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Aus seiner Hand - Retislit-Edition, Werke von Dr. Prof. Werner S ...

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20. November<br />

Wer mich verwirft und mein Wort nicht annimmt,<br />

der hat schon seinen Richter: Das<br />

Wort, das ich verkündigt habe, wird sein<br />

Richter sein am jüngsten Tage.<br />

(Johannes 12, 48)<br />

In der dramatischen Novelle „Karmel“ <strong>von</strong> Herbert<br />

Kuhn sagt am Ende jenes aufregenden Zweikampfes<br />

zwischen Pfarrer und Soldat der Ritterkreuzträger,<br />

auf seine Pistole weisend: „Ich kapituliere<br />

nie, und solange ich schiessen kann, schiesse<br />

ich. Noch habe ich acht Schuss. Der Pfarrer<br />

antwortet: „Und wenn sie tausend hätten, sie hätten<br />

immer noch einen Schuss zuwenig. Die letzte<br />

Patrone steckt immer im Lauf Gottes.“ Wer mit<br />

dem letzten Schuss prahlt, denkt unrealistisch. Er<br />

denkt bis zum letzten Atemzug, aber nicht darüber<br />

hinaus.<br />

Der Pfarrer hat recht. Der Mensch hat immer einen<br />

Schuss zu wenig. Gott behält das letzte Wort.<br />

Wer ihn ignoriert, hat bereits seinen Richter. Sein<br />

Arm reicht weiter als unsere Überheblichkeit.<br />

Und der Jüngste Tag wird manchem Idealisten die<br />

Maske vom Gesicht reissen. Er ist kein Trostpflaster<br />

für fromme Gemüter. Er ist eine harte<br />

Realität. Gott bewahre uns vor Oberflächlichkeit<br />

und Gleichgültigkeit.

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