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Sehen & Hören F i l m e a u f D V D<br />
Menmaniacs<br />
The Legacy of Leather<br />
Regie: Jochen Hick<br />
DVD, engl.-dt. OF mit<br />
dt. UT, 86 Min.,<br />
fsk 16, 25,99 €<br />
Menmaniacs ist ein<br />
Dokumentarfilm über<br />
den Sog einer sexuellen<br />
Welt, über die<br />
Menschen, die sich darin bewegen, über ihre<br />
Geschichten und über die Orte, an denen sie<br />
sich treffen; über Lederstiefel, Haut und<br />
Peitschen: Jochen Hick begleitet Mr. Leather<br />
International 1987, Tom of Hamburg, zu den<br />
großen Ledertreffen in die USA und nach Amsterdam.<br />
Das Ergebnis ist eine bewegende Dokumentation,<br />
die die Beteiligten in keinem<br />
Moment denunziert.<br />
Der Nachtschwärmer<br />
Regie: Edgardo Cozarinsky<br />
DVD, sp. OF /dt. UT, 81 Min., fsk 16, 22,90 €<br />
Viktor ist ein Nachtschwärmer.<br />
In den dunklen<br />
Straßenvierteln des<br />
verarmten Buenos Aires<br />
geht er seinem Alltag<br />
nach. Hier kann er unbehelligt<br />
Freier anmachen<br />
und Drogen verkaufen.<br />
Der Nachtschwärmer<br />
geht inmitten von Müllhalden und Stadtstreichern,<br />
die es sich neben den zahlreichen benutzten<br />
Kondomen gemütlich machen, seinem<br />
Job nach. Die Nacht lockt aber auch allerlei<br />
Gesindel in das Viertel. Korrupte Politiker arrangieren<br />
Geschäfte mit ihren Lakaien, und<br />
Viktor muss sich einem Kommissar hingeben,<br />
damit er in Ruhe Drogen verkaufen kann …<br />
Edgardo Cozarinsky inszeniert ein Drama über<br />
irrationale Ängste und mörderische Liebestriebe<br />
und portraitiert auch ein von vielerlei Problemen<br />
geplagtes Buenos Aires.<br />
Paragraph 175<br />
Regie: Rob Epstein/<br />
Jeffrey Friedman<br />
DVD, engl./franz./dt. OF<br />
mit dt. UT, 80 Min.,<br />
fsk 16, 19,90 €<br />
20<br />
Rainbow’s End<br />
Regie: Jochen Hick/<br />
Christian Jentzsch<br />
DVD, engl. OF,<br />
dt./engl./frz./sp. UT,<br />
75 Min., 25,99 €<br />
Die Dokumentation von<br />
Jochen Hick und Christian<br />
Jentzsch beginnt mit Szenen<br />
aus dem heutigen Berlin, das mit seinem<br />
schwulen Bürgermeister wie ein weltweites<br />
Homo-Vorbild wirken muss. Bilder aus dem<br />
Nachtleben vermitteln dem Zuschauer: Schwul<br />
zu sein ist heutzutage vollkommen okay. Doch<br />
dann wird der Film zu einem düster stimmenden<br />
Zeugnis über die Welt der Schwulen jenseits<br />
der westlichen Kultur – nichts als Horror<br />
und Alptraum. Ob mit muslimischem oder<br />
postsozialistischem Hintergrund – der Film liefert<br />
Bilder und Aussagen, die verstören und klar<br />
machen, dass ausserhalb unserer Kultur noch<br />
viele Schritte in Richtung Liberalität, Toleranz<br />
und Akzeptanz getan werden müssen, und gerade<br />
deshalb ist Rainbows End ein wichtiger, informativer<br />
und empfehlenswerter Film.<br />
Longtime Companion<br />
Regie: Norman René<br />
DVD, engl. OF, dt.SF,<br />
engl./dt UT, FSK 12, 96 Min., 15,80 €<br />
In zehn Episoden erzählt Norman René unprätentiös,<br />
dafür aber umso nachdrücklicher,<br />
wie die HIV und AIDS die Beziehungen in der<br />
Schwulenszene der 80er veränderte. Angefangen<br />
von der ersten Zeitungsnotiz 1981<br />
über die schreckliche Erfahrung, dass die<br />
Krankheit auch vor dem Freundeskreis nicht<br />
halt macht, bis zur Entscheidung, Erkrankten<br />
aktiv zu helfen, zeigt der Film die Reaktion<br />
der Schwulenszene auf die tödliche Bedrohung.<br />
Bruce Davison (Willard) wurde für seine<br />
herausragende Leistung für den Oscar nominiert.<br />
Longtime Companion, 1990 gedreht,<br />
war seinerzeit der erste Spielfilm zum Thema<br />
Schwule und AIDS, der ein größeres Publikum<br />
erreichte. Ein beeindruckendes Dokument<br />
über eine furchtbare Zeit, ein Plädoyer gegen<br />
Ausgrenzung und für Solidarität, sollte<br />
Longtime Companion eigentlich in keinem<br />
schwulen Filmschrank fehlen.<br />
Chronologisch berichtet der Film von der Schwulenverfolgung im Nationalsozialismus:<br />
Von der Berliner FKK-Bewegung bis in die Konzentrationslager.<br />
Vieles ist aufgeklärten schwulen Männern bekannt (das sollte es<br />
auch sein!); doch die fünf Männer, alle über 90, die von ihren Erlebnissen und traumatischen Erfahrungen<br />
unter den Nazis berichten, machen den Film zu einem bewegenden Ereignis. Gad<br />
Beck, Heinz Dörmer, Heinz F., Albrecht Becker und (der großartig störrische) Pierre Seel: Wenn<br />
diese alten Männer erzählen, die allesamt eigenwillige Persönlichkeiten sind, entstehen ganz von<br />
selbst Bilder dieser Terrorzeit, sie rufen sogar den Widerspruch des Zuschauers hervor – die<br />
Filmbilder geraten dann fast in den Hintergrund …