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Kleiner Reiseführer Donau

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dem 892 die Magyaren das Großmährische Reich besiegt und seinen Untergang eingeleitet hatten, begann<br />

für das Land ein langer Abschnitt von rund 1000jähriger Fremdherrschaft.<br />

Zunächst wurde Bratislava unter dem ersten ungarischen König dem ungarischen Reich angeschlossen.<br />

1217 erhielt man die Stadtrechte.<br />

Nach dem verheerenden Einfall der Türken in das Gebiet, wurde die ungarische Hauptstadt nach Bratislava<br />

verlegt, da Budapest von den Türken besetzt war. Sie blieb es bis 1784, obwohl die Türken schon<br />

Ende des 17. Jahrhundert von den Habsburgern aus Ungarn vertrieben worden waren. Ihre höchste<br />

Blütezeit erlangte die Stadt zur Regierungszeit der Kaiserin Maria–Theresia, während die Napoleonischen<br />

Kriege ihr schwere Zerstörung zufügten. Nachdem 1784 die Hauptstadt Ungarns wieder nach<br />

Budapest zurück verlegt worden war, verlor Bratislava vor allem seine politische Rolle, was wiederum<br />

die Entwicklung des slowakischen Nationalbewusstseins förderte.<br />

1945 wurde die Slowakei Teil der Tschechischen Sozialistischen Republik, erhielt aber 1969 die Autonomie<br />

mit Bratislava als Hauptstadt. Seit 1993 ist Bratislava die Hauptstadt der selbstständigen Slowakei.<br />

Die Altstadt hat viel zu bieten: Das im Renaissancestil umgestaltete Rathaus, mehrere Paläste, die heute<br />

Ausstellungs- und Konzertstätten sind, enge Gassen, viele Winkel, alte Geschäfte, Restaurants und<br />

Weinstuben. Das Stadtbild beherrscht die 83 m über der <strong>Donau</strong> gelegene und eine prachtvolle Aussicht<br />

bietende Burg, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurück reicht.<br />

Kraftwerk und Schleuse Gabcikovo<br />

Das mit 10 Turbinen bestückte Kraftwerk war im Gemeinschaftsprojekt nur für Spitzenreiterbetrieb vorgesehen.<br />

Zur Zeit produziert es mit zwei Turbinen im Dauerbetrieb. Da die Planung als Schwellenkraftwerk<br />

den Wechsel von Stauung und vollem Turbinendurchlauf vorgesehen hatte, ist kein Überlaufwehr<br />

vorhanden.<br />

Schleuse: Die zwei Kammern (34 x 275 m) mit einer Stauhöhe von max. 20 Metern sind die Größten<br />

der Welt. Diese extreme Größe hat in der Anfangszeit einige Probleme gebracht. Zeitweise ist nur eine<br />

Kammer in Betrieb. Das Füllen der Kammern mit mehreren Schiffen kann mit entsprechenden Wartezeiten<br />

viel Zeit in Anspruch nehmen, ist andererseits aber auch sehr sehenswert.<br />

Ungarn<br />

„Du schwarzer Zigeuner, komm spiel mir was vor...“<br />

Wer kennt nicht diesen Ohrwurm und sieht vor seinem geistigen Auge die Zimbai spielenden und geigenden<br />

Zigeuner? Wer kennt nicht die Bilder der Puszta, deren charakteristische Ziehbrunnen, die<br />

Schafherden und die frei galoppierenden Pferde ein Markenzeichen sind?<br />

Ungarns Reichtum an Naturschätzen liegt nicht in Öl oder Erz sondern in den unberührten Pusztaheiden,<br />

Moor- und Sumpfgebieten, Wäldern, Wiesen und Steppen, in denen die ursprüngliche Pflanzen-<br />

und Tierwelt bis heute erhalten blieb.<br />

Jeder assoziiert mit dem Namen Ungarn dessen weite Ebenen, die Puszta und ihre Pferde. Mit den<br />

Reitvorführungen werden überlieferte Traditionen des einstigen Hirtenlebens, der Viehzucht und der<br />

ungarischen Küche dem Besucher näher gebracht. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, der<br />

sollte die Heilbäder aufsuchen, die aus den riesigen unterirdischen Thermalwasserreservoirs der Tiefebene,<br />

die auch gute Weine hervorbringt, gespeist werden. Und mit viel Glück kann man sogar eine<br />

anderenorts unvorstellbare Fata Morgana erleben: am Horizont kopfstehende Gehöfte.<br />

Im 9. Jahrhundert siedelten sich die aus dem Osten kommenden Magyaren in der Pannonischen Ebene<br />

an. Unter Stephan I. wird Ungarn im Jahr 1000 ein Königreich. Nach dem Aussterben der Árpáden folgten<br />

Herrscher aus den Häusern Anjou, Polen, Luxemburg und Habsburg. 1526 fällt das Kerngebiet an<br />

die Türken. Im Jahre 1699 "befreiten" die Habsburger das Land und gliederten es der <strong>Donau</strong>monarchie<br />

ein. Unter Maria Theresia wurden deutsche Siedler, die "<strong>Donau</strong>schwaben", ins Land geholt. Der Freiheitskampf<br />

1848/49 wurde niedergeschlagen und 1867 die "Doppelmonarchie" Österreich-Ungarn ausgerufen;<br />

Kaiser Franz Joseph I. ließ sich in Budapest zum ungarischen König krönen.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall des Habsburgerreiches erfolgte die Unabhängigkeitserklärung<br />

am 16. November 1918, das Land wurde 1919 für 133 Tage Räterepublik. Im Frieden von Trianon<br />

1920 musste Ungarn Gebietsabtretungen an die (neue) Tschechoslowakei, an Rumänien, Jugoslawien<br />

und Österreich hinnehmen, über zwei Drittel seines Staatsgebietes. Im Zweiten Weltkrieg stand Ungarn<br />

auf deutscher Seite und kämpfte gegen die Sowjetunion. 1944 besetzten russische Truppen das Land.<br />

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