Lehrkonzept Musterbeispiel Caffier - Habilitation
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Detailliertes <strong>Lehrkonzept</strong><br />
für den HNO-Untersuchungskurs am Krankenbett<br />
(UaK-Kurs)<br />
Diese Lehrveranstaltung richtet sich als Pflichtveranstaltung in Kleingruppen an<br />
Studenten der Humanmedizin des Regelstudienganges im 4. klinischen Semester.<br />
Das Lehrformat besteht aus 3 fünfstündigen Modulen (13:00-18:00 Uhr), Modul 1:<br />
Themenkomplex Ohr und Gleichgewicht, Modul 2: Themenkomplex Nase und<br />
Mund, sowie Modul 3: Themenkomplex Kopf und Hals. Der UaK-Kurs läuft<br />
begleitend zur Hauptvorlesung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und baut damit auf<br />
dem dort vermittelten, theoretischen oto-rhino-laryngologischen Wissen auf.<br />
Die Studenten befinden sich zum Zeitpunkt des UaK-Kurses in der Regel auf einer<br />
mittleren Stufe der Lernspirale. Weil dauerhaftes Begreifen von Übung abhängig<br />
ist, wird der Lernbereich HNO-Heilkunde im Laufe des Medizinstudiums mehrmals<br />
aufgegriffen. Im Rahmen des UaK ist es meines Erachtens nach für die<br />
Studierenden wichtig, bereits Gelerntes am Patienten zu wiederholen, spezifische<br />
Themen aus erweiterter Sicht zu beleuchten, um sich das dadurch neu gewonnene<br />
Wissen langfristig einzuprägen. Untere Stufen der Lernspirale wurden bereits im 2.<br />
klinischen Semester erklommen, in dem die Studenten praktische Erfahrungen im<br />
Rahmen des HNO-Spiegelkurses sammeln konnten. Zudem setzt der UaK<br />
allgemeine, im Verlauf des bisherigen Studiums erworbene physiologische und<br />
anatomische Basiskenntnisse voraus. Durch die bei steigendem Schwierigkeitsgrad<br />
nun wiederholte Behandlung werden oto-rhino-laryngologische Aspekte erneut in<br />
den sog. Arbeitsspeicher geholt, mit klinischen Fakten erweitert und vertieft.<br />
Mit dem Voranschreiten auf der Lernspirale steigen Angebot und Anforderung.<br />
Nach Abschluss der Lehrveranstaltung sollten die Studierenden über ein oto-rhinolaryngologisches<br />
Wissen der Komplexitätsgrade II (Analyse und Anwendung) und III<br />
(Synthese und Beurteilung) verfügen, d.h. nach Herausarbeitung und Differenzierung<br />
von Wissen die Fähigkeit zur spezifischen Anwendung auf den konkreten<br />
Sachverhalt des HNO-Patienten haben. Dabei sollten die gewonnenen Erkenntnisse<br />
für ausgewählte, relevante Krankheitsbilder zu einem neuen Ganzen zusammengefügt<br />
und spezifische HNO-Probleme, deren diagnostische Möglichkeiten sowie<br />
therapeutische Lösungsstrategien beurteilt werden können. Im Kontext zum<br />
derzeitigen gesamten Curriculum ist diese Lehrveranstaltung die letzte Möglichkeit<br />
einer intensiven, praxis- und patientennahen Vermittlung und Anwendung von<br />
theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Hals-<br />
Nasen-Ohrenheilkunde.<br />
Die Vermittlung der Lehrinhalte des von unserer Klinik ausgerichteten Kursteils<br />
Kopf/Hals (Modul 3) umfassen die wesentlichen Krankheitsbilder und<br />
Zusammenhänge einer beeinträchtigten Kommunikation: Stimm-, Sprech-, Sprach-<br />
, Schluck- und Hörstörungen. Damit haben die Lehrinhalte eine interdisziplinäre<br />
Komponente mit essentieller Bedeutung für den späteren Arztberuf, auch für<br />
Studierende die zukünftig keine HNO-Ärzte werden wollen. Auf der Basis des
DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
„praktischen Arztes“ ist das vermittelte Wissen bedeutsam, da bei jeder<br />
fachspezifischen Behandlung im Rahmen der Anamnese und des Patientenkontaktes<br />
die im Kopf-Hals-Bereich befindlichen Sinne bzw. an der Kommunikation<br />
beteiligte Strukturen und Organe orientierend automatisch „mitgeprüft“ werden.<br />
Patienten mit suspekten Befunden sollten erkannt, fundiert beraten und an die<br />
entsprechenden Fachspezialisten weitergeleitet werden können. Die Inhalte<br />
unserer Lehrveranstaltung grenzen sich von den noch wesentlich umfangreicheren<br />
fachärztlichen Weiterbildungsinhalten der Fachdisziplinen HNO-Heilkunde bzw.<br />
Phoniatrie und Pädaudiologie ab, bei denen im Verlaufe der Facharztausbildung für<br />
alle relevanten oto-rhino-laryngologischen bzw. phoniatrischen Erkrankungen<br />
höhere Komplexitätsgrade sowie höhere Stufen der Lernspirale erreicht werden<br />
sollen.<br />
Operationalisierte Lernziele<br />
Lerntheoretisch beschreiben operationalisierte Lernziele das beabsichtigte<br />
Verhalten, das der Lernende nach Ende des Lernprozesses zeigen soll. Praktisch<br />
bedeutet das für den UaK, dass mittels einer Lernzieloperationalisierung festlegt<br />
und per Lernerfolgskontrolle überprüfbar gemacht wird, welche Kenntnisse, Fähig-<br />
und Fertigkeiten am Ende des UaK beherrscht werden sollen. Die im vorliegenden<br />
Rahmen angestrebten Lernziele dürfen nicht zu leicht und nicht zu schwer sein. Für<br />
eine Zielgruppe von Studenten im 4. klinischen Semester auf einer mittleren Stufe<br />
der Lernspirale muss demzufolge auch ein mittlerer Schwierigkeitsgrad gefunden<br />
werden. Die Lernziele lassen sich dabei nach der jeweiligen Wissenstiefe differenzieren<br />
und strukturieren:<br />
- Stufe 1: Faktenwissen; d.h., die Studierenden sollten Gelerntes reproduzieren<br />
können (z.B. Begriffe, Definitionen).<br />
- Stufe 2: Verständnis; d.h., die Studierenden sollten eigenständig Informationen<br />
verarbeiten und Wissen erklären, paraphrasieren sowie reorganisieren<br />
können.<br />
- Stufe 3: Anwendung und Transfer; d.h., die Studierenden sollten selbständig<br />
Informationen verarbeiten und übertragen können (z.B. Präsentation<br />
eines UaK-Patienten, Auswertung des Erarbeiteten).<br />
- Stufe 4: Kreativität; d.h., die Studierenden sollten eigenständig und innovativ<br />
neue Problemstellungen bearbeiten (z.B. über konstruierte POL-Fälle,<br />
Rollenspiele).<br />
Im Rahmen des von unserer Klinik ausgerichteten Kursteils Kopf/Hals (Modul 3)<br />
habe ich für den von mir geleiteten fünfstündigen UaK folgende 11 theoretischen<br />
und praktischen Lernziele formuliert (K = kognitiv, A = anwendungsbezogen, E =<br />
emotional):<br />
Klinisch relevante Anatomie und Physiologie der Kopf/Hals-Region inklusive des<br />
gesunden Larynx und Hypopharynx kennen und reproduzieren können (K)<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Strukturierte Anamnese bei Patienten mit Stimm-, Sprech-, Sprach-, Schluck- und<br />
Hörstörungen erheben und präsentieren können (A)<br />
Beurteilung des Stimmklangs nach dem RBH-System (Kriterien Rauhigkeit,<br />
Behauchtheit, Heiserkeit) anwenden können (A)<br />
Indikationen und Grundprinzip der stroboskopischen Kehlkopfuntersuchung<br />
erklären können (K)<br />
Befundbeschreibung am gesunden und erkrankten Kehlkopf strukturiert<br />
durchführen können (A)<br />
Kehlkopf-Spiegeluntersuchung und Ohrmikroskopie selbst praktisch durchführen<br />
können (A)<br />
Audiometrische Hörprüfungen und logopädische Stimm-/Sprach-/Sprechdiagnostik<br />
am Beispiel eines „realen“ Patienten praktisch kennen lernen und ärztliche<br />
Therapiekonsequenzen ableiten können (K, A)<br />
Endoskopische Verfahren der Stimm- und Schluckdiagnostik sowie deren<br />
Indikationen im klinischen Einsatz kennen (z.B. direkt vs. indirekt, starr vs. flexibel,<br />
transnasal vs. transoral) (K)<br />
Beurteilung des oberen Luft- und Speiseweges bei ausgewählten Patienten mit<br />
relevanten Krankheitsbildern durchführen können, inklusive Diagnosestellung und<br />
Abgrenzung wichtiger Differentialdiagnosen (K, A)<br />
Ausgewählte Stimm-, Sprech-, Sprach-, Schluck- und Hörstörungen anhand audiovisueller<br />
Befunddemonstrationen beschreiben und Therapievorschläge ableiten<br />
können (konservativ und/oder operativ) (K, A)<br />
Einblicke in die Arbeit eines Phoniaters und in interdisziplinäre Aspekte unseres<br />
Fachgebietes gewinnen (E)<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Einsatz von Lehrmitteln, Medien und Patienten<br />
Lehrmittel/ Medium<br />
Laptop mit Beamer<br />
Handout „Anamnese- und Statusbogen“<br />
Handout „Befunderhebungsbogen“<br />
( = schematische Darstellungen<br />
des Larynx und Hypopharynx in<br />
unterschiedlichen Schnittebenen)<br />
Anatomische Schautafeln<br />
(Kopf/Hals-Region)<br />
Anatomische Anschauungsmodelle<br />
des inneren Halses<br />
( = Lehrmodelle aus Plastik mit<br />
Gelenken und Scharnieren)<br />
HNO-Stirnleuchten (mit Präzisions-<br />
Reflektor), Kehlkopfspiegel, Lupenlaryngoskope,<br />
Ohrmikroskope<br />
Zweck des Einsatzes<br />
- kurze einführende Powerpoint-<br />
Präsentation (Ablaufplan, s.u.)<br />
- Überblick zur Reihenfolge bei der<br />
klinischen Erhebung des HNO-<br />
Status (Gebiete I - V)<br />
- Eintragen von Status und Notizen<br />
zum Anamnesegespräch<br />
- Wiederholung/ Veranschaulichung<br />
wichtiger Strukturen und<br />
topographischer Beziehungen<br />
- Eintragen des Untersuchungsbefundes<br />
des zugeteilten UaK-<br />
Patienten durch die Studenten<br />
- Veranschaulichung des Aufbaus<br />
der spezifischen Gewebe und<br />
anatomischen Strukturen<br />
- Verständnis Gefäßversorgung,<br />
Muskel- und Nervenverläufe,<br />
ligamentärer/ chondraler/ ossärer<br />
Stütz- und Halteapparat<br />
- mechanische Demonstration der<br />
Kehldeckel- und Stimmlippenbeweglichkeit<br />
- Verständnis von Ansatz, Ursprung<br />
u. Funktion der Kehlkopfmuskeln<br />
- Anschauungsmodelle für diagnostische<br />
Übungen und zum<br />
Nachvollziehen operativer<br />
Eingriffe<br />
- nach Anleitung selbständige<br />
Durchführung bzw. Übung der<br />
Ohr- und Kehlkopfuntersuchung<br />
4
Lehrlogopädinnen, Audiometristinnen<br />
Xion-Untersuchungseinheit<br />
UaK-Patienten<br />
( = einbestellte Patienten mit relevanten<br />
Stimm-, Sprech-, Sprach-, Schluck- und<br />
Hörstörungen)<br />
Inhalt<br />
DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Geplanter Unterrichtsverlauf<br />
- Begrüßung der Studierenden zum UaK Kopf/Hals<br />
- einführende Powerpoint-Präsentation:<br />
- Formelles (Anwesenheit, Benotung)<br />
- Vorkenntnisse/ Erwartungen an den UaK<br />
- geplanter Ablauf der Veranstaltung<br />
- Vorstellung der Lernziele<br />
- Wer sind wir? (Vorstellung der Klinik)<br />
- Demonstration der ausführlichen<br />
logopädischen Stimm-, Sprach-<br />
und Sprechdiagnostik sowie der<br />
audiometrischen Diagnostik an<br />
den UaK-Patienten<br />
- endoskopische Untersuchung der<br />
UaK-Patienten<br />
- digitale Aufnahme, Speicherung<br />
und audiovisuelle Wiedergabe der<br />
Befunde<br />
- Demonstration ausgewählter<br />
(gespeicherter) Videobeispiele<br />
von Patienten mit relevanten<br />
Stimm- und Schluckstörungen<br />
- Diskussion aufgezeichneter<br />
Lehrvideos (Befunde prä- und<br />
postoperativ sowie vor und nach<br />
konservativer Therapie)<br />
- studentische Anamneseerhebung,<br />
Untersuchung, Fallvorstellung,<br />
Diagnosestellung, Therapievorschläge<br />
- lupenlaryngoskopische und<br />
stroboskopische Beurteilung des<br />
oberen Luft- und Speiseweges bei<br />
ausgewählten Patienten mit<br />
relevanten Krankheitsbildern<br />
Zeitplanung (min.)<br />
13:00 - 13:10 Uhr<br />
(10 min.)<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
- Ausgabe der Befunderhebungsbögen/ Modelle<br />
- Wiederholung Anatomie und Physiologie relevanter<br />
Strukturen (v.a. Larynx und Hypopharynx)<br />
- strukturierte theoretische Anamneseerhebung zu<br />
Stimme, Sprache, Sprechen, Schlucken und Hören<br />
(Symptome und Ursachen)<br />
- Ohrmikroskopie und Kehlkopf-Spiegeluntersuchung<br />
(Demonstration – Anleitung – eigenständiges Üben<br />
der Studierenden untereinander)<br />
- Begrüßung des UaK-Patienten, strukturierte praktische<br />
Anamneseerhebung durch die Studierenden<br />
- Untersuchung des UaK-Patienten gemeinsam mit<br />
dem Dozenten<br />
- Erhebung des gesamten HNO-Status, Durchführung<br />
der endoskopischen Lupenlaryngoskopie und<br />
Stroboskopie (ggfs. auch Schluckdiagnostik) mit<br />
audiovisueller Aufzeichnung und Speicherung der<br />
Befunde<br />
- Block Logopädie (Studierende, Logopädin u. Patient):<br />
ausführliche Durchführung der logopädischen Stimm-,<br />
Sprach- und Sprechdiagnostik, ggfs. Nasalitäts- und<br />
myofunktionelle Diagnostik<br />
PAUSE<br />
- Block Audiometrie (Studierende, Audiometristin,<br />
Patient): Durchführung der Hörprüfungen<br />
- Präsentation des UaK-Patienten durch die Studenten<br />
- Besprechung und Bewertung von Anamnese und<br />
allen erhobenen Befunden, inklusive Videolaryngoskopie<br />
und Stroboskopie<br />
- gemeinsames Erarbeiten des weiteren Procedere<br />
- Beantwortung von Patienten- u. Studierendenfragen<br />
- Verabschiedung des UaK-Patienten<br />
13:10 - 13:30 Uhr<br />
(20 min.)<br />
13:30 - 14:00 Uhr<br />
(30 min.)<br />
14:00 - 14:30 Uhr<br />
(30 min.)<br />
14:30 - 15:00 Uhr<br />
(30 min.)<br />
15:00 - 15:50 Uhr<br />
(50 min.)<br />
15:50 - 16:00 Uhr<br />
(10 min.)<br />
16:00 - 16:30 Uhr<br />
(30 min.)<br />
16:30 - 17:00 Uhr<br />
(30 min.)<br />
6
DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
- Demonstration ausgewählter Lehrvideos weiterer<br />
relevanter Stimm-, Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen<br />
zur Bearbeitung durch die Studierenden<br />
(Befundbeschreibung, Diagnosestellung, Differentialdiagnosen,<br />
Therapievorschläge)<br />
- Diskussion der audiovisuellen Befunde prä- und postoperativ<br />
sowie vor und nach konservativer Therapie<br />
- Leistungsüberprüfung (15 MC-Fragen)<br />
- Feedbackrunde, gegenseitige Evaluation<br />
- Verabschiedung der Studierenden<br />
Didaktisch-methodische Überlegungen und<br />
Formen der Interaktion mit den Studierenden<br />
17:00 - 17:30 Uhr<br />
(30 min.)<br />
17:30 - 17:50 Uhr<br />
(20 min.)<br />
17:50 - 18:00 Uhr<br />
(10 min.)<br />
Wie eingangs beschrieben, besteht der HNO-UaK-Kurs aus drei über das 4.<br />
klinische Semester verteilte fünfstündigen Modulen und wird von der HNO-Klinik<br />
sowie der Klinik für Audiologie und Phoniatrie ausgerichtet. Der Themenkomplex<br />
Kopf/Hals (Modul 3) findet 1x wöchentlich von 13:00 bis 18:00 Uhr in unserer Klinik<br />
statt. Pro Kurs nehmen maximal 6 Studierende des jeweiligen Jahrgangs teil, die<br />
von 2 HNO-Fachärzten in jeweils einer Gruppe mit 3 Studierenden betreut werden.<br />
Der von unserer Klinik ausgerichtete Teil des UaK-Kurses erfolgt in unserer<br />
Ambulanz an Patienten mit relevanten Stimm-, Sprech-, Sprach-, Schluck- und<br />
Hörstörungen. Es werden immer 2 geeignete Patienten eigens für den UaK<br />
einbestellt, so dass das Verhältnis von Patienten zu Studierenden mit maximal 1:3<br />
ein vertretbares Maß behält.<br />
Die direkte Interaktion zwischen Dozent, Patient und Studierenden ist wichtiger<br />
Bestandteil der Lehre und insbesondere in einer Lehrveranstaltungen wie dem UaK<br />
sehr gut möglich. Dieses Lehrformat gibt den Studierenden Gelegenheit, Patienten<br />
mit wichtigen Krankheitsbildern aus unserem Fachgebiet kennenzulernen, zu<br />
befragen und praktisch zu untersuchen, und dabei ein direktes Feedback durch<br />
mich als Dozenten sowie durch den jeweiligen Patienten zu erhalten.<br />
Die Formen der Interaktion im Einzelnen sind den Auflistungen der vorangehenden<br />
2 Absätze „Einsatz von Lehrmitteln, Medien und Patienten“ und “Geplanter<br />
Unterrichtsverlauf“ zu entnehmen. Konkret erfolgt die ca. 20-minütige, vor dem<br />
praktischen Teil stattfindende theoretische Wiederholung anatomischer und<br />
physiologischer Grundlagen nicht im Monolog durch mich als Dozenten, sondern<br />
gemeinsam und interaktiv am Handout, den Schautafeln und an Modellen. Mittels<br />
„Brainstorming“ werden Fakten und klinisch relevante Assoziationen gemeinschaft-<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
lich zusammengetragen. Neues Wissen soll durch das Erlangen eigener Erkenntnisse<br />
durch Anwendung des Vor- bzw. Grundwissens erreicht werden. Deshalb<br />
werden wichtige Fragen der Studierenden nicht sofort durch mich allein<br />
beantwortet, sondern ich bin bemüht, die für die Problemlösung wesentlichen<br />
Zusammenhänge nach Möglichkeit gemeinsam mit den Studierenden herzuleiten.<br />
Da ich anstatt einer bloßen Faktenvermittlung und späteren Lernziel-operationalisierten<br />
Leistungsüberprüfung den Anspruch an mich habe, bei den Studierenden<br />
ggfs. ein weiterführendes Interesse an unserem Fachgebiet zu induzieren, sollten<br />
die Lernziele meiner Auffassung nach einen Mittelweg bilden zwischen fesseln und<br />
fordern. Die Lernziele zur Vergrößerung der Wissenstiefe werden deshalb so<br />
aufgebaut, dass zunächst gemeinsam mit dem Dozenten Krankheitsbilder mit<br />
strukturiertem Vorgehen zur Problemlösung vorgestellt bzw. diskutiert werden.<br />
Anschließend sollen ähnliche Erkrankungsformen von den Studierenden eigenständig<br />
bearbeitet und einer Problemlösung zugeführt werden. Die Wissenstiefe<br />
Innovation ist dadurch gekennzeichnet, dass auch neue, vorher noch nicht<br />
behandelte Probleme zur Bearbeitung gestellt werden. Eine solche Aufgabe kann<br />
nur erfolgreich gelöst werden durch Anwendung von Vorwissen, Übertragung des<br />
an den vorherigen Patientenbeispielen erlangten neuen Wissens, sowie durch<br />
vorher eingeübte, strukturierte Handlungsabläufe („Planungswissen“).<br />
Meine Mithilfe als Dozent in der Praxisphase beschränkt sich auf ein Minimum. Die<br />
Studierenden sollen das praktische Lernziel erarbeiten, indem sie zuerst nach<br />
Demonstration und Anleitung durch wiederholtes Untersuchen an sich selbst<br />
„trainieren“, und anschließend die erworbenen Fertigkeiten direkt am UaK-<br />
Patienten anwenden. Anamnese, Untersuchung, Beobachtung und Beschreibung<br />
des Erlebten sollen direkt am Patienten durchgeführt werden. Nach der<br />
„sokratischen“ Methode werden die Lehrziele durch Diskussion zwischen Dozent<br />
und Studierendem vermittelt. Der Vorteil unserer kleiner Studierendengruppen ist,<br />
dass alle Studenten aktiv in die Diskussion mit einbezogen werden können. Durch<br />
die Vermittlung interdisziplinärer Zusammenhänge sollen neben der Wissenstiefe<br />
aber auch emotionale und allgemeine Kompetenzen in Sinne einer erweiterten<br />
„Wissensbreite“ vermittelt werden.<br />
Um vor dem auf Vester zurückgehenden theoretischen Hintergrund der unterschiedlichen<br />
Lerntypen möglichst allen Studierenden gerecht zu werden, ist von<br />
mir ein „multimedialer“ Lehrmitteleinsatz angestrebt, der auditives, visuelles,<br />
haptisches, intellektuelles, wie auch interaktiv-kommunikatives Lernen ermöglicht.<br />
In meinem Unterricht sollen die Studierenden alle Sinne benutzen, vor allem<br />
Sehen, Hören und Fühlen („begreifen“). Den UaK-Studierenden wird ein breites<br />
Spektrum angeboten, um möglichst viele Wahrnehmungskanäle „zu füttern“ und<br />
eine langfristige Erinnerbarkeit des Lehrstoffes zu unterstützen. Mir selbst als<br />
Dozenten erlaubt dieses Vorgehen mehr Entfaltungsmöglichkeit, was beim Lehren<br />
mehr Spaß und Abwechselung bringt - ein in einer mehrstündigen Lehrveranstaltung<br />
nicht zu unterschätzender psychologischer Gesichtspunkt, der Langeweile<br />
vorbeugt und die Begeisterung für mein Fachgebiet besser vermittelbar macht. Je<br />
mehr Freiheitsgrade ich habe, um so adäquater und individueller kann ich auf die<br />
Bedürfnisse der jeweiligen Studierendengruppe im UaK eingehen.<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Formulierung eines POL-Falles ergänzend zur<br />
UaK-Lehrveranstaltung Ohr/Gleichgewicht (Modul 1)<br />
POL – Fall: “Aufgedreht und Abgestürzt“<br />
Die BWL-Studentin Fräulein Susi Sorglos (22) ruft nach einer durchtanzten Partynacht im<br />
Techno-Club am nächsten Morgen ihre Freundin an: „Hör mal, ich habe vorhin mehrfach<br />
versucht mit dir zu telefonieren und die ganze Zeit gedacht, mein Handy ist kaputt. Jetzt<br />
halte ich den Hörer ans andere Ohr und es funktioniert. Voll krass, seit der Party höre ich<br />
links fast nix mehr! Mein Ohr fühlt sich taub an, wie mit Watte zugestopft. Ich habe totale<br />
Kopfschmerzen und mir ist irgendwie etwas schwindelig. Außerdem pfeift und rauscht es<br />
wieder voll laut und nervig seit Stunden ohne Pause! Was soll ich machen?“<br />
Da sich das Hören im Laufe des Tages nicht bessert und das Pfeifen in der Stille des<br />
Abends immer lauter wird, sucht sie noch in derselben Nacht die Rettungsstelle auf ...<br />
Hintergrundinformationen:<br />
• seit 2 Jahren jedes Wochenende Partys und Feiern mit lauter Musik ohne<br />
Gehörschutz<br />
• danach häufig Ohrensausen, bisher nach Stunden bis Tagen immer wieder spontan<br />
verschwunden<br />
• keine weitere Ohrsymptomatik<br />
• Zustand nach Adenotomie und Paukendrainage bds. bei rezidivierenden<br />
Mittelohrentzündungen, keine weiteren Ohroperationen<br />
• Zustand nach Zeckenbiss vor 2 Jahren<br />
• bekanntes anfallsweises Herzrasen mit Bluthochdruck<br />
• Familienanamnese: Mutter Phäochromozytom, Vater Z.n. Akustikusneurinom und<br />
Hepatitis<br />
• Noxenanamnese positiv: seit 2 Jahren 20 Zigaretten täglich (=2 Pack-Years), jedes<br />
Wochenende Alkohol (Wein, Cocktails, Bier), selten Cannabis geraucht (THC)<br />
• keine Dauermedikation, bei „Brummschädel“ bedarfsweise Aspirin-Tabletten (ASS<br />
Anlagen:<br />
500 mg)<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Befunde<br />
Ohrmikroskopie:<br />
MRT Kopf/ Kleinhirnbrückenwinkel:<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Audiometrische Diagnostik:<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Vestibularisdiagnostik (Kalorik):<br />
EKG-Befund:<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Laborbefunde:<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Auswahl Therapieoptionen<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Prüfung erworbener Kompetenzen<br />
Die o.g. anwendungsbezogenen Lernziele, v.a. die strukturierte Anamneseerhebung,<br />
die Beurteilung des Stimmklangs nach dem RBH-System, die strukturierte<br />
Kehlkopf-Befundbeschreibung, sowie die praktische Kehlkopf-Spiegeluntersuchung<br />
und die Ohrmikroskopie werden nach Demonstration und mit Anleitung<br />
zunächst durch eigenständiges Üben der Studierenden untereinander erworben,<br />
später an den UaK-Patienten sowie in der Bearbeitung der ausgewählten Lehrvideos<br />
wiederholt und trainiert. Es wird darauf geachtet, dass jeder einzelne<br />
Studierende die anwendungsbezogenen Lernziele dank mehrmaliger praktischer<br />
Durchführung erreicht, ohne nochmalige abschließende Überprüfung (OSCE nicht<br />
konzipiert, MC-Fragen zur Überprüfung praktischer Fertigkeiten nicht sinnvoll). Für<br />
die übrigen Lernziele habe ich insgesamt folgende 15 MC-Fragen konzipiert:<br />
Aufgabe 1: Ordnen Sie den in den Larynx-Schnittbildern angegebenen Buchstaben<br />
A bis G die in der Tabelle aufgeführten anatomischen Strukturen korrekt zu:<br />
Anatomische Struktur Buchstabe<br />
Epiglottis (Cartilago epiglottica)<br />
Stimmlippe (Plica vocalis)<br />
Schildknorpel (Cartilago thyroidea)<br />
Zungenbein (Os hyoideum)<br />
Taschenfalte (Plica vestibularis)<br />
Morgagnischer Ventrikel (Ventriculus laryngis)<br />
Ringknorpel (Cartilago cricoidea)<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Aufgabe 2: Ordnen Sie den in den Schnittbildern angegebenen Buchstaben A bis<br />
G die in der Tabelle aufgeführten anatomischen Strukturen korrekt zu:<br />
Anatomische Struktur Buchstabe<br />
Stellknorpel (Cartilago arytaenoidea)<br />
Stimmlippe (Plica vocalis)<br />
Recessus piriformis<br />
Taschenfalte (Plica vestibularis)<br />
Speiseröhre (Ösophagus)<br />
Vallekel (Vallecula epiglottica)<br />
Luftröhre (Trachea)<br />
Aufgabe 3: Bei der Phonation<br />
(A) steigt bei Exspiration gegen die geschlossenen Stimmlippen zunächst der<br />
subglottische Druck an, bis sich die Glottis öffnet und Luft hindurchströmt.<br />
(B) führt die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit nach dem Gesetz von Bernoulli<br />
zu einem Unterdruck, der die Stimmlippen wieder zusammenzieht.<br />
(C) verursachen periodische Änderungen von subglottischem Druck und<br />
Strömungsgeschwindigkeit das repetitive Öffnen und Schließen der<br />
Stimmritze, und damit die Schwingung von Stimmlippen und Luftsäule.<br />
(D) bestimmt die Schwingungsfrequenz der Stimmlippen die Grundfrequenz der<br />
Stimme.<br />
(E) ist bei höherer Stimmfrequenz die Stimmlippenspannung niedrig, bei tieferer<br />
Stimmfrequenz die Stimmlippenspannung hoch.<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
16
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Aufgabe 4: Die Tracheotomie<br />
(A) ermöglicht intensivmedizinisch eine langfristige Behandlung beatmungspflichtiger<br />
Patienten unter Vermeidung von Langzeitintubationsschäden an<br />
Larynx und Trachea.<br />
(B) wird chirurgisch durchgeführt, indem eine Öffnung der Luftröhre am Hals<br />
nach außen unterhalb der 2. Trachealspange geschaffen wird.<br />
(C) erleichtert die Bronchialtoilette und die Mundpflege.<br />
(D) erleichtert die orale Nahrungsaufnahme.<br />
(E) schützt bei geblockter Trachealkanüle nicht vor massiver Aspiration.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Aufgabe 5: Die chirurgische Koniotomie<br />
(A) stellt eine wichtige Maßnahme des Ersthelfers bei der Ersten Hilfe dar.<br />
(B) wird durchgeführt, indem das Ligamentum cricothyroideum nach senkrechtem<br />
Hautschnitt mittels Skalpell horizontal durchtrennt wird und in diese<br />
Öffnung ein Beatmungsröhrchen eingelegt wird.<br />
(C) stellt ein provisorisches Verfahren zur vorübergehenden Oxygenierung des<br />
Blutes dar, um den Erstickungstod durch Sauerstoffmangel zu verhindern.<br />
(D) muss innerhalb von 24 Stunden in ein Tracheostoma umgewandelt werden,<br />
um die Entwicklung von Komplikationen zu verhindern.<br />
(E) kommt in der Notfallmedizin im Rahmen des Airway-Managements zum<br />
Einsatz, wenn die Atemwege oberhalb des Larynx verlegt sind und die<br />
Beatmung durch andere Maßnahmen wie z.B. Intubation nicht gesichert<br />
werden kann.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Aufgabe 6: Welche Aussage trifft zu? Bei Zustand nach Laryngektomie<br />
sollte das angelegte permanente Tracheostoma möglichst klein sein, um es<br />
als „Neo-Glottis“ zur Ersatzstimmbildung nutzen zu können.<br />
sind die Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung seltener kurzatmig,<br />
da der Totraum der Ventilation erniedrigt ist.<br />
ist bei Dyspnoe das Einsetzen einer Sprechkanüle indiziert.<br />
kann eine assistierte Beatmung mittels orotrachealer Intubation erfolgen.<br />
ist der Gebrauch einer elektronischen Sprechhilfe der Stimmrehabilitation<br />
mittels Shuntventil-Stimmprothese vorzuziehen.<br />
Aufgabe 7: Das Zenker-Divertikel<br />
(A) ist kein echtes Divertikel, das alle Wandschichten enthält, sondern ein<br />
Pulsions- und Pseudodivertikel, das vom unteren Teil der Hypopharynx-<br />
Hinterwand ausgeht („Killian-Dreieck“).<br />
(B) führt zu Druckschmerz, Dysphagie, Globusgefühl, Retention und Regurgitation<br />
nicht verdauter Speisen, mit Hustenreiz, Foetor ex ore, und evtl.<br />
Gewichtsverlust bei reduziertem Allgemeinzustand.<br />
(C) ist in der Regel angeboren.<br />
(D) kann per Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel diagnostiziert werden.<br />
(E) wird therapeutisch endoskopisch oder offen via Zervikotomie reseziert,<br />
einschließlich Myotomie der Pars cricopharyngea.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Aufgabe 8: Welche Aussage trifft zu? Eine Laryngomalazie<br />
kann Ursache für Frakturen des Kehlkopf-Knorpelgerüstes sein.<br />
bedarf wegen spontaner Rückbildung in der Regel lediglich einer abwartenden<br />
Beobachtung.<br />
tritt vor allem jenseits des 60. Lebensjahrs auf.<br />
muss häufig mittels operativer Korrektur des Kehlkopfeingangs („Supraglottoplastik“)<br />
oder durch eine Tracheotomie therapiert werden.<br />
kann zur Ankylose des Stellknorpelgelenks führen.<br />
Aufgabe 9: Bei der Stroboskopie<br />
(A) handelt es sich um ein Verfahren zur Darstellung der Stimmlippenschwingungen,<br />
bei dem Feinmotorik, Randkantenverschiebung, die Regelmäßigkeit<br />
der Schwingungen, ihre Amplitude, der Glottisschluss, sowie der<br />
Bewegungsablauf im Hinblick auf Symmetrie untersucht werden.<br />
(B) entstehen bewegte Bilder durch Belichtung unterschiedlicher Phasen der<br />
Stimmlippenschwingung infolge der Differenz zwischen Schwingungs- und<br />
Stroboskopiefrequenz.<br />
18
DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
(C) erfolgt die Triggerung durch die Phonation des Probanden über ein Körper-<br />
oder Luftleitungsmikrofon.<br />
(D) handelt es sich um die Laryngoskopie mit einer Hochgeschwindigkeitskamera,<br />
bei der etwa 4000 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet werden.<br />
(E) können über die Darstellung nicht vibrierender Anteile Aussagen zu Stimmlippen-Infiltrationen<br />
gemacht werden, was den Einsatz der Stroboskopie zur<br />
Tumorfrüherkennung begründet.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Aufgabe 10: Die doppelseitige periphere Rekurrensparese<br />
(A) führt in der Regel zu starker Heiserkeit, exspiratorischem Stridor, kräftigem<br />
Reizhusten und Dysphagie.<br />
(B) ist eine durch den Ausfall des Nervus laryngeus recurrens bedingte<br />
Lähmung der inneren Kehlkopfmuskulatur.<br />
(C) kann durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden, wie z.B. als<br />
Komplikation im Rahmen von Operationen (Schilddrüse, Herz, HWS-<br />
Bandscheibe), als Nervenschädigung nach schweren Virusinfektionen, bei<br />
Tumorerkrankungen angrenzender Organe (Schilddrüse, Lungenoberlappen,<br />
Speiseröhre).<br />
(D) muss aufgrund von Atemnot oftmals mittels Tracheotomie oder operativen<br />
Eingriffen zur Erweiterung der Stimmritze therapiert werden.<br />
(E) bessert sich funktionell erfahrungsgemäß nicht mehr, wenn die Schädigung<br />
länger als 1 Jahr besteht.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
Antworten B, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und E sind richtig.<br />
Antworten A, C, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, D und E sind richtig.<br />
Antworten A, B, C und D sind richtig.<br />
Aufgabe 11: Ein 65-jähriger Patient klagt über eine zunehmend heisere,<br />
kraftlose, weniger belastbare und z.T. tonlose Stimme. Er ist vor 2 Jahren thyreoidektomiert<br />
worden. Bei der Laryngoskopie sind die Stimmlippen anatomisch<br />
weitgehend unauffällig, aber die Rima glottidis schließt sich bei der Phonation nicht<br />
komplett (siehe Abbildung). Bei einem Hustenstoß legen sich die Stimmbänder<br />
dicht aneinander.<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Nach Anamnese und Befund ist die wahrscheinlichste Diagnose:<br />
senile Dysphonie.<br />
iatrogene Schädigung des N. laryngeus superior rechts.<br />
iatrogene Schädigung des N. laryngeus superior links.<br />
iatrogene Schädigung des N. laryngeus inferior rechts.<br />
iatrogene Schädigung des N. laryngeus inferior links.<br />
Aufgabe 12: Bei einer 36-jährigen Frau wurde wegen persistierender<br />
Heiserkeit unklarer Genese eine Laryngoskopie durchgeführt (siehe Abbildung).<br />
Vor 9 Wochen musste ihr aufgrund eines Mammakarzinoms eine Brust amputiert<br />
werden. Postoperativ seien Probleme aufgetreten, die eine mehrtägige Beatmung<br />
erforderlich gemacht hätten.<br />
Welche Maßnahme ist aufgrund der zu stellenden Verdachtsdiagnose am ehesten<br />
angezeigt?<br />
Bestrahlung der Raumforderung.<br />
Probeexzision, weiteres Therapiekonzept abhängig vom histologischen<br />
Ergebnis.<br />
Punktion und Verödung des zystischen Gebildes.<br />
Photodynamische Therapie.<br />
Möglichst vollständige mikrochirurgische Entfernung der Veränderung.<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Aufgabe 13: Bei einer 29-jährigen Grundschullehrerin, die vor 4 Monaten per<br />
Sectio Zwillinge entbunden hat, wird aufgrund zunehmender Heiserkeit beim<br />
Phoniater folgender laryngoskopischer Befund erhoben:<br />
Es handelt sich am ehesten um<br />
kleine polypöse Intubationsgranulome.<br />
Leukoplakien der Stimmlippen.<br />
Stimmlippenknötchen.<br />
Schlussinsuffizienz bei Refluxlaryngitis.<br />
Keloide nach Stimmlippenverletzung.<br />
Aufgabe 14: Bei einem 42-jährigen, starken Raucher mit chronischer<br />
Laryngitis wurden vor 6 Monaten leukoplakische Veränderungen an der rechten<br />
Stimmlippe entdeckt. Die Empfehlung zur diagnostischen Abklärung hatte er<br />
ausgeschlagen. Jetzt stellt sich der Patient mit progredienter Heiserkeit und<br />
zervikaler Lymphknotenschwellung rechts wieder vor. Die indirekte Lupenlaryngoskopie<br />
zeigt folgendes Bild:<br />
Welche Maßnahme ist aufgrund der Verdachtsdiagnose angezeigt?<br />
Behandlung mit einem Glukokortikoid und abschwellenden Aerosolen,<br />
Nachuntersuchung in ca. 6 Wochen.<br />
Panendoskopie in Narkose mit Probeexzision zur histologischen Untersuchung<br />
sowie Staging initiieren.<br />
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DETAILLIERTES LEHRKONZEPT – MUSTERBEISPIEL<br />
Szintigraphische Untersuchung der zervikalen Lymphknoten.<br />
Einspritzung eines Virustatikums in die laryngeale Läsion.<br />
Beginn einer lokal ätzenden Behandlung der laryngealen Raumforderung.<br />
Aufgabe 15: Eine 54-jährige Raumpflegerin, starke Raucherin und antihypertensiv<br />
eingestellt, hat seit mehreren Monaten eine zunehmend rauhe und<br />
tiefere Stimme. Sie könne nicht mehr singen und sei auch schneller kurzatmig als<br />
früher. Anamnestisch wird ein Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma vor 10 Monaten<br />
angegeben, der eine mehrtägige Beatmung erforderlich machte. Lupenlaryngoskopisch<br />
zeigt sich folgendes Bild:<br />
Nach Anamnese und Befund hat die Patientin im Bereich der Stimmlippen<br />
Papillome.<br />
ein ACE-Hemmer-induziertes Angioödem.<br />
Reinke-Ödeme beidseits.<br />
Intubationsgranulome.<br />
malignitätssuspekte Granulationen.<br />
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