Aus seiner Hand - Retislit-Edition, Werke von Dr. Prof. Werner S ...

13. August
Vom Sämann. Und das auf dem guten Land
sind die, die das Wort gehört haben und in
einem feinen und guten Herzen behalten und
Frucht bringen in Beharrlichkeit.
(Lukas 8, 15 und //Apg. 16, 14)
Es ist Aussäzeit. Jesus beobachtet einen Sämann.
Er streut seinen Samen grosszügig aus, auch auf
den Weg und unter die Dornen fallen die Samenkörner.
Als anschliessend Jesus seinen Jüngern
das Gleichnis deutet, wird klar, dass er mit dem
Samen Menschen meint. Sie fallen auf verschiedenen
Grund und entwickeln sich auch ganz verschieden.
Unser Beispiel ist das Schönste und Herrlichste
und Positivste in der ganzen Reihe. Da atmet man
Himmelsluft, freut man sich mit dem Landmann
Jesus. Da sind Menschen, die das köstliche Wort
Gottes mit Freude in sich aufgenommen haben,
es hüten und bewahren. Sie setzen es ein zu gegebener
Zeit mit Beharrlichkeit, dass es Frucht
bringe. Es sind Menschen, welche die Nöte ihrer
Mitmenschen wahrnehmen und beheben helfen,
die ihre Augen nicht verschliessen, wenn dem
Nachbarn Unrecht geschieht, die Kinder lehren
miteinander auszukommen – es sind Menschen,
denen es ein Anliegen ist, dass das Evangelium in
der jeweilig rechten Gestalt zu den Menschen gelangt,
da, wo man flucht, da wo man abschätzig
von Gott redet, da wo der Mensch über alles gestellt
wird usw. Es sind Menschen, die im Namen
des Gotteswortes nicht schweigen, wenn auch eine
Mehrheit politisch etwas Falsches durchdrücken
will, wenn in einem Geschworengericht aus
lauter Hitze und Langeweile alle auf schuldig zu
plädieren scheinen und dann einer den Mut hat
auf nichtschuldig zu plädieren, bis er das ganze
Gericht gewonnen hat.