />

97074 Würzburg, einzureichen. Zwingend erforderlich ist es,<br />

hoch chu<br />

e<br />

einen Erfassungsbogen auszufüllen und unbedingt als Word-<br />

Dokument per E-Mail (f-phil2@uni-wuerzburg.de) an das<br />

Dekanat zu senden.<br />

Bitte beachten Sie hierzu die Hinweise für Berufungsverfahren<br />

auf unserer Internetseite:<br />

http://www.phil2.uni-wuerzburg.de/fakultaet/dekanat/ausschreibungen/<br />

Ohne<br />

<strong>Forschung</strong><br />

kein<br />

Fortschritt<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 689<br />

Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands größte<br />

private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mechatronik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre<br />

Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt,<br />

gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium.<br />

Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend<br />

ausgeschriebenen Professuren.<br />

Professur „Software Engineering“<br />

Professur „Digitale Medien“<br />

Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende<br />

Vertretung des jeweiligen Fachs in der <strong>Lehre</strong>, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium, die<br />

Durchführung der Prüfungsvorbereitung und die tutorielle Betreuung der Studierenden. Ferner wirken Sie mit bei der<br />

Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der angewandten<br />

<strong>Forschung</strong>.<br />

Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der Informatik oder einer vergleichbaren Studienrichtung<br />

nehmen Sie in beiden ausgeschriebenen Bereichen ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt<br />

bei der Professur Software Engineering liegt in den Fachgebieten Datenstrukturen, Algorithmen, Programmierung und<br />

Software Engineering. Die Professur Digitale Medien beinhaltet die Bereiche Mediendesign, -produktion und -technik.<br />

Gern können Sie auch Ihre fachspezifischen Kenntnisse z. B. aus den Bereichen App-Entwicklung, Game-Design oder<br />

E-Learning einbringen.<br />

Wir suchen das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie über eine ausgeprägte Serviceorientierung verfügen, Ihnen die Arbeit<br />

mit Studierenden große Freude bereitet und Sie idealerweise den Einsatz moderner Hochschuldidaktik bereits praktiziert<br />

haben. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich strukturiert<br />

und zielorientiert vorzugehen. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein,<br />

Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule.<br />

Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen<br />

Hochschule, eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />

und überzeugende soziale Leistungen.<br />

Interessiert?<br />

Dann möchten wir Sie gern kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe des nächstmöglichen<br />

Einstellungstermins an:<br />

Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Deicke<br />

Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt<br />

Praesident@wb-fernstudium.de<br />

www.wb-fernstudium.de


RZ<br />

Was wir bieten:<br />

PRO & CONTRA<br />

690 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Zertifikat seit 2006<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule<br />

Die Naturwissenschaftliche Fakultät besetzt im Department Mathematik zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt eine<br />

W1-Juniorprofessur<br />

für Optimierung von Energiesystemen<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit zunächst für die Dauer von drei Jahren. Nach positiver<br />

Evaluierung ist eine Verlängerung auf insgesamt sechs Jahre vorgesehen.<br />

Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin hat das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

angemessen zu vertreten. Die Stelle ist am Energie Campus Nürnberg (EnCN)<br />

angesiedelt und soll dort Kompetenzen in der Modell- und Methodenentwicklung von<br />

Optimierungsproblemen einbringen. Erwartet wird eine inhaltliche Verankerung der<br />

<strong>Forschung</strong>saktivitäten innerhalb der Mathematik mit einem nachgewiesenen Interesse<br />

für interdisziplinäre Fragestellungen im Energiekontext.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />

Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der<br />

Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder<br />

nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in oder<br />

als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase<br />

zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben.<br />

Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement<br />

zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur<br />

intensiven Betreuung der Studierenden.<br />

Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form<br />

von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich<br />

begrüßt. Die FAU trägt das Zertifikat ‚audit familiengerechte hochschule‘ und bietet<br />

Unterstützung für Dual-Career-Paare an.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (CV, Schriftenverzeichnis, <strong>Lehre</strong>rfahrung,<br />

Drittmitteleinwerbungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden, jedoch<br />

keine Sonderdrucke) werden bis zum 30. September <strong>2013</strong> an den Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der FAU, Universitätsstraße 40, 91054 Erlangen, erbeten.<br />

www.fau.de<br />

Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />

kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Universität Bayreuth ist am Geographischen<br />

Institut der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften ab sofort die<br />

W3-Professur<br />

für Sozial- und Bevölkerungsgeographie<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll durch möglichst breit aufgestellte <strong>Forschung</strong>saktivitäten<br />

in der Sozialgeographie sowie <strong>Lehre</strong>rfahrungen in beiden<br />

Bereichen – der Sozial- und der Bevölkerungsgeographie – ausgewiesen<br />

sein. Gesucht wird eine forschungsaktive, in die aktuellen Theoriedebatten<br />

eingebundene Persönlichkeit mit einem ausgeprägten regionalen <strong>Forschung</strong>sprofil,<br />

empirischer Methodenkompetenz, erfolgreichem Projekt management<br />

und einem überzeugenden Lehrkonzept für die am Geographischen Institut<br />

angebotenen Studiengänge. Erwartet werden Erfahrungen in der Lehramtsausbildung,<br />

Interesse an Arbeiten in der Region und die Bereitschaft zur<br />

Beteiligung an einem der profilbildenden <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der<br />

Universität Bayreuth.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />

an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />

BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />

(Universität / Stellenangebote).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />

2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />

eingestellt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der<br />

wissen schaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen;<br />

auch in digitaler Form als PDF-Datei) werden bis zum 28. 8. <strong>2013</strong> an die<br />

Dekanin der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der<br />

Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

Image-/<br />

Stellenanzeige<br />

Gestaltung: www.kateroho.de<br />

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ZAUBERN.<br />

www.forschung-und-lehre.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

Die Fachhochschule Münster ist bundesweit eine der größten Hochschulen für Angewandte<br />

Wissenschaften. Auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> nimmt sie eine Spitzenposition ein und zeichnet<br />

sich durch ihre bedarfsgerechte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbildung aus. Für die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> der Hochschule ist folgende<br />

W 2-Professur zu besetzen:<br />

Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />

20. Jahrgang | 7,– $<br />

6 |13<br />

Kombinieren Sie Imageanzeige und Stellenausschreibung(en)<br />

in einer attraktiven Duo-Anzeige.<br />

REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Rehabilitationswissenschaften in <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen des Fachbereichs Pflege und Gesundheit, welche auf die<br />

Gesundheitsfachberufe in der Pflege, Physiotherapie und Logopädie sowie die entsprechende<br />

Berufspädagogik ausgerichtet sind, vertritt. Im Focus steht die Vermittlung der ICF in den<br />

Streit<br />

theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in die Praxis. Unterstützt durch ein breites<br />

didaktisches Fortbildungsangebot qualifizieren Sie sich in der <strong>Lehre</strong> und erproben neue Lehr-<br />

und Lernformen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung wird vorausgesetzt.<br />

Unsere Anforderungen:<br />

Konflikte<br />

in der<br />

Wissenschaft<br />

kultur ?<br />

Neben einem abgeschlossenen Studium und einer Promotion sind mehrjährige praktische<br />

Erfahrungen im multiprofessionellen Rehabilitationsteam unerlässlich. Idealerweise verfügen<br />

Sie über aktuelle Projektleitungserfahrungen in der empirischen Versorgungsforschung.<br />

| ab Seite 448<br />

ZAUBERTINTE Wir suchen Sie für eine Professur. Ob mit Kreide<br />

Die Stelle bietet Ihnen Freiraum für die fachliche Auseinandersetzung mit innovativen Themen<br />

kreativen Umfeld dürfen Ideen überall entstehen.<br />

in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, berufliche Sicherheit, zeitliche Flexibilität und familienfreundliche<br />

an die Tafel, ins Notebook getippt, auf der Serviette skizziert... in unserem<br />

Rahmenbedingungen. Es gibt am Fachbereich Pflege und Gesundheit zahlreiche Möglichkeiten,<br />

Trennung von<br />

Betreuung und<br />

Begutachtung ?<br />

| ab Seite 462<br />

INTERVIEW MIT<br />

BIRGITTA WOLFF<br />

initiativ tätig zu werden und die Weiterentwicklung des Fachbereichs mitzugestalten. Sie können<br />

Prioritäten statt<br />

Mehltau<br />

| ab Seite 464<br />

BEAMTEN-<br />

VERSORGUNG<br />

<strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelprojekte akquirieren und kooperative Promotionen betreuen.<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Altersgeld statt<br />

Pension ?<br />

| ab Seite 476<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 501<br />

Die Fachhochschule Münster möchte auch im Bereich von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Frauenanteil<br />

erhöhen und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />

Die Fachhochschule Münster sucht Sie für eine Professur. Einfach zauberhaft: Freiheit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>, vielfältiges<br />

Aufgabenspektrum, hoher Grad an Selbstbestimmung, individuelle Schwerpunktsetzung, flexible Arbeitszeiten, Sicherheit des<br />

Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Arbeitsplatzes, gute Einstellungschancen. Bewerben Sie sich bei uns! www.fh-muenster.de/professur<br />

Die gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen finden Sie unter:<br />

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• Mit einer doppelseitigen Anzeige (B 420 x H 297)<br />

erzielen Sie intensive Aufmerksamkeit für Ihre Stellenausschreibung(en),<br />

und für Ihre Hochschule<br />

Wenn Sie diese Aufgabe reizt, senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />

Präsidentin der Fachhochschule Münster<br />

Kennzeichen: Flg<br />

Hüfferstr. 27<br />

D-48149 Münster<br />

• Die Stellenausschreibungen erscheinen automatisch auch online auf academics.de und forschung-und-lehre.de<br />

• Die Gestaltung Ihrer Image-/Stellenanzeige übernimmt auf Wunsch eine erfahrene Agentur<br />

• Der Preis inkl. Grafik/Layout beträgt 3.700 Euro zzgl. 19 % MwSt.<br />

Sie haben Fragen zu unserem Angebot? Rufen Sie uns an unter 0228/902 66-23 bzw. -59 oder schicken Sie uns eine<br />

E-Mail an: anzeigen@forschung-und-lehre.de.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 691<br />

Die JADE Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:<br />

In Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren derzeit<br />

rund 7000 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben.<br />

180 Professorinnen bzw. Professoren betreuen sie dabei<br />

persönlich und individuell. Die Jade Hochschule fördert eigenverantwortliches<br />

und praxisorientiertes Lernen, kritisches<br />

Denken und die Entwicklung unkonventioneller Lösungen.<br />

Akademische Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von<br />

Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule<br />

engagiert sich aktiv für Chancengleichheit.<br />

Professur (BesGr. W2)<br />

Ingenieurvermessung und<br />

industrielle Messtechnik<br />

(Kennziffer BG14/1-FL)<br />

An der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth ist im<br />

Fachbereich Bauwesen und Geoinformation am Studienort Oldenburg<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorgenannte Stelle zu besetzen.<br />

Die Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll Lehrveranstaltungen<br />

aus dem Gebiet der Ingenieurvermessung und der industriellen<br />

Messtechnik gestalten und durchführen. Dabei sollen hauptsächlich<br />

Module in den Bachelor-Studiengängen „Angewandte Geodäsie“<br />

und „Geoinformatik“ und im Master-Studiengang „Geodäsie und<br />

Geoinformatik“ angeboten werden. Daneben wird die Fähigkeit und<br />

Bereitschaft erwartet, Grundlagenfächer in diesen und in den<br />

übrigen Bachelor- und Master-Studiengängen des Fachbereichs<br />

Bauwesen und Geoinformation zu übernehmen sowie an der<br />

akademischen Selbstverwaltung aktiv mitzuwirken. Die <strong>Forschung</strong>sinteressen<br />

sollen durch Projekte und Technologietransfer in die<br />

Arbeit der Hochschulinstitute eingebracht werden.<br />

Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen<br />

in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzungen.<br />

Die Hochschule erwartet als Bewerberinnen und Bewerber Fachleute<br />

mit Hochschulabschluss und Berufspraxis in den Bereichen Geodäsie<br />

oder Vermessungswesen. Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin<br />

oder der Stelleninhaber den Lebensmittelpunkt in die Region<br />

Oldenburg verlegt.<br />

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />

Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann unter<br />

http://www.jade-hs.de/fileadmin/verwaltung/downloads/Stellen-<br />

Extern/merkblatt-nhg.de eingesehen werden oder von der Personalabteilung<br />

unter Telefon 04421 985-2975 angefordert werden.<br />

<br />

<br />

<br />

Die Hochschule ist bestrebt, den Frauenanteil auch beim<br />

wissenschaftlichen Personal zu erhöhen und fordert<br />

deshalb qualifizierte Frauen auf, sich zu bewerben.<br />

Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das<br />

Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Telefon 0441 7708-3226.<br />

Die Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung<br />

und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen sind bis zum 24.08.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer<br />

zu richten an den:<br />

Präsidenten<br />

der Jade Hochschule<br />

Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth<br />

Dr. habil. Elmar Schreiber<br />

Friedrich-Paffrath-Straße 101<br />

26389 Wilhelmshaven<br />

www.jade-hs.de<br />

An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Tübingen ist im Fachbereich Geowissenschaften in Zusammenarbeit mit dem<br />

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ eine<br />

W3-Professur für Umwelttoxikologie<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Mit der Professur ist die Leitung<br />

eines Departments am UFZ verbunden.<br />

Der/Die künftige Stelleninhaber/in soll die Umwelttoxikologie in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> vertreten. Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt liegt auf der effektbasierten<br />

Bewertung von Umweltchemikalien mit Methoden der in vitro Toxikologie<br />

unter besonderer Berücksichtigung der molekularen Wirkmechanismen und<br />

adaptiven Stressantworten. Die <strong>Forschung</strong>sthemen sollen Bewertung von<br />

Einzelstoffen, komplexen Mischungen, Transformationsprodukten, sowie<br />

Matrizen wie Wasser, Sediment und Biota erfassen. Gewünscht ist eine Brückenfunktion<br />

zwischen der Humantoxikologie und Ökotoxikologie sowie zur<br />

Umweltchemie und Schadstoffdynamik. Die Mitarbeit in aktuellen und geplanten<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekten beider Einrichtungen ist ausdrücklich erwünscht.<br />

Eine internationale Reputation in den obigen Bereichen, ausgewiesen durch<br />

entsprechende Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln, Projektmanagement<br />

und Transfer ist notwendig.<br />

Die Professur erbringt Lehrleistungen in den BSc- und MSc-Studiengängen<br />

des Fachbereichs Geowissenschaften in der mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Fakultät.<br />

Die Berufung erfolgt nach dem Jülicher Modell. Mit der Berufung durch die<br />

Universität Tübingen erfolgt eine sofortige Beurlaubung an das UFZ in Leipzig.<br />

<br />

Einstellungsvoraussetzung ist die Habilitation oder eine gleichwertige Quali-<br />

<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in <strong>Forschung</strong> und<br />

<br />

nachdrücklich um Ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen und einem <strong>Forschung</strong>s- und Lehrkonzept<br />

werden bis zum 20. August <strong>2013</strong> in elektronischer Form erbeten an<br />

den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Tübingen (dekanat@mnf.uni-tuebingen.de).<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass die Bewerbungsunterlagen auch dem Aufsichtsrat<br />

des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zugänglich gemacht<br />

werden. Die Berufungs-kommission setzt sich aus Vertretern der Universität<br />

Tübingen und des UFZ zusammen.<br />

Wie nachhaltig<br />

leben wir?<br />

Das aktuelle Themenspezial<br />

Nachhaltigkeit<br />

auf academics.de/<br />

nachhaltigkeit


692 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Potsdam ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:<br />

W3-Professur Politik und Regieren<br />

in Deutschland und Europa<br />

Bewerber/-innen sollen sich in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> mit dem Regieren in Deutschland<br />

und Europa befassen. Expertise im Bereich der Policy-Analyse und/oder der<br />

öffentlichen Verwaltungen sowie internationale Publikationen werden erwartet. Erfahrungen<br />

in der Einwerbung von Drittmitteln, Methodenkenntnisse und Interesse<br />

an innovativen Lehrformen sind erwünscht. Bewerber/-innen sollten in der Lage<br />

bereichs<br />

„Public Policy and Management“ der Fakultät zu leisten. Vorausgesetzt<br />

werden ferner die Fähigkeit und Bereitschaft, die Weiterentwicklung der integrativen<br />

wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge der Fakultät aktiv<br />

mitzugestalten und an der strukturierten Doktorandenausbildung im Rahmen des<br />

DFG-Graduiertenkollegs „Wicked Problems - Contested Administrations“ mitzuwirken.<br />

Ein Teil der <strong>Lehre</strong> sollte in englischer Sprache erbracht werden.<br />

Bewerbungen sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />

an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />

Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 39 des Hochschulgesetzes<br />

des Landes Brandenburg.<br />

Die vollständige Stellenausschreibung<br />

finden<br />

Sie unter:<br />

www.uni-potsdam.de<br />

/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Cartoon: Meissner<br />

ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 693<br />

VERWALTUNG<br />

MANAGEMENT<br />

FACHKRÄFTE<br />

Das<br />

Deutsche Historische Institut London,<br />

An der Technischen Universität Ilmenau ist zum 16. Juni 2014 die Stelle des/der<br />

Präsidenten/Präsidentin<br />

wiederzubesetzen.<br />

Die TU Ilmenau ist die Technische Universität des Freistaates Thüringen und steht für<br />

eine bewährte Tradition in der Ausbildung von Ingenieuren der Elektrotechnik und des<br />

Maschinenbaus. Heute umfasst ihr Profil Ingenieurwissenschaften, technisch orientierte<br />

Naturwissenschaften, Informatik, Medien und Wirtschaftswissenschaften. Fünf Fakultäten<br />

bieten den 7.000 Studierenden Zukunft weisende interdisziplinäre Studienprogramme, anspruchsvolle<br />

grundlagenorientierte ebenso wie industrierelevante <strong>Forschung</strong> sowie hervorragende<br />

Berufsperspektiven.<br />

Der/Die Präsident/in vertritt die Universität nach außen und leitet sie mit Richtlinienkompetenz<br />

gemäß § 27 und § 28 ThürHG. In dieses Amt kann gewählt werden, wer eine abgeschlossene<br />

Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen verantwortlichen<br />

beruflichen Tätigkeit erwarten lässt, den Aufgaben des Amtes gewachsen zu sein.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit aus der Wissenschaft, die über solide Erfahrungen in<br />

akademischen Leitungsfunktionen und Wissenschaftsmanagement verfügt und mit einer<br />

an der Technischen Universität Ilmenau vertretenen Wissenschaftsdisziplin vertraut ist. Es<br />

wird erwartet, dass sie die Stärken und Alleinstellungsmerkmale der Technischen Universität<br />

visionär fördert und weiter entfaltet und ihre regionale, nationale und internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit ausbaut. Der/Die Präsident/in soll die Profilbildung und Struktur der<br />

Universität kompetent und zukunftsfähig weiterentwickeln und die akademische Gemeinschaft<br />

in Gremien und Fakultäten im Sinne der Einheit von <strong>Lehre</strong>nden und Lernenden sowie<br />

der Einheit und Freiheit von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> fördern.<br />

Der/Die Präsident/in wird vom Hochschulrat im Einvernehmen mit dem Senat gewählt und<br />

von dem für das Hochschulwesen zuständigen Minister ernannt. Die Amtszeit beträgt sechs<br />

Jahre. Mehrfache Wiederernennung oder Wiedereinstellung ist möglich. Die Vergütung erfolgt<br />

nach Besoldungsgruppe W3 zuzüglich angemessener Funktionsleistungsbezüge.<br />

Die Technische Universität Ilmenau ist Trägerin des TOTAL E-Quality-Prädikats. Sie strebt<br />

eine Erhöhung des Anteils von Frauen in leitenden Positionen an und fordert Frauen nachdrücklich<br />

zur Bewerbung auf.<br />

Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

und der Verlegung des Lebensmittelpunktes in die Nähe des Dienstortes.<br />

Sie informiert über Arbeitgeber in der Technologieregion Ilmenau-Erfurt-Jena im Zusammenhang<br />

mit beruflichen Wünschen des familiären Partners.<br />

Schwerbehinderte Bewerber/innen haben bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher<br />

Qualifikation Vorrang bei der Einstellung.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 30. Oktober <strong>2013</strong><br />

unter der Kennziffer 62/<strong>2013</strong> an die Technische Universität Ilmenau, Geschäftsstelle<br />

des Hochschulrats, Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau.<br />

Auskünfte erteilen der Vorsitzende des Hochschulrates, Herr Dr. Edgar Most, Tel.:<br />

+49 30 20625105, E-Mail: info@drmost.de und der Sprecher der Findungskommission,<br />

Herr Prof. Dr. Matthias Hein, Tel.: +49 3677 69-2832, E-Mail: matthias.hein@tu-ilmenau.de.<br />

ein <strong>Forschung</strong>sinstitut der Max Weber Stiftung –<br />

Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland,<br />

sucht zum 1. Januar 2014 oder dem nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

eine Stellvertretende Direktorin/<br />

einen Stellvertretenden Direktor<br />

(TVÖD 15).<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit ausgewiesenen Leistungen auf<br />

dem Gebiet der britischen Geschichte und/oder der Geschichte des<br />

British Empire (Habilitation oder gleichwertige Leistungen).<br />

Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er sich allen<br />

Bereichen der Institutstätigkeit widmet, den Direktor bei der wissenschaftlichen<br />

und administrativen Leitung unterstützt und eigene<br />

<strong>Forschung</strong>svorhaben verfolgt. Erfahrungen in der Einwerbung von<br />

Drittmitteln und sehr gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.<br />

Die Besetzung ist zunächst auf 4 Jahre befristet; es besteht Verlängerungsmöglichkeit.<br />

Die Max Weber Stiftung strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen<br />

in Leitungsfunktionen an und fordert deshalb qualifizierte Frauen<br />

nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe<br />

des Bundesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation vorrangig<br />

berücksichtigt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />

werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Eine Beurlaubung aus bestehenden Arbeitsverhältnissen im öffentlichen<br />

Dienst in Deutschland ist grundsätzlich möglich. Eine ausführliche<br />

Fassung der Ausschreibung und weitere Informationen finden<br />

sich unter http://www.ghil.ac.uk/vacancies.html.<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte ausschließlich<br />

in elektronischer Form im pdf-Format bis zum 15.09 <strong>2013</strong><br />

mit Betreff „StellvDir" an:<br />

Deutsches Historisches Institut London<br />

Herrn Prof. Dr. Andreas Gestrich,<br />

Email: bewerbung@ghil.ac.uk.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Die nächsten<br />

Erscheinungstermine:<br />

Ausgabe 9/<strong>2013</strong> 30. August <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 10/<strong>2013</strong> 30. September <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 11/<strong>2013</strong> 31. Oktober <strong>2013</strong><br />

Die nächsten<br />

Anzeigenschlusstermine:<br />

Ausgabe 9/<strong>2013</strong> 21. August <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 10/<strong>2013</strong> 19. September <strong>2013</strong><br />

Ausgabe 11/<strong>2013</strong> 22. Oktober <strong>2013</strong>


694 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

An der Stiftung Universität Hildesheim ist<br />

zum 01.12.<strong>2013</strong> die Stelle der/des<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

zu besetzen.<br />

Die Stiftung Universität Hildesheim zählt aktuell rund 6.500 Studierende und<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Nach zehn Jahren stetigen Wachstums in allen Bereichen stellt die aktuelle<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sprechend befristetes Angestelltenverhältnis. Das Nähere ergibt sich aus dem<br />

Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG).<br />

<br />

<br />

ligen Bereich unterrepräsentierten Geschlechts an.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

unter Angabe<br />

der zu richten an den -<br />

<br />

<br />

frankierten und adressierten Rückumschlag beifügen.<br />

Das Einzige, was<br />

bei uns keine<br />

Wissenschaft ist,<br />

ist die Jobsuche.<br />

Aus dem Hause<br />

academics.de,<br />

der unkomplizierte<br />

Stellenmarkt für<br />

Wissenschaft,<br />

<strong>Forschung</strong> und<br />

Entwicklung<br />

B E R U F S A K A D E M I E<br />

S A C H S E N<br />

Staatliche Studienakademie Plauen<br />

Die Berufsakademie Sachsen zählt mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereiches.<br />

Sie führt Abiturienten in dual organisierten Studiengängen zum Abschluss Bachelor of Arts,<br />

Bachelor of Science, Bachelor of Engeneering oder Diplomingenieur/-in (BA), Diplombetriebswirt/-in<br />

(BA), Diplomwirtschaftsingenieur/-in (BA), Diplominformatiker/-in (BA), Diplomwirtschaftsinformatiker/-in<br />

(BA) und Diplomsozialpädagogen/-in (BA).<br />

Die wissenschaftlich-theoretischen Studienabschnitte werden an der Staatlichen Studienakademie<br />

und die praktischen Studienabschnitte bei einem Unternehmen (Praxispartner) realisiert.<br />

Folgende Stellen mit Vollzeitbeschäftigung (1,0 VZÄ), Vergütung TV-L E 14 sind unter dem haushaltrechtlichen<br />

Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen:<br />

Dozent/-in<br />

für Lebensmittelsicherheit<br />

und Lebensmittelqualität<br />

(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 01)<br />

Sie übernehmen insbesondere die folgenden Module oder Schwerpunkte:<br />

- Naturwissenschaften (Physik), Thermodynamik, Lebensmittelverfahrenstechnik<br />

- Grundlagen der Lebensmittelproduktion und -technologie<br />

- Managementtheorien und -methoden sowie deren Anwendung in mittelständischen Unternehmen<br />

- Prozesshygiene<br />

- Strukturierung von betrieblichen Eigenkontrollkonzepten im Lebensmittelbereich<br />

- Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungssysteme<br />

- Neue Lebensmittel und zukünftige Technologien der Lebensmittelherstellung<br />

Zusätzlich verfügen Sie über interdisziplinäre Kenntnisse in den Bereichen:<br />

- Gesamtprozess der Lebensmittelherstellung, -haltbarmachung, -verpackung und -distribution<br />

- für Lebensmitteltechnologie relevante Bereiche der Verfahrenstechnik, des Maschinen- und<br />

Apparatebaus<br />

- Prozessautomation, Biotechnologie<br />

- Logistik und Supply Chain Management<br />

- praktische Labortätigkeiten<br />

Von Vorteil sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Lebensmitteltechnologie bzw. der Lebens-<br />

<br />

Dozent/-in<br />

für den Studienbereich Technik<br />

(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 02)<br />

Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete Verfahrenstechnische Prozesse und Instandhaltung<br />

mit folgenden Schwerpunkten:<br />

- Verfahrenstechnik<br />

- Instandhaltung von Anlagen und Fertigungsmitteln<br />

- Arbeitsplanung in Verfahrenstechnik und Instandhaltung<br />

- Energiemanagement<br />

- Umweltmanagement<br />

- Betriebssicherheit und Arbeitsschutz<br />

- Betriebswirtschaftliche Bewertung von verfahrenstechnischen Prozessen und von Instandhaltungsmaßnahmen<br />

- praktische Labortätigkeit<br />

Von Vorteil sind praktische und theoretische Erfahrungen auf den Gebieten der Verfahrenstechnik<br />

und des Anlagenbetriebs, der Technischen Chemie, der Prozessautomatisierung sowie Transport,<br />

Lagerung und Recycling von Materialien. Erwartet wird, dass die Bewerber/-innen interdisziplinäre<br />

Lehrinhalte auf den Gebieten der Logistik und des Prozessmanagements vermitteln können und in<br />

der Lage sind, verfahrenstechnische Prozesse und Instandhaltungsmaßnahmen betriebswirtschaftlich<br />

zu untersuchen.<br />

Dozent/-in<br />

für Gesundheitsökonomie im Studiengang<br />

Gesundheits- und Sozialmanagement<br />

(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 03)<br />

Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete Gesundheitspolitik, Gesundheitsrecht und Management<br />

von Gesundheitseinrichtungen.<br />

<br />

ment bzw. der Gesundheitsökonomie.<br />

Erwartet werden zudem von allen Bewerberinnen/Bewerbern:<br />

- Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Studienordnungen<br />

- Mitwirkung bei der Entwicklung von neuen Studienangeboten<br />

- fachliche und kommunikative Fähigkeiten zur intensiven Zusammenarbeit mit den Praxispartnern<br />

- Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete<br />

- Betreuung von Studenten und Organisation von Studienabläufen<br />

- Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind:<br />

1. abgeschlossenes Hochschulstudium eines entsprechenden Wissenschaftsgebietes,<br />

2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der <strong>Lehre</strong> und Ausbildung durch<br />

eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird,<br />

3. besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer<br />

Promotion nachgewiesen wird,<br />

4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und<br />

<br />

drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen.<br />

<br />

der akademische Titel „Professor“ verliehen werden.<br />

Die Staatliche Studienakademie begrüßt ausdrücklich die Bewerbung von Frauen. Schwerbehinderte<br />

Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen<br />

bzw. Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen<br />

Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte<br />

Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen,<br />

Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen etc.) senden Sie bitte<br />

innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter den oben genannten Kennziffern an<br />

folgende Anschrift:<br />

Berufsakademie Sachsen<br />

Staatliche Studienakademie Plauen<br />

Dr. H. Winterstein<br />

Direktor<br />

Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 695<br />

An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist die Stelle der/des<br />

Geschäftsführerin/Geschäftsführers<br />

des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung<br />

(Entgeltgruppe 15 TVöD)<br />

zu besetzen.<br />

Die HSU/UniBw H beabsichtigt, ein Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung aufzubauen.<br />

Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der HSU/UniBw H zur Koordination,<br />

Weiterentwicklung und Durchführung der Angebote für wissenschaftliche Weiterbildung.<br />

Als Geschäftsführer/-in sind Sie in koordinierender, organisatorischer und administrativer Hinsicht für die wissenschaftliche Weiterbildung<br />

an der HSU/UniBw H zuständig und verantwortlich.<br />

Ihre Hauptaufgaben dabei werden sein:<br />

Aufbau eines zukunfts- und dienstleistungsorientierten Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung in Abstimmung mit dem Vorstand<br />

<br />

veranstaltungen) sowie in enger Abstimmung mit den Fakultäten von weiterbildenden Studiengängen<br />

Management der Weiterbildungsangebote (Bedarfserhebung, Planung, Organisation und Koordination), einschließlich der rechtlichen<br />

<br />

Qualitätssicherung und Optimierung der Weiterbildungsformate<br />

Personal- und Kostenverantwortung für das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung; verantwortliche Erstellung des jährlichen<br />

Rechenschaftsberichtes nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen<br />

Selbstständige Organisation des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gewährleisten einer qualitativen Durchführung nach hochschuldidaktischen Standards, von Möglichkeiten der Anerkennung von<br />

Kompetenzen und Abschlüssen<br />

Austausch mit und Beratung von Fakultäten und zentralen Einrichtungen der HSU/UniBw H<br />

Ansprechpartner/-in für externe Partner sowie für Auftraggeber in und außerhalb der Bundeswehr<br />

<br />

Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

Einschlägige, durch mehrjährige Tätigkeiten insbesondere in verantwortlicher Position in Weiterbildungsinstitutionen nachgewiesene,<br />

fundierte Kenntnisse im Weiterbildungsmanagement<br />

Erfahrungen in der eigenverantwortlichen Leitung größerer Projekte auf dem Weiterbildungsmarkt<br />

<br />

Ausgeprägte Erfahrungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Vermarktung von Weiterbildungsformaten, ausgeprägte<br />

Kontaktfreudigkeit<br />

Einschlägige Erfahrung in der Entwicklung, Konzeption und Begleitung von Weiterbildungsangeboten in Abstimmung mit den Fakultäten<br />

Eine erfolgreiche Promotion - idealerweise im Kontext der wissenschaftlichen Weiterbildung - ist erwünscht<br />

Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet, eine Entfristung wird angestrebt. Die Stelle ist teilzeitfähig, eine ganztägige Ansprechbarkeit<br />

muss jedoch gewährleistet sein.<br />

Das Beschäftigungsverhältnis und dessen Befristung richten sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen<br />

Dienst (TVöD) in Verbindung mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 15 TVöD<br />

bei Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen und bei Wahrnehmung aller übertragenen Tätigkeiten.<br />

www.hsu-hh.de<br />

Die Universität bietet eine Campus-Atmosphäre, überschaubare Studierendengruppen und eine gute Infrastruktur. Die HSU/UniBw H<br />

<br />

<br />

<br />

Förderung von Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen besonders begrüßt.<br />

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen richten Sie bitte unter Nennung der Kennziffer (ZW-1) bis zum 15.08.<strong>2013</strong> an die<br />

Helmut-Schmidt-Universität/<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg<br />

<br />

<br />

<br />

www.hsu-hh.de


696 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER<br />

POSTDOKTORANDEN<br />

DOKTORANDEN<br />

Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften - Fachgebiet Arbeitslehre<br />

(Prof. Dr. Ralf-Kiran Schulz) ist zum 01.10.<strong>2013</strong> folgende Stelle zu<br />

besetzen:<br />

An der Fakultät für Chemie und Physik, Institut für Physikalische Chemie, ist zum<br />

frühestmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiters/<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiterin (Postdoc)<br />

befristet zu besetzen.<br />

Vergütung: voraussichtlich Entgeltgruppe 13 TV-L<br />

Befristung: 3 Jahre (mit Option der Verlängerung zur Anfertigung einer Habilitation)<br />

Der Arbeitsplatz kann auch als Teilzeitarbeitsplatz besetzt werden.<br />

Arbeitsaufgaben:<br />

Durchführung von <strong>Forschung</strong>sarbeiten auf dem Gebiet der heterogenen Katalyse<br />

mit Bezug zu unkonventioneller Energiespeicherung oder im Bereich der Koordinationspolymerchemie,<br />

Vorbereitung von Projektanträgen und Publikationen.<br />

Beiträge zur <strong>Forschung</strong>sinitiative Zwanzig20 des BMBF, Projekt HYPOS, werden<br />

erwartet.<br />

Je nach gewähltem Schwerpunktgebiet beinhalten die Arbeiten: Entwicklung neuer<br />

Basiskatalysatoren im Bereich der Energieforschung oder der Erzeugung von<br />

<br />

tion von Apparaturen zur physiko-chemischen Charakterisierung und von Katalysatortestständen<br />

bzw. Entwicklung spezieller Koordinationspolymere für die<br />

Anwendungen in Stofftrennung, Sensorik und Gasspeicherung.<br />

Von dem/der Kandidaten/-in wird erwartet, dass er/sie sich in der <strong>Lehre</strong> engagiert.<br />

Einstellungsvoraussetzung:<br />

Überdurchschnittlich abgeschlossene Promotion in Chemie, Physik, der Verfahrenstechnik<br />

oder in einer diesen Gebieten eng verwandten Ausrichtung. Erfahrungen<br />

in Standardcharakterisierungsverfahren wie XRD, FTIR, REM/TEM, NMR,<br />

XPS, BET, UV/VIS, CV.<br />

Der Bewerber/Die Bewerberin muss die Einstellungsvoraussetzungen für den Abschluss<br />

von Arbeitsverträgen für eine bestimmte Zeit gemäß WissZeitVG erfüllen.<br />

Die TU Bergakademie Freiberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<br />

Frauen interessiert. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie unter Angabe der<br />

Ausschreibungskennziffer (175/<strong>2013</strong>) sind bis zum 13.09.<strong>2013</strong> zu richten an:<br />

TU Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, 09596<br />

Freiberg<br />

Bitte legen Sie für die Rücksendung Ihrer Bewerbung einen adressierten und frankierten<br />

DIN A 4 Umschlag bei.<br />

Die TU Bergakademie Freiberg sucht darüber hinaus wiss. Personal unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen. Informationen unter: http://tu-freiberg.de/ze/jobportal/index.html<br />

Wiss. Mitarbeiter/-in (EG 13 TV-H)<br />

Kennziffer<br />

21522<br />

Vollzeit; befristet auf zunächst 3 Jahre mit der Möglichkeit der<br />

<br />

§ 65 HHG i. V. m. § 2 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG; Promotionsmöglichkeit).<br />

Aufgabenprofil:<br />

Die/Der Stelleninhaber/-in soll wissenschaftliche Dienstleitungen<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> (4 SWS) im Lehramtsstudiengang Arbeitslehre<br />

erbringen. Erwartet wird die Mitarbeit an der Entwicklung von<br />

Publikations- und <strong>Forschung</strong>svorhaben sowie an der Einwerbung<br />

von Drittmitteln. Gewünscht wird die <strong>Forschung</strong> zu Konzepten der<br />

<br />

curricularer Umsetzung.<br />

Der Abschluss einer Promotion wird erwartet. Die Möglichkeit<br />

dazu wird geboten.<br />

Anforderungsprofil:<br />

Abgeschlossenes wissenschaftliches Universitätsstudium,<br />

bevorzugt in Arbeitslehre, ersatzweise mit technischer oder<br />

arbeitswissenschaftlicher Ausrichtung, ggf. in einer der anderen<br />

Teildisziplinen der Arbeitslehre<br />

Sorgfältige, selbstständige und teamorientierte Arbeitsweise<br />

Für weitere Rückfragen steht Herr Prof. Dr. Schulz (Tel. 0561/804-<br />

4562; E-Mail: ralf-kiran.schulz@uni-kassel.de) zur Verfügung.<br />

Bewerbungsfrist: 23.08.<strong>2013</strong><br />

Die Universität Kassel ist im Sinne der Chancengleichheit bestrebt, Frauen und Männern die gleichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und bestehenden Nachteilen entgegenzuwirken. Angestrebt wird<br />

<br />

deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/-innen erhalten bei<br />

gleicher Eignung und Befähigung den Vorzug. Bitte reichen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur in<br />

Kopie (keine Mappen) ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens nicht zurückgesandt werden<br />

können; sie werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet. Bewerbungen<br />

mit aussagekräftigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer, gern auch in elektronischer Form, an<br />

den Präsidenten der Universität Kassel, 34109 Kassel bzw. bewerbungen@uni-kassel.de, zu richten.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Universität Bayreuth – Bibliothek<br />

HOCHSCHULEN<br />

IM BLICK<br />

Foto: Universität Bayreuth / Presse, Marketing und Kommunikation


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 697<br />

The Hasso Plattner Institute for Software Systems Engineering GmbH (HPI) in Potsdam is Germany’s<br />

university excellence center in Computer Science. Since 2012, the Institute also offers interactive<br />

online courses via its MOOC-platform openhpi.de that are open to everyone.<br />

Annually, the Institute’s Research School seeks talented junior researchers and accordingly offers<br />

8 Ph.D. Scholarships and 2 Postdoc Scholarships<br />

The HPI Research School focuses on the foundation and application of large-scale, highly complex<br />

and inter connected IT systems. With its interdisciplinary and international structure, the Research<br />

School interconnects the HPI research groups as well as its international branches at Cape Town<br />

University, Technion - Israel Institute of Technology and Nanjing University. The HPI Future SOC Lab,<br />

a state-of-the-art computer center, enriches the academic work at the HPI Research School.<br />

The HPI professors and their research groups ensure high quality research and will supervise Ph.D.<br />

students in the following topic areas:<br />

Human Computer Interaction, Prof. Dr. Patrick Baudisch<br />

Computer Graphics Systems, Prof. Dr. Jürgen Döllner<br />

System Engineering and Modeling, Prof. Dr. Holger Giese<br />

Software Architecture, Prof. Dr. Robert Hirschfeld<br />

Internet Technologies and Systems, Prof. Dr. Christoph Meinel<br />

Information Systems, Prof. Dr. Felix Naumann<br />

Enterprise Platform and Integration Concepts, Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner<br />

Operating Systems and Middleware, Prof. Dr. Andreas Polze<br />

Business Process Technology, Prof. Dr. Mathias Weske<br />

If you have prior experience in any of these areas, you are invited to submit a full application with the<br />

following documents: curriculum vitae and copies of certificates/transcripts, brief research proposal,<br />

work samples/copies of relevant scientific work (e.g. master‘s thesis), and a letter of recommendation.<br />

Applications must be submitted by August 15th of the respective year.<br />

Positions are usually available at the beginning of October.<br />

Please send your applications to:<br />

research-school-application@hpi.uni-potsdam.de<br />

For more information on HPI and its HPI Research School see:<br />

http://www.hpi.uni-potsdam.de/research_school


Mitarbeit beim Verfassen von <strong>Forschung</strong>santrägen im Bereich Medien-<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Organisationsforschung<br />

wirtschaft<br />

698 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

seit <strong>2013</strong><br />

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg<br />

ist am Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics<br />

(Prof. Dr. Florian Jaehn) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle für<br />

eine/einen<br />

Akademische Rätin/Rat<br />

(Bes.-Gr. A 13, zunächst auf drei Jahre befristetes Beamtenverhältnis)<br />

bzw. wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter<br />

(Vergütung nach Entgeltgruppe 13 TV-L,<br />

zunächst auf vier Jahre befristetes Beschäftigungsverhältnis)<br />

im Umfang der regelmäßigen Arbeitszeit (teilzeitfähig) mit einer Lehrverpflichtung<br />

von fünf Lehrveranstaltungsstunden zu besetzen.<br />

Zu Ihrem Aufgabengebiet gehören die serviceorientierte Durchführung<br />

von Lehrveranstaltungen und die aktive Mitarbeit in <strong>Forschung</strong>sprojekten.<br />

Durch Ihre große Motivation und durch ein intensives Betreuungsverhältnis<br />

wird Ihnen die Möglichkeit zur zielorientierten Erreichung einer<br />

Promotion oder Habilitation gegeben.<br />

Sie haben ein Hochschulstudium in Wirtschaftswissenschaften, Mathematik,<br />

Informatik oder angrenzenden Fächern mit Bezug zu Operations<br />

Research, Logistik und Produktion überdurchschnittlich gut abgeschlossen.<br />

Sie beherrschen die englische Sprache in Wort und Schrift und haben<br />

idealerweise bereits Programmierkenntnisse. Für die Einstellung als<br />

Akademische Rätin/Rat haben Sie bereits eine Promotion in einem einschlägigen<br />

Fach mit Erfolg abgeschlossen.<br />

Der Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics beschäftigt sich<br />

mit (Optimierungs-) Problemen in der Logistik unter Nachhaltigkeitsaspekten.<br />

Dabei wird auf einen großen Praxisbezug und eine internationale<br />

Ausrichtung in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> Wert gelegt. Aktuelle <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

sind der Güterumschlag im Schienenverkehr,<br />

Flughafenlogistik, Emissionshandel und Maschinenbelegungsplanung.<br />

Die Universität Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher<br />

Beschäftigter bei ihren Beschäftigten zu erhöhen und fordert Frauen<br />

ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen<br />

und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung,<br />

Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte per E-Mail möglichst bis<br />

zum 09. August <strong>2013</strong> an: florian.jaehn@wiwi.uni-augsburg.de<br />

Prof. Dr. Florian Jaehn<br />

Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics<br />

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg<br />

Universitätsstraße 16, 86159 Augsburg<br />

www.wiwi.uni-augsburg.de/bwl/jaehn<br />

Im Institut für Katholische Theologie (IKT) der Universität Vechta ist am Lehrstuhl<br />

für Biblische Theologie: Exegese des Neuen Testaments (Universitätsprofessorin<br />

Dott. Dr. Silvia Pellegrini) zum 01.01.2014 - befristet für einen Zeitraum von drei<br />

Jahren - eine Teilzeitstelle zu besetzen als<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Entgeltgruppe 13 TV-L/0,5<br />

<br />

<br />

2 LVS),<br />

Beteiligung an der Durchführung von Seminaren der Lehrstuhlinhaberin,<br />

Mitwirkung bei Prüfungen (u. a. Klausuraufsicht und -korrekturen sowie Protokollführung),<br />

Mitwirkung bei den laufenden <strong>Forschung</strong>s- und Publikationsprojekten der Lehrstuhlinhaberin,<br />

Mitwirkung an Aufgaben der Selbstverwaltung,<br />

weitere wissenschaftliche und organisatorische Dienstleistungen.<br />

<br />

Abgeschlossenes Hochschulstudium der Katholischen Theologie (Diplom oder<br />

Lizentiat oder Lehramt Sekundarstufe II) mit dem Schwerpunkt Neues Testament,<br />

Bereitschaft zur Promotion im Fach Neues Testament,<br />

vertiefte Sprachkenntnisse der biblischen Sprachen (Hebräisch und Griechisch),<br />

gute Kenntnisse in modernen Fremdsprachen (v. a. Englisch),<br />

gute EDV-Kenntnisse.<br />

Die Universität Vechta strebt an, Unterrepräsentanzen im Sinne des Niedersächsischen<br />

Gleichberechtigungsgesetzes in allen Bereichen und Positionen abzubauen.<br />

Bewerbungen von Frauen werden daher besonders begrüßt. Schwerbehinderte<br />

Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen<br />

unter Angabe der Kennziffer 13/32/IKT bis zum 15.10.<strong>2013</strong> an die Präsidentin<br />

der Universität Vechta, Postfach 15 53, 49364 Vechta.<br />

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bewerbungsunterlagen nur auf<br />

Wunsch zurückgesandt werden können, falls Sie einen ausreichend frankierten<br />

Rückumschlag mitsenden. Andernfalls werden die Unterlagen bei erfolgloser<br />

Bewerbung nach Abschluss des Auswahlverfahrens unter Beachtung datenschutzrechtlicher<br />

Bestimmungen vernichtet.<br />

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<strong>Forschung</strong><br />

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20. Jahrgang | 7,– $<br />

6 |13<br />

6|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W ISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER 527<br />

Die Fachhochschule St. Pölten GmbH ist Anbieterin praxisbezogener<br />

und leistungsorientierter Hochschulausbildung. In <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> widmet sie sich den Kompetenzfeldern Medientechnik,<br />

Medienwirtschaft, IT-Sicherheit, Simulation, Schienenverkehr,<br />

Gesundheit und Soziales. Aktue l werden rund 2.000 Studierende<br />

in 16 Studiengängen betreut. Für das Institut für Medienwirtschaft<br />

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Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten im Bereich Medien-, Marketing- und<br />

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Erfahrung in der Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

Sehr gute Englischkenntnisse in Wort/Schrift<br />

Genauigkeit, Stressresistenz, Teamplayer/in<br />

Ihre Qualifikation:<br />

(Mag. oder MA) mit einem Medien- oder Kommunikationsschwerpunkt<br />

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Ihre vo lständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bi te mit Angabe des Jobtitels<br />

bis spätestens 25. Juni 2012 per E-Mail an bewerbungen@fhstp.ac.at.<br />

Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />

Abteilung Personal und Recht<br />

Ma thias Corvinus-Straße 15<br />

3100 St. Pölten<br />

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Wissenschaft<br />

| ab Seite 448<br />

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kultur ?<br />

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PRO & CONTRA<br />

Trennung von<br />

Betreuung und<br />

Begutachtung ?<br />

S it 462<br />

INTERVIEW MIT<br />

BIRGITTA WOLFF<br />

Prioritäten statt<br />

Mehltau<br />

|abSeite464<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

für die Lehrgebiete „Mathematik/Physik/Simulation“<br />

– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />

(Kennzeichnung: FB 6/WMA2)<br />

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VERSORGUNG<br />

Der Einsatz erfolgt schwerpunktmäßig am Studienort<br />

Warburg sowie teilweise am Standort Lemgo.<br />

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| ab Seite 476<br />

Großer<br />

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Sie haben Fragen zu unserem Angebot? Rufen Sie uns an unter 0228/902 66-23 bzw. -59 oder schicken Sie uns eine<br />

E-Mail an: anzeigen@forschung-und-lehre.de.


8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 699<br />

Zu Ende gedacht<br />

Freude an meinem Beruf …<br />

ist ein großes Geschenk. Aber auch<br />

wenn er keine Freude macht, will er<br />

ordentlich und professionell ausgeübt<br />

werden.<br />

Ich beginne meinen Tag …<br />

wann immer möglich mit einem guten<br />

Frühstück gemeinsam mit meiner Frau.<br />

Meine besten Einfälle habe ich …<br />

beim Zuhören.<br />

Wenn ich einen Rat brauche, …<br />

frage ich vertraute Menschen in<br />

meinem Umfeld.<br />

Am meisten ärgere ich mich …<br />

darüber, dass die Menschen, die die<br />

dümmsten Fehler machen, am lautesten<br />

schimpfen.<br />

Das nächste Buch, das ich lesen<br />

will, …<br />

ist von Timothy Garton Ash: „Jahrhundertwende:<br />

Weltpolitische Betrachtungen<br />

2000-2010“.<br />

Wenn ich das Fernsehen anschalte,…<br />

schaue ich etwa das UEFA-Champions-<br />

League-Endspiel.<br />

Energie tanke ich, …<br />

draußen in der Natur.<br />

Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />

käme ich vermutlich aus dem Takt.<br />

Meine Herausforderung besteht nicht<br />

darin, dass ich zu wenig Zeit hätte,<br />

sondern eher darin, wie ich meine Zeit<br />

richtig nutze.<br />

Mit einer unverhofften Million würde<br />

ich …<br />

die Erforschung der additiven Fertigung<br />

fördern.<br />

Ich frage mich manchmal, …<br />

warum so viele Menschen den Heilsversprechen<br />

Glauben schenken, statt<br />

ihren Verstand zu nutzen und sich<br />

ihrer Verantwortung im Leben zu<br />

stellen.<br />

Die Wahrheit zu finden …<br />

ist für mich, abgesehen von einigen<br />

einfachen Fragestellungen der Mathematik,<br />

eine unlösbare Aufgabe. Also<br />

bin ich oft schon froh, den Unterschied<br />

zwischen meiner Wahrheit und der<br />

meines Gegenübers zu erkennen.<br />

Das Bewusstsein von der eigenen<br />

Vergänglichkeit …<br />

ist für mich ein großer Trost.<br />

Kreativität entsteht, …<br />

aus Können, den richtigen Aufgaben<br />

und dem spielerischen Umgang mit<br />

diesen Aufgaben.<br />

Die Zeit meines Studiums …<br />

öffnete mir das Tor in die Welt.<br />

Wissenschaftler sind Menschen, …<br />

die für eine gute und wichtige Idee<br />

leben: die Wahrheit zu finden.<br />

Wenn ich Wissenschaftsminister<br />

wäre,…<br />

würde ich sozial gerechte Studienbeiträge<br />

einführen, um die Unterfinanzierung<br />

des Hochschulsystems abzustellen<br />

und den Wettbewerb für eine bessere<br />

<strong>Lehre</strong> zu eröffnen. Ich kann mir auch<br />

gut vorstellen, dass ich mit solchen<br />

Maßnahmen wohl nicht lange Wissenschaftsminister<br />

bliebe.<br />

Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />

Technik …<br />

erlaubt es uns Menschen, ein selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen, wenn<br />

wir verantwortungsvoll mit diesem<br />

Fortschritt umgehen.<br />

STECKBRIEF<br />

Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg<br />

Alter: Jahrgang 1952<br />

Familiäres: verheiratet, drei Kinder<br />

Berufliches: Studium und Promotion<br />

im Fach Maschinenbau an<br />

der RWTH Aachen. Nach weiteren<br />

Stationen in Würzburg (Süddeutsches<br />

Kunststoffzentrum), Leverkusen<br />

(Bayer AG), Essen (Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Kunststofftechnik),<br />

Aachen (Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Kunststofftechnik-Werkstofftechnik)<br />

und Erlangen-Nürnberg<br />

(Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Kunststofftechnik) kehrte er 2008<br />

an die RWTH als Rektor zurück. Er<br />

ist u.a. Präsident der Vereinigung<br />

führender technischer Universitäten<br />

(TU9), Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />

Beirats des Vereins<br />

Deutscher Ingenieure (VDI),<br />

Mitglied des Senats von Acatech,<br />

Mitglied im Wissenschaftlichen<br />

Arbeitskreis Kunststofftechnik<br />

(WAK) und beratendes Mitglied<br />

im Wissenschaftlichen Arbeitskreis<br />

Werkstofftechnik (WAW).


700 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />

Exkursion<br />

„Bitte, wo geht es hier zum Bahnhof?“<br />

Es scheint eine niedersächsische Spezialität<br />

zu sein, bei Fragen zuerst einmal das<br />

Erfragte zu wiederholen und freundlich mit<br />

ach so, ja, also usw. zu ergänzen oder einzurahmen.<br />

Der Prototyp wäre entsprechend:<br />

„Bitte, wo geht es hier zum Bahnhof?“ ?<br />

„Ach so, zum Bahnhof, also, ja, zum Bahnhof,<br />

hm, da müssen Sie…“<br />

Ein denkwürdiges Beispiel für diese diskurspragmatisch<br />

sehr eigene Formulierungskunst<br />

ist mir einmal in Göttingen begegnet:<br />

Beim Gang durch die Stadt bogen wir um<br />

eine Ecke und sahen in der Straße Ambulanzen<br />

und Sanitäter und viel Militärpolizei;<br />

offenbar gab es auch Verletzte, die noch auf<br />

dem Boden lagen und hinter Absperrungen<br />

behandelt wurden; auch Schaulustige hielten<br />

sich im Bereich der polizeilichen Blaulichter<br />

und der roten Lichter der Krankenwagen<br />

auf.<br />

An der Ecke standen nun drei junge Männer<br />

mit Bierflaschen in den Händen, die sich<br />

unterhielten und die Szene betrachteten. Auf<br />

meine interessierte Frage „Was ist denn hier<br />

los?“ schaute mich einer der Jugendlichen<br />

verständnislos an und sagte dann in aller<br />

Seelenruhe: „Ach so, ja, was hier los ist, ja<br />

also ? Da gab es vorhin eine Schlägerei, eine<br />

Schlägerei zwischen englischen und deutschen<br />

Soldaten.“<br />

Diese Episode ist nicht einfach als Einzelfall<br />

abzutun. Wenn wir uns in Hannover oder<br />

Göttingen oder sonst irgendwo in Niedersachsen<br />

aufhielten, haben wir uns als Freiburger<br />

und Münchner Süddeutsche systematisch<br />

einen Spaß daraus gemacht, diese kommunikationspragmatische<br />

Spezialität zu<br />

provozieren und die Probe aufs Exempel zu<br />

machen. Auch wenn wir gar nicht zum Bahnhof<br />

wollten oder genau wussten, wo dieser<br />

sich befand, fragten wir nach dem Bahnhof,<br />

und bekamen dann, hocherfreut, die erwartete<br />

Antwort: „So, ja, also zum Bahnhof, Sie<br />

wollen zum Bahnhof…“. Besonders ergiebig<br />

waren diese Antworten auf unsere Fragen<br />

beim Besuch der Expo in Hannover, aber<br />

auch in unserem kleinen Urlaubsort Alvern,<br />

wo man allerdings nicht nach dem Bahnhof<br />

fragen konnte, gab es schöne Belege für den<br />

Typ dieser freundlichen Antworten.<br />

Diese Geschichte darf man übrigens auf<br />

gar keinen Fall in die Nähe des bekannten<br />

Witzes rücken, in dem der Jargon der Sozialpädagogen<br />

ironisiert wird. Ein Sozialarbeiter<br />

wird gefragt: „Wo geht es denn hier zum<br />

Bahnhof?“ Er antwortet: „Das weiß ich<br />

nicht, ich find’s aber gut, dass du das mal<br />

ansprichst“.<br />

Wulf Oesterreicher, März <strong>2013</strong>. Zuerst erschienen im Forum Sprachkritik<br />

der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.


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