Forschung & Lehre 8 | 2013
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608 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Nachrichten<br />
DFG-Förderquote sinkt rapide<br />
Die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
(DFG) hat eine deutlich bessere<br />
Grundfinanzierung für<br />
die Universitäten gefordert.<br />
ZAHL DES MONATS<br />
979 000<br />
Personen erhielten im<br />
Jahr 2012 BAföG. Das<br />
waren 1,7 Prozent mehr<br />
als im Vorjahr.<br />
Quelle: Statistisches<br />
Bundesamt, 18. Juli <strong>2013</strong><br />
Die Universitäten seien das<br />
Herzstück des Wissenschaftssystems.<br />
„Hier sind<br />
wir in Deutschland jedoch in<br />
eine riskante Schieflage geraten.<br />
Während die außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong> verlässlich,<br />
stabil und auskömmlich<br />
finanziert ist, stagnieren die<br />
von den Ländern getragenen<br />
Grundhaushalte der Universitäten<br />
oder sinken gar. Dies<br />
ist eine systematische Fehlentwicklung,<br />
die es dringend<br />
zu korrigieren gilt“, sagte<br />
DFG-Präsident Peter Strohschneider.<br />
Die „Erosion der<br />
Grundfinanzierung der Universitäten“<br />
habe inzwischen<br />
auch Auswirkungen auf die<br />
Rolle der DFG und ihre Förderarbeit.<br />
Die DFG werde<br />
ungewollt immer mehr zum<br />
Grundfinanzier universitärer<br />
<strong>Forschung</strong>, ihre Drittmittel<br />
Horizont 2020 beschlossen<br />
Die EU-Mitgliedsstaaten<br />
haben sich laut Bundesforschungsministerium<br />
auf einen<br />
Kompromiss mit dem<br />
Parlament über das neue Rahmenprogramm<br />
für <strong>Forschung</strong><br />
und Innovation („Horizont<br />
2020“) verständigt. Damit sei<br />
der Weg bereitet für die erste<br />
Lesung durch das Europäische<br />
Parlament voraussichtlich<br />
im Oktober <strong>2013</strong>. Das<br />
Programm könnte dann im<br />
Jahr 2014 mit einem Volumen<br />
von ca. 70 Mrd. Euro starten.<br />
Horizont 2020 hat drei<br />
Schwerpunkte: Förderung der<br />
wissenschaftlichen Grundlagenforschung,<br />
die Stärkung<br />
der industriellen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und die Bewältigung<br />
der großen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen.<br />
Horizont 2020 bündelt die<br />
bisher getrennten EU-Programme<br />
der <strong>Forschung</strong>s- und<br />
Innovationsförderung und<br />
werden zunehmend zu einer<br />
Art von „sekundärer Währung“<br />
im Wissenschaftssystem.<br />
Das führe dazu, dass die<br />
DFG über immer mehr und<br />
teurere Förderanträge entscheiden<br />
müsse und trotz<br />
kontinuierlicher Etatsteigerungen<br />
proportional weniger<br />
Anträge bewilligen könne.<br />
Alleine im vergangenen<br />
Jahr förderte die DFG laut<br />
Strohschneider mit einem<br />
Etat von gut 2,52 Milliarden<br />
Euro mehr als 30 900 wissenschaftliche<br />
Vorhaben. Davon<br />
waren rund 15 000 Projekte<br />
in der Einzelförderung<br />
angesiedelt, für die insgesamt<br />
rund 922 Millionen Euro<br />
Fördermittel bewilligt wurden.<br />
Der „zunehmende Antragsdruck“<br />
zeige sich vor allem<br />
in der Einzelförderung,<br />
die mit mehr als einem Drittel<br />
der bewilligten Fördermittel<br />
das Fundament der DFG-<br />
<strong>Forschung</strong>sförderung darstellt.<br />
Hier sei die Zahl der<br />
entschiedenen Förderanträge<br />
seit 2009 von gut 10 000 auf<br />
mehr als 12 200 im Jahr 2012<br />
angestiegen. Deutlich erhöht<br />
haben sich auch die darin beantragten<br />
Fördersummen:<br />
2008 wurden 2,3 Milliarden<br />
Euro neu beantragt, 2012 bereits<br />
3 Milliarden Euro. Die<br />
Förderquoten sind hingegen<br />
gesunken: 2009 wurden 47<br />
Prozent aller Neuanträge bewilligt,<br />
2012 gut 32 Prozent.<br />
setzt neben der klassischen<br />
Verbundforschung auch darauf,<br />
forschungsgetriebene Innovationen<br />
marktnah zu fördern.<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
sollen so noch schneller zur<br />
Anwendung kommen und zu<br />
Wachstum und zur Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen beitragen.<br />
Erasmus-Studierende bevorzugen Spanien<br />
Seit Beginn des EU-Austauschprogramms<br />
Erasmus<br />
im Jahr 1987 haben mehr<br />
LINK DES MONATS<br />
Die Internetseite der<br />
weltweit größten wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft<br />
mit interessanten<br />
Nachrichten ist unter<br />
www.aaas.org<br />
zu finden.<br />
als drei Millionen junge Europäer<br />
ihre Heimatuniversität für<br />
einige Monate verlassen, um<br />
mit Hilfe von Erasmus Auslandserfahrung<br />
zu sammeln.<br />
Das geht aus der aktuellen<br />
Erasmus-Statistik der Europäischen<br />
Kommission hervor.<br />
Im Hochschuljahr 2011/ 2012<br />
absolvierten demnach erstmals<br />
mehr als 250 000 Studenten<br />
mit dem Erasmus-Programm<br />
einen Teil ihres Hochschulstudiums<br />
oder ein Praktikum<br />
im Ausland. Die meisten<br />
von ihnen kamen aus Spanien<br />
(39 545 Studenten). Deutschland<br />
lag mit 33 363 Teilnehmern<br />
auf dem zweiten Platz,<br />
gefolgt von Frankreich mit<br />
33 269 Studierenden. Das beliebteste<br />
Zielland war ebenfalls<br />
Spanien mit 39 300 Erasmus-Teilnehmern.<br />
Deutschland<br />
lag mit 27 872 hinter<br />
Frankreich (28 964) auf Rang<br />
drei. Unter den Hochschuleinrichtungen,<br />
welche die meisten<br />
Erasmus-Studenten aufgenommen<br />
haben, war die TU<br />
München mit 922 Studierenden<br />
auf Platz 18 die erste deutsche<br />
Hochschule. Rund<br />
205 000 Studierende verbrachten<br />
im Hochschuljahr 2011/<br />
2012 im Durchschnitt sechs<br />
Monate an einer Universität in<br />
einem anderen Teilnahmeland.<br />
Damit erhöhte sich die<br />
Zahl der Erasmus-Studierenden<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 7,5 Prozent.