Aus seiner Hand - Retislit-Edition, Werke von Dr. Prof. Werner S ...

21. Januar
Söhne und Töchter, lasst uns einander lieben,
nicht mit leeren Worten, sondern tatkräftig
und in aller Aufrichtigkeit.
(1. Johannesbrief 3, 18)
Christliches Leben besteht nicht in brillanten Reden
und klugen Ratschlägen. Es ist Tat und Vorbild
zugleich. Alles andere ist unfruchtbares Geschwätz.
Es geht um Hohes, um die Liebe untereinander,
die Nächstenliebe dem nahen und fernen
Nächsten zuliebe.
Die Welt beobachtet die Christen genau. Sie will
nicht in erster Priorität hören, sondern sehen.
Von da aus werden sie beurteilt. Schon aus der
frühen Christenzeit gibt es ein massgeschneidertes
Wort der Nichtchristen über die Christen: „Seht,
wie sie einander lieb haben“.
Das Ärgernis für die Welt ist ein falscher missionarischer
Lebensstil, bei dem es darum geht, mit
möglichst vielen Worten einander zu übertrumpfen
im Gewinnen von Seelen. Da muss man sich
nicht wundern, wenn statt Liebe Zwietracht und
Misstrauen sich in der Christengemeinschaft breit
machen. Das sind die leeren Worte, ein Fass ohne
Boden. Ein echter christlicher Lebensstil beinhaltet
den andern höher zu achten, als sich selbst;
nicht der Meister, sondern der Diener sein zu
wollen, usw. Dazu braucht es tatkräftige Demut
und demütige Aufrichtigkeit.
Das ist das Gebot der Stunde in unserer aufgewühlten
Zeit. Man bedenke in aller Schlichtheit:
Christen haben Vorbildcharakter.