Forschung & Lehre 8 | 2013
Forschung & Lehre 8 | 2013
Forschung & Lehre 8 | 2013
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20. Jahrgang | 7,– $<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
8|13<br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
Sicherheit<br />
statt Freiheit<br />
Auf dem Weg zur<br />
totalen Überwachung?<br />
| ab Seite 612<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
DES WISSEN-<br />
SCHAFTSRATES<br />
Perspektiven?<br />
| ab Seite 632<br />
INTELLIGENZ-<br />
FORSCHUNG<br />
Nature via Nurture<br />
| ab Seite 634<br />
INTERNATIONAL<br />
Proteste in der<br />
Türkei<br />
| ab Seite 644<br />
Großer<br />
Akademischer<br />
Stellenmarkt<br />
| ab Seite 669
In Verstetigung des Ars legendi-Preises, den der Stifterverband alljährlich auf Vorschlag<br />
der Hochschulrektorenkonferenz für hervorragende Hochschullehre verleiht, schreiben<br />
der deutsche Juristen-Fakultätentag, das Kompetenzzentrum für juristisches Lernen und<br />
<strong>Lehre</strong>n (Universität zu Köln) und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam<br />
zum zweiten Mal fachspezifisch den<br />
Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der Rechtswissenschaft<br />
aus. Er wird an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin für außergewöhnliche<br />
und innovative Leistungen in <strong>Lehre</strong>, Prüfung, Beratung und Betreuung an rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultäten verliehen.<br />
Für die Auszeichnung ist neben Didaktik und Lehrqualität ausschlaggebend, inwieweit<br />
vom Preisträger oder von der Preisträgerin über die eigenen Lehrveranstaltungen hinaus<br />
Impulse für die Weiterentwicklung der juristischen Ausbildung ausgehen. In diesem<br />
Jahr stehen insbesondere die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur <strong>Lehre</strong> der<br />
Pflichtfächer im Hauptstudium und zur Vorbereitung auf den Pflichtfachteil der ersten<br />
Prüfung („erstes Staatsexamen“) im Blickfeld.<br />
• Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.<br />
Vorschläge können von Juristischen Fakultäten und Fachbereichen oder den Fach schaften<br />
eingereicht werden, Eigenbewerbungen sind zulässig. Nähere Informationen zum Verfahren<br />
sowie Ausschreibungsunterlagen erhalten Sie unter www.ars-legendi-preis.de.<br />
• Bewerbungsschluss: 25.10.<strong>2013</strong>
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 605<br />
To MOOC or not to MOOC<br />
Dr. Rolf Hoffmann<br />
ist Geschäftsführender Direktor<br />
der German-American<br />
Fulbright Commission.<br />
… diese Frage stellen<br />
sich seit kurzer Zeit<br />
deutsche Hochschulen<br />
und greifen damit eine<br />
Diskussion auf, die in<br />
den USA bereits an<br />
den Pfeilern des Bildungsauftrags<br />
der<br />
Hochschule selbst –<br />
der Aufgabe des ‚College’,<br />
die Persönlichkeit<br />
des jungen Studierenden<br />
in vier Jahren<br />
zu formen – rüttelt.<br />
Die Beweggründe jenseits<br />
des Atlantiks sind<br />
freilich ganz andere als<br />
in Deutschland: Ein Bildungssystem, das ohne exorbitante<br />
Studiengebühren selbst in öffentlichen<br />
Einrichtungen nicht mehr überlebensfähig ist, bei<br />
dem in privaten ‚liberal arts‘ Colleges die Kosten eines<br />
einzigen Studienjahres mitunter höher sind als<br />
das jährliche Durchschnittseinkommen in den<br />
USA, in dem es keine duale Ausbildung gibt und<br />
somit der einzige Weg zum beruflichen Erfolg im<br />
Studium liegt – ein solches Bildungssystem braucht<br />
neue Ideen, um einerseits die Kosten für die Hochschulen<br />
zu senken und andererseits möglichst vielen<br />
jungen Menschen den Weg in die Hochschule<br />
zu zahlbaren Konditionen zu öffnen. E-learning<br />
und Massive Open Online Courses (MOOCs) bieten<br />
sich in einem solchen Bildungsmarkt als neues<br />
Instrument geradezu an. Diese neuen Optionen für<br />
Interessenten und Anbieter bergen allerdings noch<br />
große Unwägbarkeiten, entsprechend erhitzt sind<br />
die Gemüter. So sehen Hochschullehrer ihren pädagogischen<br />
Auftrag und ihr Selbstverständnis als<br />
<strong>Lehre</strong>r im Kreis von Schülern gerade im College-<br />
Bereich gefährdet: wie soll die Persönlichkeit junger<br />
Menschen ohne Präsenz und Campusleben reifen,<br />
wie sollen sich die berühmten ‚social soft skills‘<br />
zu Hause vor dem PC entwickeln?<br />
Entsprechend diffus sind die Nachrichten, die<br />
fast täglich über den großen Teich schwappen. Ein<br />
funktionierendes Geschäftsmodell gibt es wohl<br />
bisher noch nicht, und der US-Bildungsmarkt<br />
steht aus ökonomischen Zwängen vor der vielleicht<br />
größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte<br />
für eine ganz neue Art des <strong>Lehre</strong>ns und<br />
Lernens – mit offenem Ausgang für das bestehende<br />
College-System.<br />
All dies scheint – zumindest noch – wenig relevant<br />
für die meisten deutschen Hochschulen. Dennoch<br />
gewinnt die MOOC-Diskussion auch hier an<br />
Fahrt. Die Gründe für das hohe Engagement einzelner<br />
Akteure in deutschen Institutionen – die<br />
sich diametral von denen amerikanischer Akteure<br />
unterscheiden! – scheinen schlüssig: neue didaktische<br />
Modelle im online-learning erhöhen die Qualität<br />
der <strong>Lehre</strong>, vermitteln komplexe Inhalte verständlicher,<br />
öffnen auch kleinen Hochschulen<br />
neue Nischen bei der Rekrutierung und Einbindung<br />
Studierender (gerade im dualen Bereich)<br />
und erreichen potenziell Studierwillige, die sonst<br />
nicht den Weg zur Hochschule finden. Aber ist das<br />
alles wirklich so? In welchem Verhältnis stehen<br />
Aufwand (Kosten der Erstellung eines MOOCs)<br />
und Erfolg (bestandener Abschluss des online-<br />
Kurses) bisher? Wer trainiert den Trainer? Welche<br />
Fächer eignen sich überhaupt für online-Angebote?<br />
Und schließlich: Sind wir wirklich so unabhängig<br />
von kommerziellen Interessen?<br />
All dies sind Prämissen, die es zu überprüfen<br />
gilt, bevor Aktionismus das Tagesgeschehen bestimmt.<br />
Ein ‚Hype‘, wie manche meinen, eine sich<br />
schnell im Sande verlaufende Diskussion wird es<br />
diesmal nicht sein. Ein Blick über die Grenzen<br />
hinweg kann dabei nicht schaden, erst recht nicht<br />
die durch Neugier getriebene probeweise Teilnahme<br />
an einem MOOC. Zumal auch die Internationalisierung<br />
der Hochschulen – und hier besonders<br />
die Studierendenmobilität – ein bedeutendes Aktionsfeld,<br />
wenn nicht gar ein weltweiter Markt, für<br />
MOOCs werden könnte.
606 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Inhalt<br />
Sicherheit<br />
statt Freiheit?<br />
STANDPUNKT<br />
Rolf Hoffmann<br />
605 To MOOC or not to MOOC<br />
NACHRICHTEN<br />
608 DFG-Förderquote sinkt rapide<br />
SICHERHEIT STATT FREIHEIT?<br />
Jochen Hörisch<br />
612 „Alle wollen ja nur unser Bestes“<br />
Über Beobachter der Beobachter, Freiheit und Sicherheit<br />
Hannes Federrath<br />
614 Computerüberwachung<br />
Methoden und Möglichkeiten<br />
Vinzenz Hediger<br />
618 Einübung in paranoides Denken<br />
„The Wire“, „Homeland“ und die filmische Ästhetik<br />
des Überwachungsstaats<br />
Foto: picture-alliance<br />
Die Enthüllungen des Whistleblowers<br />
Snowden haben die internationalen Beziehungen<br />
erschüttert. Dass der amerikanische<br />
und britische Geheimdienst<br />
selbst enge Verbündete abhört, war vielen<br />
nicht bekannt. Das Vertrauen in die<br />
Partner ist auf die Probe gestellt. Zugleich<br />
wird oft die Frage gestellt, ob die<br />
Freiheit zwangsläufig auf Kosten der Sicherheit<br />
sistiert werden muss. Sind wir<br />
auf dem Weg zur totalen Überwachung?<br />
Überwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . 612<br />
Thilo Weichert<br />
620 Anerkennung globaler Dominanz?<br />
EU war US-Überwachung bekannt<br />
Martin Hartmann<br />
622 Zerstörtes Vertrauen, zerstörte Freiheit<br />
Die Folgen der Überwachung aus philosophischer Sicht<br />
Wissenschaftsrat<br />
wr<br />
Drs. 3228-13<br />
Braunschweig 12 07 <strong>2013</strong><br />
wissensc<br />
Marianne Kneuer<br />
626 Stütze oder Hilfe zum Sturz?<br />
Das Potenzial des Internets in Autokratien<br />
Frank Bräutigam<br />
630 Sind die NSA-Spähaktionen rechtswidrig?<br />
ARD-Rechtsexperte Bräutigam zur Spionageaffäre<br />
WISSENSCHAFTSRAT<br />
Felix Grigat<br />
632 Perspektiven?<br />
Über die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Zukunft<br />
des Wissenschaftssystems<br />
Perspektiven<br />
des deutschen<br />
Wissenschaftssystems<br />
Der Wissenschaftsrat hat seine lang erwarteten<br />
Perspektiven zur Zukunft des<br />
deutschen Wissenschaftssystems veröffentlicht.<br />
Ist hier Wegweisendes, gar<br />
umstürzend Neues zu finden? Wie soll<br />
es weiter gehen mit der Exzellenzinitiative,<br />
wie mit dem Verhältnis von Universitäten<br />
und außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen?<br />
Perspektiven? . . . . . . . . . . . . . . . . . 632
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 607<br />
Besoldung<br />
INTELLIGENZFORSCHUNG<br />
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
müssen die Länder ihre<br />
Besoldung gemäß den Vorgaben anpassen.<br />
Hessen hat nun ein entsprechendes<br />
Gesetz vorgelegt. Entspricht es den Vorgaben<br />
der Verfassung?<br />
Besoldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 638<br />
Türkei<br />
Foto: picture alliance<br />
Elsbeth Stern | Aljoscha Neubauer<br />
634 Nature via Nurture<br />
Warum eine Universität für alle niemandem nützt:<br />
Intelligenzunterschiede lassen sich nicht reduzieren<br />
BESOLDUNG<br />
Erik Gawel<br />
638 Widersprüchlich und verfassungsrechtlich zweifelhaft<br />
Zur Neuordnung der W-Besoldung in Hessen<br />
Sven Hendricks<br />
640 Besoldungsanpassungen und Alimentationsgrundsatz<br />
Die (Nicht-)Übertragung des Tarifergebnisses auf die<br />
Beamtenbesoldung<br />
OFFENER BRIEF<br />
Dokumentation<br />
642 Veröffentlichen – oder untergehen<br />
Ein offener Brief von britischen Wissenschaftlern<br />
TÜRKEI<br />
Die Proteste in der Türkei zeigen die<br />
Unzufriedenheit mit der Regierung Erdogan<br />
und die Ablehnung ihrer Politik.<br />
Es steht viel auf dem Spiel, unter anderem<br />
auch die Freiheit von <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong>.<br />
Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren<br />
in widrigen Zeiten. . . . . . . . . . . . . . 644<br />
Foto: picture-alliance<br />
Dilek Dizdar<br />
644 Proteste in der Türkei<br />
Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren in widrigen Zeiten<br />
WAS IST EIGENTLICH...?<br />
Dietrich Paulus<br />
646 Was ist eigentlich Computervisualistik?<br />
Bilder automatisch erzeugen und interpretieren<br />
KARRIERE-PRAXIS<br />
Hanno Beck<br />
658 „Wer nichts tut, sündigt nicht“<br />
Warum wir das tun, was wir immer tun<br />
Karriere-Praxis<br />
Kann der Mensch wählen zwischen<br />
dem bestehenden Zustand und einer<br />
Veränderung, so bevorzugt er den bestehenden<br />
Zustand. Doch der Status quo<br />
ist nicht immer die bessere Lösung. Wie<br />
sprengt man die Fesseln der Gewohnheit?<br />
„Wer nichts tut, sündigt nicht“ . . . 658<br />
RUBRIKEN<br />
648 <strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />
650 Zustimmung und Widerspruch<br />
652 Lesen und lesen lassen<br />
654 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />
656 Steuerrecht<br />
660 Habilitationen und Berufungen<br />
668 Impressum und Informationsservice<br />
669 Akademischer Stellenmarkt<br />
699 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Ernst Schmachtenberg<br />
700 Exkursion
608 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Nachrichten<br />
DFG-Förderquote sinkt rapide<br />
Die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
(DFG) hat eine deutlich bessere<br />
Grundfinanzierung für<br />
die Universitäten gefordert.<br />
ZAHL DES MONATS<br />
979 000<br />
Personen erhielten im<br />
Jahr 2012 BAföG. Das<br />
waren 1,7 Prozent mehr<br />
als im Vorjahr.<br />
Quelle: Statistisches<br />
Bundesamt, 18. Juli <strong>2013</strong><br />
Die Universitäten seien das<br />
Herzstück des Wissenschaftssystems.<br />
„Hier sind<br />
wir in Deutschland jedoch in<br />
eine riskante Schieflage geraten.<br />
Während die außeruniversitäre<br />
<strong>Forschung</strong> verlässlich,<br />
stabil und auskömmlich<br />
finanziert ist, stagnieren die<br />
von den Ländern getragenen<br />
Grundhaushalte der Universitäten<br />
oder sinken gar. Dies<br />
ist eine systematische Fehlentwicklung,<br />
die es dringend<br />
zu korrigieren gilt“, sagte<br />
DFG-Präsident Peter Strohschneider.<br />
Die „Erosion der<br />
Grundfinanzierung der Universitäten“<br />
habe inzwischen<br />
auch Auswirkungen auf die<br />
Rolle der DFG und ihre Förderarbeit.<br />
Die DFG werde<br />
ungewollt immer mehr zum<br />
Grundfinanzier universitärer<br />
<strong>Forschung</strong>, ihre Drittmittel<br />
Horizont 2020 beschlossen<br />
Die EU-Mitgliedsstaaten<br />
haben sich laut Bundesforschungsministerium<br />
auf einen<br />
Kompromiss mit dem<br />
Parlament über das neue Rahmenprogramm<br />
für <strong>Forschung</strong><br />
und Innovation („Horizont<br />
2020“) verständigt. Damit sei<br />
der Weg bereitet für die erste<br />
Lesung durch das Europäische<br />
Parlament voraussichtlich<br />
im Oktober <strong>2013</strong>. Das<br />
Programm könnte dann im<br />
Jahr 2014 mit einem Volumen<br />
von ca. 70 Mrd. Euro starten.<br />
Horizont 2020 hat drei<br />
Schwerpunkte: Förderung der<br />
wissenschaftlichen Grundlagenforschung,<br />
die Stärkung<br />
der industriellen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und die Bewältigung<br />
der großen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen.<br />
Horizont 2020 bündelt die<br />
bisher getrennten EU-Programme<br />
der <strong>Forschung</strong>s- und<br />
Innovationsförderung und<br />
werden zunehmend zu einer<br />
Art von „sekundärer Währung“<br />
im Wissenschaftssystem.<br />
Das führe dazu, dass die<br />
DFG über immer mehr und<br />
teurere Förderanträge entscheiden<br />
müsse und trotz<br />
kontinuierlicher Etatsteigerungen<br />
proportional weniger<br />
Anträge bewilligen könne.<br />
Alleine im vergangenen<br />
Jahr förderte die DFG laut<br />
Strohschneider mit einem<br />
Etat von gut 2,52 Milliarden<br />
Euro mehr als 30 900 wissenschaftliche<br />
Vorhaben. Davon<br />
waren rund 15 000 Projekte<br />
in der Einzelförderung<br />
angesiedelt, für die insgesamt<br />
rund 922 Millionen Euro<br />
Fördermittel bewilligt wurden.<br />
Der „zunehmende Antragsdruck“<br />
zeige sich vor allem<br />
in der Einzelförderung,<br />
die mit mehr als einem Drittel<br />
der bewilligten Fördermittel<br />
das Fundament der DFG-<br />
<strong>Forschung</strong>sförderung darstellt.<br />
Hier sei die Zahl der<br />
entschiedenen Förderanträge<br />
seit 2009 von gut 10 000 auf<br />
mehr als 12 200 im Jahr 2012<br />
angestiegen. Deutlich erhöht<br />
haben sich auch die darin beantragten<br />
Fördersummen:<br />
2008 wurden 2,3 Milliarden<br />
Euro neu beantragt, 2012 bereits<br />
3 Milliarden Euro. Die<br />
Förderquoten sind hingegen<br />
gesunken: 2009 wurden 47<br />
Prozent aller Neuanträge bewilligt,<br />
2012 gut 32 Prozent.<br />
setzt neben der klassischen<br />
Verbundforschung auch darauf,<br />
forschungsgetriebene Innovationen<br />
marktnah zu fördern.<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
sollen so noch schneller zur<br />
Anwendung kommen und zu<br />
Wachstum und zur Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen beitragen.<br />
Erasmus-Studierende bevorzugen Spanien<br />
Seit Beginn des EU-Austauschprogramms<br />
Erasmus<br />
im Jahr 1987 haben mehr<br />
LINK DES MONATS<br />
Die Internetseite der<br />
weltweit größten wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft<br />
mit interessanten<br />
Nachrichten ist unter<br />
www.aaas.org<br />
zu finden.<br />
als drei Millionen junge Europäer<br />
ihre Heimatuniversität für<br />
einige Monate verlassen, um<br />
mit Hilfe von Erasmus Auslandserfahrung<br />
zu sammeln.<br />
Das geht aus der aktuellen<br />
Erasmus-Statistik der Europäischen<br />
Kommission hervor.<br />
Im Hochschuljahr 2011/ 2012<br />
absolvierten demnach erstmals<br />
mehr als 250 000 Studenten<br />
mit dem Erasmus-Programm<br />
einen Teil ihres Hochschulstudiums<br />
oder ein Praktikum<br />
im Ausland. Die meisten<br />
von ihnen kamen aus Spanien<br />
(39 545 Studenten). Deutschland<br />
lag mit 33 363 Teilnehmern<br />
auf dem zweiten Platz,<br />
gefolgt von Frankreich mit<br />
33 269 Studierenden. Das beliebteste<br />
Zielland war ebenfalls<br />
Spanien mit 39 300 Erasmus-Teilnehmern.<br />
Deutschland<br />
lag mit 27 872 hinter<br />
Frankreich (28 964) auf Rang<br />
drei. Unter den Hochschuleinrichtungen,<br />
welche die meisten<br />
Erasmus-Studenten aufgenommen<br />
haben, war die TU<br />
München mit 922 Studierenden<br />
auf Platz 18 die erste deutsche<br />
Hochschule. Rund<br />
205 000 Studierende verbrachten<br />
im Hochschuljahr 2011/<br />
2012 im Durchschnitt sechs<br />
Monate an einer Universität in<br />
einem anderen Teilnahmeland.<br />
Damit erhöhte sich die<br />
Zahl der Erasmus-Studierenden<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 7,5 Prozent.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 609<br />
UNESCO: 57 Millionen Kinder ohne Schule<br />
„Whistleblowing“: DFG reagiert auf Kritik<br />
Die Empfehlungen der<br />
Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
(DFG) und der<br />
Hochschulrektorenkonferenz<br />
(HRK) zum Umgang mit wissenschaftlichem<br />
Fehlverhalten<br />
sind von Wissenschaftlern<br />
scharf kritisiert worden. Sie bemängelten<br />
insbesondere die<br />
Passagen zur Vertraulichkeit<br />
des Verfahrens und zum Umgang<br />
mit Hinweisen. In den<br />
Empfehlungen heißt es, die Arbeit<br />
der Ombudspersonen zum<br />
Schutz der Hinweisgeber und<br />
der Betroffenen unterliege<br />
höchster Vertraulichkeit. Diese<br />
sei nicht gegeben, wenn sich<br />
der Hinweisgeber mit seinem<br />
Verdacht zuerst an die Öffentlichkeit<br />
wende. Ein leichtfertiger<br />
Umgang mit Vorwürfen<br />
wissenschaftlichen Fehlverhaltens<br />
könne selbst eine Form<br />
Der Deutsche Bundestag<br />
hat am 27. Juni <strong>2013</strong><br />
nach zweiter und dritter Lesung<br />
die Novelle zum Urheberrecht<br />
verabschiedet, die das<br />
Open-Access-Zweitveröffentlichungsrecht<br />
für öffentlich geförderte<br />
<strong>Forschung</strong> umfasst.<br />
Dabei wurde der Regierungsentwurf<br />
mit den Stimmen der<br />
Regierungsfraktionen gegen<br />
die Stimmen der Opposition<br />
unverändert angenommen.<br />
Urheber dürfen ihre Artikel<br />
wissenschaftlichen Fehlverhaltens<br />
darstellen. Die untersuchende<br />
Einrichtung müsse im<br />
Einzelfall entscheiden, wie sie<br />
mit der Verletzung der Vertraulichkeit<br />
umgehe. Die Unterzeichner<br />
der im Internet veröffentlichten<br />
kritischen Petition<br />
„Kein Redeverbot für akademische<br />
,Whistleblower‘“ befürchten<br />
eine Einschränkung der<br />
Wissenschaftsfreiheit. Es müsse<br />
den Forschern unbenommen<br />
bleiben, den einem Vorwurf zugrundeliegenden<br />
Sachverhalt<br />
zu veröffentlichen.<br />
Die DFG trat dem Vorwurf<br />
entgegen, sie „wolle Hinweise<br />
auf den Verdacht wissenschaftlichen<br />
Fehlverhaltens<br />
erschweren oder gar die<br />
Wissenschaftsfreiheit einschränken“.<br />
Der Grundsatz<br />
der Vertraulichkeit gelte nur<br />
Zweitveröffentlichungsrecht verabschiedet<br />
künftig zwölf Monate nach<br />
Erstveröffentlichung mit Verweis<br />
auf die erste Publikation<br />
im Netz zugänglich machen.<br />
Die Beiträge müssen im Rahmen<br />
einer mindestens zur<br />
Hälfte mit öffentlichen Mitteln<br />
finanzierten <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />
entstanden sein. Dazu gehört<br />
nicht die aus Grundmitteln<br />
finanzierte <strong>Forschung</strong>,<br />
sondern nur die Drittmittelforschung.<br />
Zudem müssen die<br />
Erstbeiträge in einer periodisch<br />
Die 16-jährige Malala<br />
Yousafzai aus Pakistan<br />
hat in einer weltweit beachteten<br />
Rede vor den Vereinten<br />
Nationen in New York das<br />
Recht auf Bildung für Frauen<br />
eingefordert. „Es gab Zeiten,<br />
in denen Frauen die Männer<br />
baten, sich für ihre Rechte<br />
einzusetzen. Aber jetzt machen<br />
wir das selber“, sagte sie.<br />
„Ein Kind, ein <strong>Lehre</strong>r, ein<br />
Buch und ein Stift können die<br />
Welt verändern.“ Extremisten<br />
hätten Angst vor Bildung, der<br />
Schreibstift sei aber mächtiger<br />
als das Schwert. Malala Yousafzai<br />
ist die jüngste Rednerin,<br />
die je vor den Vereinten<br />
Nationen gesprochen hat. Sie<br />
wurde am 9. Oktober 2012 in<br />
Pakistan von einem Taliban<br />
mit vier Schüssen schwer verletzt,<br />
als sie auf dem Weg zur<br />
Schule war. Bereits mit elf<br />
Jahren hatte sie in einem Blog<br />
im Internet darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass Mädchen<br />
von den Taliban am Schulbesuch<br />
gehindert werden. Mädchen<br />
und Frauen werden in<br />
Pakistan immer wieder Opfer<br />
von Angriffen, um sie einzuschüchtern<br />
und sie davon abzuhalten,<br />
Schulen und Universitäten<br />
zu besuchen. In Pakistan<br />
können laut BBC 3,3<br />
Millionen Mädchen unter<br />
neun Jahren nicht die Schule<br />
besuchen. Die Zahl der Kinder<br />
ohne Schulbildung in<br />
dem Land ist die zweithöchste<br />
der Welt. Weltweit gibt es<br />
laut Angaben der UNESCO<br />
57 Millionen Kinder, die keine<br />
Bildungsmöglichkeiten haben.<br />
Yousafzai forderte die<br />
Regierungen der Welt dazu<br />
auf, freie Bildung für alle Kinder<br />
zu ermöglichen.<br />
für Ombudsverfahren, nicht<br />
jedoch für Rezensionen oder<br />
sonstige Publikationsformen.<br />
Kritisiert wurden die Empfehlungen<br />
auch von der Redaktion<br />
der Wissenschaftszeitschrift<br />
„Nature“. In einem Editorial<br />
hieß es, die DFG habe dieses<br />
Mal ihre Empfehlungen „überraschend<br />
dürftig formuliert“.<br />
Sie brächte die Universitäten in<br />
eine schwierige Lage. Die<br />
Hochschulen untersuchten<br />
Vorwürfe wissenschaftlichen<br />
Fehlverhaltens, die gegen sie<br />
selbst vorgebracht worden seien.<br />
Und deshalb würden die<br />
Universitäten gebeten, bedingungslos<br />
Whistleblower zu bestrafen,<br />
sollten sich deren Informationen<br />
nicht bestätigen. Die<br />
DFG solle klarstellen, welche<br />
Sanktionen wann und wie eingesetzt<br />
würden.<br />
mindestens zweimal jährlich<br />
erscheinenden Sammlung veröffentlicht<br />
worden sein. Zweitveröffentlicht<br />
werden dürfen<br />
nur die Manuskripte, nicht die<br />
zitierfähige Erstversion.<br />
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen<br />
und der<br />
Bundesrat hatten beanstandet,<br />
dass die Bestimmung wissenschaftliches<br />
Personal an<br />
Hochschulen weitgehend ausschließe<br />
und die Übergangszeit<br />
zu lang bemessen sei.<br />
KOMMENTAR<br />
Ein großer<br />
Moment<br />
Ironie ist das Ethos unserer<br />
Zeit. Alles und jedes<br />
muss einen zusätzlichen<br />
ironischen Dreh bekommen,<br />
Direktheit ist für viele<br />
unerträglich geworden.<br />
Zu sagen, was man wirklich<br />
meint, wird zum Zeichen<br />
von Naivität, auf die<br />
man herabsieht. Aufrichtig<br />
und einfach sein, ja, sich<br />
selbst nicht so wichtig nehmen<br />
(„Demut“), kommt<br />
nicht vor in den Hipsterkategorien<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Das ironische<br />
Leben ist nach den Worten<br />
einer Wissenschaftlerin<br />
der Princeton University<br />
eine vorläufige Antwort<br />
auf die Probleme, die entstehen<br />
durch zuviel Komfort,<br />
zuviel Geschichte, zuviele<br />
Möglichkeiten. Man<br />
könne sich bestens verstecken<br />
hinter einer ironischen<br />
Maske, drücke sich<br />
dadurch aber vor der Verantwortung.<br />
Was auch immer die Vereinten<br />
Nationen seit Jahrzehnten<br />
verhandeln, es<br />
wird als irrelevant, weil folgenlos<br />
ironisiert. Die Rede<br />
aber, die ein 16-jähriges pakistanisches<br />
Mädchen unlängst<br />
vor den Vereinten<br />
Nationen hielt, hat diesen<br />
Zynismus für wenige Minuten<br />
auf beeindruckende<br />
Weise unterbrochen und<br />
entlarvt. In einem großen<br />
Moment der Humanität<br />
hat Malala Yousafzai der<br />
Welt mit einfachen und<br />
klaren Worten gesagt,<br />
welch große Lebenschance<br />
gerade für Frauen das Menschenrecht<br />
auf freie Bildung<br />
ist. Dafür hat sie ihr<br />
Leben riskiert und dafür<br />
gebührt ihr größter Respekt.<br />
Felix Grigat
610 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Mehr Professorinnen<br />
HRK<br />
Mehr Promotionen von<br />
Fachhochschulabsolventen<br />
Immer mehr Fachhochschulabsolventen werden promoviert.<br />
Dies zeigt die jüngste Befragung der Hochschulrektorenkonferenz<br />
(HRK) bei den Universitäten<br />
und gleichgestellten Hochschulen. In den Jahren 2009,<br />
2010 und 2011 wurden demnach 836 Diplom-Fachhochschulabsolventen<br />
promoviert. Das sind 266 (47%) mehr<br />
als im Dreijahreszeitraum zuvor. Zur Promotion zugelassen<br />
wurden 1 200 Absolventen eines FH-Diploms.<br />
Im Vergleich zum vorherigen Erhebungszeitraum ist<br />
diese Anzahl von 1 224 auf 1 200 leicht gesunken (minus<br />
zwei Prozent).<br />
HRK-Präsident Hippler bewertet diese Entwicklung<br />
als Indikator für die wachsende Durchlässigkeit des<br />
Hochschulsystems: „Universitäten und Fachhochschulen<br />
haben inzwischen sehr gut funktionierende Kooperationsmodelle<br />
entwickelt, die stark zum Anstieg der<br />
Promotionszahlen beigetragen haben.“ Die meisten abgeschlossenen<br />
Promotionsverfahren sind laut HRK<br />
weiterhin in den Ingenieurwissenschaften zu verzeichnen,<br />
gefolgt von den Naturwissenschaften. Die Zahl<br />
der Promovenden, die einen Master von einer Fachhochschule<br />
mitbringen, sei noch zu gering, um aussagekräftig<br />
zu sein. Die Ergebnisse basieren auf den<br />
Rückmeldungen von 89 (von 144 promotionsberechtigten)<br />
Hochschulen.<br />
8 900 Professorinnen forschten<br />
und lehrten im Jahr 2012<br />
an deutschen Hochschulen.<br />
Damit hat sich die Zahl der<br />
Professorinnen im letzten<br />
Jahrzehnt nahezu verdoppelt.<br />
Sie nahm zwischen 2002 und<br />
2012 von knapp 12 auf über<br />
20 Prozent zu. Das gab das<br />
Statistische Bundesamt bekannt.<br />
Während in der Fächergruppe<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften<br />
und in der<br />
Fächergruppe Kunst, Kunstwissenschaft<br />
etwa jeder dritte<br />
Lehrstuhl mit einer Frau besetzt<br />
war, lag der Anteil der<br />
Professorinnen in allen anderen<br />
Fächergruppen bei<br />
höchstens 25 Prozent. Die<br />
niedrigsten Frauenanteile gab<br />
es bei den Ingenieurwissenschaften<br />
(zehn Prozent) und<br />
bei Mathematik, Naturwissenschaften<br />
(14 Prozent). Allerdings<br />
ist auch in diesen Fächergruppen<br />
der Anteil im<br />
Vergleich zu 2002 gestiegen.<br />
KMK: Zahl der Master-<br />
Studienplätze reicht aus<br />
Die Zahl der zulassungsbeschränkten<br />
weiterführenden<br />
Master-Studiengänge<br />
hat im Wintersemester<br />
2012/13 zugenommen. An<br />
den Fachhochschulen war<br />
laut Angaben der Kultusministerkonferenz<br />
(KMK) ein<br />
Zuwachs der Zulassungsbeschränkungen<br />
bei Master-<br />
Studiengängen von 34,7 auf<br />
42,1 Prozent festzustellen.<br />
An den Universitäten sei ein<br />
Anstieg von 20,7 Prozent auf<br />
21,6 Prozent zu verzeichnen.<br />
Insgesamt seien drei Viertel<br />
aller Master-Studiengänge<br />
zulassungsfrei. Damit steht<br />
nach Ansicht der KMK immer<br />
noch ein ausreichendes<br />
Maß an Master-Studienplätzen<br />
bereit.<br />
Die erste bundesweit repräsentative<br />
Befragung der<br />
Studenten, die gerade ein<br />
Masterstudium beginnen, hat<br />
unterdessen ergeben, dass 32<br />
Prozent der Befragten mit<br />
Beginn des Masters den Studienbereich<br />
wechselten. Vier<br />
Fünftel von ihnen gaben an,<br />
zwischen dem Erststudium<br />
und dem Masterstudium einen<br />
starken Zusammenhang<br />
zu sehen. Fast 40 Prozent<br />
wechselten zum Masterstudium<br />
an eine andere Hochschule.<br />
Dies bedeute laut der<br />
HIS Hochschulinformationssystem,<br />
der Übergang vom<br />
Bachelor zum Master motiviere<br />
eher zum Wechsel der<br />
Hochschule, als dies bei den<br />
traditionellen, nicht-gestuften<br />
Studiengängen der Fall gewesen<br />
sei. Die Wahl der Hochschule<br />
erfolge dabei meist<br />
nach fachlichen Interessen.<br />
Auch die Möglichkeit,<br />
beim Übergang vom Bachelor<br />
zum Master die Hochschulart<br />
– also von der Fachhochschule<br />
an die Uni oder<br />
umgekehrt – zu wechseln,<br />
werde genutzt. Die befragten<br />
Masterstudienanfänger<br />
wechseln in erster Linie von<br />
einer Fachhochschule zur<br />
Universität. 21 Prozent dieser<br />
Wechsler verfügten über eine<br />
Fachhochschulreife, so dass<br />
der Erstabschluss an einer<br />
Fachhochschule ihnen erstmals<br />
die Möglichkeit bot, ein<br />
Studium an einer Universität<br />
aufzunehmen.<br />
Laut HIS studierten 95<br />
Prozent ihr Wunschfach,<br />
mehr als drei Viertel (78 Prozent)<br />
auch an der gewünschten<br />
Hochschule. Der Übergang<br />
vom Erststudium in das<br />
Masterstudium erfolgte überwiegend<br />
(bei 82 Prozent)<br />
nahtlos.<br />
Die Mehrheit der Studierenden<br />
habe ein Zulassungsoder<br />
Eignungsverfahren<br />
durchlaufen. Etwa zwei Drittel<br />
der Studierenden (68 Prozent)<br />
mussten zwischen zwei<br />
und vier Zugangsvoraussetzungen<br />
erfüllen. Bei einem<br />
Wechsel erwarten die Hochschulen<br />
insbesondere häufiger<br />
eine Motivationsbegründung.<br />
Der Bericht wurde<br />
vom Bundesministerium für<br />
Bildung und <strong>Forschung</strong> finanziert.<br />
Neue W 2-Besoldung in Rheinland-Pfalz<br />
Das W 2-Grundgehalt in<br />
Rheinland-Pfalz ist mit<br />
Besoldungsgesetz vom 18. Juni<br />
<strong>2013</strong> rückwirkend zum<br />
1. Januar <strong>2013</strong> um 240 Euro<br />
erhöht worden. Das Grundgehalt<br />
beträgt nun nicht mehr<br />
4 652,70 Euro, sondern<br />
4 892,70 Euro. In Rheinland-<br />
Pfalz findet eine Konsumtion<br />
in Anbetracht der W 2-<br />
Grundgehaltserhöhung statt.<br />
Der Erhöhungsbetrag wird<br />
auf die Berufungs- und Bleibeleistungsbezüge<br />
sowie besondere<br />
Leistungsbezüge angerechnet,<br />
die laufend monatlich<br />
gezahlt werden, über<br />
deren Gewährung bis zum<br />
31. Dezember entschieden<br />
worden ist und deren Zahlung<br />
bis zu diesem Zeitpunkt<br />
begonnen hat. Leistungsbezüge<br />
sind bis zu einem Betrag<br />
von 150 Euro als anrechnungsfreier<br />
Sockelbetrag zu<br />
betrachten. Eine Erhöhung<br />
der W 3- und W 1-Grundgehälter<br />
hat nicht stattgefunden.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 611<br />
Fundsachen<br />
Anschauungsfrei<br />
„Die Wissenschaft wiederum ist eine<br />
von ihren Funktionären völlig anschauungsfrei<br />
behandelte Masse von Zahlen.<br />
Zahlen, die steigen müssen, damit sie<br />
als Erfolgszahlen gelten. Mehr Studenten,<br />
egal ob studierend oder nicht,<br />
mehr Publikationen, egal ob gelesen<br />
oder nicht, mehr Drittmittel, egal ob<br />
die <strong>Forschung</strong> sie braucht oder nur dafür<br />
sorgt, dass sie abfließen.“<br />
Jürgen Kaube; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 4. Juli <strong>2013</strong><br />
Mahnung<br />
„Wir müssen den jungen Menschen<br />
klarmachen, dass das berufliche Glück<br />
nicht allein an einem Studium hängt.<br />
Es stimmt nicht, dass man ohne den<br />
Besuch einer Hochschule im Leben<br />
nichts werden kann. Früher galt: Mach<br />
erst mal eine ordentliche <strong>Lehre</strong>, dann<br />
kannst du immer noch an die Hochschule<br />
gehen. Das ist auch heute nicht<br />
falsch – zumal, wenn man sich die hohe<br />
Zahl von Studienabbrechern ansieht.<br />
Es hilft nichts, einen jungen Menschen<br />
zu überfordern.“<br />
Erich Schweitzer, Präsident des Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertags (DIHK);<br />
zitiert nach Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />
vom 7. Juli <strong>2013</strong><br />
Sonderangebot<br />
„Doktortitel24.de feiert Geburtstag: Sie<br />
erhalten ab jetzt eine Woche lang den<br />
echten Doktortitel für nur 23,00 Euro<br />
anstatt 49,00 Euro. Alle Kosten sind<br />
bereits inbegriffen – nutzen Sie diese<br />
einmalige Aktion! Werden Sie zum<br />
V.I.P. und führen Sie Ihren Doktortitel.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Doktortitel-Team!.“<br />
Aus einer E-Mail<br />
„Ich lese nicht viel. Wegen meiner Brille<br />
hält man mich für einen Intellektuellen,<br />
der darauf brennt, nach Feierabend<br />
Kierkegaard zu lesen oder Bleistiftnotizen<br />
in Aufsätze über Hegel zu schreiben.<br />
Das ist aber ein Irrtum. Mein erstes<br />
Buch las ich mit achtzehn. Und<br />
zwar nur, um die Mädchen zu beeindrucken.<br />
Ich war ein guter Sportler,<br />
aber das glaubt mir niemand.“<br />
Woody Allen in einem Interview mit<br />
dem Zeit-Magazin<br />
Stil<br />
Kreativität<br />
„Nur auf dem Boden harter Arbeit bereitet sich normalerweise<br />
der Einfall vor.“<br />
Max Weber (1864 bis 1920)<br />
„sehr geehrter Herr ...<br />
es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen<br />
das ich mein Referat (...) heute leider<br />
nicht halten kann.<br />
ich bitte um Entschuldigung das ich<br />
mich erst jetzt diesbezüglich melde.<br />
falls es möglich ist, bitte ich um eine<br />
Verschiebung des Termins wenn einer<br />
der Referenten noch mit mir Tauschen<br />
Könnte.<br />
Ich hoffe diese Nachricht erreicht sie<br />
noch rechtzeitig damit sie nicht vor die<br />
Wand laufen.<br />
m.f.G.“<br />
E-Mail eines Studenten<br />
Geistvoll<br />
„Wissenschaftler glauben daran, dass<br />
sich jeder Vorgang, inklusive aller Angelegenheiten<br />
der Menschen, auf<br />
Grund von Naturgesetzen ereignet.<br />
Deswegen wird kein Wissenschaftler<br />
daran glauben können, dass der Lauf<br />
der Dinge von einem übernatürlich manifestierten<br />
Wunsch wie einem Gebet,<br />
beeinflusst werden kann. ... Gleichzeitig<br />
wird jeder, der sich ernsthaft mit Wissenschaft<br />
beschäftigt, irgendwann zu<br />
der Überzeugung kommen, dass sich in<br />
den Gesetzen des Universums ein Geist<br />
manifestiert, der dem Geist der Menschen<br />
weit überlegen ist. So führt die<br />
Beschäftigung mit der Wissenschaft zu<br />
einem sehr eigenen religiösen Gefühl,<br />
das sich allerdings gewaltig von der Religiosität<br />
eines naiveren Menschen unterscheidet.“<br />
Albert Einstein im Jahr 1936; zitiert nach<br />
Süddeutsche Zeitung vom 17. Juli <strong>2013</strong><br />
Der beste Maßstab<br />
„Wie gut man als Universität ist, weiß<br />
man erst, wenn man sieht, was die eigenen<br />
Absolventen 25 Jahre nach dem<br />
Examen aus ihrem Leben gemacht haben.<br />
Denn unter dem Strich zählt doch<br />
vor allem eins: Wie bereiten wir die<br />
jungen Männer und Frauen an unserer<br />
Hochschule darauf vor, in die Welt hinauszugehen<br />
und auf die eine oder andere<br />
Art ein erfülltes Leben zu führen?<br />
Deshalb meine ich, dass unsere Absolventen<br />
der beste Maßstab unseres Erfolgs<br />
sind.“<br />
Shirley Tilghman, Präsidentin der<br />
Princeton University; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 2. Juni <strong>2013</strong><br />
Brillenträger<br />
Werbung<br />
„Zu den wichtigsten latenten Funktionen der Werbung gehört<br />
es, Leute ohne Geschmack mit Geschmack zu versorgen.“<br />
Niklas Luhmann (1927 bis 1998)
612 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
„ Alle wollen ja nur unser Bestes“<br />
Über Beobachter der Beobachter, Freiheit und Sicherheit<br />
| JOCHEN H ÖRISCH | Die Enthüllungen des US-Amerikaners<br />
Edward Snowden über die Abhörmaßnahmen der amerikanischen und<br />
britischen Geheimdienste haben Politik und Öffentlichkeit in Deutschland<br />
irritiert. Was bedeuten sie medientheoretisch? Gibt es einen anthropologischen<br />
Hintersinn?<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Die Welt ist voller<br />
Beobachter: Die amerikanischen und<br />
britischen Geheimdienste überwachen<br />
die Welt, sie werden von anderen Geheimdiensten<br />
beobachtet, von „Whistleblowern“<br />
entlarvt, von der Presse beobachtet,<br />
die wiederum wir beobachten.<br />
Was geschieht da?<br />
Jochen Hörisch ist Professor für Neuere<br />
deutsche Literatur und Medienanalyse an<br />
der Universität Mannheim.<br />
Jochen Hörisch: Etwas Eigentümliches,<br />
gewissermaßen die mediale Säkularisierung<br />
eines theologischen Modells. Der<br />
monotheistische Gott wurde traditionell<br />
als Letztbeobachter konzipiert, er<br />
sieht alles („wie unfein“, bemerkte<br />
Nietzsche), lässt sich selbst aber nur bedingt<br />
in die Karten schauen. Theologen<br />
beobachten jedoch seit jeher den Letztbeobachter<br />
Gott, sind also die eigentlich<br />
unfrommen bis satanisch-hybriden<br />
Frevler. Sie zeigen (paradox = religionskritisch),<br />
dass es keinen finalen, seinerseits<br />
unbeobachtbaren Letztbeobachter<br />
gibt. Geheimdienste beobachten alles<br />
und müssen damit rechnen, dass sie ihrerseits<br />
besonders aufmerksam beobachtet<br />
werden (sei es von anderen Geheimdiensten,<br />
Filmregisseuren, Romane<br />
schreibenden Ex-Geheimdienstlern,<br />
kritischen Journalisten etc.). Diese Entwicklung<br />
folgt einem medienhistorischen<br />
Großtrend, von dem Dürrenmatts<br />
Roman „Der Auftrag oder Vom<br />
Beobachten des Beobachters der Beobachter“<br />
erzählt hat: der zunehmenden<br />
Symmetrisierung und Paradoxierung<br />
von Beobachtungsverhältnissen.<br />
F&L: Jeder Beobachter hat einen „blinden<br />
Fleck“. Können Sie einen solchen<br />
benennen?<br />
Jochen Hörisch: Der ist leicht zu benennen,<br />
und dennoch streift diese Benennung<br />
ein Tabu. Sie verletzt nämlich.<br />
Denn es gibt nur drei Möglichkeiten –<br />
erstens: diejenigen, die sich jetzt empört<br />
zeigen, waren nicht die hellsten, aufmerksamsten,<br />
kritischsten Köpfe. Ich<br />
akzeptiere den Vorwurf, arrogant zu<br />
sein, wenn ich sage: mich haben die<br />
Enthüllungen der letzten Zeit nicht verblüfft,<br />
wohl aber die allgemeine Verblüffung<br />
darüber. Zweite Möglichkeit: viele<br />
unter denen, die jetzt als uninformierte<br />
und verblüffte Nichtdurchblicker dastehen,<br />
die genau diese ihre Negativqualität<br />
unbeobachtet und unkommentiert<br />
lassen wollen und die nun ihre Kränkung<br />
durch Empörung kompensieren,<br />
blickten doch durch und machten sich<br />
keine Illusionen, haben aber stillgehalten,<br />
nicht recherchiert oder ihrerseits<br />
nichts gesagt – auch keine gute Option.<br />
Was ist die dritte Möglichkeit? Der blinde<br />
Fleck in meiner Beobachtung!<br />
F&L: Ist es nicht beruhigend zu wissen,<br />
wenn jemand darauf achtet, dass –<br />
kindlich gesprochen – uns „nichts Böses<br />
geschieht“? Wollen wir also geradezu<br />
beobachtet werden, um Aufmerksamkeit<br />
und Sicherheit zu erlangen?<br />
Jochen Hörisch: Eindeutig ja! Unser<br />
Leben beginnt mit einem Schrei nach<br />
Aufmerksamkeit. Nicht beachtet und<br />
beobachtet zu werden zählt zum
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 613<br />
Schlimmsten, was Neugeborenen und<br />
Heranwachsenden zustoßen kann.<br />
Auch für Erwachsene gilt: Es gibt nur<br />
eines, was schlimmer ist als systematisch<br />
beobachtet zu werden – systematisch<br />
nicht beobachtet zu werden, uninteressant<br />
zu sein. Es adelt ungemein,<br />
wenn sich ein Geheimdienst für das interessiert,<br />
was man treibt. Ich fürchte,<br />
mit der Kränkung leben zu müssen,<br />
dass meine Arbeiten für den NSA uninteressant<br />
sind. Aber ernsthaft: es beruhigt<br />
natürlich viele, fast alle, auch diejenigen,<br />
die das nicht so sagen, wenn wir<br />
wissen, dass der US-Geheimdienst etwa<br />
die Sauerland-Gruppe identifiziert und<br />
den deutschen Behörden entsprechende<br />
Hinweise gegeben hat. Und es empört<br />
zu Recht, wenn die deutschen Behörden<br />
die NSU-Terroristen nicht auf<br />
dem Schirm hatten. Ich wäre nicht verblüfft,<br />
wenn herauskäme, dass nicht der<br />
Verfassungsschutz einen V-Mann beim<br />
NSU, sondern der NSU einen V-Mann<br />
beim Verfassungsschutz hatte. Und ich<br />
freue mich, dass Telefonate und Mails<br />
von Bankstern wie Notheiß und<br />
Drumm abgefangen und publik gemacht<br />
wurden.<br />
F&L: Geht es so weit, dass wir unsere<br />
Überwacher, den „Großen Bruder“, am<br />
Ende noch lieben lernen?<br />
Jochen Hörisch: Das ist eine Frage der<br />
Psychodisposition. Viele, wohl allzuviele<br />
missverstehen ihr Geborgenheitsbedürfnis<br />
und wollen im Gefühl leben, geschützt<br />
zu sein. Sie vertrauen etwa darauf,<br />
dass Gott bei ihnen ist alle Tage bis<br />
an der Welt Ende – Gott als Idealfigur<br />
des liebevollen Überwachers. Der Priester<br />
oder der Leiter der Odenwaldschule<br />
kann dann dieses Geborgenheitsbedürfnis<br />
missbrauchen – genau in dem Maße,<br />
in dem wir die Einsicht verdrängen,<br />
dass Misstrauen eine Produktivkraft<br />
sein kann. Schon rein funktional geboten<br />
ist aber auch das Misstrauen in das<br />
Misstrauen – nur mit Misstrauen (ist<br />
das Wasser aus der Leitung vergiftet?)<br />
lässt sich einfach nicht leben.<br />
F&L: Für die einen ist der Whistleblower<br />
Edward Snowden ein Held, für die<br />
anderen ein Verräter. Was meinen Sie?<br />
Jochen Hörisch: Ich kenne Edward<br />
Snowden nicht persönlich, mir liegen<br />
auch keine Geheimdienstinformationen<br />
über ihn vor, und also zögere ich systematisch,<br />
ihn zu charakterisieren. Wohl<br />
aber ist mir sein Typus kulturhistorisch<br />
vertraut: dreißigjährig (wie Jesus, als<br />
sein öffentliches Wirken beginnt), für<br />
viele eine Erlöserfigur, für andere ein<br />
seltsamer Heiliger, einer, der seine<br />
Foto: picture-alliance<br />
Sphäre (er war ja NSA-Mitarbeiter!) gewechselt<br />
hat, kurzum: ein Konvertit<br />
und interessant wie alle Konvertiten.<br />
Aber er kommt aus seiner Herkunftssphäre<br />
nicht recht heraus: Die chinesischen,<br />
russischen und ecuadorianischen<br />
Geheimdienste, die, darüber machen<br />
wir uns keine Illusionen, auch gerne so<br />
fit wären wie der US- und UK-Geheimdienst,<br />
dürften sich nun sehr für sein<br />
Wissen interessieren. Und Snowden<br />
wird alle Paradoxien der Geheimdienstwelt<br />
durchleiden, also einen Passionsweg<br />
beschreiten.<br />
F&L: Müssen wir zwangsläufig auf Freiheit<br />
verzichten, um sicher leben zu können?<br />
Jochen Hörisch: Ja, Freiheit und Sicherheit<br />
liegen im Streit. Wer die Freiheit<br />
und den Reiz des Alpinismus oder des<br />
Drachenfliegens genießt, muss (und will<br />
wohl auch!) um sein Leben fürchten.<br />
Die Briten, bekanntlich besonders freiheitssensibel,<br />
akzeptieren deutlich mehr<br />
Videoüberwachungen auf öffentlichen<br />
Plätzen als wir in Deutschland. Aber<br />
natürlich gilt auch die Umkehrung (und<br />
eben das macht die Diskussion so<br />
schwierig!): wer auf Freiheit verzichtet,<br />
kann die Unsicherheit steigern. Denn<br />
nur freie Kritik kann auf bedrohliche<br />
Defizite aufmerksam machen. Nordkorea<br />
ist wohl das unfreiste Land der Welt<br />
– und das mit der unsichersten Zukunft.<br />
F&L: Warum empören sich so wenige<br />
Bürger?<br />
Jochen Hörisch: Möglicherweise sind<br />
sie klüger als die Empörungsmedien.<br />
Sie wissen oder ahnen doch zumindest,<br />
dass die moralische Distinktion „gutböse“<br />
analytisch nicht sehr produktiv,<br />
also keine „gute“ Unterscheidung ist.<br />
Alle, die Geheimdienste wie ihre Kritiker,<br />
wollen ja nur das Gute – gar unser<br />
Bestes (sie bekommen das auch häufig).<br />
Und genau das ist das Problem.<br />
F&L: Was bleibt für den Einzelnen?<br />
Jochen Hörisch: Sehr konkret: man<br />
muss bei Facebook nicht mitmachen.<br />
Und für Professoren: niemand zwingt<br />
uns, auf die beobachtbaren Kennzahlen<br />
(Drittmitteleinwerbung, Ranking, Quotation-Index<br />
etc.) zu achten. Man kann<br />
auch auf die von Humboldt beschworene<br />
Einsamkeit des Forschers vertrauen<br />
– und gerade dann etwas leisten, was<br />
wert ist, beobachtet zu werden.
614 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Computerüberwachung<br />
Methoden und Möglichkeiten<br />
| HANNES F EDERRATH | Die US-amerikanische NSA<br />
mit dem Überwachungsprogramm PRISM und auch der britische Nachrichtendienst<br />
mit einem Spionageprogramm namens Tempora spähen die Kommunikation<br />
von europäischen Staaten und Bürgern aus. Mit welchen technischen<br />
Methoden tun sie dies? Wie werten sie die ausgespähten Daten aus?<br />
Die National Security Agency<br />
(NSA) gilt zurecht als einer<br />
der mächtigsten Nachrichtendienste<br />
der Welt. Bereits vor mehr als<br />
25 Jahren wurde mit Unterstützung seiner<br />
Verbündeten globale Überwachung<br />
betrieben. Das Satellitenüberwachungssystem<br />
Echelon wurde von der westlichen<br />
UKUSA-Alliance betrieben und<br />
lieferte seit etwa 1970 Informationen<br />
über die Lage im Ostblock. Obwohl<br />
Deutschland der UKUSA-Alliance<br />
nicht angehörte, wurde auch von deutschem<br />
Boden aus abgehört.<br />
Die inzwischen stillgelegte<br />
Bodenstation in Bad Aibling<br />
zeugt davon.<br />
Zwölf Jahre nach dem<br />
Mauerfall beschäftigte sich<br />
das EU-Parlament mit Echelon<br />
und stellte in seinem „Bericht über<br />
die Existenz eines globalen Abhörsystems“<br />
(AZ: A5-0264/2001) fest, „…<br />
dass nunmehr kein Zweifel mehr daran<br />
bestehen kann, dass das System nicht<br />
zum Abhören militärischer, sondern zumindest<br />
privater und wirtschaftlicher<br />
Kommunikation dient, …“. Interessant<br />
an dem Bericht des EU-Parlaments ist,<br />
dass man damals vor zwölf Jahren feststellte,<br />
„… dass die technischen Kapazitäten<br />
dieses Systems wahrscheinlich bei<br />
»Die Speicherung aller Inhaltsdaten<br />
aller Kommunikationsverbindungen<br />
ist weder möglich noch sinnvoll.«<br />
Weitem nicht so umfangreich sind, wie<br />
von den Medien teilweise angenommen“<br />
(http://tinyurl.com/A5-0264).<br />
Allerdings stellte bereits 2001 die<br />
stellvertretende Vorsitzende des Echelon-Untersuchungsausschusses<br />
im EU-<br />
Parlament Ellie Plooij (Niederlande)<br />
fest: „Geheimdiensten sind, was das Abhören<br />
betrifft, durch nationale Gesetze<br />
Grenzen gesetzt. Es gibt aber keine Regeln<br />
für grenzüberschreitendes Abhören.<br />
Das ist ein großer Mangel beim<br />
Schutz der internationalen Kommunikation.<br />
Wir müssen diesbezüglich internationale<br />
Abkommen schließen, zunächst<br />
innerhalb der EU, dann in größerem,<br />
internationalem Rahmen“<br />
(http://tinyurl. com/Plooij).<br />
AUTOR<br />
Neue technische Möglichkeiten<br />
Die Größenordnungen, in denen die<br />
NSA auch deutsche Kommunikationsverbindungen<br />
überwachen soll – hier ist<br />
die Rede von bis zu 500 Millionen Datensätzen<br />
pro Monat – zeigen, dass die<br />
heutigen technischen Möglichkeiten in<br />
vollem Umfang genutzt werden<br />
(http://tinyurl.com/xkeyscore).<br />
Für den Überwacher stellen sich dabei<br />
zwei Probleme. So muss er erstens<br />
zur Datengewinnung nah genug an die<br />
für ihn relevanten Kommunikationsverbindungen<br />
kommen. Dann kann er sowohl<br />
Verbindungsdaten, d.h. wer wann<br />
und ggf. von wo aus mit welchen Kommunikationspartnern<br />
wie lange kommuniziert<br />
hat, als auch die Inhaltsdaten<br />
der Kommunikation mitlesen. Während<br />
die Verbindungsdaten nur wenige hundert<br />
bis tausend Byte umfassen und damit<br />
im vollen Umfang alle Verbindungsdaten<br />
aller Nutzer für immer gespeichert<br />
werden können, ist die Speicherung<br />
aller Inhaltsdaten aller Kommunikationsverbindungen<br />
weder<br />
möglich noch sinnvoll, auch wenn<br />
teilweise in den Medien (http://tinyurl.com/BildPRISM)<br />
berichtet<br />
wurde, die NSA speichere alle Inhaltsdaten<br />
für wenigstens drei bis<br />
sechs Monate. Dementsprechend erfolgt<br />
zweitens eine Datenfilterung in<br />
Echtzeit: Die für den Überwacher interessanten<br />
Inhaltsdaten werden aus den<br />
gigantischen Datenströmen z.B. anhand<br />
von Schlüsselwortlisten, nach Senderund<br />
Empfängeradressen, genutzten<br />
Diensten (E-Mail, Chat, aufgerufene<br />
Webseiten) herausgesucht und gespeichert.<br />
Eigentlich ist die Verschlüsselung<br />
und damit der Schutz sensibler Inhalts-<br />
Professor Hannes Federrath ist Leiter des Arbeitsbereichs Sicherheit in Verteilten Systemen am Fachbereich Informatik der Universität<br />
Hamburg. Seine <strong>Forschung</strong>sinteressen umfassen die Sicherheit mobiler Systeme, Kryptographie, Datenschutztechniken im Internet sowie<br />
technische und organisatorische Aspekte der Informationssicherheit.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 615<br />
Foto: picture-alliance<br />
daten inzwischen technisch recht einfach<br />
lösbar, zumindest bei der E-Mail-<br />
Kommunikation. Voraussetzung ist,<br />
dass sich die Kommunikationspartner<br />
vorher auf ein Verfahren wie S/MIME<br />
oder GnuPG einigen und kryptographische<br />
Schlüssel miteinander austauschen.<br />
S/MIME ist bereits in den meisten<br />
E-Mail-Programmen enthalten,<br />
allerdings haben private<br />
Nutzer meist Probleme beim Erzeugen<br />
und beim Austausch der<br />
Schlüssel. Beim GnuPG-Verfahren<br />
muss zusätzliche Software<br />
auf dem Rechner installiert werden, dafür<br />
ist die Schlüsselerzeugung unkomplizierter<br />
als bei S/MIME. Auch das<br />
verschlüsselte Websurfen gelingt inzwischen<br />
problemlos: HTTPS ist wie S/MI-<br />
ME oder GnuPG Ende-zu-Ende-verschlüsselt,<br />
d.h. niemand kann auf den<br />
Leitungen oder den Routern mitlesen.<br />
Während Inhaltsdaten durch Endezu-Ende-Verschlüsselung<br />
(sofern sie<br />
eingesetzt wird) heute gut geschützt<br />
werden können, gelingt der Schutz der<br />
Verbindungsdaten nicht annähernd so<br />
gut. Zwar ist es technisch möglich, alle<br />
Kommunikationsleitungen und Funkstrecken<br />
komplett zu verschlüsseln, also<br />
sowohl Inhaltsdaten als auch Verbindungsdaten<br />
vor Außenstehenden zu<br />
»In der Praxis werden aus<br />
Unvorsichtigkeit werden noch zu viele<br />
Daten unverschlüsselt übertragen.«<br />
schützen; damit wäre eine Überwachung<br />
der Kommunikationsleitungen<br />
für einen Nachrichtendienst eigentlich<br />
wenig gewinnbringend. In der Praxis<br />
werden jedoch aus Unvorsichtigkeit<br />
noch immer genügend viele Inhaltsund<br />
Verbindungsdaten unverschlüsselt<br />
übertragen und stehen somit auch Außenstehenden<br />
zur Verfügung (http://tinyurl.com/TAT14).<br />
Alle Router zwischen den Kommunikationspartnern<br />
benötigen für ihre<br />
Funktion die unverschlüsselten Verbindungsdaten<br />
(Adressen). Hier setzt das<br />
heute bekannte Überwachungsszenario<br />
von Nachrichtendiensten an: Neben der<br />
Überwachung der Kommunikationsverbindungen<br />
von außen, wie sie bereits<br />
bei Echelon praktiziert<br />
wurde, werden mit Wissen<br />
und Unterstützung der<br />
Netzbetreiber auch Daten<br />
innerhalb der Kommunikationsnetze<br />
erhoben und<br />
gespeichert. Hierzu laufen auf den<br />
Routern und Servern des Netzbetreibers<br />
sog. Sniffer-Programme, die alle<br />
Verbindungsdaten speichern und die<br />
o.a. Datenfilterung vornehmen.<br />
Der Einsatz von Sniffer-Programmen<br />
durch sog. Bedarfsträger (Sicherheitsbehörden<br />
und Strafverfolger) wird<br />
ebenfalls schon seit vielen Jahren praktiziert.<br />
In Deutschland kann ein Richter
616 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
auf der Grundlage der §§ 100a,b der<br />
Strafprozessordnung (StPO) die zeitlich<br />
begrenzte Überwachung der Telekommunikation<br />
eines Anschlusses anordnen.<br />
Im Internetzeitalter betrifft dies<br />
natürlich neben dem (Mobil)-Telefon<br />
auch die gesamte Internetkommunikation.<br />
In Deutschland werden z.B. sog. SI-<br />
NA-Boxen zur Überwachung eingesetzt.<br />
Bei den großen Internet Service<br />
»Die hohe Komplexität der Systeme<br />
ist kaum beherrschbar.«<br />
»Die Möglichkeiten der konkreten<br />
Strafverfolgung sind teilweise<br />
erschreckend gering.«<br />
Providern administriert und konfiguriert<br />
teilweise von staatlichen Stellen<br />
abgeordnetes Personal diese Geräte direkt<br />
vor Ort.<br />
In den USA wurde wenigstens bis<br />
2001 bei der Überwachung mit dem<br />
sog. Carnivore-System gearbeitet, zudem<br />
kam auch kommerzielle Software<br />
zum Einsatz (http://tinyurl.com/<br />
bu34sht).<br />
Spezielle technische Vorkehrungen<br />
zur Überwachung müssen vom Netzbetreiber<br />
heute kaum noch getroffen werden.<br />
Die Betriebssysteme von Servern<br />
und Routern verfügen von jeher über<br />
technische Protokollierungs- und Überwachungsfunktionen<br />
zur Fehleranalyse.<br />
Mit den staatlichen Überwachungsanforderungen<br />
wurden außerdem internationale<br />
technische Schnittstellendefinitionen<br />
geschaffen, die von den Netzbetreibern<br />
umzusetzen sind; andernfalls<br />
erhalten diese keine Netzbetreiber-Lizenz<br />
(http://tinyurl.com/k65ys4g).<br />
Da die heute verfügbaren Hacker-<br />
Tools im Internet nicht nur kostenlos,<br />
sondern auch sehr leistungsfähig sind,<br />
werden sie vermutlich auch von Sicherheitsbehörden<br />
eingesetzt. Allerdings ist<br />
es extrem unwahrscheinlich, dass eine<br />
Überwachung von deutschen Kommunikationsverbindungen<br />
und bei deutschen<br />
Netzbetreibern durch (ausländische)<br />
Sicherheitsbehörden im großen<br />
Stil ohne deren Wissen und mit Hackermethoden<br />
erfolgt, d.h. durch unbemerktes<br />
Eindringen in die Server und<br />
Router des Netzbetreibers: Die Ausleitung<br />
der überwachten Daten zum Bedarfsträger<br />
verursacht erkennbare Netzlast,<br />
die jedes Frühwarnsystem (Intrusion<br />
Detection) melden würde. Außerdem<br />
erfordert eine effektive Überwachung<br />
die fortlaufende Nachsteuerung<br />
der Datenfilterung.<br />
Grenzen der Überwachung<br />
Obwohl nach den Enthüllungen der geheimen<br />
NSA-Spähprogramme der Eindruck<br />
entstehen mag, staatliche Stellen<br />
könnten heute uneingeschränkt jede<br />
Kommunikation<br />
weltweit mitlesen,<br />
sind die Möglichkeiten<br />
der konkreten<br />
Strafverfolgung<br />
teilweise erschreckend gering.<br />
Dies hat zwei Ursachen:<br />
Erstens sammeln die Überwachungsprogramme<br />
Daten massenhaft<br />
verdachtsunabhängig, aber eben auch<br />
unspezifisch. So wurden beispielsweise<br />
auch in Deutschland legal und für kurze<br />
Zeit auf der Grundlage der EU-Richtlinie<br />
2006/24/EG zur Vorratsdatenspeicherung<br />
für sechs Monate alle Verbindungsdaten<br />
von Nutzern gespeichert.<br />
Nachdem das Bundesverfassungsgericht<br />
im Jahr 2010 die Umsetzung der<br />
Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig<br />
erklärt hatte, wurde deren<br />
»Das Bundesverfassungsgericht hat 2008<br />
der Online-Durchsuchung mittels<br />
›Bundestrojaner‹ sehr enge Grenzen<br />
gesetzt.«<br />
Wirkung auf die Strafverfolgung wissenschaftlich<br />
untersucht und festgestellt,<br />
dass sie keinen messbaren Einfluss auf<br />
die Aufklärungsquoten von Straftaten<br />
hat (http://tinyurl.com/73a7oxn).<br />
Zweitens können sich Straftäter<br />
ebenso wie unbescholtene Bürger der<br />
Totalüberwachung mit Hilfe von Selbstschutzwerkzeugen<br />
wie Verschlüsselung<br />
(GnuPG, S/MIME) und Anonymisierungsdiensten<br />
(TOR,<br />
JonDos) recht wirkungsvoll<br />
entziehen.<br />
Da dies auch der Gesetzgeber<br />
erkannt hat,<br />
wurde mit der Neufassung<br />
des BKA-Gesetzes<br />
im Jahr 2008 in § 20k die Möglichkeit<br />
einer sog. Online-Durchsuchung<br />
eingeführt. Hierbei geht es um die Datenbeschaffung<br />
an der Quelle (bzw.<br />
Senke) einer Kommunikation (sog.<br />
Quellen-Telekommunikationsüberwachung,<br />
kurz: Quellen-TKÜ) (http://tinyurl.com/BKAG20k).<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat<br />
2008 der Online-Durchsuchung mittels<br />
„Bundestrojaner“ sehr enge Grenzen<br />
gesetzt und ein neues Grundrecht auf<br />
Gewährleistung der Vertraulichkeit und<br />
Integrität informationstechnischer Systeme<br />
(Computergrundrecht) formuliert.<br />
Demnach darf präventiv nur überwacht<br />
werden, wenn dies zur Abwehr einer<br />
konkreten Gefahr für ein überragend<br />
wichtiges Rechtsgut richterlich angeordnet<br />
ist (http://tinyurl.com/BvR37007).<br />
Hintergrund ist die Absicht der Sicherheitsbehörden,<br />
die verschlüsselte<br />
Kommunikation noch vor dem Verschlüsseln<br />
(bzw. nach dem Entschlüsseln)<br />
beim Verdächtigen oder seinem<br />
Kommunikationspartner mitzulesen.<br />
Hierzu muss jedoch in einen fremden<br />
Rechner eingebrochen werden, um die<br />
Spähsoftware direkt dort zu betreiben.<br />
Ein Abhören der Daten beim Netzbetreiber<br />
wäre wirkungslos, da diese verschlüsselt<br />
sind.<br />
Alle Möglichkeiten werden<br />
genutzt<br />
Carnivore, Echelon und PRISM zeigen,<br />
dass die jeweils aktuellen technischen<br />
Möglichkeiten zur Computerüberwachung<br />
durch<br />
US-amerikanische<br />
staatliche<br />
Stellen auch<br />
tatsächlich genutzt<br />
werden.<br />
Auch deutsche<br />
Sicherheitsbehörden<br />
verfügen über ähnliche technische<br />
Möglichkeiten zur Überwachung<br />
der Kommunikation. Nahezu unbegrenzter<br />
preisgünstiger Speicher führt<br />
schon heute zur dauerhaften Speichermöglichkeit<br />
von Verbindungsdaten.<br />
Angesichts der massiven Bedrohungen<br />
durch Schadsoftware und Schnüffelprogramme<br />
gehört der Umgang mit<br />
Risiken heute ganz selbstverständlich<br />
zum Computeralltag. Wichtig ist es, Risiken<br />
zu vermeiden, wann immer dies<br />
möglich ist, immer alle Softwareupdates<br />
einzuspielen, technische Mechanismen<br />
wie Verschlüsselung und Anonymisierung<br />
einzusetzen, wo dies sinnvoll ist,<br />
und selbst dann muss man darauf hoffen,<br />
dass es keine verborgenen Sicherheitslücken<br />
gibt. Ursache ist die hohe<br />
Komplexität der Systeme, die kaum beherrschbar<br />
ist. Dies macht es Hackern<br />
und Überwachern meist viel zu leicht.
In Verstetigung des Ars legendi-Preises für exzellente Hochschullehre, den der Stifterverband<br />
alljährlich auf Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz für hervorragende Hochschullehre<br />
verleiht, loben der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung,<br />
die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Gesellschaft Deutscher<br />
Chemiker und der Verband für Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland<br />
gemeinsam zum ersten Mal fachspezifisch den<br />
Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente <strong>Lehre</strong><br />
in der Mathematik und den Naturwissenschaften<br />
aus. Er wird jährlich in den Kategorien Biowissenschaften, Chemie, Mathematik und Physik<br />
verliehen und an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin – ggf. auch stellvertretend<br />
für ein Team – für herausragende und innovative Leistungen in <strong>Lehre</strong>, Prüfung, Beratung und<br />
Betreuung an Hochschulen verliehen.<br />
Für die Auszeichnung ist neben einer exzellenten Didaktik und Lehr qualität ausschlaggebend,<br />
inwieweit der Preisträger/die Preisträgerin über die eigenen Lehrveranstaltungen<br />
hinaus Impulse für die Weiterentwicklung der <strong>Lehre</strong> in den Fächern Mathematik, Biologie,<br />
Chemie und Physik gegeben hat.<br />
• Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.<br />
Vorschläge können von Fakultäten und Fachbereichen, der lokalen Vertretung der jeweiligen<br />
Fachgesellschaft sowie Fachschaften eingereicht werden; Eigenbewerbungen sind<br />
zulässig. Nähere Informationen zum Verfahren sowie Ausschreibungsunterlagen erhalten<br />
Sie unter www.ars-legendi-preis.de.<br />
• Bewerbungsschluss: 6.12.<strong>2013</strong>
618 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Einübung in paranoides Denken<br />
„The Wire“, „Homeland“ und die filmische Ästhetik<br />
des Überwachungsstaats<br />
| VINZENZ H EDIGER | Die Bürger der Vereinigten Staaten<br />
scheint das Thema Überwachung weniger zu interessieren als die Europäer.<br />
Denn es ist ihnen sehr geläufig: Die Filme und TV-Serien wie „The Wire“ und<br />
„Homeland“ haben die Amerikaner bereits auf ein solches Szenario vorbereitet.<br />
Als die britische Tageszeitung<br />
The Guardian und die Washington<br />
Post vor einigen<br />
Wochen enthüllten, in welchem Ausmaß<br />
die National Security Agency<br />
(NSA) in den USA die eigenen Bürger,<br />
aber auch befreundete Nationen überwachte,<br />
meldete sich auch der erfolgreiche<br />
TV-Produzent David Simon mit einem<br />
Debattenbeitrag zu Wort. Simon<br />
wiegelte ab: Was die NSA da mache,<br />
unterscheide sich nur in<br />
quantitativer Hinsicht von einer<br />
Abhöraktion der Polizei in einem<br />
gewöhnlichen Ermittlungsverfahren.<br />
Zumindest was die<br />
polizeiliche Ermittlung angeht,<br />
wusste Simon, wovon er sprach. Er hatte<br />
lange Jahre als Polizeireporter für die<br />
Baltimore Sun gearbeitet und seine Erfahrungen<br />
dann in die Fernsehserie<br />
„The Wire“ einfließen lassen. „The Wire“<br />
erzählt mit großem dramaturgischen<br />
Geschick und soziologischem Scharfblick,<br />
wie eine Sondereinheit der Polizei<br />
von Baltimore mit einer Abhöraktion<br />
einem Drogenhändler-Ring das<br />
Handwerk zu legen versucht. „The Wire“<br />
gilt als eine der besten Serien im Bereich<br />
des sogenannten „Quality TV“,<br />
der erzählerischen Langform, wie sie<br />
vor allem von Kabelsendern in den<br />
USA seit etwa fünfzehn Jahren mit Formaten<br />
wie der Mafia-Serie „The Sopranos“<br />
oder „Mad Men“, einer Chronik<br />
der Werbeindustrie in den 1960er Jahren,<br />
erfolgreich gepflegt wird. „The Wire“<br />
galt überdies auch als die Lieblingsserie<br />
des US-Präsidenten Barack Obama.<br />
Was regt ihr euch auch auf, so könnte<br />
man David Simons Intervention paraphrasieren,<br />
die NSA macht auch nichts<br />
anderes als die Helden von „The Wire“,<br />
»Was regt ihr euch auf, die NSA macht<br />
auch nichts anderes als die Helden<br />
von ›The Wire‹.«<br />
deren Überwachungsoperationen ihr<br />
fünf Staffeln lang so fasziniert verfolgt<br />
habt.<br />
Simon trifft damit einen wichtigen<br />
Punkt, wenn auch auf indirekte Weise.<br />
Erstaunlich ist an dem NSA-Skandal<br />
nicht nur das Ausmaß der Überwachung.<br />
Erstaunlich ist auch, mit wie viel<br />
Gleichmut die amerikanische Öffentlichkeit<br />
die Enthüllung aufgenommen<br />
hat. Es scheint fast so, als wäre man<br />
schon darauf eingestellt gewesen, dass<br />
ein solches Regime der Überwachung<br />
besteht. So weit es eine solche Einstellung<br />
gibt, dürften Serien wie „The Wire“<br />
oder die noch ungleich erfolgreichere<br />
AUTOR<br />
Serie „Homeland“, die derzeit das amerikanische<br />
Fernsehpublikum in ihren<br />
Bann zieht, ihren Beitrag dazu geleistet<br />
haben.<br />
„Homeland“ handelt von der CIA-<br />
Agentin Carrie Mathison, gespielt von<br />
dem Hollywood-Star Clare Danes, die<br />
von einem Einsatz im Irak mit der Information<br />
in die USA zurückkommt,<br />
dass ein von Al-Qaeda festgehaltener,<br />
aber mittlerweile freigekommener US-<br />
Soldat namens Nicholas Brody „umgedreht“<br />
wurde und nach seiner Rückkehr<br />
in die USA ein Attentat plane. Mathison<br />
lässt Brodys Haus mit Überwachungskameras<br />
und Wanzen<br />
verdrahten und verbringt<br />
danach Tage und<br />
Wochen damit, den nach<br />
acht Jahren Gefangenschaft<br />
zurückgekehrten<br />
Soldaten zu überwachen,<br />
stets auf der Suche nach Indizien, die<br />
den Verdacht bekräftigen könnten, dass<br />
der gefeierte Held doch ein Terrorist sei.<br />
Wie „The Wire“ bewegt sich „Homeland“<br />
auf höchstem künstlerischen Niveau,<br />
und es entbehrt vielleicht nicht<br />
der Ironie, dass „Homeland“ nach Auskunft<br />
der Unterhaltungspresse „The Wire“<br />
als Lieblingsserie von Barack Obama<br />
abgelöst haben soll. Wie bei „The<br />
Wire“ bildet die Figur, die für die Überwachung<br />
verantwortlich ist, einen,<br />
wenn nicht sogar den emotionalen Fokus<br />
der Dramaturgie. Wo es aber bei<br />
„The Wire“ nur um die üblichen Probleme<br />
der verwahrlosten amerikanischen<br />
Vinzenz Hediger ist Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist Mitbegründer des europäischen<br />
<strong>Forschung</strong>snetzwerks NECS – European Network for Cinema and Media Studies (www.necs.org). Von 2007 bis 2011 war er erster<br />
Vorsitzender der Gesellschaft für Medienwissenschaft (www.gfmedienwissenschaft.de) und in dieser Eigenschaft Gründungsherausgeber<br />
der Zeitschrift für Medienwissenschaft (www.zfmedienwissenschaft.de).
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 619<br />
Foto: picture-alliance<br />
Innenstädte geht, steht bei „Homeland“<br />
gleich die Sicherheit und die Zukunft<br />
des ganzen Landes auf dem Spiel. Entsprechend<br />
umfassend ist der Verdacht,<br />
mit dem die Heldin der Serie ihre ganze<br />
Welt belegt. Jede Geste, jedes Wort, jede<br />
Handlung des vermeintlichen Terroristen<br />
hat von vornherein einen doppelten<br />
Sinn, muss als Mimikry und Tarnung<br />
gelesen werden oder meint gerade das<br />
Gegenteil dessen, was offen zutage liegt.<br />
Vollends ergreift diese paranoide Logik<br />
»Es erstaunt nicht, dass der<br />
erfolgreichste deutsche Film der<br />
letzten zehn Jahre in den USA<br />
›Das Leben der anderen‹ war.«<br />
des verborgenen Gegensinns von der<br />
CIA-Agentin Besitz, als sie Brody<br />
schließlich direkt konfrontiert, um der<br />
Sache auf den Grund zu gehen, und<br />
sich dabei auch noch in den Helden,<br />
der auch ein Al-Qaeda-Terrorist sein<br />
könnte, verliebt.<br />
Vor knapp fünfzig Jahren, während<br />
des Präsidentschaftswahlkampfs des<br />
Republikaners Barry Goldwater, der als<br />
Vorreiter und Wegbereiter des neuen<br />
„small government“-Konservatismus<br />
gelten kann, der schließlich mit Ronald<br />
Reagan Einzug ins Weiße Haus halten<br />
sollte, veröffentlichte der Historiker Richard<br />
Hofstadter einen Text mit dem Titel<br />
„The Paranoid Style in American Politics“.<br />
In seinem Artikel, der auf einem<br />
Vortrag in Oxford basierte, reihte Hofstadter<br />
Goldwater in eine lange Tradition<br />
der Inverdachtnahme staatlicher<br />
Macht in den USA ein, die bis zu Thomas<br />
Jefferson zurück reicht. Als „Paranoid<br />
Style“ bezeichnete Hofstadter eine<br />
Form des Denkens, die jegliches staatliches<br />
Handeln als Angriff auf die Freiheit<br />
des Individuums betrachtet und in<br />
der Regel auch dunkle,<br />
fremde Mächte am Werk<br />
sieht.<br />
Schaut man sich nun<br />
„Homeland“ an, diesen<br />
Thriller um Liebe in den<br />
Zeiten absoluter Paranoia,<br />
und bedenkt man, wie erfolgreich<br />
die Serie ist, so gewinnt man<br />
leicht den Eindruck, als wäre dieser paranoide<br />
Stil des Denkens nunmehr zu<br />
einem tragenden Motiv der amerikanischen<br />
Kultur geworden, wenn auch in<br />
einer paradoxen Umwertung. Die Amerikaner<br />
haben sich nach dem 11. September<br />
2001 geradezu eilfertig auf das<br />
Argument der Bush-Regierung eingelassen,<br />
demzufolge die Freiheit nur um den<br />
Preis ihrer Einschränkung zu erhalten<br />
sei. Die paranoide Vorstellung des übermächtigen<br />
Staats, der in alle Belange<br />
seiner Bürger eingreift, scheint im Zuge<br />
dessen zu einer ins Positive gewendeten<br />
kollektiven Rückzugsfantasie geworden<br />
zu sein, zu einer Fantasie von Sicherheit<br />
auch unter Bedingungen, in denen<br />
mit dem Feind in allen Lebenslagen zu<br />
rechnen ist. Mit ihrer Semantik des Allverdachts<br />
und des bedrohlichen Doppelsinns<br />
allen Handelns leisten Serien<br />
wie „Homeland“, aber zuvor auch<br />
schon Kinofilme wie Steven Spielbergs<br />
futuristischer Überwachungsthriller<br />
„Minority Report“ von 2002, ihren Beitrag<br />
zur Einübung in diesen neuen paranoiden<br />
Stil des Denkens. Natürlich<br />
durchdringt der Staat unser ganzes Leben,<br />
auch um den Preis unserer Freiheit,<br />
und klar leben wir in einem Überwachungsstaat,<br />
scheint der Tenor zu<br />
sein, aber das ist auch gut so, so lange<br />
die Überwacher nur so intelligent, attraktiv<br />
und patriotisch sind wie Carrie<br />
Mathison in „Homeland“ oder Tom<br />
Cruise als Überwachungsspezialist John<br />
Anderton in „Minority Report“.<br />
Vor diesem Hintergrund erstaunt<br />
vielleicht auch nicht mehr, dass der bei<br />
weitem erfolgreichste deutsche Film in<br />
den USA in den letzten zehn Jahren<br />
Florian Henkel von Donnersmarcks<br />
„Das Leben der anderen“ war: In dem<br />
Drama über einen Stasi-Beamten, der<br />
Kulturschaffende in Ost-Berlin belauscht,<br />
erkannten die Amerikaner<br />
möglicherweise etwas von der Lage<br />
wieder, in die sie selbst nach dem 11.<br />
September 2001 geraten waren.
620 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Anerkennung<br />
globaler Dominanz?<br />
EU war US-Überwachung bekannt<br />
| THILO W EICHERT | Während zur Zeit intensiv<br />
debattiert wird, wer wann über welches Ausmaß der US-Spähaktionen hätte<br />
informiert sein können oder müssen, zeigen Studien, dass das Problem längst<br />
im Zentrum der EU angekommen war. Wie reagierten die Parlamentarier auf die<br />
Ergebnisse? Fragen an einen Datenschützer, der im Vorfeld warnte.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Bereits im Januar<br />
<strong>2013</strong> wiesen Sie auf EU-Studien hin, in<br />
denen davor gewarnt wurde, dass sich<br />
US-Behörden heimlich Zugriff auf die<br />
Daten europäischer Nutzer bei Cloud-<br />
Anbietern wie Google oder Facebook<br />
verschafften. Das Problem der Datenüberwachung<br />
ist also schon länger bekannt?<br />
Thilo Weichert: Ja, aber nicht nur das.<br />
Wir wiesen darauf hin, dass die US-Sicherheitsbehörden<br />
nach US-Recht sogar<br />
befugt sind, von US-Unternehmen<br />
zu verlangen, dass ihre Tochter-,<br />
Schwester- oder Mutterunternehmen in<br />
Europa Daten herausgeben, die zuvor<br />
nicht in den USA verarbeitet wurden.<br />
F&L: Wie reagierte das EU-Parlament,<br />
das diese Studien in Auftrag gegeben<br />
hatte, auf deren alarmierende Erkenntnisse?<br />
Wie reagierte die Öffentlichkeit<br />
darauf?<br />
Thilo Weichert: Es gab kritische Stimmen<br />
im Parlament, sogar in der Kommission.<br />
Die Mehrheit nahm die Informationen<br />
– wenig „amused“ – zur<br />
Kenntnis, weil man keinen Ärger mit<br />
den Unternehmen<br />
und mit der US-Administration<br />
haben<br />
wollte. Hinzu kam,<br />
dass die Studien davon<br />
ausgingen, dass<br />
der Umfang der Zugriffe<br />
auf europäische<br />
Daten durch US-Sicherheitsbehörden<br />
erheblich geringer sei als alles, was uns<br />
jetzt über das Ableiten von Daten von<br />
US-Unternehmen, über Telekommunikationskabel<br />
oder über Drittdienste bekannt<br />
geworden ist.<br />
F&L: Warum kümmert sich die Europäische<br />
Union so halbherzig um den<br />
Schutz ihrer Bürger vor politischen<br />
Massenüberwachungen?<br />
»Die Mehrheit nahm die Informationen<br />
zur Kenntnis, weil man keinen<br />
Ärger mit den Unternehmen und mit<br />
der US-Administration haben wollte.«<br />
Thilo Weichert: Das hat viele Gründe.<br />
Natürlich gibt es wirtschaftliche Interessen,<br />
die durch die Grundrechtsschutzinteressen<br />
berührt sind. Zwar haben wir<br />
seit 2009 eine gute europäische Grundrechtecharta<br />
mit einem Recht auf Datenschutz,<br />
viele haben das aber noch<br />
nicht verinnerlicht. Manche in der EU<br />
verstehen nicht, weshalb die USA unsere<br />
Datenschutzbedenken nicht verstehen<br />
wollen. In den USA hat die Vernachlässigung<br />
des Datenschutzes historische<br />
Wurzeln, wurde bestärkt durch<br />
eine unsensible Rechtsprechung des Supreme<br />
Court, erklärt sich aber letztlich<br />
durch das Bestreben, die globale Dominanz<br />
der US-Unternehmen im Internetbereich<br />
und der US-Administration im<br />
Sicherheitsbereich zu verteidigen. Das<br />
sind für die USA knallharte Aspekte,<br />
weshalb auch kein Entgegenkommen<br />
stattfindet. Und da gibt dann Europa –<br />
wir sind ja Freunde der USA – nach,<br />
ohne dass uns richtig klar ist, dass wir<br />
damit alles andere als die „Klügeren“<br />
sind, sondern dass wir damit einer autoritären<br />
freiheitsbedrohenden globalen<br />
Informationsgesellschaft die Tür öffnen.<br />
F&L: Verspricht die geplante europäische<br />
Datenschutzreform einen besseren<br />
Schutz personenbezogener Daten von<br />
EU-Bürgern? Helfen überhaupt strengere<br />
Gesetze, wenn Datenschutzrichtlinien<br />
der EU – wie nun geschehen –<br />
durch die Hintertür außer Kraft gesetzt<br />
werden?<br />
Dr. Thilo Weichert ist Landesbeauftragter<br />
für Datenschutz des Landes Schleswig-<br />
Holstein.<br />
Thilo Weichert: Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung<br />
ist die große<br />
Chance für den Datenschutz, im<br />
weltweiten Wettbewerb zu überleben<br />
und sich evtl. sogar durchzusetzen.<br />
Flankierend müssen aber weitere Normen<br />
geändert werden, etwa die Safe-<br />
Harbor-Principles, die Abkommen zu<br />
PNR und SWIFT*, Kooperationsab-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 621<br />
kommen im Sicherheitsbereich generell…<br />
Gesetze sind nichts wert, wenn<br />
sie nicht durchgesetzt werden. Wer<br />
strenge Gesetze verabschiedet, ohne<br />
uns Aufsichtsbehörden die reale Umsetzungsmöglichkeit<br />
und die nötigen Ressourcen<br />
bereitzustellen, der macht den<br />
Datenverarbeitern wie der Bevölkerung<br />
etwas vor. Letztlich wird das zu Rechtsverweigerung<br />
und Rechtsstaatsverdrossenheit<br />
führen.<br />
F&L: Rechtsexperten der Universität<br />
Amsterdam warnen in der Studie<br />
„Cloud Computing in Higher Education<br />
and Research Institutions and the USA<br />
»In kommerziellen Customer-Clouds<br />
von der Stange hat sensible <strong>Forschung</strong><br />
überhaupt nichts verloren.«<br />
Patriot Act“ vor den Risiken des Cloud<br />
Computings für Universitäten und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen.<br />
Sie befürchten,<br />
die intellektuelle Freiheit der Wissenschaftler<br />
und Studierenden werde dadurch<br />
aufs Spiel gesetzt. Teilen Sie diese<br />
Auffassung?<br />
Thilo Weichert: Nein. Cloud Computing<br />
kann so betrieben werden, dass Datenschutz,<br />
Urheberschutz, <strong>Forschung</strong>sgeheimnisse<br />
und Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />
gewahrt bleiben. Die<br />
Cloud-Angebote, insbesondere die USamerikanischen,<br />
von heute sind aber –<br />
insofern haben die Experten recht –<br />
noch sehr unterbelichtet. Hier muss<br />
noch viel geforscht und entwickelt werden.<br />
Für Forschende sollte der öffentliche<br />
Diskurs wichtig sein. Den sollte<br />
man aber nicht über Trapdoors in der<br />
Cloud, sondern in der wissenschaftlichen<br />
Szene führen.<br />
F&L: Existiert in den Universitäten und<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen in Deutschland<br />
ein Bewusstsein für Datenschutz<br />
und mögliche Angriffsflächen? Sind sie<br />
ausreichend geschützt?<br />
Thilo Weichert: Das ist sehr unterschiedlich.<br />
Es gibt Uni- und <strong>Forschung</strong>srechenzentren,<br />
die sind in<br />
puncto Datenschutz und Datensicherheit<br />
auf dem höchsten Stand; es gibt<br />
aber auch das genaue Gegenteil. Auch<br />
bei der persönlichen Sensibilität gibt es<br />
gewaltige Diskrepanzen. Das gilt für die<br />
Nutzung von sozialen Netzwerken, von<br />
Lernsoftware, für wissenschaftliche Diskurse<br />
im Netz oder ganz banal für die<br />
Hochschulverwaltungen. Die <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
haben in Deutschland regelmäßig<br />
äußerst engagierte Datenschutzbeauftragte.<br />
Aber deren Akzeptanz<br />
bei den Chefs und bei den Systemadministratoren<br />
lässt oft zu wünschen<br />
übrig.<br />
F&L: Würden Sie davon abraten, wissenschaftlich<br />
sensible Daten in der<br />
Cloud zu speichern?<br />
Thilo Weichert: Es kommt darauf an: In<br />
kommerziellen Customer-Clouds von<br />
der Stange hat natürlich sensible <strong>Forschung</strong><br />
überhaupt<br />
nichts verloren. Das<br />
wäre so, als würde<br />
man edlen Wein in<br />
undichte und verschmutzte<br />
Schläuche<br />
füllen. Geht es nur<br />
um Speichern oder Software as a Service,<br />
dann meine ich, muss das nicht in<br />
die Cloud, wenn nur annähernd genügend<br />
Speicher- und Rechenkapazität<br />
vorhanden ist. Will man über <strong>Forschung</strong>snetze<br />
hinweg Daten in einer<br />
Cloud austauschen, dann kann dies absolut<br />
sinnvoll sein – aber dann bitte mit<br />
hinreichenden Sicherungen: Rollenkonzepten,<br />
Verschlüsselungen, Mandantentrennung,<br />
Dokumentation und<br />
Protokollierung, Kontrollen. Bei personenbezogener<br />
<strong>Forschung</strong> sind zusätzliche<br />
Sicherungen nötig, etwa über Pseudonymisierungs-<br />
und Anonymisierungstools.<br />
*Safe-Harbor-Principles sind zwischen der US-<br />
Administration und der Europäischen Union<br />
vereinbarte Anforderungen an eine Selbstzertifizierung<br />
von US-Unternehmen in Sachen Datenschutz,<br />
die eine Übermittlung von personenbezogenen<br />
Daten von Europa an das jeweilige<br />
Unternehmen rechtfertigt.<br />
PNR steht für „Passenger Name Records“ und<br />
beschreibt Fluggastdaten – einschließlich Essenswünsche<br />
und Kreditkartenangaben – die<br />
europäische Fluggesellschaften von allen Passagieren<br />
den US-Sicherheitsbehörden vor Abflug<br />
in die USA für Sicherheitszwecke übermitteln<br />
müssen.<br />
SWIFT ist der Name einer belgischen Firma, die<br />
weltweit das Monopol hat für grenzüberschreitende<br />
Banktransaktionen und deren Daten gemäß<br />
der des US-Terrorist Finance Tracking Program<br />
(TFTP) auf Grundlage eines Abkommens<br />
zwischen der EU und den USA für Zwecke der<br />
Terrorismusbekämpfung gescannt werden dürfen.<br />
Anzeige
622 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Zerstörtes Vertrauen,<br />
zerstörte Freiheit<br />
Die Folgen der Überwachung aus philosophischer Sicht<br />
| MARTIN H ARTMANN | Vertrauen ist die Grundlage<br />
eines gedeihlichen Zusammenlebens. Wer vertraut, gibt dem anderen zugleich<br />
Raum sich zu entfalten als der, der er ist oder sein will. Doch ist diese Freiheit<br />
ständig bedroht, durch Überwachung oder übertriebene Rechenschaftspflicht.<br />
Ist der Mensch dann bereits unfrei, wenn er nicht mehr davon ausgehen kann,<br />
unbeobachtet zu sein? Eine Analyse aus philosophischer Perspektive.<br />
Wenn angesichts wachsender<br />
staatlicher Überwachungsmaßnahmen<br />
gelegentlich<br />
die Frage nach den Konsequenzen<br />
dieser Kontrolle für das Vertrauen<br />
der Bürger gestellt wird, bleibt oft unklar,<br />
um welches Vertrauen es sich eigentlich<br />
handelt. Es seien mehrere<br />
Möglichkeiten angeboten: Das<br />
Bedürfnis nach Überwachung<br />
berührt das Vertrauen der Bürger<br />
in den Staat und, seltener thematisiert,<br />
das Vertrauen des Staates<br />
in die Bürger, dann das Vertrauen<br />
der Bürger untereinander und<br />
auch das Vertrauen der Bürger zu sich<br />
selbst, in ihre eigene politische Urteilskraft.<br />
Das Vertrauen in den Staat<br />
Nehmen wir zunächst die erste Möglichkeit.<br />
Warum sollte staatliche Überwachung<br />
das Vertrauen der Bürger in<br />
den Staat untergraben? In so gut wie allen<br />
theoretischen Begründungsmodellen<br />
des demokratischen Rechtsstaats<br />
hat dieser Staat die Aufgabe, das Gewaltmonopol<br />
auf sich zu konzentrieren,<br />
um damit die Sicherheit der Bürger<br />
nach innen und außen zu gewährleisten.<br />
Die enge Koppelung von Freiheit<br />
AUTOR<br />
Professor Martin Hartmann lehrt<br />
Praktische Philosophie an der<br />
Universität Luzern.<br />
»Es sieht so aus, als begegnete der<br />
Staat denen, die ihm vertrauen<br />
(sollen), selbst eher mit Misstrauen.«<br />
und Sicherheit, die manche Verteidiger<br />
der staatlichen Überwachung jetzt mit<br />
Slogans wie „Keine Freiheit ohne Sicherheit“<br />
ins Spiel bringen, ist hier tatsächlich<br />
gegeben. Es war niemand anders<br />
als John Locke, der in seinen Zwei<br />
Abhandlungen über die Regierung klar<br />
formulierte, dass das Vertrauen der Bürger<br />
in die Regierung ein Vertrauen in<br />
die Fähigkeit der Regierung ist, das Eigentum<br />
der Bürger zu sichern. Genau<br />
dazu hat man der Regierung Macht<br />
übertragen, einen anderen Grund für eine<br />
solche Machtkonzentration gibt es<br />
nach Locke eigentlich gar nicht. Niemand<br />
ist in diesem Sinne frei, wenn er<br />
nicht davon ausgehen kann, dass das,<br />
was er sein Eigen nennt, vor Übergriffen<br />
anderer geschützt ist.<br />
Locke war sich allerdings auch darüber<br />
im Klaren, dass eine derart mit<br />
Macht ausgestattete Regierung selbst zu<br />
einer gefährlichen Quelle potentieller<br />
Rechtsübergriffe werden kann. Sein<br />
Vertrauensmodell besitzt insofern politischen<br />
Biss, als es nicht nur die Bedingungen<br />
spezifiziert, unter denen Vertrauen<br />
vergeben, sondern auch die Bedingungen,<br />
unter denen es entzogen<br />
werden kann. Verfolgt die Regierung<br />
Ziele, die ihrem eigentlichen Auftrag<br />
entgegengesetzt sind, dann darf, ja muss<br />
ihr das Vertrauen entzogen werden.<br />
Wann genau liegt ein solcher Fall vor?<br />
Viel hängt hier naturgemäß an Lockes<br />
Begriff des Eigentums, der bis heute<br />
umstritten ist. Da Locke aber manchmal<br />
alle Rechte, die wir heute selbstverständlich<br />
differenzieren – etwa das<br />
Recht auf körperliche Integrität, das<br />
Recht auf Bewegungs- und Meinungsfreiheit,<br />
das Recht auf Mitbestimmung<br />
etc. –, als unser „Eigentum“ bezeichnet,<br />
kann man sich ausmalen, dass Angriffe<br />
auf das Recht auf Meinungsfreiheit unser<br />
Eigentum antasten und somit ein<br />
Entzug des Vertrauens angebracht sein<br />
mag. Wie immer man es<br />
hiermit hält, wichtig an<br />
Lockes Modell ist die Einsicht,<br />
dass das Vertrauensmodell<br />
gerade weil es der<br />
Regierung Machtbefugnisse<br />
einräumt, gleichzeitig<br />
auch Grenzen dieser Befugnisse formuliert.<br />
Darüber hinaus deutet es an, dass<br />
die Antwort auf die Frage, wo genau<br />
diese Grenzen liegen, nicht einseitig der<br />
Regierung überlassen werden darf.<br />
Überträgt man diesen Gedanken auf die<br />
Gegenwart, dann liegt der Vertrauensbruch<br />
nicht darin, dass die Regierung<br />
unsere Sicherheit will; er liegt vielmehr<br />
darin, dass die Bürger am Prozess der<br />
genauen Abstimmung von Sicherheitsund<br />
Freiheitsbedürfnissen nicht wirklich<br />
beteiligt werden. Es sieht so aus, als<br />
begegnete der Staat denjenigen, die ihm<br />
vertrauen (sollen), selbst eher mit Misstrauen.<br />
Das aber kann nicht gut sein,<br />
denn wenn der, dem Vertrauen geschenkt<br />
wird, an der Urteilskraft des<br />
Vertrauensgebers zweifelt, zerreisst er<br />
das Band zwischen beiden Seiten und<br />
spricht nur noch sich selbst die Fähigkeit<br />
zu, die Frage nach dem angemessenen<br />
Umgang mit dem geschenkten Vertrauen<br />
zu beantworten. In geradezu
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 623<br />
Foto: picture-alliance<br />
performativer Selbstwidersprüchlichkeit<br />
aber zerstört diese Praxis das Vertrauen,<br />
um das es angeblich geht und<br />
das immer auch darauf zielen muss, die<br />
Ausübung der Macht demokratisch zu<br />
kontrollieren. Für die Bürger heißt das:<br />
Vertraue nicht dem, der sich weigert,<br />
die Bedingungen des Vertrauens regelmäßig<br />
prüfen zu lassen. Oder: Das Vertrauen,<br />
das der Regierung unter demokratischen<br />
Bedingungen geschenkt<br />
wird, impliziert ein Zutrauen in die Urteilskraft<br />
der Vertrauensgeber. Fehlt es,<br />
verliert das Vertrauen seine Berechtigung.<br />
Das Vertrauen der Bürger<br />
untereinander<br />
Wie steht es um das Vertrauen der Bürger<br />
untereinander? Oft wird gesagt, eine<br />
allgemeine Überwachung mache jeden<br />
verdächtig und untergrabe somit<br />
auch das, was man bürgerschaftliches<br />
Vertrauen nennen kann. Wenn jeder<br />
potentiell gefährlich sein kann (warum<br />
sollte sonst jeder überwacht werden?),<br />
dann kann man vielleicht niemandem<br />
mehr vertrauen. Ob dieser radikale zivilgesellschaftliche<br />
Einstellungswandel<br />
sich tatsächlich vollzieht, ist eine empirische<br />
Frage, die sich philosophisch<br />
kaum klären lässt. Was man als „Klima“<br />
des Vertrauens oder Misstrauens bezeichnen<br />
kann, lässt sich ungemein<br />
schwer messen, am Ende kommt die<br />
quantitative Umfrageforschung, die naturgemäß<br />
ihre eigenen Probleme mit<br />
sich bringt, diesem Phänomen noch am<br />
nächsten. Nimmt man das Beispielfeld<br />
des öffentlichen Nahverkehrs, dann<br />
scheint sich unter dem Eindruck spektakulärer<br />
und massiv medialisierter Gewaltverbrechen<br />
die Bereitschaft zur verstärkten<br />
Akzeptanz von Überwachungsmaßnahmen<br />
enorm erhöht zu<br />
haben. Dieser Punkt darf nicht unterschätzt<br />
werden, auch wenn kritische<br />
Gesellschaftstheorien jeder Couleur<br />
nichts davon hören wollen. Man könnte<br />
sogar sagen, dass sich etwa durch den<br />
verstärkten Einsatz von Überwachungskameras<br />
das Vertrauen in die Sicherheit<br />
des öffentlichen Nahverkehrs deutlich<br />
»Wenn jeder potentiell<br />
gefährlich sein kann, dann kann<br />
man vielleicht niemandem<br />
mehr vertrauen.«<br />
verbessert hat. Auch mit Blick auf die<br />
Überwachung des Datenverkehrs im Internet<br />
hört man häufig Sätze wie „Wer<br />
nichts zu verbergen hat, hat nichts zu<br />
verlieren“. Wie soll man umgehen mit<br />
dieser scheinbar doch recht breiten Akzeptanz<br />
massiver öffentlicher und privater<br />
Überwachung? Ist es nicht doch<br />
ein erheblicher Unterschied, ob ich über<br />
einen öffentlichen Platz gehe, weil ich<br />
auf den zivilen Umgang der Menschen<br />
vertraue, oder ob ich es tue, weil ich<br />
weiß, dass Übergriffe schnell polizeilich<br />
erfasst werden können und dadurch<br />
(angeblich) unterbleiben? Verändert die<br />
Anwesenheit einer Kamera vielleicht<br />
sogar mein Vertrauen in das allgemeine<br />
Zivilitätsniveau? Kann ich anderen mit<br />
Kamera noch so vertrauen wie ohne<br />
Kamera?<br />
Dies sind echte und keine rhetorischen<br />
Fragen. Wenn eben von einem<br />
„Klima“ des Vertrauens oder Misstrauens<br />
gesprochen wurde, dann wird man<br />
möglicherweise nur auf dieser eher vagen<br />
Ebene antworten können. Denn<br />
auch das zeigen ja einige Studien. Der<br />
betriebene Sicherheitsaufwand<br />
entspricht oft nicht der<br />
„objektiven“ Gefahr. So gibt<br />
es U-Bahn-Stationen in München,<br />
die von den Nutzern als<br />
gefährlich eingestuft werden,<br />
obwohl die „objektive“ Gefahrenlage<br />
gleich null ist.<br />
Subjektive und objektive Gefahreneinschätzungen<br />
divergieren bisweilen dramatisch.<br />
Die massive Präsenz von Sicherheitsapparaten<br />
könnte das, was<br />
man in der Philosophie manchmal als<br />
„basales Sicherheitsempfinden“ bezeichnet,<br />
stören oder sogar zerstören.<br />
Kameras beispielsweise erzeugen dann<br />
eine schwer beschreibbare Atmosphäre
624 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
permanenter latenter Gefährdung, die,<br />
wenn die erwähnten Studien recht haben,<br />
zwar nicht dazu führt, dass wir alle<br />
anderen für potentielle Verbrecher oder<br />
Terroristen halten, aber doch dazu, dass<br />
der öffentliche Raum (und nun auch zunehmend<br />
der private Raum) als Quelle<br />
der Gefahr gleichsam einen anderen<br />
emotionalen Anstrich erhält. „Warum<br />
steht dieser Koffer da allein?“, „Sieht<br />
der Mann dort nicht wie ein Islamist<br />
aus?“ – das, was Sicherheitsempfinden<br />
ausmacht, sind oft kleine Details, die<br />
unter dem Eindruck eines niedrigschwelligen<br />
Sicherheitsempfindens<br />
leicht aufgebläht werden. Es könnte<br />
sein, dass moderne Sicherheitstechniken<br />
gerade aufgrund ihres oft versteckten<br />
Charakters zu einer solchen Atmosphäre<br />
latenter Bedrohung beitragen, so<br />
dass man zwischen einem (scheinbar<br />
wachsenden) Oberflächenvertrauen<br />
und einem (zunehmend weniger vorhandenen)<br />
Tiefenvertrauen sprechen<br />
kann. Geht damit etwas verloren? Wir<br />
reden oft von der Verletzung von Rechten<br />
auf Privatheit durch einen allzu<br />
überwachungsfreudigen Staat, aber was<br />
eben etwas unbeholfen beschrieben<br />
wurde, erfasst etwas anderes, nämlich<br />
die lebensweltlich-atmosphärische Basis<br />
der überraschend breiten Akeztpanz<br />
dieser Überwachung. Wie können wir<br />
diesen Verlust des basalen Sicherheitsempfindens<br />
problematisieren? In der<br />
Sprache der Rechte? Wohl kaum. Die<br />
Philosophie muss hier, so die Vermu-<br />
»Ich bin schon unfrei, wenn ich<br />
nicht davon ausgehen kann,<br />
unbeobachtet oder allein zu sein.«<br />
tung, eine kritische Sprache noch finden<br />
und sich der empirischen Sicherheitsforschung<br />
und sicherlich auch der<br />
Medienforschung noch stärker öffnen.<br />
Das Vertrauen der Bürger zu<br />
sich selbst<br />
Wie steht es um das Vertrauen der Bürger<br />
zu sich selbst, das Vertrauen in ihre<br />
eigenen Urteilskraft? Dieser Punkt ist<br />
im Zusammenhang mit Locke schon<br />
angesprochen worden. Unter normalen<br />
Umständen haben wir die Möglichkeit,<br />
unser Vertrauen daraufhin zu überprüfen,<br />
ob wir es zu Recht oder zu Unrecht<br />
gegeben haben. Wir sehen uns als Quelle<br />
des Vertrauensaktes in dem Sinne,<br />
das wir sagen können: „Ich hätte wissen<br />
können, dass er nicht vertrauenswürdig<br />
»Terror zerstört das Metavertrauen<br />
in uns selbst.«<br />
ist“ oder „Warum habe ich nicht ihr vertraut?“<br />
Durch einzelne Vertrauensakte<br />
lernen wir in gewisser Weise, ob wir uns<br />
selbst und unserem Urteil über andere<br />
vertrauen können. Terror, das hat die<br />
australische Philosophin Karen Jones<br />
eindringlich gezeigt, zerstört genau dieses<br />
Metavertrauen in uns selbst. Da es<br />
sein Kennzeichen ist, das er mich überall<br />
und jederzeit treffen kann, verliere<br />
ich die Möglichkeit, mein Vertrauen auf<br />
der Basis einer Kenntnis meiner eigenen<br />
Urteilskraft zu schenken oder zurück<br />
zu halten. Am falschen Ort zur falschen<br />
Zeit zu sein ist kaum ein Vorwurf,<br />
den man an sich richten kann. Er trägt<br />
also auf seine Weise dazu bei, dass das<br />
allgemeine Klima der Unsicherheit, das<br />
er erzeugt und erzeugen will, auch darin<br />
besteht, dass ich meinen eigenen Urteilen<br />
bezüglich meiner Vertrauenskompetenz<br />
nicht mehr trauen kann und das<br />
ist, wenn man so will, neben all den<br />
sonstigen fürchterlichen Aspekten des<br />
Terrors seine demütigende Seite. Er tötet<br />
nicht nur die, die er tötet, er entmündigt<br />
die, die überleben, indem er ihnen<br />
mitteilt: Du wirst nie in der Lage sein,<br />
Gefahrensituationen richtig einzuschätzen.<br />
Auf diese absolute unspezifische Gefahrensituation<br />
reagiert nun der Staat<br />
mit unspezifischer<br />
Überwachung – und<br />
man sollte das angesichts<br />
der durch Terror<br />
ausgelösten<br />
Schockwellen zunächst<br />
einmal nachvollziehen,<br />
ohne gleich alle Reaktionen<br />
auf den Terror naiv zu rechtfertigen. An<br />
diesem Punkt zumindest passt sich die<br />
Überwachung in ihrem Verzicht auf<br />
Differenzierung der Gefahr, die sie bekämpfen<br />
will, auf eigentümliche Weise<br />
an (wohlgemerkt, sie passt sich nicht<br />
dem Terror an, sondern der von ihm erzeugten<br />
unspezifischen Gefahrensituation,<br />
auf die sie eine Antwort sucht).<br />
Man könnte folglich die undifferenzierte<br />
Überwachung als angemessene Antwort<br />
auf eine undifferenzierte Gefahrenlage<br />
beschreiben. Problematisch an<br />
ihr ist aber, dass sie nun auf ihre ganz<br />
eigene Weise entmündigende Aspekte<br />
hat. Um diese namhaft zu machen, wäre<br />
es nötig, mehr über den Freiheitsbegriff<br />
zu erfahren, der in diesen Diskussionen<br />
im Spiel ist, aber nur selten hinreichend<br />
expliziert wird. Nehmen wir an, Freiheit<br />
bestünde auch darin, frei von Überwachung<br />
durch andere zu sein. So jedenfalls<br />
drückte es Annette Baier einmal<br />
aus, die noch immer interessanteste<br />
Philosophin des Vertrauens. Freiheit, so<br />
Baier, heiße „being trusted on one's<br />
own, [being] left unsupervised“. Das ist<br />
schwer zu übersetzen, aber man kann<br />
paraphrasieren: Jemand vertraut darauf,<br />
dass ich alleine zu Recht komme, jemand<br />
lässt mich unbewacht, lässt mich<br />
„ich selbst“ sein. Klar ist, dieser jemand<br />
könnte anders, die Freiheit,<br />
um die es hier geht,<br />
ist insofern eine eminent<br />
soziale Freiheit, eine von<br />
beiden Seiten gewollte<br />
Freiheit. Klar ist auch, dieser jemand<br />
vertraut mir, und nur weil er mir vertraut,<br />
kann ich mich entfalten als der,<br />
der ich bin oder sein will. Klar ist<br />
schließlich auch, dass diese Freiheit offensichtlich<br />
prekär ist, denn sie kann jederzeit<br />
durch Überwachung oder übertriebene<br />
Rechenschaftspflicht eingeschränkt<br />
werden, zumal dann, wenn<br />
der andere über mächtige Sicherheitsapparate<br />
verfügt. Mit anderen Worten,<br />
ich bin nicht erst dann unfrei, wenn andere<br />
mir aktiv Hindernisse in den Weg<br />
legen, ich bin schon unfrei, wenn ich<br />
nicht länger davon ausgehen kann, unbeobachtet<br />
oder allein zu sein. Auch<br />
wenn ich mich nicht schuldig fühle und<br />
nichts zu verbergen habe, ja, wenn ich<br />
tun kann, was ich tun will, muss ich,<br />
verkürzt gesagt, Prism ständig meine<br />
Unschuld beweisen. Und in diesem Sinne<br />
stehe ich de facto unter einer negativen<br />
Rechenschaftspflicht („ich habe tatsächlich<br />
nichts zu verbergen“), die als<br />
Form von Unfreiheit und, auch hier,<br />
von staatlichem Misstrauen begriffen<br />
werden kann. Dass die Empörung über<br />
diese Form der Unfreiheit bislang auf<br />
wenige Akteure beschränkt zu bleiben<br />
scheint, könnte einerseits auf das oben<br />
beschriebene eher geringe basale Sicherheitsempfinden<br />
zurück zu führen<br />
sein, das starke Sicherheitsvorkehrungen<br />
akzeptabel macht. Es könnte aber<br />
auch auf die Unsichtbarkeit dieser Form<br />
von Unfreiheit zurückgeführt werden<br />
können. Sie bleibt stumm, solange der<br />
negative Test bestanden wird. Aber wollen<br />
wir selbst bei Abwesenheit ernster<br />
Verdachtsmomente ständig auf diese<br />
Weise getestet werden? Hier ist eine<br />
breite Diskussion, um es mit einem<br />
schweizerdeutschen Begriff zu sagen,<br />
pendent.
Hochschullehrer/in<br />
des Jahres<br />
Auszeichnungskriterium<br />
Preissumme<br />
Jede Professorin und jeder Professor, der korporationsrechtlich einer deutschen Hoch-<br />
schule angehört, sowie deutsche Professoren im Ausland. Es kann eine Einzelperson oder<br />
eine Gruppe von Hochschullehrern vorgeschlagen werden. Die wissenschaftliche Fachrichtung<br />
ist unerheblich. Ohne Belang ist ebenfalls, ob der Vorgeschlagene sich im aktiven<br />
Dienst oder im Ruhestand befindet. Selbstbewerbungen sind möglich. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes können nicht<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Wer kann<br />
vorgeschlagen werden?<br />
Der Deutsche Hochschulverband zeichnet diejenige Hochschullehrerin oder denjenigen Hochschullehrer<br />
aus, die oder der durch außergewöhnliches Engagement in herausragender Weise<br />
das Ansehen ihres bzw. seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert hat. Es besteht<br />
keine Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen ist.<br />
10.000,- Euro. Die Preissumme wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />
Vorschlagsfrist Die Frist zum Vorschlag endet am 30. September <strong>2013</strong>.<br />
Unterlagen<br />
Auswahl der Preisträger<br />
Ansprechpartner und<br />
weitere Information<br />
preis des deutschen hochschulverbandes <strong>2013</strong><br />
Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des Vorgeschlagenen,<br />
die Hochschule, der er angehört, eine Begründung des Vorschlags, die das Verdienst des<br />
Vorgeschlagenen skizziert, sowie ggf. aussagefähige Unterlagen über die Leistung des Vorgeschlagenen.<br />
Die Unterlagen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes<br />
zu richten:<br />
Deutscher Hochschulverband, „Hochschullehrer des Jahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.<br />
Die Preisträgerin/den Preisträger wählt das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes<br />
aus. Die Jury kann auch eine nicht vorgeschlagene Hochschullehrerin/einen nicht vorgeschlagenen<br />
Hochschullehrer prämieren.<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dr. Matthias Jaroch | Rheinallee 18 | 53173 Bonn<br />
Telefon: 0228-90266-66<br />
E-Mail: presse@hochschulverband.de<br />
Der Preis erhält die freundliche Unterstützung des Zeit-Verlages Gerd Bucerius GmbH & Co.KG.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung zum „Hochschullehrer des Jahres“ zeichnet academics den/die „Nachwuchswissenschaftler/-in<br />
des Jahres“ aus. Mehr Informationen zum Preis und zu academics – dem Karriereportal der<br />
Wissenschaft von DIE ZEIT und „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ – gibt es unter www.academics.de/nachwuchspreis.
626 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Stütze oder Hilfe zum Sturz?<br />
Das Potenzial des Internets in Autokratien<br />
| MARIANNE K NEUER | Auf den ersten Blick scheinen<br />
soziale Medien eine ideale Hilfe bei der Etablierung demokratischer Strukturen<br />
in Diktaturen zu sein. Doch was können Twitter und Facebook in politischer Hinsicht<br />
wirklich leisten und bewirken?<br />
»Es entstand eine Erwartungshaltung,<br />
die neuen Medien eine demokratiefördernde<br />
Wirkung zuschrieb.«<br />
Im Zuge des arabischen Frühlings<br />
2011 erlangten das Internet und<br />
vor allem die sozialen Medien eine<br />
herausgehobene Rolle. Schnell war die<br />
Bezeichnung „Twitter- oder Facebook-<br />
Revolution“ für die politischen Umbrüche<br />
in Tunesien und Ägypten zur Hand.<br />
Es entstand nicht nur in der öffentlichen<br />
und politischen Debatte, sondern<br />
teilweise auch in der Politikwissenschaft<br />
eine hoffnungsvolle Erwartungshaltung,<br />
die den neuen Medien eine demokratieförderliche<br />
Wirkung zuschrieb.<br />
Davon zeugt der Begriff „Liberation<br />
technology“, mit dem der amerikanische<br />
Demokratieforscher Larry Diamond<br />
jede Form von Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (IKT)<br />
meint, die politische, wirtschaftliche<br />
oder soziale Freiheit erweitern kann.<br />
Solche optimistischen Annahmen basieren<br />
auf zwei potenziellen Wirkungen<br />
digitaler Medien: Zum einen die Befähigung<br />
von Bürgern, unabhängig von<br />
etablierten Medienstrukturen, die kontrolliert<br />
oder zensiert sind, zu kommunizieren<br />
und auf diese Weise eine entstehende<br />
Zivilgesellschaft zu stärken.<br />
Zum anderen würden Autokratien zunehmend<br />
durch die interaktive Echtzeit-<br />
und many-to-many-Kommunikation<br />
in sozialen Netzwerken und infolgedessen<br />
durch die effektiver und schneller<br />
umsetzbare Mobilisierung von Widerstand<br />
und Protest bedroht.<br />
Andere Stimmen dagegen bezweifeln<br />
diese befreiende Wirkung von Web<br />
2.0. Der inzwischen auch über die USA<br />
hinaus bekannte Blogger und Netzwissenschaftler<br />
Evgeny Morozov konstatiert,<br />
dass die Proteste in Tunesien<br />
auch ohne Twitter und Facebook stattgefunden<br />
hätten.<br />
Gleichwohl hätten<br />
die sozialen Medien<br />
eine wichtige<br />
Rolle bei dem Umbruch<br />
gespielt, insofern<br />
sie die Vorgänge außerhalb der<br />
Landesgrenzen publik gemacht hätten.<br />
Dies wiederum wurde aber vor allem<br />
durch die Verbreitung über die Fernsehsender<br />
al-Jazeera und France24 ermöglicht,<br />
die Facebook-Quellen für ihre<br />
Nachrichten nutzten. Eine noch skeptischere<br />
Perspektive geht davon aus, dass<br />
Autokratien in gleichem Maße von den<br />
Möglichkeiten der neuen IKT profitieren<br />
können, indem sie sich diese zur<br />
Überwachung und Kontrolle der Bürger<br />
AUTORIN<br />
Marianne Kneuer ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim<br />
und beschäftigt sich mit Demokratien, Transformationsprozessen und Autokratien. An<br />
ihrer Universität etablierte sie den <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt „Politik und Internet“.<br />
zunutze machen. Diese antagonistischen<br />
Positionen lassen sich in der Frage<br />
verdichten: Stellen die digitalen Medien<br />
ein Instrument dar, mit dem die<br />
Bürger in Autokratien in besonders effektiver<br />
Form befähigt werden, für Demokratie<br />
und Freiheit zu mobilisieren<br />
und damit den Fortbestand von Autokratien<br />
zu bedrohen? Oder stellen die<br />
digitalen Medien ein Instrument dar,<br />
mit dem die Autokratien befähigt werden,<br />
ihre Bürger besser zu kontrollieren<br />
und demokratischen Widerstand effektiver<br />
in den Griff zu bekommen? Zugespitzt<br />
formuliert: Liegt das Potenzial<br />
des Internets eher darin, Autokratien zu<br />
stürzen oder sie zu stützen?<br />
Anders als in Demokratien, wo Medienfreiheit<br />
garantiert ist, unabhängige<br />
und plurale Medienstrukturen vorherrschen<br />
und Journalisten unkontrolliert<br />
berichten können, spiegelt sich die Geschlossenheit<br />
autokratischer Regimes in<br />
deren Mediensystemen wider. Diese<br />
kann variieren, fest steht aber, dass<br />
Fernsehen, Presse und Rundfunk nicht<br />
unabhängig sind und dass die Medienfreiheit<br />
vollends oder teilweise eingeschränkt<br />
ist. Internetbasierte Medien<br />
und insbesondere die interaktive manyto-many-Kommunikation<br />
sozialer<br />
Netzwerke eröffnen jenseits der Staatsmedien<br />
alternative Kanäle der Information<br />
und des Austauschs, auch über politische<br />
Themen. Für demokratische<br />
Oppositionsgruppierungen oder unzufriedene<br />
Bürger bieten soziale Netzwerke<br />
sowohl Räume zur Artikulation individueller<br />
Kritik und des Protestes als<br />
auch zur Mobilisierung zum öffentlichen<br />
Widerstand. Digitale Medien können<br />
daher ganz generell gesprochen dazu<br />
beitragen, dass dort, wo nur schwache<br />
Zivilgesellschaften vorhanden sind,<br />
sich diese leichter organisieren und so<br />
eine lebendige öffentliche Sphäre ent-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 627<br />
steht. Zudem lässt sich auf Grund des<br />
interaktiven Austausches für die Nutzer<br />
sehr viel besser erfassen, wie das persönliche<br />
oder auch weitere Umfeld über<br />
bestimmte politische Themen denkt<br />
und was für Aktivitäten stattfinden.<br />
Web 2.0 – konkret: Facebook, Twitter<br />
und Blogs – bildet so Seismographen<br />
für das Meinungsklima und das Stimmungsbild<br />
in der autokratischen Öffentlichkeit.<br />
Dazu kommt, dass die transnationale<br />
Vernetzung Botschaften ins<br />
Ausland transportiert und somit regional<br />
oder international Aufmerksamkeit<br />
erzeugen kann. Gerade über Videoportale<br />
dokumentierte Übergriffe autokratischer<br />
Machtapparate entfalten durch<br />
ihre Visualisierung intensivere Wirkungen<br />
und produzieren oft – wenn auch<br />
kurzfristige – Empörungswellen gegen<br />
bestimmte Regime. Solche Informationen<br />
können auch intendiert über Grenzen<br />
hinweg in Echtzeit an die oppositionelle<br />
Diaspora, an die Gesellschaften in<br />
der Nachbarschaft, ja an die globale Öffentlichkeit<br />
gerichtet werden. Die Verbreitung<br />
und Ansteckung in der regionalen<br />
Umgebung oder auch auf globaler<br />
Ebene spielen eine besondere Rolle, da<br />
so die autokratischen Machthaber zusätzlich<br />
unter Druck geraten können.<br />
»Facebook, Twitter und Blogs bilden<br />
Seismographen für das Meinungsklima.«<br />
Das Potenzial zum Umsturz oder<br />
Regimewechsel hat sich in Tunesien<br />
und Ägypten gezeigt. Betrachtet man jedoch<br />
den Iran oder auch Bahrain im<br />
Kontext des arabischen Frühlings, dann<br />
drängt sich unweigerlich die Frage auf,<br />
warum in dem einen Fall die Revolte erfolgreich<br />
war und in dem anderen nicht.<br />
Das deutet auf zwei Aspekte hin: Zum<br />
einen spielen für das Zustandekommen<br />
und den Erfolg einer anti-autokratischen<br />
Protestbewegung neben dem Einsatz<br />
sozialer Medien auch andere Faktoren<br />
eine Rolle. Und zum anderen<br />
scheinen die unterschiedlichen Befunde<br />
bezüglich des Erfolgs die These zu stützen,<br />
dass Medien zuvorderst eine verstärkende<br />
Wirkung einer ohnehin vorhandenen<br />
Protestbereitschaft besitzen,<br />
dass aber der Einsatz<br />
von Medien allein<br />
keinen gesellschaftlichen<br />
Widerstand gegen<br />
diktatorische Regime<br />
mobilisieren<br />
kann. Zu beobachten<br />
ist auch, dass innovative Online-Techniken<br />
und traditionelle Offline-Strategien<br />
des Widerstands und Protests ineinandergreifen.<br />
Kurzum: Wenn in der Öffentlichkeit<br />
eine hohe Protestbereitschaft<br />
erreicht ist, dann vermögen digitale<br />
Medien die mobilisierten Bürger<br />
schneller und effektiver zu vernetzen,<br />
die Organisation von Protesten zu beschleunigen<br />
oder vereinfachen und vor<br />
allem auch die Ergebnisse schneller und<br />
breiter bekannt zu machen.<br />
Das Internet ist jedoch ein neutrales<br />
Medium, das auch für Autokraten ein<br />
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628 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
attraktives Potenzial bereithält. Die<br />
Netznutzung in Autokratien wie China,<br />
Kuba, den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
oder Singapur unterstreicht, dass<br />
die dortigen Machthaber demokratisch<br />
gesinnten Netzprofis hinsichtlich des<br />
technischen Erfindungsreichtums in<br />
nichts nachstehen und das Netz für ihre<br />
eigenen Zwecke instrumentalisieren.<br />
Autokraten haben entdeckt, wie sie die<br />
neuen IKT insbesondere in zwei Bereichen<br />
einsetzen können, die wesentlich<br />
sind für das Sichern von Stabilität und<br />
Fortdauer des Regimes: die Kontrolle<br />
und Repression der Bürger und Dissidenten<br />
einerseits und die Legitimation<br />
des eigenen Regimes andererseits. Zum<br />
einen nämlich machen Strukturen von<br />
„vernetztem Autoritarismus“ extensive<br />
und effiziente Formen sozialer Kontrolle<br />
möglich. Autokratische Systeme sind<br />
dank der neuen technologischen Möglichkeiten<br />
in der Lage, subtile Filterund<br />
Zensursysteme einzusetzen, können<br />
sich selbst an der Netzkommunikation<br />
beteiligen und so digitale Netzwerke<br />
zum Kontrollinstrument oder gar zur<br />
Fahndung nach Netzdissidenten ummünzen.<br />
Neben solchen kruden Methoden<br />
wie das Blockieren des Zugangs,<br />
Zensur oder gar (temporäres) Abschalten<br />
des Netzes gibt es längst auch „soft<br />
control“, bei dem die Machthaber nicht<br />
direkt das Individuum kontrollieren,<br />
sondern das Umfeld (etwa die privaten<br />
Internetgesellschaften). Zum<br />
zweiten nutzen autokratische<br />
Regime das Internet in vielfältiger<br />
Weise zur Herstellung<br />
von Legitimität. Mit e-government-Programmen<br />
bieten sie<br />
Dienstleistungen für Bürger<br />
und steigern so ihr Image als effektiv<br />
und bürgernah. Zudem gehen Autokratien<br />
zunehmend dazu über, Responsivität<br />
zu simulieren, indem sie Bürgern<br />
neue Beteiligungsmöglichkeiten wie<br />
elektronische Petitionen (e-petitions)<br />
bieten oder Regierungsblogs schalten, in<br />
denen sich Bürger äußern oder Anfragen<br />
an die Regierungen richten können.<br />
Längst gehören Chats mit den Regierenden<br />
ebenso zum Instrumentenkasten<br />
der Autokraten wie gelenkte Internetforen,<br />
um wie in China im Kontext<br />
der Spannungen mit Japan um den Kauf<br />
einiger Inseln den Bürgern Raum für<br />
nationalistische Gefühle zu geben.<br />
Nach dem United Nations E-Government<br />
Survey 2010 rangieren Autokratien<br />
wie Singapur und Bahrain sogar<br />
vor Deutschland in Bezug auf die Einrichtung<br />
von e-participation.<br />
»Das Netz hat für alle Seiten<br />
die Waffenstärke erhöht.«<br />
»Autokraten haben entdeckt,<br />
wie sie die neuen IKT einsetzen<br />
können.«<br />
Die neuen IKT eröffnen daher sowohl<br />
Möglichkeiten für die Befreiung<br />
von Autokratien als auch für subtile<br />
Formen sozialer Kontrolle und innovative<br />
Legitimationsmechanismen durch<br />
Autokratien. Eine netzrealistische Sicht<br />
unterstellt, dass das Internet nicht einem<br />
einzigen Ergebnis – entweder Befreiung<br />
oder Kontrolle – zugeordnet<br />
werden kann. Eine neue Software-Anwendung,<br />
so erfindungsreich sie sein<br />
mag, hält nicht per se eine Lösungskompetenz<br />
für soziale oder politische<br />
Probleme bereit. Die maßgeblichen<br />
Kräfte für die Beendigung von Autokratien<br />
und für das Initiieren von Demokratisierungsprozessen<br />
sind die Akteure,<br />
also die Bürger, zivilgesellschaftliche<br />
Organisationen und Bewegungen, Parteien<br />
und Interessengruppen, freie (!)<br />
Medien sowie die relevanten politischen<br />
Eliten. Was die neuen Medien somit<br />
schaffen können, sind alternative<br />
Opportunitätsstrukturen für diese Akteure.<br />
Unbestritten aber nehmen Autokratien<br />
die neuartige Bedrohung wahr, die<br />
ihnen durch das Internet zuwächst. In<br />
China, Iran oder Kuba lässt sich gut beobachten,<br />
wie ernst die Führungen das<br />
Internet und sein Potenzial nehmen, geschlossene<br />
Autokratien zu durchlöchern,<br />
und wie sie daher entsprechend<br />
darauf reagieren. Und es fragt sich tatsächlich,<br />
wie sich auf Dauer – auch von<br />
noch so gut durchorganisierten Autokratien<br />
– die Dezentralität, aber auch<br />
die Verbreitungsschnelligkeit und<br />
Quantität der Internetkommunikation<br />
überblicken und vollständig kontrollieren<br />
oder manipulieren lässt. Gleichzeitig<br />
ist zu vermuten, dass Diktaturen<br />
auch hier Anpassungsfähigkeit an den<br />
Tag legen werden, indem sie ihre Methoden<br />
verändern und subtiler gestalten.<br />
Die Kontrolle des Netzes besitzt<br />
aber nicht nur eine nationale Dimension.<br />
In den erkennbar angestiegenen Bemühungen<br />
autokratischer Regime, ihre<br />
Ideen, Politiken und Prinzipien vor allem<br />
im regionalen Umfeld zu fördern,<br />
spielen digitale Medien eine wichtige<br />
Rolle. Das Internet dient dazu, Techniken<br />
und Praktiken der Kontrolle und<br />
Legitimitätserzeugung zu verbreiten,<br />
nicht zuletzt über regionale Foren wie<br />
der Shanghai Kooperationsorganisation.<br />
Darüber hinaus nutzen Autokratien<br />
offensiv internationale Foren, um ihre<br />
Positionen stark zu machen. Die letzte<br />
Weltkonferenz der Internationalen<br />
Telekommunikationsunion<br />
(ITU) von 2012<br />
geriet so zu einem Kalten<br />
Kriegs-Szenario im Wettstreit<br />
zwischen der freien<br />
und der nicht-freien Welt um die Kontrolle<br />
des Netzes. Es stoßen hier zwei<br />
antagonistische Visionen über die künftige<br />
Rolle des Internets aufeinander, bei<br />
denen eine einfache Lösung nicht absehbar<br />
sein dürfte.<br />
Zweifelsohne stellen digitale Medien,<br />
vor allem soziale Netzwerke, ein<br />
Instrument dar, dessen Wirkkraft alle<br />
bisherigen medialen Informations-, Mobilisierungs-<br />
und Vernetzungsmöglichkeiten<br />
überschreitet. Auf diese Wirkkraft<br />
können demokratische Gruppen<br />
zur Überwindung autokratischer Systeme<br />
ebenso zurückgreifen wie Autokratien,<br />
um Opposition und Protest zu<br />
kontrollieren, zu infiltrieren und unterminieren.<br />
Das Internet ist ein neutrales<br />
Medium, das per se weder demokratiefreundlich<br />
oder -förderlich ist noch autokratiefeindlich.<br />
Es hat zu einer Effizienzsteigerung<br />
beigetragen – sowohl<br />
im Kampf gegen Diktaturen als auch bei<br />
deren Kontroll- und Legitimationsmechanismen.<br />
Das Netz hat für alle Seiten<br />
die Waffenstärke erhöht. Entscheidend<br />
aber bleiben die Kontexte, in denen sich<br />
Widerstand formiert, und die Akteure,<br />
die ihn tragen und dann auch in der Lage<br />
sein müssen, nach dem Sturz einer<br />
Diktatur den Prozess der Demokratisierung<br />
zu gestalten. Befreiung, Freiheit<br />
und Demokratie sind Konzepte, die mit<br />
gesellschaftlichen und politischen Mitteln<br />
gesichert werden müssen. Digitale<br />
Medien können etliche Funktionen effektiver<br />
erfüllen wie die Organisation<br />
des Protests, Information, Austausch<br />
und (transnationale) Vernetzung der<br />
Protestbewegung, auch den Aufstand<br />
gegen Diktaturen. Es ist jedoch (und es<br />
war auch schon vor der digitalen Ära)<br />
ein Trugschluss, Medien ein alleiniges<br />
Potenzial zur Lösung politischer Probleme<br />
inklusive Regimewechsel zuzuschreiben<br />
und ihre Wirkungsmacht damit<br />
zu hypostasieren.
DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
630 SICHERHEIT STATT FREIHEIT? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Sind die NSA-<br />
Spähaktionen rechtswidrig?<br />
ARD-Rechtsexperte Bräutigam zur Spionageaffäre<br />
Die Bundesanwaltschaft prüft, ob sie wegen der Spionage der NSA ein Ermittlungsverfahren<br />
einleiten soll. Doch kann ein deutscher Staatsanwalt gegen die<br />
USA ermitteln und dürfte auch ein einzelner Bürger klagen?<br />
Sind die Aktionen der US-Geheimdienste<br />
nach US-Recht rechtswidrig?<br />
Das bestreiten die Vertreter der US-Behörden<br />
bis hin zu Präsident Barack<br />
Obama vehement. Unter US-Verfassungsrechtlern<br />
gibt es aber eine Reihe<br />
von Stimmen, die eine andere Meinung<br />
vertreten. Verfassungsgerichtlich überprüft<br />
wurden die Überwachungsprogramme<br />
noch nicht, deswegen kann<br />
man die Frage nicht abschließend beurteilen.<br />
Gesetzliche Grundlage der Programme<br />
ist der „Foreign Intelligence<br />
Surveillance Act“ von 1978, kurz FISA.<br />
Für die Genehmigung der Überwachungen<br />
ist das geheim tagende FISA-Gericht<br />
zuständig. Über 99 Prozent der<br />
Anträge wurden seit 1979 genehmigt.<br />
Könnte es in Deutschland strafrechtliche<br />
Ermittlungen geben?<br />
Das ist möglich, allerdings haben diese<br />
noch nicht begonnen. Die Bundesanwaltschaft<br />
hat bisher kein offizielles Ermittlungsverfahren<br />
eingeleitet. Die Behörde<br />
wertet gerade die verfügbaren Informationen<br />
aus, um zu prüfen, ob sie<br />
für Ermittlungen überhaupt zuständig<br />
sein könnte. Das ist immer der Fall<br />
beim Verdacht auf Straftaten gegen die<br />
innere und äußere Sicherheit Deutschlands.<br />
Ein mögliches Delikt wäre die<br />
„geheimdienstliche Agententätigkeit“<br />
(§§ 99 Strafgesetzbuch). Danach wird<br />
zum Beispiel bestraft, wer „für den Geheimdienst<br />
einer fremden Macht eine<br />
geheimdienstliche Tätigkeit“ ausübt, die<br />
auf „die Mitteilung oder Lieferung von<br />
Tatsachen oder Erkenntnissen gerichtet<br />
ist“.<br />
In Betracht könnten auch die Vorschriften<br />
zur „Verletzung des persönlichen<br />
Lebens- und Geheimbereichs<br />
kommen“ (§§ 201 ff.). Dafür wären<br />
dann die Staatsanwaltschaften in den<br />
Ländern zuständig. Selbst wenn es zu<br />
Ermittlungen kommen sollte, wäre immer<br />
noch die Frage, gegen wen genau<br />
sie sich richten würden, und ob es tatsächlich<br />
für eine Anklage und ein Urteil<br />
reicht.<br />
Könnte Deutschland die USA oder<br />
Großbritannien verklagen?<br />
Staaten können sich vor dem „Internationalen<br />
Gerichtshof“ in Den Haag gegenseitig<br />
verklagen, müssen aber ein<br />
Verstoß gegen Völkerrecht geltend machen.<br />
Im „Internationalen Pakt über<br />
bürgerliche und politische Rechte“ ist<br />
das Privatleben vor willkürlichen und<br />
rechtswidrigen Eingriffen geschützt.<br />
Wie dabei die Privatsphäre und der<br />
Kampf gegen Terrorismus als Argument<br />
der Befürworter abgewogen würden, ist<br />
völlig ungewiss.<br />
Ob ein Staat in Den Haag klagt, liegt<br />
in seinem Ermessen. Der Bürger hat<br />
keinen Anspruch darauf. Deutschland<br />
könnte Großbritannien als EU-Mitglied<br />
vor dem „Europäischen Gerichtshof“ in<br />
Luxemburg verklagen. Allerdings hat<br />
Großbritannien ausdrücklich erklärt,<br />
dass die Grundrechtecharta der EU im<br />
Königreich nicht gelten soll. Man müsste<br />
Verstöße gegen Verordnungen oder<br />
Richtlinien feststellen. Die Erfolgsaussichten:<br />
ungewiss. Solche Klagen wären<br />
sicher auch das letzte Mittel, im Vordergrund<br />
dürften die politischen Bemühungen<br />
stehen.<br />
Könnte ein deutscher Bürger sich<br />
rechtlich wehren?<br />
Noch ist der konkrete Sachverhalt – die<br />
Grundlage für jede rechtliche Beurteilung<br />
– alles andere als klar. Grundsätzlich<br />
kann man sagen: Deutsche Gesetze<br />
gelten auf deutschem Boden natürlich<br />
nicht nur für deutsche Bürger. Wenn also<br />
von bestimmten Personen auf deutschem<br />
Boden gegen Datenschutzgesetze<br />
verstoßen würde, wäre es denkbar,<br />
vor einem deutschen Gericht zu klagen.<br />
Allerdings kämen rechtliche Hürden ins<br />
Spiel. Zum Beispiel der Grundsatz der<br />
„Staatenimmunität“, der bedeutet: Hoheitsakte<br />
eines Staates können nicht<br />
von Gerichten eines anderen Staates<br />
kontrolliert werden.<br />
Ob man im konkreten Fall über<br />
diese Hürde hinwegkäme, ist eine<br />
hochkomplexe Frage, die ausführlicher<br />
Prüfungen bedarf. Außerdem<br />
müsste man eine Rechtsverletzung<br />
nachweisen, was sicher nicht einfach<br />
ist. Man müsste wissen, gegen wen genau<br />
man klagt. Bei diesem Komplex<br />
gilt mehr denn je: möglicherweise<br />
„recht haben“ und „recht bekommen“<br />
sind zwei völlig unterschiedliche paar<br />
Schuhe. Dass deutsche Bürger in den<br />
USA klagen, ist denkbar, bedarf aber<br />
ebenfalls noch umfangreicher rechtlicher<br />
Prüfungen.<br />
Was die USA laut Medienberichten<br />
tun – ist das nicht eine Art Vorratsdatenspeicherung,<br />
die es in der EU<br />
auch gibt?<br />
Da gibt es im Ansatz durchaus Ähnlichkeiten,<br />
wobei man mit Vergleichen gerade<br />
beim Ausmaß der Überwachungen<br />
vorsichtig sein muss. Auch bei der sogenannten<br />
Vorratsdatenspeicherung geht<br />
es um die Speicherung der Verbin-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> SICHERHEIT STATT FREIHEIT? 631<br />
dungsdaten, also um die Fragen: Wer telefoniert<br />
mit wem, wer ruft welche Internetseite<br />
auf?<br />
In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht<br />
die erste Umsetzung der<br />
EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung<br />
gekippt, die Speicherung als solche<br />
aber nicht für unmöglich erklärt. Eine<br />
Neuregelung ist bislang am Streit zwischen<br />
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
und Innenminister<br />
Hans-Peter Friedrich gescheitert.<br />
Spannend ist, dass der Europäische<br />
Gerichtshof am 9. Juli verhandelt, ob<br />
die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung<br />
gegen EU-Grundrechte verstößt.<br />
Haben deutsche Geheimdienste tatsächlich<br />
viel weniger Befugnisse und<br />
werden besser kontrolliert?<br />
Man sollte sich nichts vormachen –<br />
auch der deutsche Auslandsgeheimdienst<br />
BND hat umfangreiche rechtliche<br />
Mittel, um im Ausland Daten zu<br />
sammeln. Und es dürfte auch ein reger<br />
Austausch von Informationen zwischen<br />
den Staaten stattfinden. Das „Parlamentarische<br />
Kontrollgremium“, das für<br />
die Kontrolle der Geheimdienste zuständig<br />
ist, und die sogenannte „G-10-<br />
Kommission“, die einzelne Überwachungsvorhaben<br />
prüft, tagen geheim.<br />
Seit 1. Juli <strong>2013</strong> gilt das neue Telekommunikationsgesetz,<br />
das den Behörden<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Zugriff auf die sogenannten „Bestandsdaten“<br />
erlaubt. Dieses Beispiel zeigt<br />
aber auch einen deutlichen Unterschied<br />
zu den USA. Denn das Gesetz wurde,<br />
wie viele andere in Sachen Datenschutz,<br />
zunächst von Karlsruhe zurechtgestutzt.<br />
Auch gegen die neue Version<br />
ist schon Verfassungsbeschwerde<br />
eingegangen.<br />
Die gerichtliche Kontrolle der entsprechenden<br />
Gesetze durch das Bundesverfassungsgericht<br />
in Sachen Datenschutz<br />
ist deutlich intensiver als in den<br />
USA. Karlsruhe hat 1983 eine Art<br />
„Grundrecht auf Datenschutz“ entwickelt<br />
und dieses 2008 in der Entscheidung<br />
zur Online-Durchsuchung um ein<br />
„Computer-Grundrecht“ ergänzt, dass<br />
die Integrität der heimischen Festplatte<br />
schützen soll.<br />
Mit freundlicher Genehmigung des NDR/ADR<br />
aus der Tagesschau vom 2. Juli <strong>2013</strong>, Schaltung<br />
zu Frank Bräutigam<br />
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Preisausschreibung <strong>2013</strong> / 2014<br />
Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />
der Informationstechnologie<br />
Zum 12. Mal vergibt die Integrata-Stiftung für humane Nutzung der Informationstechnologie ihren Preis, der mit insgesamt<br />
€ 10.000,– dotiert ist und auf bis zu 3 Preisträger verteilt werden kann. Herausragende Vorschläge zum Einsatz von IT, die die<br />
Verhältnisse in unserer Informationsgesellschaft nachhaltig zu bessern versprechen, können bis zum 31. Dezember <strong>2013</strong> bei der<br />
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Verbesserung der Lebensqualität durch IT<br />
Die Integrata-Stiftung wirbt dafür, IT nicht nur zur Rationalisierung<br />
der Lebens- und Arbeitsprozesse zu nutzen, sondern<br />
direkt zur Verbesserung der Lebensqualität möglichst vieler<br />
Menschen in allen Regionen der Welt. Sie ist in diesem Sinne<br />
„sozial“ orientiert und erst in zweiter Linie technisch. IT wird bewusst<br />
als Werkzeug gesehen, mit dessen Hilfe es gelingen soll,<br />
die Welt im Großen und im Kleinen menschenwürdiger, also<br />
humaner zu gestalten.<br />
Die vorliegende Ausschreibung für die 12. Preisverleihung für<br />
<strong>2013</strong>/2014 steht unter dem Motto:<br />
Privatheit in der E-Society<br />
Privatheit ist einerseits notwendige Voraussetzung für die<br />
Autonomie des Individuums in einer demokratischen Zivilgesellschaft.<br />
Andererseits ist sie durch die aktuelle Entwicklung<br />
auf bisher unvorstellbare Weise bedroht.<br />
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Identität auf humane und gemeinwohlorientierte Weise<br />
in der E-Society zu gewährleisten.<br />
Einsendeschluss: 31. Dezember <strong>2013</strong> um 24:00<br />
Weitere Angaben über die Integrata-Stiftung sowie über die<br />
Teilnahmebedingungen: www.integrata-stiftung.de
632 WISSENSCHAFTSRAT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Perspektiven?<br />
Über die Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />
zur Zukunft unseres Wissenschaftssystems<br />
| FELIX GRIGAT | Die Papiere und Empfehlungen des<br />
Wissenschaftsrates sorgen regelmäßig für intensive Debatten und sind stets<br />
wichtige Orientierungspunkte für die Hochschulpolitik. Wie sind die aktuellen<br />
Empfehlungen einzuordnen? Was ist hervorzuheben, was zu kritisieren?<br />
Der Wissenschaftsrat hat Empfehlungen<br />
zur Zukunft des<br />
Wissenschaftssystems veröffentlicht.<br />
Das gehört wohl zu den Aufgaben<br />
eines Gremiums, das zu dem<br />
Establishment der Dauerreformer gehört.<br />
Viel interessanter ist aber, was er<br />
über die Vergangenheit des Systems, z.<br />
B. die vergangenen zehn Jahre, denkt.<br />
Denn es steht zu vermuten, dass die<br />
Perspektiven je nach dem Urteil über<br />
diese Zeit, für welche er wiederum im<br />
Jahr 2000 nachlesenswerte Perspektiven<br />
formuliert hatte, verschieden ausfallen<br />
werden. So könnte man diese<br />
Jahre als Fehlentwicklung bewerten<br />
und zu einer Art revolutionärem „bildungspolitischen<br />
Frühling“ aufrufen.<br />
Oder aber man klopft sich selbst anerkennend<br />
auf die Schulter und findet<br />
einfach großartig, was man selbst und<br />
die Reformkollegen geleistet haben. In<br />
diesem Fall wird man vermutlich traditionale<br />
Perspektiven entwickeln, das<br />
hieße mit Luhmann, in der Zukunft keine<br />
andere Möglichkeiten als in der Vergangenheit<br />
sehen. Wohlgemerkt, in diesem<br />
Fall der Vergangenheit des letzten<br />
Jahrzehnts. Das aber stünde im Widerspruch<br />
dazu, dass Planungseliten ja ihre<br />
Existenzberechtigung in dem Aufweis<br />
der Reformbedürftigkeit des Gegenwärtigen<br />
haben.<br />
AUTOR<br />
Felix Grigat, M.A., ist verantwortl.<br />
Redakteur von<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>.<br />
Viel über die jüngste Reformvergangenheit<br />
findet man allerdings nicht in<br />
dem Text, das wenige aber stimmt bedenklich.<br />
Das deutsche Wissenschaftssystem<br />
sei in in den vergangenen zehn<br />
Jahren in „besonderer und bemerkenswerter<br />
Weise in Bewegung“ geraten,<br />
heißt es. Die Exzellenzinitiative und der<br />
Pakt für <strong>Forschung</strong> und Innovation,<br />
aber auch der Bologna-Prozess, hätten<br />
»Das Wissenschaftssystem braucht<br />
keine Revolution.«<br />
„komplexe Veränderungsprozesse mit<br />
zum Teil weit reichenden Folgen vor allem<br />
für die Hochschulen“ in Gang gesetzt.<br />
Sie alle hätten bereits erheblich<br />
zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit<br />
des deutschen Wissenschaftssystems<br />
und zu dessen internationaler Anschlussfähigkeit<br />
beigetragen. Das mit<br />
den „weit reichenden Folgen“ wird jeder<br />
davon Betroffene sogleich unterschreiben,<br />
das mit der Verbesserung der<br />
Leistungsfähigkeit als das bezeichnen,<br />
was es ist, eine Zumutung. Denn dafür<br />
gibt es keine valide Daten - das müsste<br />
der Rat doch wissen. Ob sich die internationale<br />
Anschlussfähigkeit verbessert<br />
hat kann man gerne die Studenten fragen,<br />
die sich vergeblich bemühen, ihre<br />
Leistungen einer spanischen Universität<br />
in Deutschland anerkennen zu lassen.<br />
Dass die Exzellenzinitiative im gesamten<br />
System für „Aufbruchstimmung“ gesorgt<br />
habe, mag man wiederum diejenigen<br />
fragen, denen der Aufbruch aufs<br />
Gemüt geschlagen ist und die kostbare<br />
Zeit ihrer wissenschaftlich möglichen<br />
Produktivität mit der behördenaffinen<br />
Abfassung von Anträgen und Gutachten<br />
verbringen mussten. Die Dauerreform<br />
der letzten Jahre, die Studenten<br />
auf die Straße und Hochschullehrer in<br />
die Verzeiflung getrieben hat, sekundiert<br />
von einem beispiellosen Zahlenfetischismus,<br />
war von Illusionen und vielen<br />
Missverständnissen geleitet. Das<br />
größte dabei war die Verkennung dessen,<br />
was eine Universität, was Wissenschaft<br />
und Bildung seien. Deswegen<br />
nimmt man die Aussagen, auf das Bestehende<br />
ließe sich gut aufbauen, das<br />
Wissenschaftssystem brauche keine Revolution<br />
und es habe seine<br />
Entwicklungsfähigkeit<br />
eindrucksvoll unter Beweis<br />
gestellt, mit größter<br />
Irritation zur Kenntnis.<br />
Der Rat hat sich also für einen traditionalen<br />
Ansatz entschieden, für Strukturen<br />
mit dem Charakter einer über die<br />
Gegenwart hinaus verlängerten Vergangenheit.<br />
Zu dieser gehört auch die ökonomistische<br />
Sicht von Universität und<br />
Wissenschaft, welche geradezu als Maxime<br />
für das Papier bezeichnet wird: die<br />
Empfehlungen seien von der Überzeugung<br />
geleitet, dass „die Sicherung der<br />
Zukunftsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems<br />
zu einer Steigerung<br />
der gesellschaftlichen Wohlfahrt beiträgt<br />
und Investitionen in die Wissenschaft<br />
eine hohe volkswirtschaftliche<br />
Rendite erzielen“. Es ist fast zu offensichtlich,<br />
dass dies als Maxime für die<br />
Universitäten, bei denen Nützlichkeit<br />
per defintionem stets nur ein „Moment<br />
von zweitem Range“ sein kann, ungeeignet<br />
ist.<br />
Der Rat verlangt also nicht nur von<br />
der Politik klare Prioritätensetzungen,<br />
sondern zugleich von den wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen. Man ahnt, was<br />
folgt: Sie müssten sich stärker profilie-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTSRAT 633<br />
ren, sich auch in Zukunft wettbewerblich<br />
orientieren, vielfältig lokal bis<br />
transnational zusammenarbeiten, und<br />
ihre Handlungs- und Entscheidungsprozesse<br />
zielführend gestalten. So ähnlich<br />
klang es übrigens bereits im Jahr<br />
2000. Die vom Wissenschaftsrat entwickelten<br />
Perspektiven berücksichtigten<br />
sowohl die Anforderungen der Wissenschaft<br />
als auch die legitimen Erwartungen<br />
von Gesellschaft, Wirtschaft und<br />
Politik an ein leistungsstarkes Wissenschaftssystem.<br />
Denn dieses stehe durch<br />
»Politische Perspektiven müssen<br />
mit denen der Universitäten und<br />
der Wissenschaft nicht übereinstimmen.«<br />
den demographischen Wandel und den<br />
zunehmenden internationalen Wettbewerb<br />
unter Druck. Soll die Wissenschaft<br />
also vor allem „scharf“ gemacht werden<br />
für die ökonomische Gigantenschlacht,<br />
die derzeit auf dem Globus ausgetragen<br />
wird? Formulierungen wie „Steigerung<br />
ihrer Leistungsfähigkeit in allen Dimensionen“,<br />
„Absicherung und Ausweitung<br />
der Erträge“, „Strategie- und Handlungsfähigkeit“,<br />
„Professionalisierung<br />
der Management- und Leitungsfunktionen“<br />
und „hohe volkswirtschaftliche<br />
Rendite“ sind so unwissenschaftlich wie<br />
entlarvend. Diese Thesen fügen sich<br />
nahtlos ein in die New Public Management-Ideologie<br />
des letzten Jahrzehnts,<br />
von der man hoffte, sie habe sich überlebt.<br />
Was soll man weiter davon halten,<br />
wenn die Interessen und Anliegen der<br />
unterschiedlichen Akteure im politischen<br />
wie im wissenschaftlichen Raum<br />
in einer strategisch angelegten Perspektive<br />
gebündelt und auf der Grundlage<br />
wissenschaftspolitischer Leitlinien konkrete<br />
Vorschläge zur Weiterentwicklung<br />
des deutschen Wissenschaftssystems erarbeitet<br />
werden sollen, ohne dabei die<br />
politische Machbarkeit aus den Augen<br />
zu verlieren? Wenn solche Sätze überhaupt<br />
einen nennenswerten Sinn haben<br />
sollen, dann den, dass die Wissenschaft<br />
keinesfalls „anecken“ darf, damit sie das<br />
Wohlgefallen von Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft nicht verliert.<br />
Hat man vor lauter „Machbarkeitsrücksichten“<br />
die Vorstellung einer Wissenschaft,<br />
die quer zu gesellschaftlichen<br />
Opportunitäten stehen kann, aus den<br />
Augen verloren? Man hat. Es geht um<br />
politische Perspektiven, die mit denen<br />
der Universitäten und der Wissenschaft<br />
nun wirklich nicht übereinstimmen<br />
müssen. Sollte es hier um Bildung und<br />
Erkenntnisgewinn gehen, geht es dort<br />
um Macht, Wählerstimmen und vielfältige<br />
Interessen.<br />
Die Empfehlungen<br />
Die Empfehlungen bleiben im Mainstream<br />
des vergangenen Jahrzehnts,<br />
man findet viel Erwartbares, vor allem<br />
die Forderung nach mehr Geld und<br />
mehr Personal. So hat der Wissenschaftsrat<br />
Bund und<br />
Länder dazu aufgefordert,<br />
ab 2014 einen „Zukunftspakt“<br />
für <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> bis<br />
2025 zu schließen. Starke<br />
Hochschulen als<br />
„Organisationszentren“<br />
sollen im Mittelpunkt des Wissenschaftssystems<br />
stehen. Er fordert insbesondere<br />
die Grundfinanzierung der<br />
Hochschulen um ein Prozent oberhalb<br />
der Inflationsrate zu erhöhen. Zukünftige<br />
Steigerungen des Zuschusses für die<br />
außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
seien an entsprechende Aufwüchse<br />
bei den Hochschulen zu koppeln.<br />
Die Erhöhung der Pauschale für<br />
Gemeinkosten von 20 auf 40 Prozent<br />
wird ebenfalls nahegelegt. Der neue<br />
„Zukunftspakt“ soll die bestehenden<br />
»Der Zukunftspakt soll die<br />
bestehenden Bund-Länder-<br />
Kooperationen ablösen.«<br />
Bund-Länder-Kooperationen ablösen,<br />
zu denen der Hochschulpakt, der Pakt<br />
für <strong>Forschung</strong> und Innovation sowie die<br />
Exzellenzinitiative gehören, die allesamt<br />
in den nächsten Jahren auslaufen.<br />
Wissenschaftliche Einrichtungen müssten<br />
sich stärker profilieren und mehr<br />
zusammenarbeiten. Eine explizite Fortsetzung<br />
der Förderlinie „Zukunftskonzepte“<br />
im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />
wird nicht empfohlen. Nachfolgeprogramme<br />
für die Förderung von Graduiertenschulen<br />
und Exzellenzclustern<br />
sollten unter dem Dach der DFG vereint<br />
werden. Außerdem sollen Bund<br />
und Länder die Schwerpunktbildung<br />
von Hochschulen durch gemeinsam getragene<br />
„Merian-Professuren“ und fakultätsübergreifende<br />
„Liebig-Zentren“<br />
unterstützen. Gestrichen ist in dem Papier<br />
das laut Presseberichten in einer<br />
früheren Fassung explizit enthaltene<br />
Ziel, Deutschland solle zwei bis fünf<br />
Spitzenuniversitäten auf die vorderen<br />
Ränge internationaler Rankings bringen<br />
und insgesamt über 20 bis 25 forschungsstarke<br />
Universitäten verfügen.<br />
Reaktionen<br />
Regierung und Opposition, Bund und<br />
Länder begrüßen die Empfehlungen.<br />
Bundesbildungsministerin Johanna<br />
Wanka sagte: „Damit werden die<br />
Hochschulen als Herzstück des Wissenschaftssystems<br />
gestärkt“. Die Empfehlungen<br />
seien ein zentraler Baustein, um<br />
unser Wissenschaftssystem zukunftsfest<br />
zu machen und weiter zu stärken.<br />
Für die Hochschulrektorenkonferenz<br />
sind die Empfehlungen ein „gelungenes<br />
Ensemble gut abgestimmter Maßnahmen“,<br />
die das deutsche Wissenschaftssystem<br />
insgesamt stärken werden.<br />
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft,<br />
Professor Peter Gruss, kritisierte<br />
die Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />
in der Süddeutschen Zeitung,<br />
weil er die MPG nicht ausreichend<br />
gewürdigt sieht. Es sei ein Fehlverständnis,<br />
wenn die Universitäten als<br />
zentraler Organisator im System apostrophiert<br />
werden, „mich ärgert, dass<br />
unsere Leistung verkannt wird, dass unsere<br />
Rolle verkannt wird“. Er wehre<br />
sich gegen eine lokale Vereinnahmung<br />
durch Universitäten. „Unsere <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />
werden nicht in den<br />
Köpfen von Rektoren entwickelt, sondern<br />
durch die Wissenschaftler der<br />
Max-Planck-Gesellschaft“. Auch könne<br />
eine Gesamtanalyse mit vielleicht<br />
auch unbequemen<br />
Schlussfolgerungen nicht<br />
durch ein national besetztes<br />
Gremium wie den Wissenschaftsrat<br />
geleistet werden.<br />
Das gelte für die beteiligten Wissenschaftler<br />
wie für die Politiker. Man verlange<br />
ihnen eine Neutralität ab, die sie<br />
aufgrund ihrer Rolle im System nicht<br />
haben könnten.<br />
Wird hier Neutralität und Internationalität<br />
gefordert, um als Wissenschaftsorganisation<br />
am Ende besser dazustehen?<br />
Das wäre keine gute Perspektive.<br />
Die Empfehlungen des Wissenschafatsrats sind<br />
im Internet unter www.wissenschaftsrat.de zu<br />
finden.
634 INTELLIGENZFORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Nature via Nurture<br />
Warum eine Universität für alle niemandem nützt:<br />
Intelligenzunterschiede lassen sich nicht reduzieren<br />
| ELSBETH S TERN | ALJOSCHA N EUBAUER |<br />
Worin unterscheidet sich ein überdurchschnittlich intelligenter Mensch von<br />
dem Durchschnitt? Zu dieser Frage, aber auch über die Ursachen von Unterschieden<br />
hat die Intelligenzforschung Erhebliches beitragen können. Die Autoren<br />
ziehen daraus Konsequenzen für das Bildungssystem, insbesondere für<br />
den Zugang zum Universitätsstudium.<br />
Der genetische Bauplan, der die<br />
Entwicklung des menschlichen<br />
Gehirns steuert, hat sich nach<br />
allem, was wir heute wissen, in den letzten<br />
40 000 Jahren nicht wesentlich verändert.<br />
Die Fähigkeit, mit Artgenossen<br />
über sprachliche Kommunikation neue<br />
Bedeutung zu konstruieren und sich auf<br />
gemeinsame Ziele zu verständigen, unterscheidet<br />
uns von anderen Lebewesen<br />
und wurde uns vor vielen Jahrtausenden<br />
in die genetische Wiege gelegt. Mit diesem<br />
uralten, aber offensichtlich<br />
höchst flexiblen und<br />
adaptiven Gehirn hat unsere<br />
Spezies eine kulturelle Entwicklung<br />
in Gang gesetzt,<br />
welche die eigenen Lebensbedingungen<br />
grundlegend verändert hat.<br />
Die Fähigkeit des Menschen, seine Vorstellungen<br />
von der Welt mit Symbolen<br />
auszudrücken und darüber hinaus mit<br />
diesen Symbolen neue Ideen und Begriffe<br />
zu schaffen, hat die Entstehung von<br />
Schriftsprache und Mathematik ermöglicht<br />
und damit die Voraussetzungen für<br />
technische und zivilisatorische Veränderungen<br />
geschaffen. Aber obwohl das<br />
menschliche Gehirn vor über 40 000<br />
Jahren mit allen Voraussetzungen für<br />
den Erwerb einer grammatisch komplizierten<br />
Sprache, für Schrift und für Mathematik<br />
ausgestattet wurde, entwickeln<br />
sich diese Kompetenzen nur in einem<br />
kulturellen Umfeld mit entsprechender<br />
professioneller Unterstützung. Die einzelnen<br />
„Zutaten“ für diese Kompetenzen<br />
sind uns in die Gene geschrieben, aber<br />
ihre Zusammenführung ist das Ergebnis<br />
einer kulturellen Entwicklung. Menschen<br />
bringen die Fähigkeit zu einer sehr<br />
differenzierten visuellen und akustischen<br />
Diskriminierung mit. Diese voneinander<br />
»Der Bauplan der Intelligenz<br />
unterliegt individuellen<br />
Variationen.«<br />
unabhängigen Fähigkeiten sind wesentliche<br />
Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb<br />
und müssen bei deren Erwerb<br />
integriert werden. Ebenfalls wurde<br />
das menschliche Gehirn mit Kompetenzen<br />
versehen, welche für den Erwerb der<br />
Mathematik unabdingbar sind. Dazu gehören<br />
unter anderem drei im Gehirn unabhängig<br />
voneinander repräsentierte Fähigkeiten:<br />
die zur exakten Quantifizierung<br />
im kleinen Mengenbereich, die zur<br />
Abschätzung von größeren Mengen sowie<br />
die zur räumlich-visuellen Repräsentation<br />
von Information. Solche im<br />
menschlichen Gehirn verankerten Module<br />
bilden die Grundlage unserer Intelligenz,<br />
die abgerundet wird durch die im<br />
Wesentlichen vom Frontalhirn gesteuerte<br />
Fähigkeit, sich auf bestimmte Ziele zu<br />
konzentrieren und irrelevante Reize auszublenden.<br />
Sofern nicht gravierende genetische<br />
Abweichungen oder massive Gehirnläsionen<br />
vorliegen, bringen alle Menschen<br />
die genannten Komponenten der<br />
Intelligenzentwicklung mit – allerdings<br />
in unterschiedlichem Ausmaß. So wie<br />
alle Menschen einen genetischen Bauplan<br />
zur Entwicklung einer Nase mitbringen,<br />
der aber Variationen unterliegt,<br />
die zu unterschiedlichen Größen und<br />
Formen dieses Organs führen, so unterliegt<br />
auch der Bauplan der Intelligenz<br />
individuellen Variationen, die die eingangs<br />
genannten Komponenten betreffen.<br />
Wie groß die Unterschiede zwischen<br />
den Menschen sein können,<br />
wenn es um den Erwerb von Schriftsprache<br />
und Mathematik geht, können<br />
wir seit der Durchsetzung der allgemeinen<br />
Schulpflicht abschätzen. <strong>Lehre</strong>r<br />
durften erleben, wie Kinder von des Lesens<br />
und Schreibens unkundigen Eltern<br />
ohne Probleme die schulischen Lernziele<br />
erreichten, während andere Kinder<br />
trotz großer Anstrengungen kaum lesen,<br />
schreiben und rechnen lernten. Obwohl<br />
sie gleiche schulische Lerngelegenheiten<br />
hatten, unterschieden sich<br />
Kinder mit vergleichbarem sozialen und<br />
familiären Hintergrund in ihrem Lern-<br />
AUTOREN<br />
Elsbeth Stern hat die Professur für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich inne. Ihre <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
sind menschliche Intelligenz, Grundlagen des Wissenstransfers, mathematisches und naturwissenschaftliches<br />
Verständnis im Kindes- und Jugendalter.<br />
Aljoscha Neubauer ist Professor für Psychologie und Leiter des Fachbereichs Differentielle Psychologie an der Universität<br />
Graz. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt die Untersuchung individueller Unterschiede in Bereichen<br />
wie Intelligenz, Kreativität, praktische Intelligenz sowie deren neurophysiologische Grundlagen.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INTELLIGENZFORSCHUNG 635<br />
erfolg. Die Suche nach den Ursachen<br />
für diese Unterschiede war die Geburtsstunde<br />
der psychometrischen Intelligenzforschung<br />
in der Psychologie. Auch<br />
wenn es im Detail noch viele offene<br />
Fragen gibt, ist Intelligenzmessung eine<br />
wissenschaftliche Erfolgsgeschichte, die<br />
trotz einiger Verirrungen nicht in Abrede<br />
gestellt werden kann.<br />
Ergebnisse und Grenzen der<br />
Intelligenzforschung<br />
Intelligenztests enthalten sprachliche,<br />
mathematisch-rechnerische oder figural-räumliche<br />
Aufgaben, die schlussfolgerndes<br />
Denken erfordern. Bekanntes<br />
Material muss unter neuen Gesichtspunkten<br />
verarbeitet werden, beispielsweise,<br />
indem Zahlenreihen oder Reihen<br />
von geometrischen Figuren nach zu<br />
identifizierenden Regeln fortgesetzt<br />
werden, oder Gemeinsamkeiten zwischen<br />
Begriffen gefunden werden müssen,<br />
die im Alltag selten zusammen auftreten.<br />
Aus den vorgegebenen Aufgaben<br />
wird auch klar, dass Intelligenzmessung<br />
nur bei Menschen sinnvoll und fair ist,<br />
die die Möglichkeit zum Erwerb von<br />
Schriftsprache und grundlegenden Mathematikkenntnissen<br />
hatten. Sich vor<br />
dem Hintergrund dieser Kenntnisse von<br />
Vertrautem lösen zu können ist eine<br />
zentrale Komponente der Intelligenz.<br />
Aus den korrekt gelösten Aufgaben lässt<br />
sich der Intelligenzquotient (IQ) errechnen.<br />
Dieser folgt einer Normalverteilung<br />
(Gaußschen Glockenkurve), das<br />
heißt die meisten Menschen haben<br />
mittlere Ausprägungen (ca. 70 Prozent<br />
liegen im Bereich von 85 bis 115 um<br />
den mittleren IQ von 100). Dementsprechend<br />
verfügen 15 Prozent der Bevölkerung<br />
über eine klar überdurchschnittliche<br />
Intelligenz, worin auch die<br />
zwei Prozent der Hochbegabten eingeschlossen<br />
sind. Der IQ ist keine absolute<br />
Größe wie z.B. Masse oder Länge,<br />
sondern er beschreibt die Abweichung<br />
einer Person von der mittleren Testleistung<br />
einer repräsentativen Vergleichsstichprobe.<br />
Da Intelligenz ein relatives<br />
und kein absolutes Maß ist, und die<br />
Entwicklung der Intelligenz vom Schulbesuch<br />
abhängt, sind Intelligenztestleistungen<br />
über die Generationen Veränderungen<br />
unterworfen. So stieg in entwickelten<br />
industrialisierten Ländern die<br />
Leistung in den Tests in den letzten<br />
hundert Jahren deutlich an, was dem<br />
Ausbau der Schulbildung, dem Gesundheitssystem<br />
und anderen zivilisatorischen<br />
Errungenschaften zu verdanken<br />
ist. Es ist offensichtlich gelungen, die Intelligenzreserven<br />
besser auszuschöpfen.<br />
In den entwickelten Ländern ist der Anstieg<br />
zum Stillstand gekommen, während<br />
er in den Schwellenländern derzeit<br />
zu beobachten ist. Um die Metrik der<br />
IQ-Messung beizubehalten (mittlerer<br />
IQ 100), mussten Tests neu normiert<br />
und teilweise auch durch schwierigere<br />
Items angereichert werden. Allerdings –<br />
und das ist für die weitere Argumentation<br />
entscheidend – der Anstieg des Mittelwertes<br />
führte nicht zu einer Reduktion<br />
der Varianz oder einem Abweichen<br />
der Normalverteilung. Von gutem Unterricht<br />
profitieren alle Schüler. Misst<br />
man jedoch nicht nur die Leistung in<br />
dem Bereich, der direkt behandelt und<br />
gelehrt wurde, sondern erfasst die Anwendung<br />
des Gelernten auf neue Gebiete,<br />
zeigen sich – in Abhängigkeit von<br />
der Intelligenz – wieder große Leistungsunterschiede.<br />
Je intelligenter ein<br />
Mensch ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass er aus dem Gelernten<br />
neue Schlussfolgerungen zieht und<br />
damit neues Wissen konstruiert. Chancengerechtigkeit<br />
macht Menschen nicht<br />
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FÜR WISSENSCHAFTLER<br />
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636 INTELLIGENZFORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte<br />
0.025<br />
0.020<br />
0.015<br />
0.010<br />
0.005<br />
ähnlicher, sondern macht bestimmte<br />
Unterschiede überhaupt erst möglich.<br />
Intelligenz wird als das Potenzial einer<br />
Person verstanden, sich die mündliche<br />
und schriftliche Sprache sowie den Umgang<br />
mit mathematischen und anderen<br />
Symbolsystemen der jeweiligen Kultur<br />
anzueignen und dies alles für schlussfolgerndes<br />
Denken zu nutzen. Die genetischen<br />
Voraussetzungen, die alle Menschen<br />
– wenn auch in unterschiedlichem<br />
Ausmaß – dafür mitbringen, können<br />
sich aber nur bei entsprechender familiärer<br />
und schulischer Förderung entfalten<br />
– so wie eine Pflanze nur an einem<br />
guten Standort und bei ausreichender<br />
Bewässerung und<br />
Düngung jene Größe erreicht,<br />
die ihre Gene vorsehen.<br />
Ursachen von<br />
Intelligenzunterschieden<br />
werden unter Experten<br />
schon lange nicht mehr unter der Fragestellung<br />
„Nature versus Nurture“, sondern<br />
„Nature via Nurture“ diskutiert.<br />
Menschen unterscheiden sich im genetischen<br />
Bauplan, der die Hirn- und damit<br />
auch die Intelligenzentwicklung<br />
steuert. Diese Unterschiede kommen allerdings<br />
nur zum Tragen, wenn die Umwelt<br />
sie einfordert. Wächst ein Mensch<br />
mit einer genetischen Disposition zur<br />
Lese-Rechtschreibschwäche in einer illiteraten<br />
Gesellschaft auf, wird diese<br />
Schwäche nicht zum Tragen kommen.<br />
Umgekehrt gilt: In einer Gesellschaft, in<br />
der alle Kinder von Anfang an die für<br />
ihre geistige Entwicklung optimale familiäre<br />
und schulische Unterstützung<br />
vorfänden, könnte jedes die in seinen<br />
80 100 120 140<br />
So heterogen wäre die Studentenschaft immer noch, wenn nur die 20 Prozent der Intelligentesten<br />
auf das Gymnasium gingen.<br />
Genen vorgesehene Intelligenz erreichen.<br />
Die Anzahl richtiger Antworten<br />
im IQ-Test würde bei allen ansteigen,<br />
die Unterschiede aber würden bestehen<br />
bleiben oder sogar noch zunehmen,<br />
weil einige Gene erst unter optimalen<br />
Bedingungen ihre Wirkung entfalten<br />
können.<br />
Auch wenn wir wissen, dass der genetische<br />
Bauplan einer Person ihr Intelligenzpotenzial<br />
absteckt, folgt daraus<br />
nicht, dass wir die Gene, welche die Intelligenzentwicklung<br />
steuern, bereits<br />
identifizieren könnten. In dieser Hinsicht<br />
gibt es wenig wissenschaftliche<br />
Fortschritte und es bleibt fraglich, ob<br />
»In der Bildungsdiskussion werden<br />
Intelligenzunterschiede und ihre<br />
Verteilung meist ausgeklammert.«<br />
IQ<br />
sich dieser jemals einstellen wird. Wie<br />
eingangs dargestellt, setzt sich Intelligenz<br />
aus vielen Komponenten zusammen,<br />
die durch entsprechende Umweltangebote<br />
integriert werden müssen. Es<br />
ist davon auszugehen, dass sehr viele<br />
über alle Chromosomen verteilte Gene<br />
die Intelligenzentwicklung einer Person<br />
steuern. Diese Vielfalt an Einflussfaktoren<br />
ist auch verantwortlich dafür, dass<br />
die Ähnlichkeit zwischen Familienmitgliedern<br />
ersten Grades nur eine mittlere<br />
Ausprägung annimmt. Hoch intelligente<br />
Eltern können durchschnittlich intelligente<br />
Kinder haben und hochbegabte<br />
Kinder können in Familien auftreten, in<br />
denen bisher niemand durch übermäßige<br />
geistige Gaben aufgefallen ist.<br />
Unpopuläre Diskussion<br />
In der Bildungsdiskussion werden Intelligenzunterschiede<br />
und ihre Verteilung<br />
meist ausgeklammert, weil sie mit unpopulären<br />
Konsequenzen, insbesondere,<br />
was den Universitätszugang betrifft, einhergehen.<br />
Sich mit Wissenschaft auseinanderzusetzen<br />
heißt, sich auf das Ungewisse<br />
einzulassen, ohne Beliebigkeit zu<br />
akzeptieren. Die dazu nötige Selbstständigkeit<br />
und geistige Flexibilität wird immer<br />
nur eine Minderheit mitbringen, unabhängig<br />
davon, wie gut es einer Gesellschaft<br />
gelingen wird, das allgemeine Bildungsniveau<br />
zu steigern. Menschen, deren<br />
Intelligenz im mittleren Bereich liegt,<br />
können bei guter Ausbildung in vielen<br />
Bereichen exzellente Leistungen erbringen,<br />
aber für eine Auseinandersetzung<br />
mit abstrakten Ideen und Inhaltsbereichen,<br />
wie sie an der Universität gefordert<br />
werden, sind sie nicht geschaffen. Erhalten<br />
sie dennoch Zugang zur Universität<br />
– was bei einer Quote von 50 Prozent<br />
zwangsläufig der Fall ist – muss die Universität<br />
durch ein verschultes Lehrprogramm<br />
darauf reagieren oder ganz massiv<br />
Qualitätsansprüche aufgeben. Die<br />
Abbildung soll demonstrieren, wie heterogen<br />
die Studentenschaft immer noch<br />
wäre, wenn nur die 20 Prozent der Intelligentesten<br />
auf das Gymnasium gingen.<br />
Intelligenz – so wie sie mit Tests gemessen<br />
wird – ist kein abseitiges und deshalb<br />
vernachlässigbares Personenmerkmal,<br />
sondern die wichtigste Ressource einer<br />
Wissens- und Informationsgesellschaft,<br />
die zum Wohle aller gefördert werden<br />
sollte. Durch bereits in den ersten Lebensjahren<br />
einsetzende Programme zur<br />
Frühförderung sollte sichergestellt werden,<br />
dass alle Kinder unabhängig von<br />
der sozialen Herkunft ihr genetisches Intelligenzpotenzial<br />
entfalten können. Gute<br />
allgemeinbildende Schulen sollten sicher<br />
stellen, dass Intelligenz in Wissen<br />
und Fertigkeiten investiert werden, die<br />
als wichtig erachtet werden. Eine Gesellschaft,<br />
der es gelungen ist, das Potenzial<br />
aller Schüler zu optimieren, kann guten<br />
Gewissens den Universitätszugang auf<br />
diejenigen beschränken, die sich bereits<br />
in der Schule erfolgreich mit anspruchsvollen<br />
Themen auseinandergesetzt haben.<br />
Zu diesem Thema ist von Elsbeth Stern und Aljoscha<br />
Neubauer das Buch erschienen: Intelligenz<br />
– Große Unterschiede und ihre Folgen,<br />
Deutsche Verlags-Anstalt, <strong>2013</strong>.
Anzeige<br />
LIOBA WERTH<br />
KLAUS SEDLBAUER<br />
VIERTE AUFLAGE!<br />
IN FORSCHUNG UND LEHRE<br />
PROFESSIONELL AGIEREN<br />
Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen.<br />
Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler,<br />
sondern zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen<br />
Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung<br />
der <strong>Forschung</strong>slandschaft, der Beschaffung von<br />
Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in<br />
der Öffentlichkeit gegenüber.<br />
Mit dem Handbuch „In <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> professionell agieren“<br />
haben die Autoren ein Werk geschaffen,<br />
das anhand von Checklisten,<br />
Vorlagen, Leitfäden und vielen<br />
Beispielen aus der Praxis zeigt, wie<br />
mit den neuen Anforderungen<br />
souverän, professionell und ergebnisorientiert<br />
umgegangen werden kann.<br />
INHALT<br />
TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen<br />
Management eines Lehrstuhls.<br />
Neben Hinweisen für die<br />
ersten 100 Tage bei Übernahme eines<br />
Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle<br />
Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik,<br />
für ein effektives Arbeitsmanagement<br />
oder zur Ausrichtung<br />
und Strukturierung eines Lehrstuhls.<br />
Konkrete Checklisten erleichtern die<br />
Organisation von internen Veranstaltungen<br />
sowie den Umgang mit Sitzungen<br />
und Arbeit in Gremien.<br />
In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren<br />
und Moderieren. Die klassischen<br />
Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung<br />
werden ebenso<br />
behandelt wie der Einsatz von<br />
Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden<br />
oder das eigene<br />
Auftreten und die damit verbundene<br />
Außenwirkung.<br />
TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit<br />
Studierenden im Rahmen der <strong>Lehre</strong>.<br />
Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen<br />
sowie eine verständliche<br />
Anleitung zur Erstellung von<br />
Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten.<br />
TEIL 4 betrachtet die <strong>Forschung</strong>sarbeit<br />
am Lehrstuhl: Hier geht es um<br />
die Planung und Ausrichtung von<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekten, deren Organisation<br />
und Beantragung sowie um<br />
das Publizieren. Da Patente in den<br />
Universitäten eine zunehmende Rolle<br />
spielen, finden sich auch hierzu<br />
wichtige Tipps.<br />
In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine<br />
gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit<br />
funktioniert und die Planung<br />
von öffentlichen Events gelingt.<br />
Abgerundet wird das Kapitel durch<br />
einen „Lehrstuhl-Knigge.“<br />
DIE AUTOREN<br />
Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr.<br />
Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber<br />
an verschiedenen Universitäten,<br />
in unterschiedlichen Fachbereichen.<br />
Beide sind in ihren <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
tagtäglich mit<br />
Fragen des Managements befasst<br />
und stellen mit diesem Buch ihren<br />
Wissens- und Erfahrungsschatz vor.<br />
Lioba Werth ist habilitierte Diplom-<br />
Psychologin, hat an der TU Chemnitz<br />
den Lehrstuhl für Wirtschafts-,<br />
Organisations- und Sozialpsychologie<br />
inne und leitet ein Unternehmen für<br />
Beratung, Coaching und Training<br />
(auch im wissenschaftlichen Bereich).<br />
Klaus Sedlbauer studierte Physik,<br />
promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften,<br />
hat den<br />
Lehrstuhl für Bauphysik an der Universität<br />
Stuttgart inne und leitet das<br />
Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In<br />
seinem Ingenieurbüro und seiner<br />
Firma beschäftigt er sich mit Aufgaben<br />
aus der Baupraxis.<br />
STIMMEN ZUM BUCH<br />
„Das vorliegende Buch eröffnet<br />
thematisches Neuland. Es fasst<br />
profunde Kenntnisse und<br />
Erfahrungen in der <strong>Forschung</strong>sorganisation<br />
zusammen und bringt<br />
hilfreiche Botschaften auf den<br />
Punkt.“<br />
PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN,<br />
PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN<br />
UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />
„Daher kann ich dieses Buch jeder<br />
ambitionierten Führungskraft in<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen zur<br />
Nutzung empfehlen.“<br />
PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER,<br />
PRÄSIDENT A.D. DER<br />
FRAUNHOFERGESELLSCHAFT<br />
„Durch den kurzweiligen<br />
Schreibstil macht es zudem Spaß,<br />
sich der Welt des <strong>Forschung</strong>smanagements<br />
zu nähern. Das Buch<br />
ist eine praktische Hilfe für die<br />
Arbeit jeder <strong>Forschung</strong>s- und<br />
Entwicklungsabteilung.“<br />
PETER ZÜRN, SPRECHER<br />
DER KONZERNFÜHRUNG<br />
DER WÜRTH-GRUPPE<br />
LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER<br />
IN FORSCHUNG UND LEHRE<br />
PROFESSIONELL AGIEREN<br />
Gebunden, vierte unveränderte<br />
Auflage 2012, 100 Abb., 844 Seiten,<br />
79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder<br />
des DHV zum Sonderpreis von 70,00 €<br />
inkl. Porto. ISBN: 978-3-924066-97-0<br />
BEQUEM BESTELLEN<br />
Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
oder per E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
oder per Fax: 0228-90 266 80
638 BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Widersprüchlich und<br />
verfassungsrechtlich zweifelhaft<br />
Zur Neuordnung der W-Besoldung in Hessen<br />
| ERIK G AWE L | Mit dem Hessischen Professorenbesoldungsgesetz<br />
(HPBesG) hat das Land Hessen die vom Bundesverfassungsgericht<br />
geforderte gesetzliche Neuordnung der W-Besoldung fristgerecht<br />
vorgelegt. Kann das neue System überzeugen und entspricht die hessische<br />
Besoldung nunmehr den verfassungsrechtlichen Anforderungen?<br />
In seinem W-Besoldungs-Urteil von<br />
2012 hat es das BVerfG ausdrücklich<br />
offen gelassen, in welcher konkreten<br />
Form eine Besoldung künftig<br />
den „alimentativen Mindestanforderungen“<br />
genügen könnte. Alle bislang in<br />
Kraft getretenen Neuregelungen (neben<br />
Hessen auch Bayern, NRW und Bund)<br />
sowie die bekannt gewordenen Entwürfe<br />
gehen, wenngleich in unterschiedlicher<br />
Ausgestaltung, den gleichen Weg:<br />
spürbare Anhebung der Grundvergütungen<br />
für W2 und W3 unter grundsätzlicher<br />
Beibehaltung des bisherigen Leistungszulagensystems.<br />
Ebenso flächendeckend<br />
sind dabei<br />
jedoch Anrechnungen<br />
bisher bezogener<br />
Leistungszulagen auf<br />
die Anhebung der<br />
Grundbezüge vorgesehen<br />
(Konsumtion). Auf diese Weise<br />
wollen Bund und Länder in erster Linie<br />
sicherstellen, dass die Mehrausgaben<br />
als Folge des BVerfG-Urteils begrenzt<br />
bleiben. Die fiskalische Motivation wird<br />
in den Gesetzesbegründungen offen angesprochen,<br />
die Anrechnung zumeist<br />
aber auch mit Systemnotwendigkeiten<br />
begründet: Der hessische Gesetzgeber<br />
zeigt sich etwa wegen „Überalimentation“<br />
und „Unverhältnismäßigkeit gegenüber<br />
der Besoldung anderer Ämter“<br />
»Bei der Anrechnung von Leistungsbezügen<br />
realisiert Hessen ohne Not<br />
ein umgekehrtes Leistungsprinzip.«<br />
besorgt. Diese Begründungen überzeugen<br />
freilich nicht im Ansatz: In einem<br />
zweigliedrigen System aus Grundgehalt<br />
und Leistungszulagen, bei dem die alimentative<br />
Mindestsicherung nunmehr<br />
klar dem Grundgehalt obliegt, kann den<br />
nach individueller Leistung bemessenen<br />
Zulagen kaum vorgehalten werden, sie<br />
übertrieben nun bei der gebotenen Alimentation<br />
oder gerieten „unverhältnismäßig“.<br />
Das BVerfG lässt aber rein fiskalische<br />
Gründe für kürzende Eingriffe in<br />
die Besoldung nicht genügen. Ob die<br />
dem Gesetzgeber regelmäßig eingeräumten<br />
Ermessensspielräume durch die Anrechnungen<br />
der Grundgehaltserhöhung<br />
auf Alt-Zulagen überschritten werden, ist<br />
umstritten. Immerhin sieht Hessen hier<br />
eine Konsumtionssperre vor, die dafür<br />
sorgt, dass Zulagen nicht vollständig in<br />
ihrer Bezügewirksamkeit aufgezehrt<br />
werden dürfen: Mit Zielvereinbarungen<br />
versehene besondere Leistungszulagen<br />
dürfen gar nicht und Berufungs- und<br />
Bleibeleistungsbezüge sowie zielvereinbarungsfreie<br />
besondere Zulagen nur bis<br />
zu einem garantierten Restwert von 50<br />
AUTOR<br />
Erik Gawel ist Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement<br />
der Universität Leipzig und stellvertretender Leiter des Departments Ökonomie am<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig.<br />
Prozent angerechnet werden. Dies hat<br />
zur Folge, dass sich „kleine Zulagen“<br />
über die Grundbesoldungsanhebung hinaus<br />
nochmals leicht bezügesteigernd<br />
bemerkbar machen, während „große Zulagen“<br />
voll angerechnet werden und ihre<br />
Bezieher keine Besoldungserhöhung erzielen.<br />
Hier realisiert Hessen ohne Not<br />
ein umgekehrtes Leistungsprinzip bei<br />
der Anrechnung. Warum Zulagen zudem<br />
nach ihrem Gewährungsanlass unterschiedlich<br />
angerechnet werden, bleibt<br />
ebenfalls unerfindlich.<br />
Erfahrungsaufstieg und<br />
Aufstiegshemmung<br />
Das hessische Grundgehalt wird (wie in<br />
Bayern und beim Bund) künftig nach<br />
(in Hessen: fünf) „Erfahrungsstufen“<br />
gestaffelt. Nach 20 Jahren „professoraler<br />
Erfahrung“, d.h. im Regelfall erst im<br />
Alter von 60 Jahren, erreichen hessische<br />
Professoren in Zukunft das Endgrundgehalt.<br />
In der deutlich höheren C-Besoldung<br />
war dies typischerweise bereits<br />
nach neun „Erfahrungsjahren“ der Fall.<br />
Auf der Endstufe stehen W2-Professoren<br />
dann A15-Regierungsdirektoren<br />
gleich, die ihr Endgehalt freilich schon<br />
deutlich früher, und zwar unter weitaus<br />
großzügigerer Anrechnung von Erfahrungszeiten<br />
aller Art, erreichen. Die Lebenszeitalimentation<br />
von W2-Professoren<br />
fällt daher klar hinter A15 zurück.<br />
Es ist zweifelhaft, ob so eine amtsangemessene<br />
Alimentation gelingt. Der vom<br />
BVerfG als Indiz für die evidente Unangemessenheit<br />
der Grundgehaltssätze<br />
herangezogene Umstand, „dass ein W2-<br />
Professor möglicherweise eine geringere<br />
Besoldung als ein der Besoldungsordnung<br />
A zugeordneter wissenschaftlicher<br />
Beamter erhält, der die Qualifikationsvoraussetzungen<br />
für eine Berufung zum<br />
Professor nicht erfüllt“, wird jedenfalls<br />
gerade nicht beseitigt.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 639<br />
Zudem ist gar nicht sicher, ob ein<br />
hessischer Professor das Endgrundgehalt<br />
je erreicht: Das neuartige Institut der<br />
„Aufstiegshemmung“ lässt nämlich einen<br />
Hochschullehrer auf einer Stufe verbleiben,<br />
wenn festgestellt wird, dass er oder<br />
sie den „mit dem Amt verbundenen Anforderungen“<br />
nicht entspreche, was laut<br />
Gesetzesbegründung allen Ernstes der<br />
Fall sein soll, wenn z.B. Notenlisten wiederholt<br />
verspätet abgegeben würden. Ob<br />
dies mit Blick auf die Wissenschaftsadäquatheit<br />
der Leistungsbeurteilung und<br />
die vom Amt selbst definierte Alimentation<br />
verfassungskonform sein kann, wird<br />
die untergesetzliche Ausgestaltung zeigen<br />
müssen. Dies dürfte aber dazu führen,<br />
dass nicht wie bisher das Endgrundgehalt,<br />
sondern vielmehr das Einstiegsgehalt<br />
den Maßstab der Alimentationsprüfung<br />
abgeben muss, denn nur dieses<br />
steht allen Amtsträgern mit der vom<br />
BVerfG geforderten hinreichenden Sicherheit<br />
zu.<br />
Internationaler<br />
<strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />
»An einer erneuten verfassungsrechtlichen<br />
Überprüfung der hessischen<br />
W-Besoldung führt kein Weg vorbei.«<br />
Doppelhonorierung von<br />
Erfahrung<br />
Weitere Merkwürdigkeiten ergeben sich<br />
beim Zusammentreffen von Erfahrungsstufen<br />
mit den Konsumtionssperren:<br />
Wie sich eine Alt-Zulage in eine<br />
Neu-Zulage transformiert, hängt<br />
auch von der zum Stichtag erreichten<br />
Stufe ab: „Erfahrene“ Professoren erhalten<br />
nicht nur eine höhere Basisstufe;<br />
ihre (annahmegemäß gleich hohe Zulage)<br />
wird auch noch besser vor Konsumtion<br />
geschützt, weil sie eher die Sperrwirkung<br />
für sich aktivieren können.<br />
Jüngere Hochschullehrer mit gleicher<br />
Performance beziehen daher nach der<br />
Umstellung nicht nur ein (im Vergleich<br />
zur erfahreneren Gruppe) niedrigeres<br />
Grundgehalt, sondern zusätzlich noch<br />
eine tendenziell stärker verrechnete Zulage.<br />
Diese Doppel-Honorierung von<br />
Erfahrung erscheint systemwidrig und –<br />
bezogen auf die ursprünglich identische<br />
Leistungsbewertung – auch ungleichbehandelnd.<br />
Dies entspricht auch gerade<br />
nicht der Vorstellung, die bislang über<br />
Zulagen honorierte Erfahrung werde<br />
als gleichsam pauschalierter Leistungsteil<br />
im gestuften Grundgehalt honoriert:<br />
Dann nämlich müsste die Zulage erfahrener<br />
Professoren im Zuge der Anrechnung<br />
stärker schrumpfen als jene junger,<br />
aber gleich starker Professoren –<br />
und nicht etwa umgekehrt.<br />
Problematische Stichtagsregelung<br />
Vollends absurd gerät die Neuregelung<br />
angesichts des Umstandes, dass das<br />
HPBesG für die Anrechnung von Alt-<br />
Zulagen lediglich eine einmalige Stichtagsregelung<br />
per 1.1.<strong>2013</strong> vorsieht. Dies<br />
kann dazu führen, dass Hochschullehrer<br />
der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg<br />
mit zuvor identischer Leistungszulage,<br />
aber abweichendem „Erfahrungsalter“,<br />
künftig dauerhaft unterschiedliche Zulagen<br />
beziehen, und zwar selbst dann,<br />
wenn beide künftig im selben Erfahrungsalter<br />
verglichen werden: Gleich erfahrene<br />
Professoren mit zuvor identischer<br />
Leistungsbewertung werden dann<br />
in Bezug auf ihre (gleich große) Leistung<br />
künftig dauerhaft abweichend besoldet<br />
und altersversorgt – und zwar nur deshalb,<br />
weil zum Stichtag die Leistungskomponente<br />
unwiderruflich<br />
unterschiedlich<br />
aufgezehrt wird. Diese<br />
unhaltbare Einmalanrechnung<br />
gibt es nur<br />
in Hessen.<br />
Aus alledem folgt: An einer erneuten<br />
verfassungsrechtlichen Überprüfung der<br />
hessischen W-Besoldung führt kein Weg<br />
vorbei. Aber auch rechtspolitisch gibt<br />
die Reform kein überzeugendes Bild ab:<br />
Dass die Gesetzgeber die Finanzmasse<br />
für die Reform ausgerechnet bei denjenigen<br />
einholen, die sich im bisher erwünschten<br />
Wettbewerb um Zulagen<br />
auszeichnen konnten, und dass sich<br />
Anciennität gegenüber anerkannter<br />
Leistung wieder derart durchsetzt, muss<br />
Vertrauen enttäuschen und diskreditiert<br />
zugleich das einst mit großem Aufheben<br />
verankerte Leistungsprinzip.<br />
Eine ausführliche Analyse hat der Autor in der<br />
Zeitschrift für Landes- und Kommunalrecht<br />
(LKRZ), Hefte 5 und 6/<strong>2013</strong>, vorgelegt.<br />
Anzeige<br />
Die Max Weber Stiftung und das Historische Kolleg schreiben zum zweiten<br />
Mal den Internationalen <strong>Forschung</strong>sförderpreis der Max Weber Stiftung<br />
beim Historischen Kolleg aus. Mit dem Internationalen <strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />
sollen herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet werden, die<br />
sich in vorbildlicher Weise um international ausgerichtete geistes-, sozialund<br />
kulturwissenschaftliche <strong>Forschung</strong> verdient gemacht haben. Der<br />
Internationale <strong>Forschung</strong>sförderpreis ist mit 30.000 Euro dotiert.<br />
Mit dem Preis verbunden ist die freibleibende Einladung zu einem<br />
<strong>Forschung</strong>saufenthalt und zur Durchführung eines internationalen Kolloquiums<br />
am Historischen Kolleg in München.<br />
Nominiert werden und sich bewerben können Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler aus den Gastländern bzw. den Gastregionen der Institute<br />
der Max Weber Stiftung.<br />
Nominierungsberechtigt sind Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer<br />
von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen in Deutschland. Eigenbewerbungen sind<br />
möglich.<br />
Nominierungs- und Bewerbungsunterlagen können bis zum<br />
15. November <strong>2013</strong> eingereicht werden.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Tina Rudersdorf<br />
Max Weber Stiftung –<br />
Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland<br />
Rheinallee 6<br />
53173 Bonn<br />
Tel.: +49(0)22837786-28<br />
Fax: +49(0)22837786-19<br />
forschungsfoerderpreis@maxweberstiftung.de<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.maxweberstiftung.de/foerderung/<br />
internationaler-forschungsfoerderpreis.html
640 BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Besoldungsanpassungen<br />
und Alimentationsgrundsatz<br />
Die (Nicht-)Übertragung des Tarifergebnisses auf<br />
die Beamtenbesoldung<br />
| SVEN H ENDRICKS | Der Tarifabschluss der Angestellten<br />
im Öffentlichen Dienst sieht eine Erhöhung der Tabellenentgelte von<br />
2,65 Prozent ab 1. Januar <strong>2013</strong> und eine weitere Erhöhung um 2,95 Prozent ab<br />
1. Januar 2014 vor. Eine Übertragung dieses Ergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />
ist allerdings nicht überall geplant. Wie ist eine (teilweise) Nichtübertragung<br />
des Tarifergebnisses rechtlich zu bewerten und was kann der Einzelne tun?<br />
Ein Überblick.<br />
Mit dem Tarifabschluss der<br />
Angestellten im Öffentlichen<br />
Dienst vom März<br />
dieses Jahres stellt sich zugleich auch<br />
die Frage nach einer Übertragung des<br />
Tarifergebnisses auf die Besoldung der<br />
Beamten. Wie bereits in <strong>Forschung</strong> &<br />
<strong>Lehre</strong> (5/13, S. 387) dargestellt, gestaltet<br />
sich die zu erwartende Übertragung<br />
des Tarifergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />
in den einzelnen Bundesländern<br />
sehr disparat. Nach derzeitigem<br />
Stand plant lediglich Bayern eine zeitund<br />
inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses<br />
auf seine Landesbeamten.<br />
Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen eine<br />
jeweils zeitverzögerte, aber ansonsten<br />
inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses<br />
auf die Beamtenbesoldung<br />
vornehmen. In den übrigen Ländern<br />
wird mehr oder weniger stark hiervon<br />
abgewichen. Rheinland-Pfalz hat<br />
bereits 2011 beschlossen, <strong>2013</strong> und<br />
2014 lediglich eine einprozentige Steigerung<br />
der Beamtenbesoldung vorzunehmen.<br />
Dabei divergiert die Anpassung<br />
in den Ländern mitunter auch innerhalb<br />
der einzelnen Besoldungsgruppen.<br />
Der nordrhein-westfälische Landtag<br />
hat für seine Beamten ab Besoldungsgruppe<br />
A 13 für <strong>2013</strong> und 2014 eine<br />
„Nullrunde“ beschlossen. Entsprechendes<br />
gilt für Bremen. Sowohl ein<br />
Gutachten des wissenschaftlichen<br />
Dienstes des schleswig-holsteinischen<br />
Landtages, welches die dort geplante<br />
Novellierung kritisch bewertet hat, als<br />
auch ein Gutachten des Berliner<br />
Rechtsprofessors Ulrich Battis, welches<br />
u.a. die Regelung in Rheinland-Pfalz für<br />
rechtswidrig erklärt hat, haben in der<br />
jüngeren Zeit die Debatte um die Rechtmäßigkeit<br />
einer Nichtübertragung des<br />
Tarifergebnisses auf die Beamtenbesoldung<br />
neu befeuert. Welche Anknüpfungspunkte<br />
sind für die Beurteilung<br />
der Rechtmäßigkeit einer (teilweisen)<br />
Nichtübertragung von Tarifergebnissen<br />
im Öffentlichen Dienst auf die Beamtenbesoldung<br />
maßgeblich und welche<br />
Handlungsoptionen stehen dem Beamten<br />
offen?<br />
AUTOR<br />
Dr. Sven Hendricks ist Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband und<br />
DHV-Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Berlin.<br />
»Nach derzeitigem Stand plant lediglich<br />
Bayern eine zeit- und inhaltsgleiche<br />
Übertragung des Tarifergebnisses auf<br />
seine Landesbeamten.«<br />
Rechtmäßigkeit einer Nichtübertragung<br />
Kernanknüpfungspunkt für die Beurteilung<br />
der Rechtmäßigkeit einer (gegebenenfalls)<br />
unzureichenden Besoldungsanpassung<br />
bei Beamten ist das so genannte<br />
Alimentationsprinzip. Das Alimentationsprinzip<br />
gehört gemäß<br />
Art. 33 Abs. 5 GG zum Kernbestand<br />
der Strukturprinzipien der hergebrachten<br />
Grundsätze des Berufsbeamtentums.<br />
Es verpflichtet den Dienstherrn,<br />
Beamten und ihren Familien die Mittel<br />
für einen Lebensunterhalt zur Verfügung<br />
zu stellen, der nach dem Dienstrang,<br />
der mit dem Amt verbundenen<br />
Verantwortung und der Bedeutung des<br />
Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit<br />
angemessen<br />
ist. Die durch Art.<br />
33 Abs. 5 GG geforderte<br />
Amtsangemessenheit<br />
der<br />
Regelalimentation<br />
richtet sich dabei<br />
nach dem Netto-<br />
Einkommen der Beamten. Ob das jährliche<br />
Netto-Einkommen der Beamten<br />
den verfassungsrechtlichen Vorgaben<br />
genügt, hängt von der Entwicklung der<br />
allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen<br />
Verhältnisse ab. Maßgebend ist<br />
nach der Rechtsprechung vor allem der<br />
Vergleich mit den Netto-Einkommen<br />
der tariflich Beschäftigten des Öffentlichen<br />
Dienstes. Daneben wird auch auf<br />
die Entwicklung derjenigen Einkommen<br />
abgestellt, die für vergleichbare Tätigkeiten<br />
außerhalb des Öffentlichen<br />
Dienstes erzielt werden. Der Gesetzgeber<br />
darf die Beamtenbesoldung danach<br />
von der allgemeinen Entwicklung nur<br />
dann ausnehmen, wenn dies durch spezifische,<br />
im Beamtenverhältnis wurzelnde<br />
Gründe gerechtfertigt ist. Den Beamten<br />
dürfen nach ständiger Rechtspre-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BESOLDUNG 641<br />
chung aber keine sog. Sonderopfer zur<br />
Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />
auferlegt werden (BVerfG, Urt. v.<br />
27.9.2005, Az.: 2 BvR 1387/02). Der Alimentationsgrundsatz<br />
ist laut Rechtsprechung<br />
verletzt, wenn der Gesetzgeber<br />
ohne solche rechtfertigenden Gründe<br />
die Besoldung der Beamten von der allgemeinen<br />
Wirtschafts- und Einkommensentwicklung<br />
abkoppelt, wenn also<br />
die finanzielle Ausstattung der Beamten<br />
greifbar hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung<br />
zurück bleibt.<br />
Das bedeutet im Ergebnis aber auch,<br />
dass eine Nichtanpassung der Beamtenbesoldung<br />
nicht automatisch zu einer<br />
Verletzung des Alimentationsprinzips<br />
führt.<br />
Bei der Umsetzung seiner Pflicht zur<br />
amtsangemessenen Alimentierung hat<br />
der Gesetzgeber nach ständiger Rechtsprechung<br />
einen weiten Ermessensspielraum.<br />
Nach übereinstimmender<br />
Auffassung in Rechtsprechung und Literatur<br />
ist der Gesetzgeber nicht verpflichtet,<br />
die Ergebnisse von Tarifverhandlungen<br />
für Arbeitnehmer des Öffentlichen<br />
Dienstes spiegelbildlich auf<br />
die Beamtenbesoldung zu übertragen<br />
(BVerwG, Urt. v. 23.7.2009, Az.: 2 C<br />
76/08). Die in den Ländern teilweise<br />
geplante, nach Besoldungsgruppen differenzierte<br />
Übertragung des Tarifergebnisses<br />
ist insbesondere im Hinblick auf<br />
das aus dem Alimentationsprinzip abgeleitete<br />
sog. Abstandsgebot kritisch zu<br />
hinterfragen. Zwar folgt aus Art. 33 Abs.<br />
5 GG nicht, dass die Besoldungsgruppen<br />
immer im gleichen Verhältnis zueinander<br />
stehen müssen und die Besoldungsdistanz<br />
stets unverändert erhalten<br />
bleiben muss, die Differenzierung darf<br />
aber auch nicht lediglich symbolischen<br />
Charakter haben (VG Saarland, Urt. v.<br />
10.1.2006, Az.: 3 K 241/04). Ob eine<br />
Abkopplung der Besoldung der Beamten<br />
von der allgemeinen Wirtschaftsund<br />
Einkommensentwicklung und damit<br />
ein Verstoß gegen das Alimentationsprinzip<br />
auf Grundlage der jeweils<br />
geplanten Regelungen in den Ländern<br />
tatsächlich angenommen werden kann,<br />
wird im Ergebnis lediglich im Rahmen<br />
einer Gesamtwürdigung der Umstände<br />
des jeweiligen Einzelfalls und nur in jedem<br />
Bundesland gesondert beurteilt<br />
werden können. Die in der Vergangenheit<br />
in den einzelnen Bundesländern<br />
vorgenommenen Einschnitte in der Besoldung<br />
der Beamten (beispielsweise<br />
durch eine Streichung des Weihnachtsgeldes)<br />
wurden bisher von der Rechtsprechung<br />
noch verfassungsrechtlich<br />
gebilligt.<br />
Geltendmachung<br />
Ist der Beamte der Auffassung, dass seine<br />
Besoldung aufgrund einer mangelhaften<br />
Übertragung des Tarifergebnisses<br />
greifbar hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung<br />
zurückbleibt, er<br />
mithin unteralimentiert ist, steht ihm<br />
grundsätzlich die Möglichkeit offen, im<br />
jeweils laufenden Kalenderjahr gegenüber<br />
seiner Bezügestelle Widerspruch<br />
gegen die Höhe seiner Besoldung einzulegen<br />
und zugleich zu beantragen festzustellen,<br />
dass die<br />
Alimentation der<br />
Bezüge verfassungswidrig<br />
zu<br />
niedrig bemessen<br />
sei und amtsangemessene<br />
Dienstbezüge<br />
für das<br />
Jahr, in dem der Anspruch geltend gemacht<br />
wird sowie für die Folgejahre<br />
festzusetzen und zu gewähren seien<br />
(vgl. BVerfG, Urt. v. 14.2.2012, Az.: 2<br />
BvL 4/10 i. V. m. Beschluss v.<br />
22.3.1990, Az.: 2 BvL 1/86). Nach ständiger<br />
Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts<br />
ist ein unmittelbarer<br />
Widerspruch gegen Handlungen des<br />
Dienstherrn, die keine Verwaltungsakte<br />
sind, zulässig. Für die Besoldung, die<br />
von Amts wegen zu gewähren ist, gilt<br />
nichts anderes. Gegen einen ablehnenden<br />
Widerspruchsbescheid müsste sodann<br />
gegebenenfalls Klage beim Verwaltungsgericht<br />
erhoben werden. Richtige<br />
Klageart wäre bei der Geltendmachung<br />
einer Unteralimentation eine<br />
Feststellungsklage, die darauf gerichtet<br />
ist festzustellen, dass aufgrund der Abkopplung<br />
der Beamtenbesoldung von<br />
der allgemeinen Wirtschafts- und Einkommensentwicklung<br />
ein Verstoß gegen<br />
das Alimentationsprinzip vorliegt.<br />
Anzeige<br />
»Eine Nichtanpassung der Beamtenbesoldung<br />
führt nicht automatisch zu<br />
einer Verletzung des Alimentationsprinzips.«<br />
wissenschaftsmanagement-<br />
t<br />
online.de
642 OFFENER BRIEF <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Veröffentlichen<br />
– oder untergehen<br />
Ein offener Brief von britischen Wissenschaftlern*<br />
| DOKUMENTATION | Die Auswirkungen des „Publishor-perish-Drucks“<br />
werden von immer mehr Wissenschaftlern beklagt. Britische<br />
Wissenschaftler aus den Lebenswissenschaften, die selbst als Gutachter tätig<br />
sind, fordern eine Reform der gängigen Publikationsstrukturen. Sie weisen auf<br />
neue Initiativen und Zeitschriften hin, in denen Studienergebnisse unabhängig<br />
vom Erkenntnisgewinn und vom Ergebnis veröffentlicht werden.<br />
In einer idealen Welt würden wissenschaftliche<br />
Entdeckungen nicht<br />
davon abhängen, was Wissenschaftler<br />
entdecken wollen. Ein guter<br />
Forscher würde bei einer Hypothese ansetzen,<br />
ein Verfahren zur Prüfung der<br />
Hypothese entwickeln, die entsprechende<br />
Studie nach Plan durchführen<br />
und dann anhand der Belege entscheiden,<br />
ob die Hypothese bestätigt wurde.<br />
Mit diesem Ansatz würden wir uns<br />
schrittweise einem genaueren Verständnis<br />
der Natur annähern.<br />
Unglücklicherweise entfernen sich<br />
die Lebenswissenschaften zunehmend<br />
von dieser Denkweise. Studenten<br />
lernen bereits in einer frühen Ausbildungsphase,<br />
dass die Suche nach<br />
der Wahrheit mit dem unmittelbaren<br />
Druck des „Publish or Perish“ in Einklang<br />
gebracht werden muss. Oberste<br />
Priorität von Nachwuchswissenschaftlern,<br />
die erfolgreich im Wettbewerb um<br />
eine akademische Festanstellung bestehen<br />
wollen, ist es daher, in den Zeitschriften<br />
mit dem größten Ansehen und<br />
dem höchsten Einfluss zu veröffentlichen.<br />
Wissenschaftler, denen es gelingt,<br />
zu überleben und sich zu etablieren, geben<br />
diese Lektion aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach wiederum an ihre Doktoranden<br />
weiter.<br />
Diese Veröffentlichungskultur ist<br />
Gift für die Wissenschaft. Aktuelle Studien<br />
zeigen, wie der enorme Karrieredruck<br />
Lebenswissenschaftler veranlasst,<br />
auf fragwürdige Praktiken zur Steigerung<br />
des veröffentlichten Volumens zurückzugreifen,<br />
wie das Cherry-Picking<br />
bei Daten und Analysen, bei dem die<br />
„Rosinen herausgepickt“ und geradlinige<br />
Geschichten erzählt werden, die die<br />
Ziele einer Studie nach ihrem Abschluss<br />
neu erfinden, um unvorhergesehene<br />
Ergebnisse „vorherzusagen“, oder<br />
das Versäumnis, eine ausreichende statistische<br />
Aussagekraft sicherzustellen.<br />
Es ist keine kleine Minderheit, die so<br />
verfährt. Es handelt sich um eine gängige<br />
Praxis, die Folge des Umfelds und<br />
der Anreizsysteme ist, in denen sich die<br />
meisten Wissenschaftler bewegen.<br />
»Eine strukturelle Reform<br />
ist die einzige Lösung.«<br />
Parallel dazu fördern Zeitschriften<br />
diese schlechten Gepflogenheiten, indem<br />
sie der Veröffentlichung von Ergebnissen<br />
den Vorzug geben, die als positiv,<br />
originell, verständlich und ansprechend<br />
angesehen werden. In vielen Bereichen<br />
der Lebenswissenschaften fließen<br />
negative und verwickelte Ergebnisse<br />
oder Versuche, frühere Studien zu reproduzieren,<br />
niemals in die wissenschaftliche<br />
Leistungsbilanz ein. Sie lagern<br />
vielmehr unveröffentlicht in einer<br />
großen Schublade.<br />
Die Wissenschaftsgemeinde ist sich<br />
dieser Probleme sehr bewusst – tatsächlich<br />
sind sie seit Jahrzehnten bekannt.<br />
Das Problem besteht darin, dass Wissenschaftler,<br />
die sich dafür entscheiden,<br />
jenseits dieses Systems zu arbeiten, sich<br />
unmittelbar in eine nachteilige Position<br />
ihren Kollegen gegenüber begeben. Eine<br />
strukturelle Reform ist die einzige<br />
Lösung. Einige von uns haben kürzlich<br />
Maßnahmen ergriffen, um die Veränderung<br />
auf dieses Ziel hin voranzutreiben.<br />
Seit Mai dieses Jahres bietet Cortex,<br />
eine Peer-Review-Zeitschrift zur Nervensystem-<br />
und Kognitionsforschung,<br />
Verfassern die Möglichkeit, Artikel einer<br />
Kategorie zu veröffentlichen, die als<br />
Registered Report („angemeldeter Bericht“)<br />
bezeichnet werden. Anders als<br />
konventionelle wissenschaftliche Veröffentlichungen,<br />
bei denen die Rohfassung<br />
erst nach Abschluss der Studie begutachtet<br />
wird, liegt dieser Schritt bei<br />
angemeldeten Berichten vor dem Beginn<br />
der Datenerfassung. Werden wissenschaftliche<br />
Fragestellung und Verfahren<br />
als solide erachtet, wird dem<br />
Verfasser die prinzipielle Annahme des<br />
Artikels angeboten. Damit ist eine ergebnisunabhängige<br />
Veröffentlichung<br />
praktisch voll gesichert.<br />
Die Zeitschriften Attention, Perception<br />
& Psychophysics und Perspectives<br />
on Psychological Science haben ähnliche<br />
Vorhaben auf den Weg gebracht.<br />
Beide Initiativen sind der bereits etablierten<br />
Vorgabe für klinische Studien<br />
entlehnt, die fordert, dass Versuchsprotokolle<br />
vorab angemeldet werden. Diese<br />
neuen Initiativen gehen noch darüber<br />
hinaus, da sie zulassen, dass die späteren<br />
Ergebnisse unabhängig vom Erkenntnisgewinn<br />
in derselben Zeitschrift<br />
veröffentlicht werden.<br />
Die Voranmeldung überwindet den<br />
Publikationsbias, der negative Ergebnisse<br />
aus der Fachliteratur verbannt, da<br />
redaktionelle Entscheidungen sich an<br />
Fragestellung und Vorgehen statt an Ergebnissen<br />
orientieren. Die Begutachtung<br />
vor wie nach der Studie wirkt außerdem<br />
als Abschreckung gegen fragwürdige<br />
Praktiken, die die „Publikati-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> OFFENER BRIEF 643<br />
onsfähigkeit“ steigern sollen. Dabei<br />
geht es allerdings nicht darum, die Wissenschaftsgemeinde<br />
dafür abzustrafen,<br />
dass sie das Spiel mitspielt, das wir erfunden<br />
haben. Vielmehr geht es darum,<br />
die Regeln des Spiels zu ändern.<br />
Kritiker führen an, dass die Voranmeldung<br />
übereifrig ist und das freie Forschen<br />
hemmt, sodass Zufallsbefunde<br />
unsichtbar bleiben würden. Wir teilen<br />
die Ansicht, dass freies Forschen von<br />
»Damit die Voranmeldung der<br />
Wissenschaft zugute kommt, muss<br />
sie von vielen Zeitschriften<br />
eingeführt werden.«<br />
grundlegender Bedeutung ist. Dieser<br />
Einwand ist nachvollziehbar, aber auch<br />
leicht zu entkräften. Beispielsweise erlaubt<br />
es ein angemeldeter Bericht dem<br />
Verfasser, zu beliebigen Aspekten seiner<br />
Daten zu berichten, auch dann, wenn<br />
diese Analysen zu Beginn nicht angemeldet<br />
waren. Diese Ergebnisse werden<br />
jedoch klar als Teil der freien <strong>Forschung</strong><br />
gekennzeichnet, um sie von den ursprünglich<br />
geplanten Analysen unterscheiden<br />
zu können. Außerdem müssen<br />
bei angemeldeten Berichten die Rohdaten<br />
öffentlich herausgegeben werden,<br />
damit andere Wissenschaftler die Ergebnisse<br />
jetzt und in Zukunft auch auf<br />
andere Weise untersuchen können.<br />
Unsere Veröffentlichungskultur ist<br />
konservativ und verändert sich nur<br />
langsam. Einige von uns sind nach der<br />
Initiative von Cortex bei anderen Zeitschriften<br />
auf passiven Widerstand gegen<br />
die Voranmeldung gestoßen. Dort befürchtet<br />
man, dass die Zusage zur Veröffentlichung<br />
von Artikeln vor Einsicht<br />
in die Daten zur Veröffentlichung negativer<br />
oder anderer Ergebnisse verpflichtet,<br />
die gemeinhin als „langweilig“ gelten<br />
– ungeachtet der<br />
Tatsache, dass eindeutig<br />
negative Ergebnisse äußerst<br />
informativ sein<br />
können, da sie darüber<br />
aufklären, welche potenziellen<br />
Eingriffe nicht<br />
funktionieren oder welche<br />
vermuteten Phänomene<br />
tatsächlich nicht existieren.<br />
Das eigentliche Bedenken von Fachzeitschriften<br />
ist die Sorge, dass die Voranmeldung<br />
die bestehenden Hierarchien<br />
des „Ansehens“ gefährden und<br />
den Einflussfaktor schmälern könnten.<br />
Der Impact Factor oder Einflussfaktor<br />
ist eine Kennzahl, die eher nichts über<br />
die wissenschaftliche Qualität aussagt,<br />
sondern vielmehr die Anzahl an Artikeln<br />
prognostizieren lässt, die aufgrund<br />
von Betrug zurückgezogen werden.<br />
Niemand kann von Wissenschaftlern<br />
verlangen, dass sie ihre Lebensgrundlage<br />
und die ihrer Studenten einer<br />
gute Sache opfern. Daher fordern wir,<br />
eine Gruppe von Wissenschaftlern, die<br />
in mehr als 100 Gutachterbeiräten von<br />
Fachzeitschriften vertreten sind, alle<br />
Fachzeitschriften im Bereich der empirischen<br />
<strong>Forschung</strong> in den Lebenswissenschaften<br />
einschließlich der Zeitschriften,<br />
für die wir tätig sind, auf, umgehend<br />
die Möglichkeit vorangemeldeter<br />
Artikel einzuräumen. Die Richtlinien<br />
der Initiativen von Cortex und Perspectives<br />
sind einfach gehalten. Für bestimmte<br />
Arten von Studien müssen<br />
zwar Sonderlösungen gefunden werden,<br />
aber das allgemeine Prinzip ist auf<br />
ein breites Artikelspektrum anwendbar.<br />
Damit die Voranmeldung der Wissenschaft<br />
zugutekommt, muss sie von vielen<br />
Zeitschriften eingeführt werden.<br />
Die Voranmeldung von Studien<br />
passt nicht zu allen Arten der <strong>Forschung</strong><br />
und stellt kein Allheilmittel für<br />
die Praxis des wissenschaftlichen Publizierens<br />
dar. Aber sie ist ein entscheidendes<br />
Element einer dringend erforderlichen<br />
umfassenden Reform. Unsere Veröffentlichungskultur<br />
erfüllt ihren Zweck<br />
nicht mehr, und es ist an der Zeit, Wissenschaftlern<br />
eine tragfähige Alternative<br />
zur Kultur des „Publish or Perish“ zu<br />
bieten. Wenn die Lebenswissenschaften<br />
ihr Erbe der Wahrheit bewahren wollen,<br />
müssen Zeitschriften die Voranmeldung<br />
mit offenen Armen begrüßen.<br />
Chris Chambers, Marcus Munafo und über 80<br />
Unterzeichner<br />
* Veröffentlicht in Guardian online 5. Juni<br />
<strong>2013</strong> (Übersetzung: DELTA International CITS<br />
GmbH, Bonn)<br />
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Wissenschaftliche Karriere<br />
Fragen und Antworten – 2006 bis 2012<br />
Forum<br />
Seit 2006 veröffentlicht die Zeitschrift <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> jeden Monat Antworten auf<br />
häufig gestellte Fragen (FAQs). Der vorliegende Forumband ist die Zusammenstellung<br />
der in den letzten Jahren gestellten Fragen und Antworten rund um die Themen<br />
Wissenschaftliche Karriere<br />
Fragen und Antworten<br />
2006 bis 2012<br />
Bewerbung, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Berufungsverfahren, Berufungsverhandlung,<br />
Besoldung und Vergütung, Allgemeine Karrieretipps, Hochschul- und Dienstrecht, Ruhestand<br />
und Versorgung, Nebentätigkeit sowie Steuern und Versicherung.<br />
Der Forumband bietet Ihnen zu wichtigen „weichen“ und „harten“ Themen eine erste<br />
Orientierungshilfe zu zentralen Aspekten der Karriereplanung und der (rechtlichen)<br />
Rahmenbedingungen für eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland.<br />
Heft 82<br />
Dezember 2012<br />
160 Seiten, ISBN 978-3-924066-98-7, 17,- € inkl.<br />
Porto (für Mitglieder des DHV 15,- € inkl. Porto)<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Rheinallee 18-20<br />
53173 Bonn<br />
E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
Fax: 0228 / 902 66 80
644 TÜRKEI <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Proteste in der Türkei<br />
Forschen, <strong>Lehre</strong>n und Studieren in widrigen Zeiten<br />
| DILEK D IZDAR | Die Proteste in der Türkei resultieren<br />
nicht zuletzt aus zunehmender Unzufriedenheit über fehlende Meinungsund<br />
Publikationsfreiheit. Auch <strong>Forschung</strong> und Wissenschaft geraten zunehmend<br />
unter Druck.<br />
Ende Mai dieses Jahres wurde<br />
die internationale Öffentlichkeit<br />
durch die überwältigende<br />
Protestwelle, die mit den Demonstrationen<br />
gegen die Zerstörung des Istanbuler<br />
Gezi-Parks begann, auf die Wut aufmerksam,<br />
die sich in den letzten Jahren<br />
in der türkischen Gesellschaft angestaut<br />
hatte. Die Menschen auf dem Taksim-<br />
Platz initiierten „die größte aus sich<br />
selbst wachsende Bewegung der türkischen<br />
Geschichte“, so der Chefredakteur<br />
der populärwissenschaftlichen<br />
Zeitschrift NTV Tarih (NTV Geschichte),<br />
Gürsel Göncü, in seinem letzten<br />
Editorial. Die Zeitschrift, die auf eine<br />
stolze Auflage von 35 000 Stück zurückblicken<br />
kann, wurde wegen einer<br />
»Über die Hälfte aller türkischen<br />
Universitäten wurde in der AKP-Ära<br />
gegründet.«<br />
geplanten Sondernummer zum Gezi-<br />
Widerstand abrupt eingestellt. Man darf<br />
sich über diese und weitere Formen der<br />
Zensur in der Türkei nicht mehr wundern.<br />
In einem Umfeld, in dem Spielpläne<br />
von Theatern unter Regierungsaufsicht<br />
stehen, Hunderte von Journalisten<br />
mit Terrorismusvorwurf inhaftiert sind<br />
und Anwälte in einem Gerichtsgebäude<br />
Foto: Canan Czemmel<br />
auf dem Boden geschleift werden, kann<br />
weder von Meinungs-, Presse- und Publikationsfreiheit<br />
noch von einer unabhängigen<br />
Justiz die Rede sein. Wie mag<br />
es dabei den türkischen Universitäten<br />
und anderen <strong>Forschung</strong>sinstitutionen<br />
des Landes gehen?<br />
Ein-Zimmer-Unis und tanzende<br />
Derwische<br />
Ende 2012 betrug die Anzahl der Universitäten<br />
in der Türkei 170, davon sind<br />
104 in staatlicher Hand. Rund 50 Prozent<br />
der staatlichen Universitäten wurden<br />
in den Jahren 2006 bis 2011 gegründet,<br />
etwa 65 Prozent der Stiftungsuniversitäten<br />
sind zwischen 2003 und<br />
2012 entstanden. Das heißt, dass über<br />
die Hälfte aller türkischen<br />
Universitäten<br />
in der AKP-Ära gegründet<br />
wurde – eine<br />
Statistik, auf die<br />
die Regierungspartei<br />
stolz ist. Allerdings handelt es sich bei<br />
den meisten Neugründungen um Institutionen,<br />
die auf dem Papier bestehen<br />
und von denen einige gar kein Gebäude<br />
haben, an dem man das Schild mit dem<br />
Namen anbringen könnte, wie es etwa<br />
bei der 2008 gegründeten Ardahan Universität<br />
der Fall war, die als „Ein-Zimmer-Uni“<br />
bekannt wurde. Das Budget<br />
AUTORIN<br />
Dilek Dizdar ist Professorin für Interkulturelle Germanistik / Translationswissenschaft<br />
an der Universität Mainz.<br />
Sie ist Mitbegründerin der unabhängigen Übersetzungsplattform Translate for Justice,<br />
auf der Übersetzungen von Texten über die Demokratiebewegung in der Türkei in<br />
14 Sprachen übersetzt werden (translateforjustice.wordpress.com).<br />
für insgesamt 28 Universitäten, die<br />
2007 und 2008 gegründet wurden, betrug<br />
406 Millionen Türkische Lira (etwa<br />
160 Millionen Euro). Zum Vergleich:<br />
der Haushalt der traditionsreichen Universität<br />
Istanbul allein betrug 486 Millionen<br />
TL. So kommt es, dass die meisten<br />
neuen ‚Universitäten‘ entweder keine<br />
oder kaum Hörsäle haben oder in<br />
angemieteten Räumen von Volkshochschulen<br />
den Lehrbetrieb aufnehmen.<br />
Eine etwas andere Strategie ist im<br />
Umgang mit den Stiftungsuniversitäten<br />
zu beobachten. Den ideologisch ihr nahestehenden<br />
Stiftern zeigt sich die islamistische<br />
Regierungspartei zuvorkommend.<br />
Für die Fatih Sultan Mehmed<br />
Universität etwa, die 2010 in Anwesenheit<br />
des Ministerpräsidenten und in Begleitung<br />
religiöser Gesänge feierlich eröffnet<br />
wurde, stellte der Staat ein altes<br />
Derwischkloster zur Verfügung, das<br />
vom Generaldirektorat Stiftungen zuvor<br />
aufwendig restauriert wurde. Bezeichnenderweise<br />
beherbergt es das Institut<br />
für die Allianz von Zivilisationen;<br />
auf dessen Internetseite ist ein Kalender<br />
für die religiösen Veranstaltungen des<br />
Derwisch-Ordens zu finden, die in dem<br />
Institut regelmäßig abgehalten werden.<br />
Wissenschaft unter Druck<br />
Die Autonomie und Selbstverwaltung<br />
der türkischen Universitäten wurde bereits<br />
1981 mit der Gründung des Hochschulrats<br />
(YÖK) durch die Militärregierung<br />
abgeschafft. Jedoch sind nun auch<br />
der Wissenschafts- und Technologieforschungsrat<br />
(TÜBITAK) sowie die Türkische<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
(TÜBA) zu ideologischen Instrumenten<br />
der Regierung verkommen. Der TÜBA<br />
wurde 2011 durch eine Änderung ihrer<br />
Statuten das Recht auf Selbstbestimmung<br />
entzogen, die Mehrzahl ihrer Mitglieder<br />
wird seither durch staatliche
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> TÜRKEI 645<br />
Foto: picture-alliance<br />
Stellen ernannt. TÜBITAK hingegen<br />
vertritt schon länger die Regierungslinie.<br />
Anfang Juli gab er anlässlich einer<br />
Ablehnung eines Förderungsantrags öffentlich<br />
bekannt, er werde keine Projekte<br />
im Bereich Evolution unterstützen,<br />
da dies ein umstrittenes Thema sei.<br />
Die Hochschulen stehen heute mehr<br />
denn je unter staatlichem Druck, Kritik<br />
wird unterbunden, Andersdenkende<br />
werden entmachtet und wenn nötig<br />
»Für Ruhe und Gehorsam an den<br />
Universitäten sollen künftig Polizisten<br />
sorgen, die dauerhaft auf dem Campus<br />
im Einsatz sein werden.«<br />
hinter Gitter gebracht. Eine von ihnen<br />
ist die Politikwissenschaftlerin Prof.<br />
Büşra Ersanl (Marmara Universität),<br />
der die Führung einer illegalen Organisation<br />
vorgeworfen wird. Als Hinweise<br />
werden etwa Vorträge, die sie in der Politischen<br />
Akademie der Partei für Freiheit<br />
und Demokratie hielt und ihre Mitarbeit<br />
an der Verfassungskommission<br />
der Partei angegeben, Beweise hingegen<br />
gibt es wohl keine. Ersanl kam vergangene<br />
Woche frei, der Prozess wird im<br />
Herbst fortgesetzt. Die AKP bekämpft<br />
Wissenschaftler aber nicht nur aus explizit<br />
ideologischen Gründen. Gegen<br />
den Krebsforscher Prof. Onur Hamzao<br />
lu (Kocaeli Universität) sollte ein<br />
Disziplinarverfahren eröffnet werden,<br />
weil er unwillkommene Ergebnisse über<br />
Luftverschmutzung und die Auswirkungen<br />
der Schadstoffbelastung auf die Bewohner<br />
der betroffenen Region veröffentlichte.<br />
Auch Studierende haben bereits vor<br />
den Ereignissen im Gezi-Park wiederholt<br />
Repressionen und Polizeigewalt erfahren.<br />
So etwa,<br />
als bei einem Besuch<br />
des Ministerpräsidenten<br />
an<br />
der Technischen<br />
Universität des<br />
Mittleren Ostens<br />
(ODTÜ) im vergangenen<br />
Dezember ca. 300 Menschen<br />
friedlich gegen die Regierungspolitik<br />
demonstrierten. Es kam zu einem Polizeieinsatz<br />
mit über 3 000 Mann, ca. 100<br />
gepanzerten Fahrzeugen und rund<br />
2 000 Gasgranaten auf dem Campus. 50<br />
Demonstranten wurden verletzt, drei<br />
von ihnen schwer. Auch unbeteiligte<br />
Studierende in den Hörsälen waren<br />
dem Reizgas ausgesetzt. Auf die Kritik<br />
des Rektors der Universität, der Polizeieinsatz<br />
sei unverhältnismäßig gewesen,<br />
antwortete der Ministerpräsident mit<br />
dem Vorwurf, die Professoren würden<br />
den Studierenden statt Patriotismus den<br />
Proteste in Istanbul<br />
Bau von Molotow-Cocktails beibringen.<br />
Für Ruhe und Gehorsam an den Universitäten<br />
sollen künftig Polizisten sorgen,<br />
die dauerhaft auf dem Campus im<br />
Einsatz sein werden.<br />
Es gehörte ohnehin zum Gestus des<br />
Ministerpräsidenten, jeden, der nicht in<br />
seinem Sinne handelt, zu kriminalisieren.<br />
Sein Ton ist seit den Gezi-Protesten<br />
noch schärfer geworden. Hunderttausende,<br />
die seit Ende Mai auf den Straßen<br />
demonstrieren, sind „Marodeure“<br />
und „Terroristen“. Hierzu gehören Ärzte,<br />
die Verletzte versorgen, ebenso wie<br />
Experten der Städteplanung und Juristen,<br />
die sich trotz allem keinen Maulkorb<br />
verpassen lassen. Die Entdemokratisierung<br />
und die Polizeigewalt machen<br />
vor den Universitäten nicht halt.<br />
Es ist wichtig, dass wir uns ein Bild von<br />
der Situation machen und dass sich<br />
auch die internationale Öffentlichkeit<br />
dazu äußert. Dies haben z. B. schon mit<br />
einer Presseerklärung vom 18. Juli in<br />
New York, die in der Zeitschrift Science<br />
erscheinen soll, unter anderem vier Nobelpreisträger<br />
getan. Auch gibt es eine<br />
„academics for gezi“-Petition (www.<br />
academicsforgezi.com), die mittlerweile<br />
über 4 000 Wissenschaftler aus aller<br />
Welt unterzeichnet haben.
646 WAS IST EIGENTLICH...? <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Was ist eigentlich<br />
Computervisualistik?<br />
Bilder automatisch erzeugen und interpretieren<br />
| DIETRICH P AULUS | Digitale Bilder sind aus unserem<br />
Alltag nicht mehr wegzudenken. Genutzt werden sie nicht nur in privaten<br />
Lebensbereichen, sondern auch in der Industrie, der Unterhaltung, in der Medizin<br />
oder der Telekommunikation. Die Computervisualistik ist die Wissenschaft<br />
vom digitalen Bild.<br />
Computer sind in der Lage, Bilder<br />
nach vorgegebenen Regeln<br />
zu erzeugen; dies wird Computergraphik<br />
genannt. Im sog. Rechnersehen<br />
(engl. „Computer Vision“) werden<br />
umgekehrt Bilder nach vorgegebenen<br />
Regeln interpretiert. Beide Bereiche<br />
überschneiden sich, wenn künstliche<br />
Objekte in reale Bilder eingeblendet<br />
werden. In Filmen ist diese Technik heute<br />
verbreitet, und sie wird auch in den<br />
Alltag Einzug halten, wenn in speziellen<br />
Brillen Zusatzinformationen zur realen<br />
Welt eingespiegelt werden. Um für den<br />
Betrachter virtuelle Objekte korrekt in<br />
das Bild einzubauen, ist eine genaue Interpretation<br />
des beobachteten Ausschnitts<br />
der Welt erforderlich.<br />
Die Computervisualistik lehrt und<br />
erforscht alle Bereiche, die mit der Verwendung<br />
von digitalen Bildern zusammenhängen.<br />
Mittels Computergraphik<br />
lassen sich Bilder erzeugen, die von einem<br />
Foto kaum zu unterscheiden sind;<br />
die Ergebnisse werden durch Menschen<br />
beurteilt. Eine Kamera kann eingesetzt<br />
werden, um in einem industriellen Fertigungsprozess<br />
die Qualität der Produkte<br />
zu überprüfen; die Ergebnisse der automatischen<br />
Interpretation dieser Bilder<br />
werden mit Experimenten überprüft,<br />
bei denen gezielt fehlerhafte Objekte<br />
in den Prozess eingefügt werden.<br />
Bei der Kommunikation zwischen<br />
Menschen und Computern werden<br />
Sprache und Bilder eingesetzt. Hier<br />
liegt eine wichtige Verbindung von<br />
Computervisualistik und Computerlinguistik.<br />
»Mittels Computergraphik lassen sich<br />
Bilder erzeugen, die von einem Foto<br />
kaum zu unterscheiden sind.«<br />
Die Computervisualistik benutzt neben<br />
den Methoden der Informatik auch<br />
Techniken und Wissen aus Psychologie,<br />
Kunstwissenschaft, Philosophie, Linguistik,<br />
Pädagogik und aus den Naturwissenschaften.<br />
Mit diesen interdisziplinären<br />
Anteilen wird es möglich, neben<br />
den zahllosen technischen Belangen<br />
der Bild-Nutzung auch den Menschen<br />
nie aus dem Blick zu verlieren.<br />
Ein Beispiel für die Arbeit der Computervisualisten<br />
ist der sog. „X-Ray Mirror“<br />
(s. Abb). Dieser wurde zu Lehrzwecken<br />
entwickelt und kann im Biologieunterricht<br />
das klassische Skelett virtuell<br />
ersetzen. Der Benutzer stellt sich mit einer<br />
3D-Brille vor eine Leinwand und<br />
sieht darauf ein Skelett in Lebensgröße,<br />
das sich genau wie sein Spiegelbild verhält,<br />
also z.B. die Bewegungen nachahmt.<br />
Um das Skelett herum befinden<br />
AUTOR<br />
Dietrich Paulus ist Professor für Computervisualistik am gleichnamigen Institut<br />
(http://www.uni-koblenz.de/icv) und leitet die Arbeitsgruppe Aktives Sehen an der<br />
Universität Koblenz-Landau in Koblenz.<br />
sich schwebend einige Organe des<br />
menschlichen Körpers. Bewegt der Benutzer<br />
seine Hand so, dass sein Spiegelbild<br />
diese schwebenden Organe berührt,<br />
taucht das entsprechende Organ<br />
im Skelett selber auf. Auf diese Weise<br />
lässt sich Stück für Stück der menschliche<br />
Organismus zusammenbauen. Besonders<br />
an der virtuellen Variante ist,<br />
dass auch Prozesse visualisiert werden:<br />
Z.B. kann man erkennen, wie das Herz<br />
schlägt und das Blut durch die Adern<br />
pumpt, wie sich<br />
die Lunge aufbläht<br />
oder wie die Nahrung<br />
durch Speiseröhre,<br />
Magen und<br />
Darm wandert.<br />
Studiengang Computervisualistik<br />
Das Studium der Computervisualistik<br />
führt zu einem Abschluss in der Informatik.<br />
Dieser Studiengang wird an den Universitäten<br />
Koblenz-Landau, Magdeburg<br />
und an der Hochschule Hamm-Lippstadt<br />
angeboten und erfreut sich großer<br />
Beliebtheit. Für das Verständnis der Bildentstehung<br />
und für die Interpretation<br />
von Bilddaten sind mathematische Methoden<br />
notwendig. Die Regeln zur Interpretation<br />
und Bilderzeugung lassen sich<br />
mit Techniken der künstlichen Intelligenz<br />
und der Softwaretechnik herleiten.<br />
Optik und Mechanik sind Bereiche der<br />
Physik, die umfänglich in der Computervisualistik<br />
genutzt werden.<br />
Im Bachelor-Studium werden die<br />
Grundlagen der Informatik und der<br />
Mathematik gelehrt, die interdisziplinären<br />
Fähigkeiten gefördert und die für<br />
eine Berufsausübung notwendigen Fähigkeiten<br />
im Umgang mit Bildern vermittelt.<br />
Im Bachelor-Studium in<br />
Hamm-Lippstadt liegt der Schwerpunkt<br />
in der Verknüpfung von inge-
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WAS IST EIGENTLICH...? 647<br />
Quelle: Projektpraktikum Computergrafik Sommer <strong>2013</strong>, Leitung Gerrit Lochmann<br />
»Computervisualisten arbeiten in vielen<br />
spannenden Berufen, z.B. als Entwickler<br />
von Fahrerassistenzsystemen.«<br />
nieurwissenschaftlichem Fachwissen<br />
aus der Informatik mit Fähigkeiten<br />
zum Design.<br />
Das konsekutive Master-Studium an<br />
den beiden Universitäten in Koblenz<br />
und Magdeburg ermöglicht und erfordert<br />
wissenschaftliches, eigenständiges<br />
Arbeiten, spezialisiert die interdisziplinären<br />
Anteile und vertieft die umfassenden<br />
Kenntnisse in Informatik, Rechnersehen<br />
und Computergraphik.<br />
Berufsfelder<br />
Computervisualisten arbeiten in zahlreichen<br />
spannenden Berufen. Spieleentwickler<br />
sind dabei ebenso häufig zu finden<br />
wie Entwickler von Fahrerassistenzsystemen<br />
in der Zulieferungsindustrie<br />
für Kraftfahrzeuge. Informationen<br />
und Daten müssen in der Medizin, in<br />
der Wirtschaft, im Management, im Finanzwesen<br />
oder in der Werbung bildlich<br />
präsentiert werden. Dafür sind die<br />
Visualisierungstechniken erforderlich.<br />
Bildentstehung in der Medizin und<br />
computergestützte Diagnose und Therapie<br />
sind Kerngebiete der Computervisualistik<br />
und<br />
bieten viele Berufsfelder.<br />
Unterhaltungsindustrie<br />
und<br />
Mit Hilfe des X-Ray Mirrors können<br />
Körperfunktionen visualisiert werden.<br />
Kommunikation<br />
sind ohne<br />
die Nutzung von Computergraphik<br />
heute nicht mehr denkbar und bieten<br />
daher Arbeitsplätze für viele. In <strong>Forschung</strong><br />
und Entwicklung haben Computervisualisten<br />
durch ihr breites<br />
Grundlagenwissen, ihre interdisziplinären<br />
Kompetenzen und gleichzeitig<br />
durch ihre Spezialisierung auf Bilder<br />
hervorragende Berufsmöglichkeiten.<br />
Da sich die Computervisualistik<br />
und die Computer ständig fortentwickeln,<br />
ergeben sich viele <strong>Forschung</strong>sgebiete.<br />
Neben der besseren, schnelleren,<br />
genaueren und zuverlässigeren Verarbeitung<br />
von Bilddaten und Erzeugung<br />
von Bildern sind neue Bildmodalitäten,<br />
wie beispielsweise molekulare Bildgebung,<br />
akustische Kameras, Multispektralkameras,<br />
HDR-Bildgebung und<br />
Hochgeschwindigkeitskameras von Bedeutung.<br />
Sie fordern die Wissenschaft<br />
heraus, da für eine Interpretation solcher<br />
Daten das Verständnis der Bildentstehung<br />
notwendig ist. Hierzu werden<br />
neue Modelle, neue Schätzverfahren,<br />
Optimierungstechniken etc. gebraucht,<br />
die den vollen Einsatz aller<br />
aktuellen Methoden der Informatik<br />
benötigen und in der Anwendung interdisziplinäres<br />
Wissen fordern. Die Interpretation<br />
von medizinischen Daten<br />
bietet ein Anwendungsfeld für alles<br />
Wissen, das im Studium der Computervisualistik<br />
erlangt wird.
648 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Ergründet<br />
und entdeckt<br />
Reisekrankheit: Verwirrung in der Schaltzentrale<br />
Frauen haben ein höheres<br />
Risiko als Männer, reisekrank<br />
zu werden. Besonders<br />
oft kämpfen Kinder zwischen<br />
zwei und zwölf Jahren mit<br />
der Übelkeit, Babys und<br />
Menschen über 50 werden<br />
hingegen nur sehr selten reisekrank.<br />
Diese und weitere<br />
Ergebnisse haben jüngst Mediziner<br />
zum Thema Reisekrankheit<br />
zusammengetragen.<br />
Warum Frauen so anfällig<br />
sind, ist demnach noch ein<br />
Rätsel. Der Grund, warum<br />
Babys nicht reisekrank werden,<br />
liegt den Forschern zufolge<br />
daran, dass bei Babys<br />
der Gleichgewichtssinn noch<br />
nicht vollständig ausgeprägt<br />
ist. Sinneskonflikte sind in<br />
diesem Stadium also alltäglich<br />
und werden vom Gehirn<br />
nicht als Bedrohung wahrgenommen.<br />
Menschen über 50<br />
profitieren dagegen in der<br />
Regel vom Alterungsprozess.<br />
Mit den Jahren bilden sich im<br />
Innenohr unter anderem die<br />
Otolithen zurück. Diese kleinen<br />
Kristalle ermöglichen es<br />
dem Gleichgewichtsorgan,<br />
Schwerkraft und Beschleunigung<br />
zu registrieren. Ist die<br />
Wahrnehmung nicht mehr so<br />
fein, sinkt das Risiko für die<br />
Reisekrankheit. Ob Seekrankheit,<br />
Flugkrankheit,<br />
Übelkeit im Auto oder in der<br />
Bahn und sogar Übelkeit im<br />
Kino: alle haben den gleichen<br />
Ursprung. Bei der Seekrankheit<br />
z.B. ist der Grund<br />
für das Unwohlsein nicht nur<br />
das ungewohnte Auf und Ab<br />
auf einem Schiff, sondern eine<br />
Verwirrtheit des Gehirns,<br />
das von den Sinnesorganen<br />
unterschiedliche Informationen<br />
über die Bewegung erhalte.<br />
Der Mensch habe drei<br />
Systeme, die ihn über die Bewegung<br />
des eigenen Körpers<br />
im Raum informierten: die<br />
Augen, das Gleichgewichtsorgan<br />
im Innenohr und das<br />
sog. propriozeptive System,<br />
u.a. Druckrezeptoren an der<br />
Fußsohle oder Sensoren in<br />
der Haut, die zum Beispiel<br />
den Luftzug einer Bewegung<br />
spürten. Lieferten alle drei<br />
Systeme die gleiche Information<br />
an das Gehirn, sei alles<br />
in Ordnung. Erhalte das Hirn<br />
aber widersprüchliche Signale,<br />
schalte es auf Alarmbereitschaft.<br />
Der Körper reagiere<br />
„Seekrank sitz’ ich noch immer am Mastbaum (...)“, Holzstich,<br />
unbezeichnet, aus: Heinrich Heines Werke, hrsg. von H. Laube, o.J.<br />
Foto: picture-alliance<br />
darauf, als wenn er vergiftet<br />
worden sei und wehre sich<br />
mit Übelkeit und Erbrechen.<br />
Die Wissenschaftler sprechen<br />
deshalb von einer Vergiftungstheorie.<br />
Streng genommen<br />
sei die Reisekrankheit<br />
deshalb auch keine Krankheit,<br />
sondern ein Schutzmechanismus<br />
des Körpers. Welcher<br />
evolutionäre Sinn hinter<br />
diesem Mechanismus stecke,<br />
bleibe allerdings unklar. Klar<br />
sei hingegen, dass der<br />
menschliche Körper für Reisen<br />
per Schiff, Flugzeug oder<br />
Auto eigentlich nicht gebaut<br />
sei. Auf dem Markt werden<br />
verschiedenste Hilfsmittel<br />
angeboten – von Ingwer-Tee<br />
bis zu Akupressur-Bändern<br />
am Handgelenk; medizinische<br />
Belege für die Wirksamkeit<br />
dieser Mittel gibt es den<br />
Forschern zufolge jedoch<br />
kaum. Die Suche nach Mitteln<br />
gehe jedoch weiter, besonders<br />
die Bundeswehr investiere<br />
in die <strong>Forschung</strong>,<br />
aber auch die Kinobranche,<br />
da vielen Zuschauern vor allem<br />
bei 3D-Filmen schlecht<br />
werde (Frank Schmäl; www.<br />
dpaq.de / ZOIEP; dpa, 15.7.<br />
13).<br />
Rauchen und Trinken<br />
US-Forscher haben in einem<br />
Versuch mit Ratten<br />
einen biologischen Grund für<br />
die These gefunden, dass Rauchen<br />
die Lust auf Alkohol<br />
steigert. Beim Menschen ist<br />
dieser Zusammenhang noch<br />
nicht konkret bewiesen. Nager,<br />
die Nikotin ausgesetzt<br />
waren, versuchten im Experiment<br />
tatsächlich deutlich häufiger<br />
aus hingestellten Schälchen<br />
mit Alkohol zu trinken<br />
als Artgenossen ohne Tabakeinfluss.<br />
Eine Erklärung für<br />
dieses Verhalten sehen die<br />
Wissenschaftler in der Dopamin-Ausschüttung<br />
im Gehirn.<br />
Sie steuert unter anderem das<br />
Belohnungssystem. Nikotin<br />
bremse die Belohnungswirkung<br />
auf der einen Seite aus –<br />
und aktiviere auf der anderen<br />
Seite zusätzlich noch Stresshormon-Rezeptoren.<br />
Beides<br />
steigere die Lust auf die<br />
nächste Droge: Alkohol. Die<br />
Wissenschaftler schließen<br />
nicht aus, dass dieser Mechanismus<br />
auch für Menschen<br />
gilt. In früheren Studien haben<br />
Wissenschaftler bereits<br />
zahlenmäßig belegt, dass Alkoholmissbrauch<br />
unter Rauchern<br />
rund zehnmal häufiger<br />
vorkommt als unter Nichtrauchern<br />
(William Doyon et al.,<br />
DOI:10.1016/j.neuron.<strong>2013</strong>.06.006;dpa,22.7.13).
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 649<br />
Fern und doch nah<br />
Paare kommunizieren in<br />
einer Fernbeziehung<br />
vertrauter miteinander als jene,<br />
die am gleichen Ort wohnen.<br />
Das hat ein internationales<br />
Forscherteam herausgefunden.<br />
Die Wissenschaftler<br />
führen das auf zwei Ursachen<br />
zurück: Einerseits öffneten<br />
sich die Fernbeziehungspartner<br />
mehr, d.h. sie<br />
sprächen oder schrieben häufiger<br />
und ausführlicher über<br />
ihre Gefühle und teilten dem<br />
anderen auch mehr über die<br />
Erlebnisse des Alltags mit.<br />
Andererseits fühlten sie sich<br />
vom anderen eher verstanden<br />
und hatten stärker das<br />
Gefühl, der Partner öffne sich<br />
auf dieselbe Art und Weise<br />
wie man selbst. Das habe<br />
auch mit den verwendeten<br />
Medien zu tun. Die beobachteten<br />
Unterschiede waren etwa<br />
bei asynchroner Kommunikation<br />
(SMS oder E-Mail),<br />
bei der die Partner nur nacheinander<br />
und nicht unmittelbar<br />
antworten konnten, größer<br />
als bei synchronen Gesprächen<br />
wie etwa Face-to-<br />
Face oder per Telefon. Für<br />
mehr Vertrautheit zuträglich<br />
sind den Forschern zufolge<br />
schriftliche Kommunikation<br />
und mobile Endgeräte. Sie<br />
erklären das damit, dass die<br />
Paare per SMS oder Mail<br />
größere Hürden überwinden<br />
müssten, um sich dem anderen<br />
nahe zu fühlen und zu<br />
öffnen, dadurch würde das<br />
Ergebnis als intimer und näher<br />
empfunden. Verglichen<br />
wurden 67 räumlich voneinander<br />
getrennte bzw. an einem<br />
Ort lebende Paare zwischen<br />
18 und 34 Jahren<br />
(Crystal Jiang et al., DOI:<br />
10.1111/jcom.12029; science.ORF).<br />
Ärztliche Versorgung<br />
Arztdichte in Deutschland zum 31.12.2012 (Einwohner je berufstätigen Arzt)<br />
Mast mit Antibiotika<br />
Ein Masthähnchen bekommt<br />
in Deutschland<br />
im Schnitt an zehn seiner 39<br />
Lebenstage Antibiotika. Das<br />
hat eine Studie der Stiftung<br />
Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover und der Universität<br />
Leipzig ergeben. Ein<br />
Schwein wird demnach während<br />
seiner 115-tägigen Mast<br />
an durchschnittlich vier Tagen<br />
mit einem antibiotischen<br />
Wirkstoff behandelt. Von den<br />
Kälbern erhält rechnerisch etwa<br />
jedes dritte Tier pro Jahr<br />
eine Behandlung von drei Tagen,<br />
wie die Wissenschaftler<br />
herausfanden. Für die Studie<br />
haben Experten für das Jahr<br />
2011 Informationen aus mehr<br />
als 2 000 Nutztierhaltungen<br />
erfasst.<br />
Im Jahr 2012 waren 348 695 Ärztinnen und Ärzte ärztlich<br />
tätig. Die Hälfte davon ist in einem Krankenhaus beschäftigt.<br />
Das geht aus der Ärztestatistik 2012 hervor, die die Bundesärztekammer<br />
(BÄK) jüngst veröffentlicht hat. 110 326 Ärzte<br />
– soweit sie bei den Landesärztekammern registriert sind –<br />
waren demnach ohne ärztliche Tätigkeit, 29 808 Ärzte in Behörden/Körperschaften<br />
und in sonstigen Bereichen tätig. Weiterhin<br />
sind der Bundesärztekammer zufolge im Jahr 2012<br />
2 241 ursprünglich in Deutschland tätige Ärzte ins Ausland<br />
abgewandert. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen<br />
Ärzte betrage 32 548.<br />
Bienensterben auf der Spur<br />
Honigbienen verändern<br />
beim Befall mit der<br />
Varroa-Milbe die chemische<br />
Struktur der Haut und ihre<br />
Gehirnfunktion. Das haben<br />
französische Wissenschaftler<br />
herausgefunden. Die Varroa-<br />
Milbe gilt als mitverantwortlich<br />
für das weltweite Bienensterben.<br />
Die winzigen Spinnentiere<br />
schwächen auch<br />
Larven, indem sie ihnen<br />
Flüssigkeit entziehen. Zudem<br />
übertragen sie beim Einstechen<br />
und Saugen Krankheiten<br />
von Biene zu Biene und<br />
können so ganze Völker zerstören.<br />
Bei infizierten Tieren<br />
veränderte sich die Aktivität<br />
von 455 Genen im Gehirn.<br />
Einige dieser Gene spielen<br />
bei Nervenfunktionen und<br />
Nahrungssuche eine Rolle.<br />
Infizierte Tiere wurden den<br />
Forschern zufolge nicht aus<br />
ihrem Stock vertrieben, obwohl<br />
die Milben Teile auf der<br />
Haut verändert hätten, auf<br />
deren Basis Bienen Mitglieder<br />
ihres Volkes erkennen.<br />
Die Wissenschaftler nehmen<br />
an, dass die Tiere den Stock<br />
freiwillig verließen, vielleicht<br />
als Folge der Genveränderungen<br />
im Gehirn (Cynthia<br />
McDonnell et al., BMC Ecology;<br />
dpa, 22.7.13).<br />
Vera Müller
650 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Zustimmung<br />
und Widerspruch<br />
Heft 4/13: Fortschritt<br />
durch Wachstum?<br />
Diskussionswürdig<br />
Die Artikel zu diesem<br />
Thema (S. 268-283)<br />
sind allesamt diskussionswürdig,<br />
greifen jedoch<br />
auf viel Altbekanntes<br />
„der zuständigen<br />
Wissenschaften“<br />
und ganz wenige neue<br />
Einsichten zurück. Da Volker Wieland<br />
nur Weniges thematisieren konnte, seien<br />
einige Anmerkungen gestattet:<br />
1. Paech weiß sicher, dass Joan V.<br />
Robinson ausgiebig den „state of economic<br />
bliss“ als einen denkbaren stationären<br />
analytischen Zustand erörterte, in<br />
dem die Bevölkerung jeweils das gesamte<br />
Volkseinkommen verzehrt und ein<br />
Mangel an Investitionsgelegenheiten<br />
herrscht. Solange eine Gesellschaft<br />
nicht das gesamte Volkseinkommen<br />
verzehrt, wünscht sie sich mehr Wohlstand<br />
durch fortlaufende Nettoinvestitionen<br />
(„Wachstumszwänge“?). Die Setzung<br />
eines Wachstumsziels per Gesetz<br />
durch Bundestagsmehrheiten ist in einer<br />
marktwirtschaftlichen Demokratie<br />
schließlich ebenso ernst zu nehmen wie<br />
fachwissenschaftliche Zielsetzungen<br />
von Wohlstandsmehrung und von Konfliktminderung<br />
für eine Gesellschaft.<br />
2. Kolbe (S. 272-273) macht neugierig<br />
darauf, ob und inwiefern ihre Enquete-Kommission<br />
"Wachstum, Wohlstand,<br />
Lebensqualität" über den Diskussionsstand<br />
hinaus kommen wird, der<br />
1973 bereits in der OECD mit „sozialen<br />
Indikatoren“ für die „Qualität des Lebens“<br />
zu acht „Hauptzielgebieten“ für<br />
23 Mitgliedsländer erreicht war.<br />
3. Münch (S. 268-270) hat mit seinen<br />
sehr bedenkenswerten wissenschaftssoziologischen<br />
Erwägungen über<br />
das Wachstum des Wissens (evtl. auch<br />
durch „Beutegemeinschaften“) beiläufig<br />
etwas sehr zentral Wichtiges festgehalten:<br />
Es könne nie genau vorausgesagt<br />
werden, wo und wann neue Entdeckungen<br />
gemacht werden. Das wirklich<br />
Neue von morgen ist „nicht antizipierbar“,<br />
sagt die seit zwei Jahrzehnten arbeitende<br />
„Evolutorische Ökonomik“.<br />
Gleichwohl versuchen Laien immer<br />
wieder „Schwerpunkte künftiger Technologieentwicklungen“<br />
zu sehen (und<br />
zu subventionieren). Wie soll denn<br />
auch Wachstum durch Fortschritt (Wieland,<br />
S. 275) je von oben her machbar<br />
sein, wenn in einer „freiheitlichen Wirtschaftsgesellschaft“<br />
Innovationen allenfalls<br />
– bei günstigen Rahmenbedingungen<br />
– nur von unten „passieren“?<br />
4. Münch und Onnen thematisieren<br />
das „Nicht-Technologische" am Wissenschafts-<br />
und Wirtschaftsfortschritt. Hieran<br />
ist künftighin anzuknüpfen: Institutionenökonomisches<br />
und „Law and<br />
Economics“ erfordern ernsthafte <strong>Forschung</strong>sarbeit.<br />
Die „Postwachstumsökonomik“<br />
von Paech kann und soll in<br />
einer marktwirtschaftlichen Demokratie<br />
nicht „von oben“ betrieben werden –<br />
schon gar nicht ohne das Sozialökonomische.<br />
Professor Dr. Dr. h.c. Adolf Wagner,<br />
Universität Leipzig<br />
Heft 4/13: Wider die<br />
ökonomisierte Medizin<br />
Unethisch<br />
Besser lässt sich die<br />
Realität heutiger Medizin<br />
in Klinik und Praxis<br />
wohl kaum so konzentriert<br />
beschreiben.<br />
Darüber, wie unethisch<br />
es in der Medizin aus<br />
scheinbar „ökonomischen<br />
Zwängen“ zugeht, sind viele Medizinstudenten<br />
im klinischen Semester<br />
und Doktoranden im PJ empört und<br />
enttäuscht zugleich. Sie können sich<br />
kaum eine zufriedenstellende ärztliche<br />
Tätigkeit auf Dauer vorstellen. Professor<br />
Hoppe hat als Präsident der Bundesärztekammer<br />
noch kurz vor seinem Tod<br />
2011 rückblickend davor gewarnt, die<br />
Medizin nicht unethisch zum Geschäft<br />
mit Patienten verkommen zu lassen.<br />
Professor Dr. J. Matthias Wenderlein,<br />
Universität Ulm<br />
Heft 5/13: Ausstieg aus<br />
dem CHE-Ranking<br />
Zwangsranking<br />
Seit 2005 erfährt das<br />
CHE-Ranking eine hohe<br />
öffentliche Aufmerksamkeit<br />
und ist<br />
zugleich äußerst umstritten,<br />
methodisch<br />
und wissenschaftspolitisch.<br />
Eine ganze Reihe<br />
von Fachverbänden, darunter die Deutsche<br />
Gesellschaft für Soziologie (DGS),<br />
der Berufsverband der Historiker oder<br />
die Deutsche Gesellschaft für Publizistik<br />
und Kommunikationswissenschaft, fordern<br />
ihre Mitglieder schon seit Längerem<br />
auf, sich an den Befragungen des<br />
CHE nicht mehr zu beteiligen.<br />
Die von guten Gründen getragene<br />
Skepsis gegenüber den wissenschaftlichen<br />
Grundlagen des Rankings, der äußerst<br />
selektiven Präsentation der erhobenen<br />
Daten und seiner Politisierung hat<br />
auch in Siegen zu einem breiten Konsens<br />
geführt: Alle neun Seminare und der Fakultätsrat<br />
der Philosophischen Fakultät<br />
unserer Universität haben im letzten Jahr<br />
entschieden, ab sofort an den Datenerhebungen<br />
des CHE nicht mehr teilzunehmen.<br />
Diese Entscheidung gilt ungeachtet<br />
der Tatsache, dass das Rektorat<br />
der Universität Siegen beschlossen hat,<br />
weiterhin am Ranking teilzunehmen.<br />
Das CHE-Hochschulranking <strong>2013</strong>/<br />
2014 ist ohne die Beteiligung der Fachvertreter<br />
ganzer Fakultäten, Fachbereiche<br />
und Disziplinen zustande gekommen.<br />
Ohne den geringsten Hinweis darauf<br />
werden auch Fächer und Fachbereiche<br />
bewertet, deren Fachvertreter gar<br />
nicht am Ranking teilgenommen haben<br />
und auch keine Daten geliefert haben.<br />
Dass das Ranking sich bei wichtigen Indikatoren<br />
nicht auf deren Einschätzung<br />
stützen kann, wird nirgendwo ersichtlich.<br />
Die vermeintliche Orientierung der<br />
interessierten Öffentlichkeit kommt damit<br />
einer Desinformation gleich.<br />
Professor Dr. Petra M. Vogel im Namen des<br />
Fakultätsrats und der Seminare der Philosophischen<br />
Fakultät der Universität Siegen
DHV-Symposium <strong>2013</strong><br />
Was ist Glück?<br />
Wissenschaftszentrum Bonn,<br />
Mittwoch, 16. Oktober <strong>2013</strong>, 10:00-16:45 Uhr<br />
Was ist Glück? – die Sicht der Psychologie<br />
Prof. Dr. Julius Kuhl, Universität Osnabrück, Institut für Psychologie<br />
Was ist Glück? – die Sicht der Philosophie<br />
Prof. Dr. Annemarie Pieper, Universität Basel, Professorin für Philosophie<br />
Was ist Glück? – die Sicht der Soziologie<br />
Prof. Dr. Jan Delhey, Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences<br />
Was ist Glück? – die Sicht der Pädagogik<br />
Prof. Dr. Ulrike Graf, Universität Osnabrück, Institut für Schulpädagogik<br />
Was ist Glück? – die Sicht der Ökonomie<br />
Prof. Dr. Ronnie Schöb, Freie Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft<br />
Podiumsdiskussion mit allen Referenten<br />
Moderation: Dr. Carsten Könneker, Chefredakteur der Zeitschrift<br />
„Spektrum der Wissenschaft“<br />
Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–<br />
Informationen Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
und Anmeldung: Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, schweigele@hochschulverband.de<br />
www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html
652 BÜCHER <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Lesen und<br />
lesen lassen<br />
Dichtergesellschaft<br />
D<br />
ie Deutsche Shakespeare-Gesellschaft,<br />
im Jahre 1864 in Weimar<br />
gegründet, ist die älteste und traditionsreichste<br />
Dichtergesellschaft in Deutschland.<br />
Wie andere wissenschaftliche und<br />
kulturelle Institutionen auch geriet sie<br />
nach dem Bau der Berliner Mauer zwischen<br />
die Fronten des „kalten Krieges“.<br />
Nach der von der DDR inszenierten<br />
Spaltung der Gesellschaft existierte sie<br />
in Bochum und in Weimar. Die deutsche<br />
Wiedervereinigung öffnete den Weg zur<br />
Vereinigung beider Gesellschaften. Unter<br />
dem Druck der politischen Gesamtsituation<br />
entwickelte dieser Prozess eine<br />
eigene Dynamik, so dass er bereits 1993<br />
abgeschlossen werden konnte.<br />
Vom Vereinigungsprozess selbst geben<br />
die „persönlichen Erinnerungen“<br />
Kenntnis, die der Bonner Anglist Dieter<br />
Mehl, der erste Präsident der wiedervereinigten<br />
Gesellschaft, vorgelegt hat. In<br />
mehrfacher Hinsicht erwies sich Mehl<br />
als idealer Repräsentant der neuen „alten“<br />
Gesellschaft. Dank seiner weltweiten<br />
Kontakte konnte er die künftig alternierend<br />
in Weimar und Bochum<br />
stattfindenden Tagungen zu internationalen<br />
Foren theatralischer Darbietungen<br />
und wissenschaftlicher Gespräche<br />
ausbauen; ein ausführlicher dokumentarischer<br />
Anhang legt davon Zeugnis<br />
ab. Zudem hatte Mehl seine Kontakte<br />
nach Weimar niemals einschlafen lassen<br />
und bereits seit 1980 an den Weimarer<br />
Tagungen teilgenommen.<br />
Mehls Darstellung ist im Duktus nobler<br />
und freundlicher Sachlichkeit gehalten.<br />
Die kulturpolitische Rolle der Weimarer<br />
Shakespeare-Gesellschaft im „real<br />
existierenden Sozialismus“ bildet bei ihm<br />
nur ein Randphänomen. Mehl folgte, wie<br />
ein Kommentator schrieb, Johannes Raus<br />
Grundsatz „Versöhnen statt Spalten“. Für<br />
die Atmosphäre im Vorstand und in der<br />
Gesellschaft insgesamt erwies sich eine<br />
solche Intention, das geben Mehls Erinnerungen<br />
zu erkennen, als segensreich.<br />
Nicht zuletzt bildet sein Text einen<br />
Baustein zur Geschichte der Shakespeare-Gesellschaft.<br />
Ein größeres Projekt<br />
dazu ist in Vorbereitung. Eine große<br />
literarische Gesellschaft wie die<br />
Shakespeare-Gesellschaft sollte sich ihrer<br />
Vergangenheit in wissenschaftlichen<br />
Darlegungen vergewissern. Gleichermaßen<br />
aber kann sie sich mit Fug und<br />
Recht in authentischen Erinnerungen<br />
spiegeln, wie sie Mehl zu Papier gebracht<br />
hat.<br />
Dieter Mehl: Eine historische<br />
Episode: Die Wiedervereinigung<br />
der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.<br />
Persönliche<br />
Erinnerungen. LIT-Verlag,<br />
Berlin <strong>2013</strong>, 248 S., 24,90 €.<br />
Dr. habil. Jochen Golz, Präsident der<br />
Goethe-Gesellschaft<br />
Korrekt schreiben<br />
Der erste Duden, der 1880 erschienen<br />
ist, enthielt 27 000 Wörter und<br />
war für eine Mark zu kaufen. Die gerade<br />
erschienene 26. Auflage umfasst 140 000<br />
Einträge und kostet 24,99 Euro. Neben<br />
dem Buch gehören zum neuen Duden<br />
erstmals auch eine App für Smartphones<br />
und Tablets und ein Downloadpaket mit<br />
Rechtschreibprüfung und elektronischem<br />
Wörterbuch. 5 000 Wörter sind<br />
seit der vorherigen Auflage hinzugekommen.<br />
Die neuen Wörter, die dem<br />
Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache<br />
entnommen sind, wie Social<br />
Media, Vorständin oder Schuldenbremse,<br />
spiegeln nicht zuletzt Entwicklungen<br />
in Politik und Gesellschaft wider. Der<br />
Anteil der Anglizismen – auch wenn deren<br />
Zunahme vielfach beklagt wird – ist<br />
mit 3,7 Prozent im Vergleich zur Auflage<br />
von 2004 annähernd gleich geblieben.<br />
Dank E-Mail, SMS, Twitter oder Blog<br />
wird heute zwar besonders oft schriftlich<br />
kommuniziert. Doch stellt sich die Frage,<br />
ob der Rechtschreibduden hierbei<br />
überhaupt noch zu Rate gezogen wird.<br />
Welche Bedeutung wird eine korrekte<br />
Schreibweise in Zukunft haben?<br />
Dudenredaktion (Hg.): Duden.<br />
Die deutsche Rechtschreibung.<br />
26., völlig neu<br />
bearbeitete und erweiterte<br />
Auflage, Dudenverlag, Berlin<br />
u.a. <strong>2013</strong>, 1216 Seiten,<br />
24,99 €.<br />
Ina Lohaus<br />
BÜCHER ÜBER<br />
WISSENSCHAFT<br />
Martin Carrier / Gerhard Schurz<br />
(Hg.): Werte in den Wissenschaften<br />
Neue Ansätze zum Werturteilsstreit.<br />
Suhrkamp Verlag, Berlin<br />
<strong>2013</strong>, 462 Seiten, 22,- €.<br />
DAAD (Hg.): Die Internationale<br />
Hochschule<br />
Strategien anderer Länder.<br />
W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld<br />
<strong>2013</strong>, 108 Seiten, 19,90 €.<br />
Masha Gessen: Der Beweis des<br />
Jahrhunderts<br />
Die faszinierende Geschichte des<br />
Mathematikers Grigorij Perelman.<br />
Suhrkamp Verlag, Berlin<br />
<strong>2013</strong>, 305 Seiten, 22,95 €,<br />
Sonja Hilzinger: Berufsprofilierung<br />
Ein Praxisbuch für Akademikerinnen<br />
und Akademiker. Verlag Barbara<br />
Budrich, Opladen <strong>2013</strong>,<br />
160 Seiten, 19,90 €.<br />
Karin Lohr / Thorsten Peetz / Romy<br />
Hilbrich: Bildungsarbeit im<br />
Umbruch<br />
Zur Ökonomisierung von Arbeit<br />
und Organisation in Schulen,<br />
Universitäten und in der Weiterbildung.<br />
edition sigma, Berlin<br />
<strong>2013</strong>, 282 Seiten, 19,90 €.<br />
Gerd Lüer / Horst Kern (Hg.):<br />
Tradition – Autonomie –<br />
Innovation<br />
Göttinger Debatten zu universitären<br />
Standortbestimmungen.<br />
Wallstein Verlag, Göttingen <strong>2013</strong>,<br />
312 Seiten, 19,90 €.<br />
Dirk Siepmann: Wissenschaftliche<br />
Texte auf Englisch<br />
schreiben<br />
Leitfaden für die Praxis. Ernst<br />
Klett Verlag, Stuttgart 2012,<br />
176 Seiten, 14,99 €.<br />
Annette Spiekermann Hg.): Lehrforschung<br />
wird Praxis<br />
Hochschuldidaktische <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
und ihre Integration in<br />
die Praxis. W. Bertelsmann Verlag,<br />
Bielefeld <strong>2013</strong>, 220 Seiten, 34,90 €.
Agentur 42 | Foto: Axel Stephan<br />
Köpfe die Wissen schaffen<br />
<strong>Forschung</strong> mit statt <strong>Forschung</strong><br />
über muss das Motto sein,<br />
wenn wir lokale Lebenswelten<br />
verstehen wollen.<br />
Prof. Dr. Mamadou Diawara<br />
Institut für Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt.<br />
DHV-Mitglied seit 1999.
654 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Entscheidungen<br />
Kündigung eines<br />
Chefarztvertrages<br />
Ein auf Lebenszeit beamteter Hochschullehrer<br />
klagte gegen die Kündigung<br />
seines Chefarztvertrages durch<br />
das rechtlich verselbstständigte Universitätsklinikum.<br />
Der Kläger war 1984 als<br />
C4-Professor auf einen Lehrstuhl für<br />
Klinische Chemie berufen worden. Im<br />
Zuge der rechtlichen Verselbstständigung<br />
der Universitätsklinika in Baden-<br />
Württemberg wurde 1998 zunächst eine<br />
„Vereinbarung“ und 2007 ein „Dienstvertrag“<br />
zwischen den Beteiligten abgeschlossen,<br />
welcher eine Einbeziehung<br />
der bisherigen Nebentätigkeiten in die<br />
Dienstaufgaben und hierfür eine Beteiligung<br />
des Klinikdirektors an<br />
diesen Einnahmen vorsah. Bereits<br />
im Januar 2007 war der<br />
Kläger in einem anonymen<br />
Schreiben an den Beklagten<br />
der Vorteilsannahme und Bestechlichkeit<br />
bezichtigt worden.<br />
Im Rahmen des eingeleiteten<br />
Ermittlungsverfahrens<br />
erfolgte im Dezember 2007 eine<br />
polizeiliche Durchsuchung<br />
am Universitätsklinikum.<br />
Nach Anhörung sprach das<br />
beteiligte Universitätsklinikum<br />
im Januar 2008 eine<br />
„Verdachtskündigung“ aus. Da<br />
der Kläger weiterhin Beamter<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
sei, oblägen ihm nach wie<br />
vor Verpflichtungen in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong>. Insoweit<br />
wurde ihm bis auf weiteres ein<br />
Büro im Dachgeschoss der<br />
Frauenklinik zur Verfügung<br />
gestellt. Hilfsweise wurde dem<br />
Kläger überdies zum nächstmöglichen<br />
Termin ordentlich gekündigt.<br />
Im September 2009 fasste der Vorstand<br />
des Universitätsklinikums den Beschluss,<br />
dem Kläger, hinsichtlich der<br />
Rechte und Pflichten, die nicht aus seiner<br />
Beamtenstellung resultierten, vorsorglich<br />
und hilfsweise erneut ordentlich<br />
zu kündigen. Die Kündigung betraf<br />
die mit dem Dienstvertrag bestätigte<br />
Stellung als Leiter der Abteilung Klinische<br />
Chemie und die daraus resultierenden<br />
Rechte und Pflichten. Das hochschulrechtlich<br />
erforderliche Einvernehmen<br />
der Medizinischen Fakultät hierzu<br />
sollte unverzüglich eingeholt werden.<br />
Im unmittelbaren zeitlichen Nachgang<br />
erklärte der Vorstand der Medizinischen<br />
Fakultät das zur Kündigung erforderliche<br />
Einvernehmen.<br />
Die vom gekündigten Hochschullehrer<br />
eingelegte Kündigungsschutzklage<br />
vor dem Arbeitsgericht wurde von<br />
diesem an das Verwaltungsgericht verwiesen.<br />
Das Verwaltungsgericht hat der<br />
Klage des Hochschullehrers gegen die<br />
Kündigung seines Chefarztvertrages<br />
stattgegeben. Die hiergegen eingelegte<br />
Berufung des Universitätsklinikums<br />
wurde vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg<br />
abgewiesen. Das Gericht<br />
stellt in seinem Urteil insbesondere<br />
darauf ab, dass mit der Kündigung<br />
die Abberufung des Klägers als Abteilungsleiter<br />
verbunden war. Nach der<br />
einschlägigen landesrechtlichen Regelung<br />
war hierzu das Einvernehmen der<br />
Medizinischen Fakultät erforderlich.<br />
Dieses lag aber weder bei der Beschlussfassung<br />
des Klinikumsvorstands<br />
Foto: mauritius-images<br />
über die Kündigung noch zum Zeitpunkt<br />
ihrer Bekanntgabe an den Kläger<br />
vor. Dieser Verfahrensmangel sei auch<br />
nicht zu einem späteren Zeitpunkt geheilt<br />
worden. Der Kläger könne das<br />
Fehlen des Einvernehmens der Wirksamkeit<br />
der gegenständlichen Kündigung<br />
entgegenhalten, weil das Einvernehmenserfordernis<br />
auch seine subjektiven<br />
Rechte auf Wissenschaftsfreiheit<br />
sichern soll. Dieser schwerwiegende<br />
Verfahrensmangel könne auch nicht<br />
durch einen nach der Kündigung nachträglich<br />
gefassten Beschluss des Fakultätsvorstands<br />
zur Einvernehmensherstellung<br />
geheilt werden. Nach der<br />
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />
komme es weiterhin nicht<br />
allein auf die förmliche Erteilung des<br />
Einvernehmens an. Wegen der zentralen<br />
Bedeutung, die dem Einvernehmenserfordernis<br />
für die Verwirklichung<br />
des Grundrechts auf Wissenschaftsfreiheit<br />
der am Universitätsklinikum tätigen<br />
medizinischen Hochschullehrer zukomme,<br />
müsse sich der Fachbereich<br />
Medizin in einer Form und Verfahrensweise<br />
mit der Erteilung des Einvernehmens<br />
befassen, die dem grundrechtswahrenden<br />
Gehalt dieser Verfahrensbestimmung<br />
zugunsten der medizinischen<br />
Hochschullehrer gerecht werde. Insbesondere<br />
müsse eine Abwägung der zu<br />
berücksichtigenden Belange vorausgehen.<br />
Das Gericht postulierte ferner, dass<br />
die Wahrnehmung der Aufgaben in der<br />
Krankenversorgung zur amtsgemäßen<br />
Verwendung eines medizinischen Universitätsprofessors<br />
gehöre und insofern<br />
Bestandteil seines abstrakt-funktionellen<br />
Amtes sei.<br />
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg,<br />
Urteil vom 2. August 2012, 9 S 2752/11<br />
rechtskräftig; die Beschwerde gegen die Nichtzulassung<br />
der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht<br />
durch Beschluss vom 27.03.<strong>2013</strong>, 6 B<br />
50/12 verworfen.<br />
LESERSERVICE<br />
Dirk Böhmann<br />
Die Entscheidungen der Rubrik<br />
„Recht“ können in vollem<br />
Wortlaut bestellt werden bei:<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Fax: 0228/9026680,<br />
E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de
Aktuelle Seminartermine<br />
AUSGRÜNDUNGEN<br />
Geschäftsstelle des DHV Bonn<br />
Donnerstag, 5. September <strong>2013</strong>, 10:00-16:00 Uhr<br />
Grundsätzliche Fragen zu Ausgründungen für den<br />
Wissenschaftler<br />
RA Birgit Ufermann, Justitiar für Hochschul- und<br />
Steuerrecht im Deutschen Hochschulverband<br />
Praktische Tipps und Erfahrungen bei Ausgründungen<br />
Dipl.-Kfm. Arnd Baumann, Dozent im SBM-Projekt<br />
der Universität Duisburg-Essen, Unternehmensberater<br />
und Mitgesellschafter einer Ausgründung<br />
Konkrete Ausgetaltungsformen aus steuerlicher Sicht<br />
Prof. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn, Institut<br />
für Steuerrecht; Sachverständiger für Steuerfragen im<br />
Deutschen Hochschulverband<br />
FORSCHUNGSFÖRDERUNG STRATEGISCH NUTZEN<br />
Geschäftsstelle des DHV Bonn,<br />
Donnerstag/Freitag, 12./13. September <strong>2013</strong><br />
Referentin: Dr. Beate Scholz, Scholz – Consulting,<br />
Training, Coaching<br />
• Definition kurz-, mittel- und längerfristiger Ziele<br />
• Überblick über Förderinstrumente<br />
• Programmanforderungen und Perspektiven von<br />
Förderinstitutionen und Begutachtungen<br />
• Entwurf und Diskussion eigener Exposés<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN<br />
Geschäftsstelle des DHV Bonn,<br />
Donnerstag, 19. September <strong>2013</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />
Referenten:<br />
Prof. Dr. Georg Rudinger, Universität Bonn, Zentrum<br />
für Evaluation und Methoden (ZEM)<br />
Dipl.-Psych. Katharina Olejniczak, Universität Bonn,<br />
Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM)<br />
• Akkreditierung<br />
• (Lehr-)Evaluationen<br />
• Rankings<br />
• Hochschulauswahlverfahren<br />
• Zielvereinbarungen<br />
• Leistungsorientierte Mittelvergabe<br />
• Formalisierte QM-Systeme<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
656 STEUERRECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Steuerrecht<br />
aktuell<br />
Verpflegungsmehraufwand<br />
Der Bundesfinanzhof hat erneut<br />
bestätigt, dass Kosten für Verpflegungsmehraufwendungen<br />
nur in den<br />
ersten drei Monaten einer Auswärtstätigkeit<br />
steuerlich geltend gemacht werden<br />
können. Eine Unterbrechung der<br />
Tätigkeit von weniger als vier Wochen<br />
führe nicht zu einer Unterbrechung der<br />
Auswärtstätigkeit.<br />
Im vorliegenden Fall erhielt ein<br />
selbstständiger Unternehmensberater<br />
Mehraufwendungen für die Verpflegung<br />
gemäß § 4 Abs. 5 Nr. 5 Satz 5 EStG bei<br />
seiner längerfristigen vorübergehenden<br />
Tätigkeit an derselben auswärtigen Tätigkeitsstätte<br />
nur für drei Monate als<br />
Betriebsausgaben. Der Argumentation,<br />
dass er einzelne aufeinander folgende<br />
Aufträge erledigt habe und dass die auswärtige<br />
Dienstreise jeweils durch Heimarbeitstage<br />
und kurzfristige Dienstreisen<br />
für andere Kunden unterbrochen<br />
worden sei, folgte der Bundesfinanzhof<br />
nicht. Eine ununterbrochene Vollzeittätigkeit<br />
sei nicht Voraussetzung für die<br />
steuerliche Anerkennung für die Verpflegungsmehraufwendungen.<br />
Aber weder<br />
kurzfristige Auswärtstätigkeiten<br />
noch die Arbeit im heimischen Büro<br />
seien eine relevante Unterbrechung der<br />
Auswärtstätigkeit.<br />
Eine solche Unterbrechung müsse<br />
im Regelfall vielmehr mindestens vier<br />
Wochen andauern. Dies entspricht auch<br />
der ab dem Jahr 2014 anwendbaren<br />
Neufassung des Gesetzes (§ 9 Abs. 4a<br />
Satz 7 EStG).<br />
Bundesfinanzhof, Urteil vom 28.2.<strong>2013</strong> – III R<br />
94/10<br />
„Übezimmer“ einer<br />
Musikerin<br />
Foto: mauritius-images<br />
Ein innerhalb der Wohnung gelegenes<br />
„Übezimmer“, das eine Musikerin<br />
zur Lagerung von Noten, Partituren,<br />
CDs und musikwissenschaftlicher<br />
Literatur und für die Erarbeitung, Einstudierung<br />
und Proben von Musikstücken<br />
nutzt, ist ein häusliches Arbeitszimmer.<br />
Die Musikerin erzielte Einkünfte aus<br />
selbstständiger Arbeit und machte die<br />
Kosten ihres „Übezimmers“ als Betriebsausgaben<br />
steuerlich geltend, die das Finanzamt<br />
ablehnte. Die Überprüfung<br />
durch den Bundesfinanzhof ergab, dass<br />
es sich bei einem solchen „Übezimmer“<br />
einer Musikerin um ein häusliches Arbeitszimmer<br />
im Sinne des § 4 Abs. 5 Satz<br />
1 Nr. 6b EStG handele. Insofern können<br />
Kosten in Höhe von 1 250 Euro bei der<br />
Musikerin steuerlich angesetzt werden,<br />
da für diese Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz<br />
zur Verfügung stehe.<br />
Ein häusliches Arbeitszimmer umfasse<br />
typischerweise büroartig eingerichtete<br />
Räume innerhalb der Wohnung.<br />
Zwar sei ein „Übezimmer“ einer<br />
Musikerin nicht büromäßig ausgestattet.<br />
Aber die Nutzung des „Übezimmers“<br />
komme der Nutzung eines „typischen“<br />
Arbeitszimmers durch Angehörige<br />
anderer Berufsgruppen gleich. Die<br />
Nutzung zur Lagerung von Noten sei<br />
mit der Lagerung von Akten vergleichbar.<br />
Zu gewichten sei dabei auch, dass<br />
das Einüben und Ausführen von Musikstücken<br />
eine geistige Auseinandersetzung<br />
mit der Partitur sowie der Darbietung<br />
der Stücke durch andere Künstler<br />
voraussetze. Diese geistige Auseinandersetzung<br />
sei mit derjenigen eines<br />
Hochschullehrers im Kern vergleichbar.<br />
Ein solches „Übezimmer“ sei dagegen<br />
nicht mit einem Tonstudio vergleichbar.<br />
Bundesfinanzhof, Urteil vom 10.10. 2012 –<br />
VIII R 44/10<br />
Ärztliche Leistungen<br />
Die Frage, ob die Tätigkeit eines ästhetisch-plastischen<br />
Chirurgen<br />
bei „Schönheitsoperationen“ als ärztliche<br />
Heilbehandlung anzusehen sei und<br />
damit zur Umsatzsteuerfreiheit gemäß<br />
§ 4 Nr. 14 UStG führe, hat zu einer<br />
Erörterung zwischen dem Bund und<br />
den obersten Finanzbehörden der Länder<br />
geführt. Dabei wurde beschlossen,<br />
dass es eine generelle Steuerbefreiung<br />
nicht gebe. Sobald kein therapeutisches<br />
Ziel im Vordergrund stehe, handele es<br />
sich um steuerpflichtige Umsätze. Der<br />
Unternehmer trage die objektive Beweislast<br />
dafür, dass das Hauptziel der<br />
Leistung der Schutz oder die Wiederherstellung<br />
der Gesundheit sei. Ein Indiz<br />
könne z.B. die regelmäßige Übernahme<br />
der Kosten durch die Krankenversicherung<br />
sein.<br />
Oberfinanzdirektion Frankfurt/Main, Rundverfügung<br />
vom 7.2.<strong>2013</strong> – S 7170 A – 69 – St 112<br />
Progressionsvorbehalt<br />
Der Progressionsvorbehalt gemäß<br />
§ 32 b Abs. 1 Nr. 2 EStG kann innerhalb<br />
eines Veranlagungszeitraums<br />
(eines Steuerjahres) auch dann eingreifen,<br />
wenn der Steuerpflichtige in einem<br />
Teil des Kalenderjahres unbeschränkt<br />
steuerpflichtig in Deutschland ist und<br />
im anderen Teil keine in Deutschland<br />
zu besteuernden Einkünfte anfallen.<br />
Der Kläger lebte bis 31.7. in Deutschland<br />
und erhielt Einkünfte als Angestellter<br />
aus nichtselbstständiger Tätigkeit.<br />
Seit 1.8. war er dann durch einen<br />
Umzug in der Schweiz nichtselbstständig<br />
tätig. Das Finanzamt berücksichtigte<br />
die in der Schweiz bezogenen Einkünfte<br />
des Klägers, die dort versteuert wurden,<br />
im Wege des Progressionsvorbehalts.<br />
Die hiergegen gerichtete Klage des<br />
Steuerpflichtigen wurde abgewiesen.<br />
Der Anwendung des Progressionsvorbehalts<br />
stehe auch nicht das Doppelbesteuerungsabkommen<br />
mit der Schweiz<br />
entgegen, da hier kein ausdrückliches<br />
Verbot gegen die Anwendung des Progressionsvorbehalts<br />
enthalten sei.<br />
Finanzgericht Baden-Württemberg, Urteil<br />
vom 21.3.2012 – 4 K 4095/10, rechtskräftig<br />
Birgit Ufermann
Ausschreibung „Wissenschaftsstiftung des Jahres“<br />
Die Deutsche Universitätsstiftung und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung<br />
des bürgerschaftlichen Engagements loben gemeinschaftlich einen Preis für die<br />
Wissenschaftsstiftung<br />
des Jahres<br />
aus. Der Preis ist mit Euro 10.000 dotiert. Er wird je zur Hälfte von der<br />
Deutschen Universitätsstiftung und der Dr. Jürgen Rembold Stiftung getragen.<br />
Hinter den nahezu 3.000 Wissenschaftsstiftungen in Deutschland stehen vielfach<br />
Stifter persönlichkeiten, die aufgrund von Dankbarkeit, Wissens- und <strong>Forschung</strong>sdrang,<br />
erkanntem Förderbedarf oder philanthropischen Motiven eine Stiftung ins<br />
Leben gerufen haben.<br />
Mit dem Preis „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit<br />
auf das Thema Wissenschaftsstiftungen gelenkt werden. Die öffentliche Würdigung<br />
und Hervorhebung der Wissenschafts stiftung soll als „Best-practice“-Beispiel dienen,<br />
motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren<br />
wirken und zur Nachahmung und Gründung weiterer Stiftungen anregen.<br />
Die Jury besteht aus dem Präsidium der Deutschen Universitätsstiftung und<br />
dem Vorstand der Dr. Jürgen Rembold Stiftung.<br />
Der Preis wird erstmals auf der Gala der Deutschen Wissenschaft<br />
am 24. März 2014 in Frankfurt vergeben.<br />
Vorschläge mit Begründung können bis zum<br />
30.11.<strong>2013</strong><br />
bei der Deutschen Universitätsstiftung<br />
zu Händen<br />
Frau Cornelia Kliment<br />
Rheinallee 18-20<br />
53173 Bonn<br />
Tel.: 0228/90266-43<br />
Fax: 0228/90266-97<br />
kliment@deutsche-universitaetsstiftung.de<br />
eingereicht werden.
658 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
„ Wer nichts tut,<br />
sündigt nicht“<br />
Warum wir das tun, was wir<br />
immer tun<br />
| HANNO B ECK | Menschen tun am liebsten<br />
das, was sie gewöhnt sind, ohne es zu hinterfragen.<br />
Zwar vereinfacht es das Leben, blockiert aber wichtige Veränderungen<br />
und die Wahrnehmung besserer Optionen.<br />
Es ist jedes Semester das<br />
gleiche Ritual: Die Studenten<br />
wählen in der ersten<br />
Vorlesung des Semesters einen<br />
Platz – und sitzen dort<br />
mehr oder weniger das gesamte<br />
Semester. Auch wenn<br />
genügend Plätze frei sind –<br />
man sitzt immer dort, wo<br />
man sich zufällig in der ersten<br />
Vorlesung hingesetzt hat.<br />
Diese Sitzplatzwahl der Studenten<br />
ist ein schönes Beispiel<br />
für das, was Psychologen<br />
als „Status quo bias“ bezeichnen<br />
– Menschen wollen,<br />
dass die Dinge so bleiben,<br />
wie sie sind, und sie<br />
sperren sich gegen Veränderungen.<br />
Können wir wählen<br />
zwischen dem bestehenden<br />
Zustand und einer Veränderung,<br />
so bevorzugen wir den<br />
bestehenden Zustand, den so<br />
genannten Status quo. Will<br />
heißen: Die Studenten setzen<br />
sich dorthin, wo sie immer<br />
sitzen nur, weil sie da immer<br />
sitzen.<br />
AUTOR<br />
Hanno Beck ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der<br />
Hochschule Pforzheim, seine <strong>Forschung</strong>sgebiete sind u.a.<br />
verhaltenswissenschaftliche Ökonomik (Behavioral Economics),<br />
Medienökonomik, Finanzmärkte und Staatsverschuldung.<br />
Abneigung gegen das<br />
Neue<br />
Unsere Abneigung gegen Veränderungen<br />
ist in der psychologischen<br />
Literatur gut dokumentiert<br />
– Versuchspersonen<br />
bevorzugen in Experimenten<br />
häufig den bestehenden Zustand<br />
und entscheiden sich<br />
gegen Veränderungen. Diese<br />
Abneigung gegen das Neue<br />
dominiert auch unserem Alltag:<br />
wir wechseln nicht den<br />
Mobilfunkanbieter, die Bank,<br />
den Lieferanten von Wasser<br />
oder Strom, wir wählen immer<br />
das gleiche Stamm-Menü,<br />
bezahlen weiter unnötige<br />
Abonnements und tragen die<br />
gleiche Mode. Der Mensch<br />
ist ein Gewohnheitstier, er<br />
will, dass die Dinge so bleiben,<br />
wie sie sind, und er<br />
sträubt sich gegen Veränderungen.<br />
Egal, ob das sinnvoll<br />
ist oder nicht – das geht so<br />
weit, dass wir an Gewohnheiten<br />
festhalten, auch wenn<br />
sie sinnlos werden. In Unternehmen,<br />
Behörden und Verwaltungen<br />
gibt es eine Chiffre<br />
dafür: Das haben wir immer<br />
schon so gemacht.<br />
Psychologische<br />
Hygiene<br />
Warum lehnen wir das Neue<br />
ab, warum wollen wir so bleiben,<br />
wie wir sind? Die <strong>Forschung</strong><br />
bietet mehrere Erklärungsansätze:<br />
Zum einen, so<br />
die Idee, fühlen sich Menschen<br />
durch einmal getroffene<br />
Entscheidungen gebunden<br />
– würde man den Lieferanten<br />
wechseln, die Strategie oder<br />
Überzeugung, müsste man<br />
sich und seinem persönlichen<br />
Umfeld eingestehen, dass<br />
man einen Fehler gemacht<br />
hat. Damit wird der Status<br />
quo bias auch zu einem Akt<br />
der psychologischen Hygiene:<br />
man hält an einer Entscheidung<br />
fest, um mit sich<br />
selbst im Reinen zu sein. Ein<br />
Unternehmenschef kann<br />
nicht die Notbremse ziehen,<br />
wenn sein Projekt aus dem<br />
Ruder läuft – er würde sein<br />
Gesicht verlieren. Das könnte<br />
beispielsweise erklären,<br />
warum man bei Großbauprojekten<br />
wie Stuttgart 21 oder<br />
der Elbphilharmonie nicht<br />
einfach aussteigt, obwohl eine<br />
Einstellung die günstigere<br />
Variante sein könnte.<br />
Omission bias<br />
Eine weitere Erklärung für<br />
den Status quo bias könnte<br />
der sogenannte Omission bias<br />
sein: Einen bestehenden<br />
Zustand zu ändern, erfordert<br />
eine aktive Handlung – belässt<br />
man hingegen alles so,<br />
wie es ist, muss man nichts<br />
tun. Letzteres empfinden<br />
Menschen offenbar als nicht<br />
so schwerwiegend. Ein Beispiel<br />
macht diese Idee deutlich:<br />
Wenn Eltern die Wahl<br />
haben, ihre Kinder einem Risiko<br />
einer tödlichen Infektion<br />
von 10 zu 10 000 auszusetzen<br />
oder aber ihren Kindern<br />
eine Impfung gegen diese<br />
Infektion zu geben, bei der<br />
ein Risiko von fünf zu 10 000<br />
besteht, an der Infektion zu<br />
erkranken, entscheiden sie<br />
sich gegen die Impfung, obwohl<br />
diese das Risiko der Infektion<br />
senkt. Warum, ist intuitiv<br />
klar: Die Impfung wirkt<br />
auf die Eltern, als hätten sie<br />
aktiv ihr Kind in Gefahr gebracht.<br />
Wer alles so lässt, wie<br />
es ist, kann sich leichter der<br />
Illusion hingeben, dass er<br />
nicht schuld hat an allem,<br />
was schief geht. Dass eine<br />
Unterlassung letztlich ebenfalls<br />
eine aktive Handlung ist,<br />
kehren wir gerne unter den<br />
Teppich des ungestörten Gewissens.<br />
Wir lassen die Dinge<br />
also so, wie sie sind, weil es<br />
einfacher ist, nichts zu tun –<br />
wer nichts tut, sündigt nicht.<br />
Teuer und gefährlich<br />
Unsere Leidenschaft für den<br />
bestehenden Zustand kann<br />
also teuer und gefährlich<br />
werden: Wir verpassen neue<br />
Gelegenheiten und günstigere<br />
Angebote, halten zu lange<br />
an Fehlentscheidungen fest<br />
und gefährden uns und diejenigen,<br />
die wir lieben, indem<br />
wir untätig bleiben. Kurzum<br />
– der Status quo bias kann<br />
teure bis verhängnisvolle Folgen<br />
haben, die beispielsweise<br />
auch bei der privaten Geldanlage<br />
gut dokumentiert<br />
sind. Dieser Befund könnte<br />
die ablehnende Haltung gegenüber<br />
neuen Lehr- und<br />
<strong>Forschung</strong>smethoden oder<br />
Hochschulreformen erklären:<br />
sie haben mit Akzeptanzproblemen<br />
zu kämpfen,<br />
weil sie neu sind.<br />
Aber ganz so negativ<br />
kann man unsere „Ich will so
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 659<br />
ger Freiräume man hat, umso<br />
weniger kommt man in die<br />
Verlegenheit, neue Dinge,<br />
Ideen oder Herausforderungen<br />
anzunehmen. Das immer<br />
enger werdende Korsett von<br />
Vorschriften, Akkreditierungen<br />
und Reglementierungen<br />
kann rasch zur Ausrede werden<br />
für jegliche Verweigerung<br />
neuen Dingen gegenüber.<br />
Dafür haben wir nun<br />
wirklich nicht die Zeit und<br />
Mittel, übersetzt sich das<br />
dann.<br />
Foto: mauritius-images<br />
bleiben wie ich bin“-Haltung<br />
nicht abtun: <strong>Forschung</strong>en<br />
zeigen, dass Menschen umso<br />
eher dazu neigen, beim Bewährten<br />
zu bleiben, je komplexer<br />
eine Entscheidungssituation<br />
ist – und das vielleicht<br />
aus gutem Grund. Statt<br />
eine komplizierte Situation<br />
aufwendig zu durchdenken<br />
und zu entscheiden, bleibt<br />
man beim Altbewährten,<br />
eben weil es sich bewährt<br />
hat. Einfacher gesagt: never<br />
change a winning team. In<br />
unsicheren, komplexen Situationen,<br />
die rasch entschieden<br />
werden müssen, kann<br />
die Entscheidung für den Status<br />
quo clever sein: Bevor<br />
man einen Fehler macht,<br />
bleibt man bei dem, was immer<br />
funktioniert hat. In der<br />
<strong>Forschung</strong> beispielsweise<br />
kann der Status quo bias ein<br />
Schutz gegen einen zu häufigen<br />
Paradigmenwechsel sein:<br />
Neue <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
werden im Geiste des Status<br />
quo bias zunächst vehement<br />
abgelehnt, erst wenn sie hinreichend<br />
ausführlich überprüft<br />
und dokumentiert worden<br />
sind, können sie herrschende<br />
Theorien und Paradigmen<br />
ablösen. Damit ist gesichert,<br />
dass nur gut überprüfte<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
sich durchsetzen.<br />
Die mittlerweile immer<br />
weiter schrumpfenden Freiräume<br />
für Forscher und <strong>Lehre</strong>nde<br />
kommen vordergründig<br />
dieser Neigung zum „Das<br />
haben wir immer schon so<br />
gemacht“ entgegen – je weni-<br />
LITERATURTIPPS<br />
Neue Wege<br />
Auf der anderen Seite kann<br />
gerade der immer weiter<br />
schrumpfende Spielraum an<br />
den Hochschulen die Beschäftigten<br />
in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> dazu nötigen, neue<br />
Wege zu gehen und Altbewährtes<br />
hinter sich zu lassen.<br />
Und je schneller sich die<br />
Hochschullandschaft ändert,<br />
umso eher muss man bereit<br />
sein, dieser Änderung zu begegnen<br />
und alte liebgewonnene<br />
Gewohnheiten oder<br />
Strategien hinter sich zu lassen.<br />
Umso wichtiger wird angesichts<br />
dieser Überlegungen<br />
die Frage danach, wie man<br />
dem Status quo bias entkommen<br />
kann – wie sprengt man<br />
die Fesseln der Gewohnheit?<br />
So etwas erfordert Übung,<br />
und Übung erlangt man<br />
durch stetiges Wiederholen.<br />
So kann man damit beginnen,<br />
im alltäglichen Leben<br />
immer wieder etwas zu ändern,<br />
Kleinigkeiten, Gewohnheiten<br />
– man nimmt ein<br />
anderes Stammessen, wechselt<br />
die Marke, probiert einmal<br />
ein neues Kleidungsstück<br />
aus – lauter kleine, alltägliche<br />
Siege gegen unsere Angewohnheit,<br />
sich zu rasch etwas<br />
anzugewöhnen. Bisweilen<br />
wird aus der neuen Erfahrung<br />
auch eine neue, bessere<br />
Angewohnheit, und langfristig<br />
lernt man, dass Veränderung<br />
gar nicht so schlimm<br />
sein muss – eine gute Voraussetzung,<br />
auch größere Dinge<br />
anzugehen und zu ändern.<br />
Hanno Beck: Geld denkt nicht. Wie wir in Gelddingen<br />
einen klaren Kopf behalten. Hanser Verlag,<br />
2012.<br />
Hanno Beck: Die Logik des Irrtums. Wie uns das<br />
Gehirn täglich ein Schnippchen schlägt. Frankfurter<br />
Allgemeine Buch im F.A.Z.-Institut, März 2008
660 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
Theologie<br />
PD Dr. theol. Roderich<br />
Barth, Universität Gießen,<br />
wurde zum Universitätsprofessor<br />
für Systematische<br />
Theologie/Ethik ernannt.<br />
PD Dr. Jürgen Bründl, Universität<br />
Würzburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität Bamberg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Fundamentaltheologie<br />
und Dogmatik erhalten.<br />
PD Dr. Christine Büchner,<br />
Universität Frankfurt am<br />
Main, hat einen Ruf an die<br />
Universität Hamburg auf eine<br />
W3-Professur für Katholische<br />
Theologie erhalten.<br />
Dr. Hans-Georg Gradl, Universität<br />
München, habilitierte<br />
sich in dem Fach Neutestamentliche<br />
Exegese und hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Trier auf eine W3-Professur<br />
für Exegese des Neuen Testaments<br />
angenommen.<br />
Dr. theol. David Käbisch,<br />
Universität Marburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Praktische<br />
Theologie und hat<br />
zum 1. Oktober <strong>2013</strong> einen<br />
Ruf an die Universität Frankfurt<br />
am Main auf eine W2-<br />
Professur für Religionspädagogik<br />
und die Didaktik des<br />
Evangelischen Religionsunterrichts<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Charlotte Köckert,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Erlangen-Nürnberg auf eine<br />
W3-Professur für Ältere Kirchengeschichte<br />
angenommen.<br />
Philosophie und<br />
Geschichte<br />
Prof. Dr. Thomas Maissen,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
den Ruf als Direktor des<br />
Deutschen Historischen Instituts<br />
Paris/Frankreich angenommen.<br />
Dr. Dirk Paul Mielke, Universität<br />
Münster, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Ur- und Frühgeschichte erteilt.<br />
Prof. Dr. Benedikt Stuchtey,<br />
Deutsches Historisches Institut<br />
London/Großbritannien,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Marburg auf eine W3-<br />
Professur für Neueste Geschichte<br />
(19./20. Jh.) angenommen.<br />
Gesellschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Andreas Anter,<br />
Universität Leipzig, hat einen<br />
Ruf an die Universität Erfurt<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Politische Bildung angenommen.<br />
Frances S. Chen, Ph.D., Universität<br />
Freiburg, hat einen<br />
Ruf an die University of British<br />
Columbia/Kanada auf<br />
eine Professur für Health<br />
Psychology erhalten.<br />
Prof. Dr. Birgit Eickelmann,<br />
Universität Paderborn, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Bonn auf eine W3-Professur<br />
für Bildungswissenschaften<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Johannes Giesecke,<br />
Universität Bamberg, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine W3-Professur<br />
sowie einen weiteren<br />
Ruf an die Humboldt-Universität<br />
zu Berlin auf eine<br />
W3-Professur für Empirische<br />
Sozialforschung erhalten und<br />
den Ruf an die Humboldt-<br />
Universität zu Berlin angenommen.<br />
Prof. Dr. Peter Graeff, Universität<br />
der Bundeswehr<br />
München, hat einen Ruf an<br />
die Universität zu Kiel auf<br />
eine W3-Professur für Soziologie<br />
erhalten.<br />
Dr. Martina Knörzer, Pädagogische<br />
Hochschule Ludwigsburg,<br />
hat einen Ruf an<br />
die Universität Bamberg auf<br />
eine W2-Professur für Didaktik<br />
der Grundschule abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Clemens Kroneberg,<br />
Universität Mannheim,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Bamberg auf eine W3-<br />
Professur für Soziologie, insbesondere<br />
Soziologische-<br />
Theorie, erhalten.<br />
PD Dr. Robert Kumsta, Universität<br />
Freiburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität zu Lübeck<br />
auf eine Professur für<br />
Life-Span Psychologie sowie<br />
einen weiteren Ruf an die<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
auf den Lehrstuhl für Genetische<br />
Psychologie erhalten.<br />
Prof. Dr. Tanja Michael, Universität<br />
des Saarlandes, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Bamberg auf eine W3-Professur<br />
für Klinische Psychologie<br />
erhalten.<br />
Dr. Steffi Pohl, Universität<br />
Bamberg, hat einen Ruf an<br />
die Universität Bamberg auf<br />
eine W1-Professur für Empirische<br />
Bildungsforschung,<br />
Erziehungswissenschaft oder<br />
Psychologie, erhalten.<br />
Prof. Dr. Carsten Reinhardt,<br />
Universität Bielefeld, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Freiburg auf eine Professur<br />
für Science and Technology<br />
Studies erhalten.<br />
Dr. Ariadna Ripoll Servent,<br />
Universität Wien/Österreich,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Bamberg auf eine W1-<br />
Professur für Politikwissenschaft<br />
erhalten.<br />
Dr. phil. Encarnación Gutiérrez<br />
Rodríguez, University<br />
of Manchester, hat einen Ruf<br />
an die Universität Gießen<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Soziologie mit dem Schwerpunkt<br />
Allgemeine Soziologie<br />
angenommen.<br />
Dr. Martin Rothland, Universität<br />
Münster, hat einen<br />
Ruf an die Universität Siegen<br />
auf eine Professur für Erziehungswissenschaft,<br />
Schwerpunkt<br />
Schulpädagogik, angenommen.<br />
Dr. Steffen Schindler, Universität<br />
Hannover, hat einen<br />
Ruf an die Universität Bamberg<br />
auf eine W1-Professur<br />
für Soziologie mit Schwerpunkt<br />
Bildung und Arbeit im<br />
Lebensverlauf erhalten.<br />
Prof. Dr. Susann Seeber,<br />
Universität Göttingen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Bamberg auf eine W3-Professur<br />
für Wirtschaftspädagogik<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Eveline Wittmann,<br />
Universität Bamberg, hat einen<br />
Ruf an die Technische<br />
Universität Dresden auf eine<br />
W2-Professur für Gesundheit<br />
und Pflege/Berufliche Didaktik<br />
abgelehnt.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 661<br />
Philologie und<br />
Kulturwissenschaften<br />
Prof. Dr. Lale Behzadi, Universität<br />
Bamberg, hat einen<br />
Ruf an die Freie Universität<br />
Berlin auf eine W3-Professur<br />
für Arabistik erhalten.<br />
Dr. Eva Blome, Universität<br />
Konstanz, hat einen Ruf an<br />
die Universität Greifswald<br />
auf eine Junior-Professur für<br />
Gender Studies angenommen.<br />
Dr. Alexander J. Cvetko,<br />
Akademischer Rat, Universität<br />
Siegen, hat einen Ruf an<br />
die Universität Münster auf<br />
eine W2-Professur für Musikpädagogik<br />
abgelehnt und<br />
einen Ruf an die Staatliche<br />
Hochschule für Musik Trossingen<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Musikpädagogik angenommen.<br />
PD Dr. phil. Kirsten von Hagen,<br />
Universität Mannheim,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Gießen auf eine W2-<br />
Professur für Romanische Literatur-<br />
und Kulturwissenschaft<br />
erhalten.<br />
Dr. phil. habil. Markus Hartmann,<br />
Universität Würzburg,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fachgebiet Vergleichende<br />
Indogermanische Sprachwissenschaft<br />
erteilt.<br />
Dr. phil. habil. Olaf Hoos,<br />
Akademischer Rat, Universität<br />
Würzburg, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />
Sportwissenschaft mit<br />
Schwerpunkt Trainingswissenschaft<br />
und Sportbiologie<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Sabine Kienitz,<br />
Universität Hamburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Würzburg auf eine W3-Pro-<br />
fessur für Europäische Ethnologie/Volkskunde<br />
erhalten.<br />
Jun.-Prof. Dr. Jens Knigge,<br />
Staatliche Hochschule für<br />
Musik und Darstellende<br />
Kunst Stuttgart, hat einen<br />
Ruf an die Universität Erfurt<br />
auf eine W2-Professur für<br />
Musikdidaktik/Künstlerische<br />
Praxis in der Musik angenommen.<br />
Jun.-Prof. Dr. Uwe Küchler,<br />
Universität Bonn, hat einen<br />
Ruf an die Universität Bielefeld<br />
auf eine Junior-Professur<br />
für Fachdidaktik Englisch<br />
abgelehnt.<br />
Dr. Michael Staiger, Pädagogische<br />
Hochschule Freiburg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
zu Köln auf eine W2-<br />
Professur für Literaturwissenschaft<br />
des Deutschen und<br />
ihre Didaktik erhalten.<br />
Prof. Dr. Dr. Russell West-<br />
Pavlov, Universität Pretoria/<br />
Südafrika, hat einen Ruf an<br />
die Universität Tübingen auf<br />
eine W3-Professur für Anglistik<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Anglophone Literatures and<br />
Cultures angenommen.<br />
Dr. Georg Wink, Freie Universität<br />
Berlin, hat einen Ruf<br />
an die Universität Kopenhagen/Dänemark<br />
auf eine Stelle<br />
als Associate Professor für<br />
Brazilian Studies angenommen.<br />
Prof. Dr. Christiane Witthöft,<br />
Universität zu Kiel, hat einen<br />
Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg<br />
auf eine W3-<br />
Professur für Germanische<br />
und Deutsche Philologie angenommen.<br />
Prof. Dr. Clemens Wöllner,<br />
Universität Bremen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
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662 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Hamburg auf eine W2-Professur<br />
für Systematische Musikwissenschaft<br />
angenommen.<br />
Rechtswissenschaft<br />
Prof. Dr. Jörg Fedtke, Tulane<br />
Law School New Orleans/<br />
USA, hat einen Ruf an die<br />
Universität Passau auf eine<br />
W3-Professur für Common<br />
Law erhalten.<br />
PD Dr. Michael Kubiciel,<br />
Universität Regensburg, zur<br />
Zeit Lehrstuhlvertreter an<br />
der Universität zu Köln, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
zu Köln auf einen Lehrstuhl<br />
für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />
(W3) angenommen.<br />
Prof. Dr. Michael Pawlik,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
zum Universitätsprofessor<br />
für Strafrecht und Strafprozessrecht<br />
ernannt.<br />
Prof. Dr. Thomas Riehm,<br />
Universität Marburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Passau auf eine W3-Professur<br />
für Bürgerliches Recht<br />
und Zivilverfahrensrecht erhalten.<br />
PD Dr. Marcus Schladebach,<br />
LL.M., Universität<br />
Augsburg (zur Zeit Vertretungsprofessur<br />
Universität zu<br />
Kiel), habilitierte sich, und es<br />
wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für die Fächer Öffentliches<br />
Recht, Europarecht, Völkerrecht<br />
und Luft- und Weltraumrecht<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Rainer<br />
Wernsmann, Universität<br />
Passau, hat einen Ruf an die<br />
Universität Trier auf eine<br />
W3-Professur für Öffentliches<br />
Recht, Deutsches und<br />
Interantionales Finanz- und<br />
Steuerrecht, erhalten.<br />
Prof. Dr. Daniela Winkler,<br />
Universität Tübingen/Bayreuth,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität zu Köln auf eine<br />
W2-Professur für Öffentliches<br />
Recht erhalten.<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
PD Dr. Sascha Albers, Universität<br />
zu Köln, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Betriebswirtschaftslehre erteilt.<br />
Er hat einen Ruf an die<br />
University of Southern Denmark<br />
auf eine Professur für<br />
Business Studies angenommen.<br />
FAQ KARRIERE<br />
Prof. Dr. Maike Andresen,<br />
Universität Bamberg, hat einen<br />
Ruf an die Technische<br />
Universität Kaiserslautern<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Betriebswirtschaftslehre: Personalmanagement<br />
und Organisation<br />
erhalten.<br />
Dr. Silke Anger, Deutsches<br />
Institut für Wirtschaftsforschung<br />
Berlin, hat einen Ruf<br />
an die Universität Bamberg<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />
Bildungsökonomik,<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Alexander Brem,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an das St.<br />
Mary’s College of California,<br />
San Francisco/USA auf eine<br />
Professur für Technologieund<br />
Innovationsmanagement<br />
erhalten.<br />
Dr. Petra Dickel, Strategieund<br />
Innovationsberatung<br />
Kiel, hat einen Ruf an die<br />
Universität zu Kiel auf eine<br />
Wer kann ein <strong>Forschung</strong>ssemester<br />
beantragen?<br />
In den landeshochschulrechtlichen Vorgaben ist niedergelegt,<br />
dass Hochschullehrer auf begrenzte Zeit für Aufgaben<br />
der <strong>Forschung</strong> in ihrem Fach von anderen Aufgaben<br />
ganz oder teilweise freigestellt werden können. Umstritten<br />
ist, ob auch Juniorprofessoren die Berechtigung<br />
zur Beantragung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters haben. Dies<br />
wird jedoch dort zu verneinen sein, wo der Landesgesetzgeber<br />
terminologisch zwischen Professoren und<br />
Juniorprofessoren differenziert und lediglich Professoren<br />
– und nicht den Hochschullehrern – die Möglichkeit<br />
eines <strong>Forschung</strong>ssemesters einräumt. Während des <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />
muss eine ordnungsgemäße Vertretung<br />
der Aufgaben des Hochschullehrers in der <strong>Lehre</strong> gewährleistet<br />
sein. Um ein <strong>Forschung</strong>ssemester zu beantragen,<br />
muss als weiteres Tatbestandsmerkmal die Voraussetzung<br />
einer bestimmten Wartefrist, innerhalb der kontinuierlich<br />
ein Lehrangebot erbracht worden sein muss, erfüllt sein.<br />
In vielen Hochschulgesetzen beträgt diese Wartefrist acht<br />
Semester, einige Hochschulgesetze operieren aber auch<br />
mit kürzeren Wartefristen oder mit dem Terminus „angemessene<br />
Zeitabstände“. Über den Antrag für ein <strong>Forschung</strong>ssemester<br />
entscheidet letztlich die Hochschulleitung<br />
– in der Regel auch aufgrund eines Votums des<br />
Fachbereiches. Der Hochschullehrer hat keinen durchsetzbaren<br />
Anspruch, nach der verstrichenen Wartezeit<br />
sogleich ein <strong>Forschung</strong>ssemester zu erhalten. Ihm steht<br />
lediglich ein Anspruch auf ermessensfehlerfreie Entscheidung<br />
der Hochschulleitung über den Antrag zu.<br />
Ulrike Preißler<br />
Junior-Professur für Entrepreneuership<br />
angenommen.<br />
Dr. Andreas König, Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Passau auf eine W3-Professur<br />
für Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Technologie,<br />
Innovation und Entrepreneurship<br />
angenommen.<br />
Dr. Guido Schwerdt, Leibniz-Institut<br />
für Wirtschaftsforschung,<br />
Universität München,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Siegen auf eine<br />
Professur für Volkswirtschaftslehre<br />
mit dem<br />
Schwerpunkt Mikroökonomik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Nora Szech, Universität<br />
Bamberg, hat Rufe<br />
an die Universität Konstanz<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />
Mikroökonomische<br />
Theorie, an die Universität<br />
Bonn auf eine W2- Professur<br />
für Volkswirtschaftslehre,<br />
Angewandte Mikroökonomik<br />
sowie an das Karlsruher<br />
Institut für Technologie<br />
(KIT) auf eine W3-Professur<br />
für Politische Ökonomie erhalten<br />
und den Ruf an das<br />
KIT angenommen.<br />
Mathematik,<br />
Physik und<br />
Informatik<br />
Dr.-Ing. Sven Apel, Universität<br />
Passau, hat einen Ruf der<br />
Universität Passau auf eine<br />
W3-Heisenberg-Professur für<br />
Informatik mit Schwerpunkt<br />
Softwareproduktlinien angenommen.<br />
Dr. Serkan Ateş, Center for<br />
Nanoscale Science and Technology<br />
Gaithersburg/USA,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine Junior-Professur<br />
für Experimental<br />
Atomic and Molecular<br />
Physics, with a Focus on<br />
Quantum Optics and Quan-
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />
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Studienreise vom 13. bis 24. Okt. <strong>2013</strong> Studienreise vom 14. bis 21. Nov. <strong>2013</strong><br />
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der großartigsten Zeugnisse antiker Architektur und Kunst Europas.<br />
Reiche Römer bauten ihre Villen in Pompeji, und Capri war Feriendomizil<br />
und Wohnsitz römischer Kaiser. In herrlicher Lage über dem Meer thronen<br />
die Orte Amalfi, Positano und Ravello, die von der Amalfitana, einer<br />
der spektakulärsten Küstenstraßen Italiens, miteinander verbunden werden.<br />
Ausgehend von der Halbinsel von Sorrent genießen Sie auf dieser<br />
Studienreise den Reiz der traumhaften Küstenlandschaften, bewundern<br />
das Erbe vergangener Kulturen und besuchen das königliche Neapel.<br />
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namhaften Fluggesellschaft<br />
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Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Sat-TV und Telefon<br />
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen<br />
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />
Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.644,–<br />
Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.515,–<br />
Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.656,–<br />
Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />
München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.658,–<br />
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .369,–<br />
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An einem Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident, einem Schauplatz<br />
biblischer und antiker Geschichte, liegen in faszinierender Landschaft die<br />
Wurzeln unserer abendländischen Kultur. Auf dieser 8-tägigen Studien -<br />
reise entdecken Sie das reiche Erbe, das Griechen, Römer und Nabatäer,<br />
Juden, Christen und Moslems über Jahrtausende prägten. Sie sehen die<br />
antiken Ruinen von Gerasa und Pella, erkunden die frühislamische Welt<br />
orientalischer Wüstenschlösser und fahren auf den Berg Nebo, wo das<br />
Grab des Propheten Moses vermutet wird. Ein besonderes Erlebnis ist der<br />
Besuch der Felsenstadt Petra, der alten Hauptstadt der Nabatäer.<br />
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Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC<br />
Halbpension mit Frühstück und Abendessen<br />
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Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />
Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.399,–<br />
Bahnanreise 2. Kl. im IC/ECE<br />
ab allen deutschen Bahnhöfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .85,–<br />
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Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen<br />
für: Golf von Neapel Jordanien<br />
Name Vorname Datum<br />
Straße PLZ/Ort Unterschrift<br />
Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />
Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.
664 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
tum Photonic Devices, erhalten.<br />
Dr. Monika Fleischer, Universität<br />
Tübingen, hat einen<br />
Ruf der Universität Tübingen<br />
auf eine Junior-Professur (tenure<br />
track W3) für Nanostrukturierung<br />
für die Nano-<br />
Optik angenommen.<br />
Prof. Dr. Jens Förstner, Universität<br />
Paderborn, hat einen<br />
Ruf an das Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT) auf<br />
eine W3-Professur für Theoretische<br />
Festkörperphysik<br />
abgelehnt und einen Ruf an<br />
die Universität Paderborn<br />
auf eine W3- Professur für<br />
Theoretische Elektrotechnik<br />
angenommen.<br />
Dr. Thiemo Gruber, Universität<br />
Kassel, hat einen Ruf an<br />
die Universität Bamberg auf<br />
eine W1-Professur für Angewandte<br />
Informatik, insbesondere<br />
Smart Environments,<br />
abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Hammer,<br />
Universität Bonn, hat<br />
einen Ruf an die Technische<br />
Universität Darmstadt auf eine<br />
EMMI Professur für<br />
Theoretische Kernphysik angenommen.<br />
Dr. rer. nat. Alfred Hucht,<br />
Universität Duisburg-Essen,<br />
habilitierte sich, und es wurde<br />
ihm die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Theoretische Physik<br />
erteilt.<br />
Dr. Holger Lange, Columbia<br />
University New York/USA,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine Junior-Professur<br />
für Investigation<br />
of Ultrafast Electronic<br />
Processes of Nanoscopic<br />
Systems with Femtosecond<br />
Laser Spectroscopy erhalten.<br />
PD Dr. rer. nat. Andreas<br />
Lehrach, <strong>Forschung</strong>szentrum<br />
Jülich GmbH, wurde zum<br />
Universitätsprofessor für<br />
Physik der Teilchenbeschleuniger<br />
an der RWTH Aachen<br />
ernannt.<br />
Prof. Dr.-Ing. Alke Martens,<br />
Pädagogische Hochschule<br />
Schwäbisch Gmünd, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Rostock auf eine W2-Professur<br />
für Praktische Informatik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Christian D. Ott,<br />
California Institute of Technology,<br />
Pasadena/USA, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Heidelberg auf eine W3-Professur<br />
für Theoretische Astrophysik<br />
erhalten.<br />
Dr. Isabella Peters, Universität<br />
Düsseldorf, hat einen Ruf<br />
an die Universität zu Kiel auf<br />
eine W2-Professur für Web<br />
Science erhalten. Die Professur<br />
ist auf sechs Jahre befristet.<br />
Jun.-Prof. Dr. Ansgar Scherp,<br />
Universität Mannheim, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
zu Kiel auf eine W2-Professur<br />
für Knowledge Discovery<br />
erhalten. Die Professur ist<br />
auf sechs Jahre befristet.<br />
Prof. Dr. rer. nat. Martin<br />
Schlather, Universität<br />
Mannheim, hat einen Ruf an<br />
die Universität Gießen auf<br />
eine W3-Professur für Mathematik<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Stochastik erhalten.<br />
PD Dr. Cyrill Stachniss, Universität<br />
Freiburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität Bonn<br />
auf eine Professur für Photogrammetrie<br />
erhalten.<br />
Dr. Nils Urbach, Universität<br />
Bayreuth, wurde zum Universitätsprofessor<br />
für Wirtschaftsinformatik<br />
und Strategisches<br />
IT-Management ernannt.<br />
Dr. Diedrich Wolter, Universität<br />
Bremen, hat einen Ruf<br />
an die Universität Bamberg<br />
auf eine W1-Professur für<br />
Angewandte Informatik, insbesondere<br />
Smart Environments,<br />
erhalten.<br />
DREI FRAGEN AN:<br />
Professor Dr. Sarah Weigelt,<br />
Juniorprofessorin für Entwicklungsneuropsychologie<br />
am Institut für<br />
Psychologie der Universität Bochum,<br />
gefördert durch die Daimler und Benz<br />
Stiftung<br />
Sie erforschen, wie wir die Welt erkennen. Welche neuen<br />
Erkenntnisse versprechen Sie sich?<br />
Wir Menschen nehmen die Welt vor allem mit den Augen<br />
wahr. Im Bruchteil einer Sekunde sehen wir nicht<br />
nur einfach Linien und Farben, sondern erfassen Objekte<br />
und ganze Szenen und erkennen selbst feinste Nuancen<br />
im Gesichtsausdruck unserer Mitmenschen. Mit meiner<br />
<strong>Forschung</strong> möchte ich zu einem besseren Verständnis der<br />
menschlichen Wahrnehmung, speziell ihrer Entwicklung<br />
von der Kindheit zum Erwachsenenalter, beitragen.<br />
Durch die Integration von Wahrnehmungsexperimenten<br />
und hirnbildgebenden Verfahren wie der funktionellen<br />
Magnetresonanztomographie verspreche ich mir umfassende<br />
neue Erkenntnisse über Gehirn und Verhalten.<br />
Sie beschäftigen sich auch mit der Wahrnehmung von<br />
Kindern im Vergleich zu Erwachsenen. Was fällt dabei<br />
auf?<br />
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen oder, genauer<br />
gesagt, mit einem anderen Gehirn, nämlich einem, das<br />
sich noch entwickelt. In einer aktuellen Studie konnten<br />
wir zum Beispiel zeigen, dass sich das Gedächtnis für Gesichter,<br />
welches zentral ist für unsere zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, bis ins Erwachsenenalter entwickelt<br />
(unser Gedächtnis für andere visuelle Objekte, zum Beispiel<br />
Autos, jedoch nicht). Entsprechend sehen wir eine<br />
späte Reifung der gesichterverarbeitenden Hirnregionen.<br />
Kinder können Gesichter also noch nicht so gut auseinanderhalten<br />
wie Erwachsene. Noch schwerer fällt dies<br />
allerdings Kindern mit Autismus – sie haben darüber hinaus<br />
Schwierigkeiten, menschliche Körper zu unterscheiden,<br />
und nehmen so die Welt mit nochmal anderen<br />
Augen wahr.<br />
Welchen Einfluss hat die Reizüberflutung durch die Medien<br />
auf unsere Wahrnehmung?<br />
Der Einfluss zeigt sich vor allem bei Aufmerksamkeitsprozessen<br />
– und zwar in beiden Richtungen. Einerseits<br />
trägt zum Beispiel das Spielen bestimmter Computerspiele<br />
dazu bei, dass sich das Aufmerksamkeitsfeld der Spielenden<br />
vergrößert und sie auch nebensächliche Reize<br />
schneller und besser bearbeiten als Nicht-Spieler. Andererseits<br />
wird ihnen Letzteres zum Verhängnis: Eine leichte<br />
Ablenkbarkeit erschwert es den Spielern, sich auf eine<br />
Sache zu konzentrieren, zum Beispiel im schulischen<br />
Kontext.
Aus dem Hause<br />
Bei unseren<br />
Jobs stimmt<br />
die Chemie.<br />
Und die<br />
Physik, die<br />
Biologie, ...<br />
... und auch rein mathematisch<br />
betrachtet ist academics.de<br />
mit über 800 Ausschreibungen<br />
der führende Stellenmarkt der<br />
Wissenschaft. Mit der Kompetenz<br />
von „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“.<br />
Der schlauere Stellenmarkt
666 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Biologie, Chemie,<br />
Geowissenschaften<br />
und<br />
Pharmazie<br />
Prof. Dr. Martin Beyer, Universität<br />
zu Kiel, hat einen<br />
Ruf an die Universität Innsbruck/Österreich<br />
auf eine<br />
Professur für Experimentelle<br />
Nano- und Biophysik angenommen.<br />
Dr. Mathilde Cordellier,<br />
Universität München, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine Junior-<br />
Professur für Populationsgenetik<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Gerd-Uwe Flechsig,<br />
Universität Rostock, hat einen<br />
Ruf an die Manchester<br />
Metropolitan University/<br />
England als Lecturer in Nano-Chemistry<br />
and Inorganic<br />
Chemistry angenommen.<br />
Prof. Dr. Reto Gieré, Universität<br />
Freiburg, hat einen Ruf<br />
an die University of Pennsylvania/USA<br />
als Professor and<br />
Chair of Earth and Environmental<br />
Science angenommen.<br />
Dr. rer. nat. Alexander Goesmann,<br />
Universität Bielefeld,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Gießen auf eine W3-<br />
Professur für Systembiologie<br />
mit dem Schwerpunkt Genomik,<br />
Proteomik und Transkriptomik<br />
angenommen.<br />
Dr. Eva Holtgrewe Stukenbrock,<br />
Max-Planck-Institut<br />
für terrestrische Mikrobiologie<br />
Marburg, hat einen Ruf<br />
an die Universität zu Kiel auf<br />
eine W3-Professur für Environmental<br />
Genomics erhalten.<br />
Dr. Christian Martin Löw,<br />
Karolinska Institut, Solna b.<br />
Stockholm/Schweden, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine Junior-<br />
Professur für Structural Biology<br />
of Membrane-Bound<br />
Proteins erhalten.<br />
Dr. rer. nat. Stephan Reichl,<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Pharmazeutische Technologie<br />
und Biopharmazie erteilt.<br />
PD Dr. rer. nat. Rodney John<br />
Snowdon, Universität Gießen,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Gießen auf eine<br />
W3-Professur für Pflanzenzüchtung<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Victor Sourjik, Universität<br />
Heidelberg, hat einen<br />
Ruf an das Max-Planck-Institut<br />
für terrestrische Mikrobiologie<br />
Marburg als Direktor<br />
der Abteilung für Systemund<br />
Synthetische Mikrobiologie<br />
angenommen.<br />
FAQ RECHT<br />
Dr. Wilhelm Walter, Technische<br />
Universität Dresden,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine Junior-Professur<br />
für Molekulare<br />
Pflanzenphysiologie erhalten.<br />
Prof. Dr. Jens Wöhnert, Universität<br />
Frankfurt am Main,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Hamburg auf eine W3-<br />
Professur für Strukturaufklärung<br />
von Biomolekülen<br />
durch Höchstfeld-NMR<br />
Spektroskopie erhalten.<br />
Mikhail L. Zheludkevich,<br />
PhD, Universität Aveiro/Portugal,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität zu Kiel auf eine<br />
W2-Professur für Elektrochemie<br />
metallischer Biomaterialien<br />
am Helmholtz-Zentrum<br />
Geesthacht und an der Technischen<br />
Fakultät erhalten.<br />
Prof. Dr. Christian Zörb,<br />
Universität Leipzig, hat einen<br />
Ruf an die Universität Hohenheim<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Qualität pflanzlicher<br />
Erzeugnisse erhalten.<br />
Haben Professoren eine Residenzpflicht?<br />
Professoren obliegt keine sogenannte Residenzpflicht dahingehend,<br />
am Ort der Hochschule wohnen zu müssen.<br />
Vielmehr findet sich in vielen Landesbeamtengesetzen<br />
eine Regelung, dass der Beamte seinen Wohnsitz so zu<br />
nehmen hat, dass ihm die ordnungsgemäße Erledigung<br />
seiner Aufgaben möglich ist. Selbst in Ländern wie beispielsweise<br />
in Nordrhein-Westfalen, in denen eine derartige<br />
explizite Regelung fehlt, macht jedoch im Umkehrschluss<br />
§ 44 des Landesbeamtengesetzes NRW deutlich,<br />
dass auch in Nordrhein-Westfalen im Regelfall nicht von<br />
einer Residenzpflicht auszugehen ist. Nach § 44 des Landesbeamtengesetzes<br />
Nordrhein-Westfalen kann der Beamte<br />
angewiesen werden, sich während der dienstfreien<br />
Zeit erreichbar in der Nähe seines Dienstortes aufzuhalten,<br />
(nur) wenn besondere dienstliche Verhältnisse es<br />
dringend erfordern. Vor diesem Hintergrund sind Professoren<br />
daher nicht verpflichtet, einen Wohnsitz am Hochschulort<br />
zu unterhalten, soweit sie ihren Verpflichtungen<br />
in <strong>Forschung</strong>, <strong>Lehre</strong> und Selbstverwaltung an der Universität<br />
umfassend nachkommen. Hiervon zu unterscheiden<br />
ist die Frage einer etwaigen Gewährung von Umzugskosten.<br />
Eine derartige Zusage ist erfahrungsgemäß<br />
häufig an die Bedingung gebunden, dass in melderechtlicher<br />
Hinsicht eine Wohnsitznahme am Hochschulstandort<br />
bzw. dessen näherer Umgebung erfolgt.<br />
Kathrin Greve<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling,<br />
Universität Bamberg,<br />
hat einen Ruf an die Technische<br />
Universität Braunschweig<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Baugeschichte und<br />
Baukonstruktionsgeschichte<br />
abgelehnt.<br />
Prof. Dr. André Thess, Technische<br />
Universität Ilmenau,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Stuttgart auf eine W3-<br />
Professur für Energiespeicherung,<br />
verbunden mit der Position<br />
des Direktors des Institutes<br />
für Technische Thermodynamik<br />
des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und<br />
Raumfahrt, erhalten.<br />
Dr.-Ing. Thomas Ußmüller,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Innsbruck/Österreich<br />
auf eine Universitätsprofessur<br />
für Mikroelektronik<br />
und implantierbare Systeme<br />
erhalten.<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Ernährungswissenschaften,<br />
Veterinärmedizin<br />
Prof. Dr. Jan Frank (Ph.D.),<br />
Universität Bonn, hat einen<br />
Ruf an die Universität Hohenheim<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Biofunktionalität und<br />
Sicherheit der Lebensmittel<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Stefan Lorkowski,<br />
Universität Jena, hat einen<br />
Ruf an die Universität Halle-<br />
Wittenberg auf eine W3-Professur<br />
für Ernährungsphysiologie<br />
erhalten.<br />
PD Rolf Lutz Eckstein,<br />
Ph.D., Universität Gießen,<br />
wurde zum außerplanmäßigen<br />
Professor für das Fachgebiet<br />
Landschaftsökologie<br />
und Vegetationsökologie bestellt.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 667<br />
PD Dr. med. vet. Michael<br />
Röcken, Tierärztliche Klinik<br />
Starnberg, wurde zum außerplanmäßigen<br />
Professor an<br />
der Universität Gießen für<br />
das Fachgebiet Pferdekrankheiten<br />
bestellt.<br />
Dr. med. vet. Gergely Tekes,<br />
Ph.D., Harvard Medical<br />
School Boston/USA, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Gießen auf eine Junior-Professur<br />
für Klinische Virologie<br />
angenommen.<br />
Humanmedizin<br />
Dr. med. Dirk Bernd Walter<br />
Bausch, Universität Freiburg,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fachgebiet Chirurgie erteilt.<br />
Dr. med. Steffen Ulrich Eisenhardt,<br />
Universität Freiburg,<br />
wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fachgebiet Experimentelle<br />
Chirurgie erteilt.<br />
Prof. Dr. Marco Essig, Universität<br />
Erlangen-Nürnberg,<br />
hat eine Berufung als Chairman<br />
des Departments of Radiology<br />
an der University of<br />
Manitoba, Winnipeg/Canada<br />
angenommen.<br />
Dr. med. Manuel A. Friese,<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,<br />
hat einen<br />
Ruf an das Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Neuroimmunologie angenommen<br />
und einen Ruf an<br />
die Universität Münster auf<br />
eine W3-Professur für Neurologie,<br />
Schwerpunkt Neuroimmunologie,<br />
abgelehnt.<br />
Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />
Anästhesiologie erteilt.<br />
PD Dr. med. Dirk Nierhoff,<br />
Universität zu Köln, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Innere Medizin erteilt.<br />
Dr. med. Vincenzo Penna,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Plastische Chirurgie<br />
erteilt.<br />
Dr. med. Bettina Pfannmüller,<br />
Universität Leipzig, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Herzchirurgie zuerkannt.<br />
Dr. rer. nat. Vesna Prokic,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Medizinische Physik<br />
erteilt.<br />
Univ.-Prof. Dr. Michèle Wessa,<br />
Universität Heidelberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Mainz auf eine W3-Professur<br />
für Klinische Psychologie<br />
und Neuropsychologie<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Robert Zeiser, Universitätsklinikum<br />
Freiburg,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
Freiburg auf eine Heisenberg-Professur<br />
für Tumorimmunologie<br />
und Immunregulation<br />
erhalten.<br />
Zahnheilkunde<br />
PD Dr. Karl-Friedrich Krey,<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
– AöR, hat einen Ruf an die<br />
Universität Greifswald auf<br />
eine W3-Professur für Kieferorthopädie<br />
erhalten.<br />
Dr. rer. nat. Thomas Becker,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Biochemie und<br />
Molekularbiologie erteilt.<br />
Dr. med. habil. Niklas Beyersdorf,<br />
Akademischer Rat,<br />
Universität Würzburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Immunologie erteilt.<br />
Dr. med. Julia Biermann,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Augenheilkunde<br />
erteilt.<br />
Dr. med. Hans-Jörg Busch,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Innere Medizin/Notfallmedizin<br />
erteilt.<br />
PD Dr. med. Franziska<br />
Dorn, Universität zu Köln,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Radiologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Arnd Dörfler, Universität<br />
Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Neuroradiologie erhalten.<br />
Dr. med. Claudia Heilmann,<br />
Universität Freiburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Experimentelle<br />
Medizin erteilt.<br />
Prof. Dr. med. Christian<br />
Heiß, Universität Gießen,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
Gießen auf eine W3-Professur<br />
für Unfallchirurgie erhalten.<br />
Dr. med. Niklas Iblher, Universität<br />
Freiburg, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />
Plastische Chirurgie erteilt.<br />
Dr. med. habil. Chi Wang Ip,<br />
Universität Würzburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Neurologie erteilt.<br />
Dr. rer. med. Nora Klöting-<br />
Blüher, Universität Leipzig,<br />
habilitierte sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Experimentelle Medizin<br />
zuerkannt.<br />
Dr. med. habil. Markus Kredel,<br />
Akademischer Rat, Universität<br />
Würzburg, wurde die<br />
Dr. med. Andreas J. Schäffler,<br />
Universität Gießen, wurde<br />
zum Universitätsprofessor<br />
für Innere Medizin mit dem<br />
Schwerpunkt Endokrinologie<br />
und Diabetologie ernannt.<br />
Dr. med. Andreas Stahl, Universität<br />
Freiburg, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />
Augenheilkunde erteilt.<br />
Prof. Dr. Martin Stanulla,<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
(UKSH), Campus<br />
Kiel, hat einen Ruf an<br />
die Medizinische Hochschule<br />
Hannover auf eine W3-Professur<br />
für Molekulare Pädiatrische<br />
Hämatologie und Onkologie<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Horst Urbach, Universität<br />
Bonn, hat einen Ruf<br />
an die Universität Freiburg<br />
auf eine Professur für Neuroradiologie<br />
angenommen.<br />
Dr. Hedda Wardemann,<br />
Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie,<br />
Berlin, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Heidelberg auf eine W3-Professur<br />
für Immunologie angenommen.<br />
PD Dr. Sebastian Paris, Universitätsklinikum<br />
Schleswig-<br />
Holstein, hat einen Ruf an<br />
die Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin auf eine W3-<br />
Professur für Konservierende<br />
Zahnheilkunde angenommen.<br />
PD Dr. med. Lutz Ritter,<br />
Universität zu Köln, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
erteilt.<br />
Ihre Meldung über Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
können Sie auch per<br />
E-Mail an Marita Burkhardt<br />
senden:<br />
burkhardt@forschungund-lehre.de
668 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Impressum<br />
20. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />
(43 Jahrgänge)<br />
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Präsident:<br />
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />
Vizepräsidenten:<br />
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />
E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
Internet: www.hochschulverband.de<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Kuratorium:<br />
Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.; Steffie Lamers; Reinhard Lutz, Dr.;<br />
Johannes Neyses, Dr.; Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.; Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr.,<br />
Dr., Dr. h.c.; Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.; Andreas Schlüter, Professor, Dr.;<br />
Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.; Werner Siebeck;<br />
Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />
Redaktion:<br />
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,<br />
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />
Titelfoto: Getty Images<br />
Grafik und Layout: Robert Welker<br />
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Dirk Böhmann, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />
Kathrin Greve, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
Ulrike Preißler, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht<br />
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.<br />
»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«<br />
(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)<br />
Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Verlag und Redaktion:<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
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des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.<br />
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31.087 Exemplare (IVW 2/<strong>2013</strong>)<br />
Beilage:<br />
STUDIEREN HEUTE, 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks<br />
Informationsservice<br />
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erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />
(V-Scheck o. Überweisung auf Kto.-Nr. 0 268 367 200,<br />
BLZ 370 800 40, Dresdner Bank Bonn; angegebener Betrag<br />
incl. Portokosten) folgende Unterlagen:<br />
A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />
i.d. Fassung vom 19. Januar<br />
1999, zuletzt geändert<br />
durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />
12. April 2007, keine amtl.<br />
Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />
A 304 | Professorenbesoldungsneuregelungsgesetz<br />
des<br />
Bundes vom 11.6.<strong>2013</strong>, 30<br />
Seiten, 3,- €.<br />
A 299 | Gesetz zur Änderung<br />
der Professorenbesoldung<br />
Bayern vom 11.12.2012<br />
und Informationen des DHV<br />
zum Gesetz, 11 Seiten, 3,- €.<br />
(auch als pdf unter www.-<br />
hochschulverband.de - Infocenter<br />
- W-Portal)<br />
A 297 | Stellungnahme des<br />
DHV zur geplanten Schließung<br />
der BTU Cottbus und<br />
Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />
Brandenburg,<br />
3 Seiten, kostenlos.<br />
A 300 | Entwurf eines Gesetzes<br />
zur Neuregelung des<br />
brandenburgischen Besoldungsrechts<br />
(Stand: April<br />
2012) und Stellungnahme<br />
des DHV, 23 Seiten, 3,- €.<br />
A 305 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung dienstrechtlicher<br />
Vorschriften Bremen (Stand:<br />
23. Januar <strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 13 Seiten,<br />
3,- €.<br />
A 308 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung der Besoldung von<br />
Professorinnen und Professoren<br />
Hamburg (Stand: Juni<br />
<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 22 Seiten, 3,- €.<br />
A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz<br />
vom<br />
12.12.2012 und Informationen<br />
des DHV zum Gesetz, 13 Seiten,<br />
3,- €. (auch als pdf unter<br />
www.hochschulverband.de -<br />
Infocenter - W-Portal)<br />
A 301 | Dienstrechtsanpassungsgesetz<br />
NRW vom 16.<br />
Mai <strong>2013</strong>, 24 Seiten, 6,50 €.<br />
A 307 | Gesetzentwurf zur<br />
Reform des finanziellen öffentlichen<br />
Dienstrechts in<br />
Rheinland-Pfalz (Stand:<br />
27.11.2012) und Änderungsantrag<br />
vom 1.3.<strong>2013</strong>, 27 S., 3,- €.<br />
A 302 | Entwurf zur Neuregelung<br />
der Professorenbesoldung<br />
im Freistaat Sachsen (Stand:<br />
Oktober 2012) und Stellungnahme<br />
des DHV, 41 S., 4,50 €.<br />
A 306 | Entwurf eines Gesetzes<br />
zur Änderung besoldungs-<br />
und beamtenrechtlicher<br />
Vorschriften in Sachsen-Anhalt<br />
(Stand: Januar<br />
<strong>2013</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 20 Seiten, 3,- €.<br />
A 303 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung des Besoldungsgesetzes<br />
Schleswig-Holstein<br />
(Stand: 27.11.2012) und Stellungnahme<br />
des DHV, 26 Seiten,<br />
3,- €.<br />
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8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 669<br />
Stellenmarkt<br />
Veranstaltungen<br />
Stiftungen | Preise<br />
Professuren<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Alte Geschichte (Universität Trier) ......................................................................679<br />
Anglistik: Literaturwissenschaft (Universität Siegen)...............................681<br />
Betriebswirtschaftslehre, insb. Supply Chain Management<br />
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...............................................................673<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banken und<br />
Finanzierung (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover).............677<br />
Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
(Universität Bayreuth) ................................................................................................670<br />
Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht<br />
(Universität Bayreuth) ................................................................................................682<br />
Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Theorie<br />
Pädagogischen Handelns (Universität Koblenz-Landau)......................684<br />
Ethik und Recht (Universität Basel) ...................................................................685<br />
Gesundheits- und Spitalrecht (Universität Basel)......................................685<br />
Klinische Psychologie: Trauma und Krisenbewältigung<br />
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................686<br />
Klinische und Biologische Psychologie<br />
(Universität der Bundeswehr München) ................................................................686<br />
Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Moderne<br />
(Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ......................................................680<br />
Musikpädagogik (Universität Koblenz-Landau)...............................................678<br />
Musikwissenschaft (Universität Bayreuth) .......................................................681<br />
Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
(Universität Siegen) .....................................................................................................688<br />
Öffentliches Recht (Universität Bayreuth)........................................................679<br />
Politik und Regieren in Deutschland und Europa<br />
(Univesität Potsdam) ..................................................................................................692<br />
Psychologische Diagnostik, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie<br />
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).......................675<br />
Rechtswissenschaften, insb. Eingriffsrecht und materielles<br />
Strafrecht (Fachhochschule Polizei des Landes Sachsen-Anhalt) ..............677<br />
Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />
(VWA – Hochschule für berufsbegleitendes Studium)........................................674<br />
Naturwissenschaften | Medizin<br />
Algorithmen Engineering<br />
(Universität Potsdam – Hasso Plattner Institut)..................................................687<br />
Bio- und Nanosensorik/Hybride Nanostrukturen<br />
(Technische Universität Braunschweig) .................................................................680<br />
Digitale Medien (Wilhelm Büchner Hochschule) ............................................689<br />
Energieinformationsnetze und -systeme<br />
(Technische Universität Darmstadt)........................................................................685<br />
Experimentelle Klinische Psychologie (Universität Würzburg) ..........688<br />
Geodynamische Modellierung (Universität Bayreuth).............................684<br />
Industrial mechanical plants (Freie Universität Bozen) ............................679<br />
Informationsrecht für technische Systeme unter<br />
besonderer Berücksichtigung der Rechtsinformatik<br />
(Karlsruher Institut für Technologie) ......................................................................683<br />
Ingenieurvermessung und industrielle Messtechnik<br />
(Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth).....................................691<br />
Integrative Signalling Research<br />
(Universität Freiburg und BIOSS Centre for Biological Signalling Studies)...682<br />
Leistungselektronik (Technische Universität Braunschweig).......................672<br />
Materialanalytik und Funktionale Festkörper<br />
(Technische Universität Clausthal) .........................................................................672<br />
Medizinische Psychologie<br />
(Medizinische Fakultät der Universität zu Köln) .................................................678<br />
Organic Computing (Universität zu Lübeck)...................................................675<br />
Otorhinolaryngology (Université de Lausanne)..............................................683<br />
Raumentwicklungs- und Umweltplanung (Universität Stuttgart) ....673<br />
Security (Technische Universität Wien)..................................................................681<br />
Software Engineering (Wilhelm Büchner Hochschule)................................689<br />
Sozial- und Bevölkerungsgeographie (Universität Bayreuth)..............690<br />
Terahertz-Systemtechnik (Technische Universität Braunschweig) ..........676<br />
Umwelttoxikologie (Universität Tübingen und<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ)..................................................691<br />
Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Finanzwirtschaftliches Risikomanagement<br />
(Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover) .............................................677<br />
Politikwissenschaft: Politik Afrikas und Entwicklungspolitik<br />
(Universität Bayreuth) ................................................................................................677<br />
Zivilrecht, Wirtschaftsrecht, Verfahrensrecht, Anwaltsrecht<br />
und anwaltsorientierte Jurist(innen)ausbildung<br />
(Universität zu Köln) ..................................................................................................676<br />
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften<br />
Analysis (Technische Universität Chemnitz)..........................................................679<br />
Molekulare Umweltmikrobiologie (Universität Potsdam und<br />
Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum GFZ).......671<br />
Optimierung von Energiesystemen<br />
(Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................690<br />
Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />
Dozent/-in für den Studienbereich Technik<br />
(Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................694<br />
Dozent/-in für Gesundheitsökonomie im Studiengang<br />
Gesundheits- und Sozialmanagement<br />
(Berufsakademie Sachsen) ........................................................................................694<br />
Dozent/-in für Lebensmittelsicherheit und<br />
Lebensmittelqualität (Berufsakademie Sachsen) .......................................694<br />
Geschäftsführerin/Geschäftsführer<br />
(Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg) ...........695<br />
Hauptberufliche/-r Vizepräsident/-in (Universität Hildesheim) ........694<br />
Präsidentin/Präsident (Technische Universität Ilmenau) ............................693<br />
Stellvertretende Direktorin/Stellvertretender Direktor<br />
(Deutsches Historisches Institut London, ein <strong>Forschung</strong>sinstitut der<br />
Max Weber Stiftung) ...................................................................................................693<br />
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />
8 Ph.D. Scholarships and 2 Postdoc Scholarships<br />
(Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH).............................697<br />
Akademische/-r Rätin/Rat bzw. Wissenschaftliche/-r<br />
Mitarbeiter/-in (Universität Augsburg)...........................................................698<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut für<br />
Katholische Theologie (Universität Vechta) ..............................................698
670 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in<br />
für das Fachgebiet Arbeitslehre<br />
(Universität Kassel).....................................................................................................696<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in (Postdoc)<br />
am Institut für Physikalische Chemie<br />
(Technische Universität Bergakademie Freiberg)..................................................696<br />
<strong>Forschung</strong>sförderung | Preise<br />
Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der Mathematik<br />
und den Naturwissenschaften<br />
(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/Deutsche<br />
Mathematiker-Vereinigung/Deutsche Physikalische Gesellschaft/<br />
Gesellschaft Deutscher Chemiker/Verband für Biologie,<br />
Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland) .............................................617<br />
STELLENANZEIGEN | PREISE<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7 | <strong>2013</strong><br />
Bewerbungsfrist<br />
läuft noch bis:<br />
Ancient Socio-Environmental Modelling<br />
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................13.09.13<br />
Buchwissenschaft (Universität Erlangen-Nürnberg) .....................09.08.13<br />
Erziehungswissenschaft (Helmut-Schmidt-Universität)..............09.08.13<br />
Experimentalphysik (Technische Universität Kaiserslautern)....30.09.13<br />
Festkörperphysik (Universität Heidelberg)......................................01.09.13<br />
Hochspannungstechnik und Asset Management<br />
(Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)...........................15.08.13<br />
Kultursoziologie (Universität Bonn)....................................................23.08.13<br />
Politikwissenschaft (Helmut-Schmidt-Universität) .........................09.08.13<br />
Präsidentin/Präsident (Technische Universität Kaiserslautern)..31.08.13<br />
Praktische Theologie I (Universität Tübingen)............................15.09.13<br />
Visual Computing (Universität Bonn) .............................................31.08.13<br />
Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) .................................30.08.13<br />
Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in (Universität Bonn) ...18.08.13<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6 | <strong>2013</strong><br />
Altes Testament (Augustana-Hochschule) ..........................................15.09.13<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5 | <strong>2013</strong><br />
BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2013</strong><br />
(BKK Landesverband Hessen) ...............................................................31.10.13<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2013</strong><br />
Alexander von Humboldt-Professur<br />
(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.10.13<br />
Harkness Fellowships in Health Care Policy<br />
and Practice (The Commomwealth Fund) ....................................18.11.13<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 3 | <strong>2013</strong><br />
Friedwart Bruckhaus-Förderpreis <strong>2013</strong>/2014<br />
für junge Wissenschaftler und Journalisten<br />
(Hanns Martin Schleyer-Stiftung)..........................................................28.02.14<br />
Ars legendi-Preis für exzellente <strong>Lehre</strong> in der<br />
Rechtswissenschaft<br />
(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft/deutscher<br />
Juristen-Fakultätentag/Kompetenzzentrum für juristisches<br />
Lernen und <strong>Lehre</strong>n der Universität zu Köln) .................................Umschlagseite 2<br />
Hochschullehrer/in des Jahres<br />
(Deutscher Hochschulverband)................................................................................625<br />
Internationaler <strong>Forschung</strong>sförderpreis<br />
(Max Weber Stiftung und Historisches Kolleg).....................................................639<br />
Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres <strong>2013</strong><br />
(academics.de – Das Karriereportal der Wissenschaft von DIE ZEIT<br />
und <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>) ............................................................................................629<br />
Wissenschaftsstiftung des Jahres<br />
(Deutsche Universitätsstiftung und Dr. Jürgen Rembold Stiftung<br />
zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements)...........................................657<br />
Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />
der Informationstechnologie<br />
– Preisausschreibung <strong>2013</strong>/2014<br />
(Integrata-Stiftung, Tübingen)...................................................................................631<br />
Veranstaltungen<br />
17. Philosophicum Lech<br />
(Gemeinde Lech am Arlberg - Verein Philosophicum Lech) ......Umschlagseite 4<br />
Was ist Glück? – DHV-Symposium <strong>2013</strong><br />
(Deutscher Hochschulverband)................................................................................651<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W 3-Professur für Bürgerliches Recht,<br />
Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />
Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Bürgerliche Recht, das Handelsrecht<br />
und das Gesellschaftsrecht in der gesamten Breite in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
vertreten. Der Ausweis in einem weiteren Fach, etwa dem Steuerrecht, wäre<br />
von Vorteil. Die Bewerberin / Der Bewerber sollte auch ein Interesse an der<br />
besonderen Ausrichtung der Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie<br />
sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen<br />
und den von der Fakultät besonders unterstützten Profilfeldern<br />
der Universität (Governance und Responsibility; Innovation und<br />
Verbraucherschutz) niederschlägt. Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer<br />
gewonnen werden, die / der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation<br />
und <strong>Forschung</strong>sorientierung zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
beitragen kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen<br />
Schwerpunktbereiche einbringt. Erwartet wird ferner die<br />
Koordination der juristischen Lehrveranstaltungen für die wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengänge.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität/Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />
bis zum 18. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 671<br />
PROFESSUREN<br />
An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Potsdam ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt als gemeinsame Berufung mit dem<br />
Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches Geo<strong>Forschung</strong>sZentrum GFZ eine<br />
W1-Juniorprofessur<br />
für Molekulare Umweltmikrobiologie<br />
zu besetzen. Die Arbeiten sollen, in enger Kooperation mit dem Institut für Biochemie<br />
und Biologie der Universität Potsdam, am GFZ, Sektion 4.5 Geomikrobiologie,<br />
erfolgen. Der Lehrtätigkeit ist in den Studiengängen der Biowissenschaften<br />
nachzukommen. Eine enge Vernetzung mit lokalen <strong>Forschung</strong>sinitiativen, vor<br />
wünscht.<br />
Der/Die Bewerber/-in soll sich durch international anerkannte und publizierte <strong>Forschung</strong><br />
auf dem Gebiet der funktionellen mikrobiellen Diversität in terrestrischen<br />
<br />
der <strong>Forschung</strong>, der auf mikrobiologischen, molekularbiologischen und geoökologischen<br />
Ansätzen basiert. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit soll<br />
auf der Bedeutung und Vulnerabilität mikrobieller Gemeinschaften hinsichtlich<br />
<br />
das funktionelle Repertoire und Verteilungsmuster mikrobieller Gemeinschaften<br />
in Böden und tiefen Sedimenten sowie deren Bedeutung für die weitere Entwick-<br />
kationsaktivität<br />
sowie der Nachweis der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln<br />
sind wesentliche Voraussetzungen. Wünschenswert sind außerdem Erfahrungen<br />
mit der Durchführung von Expeditionen und Feldarbeit.<br />
Bewerbungen sind innerhalb von 6 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />
an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />
Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />
<br />
Landes Brandenburg.<br />
Die vollständige Stellenausschreibung<br />
finden<br />
Sie unter:<br />
www.uni-potsdam.de<br />
/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Cartoon: Meissner<br />
ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT
672 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
In der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften ist zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist am Institut<br />
für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen ab sofort eine<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W2)<br />
für „Leistungselektronik“<br />
zu besetzen.<br />
Bewerber/-innen sollten durch mehrjährige Erfahrung in der Umsetzung moderner<br />
leistungselektronischer Schaltungen und Systeme sowie durch einschlägige<br />
internationale <strong>Forschung</strong>sarbeiten in mehreren der folgenden <strong>Forschung</strong>s- und<br />
Anwendungsgebiete ausgewiesen sein:<br />
Leistungselektronische Wandlerschaltungen hoher Leistungsdichte<br />
Schaltungsauslegung und -optimierung unter Berücksichtigung der thermischen,<br />
mechanischen und elektromagnetischen Wechselwirkungen mit<br />
der Umgebung<br />
Systemintegration neuer leistungselektronischer Bauelemente und Komponenten<br />
Elektromobilität<br />
Leistungselektronische Komponenten im Antriebsstrang<br />
Hochvoltbordnetze von Elektrofahrzeugen<br />
Leistungselektronik für das Laden und Entladen von Batterien<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetzes.<br />
Die Technische Universität Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen<br />
Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur<br />
zugeordnet ist. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb<br />
die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen<br />
mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten<br />
in Niedersachsen, insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen<br />
Hochschule (NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen.<br />
http://www.nth-online.org<br />
Die Technische Universität Braunschweig bietet eine hervorragende Infrastruktur<br />
sowie etablierte Kooperationen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf nationaler und internationaler<br />
Ebene. Der Technologietransfer wird durch die Innovationsgesellschaft<br />
TU Braunschweig mbH unterstützt.<br />
Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Technische Universität Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />
den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb<br />
nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt.<br />
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />
sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />
das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />
stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />
Dr.-Ing. Bernd Meinerzhagen, Tel. +49 (0) 531/391-3169.<br />
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />
15. September <strong>2013</strong> an den Dekan der Fakultät für<br />
Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik, Herrn<br />
Prof. Dr. Andreas Waag, Technische Universität<br />
Braunschweig, Hans-Sommer-Str. 66, 38106<br />
Braunschweig.<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W3) für<br />
„Materialanalytik und Funktionale Festkörper“<br />
zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Gebiet der<br />
Analytischen und Anorganischen Chemie in der <strong>Lehre</strong> in voller<br />
Breite in den Bachelor- und Master-Studiengängen der Chemie<br />
sowie unterschiedlichen Disziplinen der Natur-, Material- und<br />
Ingenieurwissenschaften vertreten. Parallel soll sie/er ein Materialanalytisches<br />
Zentrum am Clausthaler Zentrum für Materialtechnik<br />
(CZM) aufbauen und koordinieren. Gesucht wird eine<br />
auf dem Gebiet „Materialanalytik und Funktionale Festkörper“<br />
ausgewiesene Persönlichkeit mit Bereitschaft zu interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
an der Technischen Universität Clausthal. Die Bereitschaft zur<br />
<strong>Lehre</strong> in englischer Sprache und zur aktiven Mitarbeit in der<br />
akademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt. Auf Anfrage<br />
übermittelt das Dekanat Bewerberinnen und Bewerbern<br />
<br />
jeweiligen Stelle in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des<br />
Niedersächsischen Hochschulgesetzes.<br />
Die Technische Universität Clausthal ist Mitgliedsuniversität der<br />
Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), die zu besetzende<br />
Professur ist der NTH-Fächergruppe „Chemie, Lebensmittelchemie,<br />
Lebensmittelwissenschaften und Pharmazie“ zugeordnet.<br />
Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb<br />
die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären<br />
Programmen mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit der<br />
technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen, insbesondere<br />
im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule<br />
(NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. Weitere Informa-<br />
<br />
Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Technische Universität Clausthal hat sich das strategische Ziel<br />
gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />
werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung<br />
gebeten.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei<br />
gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigen<br />
Ernennung das 50. Lebensjahr vollendet haben und<br />
nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich<br />
im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />
Herr Prof. Dr. Dieter Kaufmann, Tel. +49 (0) 5323 72 2027.<br />
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 15. Oktober<br />
<strong>2013</strong> an die Dekanin der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften,<br />
Frau Prof. Dr. Babette Tonn, Robert-Koch-Str. 42,<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Akademischer Stellenarkt
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 673<br />
Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />
Professuren gewinnen.<br />
Am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W3-Professur<br />
für Betriebswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Supply Chain Management<br />
zu besetzen.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die im Fachgebiet Supply Chain<br />
Management hervorragend ausgewiesen ist, es in voller Breite in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten kann und mit der empirischen <strong>Forschung</strong><br />
oder modernen quantitativen Analyse- und Planungsmethoden im<br />
Fachgebiet vertraut ist. Sie oder er soll einschlägige <strong>Lehre</strong>rfahrungen<br />
aufweisen, durch Publikationen in hochrangigen, referierten Fachzeitschriften<br />
ausgewiesen sein und über Erfahrung bei der Einwerbung<br />
von Drittmitteln verfügen. Die Professur soll interdisziplinär mit Partnern<br />
innerhalb und außerhalb der Christian-Albrechts-Universität zusammenarbeiten<br />
und den Wissenstransfer in die Praxis fördern. Die Bereitschaft<br />
zum Engagement in dem internationalen Austauschprogramm des<br />
Instituts für Betriebswirtschaftslehre wird erwartet.<br />
Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche<br />
Befristung nach § 63 Abs. 1 Hochschulgesetz des Landes Schleswig-<br />
Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf<br />
der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort „Berufungsverfahren“.<br />
Die Christian-Albrechts-Universität ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert deshalb<br />
entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher<br />
Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />
Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter<br />
Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und<br />
Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />
Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien der akademischen<br />
Zeugnisse) werden schriftlich und per E-Mail unter Angabe der Privatund<br />
Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis zum 20.09.<strong>2013</strong><br />
erbeten an den Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40,<br />
24118 Kiel (dekanat@wiso.uni-kiel.de).<br />
In der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften<br />
der Universität Stuttgart ist die<br />
W3-Professur Raumentwicklungsund<br />
Umweltplanung<br />
zum 1. Juni 2014 oder früher zu besetzen. Mit der Professur<br />
ist die Leitung des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung<br />
verbunden.<br />
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Fachgebiet<br />
Raumentwicklungs- und Umweltplanung in <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> vertreten. Das Spektrum reicht von Bewertungsund<br />
Optimierungsverfahren für die Allokation von Infrastrukturmaßnahmen<br />
über analytische und prognostische<br />
Grundlagen der Entwicklungsplanung bis zu Methoden der<br />
Integration von ökologischen und sozioökonomischen Erfordernissen<br />
in der räumlichen Planung in allen Raum- und<br />
Zeitskalen.<br />
In der <strong>Lehre</strong> vertritt die Professur die Gebiete Raumordnung,<br />
Raumentwicklungsplanung, Umweltplanung, Bewertungsverfahren<br />
in der räumlichen Planung sowie Methoden der<br />
räumlichen Analyse und Prognose unter anderem in den<br />
Studiengängen Bauingenieurwesen, Immobilientechnik und<br />
Immobilienwirtschaft, Umweltschutztechnik und Verkehrsingenieurwesen<br />
sowie in den englischsprachigen Studiengängen<br />
Infrastructure Planning und Water Resources Engineering and<br />
Management (WAREM).<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50<br />
Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.<br />
Bewerbungen sind bis 30. September <strong>2013</strong> einzusenden an<br />
das Dekanat der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften<br />
der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 7,<br />
70569 Stuttgart, dekanat@f02.uni-stuttgart.de. Bitte reichen<br />
Sie folgende Unterlagen in schriftlicher Form und zusätzlich<br />
als eine PDF-Datei ein: Lebenslauf, Zeugniskopien, Darstellung<br />
des wissenschaftlichen Werdegangs und der Lehrtätigkeit,<br />
Publikationsliste mit Anlage von bis zu 5 Sonderdrucken<br />
beschreibung<br />
durchgeführter Projekte und <strong>Lehre</strong>valuationsergebnisse.<br />
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an<br />
den Leiter der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />
<br />
Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm<br />
zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener<br />
Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/<br />
dual-career/
674 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Die VWA Hochschule für berufsbegleitendes<br />
Studium in Gründung ist<br />
eine private Hochschule, die nach<br />
der staatlichen Anerkennung durch<br />
das Land Baden-Württemberg den<br />
Hochschulbetrieb zum Wintersemester<br />
<strong>2013</strong>/2014 aufnehmen wird.<br />
Sie wird von baden-württembergischen<br />
Verwaltungs- und Wirtschafts-<br />
Akademien getragen und greift auf<br />
deren jahrzehntelange Erfahrung in<br />
der Organisation nebenberuflicher<br />
Studienangebote zurück. Die VWA<br />
Hochschule bietet in Freiburg, Karlsruhe,<br />
Stuttgart und Ulm Bachelor-<br />
Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre<br />
(B.A.) und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(B.Eng.) an. Das Studienangebot<br />
richtet sich an Berufstätige;<br />
die Vorlesungen finden vorwiegend<br />
an Abenden und Samstagen<br />
statt.<br />
An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der VWA Hochschule<br />
ist zum 1. Oktober <strong>2013</strong> die Stelle<br />
Professorin | Professor<br />
für Volkswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik<br />
bei Erstanstellung zunächst befristet auf drei Jahre zu besetzen.<br />
Stellenaufgabe ist es, auf dem Gebiet der Volkswirtschaftslehre sowie insbesondere<br />
dem Schwerpunktgebiet Wirtschaftspolitik Lehrveranstaltungen anzubieten und praxisorientierte<br />
<strong>Forschung</strong> zu betreiben. Das Lehrdeputat entspricht umgerechnet 14 SWS.<br />
Hinzu treten Beratungs- und Betreuungsleistungen außerhalb der Lehrveranstaltungen,<br />
da die VWA Hochschule das Konzept einer intensiven Individualbetreuung ihrer Studierenden<br />
vertritt.<br />
Sie sind auf dem Arbeitsgebiet der Professur einschlägig wissenschaftlich qualifiziert,<br />
in der Regel durch eine Promotion, und erfüllen die weiteren Voraussetzungen des Landes -<br />
hochschulgesetzes Baden-Württemberg für die Berufung auf eine Hochschulprofessur.<br />
Die VWA Hochschule bietet eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit einem Gehalt<br />
in Anlehnung an die Professorenbesoldungsgruppe W 2 des Landes. Die Stelle kann auch<br />
geteilt bzw. in Teilzeit besetzt werden.<br />
Wenn Sie am Aufbau einer Hochschule mitwirken möchten, die ein solides nebenberufliches<br />
Studium für Berufstätige bietet und auf deren besondere Bedingungen ausgerichtet<br />
ist, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 31. August <strong>2013</strong><br />
an den Gründungspräsidenten der VWA Hochschule für berufsbegleitendes Studium in<br />
Gründung, Herrn Ministerialdirektor a. D. Rainer Arnold, Neckarstr. 88, 70190 Stuttgart.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 675<br />
Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für<br />
Professuren gewinnen.<br />
Am Institut für Psychologie der Philosophischen Fakultät der Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel ist zum 01. April 2014 eine<br />
W3-Professur<br />
für Psychologische<br />
Diagnostik, Differentielle und<br />
Persönlichkeitspsychologie<br />
(Nachfolge Prof. Dr. G. Köhnken)<br />
zu besetzen.<br />
Der/Die Bewerber/-in soll die Psychologische Diagnostik, Differentielle<br />
und Persönlichkeits psychologie in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />
Schwerpunkt der Ausbildung in diesem Bereich soll die Vermittlung<br />
der methodischen Grundlagen diagnostischer Urteilsbildung in den<br />
Anwendungsfeldern der Klinischen-, Pädagogischen-, Arbeits- und<br />
Organisations- sowie Rechtspsychologie sein. Er/Sie soll seine/ihre<br />
wissen schaft lichen Leis tungen durch heraus ragende Publikationen und<br />
die erfolg reiche Einwerbung von Drittmitteln nachgewiesen haben. Eine<br />
Kooperation mit dem Zentrum für Rechtspsycho logie, Kriminalwissenschaften<br />
und forensische Psychopathologie ist erwünscht.<br />
Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche<br />
Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes<br />
Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informa tionen hierzu<br />
finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort<br />
„Beru fungs verfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben der akademischen<br />
Selbstverwaltung wird erwartet.<br />
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der<br />
Wissenschaftlerinnen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu erhöhen und fordert<br />
deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu<br />
bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und<br />
fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />
Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter<br />
Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und<br />
Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähi gung und fachlicher<br />
Leistung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />
Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer<br />
Zeugnisse) richten Sie bitte ausschließlich in Schriftform unter Angabe<br />
der Dienst- und Privatadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis<br />
zum 11.09.<strong>2013</strong> an das<br />
Dekanat der Philosophischen Fakultät<br />
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
Olshausenstraße 40<br />
24098 Kiel<br />
Wie nachhaltig<br />
leben wir?<br />
Das aktuelle Themenspezial<br />
Nachhaltigkeit<br />
auf academics.de/<br />
nachhaltigkeit
676 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Juniorprofessur (W1) für Zivilrecht,<br />
Wirtschaftsrecht, Verfahrensrecht,<br />
Anwaltsrecht und anwaltsorientierte<br />
Jurist(innen)ausbildung (m/w)<br />
(Hans-Soldan-Stiftungsprofessur)<br />
zu besetzen (ohne Tenure Track).<br />
Die Einstellung erfolgt bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen im Beamtenverhältnis<br />
auf Zeit für die Dauer von drei Jahren. Eine Verlängerung des Beamtenverhältnisses<br />
um weitere drei Jahre ist nach positiver Evaluation vorgesehen.<br />
Die dem Zivilrecht zugeordnete Stiftungsprofessur an der Universität zu Köln wird von der<br />
Hans-Soldan-Stiftung finanziert. Die Stiftungsprofessur soll dem Stiftungszweck, der Förderung der<br />
Umsetzung einer anwaltsorientierten Ausbildung an den Universitäten (§§ 5a, 5b DRiG), dienen.<br />
In der <strong>Lehre</strong> soll der/die Stelleninhaber/-in neben zivilrechtlichen Lehrveranstaltungen insbesondere<br />
Lehrveranstaltungen zum Anwaltsrecht sowie zur rechtsberatenden Praxis einschließlich<br />
der hierfür erforderlichen Schlüsselqualifikationen (z. B. Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung,<br />
Rhetorik, Streitschlichtung, Mediation und Kommunikationsfähigkeit) übernehmen.<br />
Das Lehrdeputat beträgt 4 Semesterwochenstunden.<br />
Die <strong>Forschung</strong> der Stiftungsprofessur soll sich inhaltlich mit dem Anwalts- und Rechtsdienstleistungsrecht,<br />
Rechtsfragen der anwaltlichen Berufspraxis sowie benachbarten Rechtsgebieten<br />
(Recht der freien Berufe, Verfahrensrecht) befassen. Engagement in interdisziplinärer und<br />
internationaler <strong>Forschung</strong> sind erwünscht.<br />
Einstellungsvoraussetzung im Sinne von § 36 des Hochschulgesetzes NRW sind ein abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium, pädagogische Eignung sowie die besondere Befähigung zu<br />
wissenschaftlicher Arbeit, die durch eine Promotion und wissenschaftliche Publikationen<br />
in der Rechtswissenschaft nachgewiesen werden soll. Die Bewerber/-innen sollen die erste<br />
juristische Prüfung sowie nach Möglichkeit auch die zweite juristische Staatsprüfung mit<br />
Prädikat abgeschlossen haben. Erwartet wird zudem eine herausragende Dissertation im<br />
<strong>Forschung</strong>sschwerpunkt der Professur. Wünschenswert sind anwaltliche Berufserfahrung und<br />
ein internationales Profil des/der Bewerbers/-in sowie die Bereitschaft und Fähigkeit zur Einwerbung<br />
von Drittmitteln.<br />
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen<br />
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt<br />
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und<br />
Lehrveranstaltungsverzeichnis, <strong>Lehre</strong>valuationsergebnisse (falls vorhanden), Urkunden über<br />
akademische Prüfungen und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden<br />
werden - bis zum 31. August <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.<br />
www.uni-koeln.de<br />
Universität<br />
zu Köln<br />
In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist am Institut<br />
für Hochfrequenztechnik ab sofort eine<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W2) für<br />
„Terahertz-Systemtechnik“<br />
zu besetzen. Die künftige Stelleninhaberin oder der künftige Stelleninhaber soll<br />
das Fachgebiet in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten, wobei eine Schwerpunktsetzung<br />
in einem oder mehreren der folgenden Themenbereiche erwünscht ist:<br />
Terahertz-Spektroskopie mit Anwendungen, bildgebende THz-Systeme, THz-<br />
Kommunikationstechnik/-Antennen, THz-Messtechnik. Darüber hinaus können<br />
auch die (Kurzpuls- und/oder Mehrfarben-) Lasertechnik, Plasmonik, Metamaterialien<br />
oder Nahfeldverfahren im Fokus stehen.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetzes. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird insbesondere die<br />
Fähigkeit zur Einwerbung von Drittmitteln aus dem Spektrum zwischen Grundlagenforschung<br />
bis hin zur Arbeit an Anwendungen erwartet.<br />
Die Technische Universität Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen<br />
Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur<br />
zugeordnet ist. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft<br />
vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken<br />
und sich in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen,<br />
insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule<br />
(NTH), in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. Weitere Informationen zur<br />
<br />
Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Technische Universität Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt,<br />
den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb<br />
nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt.<br />
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />
sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />
das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />
stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />
Dr. Andreas Hangleiter, Tel. +49 (0) 531 391 8500.<br />
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />
15.09.<strong>2013</strong> an den <br />
technik, Informationstechnik, Physik, Herrn Prof.<br />
<br />
-<br />
<br />
Aus dem Hause<br />
Dreihundert Professuren,<br />
eine Adresse: academics.de<br />
academics.de,<br />
der größte<br />
Stellenmarkt für<br />
Professoren<br />
Der schlauere Stellenmarkt
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 677<br />
An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sind folgende<br />
Positionen zu besetzen:<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W 3 BBesO)<br />
für Betriebswirtschaftslehre mit<br />
Schwerpunkt Banken und Finanzierung<br />
Gesucht wird eine im Bereich Banken und Finanzierung in<br />
quantitativer <strong>Forschung</strong> international ausgewiesene Persönlichkeit,<br />
die auch Erfahrung oder Potenzial bei der Einwerbung von<br />
Drittmitteln und <strong>Forschung</strong>sprogrammen haben soll. Erwartet wird<br />
die Bereitschaft, Lehraufgaben in Betriebswirtschaftslehre, insbes. in<br />
den Bereichen Finanzierung, Banken und Finanzmärkte, in den<br />
Bachelor- und Masterstudiengängen und im Promotionsprogramm<br />
der Fakultät zu übernehmen. Erwartet wird ferner ein starkes<br />
Engagement im <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt „Finance“ der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät und im Hannover Center of Finance e.V.<br />
Das Leitbild der Leibniz Universität Hannover misst insbesondere der<br />
intensiven Beratung und Betreuung der Studierenden und der<br />
Einbindung der Universität in der Region und Niedersachsen neben<br />
der internationalen Orientierung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> einen<br />
hervorragenden Wert bei. Deshalb erwartet sie von den Professorinnen<br />
und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren<br />
Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten<br />
Ernennung das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht<br />
bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im<br />
Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Juniorprofessur (BesGr. W 1 BBesO) für<br />
Finanzwirtschaftliches Risikomanagement<br />
Diese Stelle ist auf drei Jahre befristet (mit Verlängerungsmöglichkeit<br />
um weitere drei Jahre).<br />
Die Juniorprofessur erforscht schwerpunktmäßig Methoden und<br />
Verfahren zur Messung, Analyse und Bewertung von Risiken von<br />
Finanzinstitutionen und -instrumenten. Gesucht wird eine quantitativ<br />
arbeitende Persönlichkeit mit wirtschaftswissenschaftlicher oder<br />
verwandter Promotion, die in der <strong>Forschung</strong> durch Publikationen in<br />
begutachteten Fachzeitschriften ausgewiesen ist. Neben der <strong>Lehre</strong> im<br />
Bereich Finance wird eine Beteiligung an betriebswirtschaftlichen<br />
Pflichtveranstaltungen in den Bachelorstudiengängen Wirtschaftswissenschaften<br />
und Wirtschaftsingenieur erwartet. Die Juniorprofessur<br />
stärkt das <strong>Forschung</strong>scluster Finance an der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät und wirkt aktiv an der Einwerbung drittmittelfinanzierter<br />
<strong>Forschung</strong>sverbundprojekte mit.<br />
Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen<br />
ergeben sich aus dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG).<br />
Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert.<br />
Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Leibniz Universität Hannover hat sich das strategische Ziel<br />
gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen<br />
werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher<br />
Qualifikation bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Für Auskünfte steht Ihnen Herr Prof. Dr. Michael H. Breitner,<br />
Institut für Wirtschaftsinformatik, Tel. 0511 762-4901,<br />
breitner@iwi.uni-hannover.de, gern zur Verfügung.<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen, auch<br />
gern per E-Mail, bis zum 28. August <strong>2013</strong> an:<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover<br />
Prof. Dr. Andreas Wagener<br />
Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />
Königsworther Platz 1, 30167 Hannover<br />
E-Mail: dekan@wiwi.uni-hannover.de<br />
www.uni-hannover.de/jobs<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Juniorprofessur (W 1) für<br />
Politikwissenschaft:<br />
Politik Afrikas und Entwicklungspolitik<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Die Besetzung erfolgt zunächst<br />
für drei Jahre und kann bei positiver Evaluation um weitere drei Jahre<br />
verlängert werden. Nach erfolgreichem Gesamtevaluationsverfahren kann<br />
nach Ablauf der sechs Jahre eine Ernennung zur Universitätsprofessorin /<br />
zum Universitätsprofessor (BesGr. W 2) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
erfolgen.<br />
Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll im Profilschwerpunkt Afrikastudien<br />
der Universität Bayreuth, insbesondere in der durch die Exzellenzinitiative<br />
des Bundes und der Länder geförderte „Bayreuth International<br />
Graduate School of African Studies“ (BIGSAS), mitarbeiten. Erwünscht ist<br />
ein innovativer afrikabezogener <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt, vorzugsweise in<br />
den Bereichen Transformationen von Staatlichkeit, lokale Politik, Demokratisierung,<br />
Konfliktforschung, Entwicklungsstrategien, Rolle internationaler<br />
Organisationen oder Folgen von Entwicklungspolitik.<br />
Die <strong>Lehre</strong> wird im Rahmen der „Bayreuth International Graduate School of<br />
African Studies“ (BIGSAS) sowie in den Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
„Angewandte Afrikastudien: Kultur und Gesellschaft Afrikas“ und den weiteren<br />
afrika- bzw. entwicklungsbezogenen Studiengängen erbracht. Ausreichende<br />
Deutschkenntnisse zur <strong>Lehre</strong> im Bachelorstudiengang und Mitwirkung in<br />
der akademischen Selbstverwaltung werden erwartet.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung und besondere Befähigung zur wissenschaftlichen<br />
Arbeit, die durch eine herausragende Promotion nachgewiesen ist.<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />
2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
eingestellt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse<br />
der Schriften und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse<br />
und Urkunden in beglaubigten Kopien) bis zum 30. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan<br />
der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, 95440<br />
Bayreuth, erbeten.<br />
Die Fachhochschule Polizei des Landes Sachsen-Anhalt in Aschersleben<br />
beabsichtigt zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines:<br />
Professorin/Professors<br />
für Rechtswissenschaften,<br />
insb. Eingriffsrecht und materielles Strafrecht (W 2)<br />
in der Fachgruppe III „Rechtswissenschaften“ zu besetzen.<br />
Die Professur kann sowohl in einem Beamtenverhältnis als auch als Tarifbeschäftigte/r<br />
in einem unbefristeten oder befristeten Arbeitsverhältnis<br />
ausgeübt werden.<br />
Nähere Informationen zur Stellenausschreibung sind unter<br />
www.sachsen-anhalt.de oder<br />
www.polizei.sachsen-anhalt.de/index.php?id=51487 veröffentlicht.<br />
Ihre Bewerbung senden Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum<br />
02.09.<strong>2013</strong> an die<br />
Fachhochschule Polizei<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Schmidtmannstr. 86, 06449 Aschersleben
678 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
An der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln ist unter den Voraussetzungen<br />
des § 36 des Hochschulgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen (HG)<br />
ab sofort eine<br />
Universitätsprofessur W 2<br />
für Medizinische Psychologie<br />
zu besetzen.<br />
Zu den Aufgaben gehören die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
sowie die Leitung einer eigenständigen Abteilung für Medizinische Psychologie.<br />
Neben herausragenden wissenschaftlichen Erfahrungen auf dem Gebiet der<br />
Medizinischen Psychologie wird von der Bewerberin/dem Bewerber eine Mitwirkung<br />
an der Weiterentwicklung der aktuellen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der<br />
<br />
Psychologie bei den Neurowissenschaften angesiedelt sein und so den Schwerpunkt<br />
„Neuromodulation“ stärken soll. Zusätzlich ist eine thematische Anbindung<br />
an die „Alternsforschung“ erwünscht. Die Methodenkompetenz sollte unterstüt-<br />
<br />
Die Medizinische Fakultät möchte eine in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hervorragend<br />
<br />
Arbeitsstil und die Fähigkeit zur erfolgreichen Drittmitteleinwerbung werden vorausgesetzt.<br />
Weitere Voraussetzungen für eine Bewerbung sind umfangreiche Erfahrungen<br />
im Unterricht von Medizinstudierenden und die Bereitschaft zur aktiven Mitgestal-<br />
<br />
<br />
dem die Habilitation bzw. vergleichbare Leistungen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />
Die Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei<br />
<br />
sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen<br />
von schwerbehinderten Menschen sind uns besonders willkommen.<br />
Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
<br />
<br />
<br />
Verzeichnis der Veröffentlichungen sowie Sonderdrucke der fünf wichtigsten Publikationen<br />
nebst Kopien von Zeugnissen und Urkunden) bis zum 23.08.<strong>2013</strong> an<br />
den Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, 50924 Köln,<br />
zu richten.<br />
Im Fachbereich 2: Philologie / Kulturwissenschaften am Campus<br />
Koblenz ist am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik<br />
zum 01.10.2014 eine<br />
Professur (W3) für Musikpädagogik<br />
zu besetzen. Die Professur ist ein Baustein in der Strategie der<br />
Universität, die Lern- und Studienbedingungen durch qualitativ<br />
hochwertige, forschungsbasierte <strong>Lehre</strong> zu verbessern.<br />
Aufgabenschwerpunkte:<br />
Der Stelleninhaber / die Stelleninhaberin nimmt in den lehramtsbezogenen<br />
Studiengängen (derzeit Lehramt an Grundschulen und<br />
Lehramt an Realschulen plus) musikpädagogische <strong>Lehre</strong> am<br />
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik im Umfang<br />
von neun Semesterwochenstunden wahr, insbesondere mit der<br />
Schwerpunktsetzung in der primarstufenbezogenen Musikdidaktik<br />
(Basis- und Vertiefungsmodule: Singen, elementares Musizieren<br />
/ Bewegung). Im Bereich der <strong>Forschung</strong> wird ein Schwerpunkt<br />
in der empirischen <strong>Forschung</strong>, auch in den Bildungswissenschaften<br />
oder in der Kulturwissenschaft, erwartet.<br />
Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter<br />
der Kennziffer 56/<strong>2013</strong> der Homepage der Universität Koblenz-<br />
Landau. Bewerber/-innen senden ihre Bewerbung mit den Unterlagen<br />
bis zum 30.08.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer an den<br />
Präsidenten der Universität Koblenz-Landau<br />
Präsidialamt • Rhabanusstraße 3 • 55118 Mainz<br />
www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 679<br />
What characterises the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) is its trilingualism<br />
and its international atmosphere. With its 5 faculties, 18 Bachelor, Master and<br />
PhD programmes and about 3500 students, this young independent university<br />
acts as a bridge between the German- and Italian-speaking world.<br />
The Faculty of Science and Technology at the Free University of Bozen-Bolzano<br />
intends to fill tenured full or associate professorships in following scientific area<br />
Industrial mechanical plants (09/B2 - ING-IND/17)<br />
More details under:<br />
www.unibz.it/en/organisation/vacancies/tenuredprofessors/calls<br />
Admission requirements:<br />
The recruitment process will take place though a “direct call” from abroad. Candidates<br />
who already hold an equivalent academic position at a foreign University<br />
are entitled to submit an expression of interest.<br />
Candidates are admitted if they are in possession of: successful completion of<br />
academic studies at an institute of higher education, Ph.D./doctorate and postdoctoral<br />
qualification in the specific scientific area. Candidates should prove they<br />
represent their fields in teaching/research at an internationally approved standard.<br />
In addition, the knowledge of two of the three teaching languages (German, Italian<br />
and English) at the Free University of Bolzano-Bozen, is highly desired.<br />
The appointment is made, according to Italian law, as a tenured public employee.<br />
The Free University of Bozen-Bolzano aims to increase the proportion of women<br />
in research and teaching positions and therefore explicitly encourages female<br />
scientists to submit their expressions of interest.<br />
Please send your expressions of interest, together with the usual documents (detailed<br />
curriculum vitae, a list of publications, indication of focus of the research<br />
and research projects, a short description of courses taught, teaching evaluations,<br />
a statement of the current academic position) by mail or e-mail to the Free University<br />
of Bozen-Bolzano, Faculty of Science and Technology, attn. Prof. Massimo<br />
Tagliavini, Universitätsplatz 5, 39100 Bozen<br />
e-mail: Recruitment_FaST@unibz.it<br />
Expressions of interest will be considered from now until 30 th September, <strong>2013</strong><br />
and shortlisted candidates will be invited for interview.<br />
Further Information about the Faculty of Science and Technology at the Free<br />
University of Bozen-Bolzano (Italy) can be found on the Faculty’s website<br />
www.unibz.it/en/sciencetechnology<br />
Im Fachbereich III – Altertumswissenschaften, Geschichte,<br />
Politikwissenschaft, Kunstgeschichte – ist zum 01.10.2014 die<br />
W 2-Professur für Alte Geschichte<br />
wieder zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach Alte Geschichte in der <strong>Lehre</strong><br />
in seiner vollen Breite vertreten. Erwünscht sind ein <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt in<br />
römischer Geschichte und Erfahrung in den Hilfswissenschaften. Gefordert werden<br />
die enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Altertumswissenschaften Trier (ZAT)<br />
und dem <strong>Forschung</strong>szentrum „Griechisch-Römisches Ägypten“ sowie eine Beteiligung<br />
an den in Trier unter Mitwirkung des Faches Geschichte sowie des ZAT betriebenen<br />
bzw. geplanten <strong>Forschung</strong>sverbünden.<br />
Die dienstlichen Aufgaben sind in § 48 Hochschulgesetz Rheinland-Pfalz aufgeführt.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 49 Hochschulgesetz Rheinland-Pfalz,<br />
insbesondere sind hervorragende wissenschaftliche Leistungen und<br />
pädagogische Eignung nachzuweisen.<br />
Das Land Rheinland-Pfalz und die Universität Trier vertreten ein Betreuungskonzept,<br />
bei dem eine hohe Präsenz der <strong>Lehre</strong>nden am Hochschulort erwartet wird.<br />
Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Die Universität Trier ist bestrebt, die Zahl ihrer Professorinnen zu erhöhen, und<br />
fordert Wissenschaftlerinnen nachdrücklich zu einer Bewerbung auf.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,<br />
Schriften verzeichnis, Aufstellung der Lehrveranstaltungen,<br />
Zeugnisse) werden erbeten bis zum 01.10.<strong>2013</strong> an den Dekan<br />
des Fachbereichs III der Universität Trier, Prof. Dr. Uwe Jun,<br />
54286 Trier.<br />
Wir bitten, Bewerbungsunterlagen nicht in Mappen oder Hüllen und auch nur als<br />
unbeglaubigte Kopien vorzulegen, weil diese Unterlagen nicht zurückgeschickt,<br />
sondern nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet werden.<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W 3-Professur für Öffentliches Recht<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Öffentliche Recht in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> vertreten. Ein <strong>Forschung</strong>sinteresse an grundlagenorientierten, internationalen<br />
oder steuerrechtlichen Fragestellungen ist erwünscht. Die Bewerberin /<br />
Der Bewerber sollte auch ein Interesse an der besonderen Ausrichtung der<br />
Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen und den<br />
Profilfeldern der Fakultät (Governance und Responsibility; Innovation und<br />
Verbraucherschutz) niederschlägt. Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer<br />
gewonnen werden, die /der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation<br />
und <strong>Forschung</strong>sorientierung zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
beitragen kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen<br />
Schwerpunktbereiche einbringt.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert.<br />
Sie strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an<br />
und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />
Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung<br />
bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />
bis zum 30. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.
680 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Im Institut für Kunstgeschichte des Fachbereichs 8 - Geschichte/Philosophie<br />
- der Westfälischen Wilhelms-Universität ist im Rahmen des<br />
Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder zur Förderung<br />
der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und<br />
<strong>Forschung</strong> an deutschen Hochschulen (Professorinnenprogramm II)<br />
frühestens zum 01.10.2014 eine<br />
W2-Professur für Kunstgeschichte<br />
mit dem Schwerpunkt Moderne<br />
(vorgezogene Nachfolge Prof. Dr. Werner Jacobsen)<br />
zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll das Fach Kunstgeschichte<br />
in der <strong>Lehre</strong> in seiner ganzen Breite vertreten. Ein Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong><br />
und <strong>Forschung</strong>stätigkeit liegt in der Moderne (19.-21. Jahrhundert). Eine<br />
angemessene Mitwirkung bei der Selbstverwaltung wird erwartet.<br />
Erfahrung mit der Einwerbung von Drittmitteln ist erwünscht.<br />
Voraussetzung für die Bewerbung sind wissenschaftliche Leistungen,<br />
die im Rahmen einer Juniorprofessur einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />
als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Einrichtung<br />
oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Wirtschaft, Verwaltung<br />
oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- und<br />
Ausland erbracht worden sind.<br />
Die WWU Münster tritt für die Geschlechtergerechtigkeit ein und strebt<br />
eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />
Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden<br />
bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt<br />
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende<br />
Gründe überwiegen.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />
Schriftenverzeichnis, Angaben über die bisherige Lehrtätigkeit,<br />
Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs) sind schriftlich und<br />
elektronisch (als pdf) bis zum 30.09.<strong>2013</strong> zu richten an den<br />
Dekan des Fachbereichs 8 - Geschichte/Philosophie<br />
der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Domplatz 20-22 - 48143 Münster<br />
E-Mail: fb8dk@uni-muenster.de<br />
Publikationen bitte nur nach Aufforderung zusenden.<br />
In der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik ist ab sofort eine<br />
Universitätsprofessur (BesGr. W2) für „Biound<br />
Nanosensorik / Hybride Nanostrukturen“<br />
zu besetzen.<br />
Die Nanotechnologie ist zu einem der wichtigsten <strong>Forschung</strong>sfelder moderner<br />
Industriegesellschaften geworden. Nanoskalige Komponenten werden in Zukunft<br />
ubiquitär auf unsere technisierte Gesellschaft und natürliche Umwelt einwirken.<br />
Hieraus resultiert ein weltweit dringender <strong>Forschung</strong>sbedarf bezüglich<br />
der Entwicklung einer begleitenden Nanometrologie. Gerade für dreidimensionale<br />
(3D) nanoskalige Systeme stellt die Abhängigkeit ihrer Funktionalität von<br />
Größe, Form und chemischer Zusammensetzung sowie die Erfassung der komplexen<br />
Wechselwirkungen mit der Umgebung eine große Herausforderung dar.<br />
Schwerpunkt der <strong>Forschung</strong> soll die Analytik und Metrologie 3-dimensionaler<br />
hybrider Bauelemente sein. Mögliche <strong>Forschung</strong>sfelder sind u. a. die hochauf-<br />
<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetzes.<br />
Die TU Braunschweig ist Mitgliedsuniversität der Niedersächsischen Technischen<br />
Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur zugeordnet ist.<br />
Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt,<br />
an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich<br />
in die Zusammenarbeit der technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen,<br />
insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH),<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einzubringen. <br />
Sie unter: http://www.nth-online.org<br />
Auf Wunsch kann Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen<br />
deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um<br />
ihre Bewerbung gebeten.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt.<br />
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland<br />
sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung<br />
das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis<br />
stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.<br />
Dr. Meinhard Schilling, Tel. +49 (0) 531 391-3866.<br />
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum<br />
15.09.<strong>2013</strong> an den Dekan der Fakultät für Elektrotechnik,<br />
Informationstechnik, Physik, Herrn Prof.<br />
Dr. Andreas Waag, Technische Universität Braunschweig,<br />
Hans-Sommer-Str. 66, 38106 Braunschweig.<br />
www.uni-muenster.de<br />
Es geht auch<br />
effektiver!<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Akademischer Stellenmarkt
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 681<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W 2-Professur für Musikwissenschaft<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
Die Bewerberin / Der Bewerber soll das gesamte Fachgebiet mit dem<br />
Schwerpunkt Musiktheater / Oper in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />
Lehraufgaben der Stelleninhaberin / des Stelleninhabers sind insbesondere<br />
im BA „Musiktheaterwissenschaft“, im aufeinander bezogenen Master- und<br />
Promotionsstudiengang „Musik und Performance“ sowie im BA „Theater<br />
und Medien“ (Kombifach „Musikwissenschaft“) wahrzunehmen. Erwartet<br />
wird die Mitwirkung in den strategischen Profilfeldern des Struktur- und<br />
Entwicklungsplans STEP 2020+ der Universität Bayreuth, insbesondere in<br />
dem Emerging Field „Kulturbegegnungen und transkulturelle Prozesse“.<br />
Die Professur ist eingebettet in die Fachgruppe Musiktheater und arbeitet<br />
somit eng mit dem <strong>Forschung</strong>sinstitut für Musiktheater (fimt) zusammen.<br />
Berührungspunkte mit der Theater- und Medienwissenschaft sind ebenso<br />
erwünscht wie fächerübergreifende <strong>Forschung</strong>.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung.<br />
Die Universität Bayreuth wurde im Jahre 2010 von der Hertie-Stiftung als<br />
familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
eingestellt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />
Liste der gehaltenen Lehrveranstaltungen, Schriftenverzeichnis) sowie einer<br />
Skizzierung geplanter <strong>Forschung</strong>saktivitäten bis zum 2. 9. <strong>2013</strong> an den<br />
Dekan der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
www.academics.de<br />
Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine innovative und interdisziplinär<br />
ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und<br />
Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und<br />
<br />
bietet einen Dual Career Service an.<br />
An der Fakultät I (Philosophische Fakultät) ist am Seminar für Anglistik zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
eine<br />
Universitätsprofessur<br />
(Bes.-Gr. W 2 ÜBesG NRW)<br />
für Anglistik: Literaturwissenschaft<br />
zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach in angemessener Breite vertreten. In der<br />
<strong>Forschung</strong> werden Schwerpunkte in mindestens zwei historischen Kernbereichen der englischen<br />
<br />
Fakultät bzw. der Anglistik erwartet (z. B. Literatur und Medien; Europa; Kinder- und Jugendliteratur;<br />
Raumtheorie). Darüber hinaus sind internationale Kontakte, Erfahrungen mit der Entwicklung und<br />
Betreuung modularisierter Bachelor- und Master-Studiengänge (einschließlich Lehramt) und Erfahrungen<br />
in der Drittmitteleinwerbung erwünscht.<br />
<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge als auch auf die literatur-/kulturwissenschaftlichen Anteile in den<br />
Lehramtsstudiengängen.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die<br />
in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche<br />
Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden, umfangreiche<br />
<strong>Lehre</strong>rfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz. Die zusätzlichen wissenschaftlichen<br />
Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />
als wissenschaftliche/-r Mitarbeiterin oder Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />
Die Bereitschaft zur aktiven und konstruktiven Mitwirkung in den Selbstverwaltungsgremien der Universität<br />
wird erwartet.<br />
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />
<br />
Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />
Auskunft erteilt Frau Universitätsprofessorin Dr. Anja Müller (anja.mueller@anglistik.uni-siegen.de).<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Verzeichnis der Schriften,<br />
Darstellung der bisherigen <strong>Forschung</strong>s- und Lehrtätigkeit, Aufstellung der eingeworbenen Drittmit-<br />
11.09.<strong>2013</strong> unter dem<br />
Stichwort „W2 Anglistik: Literaturwissenschaft“ an das Dekanat der Philosophischen Fakultät,<br />
Universität Siegen, Adolf-Reichwein-Straße 2, 57068 Siegen.<br />
<br />
Announcement of an open position at the Faculty of Informatics,<br />
Vienna University of Technology, Austria<br />
FULL PROFESSOR (TENURED)<br />
of SECURITY<br />
The Vienna University of Technology invites applications for a Full Professor<br />
position (tenured) at the Faculty of Informatics.<br />
<br />
of computer security. He/She should have a comprehensive research agenda,<br />
<br />
successful candidate to establish links to several of the main research areas of<br />
the Faculty of Informatics (Computational Intelligence, Computer Engineering,<br />
Distributed and Parallel Systems, Media Informatics and Visual Computing, as<br />
well as Business Informatics).<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
A more detailed announcement and information on how to apply can be found<br />
at: http://www.informatik.tuwien.ac.at/security<br />
Applications should be sent to the Dean of the Faculty of Informatics (Prof.<br />
Dr. Gerald Steinhardt), Erzherzog-Johann-Platz 1/180, A-1040 Vienna, Austria.<br />
Application Deadline: October 20, <strong>2013</strong><br />
So<br />
erreichen<br />
Sie uns<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />
Fax: 0228 / 902 66-90<br />
anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
www.forschung-und-lehre.de
682 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
The Faculty of Biology and BIOSS Centre for Biological Signalling Studies at<br />
the Albert-Ludwigs-University Freiburg invite applications for a<br />
Full Professorship (W3) in Integrative Signalling Research<br />
We are looking for candidates with outstanding international reputation and<br />
experience that work at the interface of Biology with one of the following<br />
fields: medicine, physics, chemistry or engineering to gain an integrated view<br />
of signal transduction systems. Candidates from the fields of Cancer<br />
Research, Cell and Developmental Biology, Immunology, Neurobiology and<br />
Plant Sciences are encouraged to apply. Close interactions and cooperations<br />
with the established research centres in Freiburg will be<br />
appreciated. In teaching, it is expected that the candidate will design a<br />
concept to impart knowledge in the curricula of the B.Sc., M.Sc. and teacher<br />
training program in Biology.<br />
The position will be initially funded by the Excellence Initiative of the German<br />
Federal and State Governments. Sustainable funding of the professorship<br />
including scientific and technical personnel is guaranteed. State-of-the art<br />
laboratory space will be available in direct proximity to modern core facilities<br />
(light and super-resolution imaging, proteomics, metabolomics).<br />
For further information please visit the BIOSS homepage: www.bioss.unifreiburg.de<br />
or the homepage of the Faculty of Biology www.biologie.unifreiburg.de<br />
Deadline for applications is 30.09.<strong>2013</strong>. Complete applications along with all<br />
pertinent documents (only in electronic form as one single pdf) should be<br />
addressed to the Dean of the Faculty of Biology, Schänzlestr. 1, D-79104<br />
Freiburg, Email: dekanat@biologie.uni-freiburg.de<br />
The University of Freiburg is an equal opportunity employer. Applications of<br />
women are strongly encouraged. Handicapped candidates with equivalent<br />
qualifications will be given preference.<br />
Applicants should include the form for professorship (download on<br />
www.bioss.uni-freiburg.de/cms/positions )<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W 3-Professur für Bürgerliches Recht und<br />
Zivilverfahrensrecht<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />
Die Bewerberin / Der Bewerber soll das Bürgerliche Recht und das Zivilverfahrensrecht<br />
in der gesamten Breite in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten.<br />
Der Ausweis in einem weiteren Fach wäre von Vorteil. Die Bewerberin / Der<br />
Bewerber sollte auch ein Interesse an der besonderen Ausrichtung der<br />
Bayreuther Rechtswissenschaften haben, wie sie sich in der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Zusatzausbildung, den Schwerpunktbereichen und den<br />
von der Fakultät besonders unterstützten Profilfeldern der Universität<br />
(Governance und Responsibility; Innovation und Verbraucherschutz) niederschlägt.<br />
Es soll eine Hochschullehrerin / ein Hochschullehrer gewonnen<br />
werden, die / der aufgrund ihrer / seiner Qualifikation und <strong>Forschung</strong>sorientierung<br />
zur Vernetzung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beitragen<br />
kann, sich an gemeinsamen <strong>Forschung</strong>sprojekten der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
beteiligt und sich in die wirtschaftsrechtlichen Schwerpunktbereiche<br />
einbringt.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen)<br />
bis zum 18. 9. <strong>2013</strong> an den Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
RESSOURCENUNIVERSITÄT MIT PROFIL<br />
q Die TU Bergakademie Freiberg widmet sich<br />
einer nachhaltigen und effizienten Energie- und<br />
Rohstoffwirtschaft. Rund um die Erkundung,<br />
Gewinnung, Aufbereitung, Veredelung und das<br />
Recycling von Rohstoffen wird an der deutschen<br />
Ressourcenuniversität geforscht.<br />
q Die vier Kernfelder – GEO, MATERIAL,<br />
ENERGIE, UMWELT – geben ihr ein einmaliges<br />
und unverwechselbares Profil. Auf diesen Gebieten<br />
arbeiten Wissenschaftler und Studenten aller<br />
Fachbereiche praxisorientiert zusammen. Starke<br />
Partner an ihrer Seite sind dabei Unternehmen<br />
und Firmen in Deutschland, Europa und weltweit.<br />
q In Rankings gilt Freiberg als idealer Ort<br />
für zielstrebige Studenten. Ihre <strong>Forschung</strong>sstärke<br />
garantiert in den natur-, ingenieur- und<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen<br />
eine Ausbildung auf höchstem Niveau.<br />
Freiberger Specials – nachhaltig, glänzend, neu<br />
http://tu-freiberg.de
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 683<br />
THE FACULTY OF BIOLOGY AND MEDICINE OF THE UNIVERSITY OF<br />
LAUSANNE, SWITZERLAND AND THE UNIVERSITY MEDICAL CENTRE<br />
OF LAUSANNE (CHUV) INVITE APPLICATIONS FOR THE POSITION OF :<br />
ASSOCIATE PROFESSOR,<br />
SENIOR PHYSICIAN<br />
IN THE SERVICE OF OTORHINOLARYNGOLOGY,<br />
HEAD AND NECK SURGERY,<br />
RESPONSIBLE FOR PAEDIATRIC<br />
OTORHINOLARYNGOLOGY<br />
The successful candidate will be responsible for :<br />
• Heading the Unit of Paediatric Otorhinolaryngology (ORL)<br />
in the Children’s Hospital (Hôpital de l’enfance, HEL) and<br />
the CHUV in Lausanne.<br />
• Developing an experimental and/or clinical research programme<br />
in Paediatric ORL.<br />
• Working in close collaboration with the Cochlear Implant<br />
Centre of the Romandie (Centre romand d’implants<br />
cochléaires, CRIC).<br />
• Taking calls for the Service.<br />
• Organising all aspects of the pre- and postgraduate training<br />
in the field.<br />
The candidate must :<br />
• Have a Swiss Medical Association (FMH) specialty degree in<br />
ORL or equivalent.<br />
• Possess an academic title (Privat-Docent or equivalent).<br />
• Have a large clinical experience in all fields of ORL, especially<br />
Paediatric ORL.<br />
• Be able to conduct a research programme supported by<br />
external funding.<br />
• Have a demonstrated capacity for interdisciplinary collaboration<br />
and networking.<br />
• Have a good knowledge of French or the ability to acquire<br />
it quickly.<br />
The job description as well as a description of the Service are<br />
available on http://www.unil.ch/fbm/page64812.html. Further<br />
information may be obtained from<br />
Prof. Bourhis (Jean.Bourhis@chuv.ch), chairman of the search<br />
committee.<br />
The applications, in English, will include the curriculum vitae, the<br />
list of publications with a copy of the five most relevant ones, a list<br />
of third party funding, the surgical catalogue, a brief statement of<br />
the research programme and teaching experience and a copy of<br />
diplomas. They should be sent by October 31 st , <strong>2013</strong> to<br />
www.unil.ch/iafbm/application.<br />
Seeking to promote an equitable representation of men and women among its<br />
staff, the University encourages applications from women.<br />
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist aus der<br />
Fusion von Universität Karlsruhe und <strong>Forschung</strong>szentrum<br />
Karlsruhe hervorgegangen. Damit entstand eine deutschlandweit<br />
einmalige Institution, in der die Missionen einer<br />
Universität und eines <strong>Forschung</strong>szentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
vereint sind. Mit 9.000 Mitarbeitern<br />
zählt das KIT zu den weltweit größten <strong>Forschung</strong>s- und<br />
<strong>Lehre</strong>inrichtungen.<br />
An der Fakultät für Informatik am Karlsruher Institut für<br />
Technologie ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W3-Professur für Informationsrecht<br />
für technische Systeme unter<br />
besonderer Berücksichtigung<br />
der Rechtsinformatik<br />
zu besetzen.<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> der ausgeschriebenen Professur sollen<br />
sich rechtsgebietsübergreifend mit den informationsrechtlichen<br />
Fragestellungen IKT-gestützter technischer Systeme<br />
befassen, wie sie sich z. B. - jedoch nicht ausschließlich -<br />
bei der Gestaltung von Energieinformationsnetzen, multimodalen<br />
Verkehrssystemen oder Systemen des Cloud<br />
Computing ergeben. Die technische Implementierung<br />
normativer Vorgaben soll darüber hinaus mit den Methoden<br />
der Rechtsinformatik in enger interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit insbesondere mit Informatikern und<br />
Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftlern erfolgen.<br />
Gesucht wird eine hervorragend ausgewiesene Persönlichkeit,<br />
die sich herausgefordert fühlt, technische Systeme<br />
mit zu gestalten und die dieses Gebiet in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> vertritt.<br />
Eine Habilitation oder eine vergleichbare wissenschaftliche<br />
Leistung sowie didaktische Eignung werden vorausgesetzt.<br />
Einschlägige Drittmittelaktivitäten sind erwünscht,<br />
ebenso wie das Interesse an interdisziplinärer <strong>Forschung</strong><br />
im KIT.<br />
Das KIT strebt die Erhöhung des Anteils an Professorinnen<br />
an und begrüßt deshalb die Bewerbung von Frauen.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden<br />
bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Es gelten<br />
die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 47 LHG.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,<br />
wissenschaftlicher Werdegang, Schriftenverzeichnis) sind<br />
bis zum 15. August <strong>2013</strong> schriftlich und elektronisch zu<br />
richten an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT),<br />
Dekan der Fakultät für Informatik, 76128 Karlsruhe<br />
(schriftlich) und dekanat@informatik.kit.edu (elektronisch).<br />
KIT - Universität des Landes Baden-Württemberg und<br />
nationales <strong>Forschung</strong>szentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
„Man muss Glück<br />
teilen, um es zu<br />
multiplizieren.“<br />
Marie von Ebner-Eschenbach<br />
Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei)<br />
Spendenkonto: 22222 00000<br />
BLZ: 430 609 67, GLS-Bank<br />
www.sos-kinderdoerfer.de
684 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Am Bayerischen Geoinstitut der Universität Bayreuth<br />
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W2-Professur<br />
für Geodynamische Modellierung<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit, befristet auf fünf Jahre, zu besetzen. Die<br />
anschließende Übernahme der Stelleninhaberin /des Stelleninhabers in das<br />
Beamtenverhältnis auf Lebenszeit ist bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />
und einer erfolgreichen Gesamtevaluierung möglich.<br />
Gesucht wird ein herausragende Wissenschaftlerin / ein herausragender<br />
Wissenschaftler für die Entwicklung eines unabhängigen und weltweit sichtbaren<br />
<strong>Forschung</strong>sprogramms in geodynamischer Modellierung oder einem<br />
ähnlichen Gebiet der Geophysik der festen Erde. Mögliche Kandi daten und<br />
Kandidatinnen sollten über ein hohes Maß an Erfahrung in numerischen Methoden<br />
zur Erforschung der Entstehung, der Dynamik und der Evolution der<br />
Erde und anderer Planeten verfügen.<br />
Das Bayerische Geoinstitut untersucht die Chemie, Struktur und Dynamik<br />
der Erde und der Planeten. Die Bewerberin / Der Bewerber soll eng mit den<br />
Kolleginnen und Kollegen am Geoinstitut und anderen Bereichen der<br />
Universität Bayreuth zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird der Aufbau<br />
von nationalen und internationalen Kooperationen erwartet.<br />
Die Einwerbung von Drittmitteln aus nationalen und internationalen Quellen<br />
sowie der Aufbau einer dynamischen Arbeitsgruppe mit jungen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern wird erwartet. Eine Beteiligung an der<br />
<strong>Lehre</strong>, insbesondere für Master-Studierende und Doktorandinnen und<br />
Doktoranden gehört zu den Dienstaufgaben.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />
2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
eingestellt.<br />
Bewerbungen mit Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnissen, Angaben zur<br />
bisherigen Lehrtätigkeit und einer Skizze geplanter <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />
werden erbeten bis zum 6. 9. <strong>2013</strong> an die Dekanin der Fakultät für Biologie,<br />
Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth.<br />
Im Fachbereich 5:Erziehungswissenschaften am Campus Landau ist<br />
am Institut für Erziehungswissenschaft / Philosophie zum nächst<br />
möglichen Zeitpunkt eine unbefristete<br />
Professur (W2) für Erziehungswissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Theorie Pädagogischen Handelns<br />
zu besetzen.<br />
Aufgabenschwerpunkte:<br />
Mit der Einrichtung dieser Professur verfolgt der Fachbereich die<br />
Strategie, in der <strong>Forschung</strong> eigenständige Beiträge zur Theorie<br />
und Empirie pädagogischen Handelns in außerschulischen Handlungsfeldern<br />
zu fördern. Gewünscht sind Beiträge insbesondere<br />
mit Blick auf die im BA- und im MA-Studiengang Erziehungswissenschaft<br />
vertretenen Handlungsfelder (Betriebspädagogik/<br />
Personalentwicklung, Pädagogik der frühen Kindheit sowie Sonderpädagogik)<br />
und auf zentrale pädagogische Handlungsformen<br />
(z. B. Beraten, Erziehen, <strong>Lehre</strong>n, Organisieren). Erwartet wird die<br />
Mitarbeit in einer der <strong>Forschung</strong>sprofillinien des Fachbereichs<br />
(Bildungsprozesse im Kontext von Organisationen, Erziehung und<br />
Bildung unter Bedingungen der Heterogenität, Normativität in<br />
Wissenschaft und Lebenswelt), die Bereitschaft zu interdisziplinärer<br />
<strong>Forschung</strong> sowie zur Einwerbung von kompetitiven Drittmitteln.<br />
Die <strong>Lehre</strong> erfolgt in erster Linie in Modulen zum<br />
pädagogischen Handeln des BA- und des MA-Studiengangs<br />
Erziehungswissenschaft.<br />
Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter<br />
der Kennziffer 60/<strong>2013</strong> der Homepage der Universität Koblenz-<br />
Landau. Bewerber/-innen senden ihre Bewerbung mit den Unterlagen<br />
bis zum 15.09.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer an den<br />
Präsidenten der Universität Koblenz-Landau<br />
Präsidialamt • Rhabanusstraße 3 • 55118 Mainz<br />
www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen<br />
Hochschulen<br />
im<br />
Blick<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 685<br />
UNIVERSITÄT BASEL<br />
An der Juristischen Fakultät der Universität Basel sind auf<br />
das Herbstsemester 2014 oder nach Vereinbarung zwei<br />
Assistenzprofessuren ohne Tenure Track zu besetzen:<br />
Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der<br />
TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine<br />
Professur (W3) „Energieinformationsnetze<br />
und -systeme“<br />
(Kenn.-Nr. 271)<br />
zu besetzen.<br />
Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene<br />
Beteiligung an der Grundlagenausbildung.<br />
Die Schwerpunkte in der <strong>Forschung</strong> sollen auf mehr als einem der<br />
folgenden Gebiete liegen:<br />
• Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und<br />
-nutzung<br />
• Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration<br />
Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung<br />
• Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netz -<br />
komponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte<br />
• Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energie -<br />
informationssysteme<br />
• Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte<br />
• Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze<br />
und -systeme<br />
Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine<br />
ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente<br />
wissenschaftliche Arbeitsergebnisse.<br />
Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der<br />
oben genannten <strong>Forschung</strong>sgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine<br />
mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energie -<br />
versorgung oder in der außeruniversitären <strong>Forschung</strong> ist erwünscht.<br />
Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere<br />
muss die <strong>Forschung</strong> in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik<br />
und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Infor -<br />
mationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an<br />
<strong>Forschung</strong>sschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber<br />
hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung.<br />
Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis<br />
mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die<br />
W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung<br />
verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem<br />
Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt<br />
werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61<br />
und 62 Hessisches Hochschulgesetz.<br />
Max Geldner Assistenzprofessur<br />
für Gesundheits- und Spitalrecht<br />
(im öffentlichen Recht)<br />
sowie eine<br />
FAG Assistenzprofessur<br />
Ethik und Recht (im Strafrecht)<br />
Stellenbeschrieb<br />
Die auf 5 Jahre befristeten Assistenzprofessuren sind als<br />
Nachwuchsstellen konzipiert und dienen dem Ausbau des<br />
Schwerpunkts Life Sciences-Recht in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
an der Juristischen Fakultät der Universität Basel. Die Stellen<br />
ermöglichen es der Inhaberin/dem Inhaber, sich in den<br />
genannten Bereichen wissenschaftlich weiter zu qualifizieren<br />
und zu profilieren.<br />
Aufgabenbereiche<br />
• <strong>Forschung</strong> in den genannten Bereichen<br />
• Lehrverpflichtung von 4 Wochenstunden pro Semester<br />
Anforderungen<br />
Doktorat; wissenschaftliche und didaktische Eignung.<br />
Anstellungsbedingungen<br />
Die Anstellungsbedingungen richten sich nach der Personalund<br />
Gehaltsordnung der Universität Basel.<br />
Bewerbungen sind bis 16.09.<strong>2013</strong> einzureichen.<br />
Informationen bezüglich der einzureichenden Dokumente<br />
sind auf der Homepage http://ius.unibas/Fakultätsverwaltung/<br />
Bewerbungen abrufbar.<br />
Wir bitten Sie, die Unterlagen (ausschliesslich in Form von<br />
4 PDF-Files – wie im Leitfaden beschrieben) an<br />
dekanat-ius@unibas.ch zu senden.<br />
Die Universität Basel ist bestrebt, den Frauenanteil bei den<br />
Professuren zu erhöhen, und ist deshalb an Bewerbungen<br />
von Frauen besonders interessiert.<br />
Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />
Prof. Dr. Herbert Zech, lstzech-ius@unibas.ch.<br />
Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />
der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />
sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />
Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />
gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag<br />
für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den<br />
Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik,<br />
Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: dekan@etit.tu-darmstadt.de,<br />
zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission,<br />
Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150,<br />
E-Mail: ralf.steinmetz@kom.tu-darmstadt.de<br />
Bewerbungsfrist: 30.09.<strong>2013</strong><br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
2. Quartal <strong>2013</strong><br />
Verbreitete Auflage: 30.740<br />
IVW geprüft
686 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
An der Universität der Bundeswehr München wird die Fakultät für Pädagogik unter dem angedachten Namen<br />
Fakultät für Humanwissenschaften neu ausgerichtet.<br />
Im Rahmen des bisher in der Fakultät bestehenden Studiengangs Bildungswissenschaft (Bachelor/Master) wird in<br />
den Schwerpunkten interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung geforscht und gelehrt. Der ebenfalls in der<br />
Fakultät bereits eingeführte Studiengang Sportwissenschaft (Bachelor/Master) wird künftig auch mit sportpsychologischem<br />
Schwerpunkt angeboten. Neu eingegliedert in die Fakultät werden die Studiengänge Psychologie (Bachelor)<br />
und Klinische Psychologie (Master).<br />
Der neu einzuführende Studiengang Psychologie wird mit den bereits bestehenden Studiengängen, Bildungswissenschaft<br />
und Sportwissenschaft, eng vernetzt. Zwischen den Studiengängen sollen Schnittpunkte hergestellt werden<br />
und gegenseitige ECTS-Transferleistungen möglich sein. Die interdisziplinäre Vernetzung entspringt der humanwissenschaftlichen<br />
Schwerpunktsetzung der Fakultät.<br />
Über die neuen Studienprogramme werden an der Universität der Bundeswehr München zugleich neue <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
installiert: Diese bezeichnen die bundeswehrbezogenen Themenkreise Einsatz und Begleitung im<br />
Einsatz sowie Traumaforschung und Stressbewältigung aus dem psychotherapeutisch-klinischen und sportpsychologischen<br />
Blickwinkel heraus.<br />
Vor diesem Hintergrund sind in der Fakultät für Pädagogik an der Universität der Bundeswehr München folgende<br />
Professuren zu besetzen:<br />
W3-Universitätsprofessur für Klinische Psychologie:<br />
Trauma und Krisenbewältigung<br />
- zu besetzen zum 1. Oktober 2014 -<br />
Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das Fach in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> in der gesamten<br />
Breite mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten. Neben hervorragender <strong>Forschung</strong> wird<br />
ambitionierte <strong>Lehre</strong> im Bereich der klinischen Psychologie einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden und<br />
<br />
für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet. Der Bewerber/Die Bewerberin soll die<br />
Approbation als psychologische/-r Psychotherapeut/-in erworben haben und über mehrjährige klinische Erfahrung<br />
verfügen.<br />
W2-Universitätsprofessur für Klinische und<br />
Biologische Psychologie<br />
- zu besetzen zum 1. Oktober 2014 -<br />
Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin soll das Fach in der <strong>Lehre</strong> in der gesamten Breite<br />
mit entsprechendem Grundlagen- und Anwendungsbezug vertreten und in der <strong>Forschung</strong> in mindestens zwei der<br />
nachfolgend genannten Gebiete ausgewiesen sein:<br />
- biologische Grundlagen der Psychologie,<br />
- Prävention und Intervention,<br />
<br />
Neben hervorragender <strong>Forschung</strong> wird ambitionierte <strong>Lehre</strong> im Bereich der klinischen und biologischen Psychologie<br />
einschließlich der im Fach einschlägigen Methoden vorausgesetzt. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsvoller<br />
Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet.<br />
Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen, einschlägige Publikationen<br />
in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Der Bewerber/Die Bewerberin ist an<br />
internationalen <strong>Forschung</strong>skooperationen beteiligt. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung<br />
sowie beim Aufbau der neuen Studiengänge wird erwartet.<br />
<br />
Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächer-<br />
studium plus ergänzt.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich<br />
nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das<br />
50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissen-<br />
<br />
bevorzugt berücksichtigt.<br />
Die Besetzung der W3-Professur für Allgemeine Psychologie, der W2-Professur für Entwicklungs- und Gesundheitspsychologie<br />
sowie der W3-Professur für Differentielle und Diagnostische Psychologie ist bereits veranlasst.<br />
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 13. September <strong>2013</strong> als vertrauliche Personalsache an die<br />
Dekanin der Fakultät für Pädagogik der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Akademischer Stellenmarkt ......<br />
Cartoon: Meissner
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 687<br />
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) ist ein<br />
An-Institut der Universität Potsdam. Mit seiner in Deutschland einzigartigen<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
W3-Professur für Algorithmen Engineering<br />
<br />
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<br />
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-<br />
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<br />
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-<br />
<br />
Bewerbungen sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />
an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />
Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />
<br />
<br />
Die vollständige Stellenausschreibung<br />
finden<br />
Sie unter:<br />
www.uni-potsdam.de<br />
/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />
...... ermöglicht eine bessere Stellenbesetzung.
688 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
In der Philosophischen Fakultät II<br />
der Universität Würzburg ist am<br />
Institut für Psychologie zum<br />
nächstmöglichen Termin die Stelle<br />
Die Universität Siegen ist mit ca. 17.500 Studierenden, 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
davon ca. 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär<br />
ausgerichtete Universität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und<br />
Sozialwissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
ein hervorragendes Lehr- und <strong>Forschung</strong>sumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und<br />
<br />
bietet einen Dual Career Service an.<br />
An der Fakultät I (Philosophische Fakultät) ist am Seminar für Anglistik zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
eine<br />
Universitätsprofessur<br />
(Bes.-Gr. W 3 ÜBesG NRW)<br />
für Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Fach in seiner vollen Breite vertreten. In der<br />
<strong>Forschung</strong> werden Schwerpunkte in mindestens zwei literatur- bzw. kulturhistorischen Kernbereichen<br />
der amerikanistischen Literaturwissenschaft sowie einem weiteren, interdisziplinären<br />
<br />
Kulturtheorie; Film; Globalisierung und Transnationalismus; Medienwissenschaft, -theorie oder<br />
-ästhetik). Darüber hinaus werden internationale Kontakte sowie Erfahrungen mit der erfolgreichen<br />
Einwerbung von Drittmitteln erwartet. Erfahrungen mit der Entwicklung und Betreuung<br />
modularisierter Bachelor- und Master-Studiengänge (einschließlich Lehramt) sind erwünscht.<br />
chen<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge als auch auf die literatur-/kulturwissenschaftlichen Anteile<br />
in den Lehramtsstudiengängen.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen<br />
ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die<br />
in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche<br />
Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden, umfangreiche<br />
<strong>Lehre</strong>rfahrung und der Nachweis didaktischer Kompetenz. Die zusätzlichen wissenschaftlichen<br />
Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit<br />
als wissenschaftliche/-r Mitarbeiterin oder Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wissenschaftlichen Tätigkeit erbracht.<br />
Die Bereitschaft zur aktiven und konstruktiven Mitwirkung in den Selbstverwaltungsgremien der Universität<br />
wird erwartet.<br />
Die Universität Siegen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an.<br />
<br />
Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />
Auskunft erteilt Frau Universitätsprofessorin Dr. Anja Müller (anja.mueller@anglistik.uni-siegen.de).<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Verzeichnis der Schriften,<br />
Darstellung der bisherigen <strong>Forschung</strong>s- und Lehrtätigkeit, Aufstellung der eingeworbenen Dritt-<br />
11.09.<strong>2013</strong> unter<br />
dem Stichwort „W3 Professur Amerikanistik“ an das Dekanat der Philosophischen Fakultät,<br />
Universität Siegen, Adolf-Reichwein-Straße 2, 57068 Siegen.<br />
<br />
einer Universitätsprofessorin/eines Universitätsprofessors<br />
für Experimentelle Klinische Psychologie<br />
(BesGr. W2)<br />
zu besetzen.<br />
Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Fachgebietes in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> im Bachelor/Masterstudiengang Psychologie. In der <strong>Forschung</strong> wird eine<br />
Mitwirkung an bestehenden <strong>Forschung</strong>sverbünden (Graduiertenkolleg, Forschergruppe,<br />
Sonderforschungsbereich) erwartet. Der eigene <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />
sollte deutliche Bezüge zur experimentellen klinischen Psychologie<br />
haben. Wünschenswert wäre eine Mitwirkung an <strong>Forschung</strong>sprojekten mittels<br />
virtueller Realität; eine Power-Wall und ein Cave-Labor sind vorhanden (siehe<br />
http://www.psychologie.uni-wuerzburg.de/psy1/cs/index.html).<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />
Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />
wissenschaftlicher Leistungen, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur<br />
oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können. Zum Zeitpunkt der<br />
Ernennung darf das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet sein (Ausnahmen sind in<br />
dringenden Fällen gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).<br />
Die Berufung erfolgt im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von 6 Jahren<br />
(gem. Art. 8 Abs. 2 Satz 1 BayHSchPG). Bei Vorliegen der entsprechenden<br />
Voraussetzungen, insbesondere bei positiver Evaluation der fachlichen, pädagogischen<br />
und persönlichen Eignung, besteht die Möglichkeit, ein Beamtenverhältnis<br />
auf Zeit nach frühestens drei Jahren in ein Beamtenverhältnis auf<br />
Lebenszeit umzuwandeln (Art. 8 Abs. 2 Satz 5 BayHSchPG). In besonderen<br />
Ausnahmefällen und bei herausragender Qualifikation kann auch eine unmittelbare<br />
Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit erfolgen.<br />
Die Universität misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden<br />
große Bedeutung zu und erwartet von den <strong>Lehre</strong>nden ein entsprechendes<br />
Engagement.<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
ausdrücklich um ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen sind in schriftlicher und elektronischer Form<br />
mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden,<br />
Schriftenverzeichnis) bis zum 16. September <strong>2013</strong> an den<br />
Dekan der Philosophischen Fakultät II, Wittelsbacherplatz 1,<br />
Zer i i a ei<br />
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97074 Würzburg, einzureichen. Zwingend erforderlich ist es,<br />
hoch chu<br />
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einen Erfassungsbogen auszufüllen und unbedingt als Word-<br />
Dokument per E-Mail (f-phil2@uni-wuerzburg.de) an das<br />
Dekanat zu senden.<br />
Bitte beachten Sie hierzu die Hinweise für Berufungsverfahren<br />
auf unserer Internetseite:<br />
http://www.phil2.uni-wuerzburg.de/fakultaet/dekanat/ausschreibungen/<br />
Ohne<br />
<strong>Forschung</strong><br />
kein<br />
Fortschritt<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 689<br />
Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands größte<br />
private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mechatronik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre<br />
Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt,<br />
gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium.<br />
Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend<br />
ausgeschriebenen Professuren.<br />
Professur „Software Engineering“<br />
Professur „Digitale Medien“<br />
Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende<br />
Vertretung des jeweiligen Fachs in der <strong>Lehre</strong>, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium, die<br />
Durchführung der Prüfungsvorbereitung und die tutorielle Betreuung der Studierenden. Ferner wirken Sie mit bei der<br />
Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der angewandten<br />
<strong>Forschung</strong>.<br />
Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der Informatik oder einer vergleichbaren Studienrichtung<br />
nehmen Sie in beiden ausgeschriebenen Bereichen ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt<br />
bei der Professur Software Engineering liegt in den Fachgebieten Datenstrukturen, Algorithmen, Programmierung und<br />
Software Engineering. Die Professur Digitale Medien beinhaltet die Bereiche Mediendesign, -produktion und -technik.<br />
Gern können Sie auch Ihre fachspezifischen Kenntnisse z. B. aus den Bereichen App-Entwicklung, Game-Design oder<br />
E-Learning einbringen.<br />
Wir suchen das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie über eine ausgeprägte Serviceorientierung verfügen, Ihnen die Arbeit<br />
mit Studierenden große Freude bereitet und Sie idealerweise den Einsatz moderner Hochschuldidaktik bereits praktiziert<br />
haben. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich strukturiert<br />
und zielorientiert vorzugehen. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein,<br />
Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule.<br />
Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen<br />
Hochschule, eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />
und überzeugende soziale Leistungen.<br />
Interessiert?<br />
Dann möchten wir Sie gern kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe des nächstmöglichen<br />
Einstellungstermins an:<br />
Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Deicke<br />
Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt<br />
Praesident@wb-fernstudium.de<br />
www.wb-fernstudium.de
RZ<br />
Was wir bieten:<br />
PRO & CONTRA<br />
690 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Zertifikat seit 2006<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule<br />
Die Naturwissenschaftliche Fakultät besetzt im Department Mathematik zum frühestmöglichen<br />
Zeitpunkt eine<br />
W1-Juniorprofessur<br />
für Optimierung von Energiesystemen<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit zunächst für die Dauer von drei Jahren. Nach positiver<br />
Evaluierung ist eine Verlängerung auf insgesamt sechs Jahre vorgesehen.<br />
Der Stelleninhaber / Die Stelleninhaberin hat das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
angemessen zu vertreten. Die Stelle ist am Energie Campus Nürnberg (EnCN)<br />
angesiedelt und soll dort Kompetenzen in der Modell- und Methodenentwicklung von<br />
Optimierungsproblemen einbringen. Erwartet wird eine inhaltliche Verankerung der<br />
<strong>Forschung</strong>saktivitäten innerhalb der Mathematik mit einem nachgewiesenen Interesse<br />
für interdisziplinäre Fragestellungen im Energiekontext.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />
Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der<br />
Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder<br />
nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in oder<br />
als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase<br />
zusammen nicht mehr als sechs Jahre betragen haben.<br />
Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement<br />
zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur<br />
intensiven Betreuung der Studierenden.<br />
Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form<br />
von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich<br />
begrüßt. Die FAU trägt das Zertifikat ‚audit familiengerechte hochschule‘ und bietet<br />
Unterstützung für Dual-Career-Paare an.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (CV, Schriftenverzeichnis, <strong>Lehre</strong>rfahrung,<br />
Drittmitteleinwerbungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden, jedoch<br />
keine Sonderdrucke) werden bis zum 30. September <strong>2013</strong> an den Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der FAU, Universitätsstraße 40, 91054 Erlangen, erbeten.<br />
www.fau.de<br />
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international<br />
kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. An der Universität Bayreuth ist am Geographischen<br />
Institut der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften ab sofort die<br />
W3-Professur<br />
für Sozial- und Bevölkerungsgeographie<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
Die Bewerberin / Der Bewerber soll durch möglichst breit aufgestellte <strong>Forschung</strong>saktivitäten<br />
in der Sozialgeographie sowie <strong>Lehre</strong>rfahrungen in beiden<br />
Bereichen – der Sozial- und der Bevölkerungsgeographie – ausgewiesen<br />
sein. Gesucht wird eine forschungsaktive, in die aktuellen Theoriedebatten<br />
eingebundene Persönlichkeit mit einem ausgeprägten regionalen <strong>Forschung</strong>sprofil,<br />
empirischer Methodenkompetenz, erfolgreichem Projekt management<br />
und einem überzeugenden Lehrkonzept für die am Geographischen Institut<br />
angebotenen Studiengänge. Erwartet werden Erfahrungen in der Lehramtsausbildung,<br />
Interesse an Arbeiten in der Region und die Bereitschaft zur<br />
Beteiligung an einem der profilbildenden <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der<br />
Universität Bayreuth.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren<br />
an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3<br />
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de<br />
(Universität / Stellenangebote).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Die Universität Bayreuth wurde im Jahre<br />
2010 von der Hertie-Stiftung als familiengerechte Hochschule reauditiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt<br />
eingestellt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der<br />
wissen schaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen;<br />
auch in digitaler Form als PDF-Datei) werden bis zum 28. 8. <strong>2013</strong> an die<br />
Dekanin der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der<br />
Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
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<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
Die Fachhochschule Münster ist bundesweit eine der größten Hochschulen für Angewandte<br />
Wissenschaften. Auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> nimmt sie eine Spitzenposition ein und zeichnet<br />
sich durch ihre bedarfsgerechte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbildung aus. Für die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> der Hochschule ist folgende<br />
W 2-Professur zu besetzen:<br />
Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />
20. Jahrgang | 7,– $<br />
6 |13<br />
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REHABILITATIONSWISSENSCHAFTEN<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die die Rehabilitationswissenschaften in <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> in den Studiengängen des Fachbereichs Pflege und Gesundheit, welche auf die<br />
Gesundheitsfachberufe in der Pflege, Physiotherapie und Logopädie sowie die entsprechende<br />
Berufspädagogik ausgerichtet sind, vertritt. Im Focus steht die Vermittlung der ICF in den<br />
Streit<br />
theoretischen Grundlagen und deren Umsetzung in die Praxis. Unterstützt durch ein breites<br />
didaktisches Fortbildungsangebot qualifizieren Sie sich in der <strong>Lehre</strong> und erproben neue Lehr-<br />
und Lernformen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung wird vorausgesetzt.<br />
Unsere Anforderungen:<br />
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Neben einem abgeschlossenen Studium und einer Promotion sind mehrjährige praktische<br />
Erfahrungen im multiprofessionellen Rehabilitationsteam unerlässlich. Idealerweise verfügen<br />
Sie über aktuelle Projektleitungserfahrungen in der empirischen Versorgungsforschung.<br />
| ab Seite 448<br />
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Die Stelle bietet Ihnen Freiraum für die fachliche Auseinandersetzung mit innovativen Themen<br />
kreativen Umfeld dürfen Ideen überall entstehen.<br />
in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, berufliche Sicherheit, zeitliche Flexibilität und familienfreundliche<br />
an die Tafel, ins Notebook getippt, auf der Serviette skizziert... in unserem<br />
Rahmenbedingungen. Es gibt am Fachbereich Pflege und Gesundheit zahlreiche Möglichkeiten,<br />
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| ab Seite 462<br />
INTERVIEW MIT<br />
BIRGITTA WOLFF<br />
initiativ tätig zu werden und die Weiterentwicklung des Fachbereichs mitzugestalten. Sie können<br />
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| ab Seite 464<br />
BEAMTEN-<br />
VERSORGUNG<br />
<strong>Forschung</strong>s- und Drittmittelprojekte akquirieren und kooperative Promotionen betreuen.<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Altersgeld statt<br />
Pension ?<br />
| ab Seite 476<br />
Großer<br />
Akademischer<br />
Stellenmarkt<br />
| ab Seite 501<br />
Die Fachhochschule Münster möchte auch im Bereich von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> den Frauenanteil<br />
erhöhen und fordert deshalb nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte<br />
Die Fachhochschule Münster sucht Sie für eine Professur. Einfach zauberhaft: Freiheit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>, vielfältiges<br />
Aufgabenspektrum, hoher Grad an Selbstbestimmung, individuelle Schwerpunktsetzung, flexible Arbeitszeiten, Sicherheit des<br />
Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
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und für Ihre Hochschule<br />
Wenn Sie diese Aufgabe reizt, senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 31.05.<strong>2013</strong> an:<br />
Präsidentin der Fachhochschule Münster<br />
Kennzeichen: Flg<br />
Hüfferstr. 27<br />
D-48149 Münster<br />
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8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 691<br />
Die JADE Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:<br />
In Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren derzeit<br />
rund 7000 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben.<br />
180 Professorinnen bzw. Professoren betreuen sie dabei<br />
persönlich und individuell. Die Jade Hochschule fördert eigenverantwortliches<br />
und praxisorientiertes Lernen, kritisches<br />
Denken und die Entwicklung unkonventioneller Lösungen.<br />
Akademische Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von<br />
Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule<br />
engagiert sich aktiv für Chancengleichheit.<br />
Professur (BesGr. W2)<br />
Ingenieurvermessung und<br />
industrielle Messtechnik<br />
(Kennziffer BG14/1-FL)<br />
An der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth ist im<br />
Fachbereich Bauwesen und Geoinformation am Studienort Oldenburg<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorgenannte Stelle zu besetzen.<br />
Die Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber soll Lehrveranstaltungen<br />
aus dem Gebiet der Ingenieurvermessung und der industriellen<br />
Messtechnik gestalten und durchführen. Dabei sollen hauptsächlich<br />
Module in den Bachelor-Studiengängen „Angewandte Geodäsie“<br />
und „Geoinformatik“ und im Master-Studiengang „Geodäsie und<br />
Geoinformatik“ angeboten werden. Daneben wird die Fähigkeit und<br />
Bereitschaft erwartet, Grundlagenfächer in diesen und in den<br />
übrigen Bachelor- und Master-Studiengängen des Fachbereichs<br />
Bauwesen und Geoinformation zu übernehmen sowie an der<br />
akademischen Selbstverwaltung aktiv mitzuwirken. Die <strong>Forschung</strong>sinteressen<br />
sollen durch Projekte und Technologietransfer in die<br />
Arbeit der Hochschulinstitute eingebracht werden.<br />
Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen<br />
in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzungen.<br />
Die Hochschule erwartet als Bewerberinnen und Bewerber Fachleute<br />
mit Hochschulabschluss und Berufspraxis in den Bereichen Geodäsie<br />
oder Vermessungswesen. Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin<br />
oder der Stelleninhaber den Lebensmittelpunkt in die Region<br />
Oldenburg verlegt.<br />
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann unter<br />
http://www.jade-hs.de/fileadmin/verwaltung/downloads/Stellen-<br />
Extern/merkblatt-nhg.de eingesehen werden oder von der Personalabteilung<br />
unter Telefon 04421 985-2975 angefordert werden.<br />
<br />
<br />
<br />
Die Hochschule ist bestrebt, den Frauenanteil auch beim<br />
wissenschaftlichen Personal zu erhöhen und fordert<br />
deshalb qualifizierte Frauen auf, sich zu bewerben.<br />
Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das<br />
Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Telefon 0441 7708-3226.<br />
Die Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung<br />
und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen sind bis zum 24.08.<strong>2013</strong> unter Angabe der Kennziffer<br />
zu richten an den:<br />
Präsidenten<br />
der Jade Hochschule<br />
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth<br />
Dr. habil. Elmar Schreiber<br />
Friedrich-Paffrath-Straße 101<br />
26389 Wilhelmshaven<br />
www.jade-hs.de<br />
An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Tübingen ist im Fachbereich Geowissenschaften in Zusammenarbeit mit dem<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ eine<br />
W3-Professur für Umwelttoxikologie<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Mit der Professur ist die Leitung<br />
eines Departments am UFZ verbunden.<br />
Der/Die künftige Stelleninhaber/in soll die Umwelttoxikologie in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> vertreten. Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt liegt auf der effektbasierten<br />
Bewertung von Umweltchemikalien mit Methoden der in vitro Toxikologie<br />
unter besonderer Berücksichtigung der molekularen Wirkmechanismen und<br />
adaptiven Stressantworten. Die <strong>Forschung</strong>sthemen sollen Bewertung von<br />
Einzelstoffen, komplexen Mischungen, Transformationsprodukten, sowie<br />
Matrizen wie Wasser, Sediment und Biota erfassen. Gewünscht ist eine Brückenfunktion<br />
zwischen der Humantoxikologie und Ökotoxikologie sowie zur<br />
Umweltchemie und Schadstoffdynamik. Die Mitarbeit in aktuellen und geplanten<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekten beider Einrichtungen ist ausdrücklich erwünscht.<br />
Eine internationale Reputation in den obigen Bereichen, ausgewiesen durch<br />
entsprechende Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln, Projektmanagement<br />
und Transfer ist notwendig.<br />
Die Professur erbringt Lehrleistungen in den BSc- und MSc-Studiengängen<br />
des Fachbereichs Geowissenschaften in der mathematischnaturwissenschaftlichen<br />
Fakultät.<br />
Die Berufung erfolgt nach dem Jülicher Modell. Mit der Berufung durch die<br />
Universität Tübingen erfolgt eine sofortige Beurlaubung an das UFZ in Leipzig.<br />
<br />
Einstellungsvoraussetzung ist die Habilitation oder eine gleichwertige Quali-<br />
<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in <strong>Forschung</strong> und<br />
<br />
nachdrücklich um Ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen und einem <strong>Forschung</strong>s- und Lehrkonzept<br />
werden bis zum 20. August <strong>2013</strong> in elektronischer Form erbeten an<br />
den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Tübingen (dekanat@mnf.uni-tuebingen.de).<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass die Bewerbungsunterlagen auch dem Aufsichtsrat<br />
des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zugänglich gemacht<br />
werden. Die Berufungs-kommission setzt sich aus Vertretern der Universität<br />
Tübingen und des UFZ zusammen.<br />
Wie nachhaltig<br />
leben wir?<br />
Das aktuelle Themenspezial<br />
Nachhaltigkeit<br />
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nachhaltigkeit
692 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Potsdam ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:<br />
W3-Professur Politik und Regieren<br />
in Deutschland und Europa<br />
Bewerber/-innen sollen sich in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> mit dem Regieren in Deutschland<br />
und Europa befassen. Expertise im Bereich der Policy-Analyse und/oder der<br />
öffentlichen Verwaltungen sowie internationale Publikationen werden erwartet. Erfahrungen<br />
in der Einwerbung von Drittmitteln, Methodenkenntnisse und Interesse<br />
an innovativen Lehrformen sind erwünscht. Bewerber/-innen sollten in der Lage<br />
bereichs<br />
„Public Policy and Management“ der Fakultät zu leisten. Vorausgesetzt<br />
werden ferner die Fähigkeit und Bereitschaft, die Weiterentwicklung der integrativen<br />
wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge der Fakultät aktiv<br />
mitzugestalten und an der strukturierten Doktorandenausbildung im Rahmen des<br />
DFG-Graduiertenkollegs „Wicked Problems - Contested Administrations“ mitzuwirken.<br />
Ein Teil der <strong>Lehre</strong> sollte in englischer Sprache erbracht werden.<br />
Bewerbungen sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per Post<br />
an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469<br />
Potsdam oder per E-Mail an praesident@uni-potsdam.de zu richten.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 39 des Hochschulgesetzes<br />
des Landes Brandenburg.<br />
Die vollständige Stellenausschreibung<br />
finden<br />
Sie unter:<br />
www.uni-potsdam.de<br />
/verwaltung/dezernat3/stellen/<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Cartoon: Meissner<br />
ALLES WAS DIE WISSENSCHAFT BEWEGT
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 693<br />
VERWALTUNG<br />
MANAGEMENT<br />
FACHKRÄFTE<br />
Das<br />
Deutsche Historische Institut London,<br />
An der Technischen Universität Ilmenau ist zum 16. Juni 2014 die Stelle des/der<br />
Präsidenten/Präsidentin<br />
wiederzubesetzen.<br />
Die TU Ilmenau ist die Technische Universität des Freistaates Thüringen und steht für<br />
eine bewährte Tradition in der Ausbildung von Ingenieuren der Elektrotechnik und des<br />
Maschinenbaus. Heute umfasst ihr Profil Ingenieurwissenschaften, technisch orientierte<br />
Naturwissenschaften, Informatik, Medien und Wirtschaftswissenschaften. Fünf Fakultäten<br />
bieten den 7.000 Studierenden Zukunft weisende interdisziplinäre Studienprogramme, anspruchsvolle<br />
grundlagenorientierte ebenso wie industrierelevante <strong>Forschung</strong> sowie hervorragende<br />
Berufsperspektiven.<br />
Der/Die Präsident/in vertritt die Universität nach außen und leitet sie mit Richtlinienkompetenz<br />
gemäß § 27 und § 28 ThürHG. In dieses Amt kann gewählt werden, wer eine abgeschlossene<br />
Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen verantwortlichen<br />
beruflichen Tätigkeit erwarten lässt, den Aufgaben des Amtes gewachsen zu sein.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit aus der Wissenschaft, die über solide Erfahrungen in<br />
akademischen Leitungsfunktionen und Wissenschaftsmanagement verfügt und mit einer<br />
an der Technischen Universität Ilmenau vertretenen Wissenschaftsdisziplin vertraut ist. Es<br />
wird erwartet, dass sie die Stärken und Alleinstellungsmerkmale der Technischen Universität<br />
visionär fördert und weiter entfaltet und ihre regionale, nationale und internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit ausbaut. Der/Die Präsident/in soll die Profilbildung und Struktur der<br />
Universität kompetent und zukunftsfähig weiterentwickeln und die akademische Gemeinschaft<br />
in Gremien und Fakultäten im Sinne der Einheit von <strong>Lehre</strong>nden und Lernenden sowie<br />
der Einheit und Freiheit von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> fördern.<br />
Der/Die Präsident/in wird vom Hochschulrat im Einvernehmen mit dem Senat gewählt und<br />
von dem für das Hochschulwesen zuständigen Minister ernannt. Die Amtszeit beträgt sechs<br />
Jahre. Mehrfache Wiederernennung oder Wiedereinstellung ist möglich. Die Vergütung erfolgt<br />
nach Besoldungsgruppe W3 zuzüglich angemessener Funktionsleistungsbezüge.<br />
Die Technische Universität Ilmenau ist Trägerin des TOTAL E-Quality-Prädikats. Sie strebt<br />
eine Erhöhung des Anteils von Frauen in leitenden Positionen an und fordert Frauen nachdrücklich<br />
zur Bewerbung auf.<br />
Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
und der Verlegung des Lebensmittelpunktes in die Nähe des Dienstortes.<br />
Sie informiert über Arbeitgeber in der Technologieregion Ilmenau-Erfurt-Jena im Zusammenhang<br />
mit beruflichen Wünschen des familiären Partners.<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen haben bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher<br />
Qualifikation Vorrang bei der Einstellung.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 30. Oktober <strong>2013</strong><br />
unter der Kennziffer 62/<strong>2013</strong> an die Technische Universität Ilmenau, Geschäftsstelle<br />
des Hochschulrats, Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau.<br />
Auskünfte erteilen der Vorsitzende des Hochschulrates, Herr Dr. Edgar Most, Tel.:<br />
+49 30 20625105, E-Mail: info@drmost.de und der Sprecher der Findungskommission,<br />
Herr Prof. Dr. Matthias Hein, Tel.: +49 3677 69-2832, E-Mail: matthias.hein@tu-ilmenau.de.<br />
ein <strong>Forschung</strong>sinstitut der Max Weber Stiftung –<br />
Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland,<br />
sucht zum 1. Januar 2014 oder dem nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
eine Stellvertretende Direktorin/<br />
einen Stellvertretenden Direktor<br />
(TVÖD 15).<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit ausgewiesenen Leistungen auf<br />
dem Gebiet der britischen Geschichte und/oder der Geschichte des<br />
British Empire (Habilitation oder gleichwertige Leistungen).<br />
Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er sich allen<br />
Bereichen der Institutstätigkeit widmet, den Direktor bei der wissenschaftlichen<br />
und administrativen Leitung unterstützt und eigene<br />
<strong>Forschung</strong>svorhaben verfolgt. Erfahrungen in der Einwerbung von<br />
Drittmitteln und sehr gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.<br />
Die Besetzung ist zunächst auf 4 Jahre befristet; es besteht Verlängerungsmöglichkeit.<br />
Die Max Weber Stiftung strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen<br />
in Leitungsfunktionen an und fordert deshalb qualifizierte Frauen<br />
nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe<br />
des Bundesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation vorrangig<br />
berücksichtigt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />
werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Eine Beurlaubung aus bestehenden Arbeitsverhältnissen im öffentlichen<br />
Dienst in Deutschland ist grundsätzlich möglich. Eine ausführliche<br />
Fassung der Ausschreibung und weitere Informationen finden<br />
sich unter http://www.ghil.ac.uk/vacancies.html.<br />
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte ausschließlich<br />
in elektronischer Form im pdf-Format bis zum 15.09 <strong>2013</strong><br />
mit Betreff „StellvDir" an:<br />
Deutsches Historisches Institut London<br />
Herrn Prof. Dr. Andreas Gestrich,<br />
Email: bewerbung@ghil.ac.uk.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Die nächsten<br />
Erscheinungstermine:<br />
Ausgabe 9/<strong>2013</strong> 30. August <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 10/<strong>2013</strong> 30. September <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 11/<strong>2013</strong> 31. Oktober <strong>2013</strong><br />
Die nächsten<br />
Anzeigenschlusstermine:<br />
Ausgabe 9/<strong>2013</strong> 21. August <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 10/<strong>2013</strong> 19. September <strong>2013</strong><br />
Ausgabe 11/<strong>2013</strong> 22. Oktober <strong>2013</strong>
694 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
An der Stiftung Universität Hildesheim ist<br />
zum 01.12.<strong>2013</strong> die Stelle der/des<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
zu besetzen.<br />
Die Stiftung Universität Hildesheim zählt aktuell rund 6.500 Studierende und<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Nach zehn Jahren stetigen Wachstums in allen Bereichen stellt die aktuelle<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sprechend befristetes Angestelltenverhältnis. Das Nähere ergibt sich aus dem<br />
Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG).<br />
<br />
<br />
ligen Bereich unterrepräsentierten Geschlechts an.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
unter Angabe<br />
der zu richten an den -<br />
<br />
<br />
frankierten und adressierten Rückumschlag beifügen.<br />
Das Einzige, was<br />
bei uns keine<br />
Wissenschaft ist,<br />
ist die Jobsuche.<br />
Aus dem Hause<br />
academics.de,<br />
der unkomplizierte<br />
Stellenmarkt für<br />
Wissenschaft,<br />
<strong>Forschung</strong> und<br />
Entwicklung<br />
B E R U F S A K A D E M I E<br />
S A C H S E N<br />
Staatliche Studienakademie Plauen<br />
Die Berufsakademie Sachsen zählt mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereiches.<br />
Sie führt Abiturienten in dual organisierten Studiengängen zum Abschluss Bachelor of Arts,<br />
Bachelor of Science, Bachelor of Engeneering oder Diplomingenieur/-in (BA), Diplombetriebswirt/-in<br />
(BA), Diplomwirtschaftsingenieur/-in (BA), Diplominformatiker/-in (BA), Diplomwirtschaftsinformatiker/-in<br />
(BA) und Diplomsozialpädagogen/-in (BA).<br />
Die wissenschaftlich-theoretischen Studienabschnitte werden an der Staatlichen Studienakademie<br />
und die praktischen Studienabschnitte bei einem Unternehmen (Praxispartner) realisiert.<br />
Folgende Stellen mit Vollzeitbeschäftigung (1,0 VZÄ), Vergütung TV-L E 14 sind unter dem haushaltrechtlichen<br />
Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen:<br />
Dozent/-in<br />
für Lebensmittelsicherheit<br />
und Lebensmittelqualität<br />
(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 01)<br />
Sie übernehmen insbesondere die folgenden Module oder Schwerpunkte:<br />
- Naturwissenschaften (Physik), Thermodynamik, Lebensmittelverfahrenstechnik<br />
- Grundlagen der Lebensmittelproduktion und -technologie<br />
- Managementtheorien und -methoden sowie deren Anwendung in mittelständischen Unternehmen<br />
- Prozesshygiene<br />
- Strukturierung von betrieblichen Eigenkontrollkonzepten im Lebensmittelbereich<br />
- Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungssysteme<br />
- Neue Lebensmittel und zukünftige Technologien der Lebensmittelherstellung<br />
Zusätzlich verfügen Sie über interdisziplinäre Kenntnisse in den Bereichen:<br />
- Gesamtprozess der Lebensmittelherstellung, -haltbarmachung, -verpackung und -distribution<br />
- für Lebensmitteltechnologie relevante Bereiche der Verfahrenstechnik, des Maschinen- und<br />
Apparatebaus<br />
- Prozessautomation, Biotechnologie<br />
- Logistik und Supply Chain Management<br />
- praktische Labortätigkeiten<br />
Von Vorteil sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Lebensmitteltechnologie bzw. der Lebens-<br />
<br />
Dozent/-in<br />
für den Studienbereich Technik<br />
(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 02)<br />
Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete Verfahrenstechnische Prozesse und Instandhaltung<br />
mit folgenden Schwerpunkten:<br />
- Verfahrenstechnik<br />
- Instandhaltung von Anlagen und Fertigungsmitteln<br />
- Arbeitsplanung in Verfahrenstechnik und Instandhaltung<br />
- Energiemanagement<br />
- Umweltmanagement<br />
- Betriebssicherheit und Arbeitsschutz<br />
- Betriebswirtschaftliche Bewertung von verfahrenstechnischen Prozessen und von Instandhaltungsmaßnahmen<br />
- praktische Labortätigkeit<br />
Von Vorteil sind praktische und theoretische Erfahrungen auf den Gebieten der Verfahrenstechnik<br />
und des Anlagenbetriebs, der Technischen Chemie, der Prozessautomatisierung sowie Transport,<br />
Lagerung und Recycling von Materialien. Erwartet wird, dass die Bewerber/-innen interdisziplinäre<br />
Lehrinhalte auf den Gebieten der Logistik und des Prozessmanagements vermitteln können und in<br />
der Lage sind, verfahrenstechnische Prozesse und Instandhaltungsmaßnahmen betriebswirtschaftlich<br />
zu untersuchen.<br />
Dozent/-in<br />
für Gesundheitsökonomie im Studiengang<br />
Gesundheits- und Sozialmanagement<br />
(Kennziffer PL <strong>2013</strong> / 03)<br />
Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete Gesundheitspolitik, Gesundheitsrecht und Management<br />
von Gesundheitseinrichtungen.<br />
<br />
ment bzw. der Gesundheitsökonomie.<br />
Erwartet werden zudem von allen Bewerberinnen/Bewerbern:<br />
- Bereitschaft zur Weiterentwicklung der Studienordnungen<br />
- Mitwirkung bei der Entwicklung von neuen Studienangeboten<br />
- fachliche und kommunikative Fähigkeiten zur intensiven Zusammenarbeit mit den Praxispartnern<br />
- Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete<br />
- Betreuung von Studenten und Organisation von Studienabläufen<br />
- Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind:<br />
1. abgeschlossenes Hochschulstudium eines entsprechenden Wissenschaftsgebietes,<br />
2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der <strong>Lehre</strong> und Ausbildung durch<br />
eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird,<br />
3. besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer<br />
Promotion nachgewiesen wird,<br />
4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und<br />
<br />
drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen.<br />
<br />
der akademische Titel „Professor“ verliehen werden.<br />
Die Staatliche Studienakademie begrüßt ausdrücklich die Bewerbung von Frauen. Schwerbehinderte<br />
Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen<br />
bzw. Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen<br />
Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte<br />
Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen,<br />
Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen etc.) senden Sie bitte<br />
innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter den oben genannten Kennziffern an<br />
folgende Anschrift:<br />
Berufsakademie Sachsen<br />
Staatliche Studienakademie Plauen<br />
Dr. H. Winterstein<br />
Direktor<br />
Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 695<br />
An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist die Stelle der/des<br />
Geschäftsführerin/Geschäftsführers<br />
des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung<br />
(Entgeltgruppe 15 TVöD)<br />
zu besetzen.<br />
Die HSU/UniBw H beabsichtigt, ein Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung aufzubauen.<br />
Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der HSU/UniBw H zur Koordination,<br />
Weiterentwicklung und Durchführung der Angebote für wissenschaftliche Weiterbildung.<br />
Als Geschäftsführer/-in sind Sie in koordinierender, organisatorischer und administrativer Hinsicht für die wissenschaftliche Weiterbildung<br />
an der HSU/UniBw H zuständig und verantwortlich.<br />
Ihre Hauptaufgaben dabei werden sein:<br />
Aufbau eines zukunfts- und dienstleistungsorientierten Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung in Abstimmung mit dem Vorstand<br />
<br />
veranstaltungen) sowie in enger Abstimmung mit den Fakultäten von weiterbildenden Studiengängen<br />
Management der Weiterbildungsangebote (Bedarfserhebung, Planung, Organisation und Koordination), einschließlich der rechtlichen<br />
<br />
Qualitätssicherung und Optimierung der Weiterbildungsformate<br />
Personal- und Kostenverantwortung für das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung; verantwortliche Erstellung des jährlichen<br />
Rechenschaftsberichtes nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen<br />
Selbstständige Organisation des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gewährleisten einer qualitativen Durchführung nach hochschuldidaktischen Standards, von Möglichkeiten der Anerkennung von<br />
Kompetenzen und Abschlüssen<br />
Austausch mit und Beratung von Fakultäten und zentralen Einrichtungen der HSU/UniBw H<br />
Ansprechpartner/-in für externe Partner sowie für Auftraggeber in und außerhalb der Bundeswehr<br />
<br />
Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
Einschlägige, durch mehrjährige Tätigkeiten insbesondere in verantwortlicher Position in Weiterbildungsinstitutionen nachgewiesene,<br />
fundierte Kenntnisse im Weiterbildungsmanagement<br />
Erfahrungen in der eigenverantwortlichen Leitung größerer Projekte auf dem Weiterbildungsmarkt<br />
<br />
Ausgeprägte Erfahrungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Vermarktung von Weiterbildungsformaten, ausgeprägte<br />
Kontaktfreudigkeit<br />
Einschlägige Erfahrung in der Entwicklung, Konzeption und Begleitung von Weiterbildungsangeboten in Abstimmung mit den Fakultäten<br />
Eine erfolgreiche Promotion - idealerweise im Kontext der wissenschaftlichen Weiterbildung - ist erwünscht<br />
Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet, eine Entfristung wird angestrebt. Die Stelle ist teilzeitfähig, eine ganztägige Ansprechbarkeit<br />
muss jedoch gewährleistet sein.<br />
Das Beschäftigungsverhältnis und dessen Befristung richten sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen<br />
Dienst (TVöD) in Verbindung mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 15 TVöD<br />
bei Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen und bei Wahrnehmung aller übertragenen Tätigkeiten.<br />
www.hsu-hh.de<br />
Die Universität bietet eine Campus-Atmosphäre, überschaubare Studierendengruppen und eine gute Infrastruktur. Die HSU/UniBw H<br />
<br />
<br />
<br />
Förderung von Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen besonders begrüßt.<br />
Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen richten Sie bitte unter Nennung der Kennziffer (ZW-1) bis zum 15.08.<strong>2013</strong> an die<br />
Helmut-Schmidt-Universität/<br />
Universität der Bundeswehr Hamburg<br />
<br />
<br />
<br />
www.hsu-hh.de
696 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER<br />
POSTDOKTORANDEN<br />
DOKTORANDEN<br />
Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften - Fachgebiet Arbeitslehre<br />
(Prof. Dr. Ralf-Kiran Schulz) ist zum 01.10.<strong>2013</strong> folgende Stelle zu<br />
besetzen:<br />
An der Fakultät für Chemie und Physik, Institut für Physikalische Chemie, ist zum<br />
frühestmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiters/<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiterin (Postdoc)<br />
befristet zu besetzen.<br />
Vergütung: voraussichtlich Entgeltgruppe 13 TV-L<br />
Befristung: 3 Jahre (mit Option der Verlängerung zur Anfertigung einer Habilitation)<br />
Der Arbeitsplatz kann auch als Teilzeitarbeitsplatz besetzt werden.<br />
Arbeitsaufgaben:<br />
Durchführung von <strong>Forschung</strong>sarbeiten auf dem Gebiet der heterogenen Katalyse<br />
mit Bezug zu unkonventioneller Energiespeicherung oder im Bereich der Koordinationspolymerchemie,<br />
Vorbereitung von Projektanträgen und Publikationen.<br />
Beiträge zur <strong>Forschung</strong>sinitiative Zwanzig20 des BMBF, Projekt HYPOS, werden<br />
erwartet.<br />
Je nach gewähltem Schwerpunktgebiet beinhalten die Arbeiten: Entwicklung neuer<br />
Basiskatalysatoren im Bereich der Energieforschung oder der Erzeugung von<br />
<br />
tion von Apparaturen zur physiko-chemischen Charakterisierung und von Katalysatortestständen<br />
bzw. Entwicklung spezieller Koordinationspolymere für die<br />
Anwendungen in Stofftrennung, Sensorik und Gasspeicherung.<br />
Von dem/der Kandidaten/-in wird erwartet, dass er/sie sich in der <strong>Lehre</strong> engagiert.<br />
Einstellungsvoraussetzung:<br />
Überdurchschnittlich abgeschlossene Promotion in Chemie, Physik, der Verfahrenstechnik<br />
oder in einer diesen Gebieten eng verwandten Ausrichtung. Erfahrungen<br />
in Standardcharakterisierungsverfahren wie XRD, FTIR, REM/TEM, NMR,<br />
XPS, BET, UV/VIS, CV.<br />
Der Bewerber/Die Bewerberin muss die Einstellungsvoraussetzungen für den Abschluss<br />
von Arbeitsverträgen für eine bestimmte Zeit gemäß WissZeitVG erfüllen.<br />
Die TU Bergakademie Freiberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<br />
Frauen interessiert. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />
berücksichtigt.<br />
Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie unter Angabe der<br />
Ausschreibungskennziffer (175/<strong>2013</strong>) sind bis zum 13.09.<strong>2013</strong> zu richten an:<br />
TU Bergakademie Freiberg, Dezernat für Personalangelegenheiten, 09596<br />
Freiberg<br />
Bitte legen Sie für die Rücksendung Ihrer Bewerbung einen adressierten und frankierten<br />
DIN A 4 Umschlag bei.<br />
Die TU Bergakademie Freiberg sucht darüber hinaus wiss. Personal unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen. Informationen unter: http://tu-freiberg.de/ze/jobportal/index.html<br />
Wiss. Mitarbeiter/-in (EG 13 TV-H)<br />
Kennziffer<br />
21522<br />
Vollzeit; befristet auf zunächst 3 Jahre mit der Möglichkeit der<br />
<br />
§ 65 HHG i. V. m. § 2 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG; Promotionsmöglichkeit).<br />
Aufgabenprofil:<br />
Die/Der Stelleninhaber/-in soll wissenschaftliche Dienstleitungen<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> (4 SWS) im Lehramtsstudiengang Arbeitslehre<br />
erbringen. Erwartet wird die Mitarbeit an der Entwicklung von<br />
Publikations- und <strong>Forschung</strong>svorhaben sowie an der Einwerbung<br />
von Drittmitteln. Gewünscht wird die <strong>Forschung</strong> zu Konzepten der<br />
<br />
curricularer Umsetzung.<br />
Der Abschluss einer Promotion wird erwartet. Die Möglichkeit<br />
dazu wird geboten.<br />
Anforderungsprofil:<br />
Abgeschlossenes wissenschaftliches Universitätsstudium,<br />
bevorzugt in Arbeitslehre, ersatzweise mit technischer oder<br />
arbeitswissenschaftlicher Ausrichtung, ggf. in einer der anderen<br />
Teildisziplinen der Arbeitslehre<br />
Sorgfältige, selbstständige und teamorientierte Arbeitsweise<br />
Für weitere Rückfragen steht Herr Prof. Dr. Schulz (Tel. 0561/804-<br />
4562; E-Mail: ralf-kiran.schulz@uni-kassel.de) zur Verfügung.<br />
Bewerbungsfrist: 23.08.<strong>2013</strong><br />
Die Universität Kassel ist im Sinne der Chancengleichheit bestrebt, Frauen und Männern die gleichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und bestehenden Nachteilen entgegenzuwirken. Angestrebt wird<br />
<br />
deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/-innen erhalten bei<br />
gleicher Eignung und Befähigung den Vorzug. Bitte reichen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur in<br />
Kopie (keine Mappen) ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens nicht zurückgesandt werden<br />
können; sie werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet. Bewerbungen<br />
mit aussagekräftigen Unterlagen sind unter Angabe der Kennziffer, gern auch in elektronischer Form, an<br />
den Präsidenten der Universität Kassel, 34109 Kassel bzw. bewerbungen@uni-kassel.de, zu richten.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Universität Bayreuth – Bibliothek<br />
HOCHSCHULEN<br />
IM BLICK<br />
Foto: Universität Bayreuth / Presse, Marketing und Kommunikation
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 697<br />
The Hasso Plattner Institute for Software Systems Engineering GmbH (HPI) in Potsdam is Germany’s<br />
university excellence center in Computer Science. Since 2012, the Institute also offers interactive<br />
online courses via its MOOC-platform openhpi.de that are open to everyone.<br />
Annually, the Institute’s Research School seeks talented junior researchers and accordingly offers<br />
8 Ph.D. Scholarships and 2 Postdoc Scholarships<br />
The HPI Research School focuses on the foundation and application of large-scale, highly complex<br />
and inter connected IT systems. With its interdisciplinary and international structure, the Research<br />
School interconnects the HPI research groups as well as its international branches at Cape Town<br />
University, Technion - Israel Institute of Technology and Nanjing University. The HPI Future SOC Lab,<br />
a state-of-the-art computer center, enriches the academic work at the HPI Research School.<br />
The HPI professors and their research groups ensure high quality research and will supervise Ph.D.<br />
students in the following topic areas:<br />
Human Computer Interaction, Prof. Dr. Patrick Baudisch<br />
Computer Graphics Systems, Prof. Dr. Jürgen Döllner<br />
System Engineering and Modeling, Prof. Dr. Holger Giese<br />
Software Architecture, Prof. Dr. Robert Hirschfeld<br />
Internet Technologies and Systems, Prof. Dr. Christoph Meinel<br />
Information Systems, Prof. Dr. Felix Naumann<br />
Enterprise Platform and Integration Concepts, Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner<br />
Operating Systems and Middleware, Prof. Dr. Andreas Polze<br />
Business Process Technology, Prof. Dr. Mathias Weske<br />
If you have prior experience in any of these areas, you are invited to submit a full application with the<br />
following documents: curriculum vitae and copies of certificates/transcripts, brief research proposal,<br />
work samples/copies of relevant scientific work (e.g. master‘s thesis), and a letter of recommendation.<br />
Applications must be submitted by August 15th of the respective year.<br />
Positions are usually available at the beginning of October.<br />
Please send your applications to:<br />
research-school-application@hpi.uni-potsdam.de<br />
For more information on HPI and its HPI Research School see:<br />
http://www.hpi.uni-potsdam.de/research_school
Mitarbeit beim Verfassen von <strong>Forschung</strong>santrägen im Bereich Medien-<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Organisationsforschung<br />
wirtschaft<br />
698 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
seit <strong>2013</strong><br />
An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg<br />
ist am Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics<br />
(Prof. Dr. Florian Jaehn) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle für<br />
eine/einen<br />
Akademische Rätin/Rat<br />
(Bes.-Gr. A 13, zunächst auf drei Jahre befristetes Beamtenverhältnis)<br />
bzw. wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter<br />
(Vergütung nach Entgeltgruppe 13 TV-L,<br />
zunächst auf vier Jahre befristetes Beschäftigungsverhältnis)<br />
im Umfang der regelmäßigen Arbeitszeit (teilzeitfähig) mit einer Lehrverpflichtung<br />
von fünf Lehrveranstaltungsstunden zu besetzen.<br />
Zu Ihrem Aufgabengebiet gehören die serviceorientierte Durchführung<br />
von Lehrveranstaltungen und die aktive Mitarbeit in <strong>Forschung</strong>sprojekten.<br />
Durch Ihre große Motivation und durch ein intensives Betreuungsverhältnis<br />
wird Ihnen die Möglichkeit zur zielorientierten Erreichung einer<br />
Promotion oder Habilitation gegeben.<br />
Sie haben ein Hochschulstudium in Wirtschaftswissenschaften, Mathematik,<br />
Informatik oder angrenzenden Fächern mit Bezug zu Operations<br />
Research, Logistik und Produktion überdurchschnittlich gut abgeschlossen.<br />
Sie beherrschen die englische Sprache in Wort und Schrift und haben<br />
idealerweise bereits Programmierkenntnisse. Für die Einstellung als<br />
Akademische Rätin/Rat haben Sie bereits eine Promotion in einem einschlägigen<br />
Fach mit Erfolg abgeschlossen.<br />
Der Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics beschäftigt sich<br />
mit (Optimierungs-) Problemen in der Logistik unter Nachhaltigkeitsaspekten.<br />
Dabei wird auf einen großen Praxisbezug und eine internationale<br />
Ausrichtung in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> Wert gelegt. Aktuelle <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
sind der Güterumschlag im Schienenverkehr,<br />
Flughafenlogistik, Emissionshandel und Maschinenbelegungsplanung.<br />
Die Universität Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher<br />
Beschäftigter bei ihren Beschäftigten zu erhöhen und fordert Frauen<br />
ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen<br />
und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung,<br />
Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt.<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte per E-Mail möglichst bis<br />
zum 09. August <strong>2013</strong> an: florian.jaehn@wiwi.uni-augsburg.de<br />
Prof. Dr. Florian Jaehn<br />
Lehrstuhl für Sustainable Operations and Logistics<br />
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg<br />
Universitätsstraße 16, 86159 Augsburg<br />
www.wiwi.uni-augsburg.de/bwl/jaehn<br />
Im Institut für Katholische Theologie (IKT) der Universität Vechta ist am Lehrstuhl<br />
für Biblische Theologie: Exegese des Neuen Testaments (Universitätsprofessorin<br />
Dott. Dr. Silvia Pellegrini) zum 01.01.2014 - befristet für einen Zeitraum von drei<br />
Jahren - eine Teilzeitstelle zu besetzen als<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Entgeltgruppe 13 TV-L/0,5<br />
<br />
<br />
2 LVS),<br />
Beteiligung an der Durchführung von Seminaren der Lehrstuhlinhaberin,<br />
Mitwirkung bei Prüfungen (u. a. Klausuraufsicht und -korrekturen sowie Protokollführung),<br />
Mitwirkung bei den laufenden <strong>Forschung</strong>s- und Publikationsprojekten der Lehrstuhlinhaberin,<br />
Mitwirkung an Aufgaben der Selbstverwaltung,<br />
weitere wissenschaftliche und organisatorische Dienstleistungen.<br />
<br />
Abgeschlossenes Hochschulstudium der Katholischen Theologie (Diplom oder<br />
Lizentiat oder Lehramt Sekundarstufe II) mit dem Schwerpunkt Neues Testament,<br />
Bereitschaft zur Promotion im Fach Neues Testament,<br />
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gute Kenntnisse in modernen Fremdsprachen (v. a. Englisch),<br />
gute EDV-Kenntnisse.<br />
Die Universität Vechta strebt an, Unterrepräsentanzen im Sinne des Niedersächsischen<br />
Gleichberechtigungsgesetzes in allen Bereichen und Positionen abzubauen.<br />
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Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />
berücksichtigt.<br />
Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen<br />
unter Angabe der Kennziffer 13/32/IKT bis zum 15.10.<strong>2013</strong> an die Präsidentin<br />
der Universität Vechta, Postfach 15 53, 49364 Vechta.<br />
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bewerbungsunterlagen nur auf<br />
Wunsch zurückgesandt werden können, falls Sie einen ausreichend frankierten<br />
Rückumschlag mitsenden. Andernfalls werden die Unterlagen bei erfolgloser<br />
Bewerbung nach Abschluss des Auswahlverfahrens unter Beachtung datenschutzrechtlicher<br />
Bestimmungen vernichtet.<br />
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20. Jahrgang | 7,– $<br />
6 |13<br />
6|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W ISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER 527<br />
Die Fachhochschule St. Pölten GmbH ist Anbieterin praxisbezogener<br />
und leistungsorientierter Hochschulausbildung. In <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> widmet sie sich den Kompetenzfeldern Medientechnik,<br />
Medienwirtschaft, IT-Sicherheit, Simulation, Schienenverkehr,<br />
Gesundheit und Soziales. Aktue l werden rund 2.000 Studierende<br />
in 16 Studiengängen betreut. Für das Institut für Medienwirtschaft<br />
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Erfahrung in der Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
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Ihre Qualifikation:<br />
(Mag. oder MA) mit einem Medien- oder Kommunikationsschwerpunkt<br />
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in dem Sie Ihre persönliche <strong>Forschung</strong>skompetenz und berufliche Karriere<br />
weiterentwickeln können. Es erwartet Sie ein engagiertes ForscherInnenteam.<br />
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Ihre vo lständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bi te mit Angabe des Jobtitels<br />
bis spätestens 25. Juni 2012 per E-Mail an bewerbungen@fhstp.ac.at.<br />
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3100 St. Pölten<br />
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Streit<br />
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Wissenschaft<br />
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kultur ?<br />
An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
im Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik, befristet für die<br />
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
für die Lehrgebiete „Mathematik/Physik/Simulation“<br />
– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />
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Sie haben Fragen zu unserem Angebot? Rufen Sie uns an unter 0228/902 66-23 bzw. -59 oder schicken Sie uns eine<br />
E-Mail an: anzeigen@forschung-und-lehre.de.
8|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 699<br />
Zu Ende gedacht<br />
Freude an meinem Beruf …<br />
ist ein großes Geschenk. Aber auch<br />
wenn er keine Freude macht, will er<br />
ordentlich und professionell ausgeübt<br />
werden.<br />
Ich beginne meinen Tag …<br />
wann immer möglich mit einem guten<br />
Frühstück gemeinsam mit meiner Frau.<br />
Meine besten Einfälle habe ich …<br />
beim Zuhören.<br />
Wenn ich einen Rat brauche, …<br />
frage ich vertraute Menschen in<br />
meinem Umfeld.<br />
Am meisten ärgere ich mich …<br />
darüber, dass die Menschen, die die<br />
dümmsten Fehler machen, am lautesten<br />
schimpfen.<br />
Das nächste Buch, das ich lesen<br />
will, …<br />
ist von Timothy Garton Ash: „Jahrhundertwende:<br />
Weltpolitische Betrachtungen<br />
2000-2010“.<br />
Wenn ich das Fernsehen anschalte,…<br />
schaue ich etwa das UEFA-Champions-<br />
League-Endspiel.<br />
Energie tanke ich, …<br />
draußen in der Natur.<br />
Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />
käme ich vermutlich aus dem Takt.<br />
Meine Herausforderung besteht nicht<br />
darin, dass ich zu wenig Zeit hätte,<br />
sondern eher darin, wie ich meine Zeit<br />
richtig nutze.<br />
Mit einer unverhofften Million würde<br />
ich …<br />
die Erforschung der additiven Fertigung<br />
fördern.<br />
Ich frage mich manchmal, …<br />
warum so viele Menschen den Heilsversprechen<br />
Glauben schenken, statt<br />
ihren Verstand zu nutzen und sich<br />
ihrer Verantwortung im Leben zu<br />
stellen.<br />
Die Wahrheit zu finden …<br />
ist für mich, abgesehen von einigen<br />
einfachen Fragestellungen der Mathematik,<br />
eine unlösbare Aufgabe. Also<br />
bin ich oft schon froh, den Unterschied<br />
zwischen meiner Wahrheit und der<br />
meines Gegenübers zu erkennen.<br />
Das Bewusstsein von der eigenen<br />
Vergänglichkeit …<br />
ist für mich ein großer Trost.<br />
Kreativität entsteht, …<br />
aus Können, den richtigen Aufgaben<br />
und dem spielerischen Umgang mit<br />
diesen Aufgaben.<br />
Die Zeit meines Studiums …<br />
öffnete mir das Tor in die Welt.<br />
Wissenschaftler sind Menschen, …<br />
die für eine gute und wichtige Idee<br />
leben: die Wahrheit zu finden.<br />
Wenn ich Wissenschaftsminister<br />
wäre,…<br />
würde ich sozial gerechte Studienbeiträge<br />
einführen, um die Unterfinanzierung<br />
des Hochschulsystems abzustellen<br />
und den Wettbewerb für eine bessere<br />
<strong>Lehre</strong> zu eröffnen. Ich kann mir auch<br />
gut vorstellen, dass ich mit solchen<br />
Maßnahmen wohl nicht lange Wissenschaftsminister<br />
bliebe.<br />
Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />
Technik …<br />
erlaubt es uns Menschen, ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu führen, wenn<br />
wir verantwortungsvoll mit diesem<br />
Fortschritt umgehen.<br />
STECKBRIEF<br />
Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg<br />
Alter: Jahrgang 1952<br />
Familiäres: verheiratet, drei Kinder<br />
Berufliches: Studium und Promotion<br />
im Fach Maschinenbau an<br />
der RWTH Aachen. Nach weiteren<br />
Stationen in Würzburg (Süddeutsches<br />
Kunststoffzentrum), Leverkusen<br />
(Bayer AG), Essen (Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Kunststofftechnik),<br />
Aachen (Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Kunststofftechnik-Werkstofftechnik)<br />
und Erlangen-Nürnberg<br />
(Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Kunststofftechnik) kehrte er 2008<br />
an die RWTH als Rektor zurück. Er<br />
ist u.a. Präsident der Vereinigung<br />
führender technischer Universitäten<br />
(TU9), Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />
Beirats des Vereins<br />
Deutscher Ingenieure (VDI),<br />
Mitglied des Senats von Acatech,<br />
Mitglied im Wissenschaftlichen<br />
Arbeitskreis Kunststofftechnik<br />
(WAK) und beratendes Mitglied<br />
im Wissenschaftlichen Arbeitskreis<br />
Werkstofftechnik (WAW).
700 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8|13<br />
Exkursion<br />
„Bitte, wo geht es hier zum Bahnhof?“<br />
Es scheint eine niedersächsische Spezialität<br />
zu sein, bei Fragen zuerst einmal das<br />
Erfragte zu wiederholen und freundlich mit<br />
ach so, ja, also usw. zu ergänzen oder einzurahmen.<br />
Der Prototyp wäre entsprechend:<br />
„Bitte, wo geht es hier zum Bahnhof?“ ?<br />
„Ach so, zum Bahnhof, also, ja, zum Bahnhof,<br />
hm, da müssen Sie…“<br />
Ein denkwürdiges Beispiel für diese diskurspragmatisch<br />
sehr eigene Formulierungskunst<br />
ist mir einmal in Göttingen begegnet:<br />
Beim Gang durch die Stadt bogen wir um<br />
eine Ecke und sahen in der Straße Ambulanzen<br />
und Sanitäter und viel Militärpolizei;<br />
offenbar gab es auch Verletzte, die noch auf<br />
dem Boden lagen und hinter Absperrungen<br />
behandelt wurden; auch Schaulustige hielten<br />
sich im Bereich der polizeilichen Blaulichter<br />
und der roten Lichter der Krankenwagen<br />
auf.<br />
An der Ecke standen nun drei junge Männer<br />
mit Bierflaschen in den Händen, die sich<br />
unterhielten und die Szene betrachteten. Auf<br />
meine interessierte Frage „Was ist denn hier<br />
los?“ schaute mich einer der Jugendlichen<br />
verständnislos an und sagte dann in aller<br />
Seelenruhe: „Ach so, ja, was hier los ist, ja<br />
also ? Da gab es vorhin eine Schlägerei, eine<br />
Schlägerei zwischen englischen und deutschen<br />
Soldaten.“<br />
Diese Episode ist nicht einfach als Einzelfall<br />
abzutun. Wenn wir uns in Hannover oder<br />
Göttingen oder sonst irgendwo in Niedersachsen<br />
aufhielten, haben wir uns als Freiburger<br />
und Münchner Süddeutsche systematisch<br />
einen Spaß daraus gemacht, diese kommunikationspragmatische<br />
Spezialität zu<br />
provozieren und die Probe aufs Exempel zu<br />
machen. Auch wenn wir gar nicht zum Bahnhof<br />
wollten oder genau wussten, wo dieser<br />
sich befand, fragten wir nach dem Bahnhof,<br />
und bekamen dann, hocherfreut, die erwartete<br />
Antwort: „So, ja, also zum Bahnhof, Sie<br />
wollen zum Bahnhof…“. Besonders ergiebig<br />
waren diese Antworten auf unsere Fragen<br />
beim Besuch der Expo in Hannover, aber<br />
auch in unserem kleinen Urlaubsort Alvern,<br />
wo man allerdings nicht nach dem Bahnhof<br />
fragen konnte, gab es schöne Belege für den<br />
Typ dieser freundlichen Antworten.<br />
Diese Geschichte darf man übrigens auf<br />
gar keinen Fall in die Nähe des bekannten<br />
Witzes rücken, in dem der Jargon der Sozialpädagogen<br />
ironisiert wird. Ein Sozialarbeiter<br />
wird gefragt: „Wo geht es denn hier zum<br />
Bahnhof?“ Er antwortet: „Das weiß ich<br />
nicht, ich find’s aber gut, dass du das mal<br />
ansprichst“.<br />
Wulf Oesterreicher, März <strong>2013</strong>. Zuerst erschienen im Forum Sprachkritik<br />
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