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Belletristik B i o g r a p h i e n<br />
Rio Reiser<br />
Das alles und noch viel mehr<br />
Hollow Skai<br />
Gebunden, 287 S., 18,95 €<br />
Revoluzzer, Rocker und Romantiker<br />
sei Rio gewesen,<br />
meint der Klappentexter, und<br />
prügelt den so Geehrten genüsslich<br />
in die Klischeeschubladen.<br />
Hollow Skai, der Schreiber<br />
dieser inoffiziellen Biographie des Königs von<br />
Deutschland, tut dies erfreulicherweise gerade<br />
nicht. Vielmehr bemüht er sich darum, Rio Reisers<br />
Leben und Karriere ohne vorgefertigte Antworten<br />
zu erzählen. Insbesondere über sein schwules Leben<br />
erfährt man einige interessante Details: wie<br />
ablehnend Teile der linken Szene in der Zeit von<br />
Ton Steine Scherben Homosexualität gegenüber<br />
standen, wie wenig Rio zeitlebens mit der Schwulenszene<br />
anfangen konnte, und wie oft er sich in<br />
immer sehr junge Männer verliebte, ohne wirklich<br />
den Mann fürs Leben zu finden bzw. finden zu wollen.<br />
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Lektüre!<br />
Nichts darf sinnlos enden!<br />
Über Charlotte von Mahlsdorf<br />
und das Theaterstück Ich<br />
bin meine eigene Frau<br />
Peter Süß<br />
Kartoniert, 78 S., 6,00 €<br />
Im März hatte das Theaterstück Ich<br />
bin meine eigene Frau von Peter Süß im Schauspiel<br />
Leipzig Premiere. Aus diesem Anlass ist dieser Materialienband<br />
erschienen, der sich in erster Linie mit Charlottes<br />
Tätigkeit für die Stasi auseinandersetzt. Mahlsdorf<br />
soll sich aus Überzeugung als IM verpflichtet und<br />
unter ihrem Decknamen Park bis 1976 Informationen<br />
geliefert haben. Süss versucht u. a. den Vorwurf zu entkräften,<br />
sie habe den befreundeten Sammler Alfred<br />
Kirschner an das MfS verraten.<br />
Jeder Mensch ist ein Kunstwerk<br />
Asta Scheib<br />
Broschiert, 339 S., 14,50 €<br />
Erinnerungen an Menschen sind ja etwas<br />
Schönes. Es sei denn, es sind<br />
schlechte Erinnerungen an böse Menschen.<br />
Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin<br />
Asta Scheib erinnert sich<br />
hier an Menschen, Orte, Geschichten<br />
von Erfolg, Freiheit und Unabhängigkeit, kurz: an 20 Begegnungen<br />
mit faszinierenden Persönlichkeiten aus dem<br />
Kulturleben, die natürlich auch einiges über sie selbst<br />
erzählen. Neben Rainer Werner Fassbinder (für dessen<br />
Film Angst vor der Angst sie die Vorlage lieferte) sprach<br />
sie mit u. a. mit Thomas Bernhard, Cornelia Froboess,<br />
Wolfgang Koeppen, Udo Lindenberg, Milva und Patricia<br />
Highsmith. Ein lebendig geschriebenes Mosaik kulturellen<br />
Lebens der 70er und 80er Jahre in der alten BRD.<br />
14<br />
Luchino Visconti<br />
Ein Leben in Bildern<br />
Marianne Schneider (Hg.)<br />
Gebunden, 240 S., zahlr. Abb., 68,00 €<br />
100 wäre er geworden<br />
im November<br />
diesen Jahres,<br />
der italienische<br />
Ausnahme-<br />
Regisseur, der hinter<br />
der Filmkamera<br />
genauso zuhause<br />
war wie auf der<br />
Theater- oder Opernbühne. Sowohl<br />
seine Filme (ganz früh: Ossessione,<br />
ganz spät L’Innocente, dazwischen Die<br />
Verdammten, Tod in Venedig oder<br />
Ludwig II (mit Helmut Berger, seinem<br />
longtime companion) wie seine Operninszenierungen<br />
mit Maria Callas an der<br />
Mailänder Scala haben Film- und Theatergeschichte<br />
geschrieben. Weltstars<br />
wie Romy Schneider, Silvana Mangano,<br />
die Cardinale, Alain Delon und Helmut<br />
Berger hat er erst geschaffen.<br />
Das Leben muss einem wie Feuer in den<br />
Adern brennen ist ein leitmotivischer<br />
Ausspruch des Künstlers aus Mailänder<br />
Fürstengeschlecht, dem nur das<br />
Beste vom Besten genügte. Die vorliegende<br />
Bildbiografie geht den Stationen<br />
seines Lebens und Wirkens mit<br />
einer Fülle teils noch unveröffentlichten<br />
Materials nach.<br />
Geboren am 13. August<br />
Jens Bisky<br />
Taschenbuch,<br />
253 S., 7,90 €<br />
Ja, es ist ein DDR-<br />
Verarbeitungs-Buch,<br />
das der schwule<br />
Sohn des langjährigenPDS-Vorsitzenden<br />
da geschrieben hat, und nicht<br />
alles, was er so schreibt, muss die Zustimmung<br />
seiner Leser finden. Alles<br />
hätte so schön nach Plan verlaufen<br />
können für den Leipziger Jungen, wären<br />
da nicht ein paar ganz undialektische<br />
Ungereimtheiten gewesen und<br />
die Familie nicht ganz so sozialistisch.<br />
So kannte Jens Bisky sowohl die Pionierrepublik<br />
am Werbellinsee wie auch<br />
die Berliner Schwulenbars von innen<br />
und musste beim Fall der Mauer feststellen,<br />
wie gut er doch auf den Kapitalismus<br />
vorbereitet war. Alles bisher<br />
Gelebte schien falsch – aber er konnte<br />
es gut gebrauchen. Spannend. Jetzt als<br />
Taschenbuch.