Kleiner Reiseführer Donau
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starke Mauern zu dem tieferliegenden, markanten Salomonturm herab und hinüber zu den im Hang<br />
hinter dem Ort versteckten Ruinen des einst „schönsten Königspalastes Europas“.<br />
Das legendäre Wunderwerk erinnert die Ungarn während der habsburgerischen Herrschaft an ihre einstige<br />
Größe, und so ließ Kaiser Leopold I. das Schloss nach der Vertreibung der Türken zerstören, aus<br />
Furcht, dass es ein Hort des ungarischen Patriotismus werden würde. So künden nur einige freigelegte<br />
Ruinen von der einstigen Größe der Burg.<br />
Vac (Waitzen)<br />
Das am Ende der Biegung langgezogene Städtchen hat einen schönen Kern mit Barockgebäuden, Kirchen,<br />
einem Schloss und einer etwas pompösen Bischofskathedrale, die dem Dom von Esztergom nacheifert.<br />
Zu einem Besuch der Kaiserin und ungarischen Königin Maria Theresia wurde eigens ein<br />
Triumphbogen errichtet, den die Herrscherin aber nicht durchschreiten wollte.<br />
Lange schon ist Vac ein bedeutendes Weinzentrum, und neuerdings aufstrebender Industrieort.<br />
Szentendre – „Das südliche Tor des <strong>Donau</strong>nknies“<br />
Verwinkelte Gassen, farbenfrohe Häuser, mannigfaltige Kirchtürme, schmale Durchgänge, diverse Museen,<br />
berühmte Lokale und Cafés, Boutiquen, Konditoreien und Folklorebasare – in diesem Künstlerstädtchen<br />
an der <strong>Donau</strong> herrscht eine einzigartige mediterrane Stimmung, die Touristen magisch anzieht.<br />
Vier der Gotteshäuser, die von den Serben nach ihrer Niederlassung im 17. Jahrhundert errichtet wurden,<br />
gehören noch heute zur prawoslawischen Kirche: Blagovestenska, Pouarevacka, Preobranzeska<br />
und Saborna. An der mittelalterlichen Pfarrkirche auf dem Burghügel ist die gotische Sonnenuhr interessant.<br />
Durch Szentendre weht ein Hauch von Nostalgie. Überall entdeckt man alte Aushängeschilder, Verzierungen,<br />
am Hauptplatz denkmalgeschützte Häuser, plastischen Bauschmuck und liebevoll eingerichtete<br />
Museen. Stets lebten hier viele Künstler, beispielsweise die überaus begabte Familie Frenczy.<br />
Weitere Sammlungen in wunderschönen alten Häusern erinnern an die Mitglieder der Schule von Szentendre<br />
oder Künstler des 20. Jahrhunderts: Etwa Imre, Ámos und Margit Anna und viele andere.<br />
Budapest – „Die Perle der <strong>Donau</strong>“<br />
Von altersher ist die ungarische Hauptstadt der Mittelpunkt des zentralistisch regierten Landes. Etwa<br />
ein Fünftel der ungarischen Bevölkerung, rund 2 Millionen Menschen, wohnen in Budapest. Die Stadt<br />
liegt zu beiden Seiten der <strong>Donau</strong>, zu einem Drittel auf der rechten Seite, dem Stadtteil Buda und zu<br />
zwei Dritteln auf der linken Seite, dem Stadtteil Pest.<br />
Die höchste Erhebung in der Stadt ist der 529 m hohe Johannisberg auf der Budaer Seite. Die <strong>Donau</strong><br />
durchfließt Budapest auf einer Länge von 30 km und macht so die Hauptstadt zu einer Stadt der Brücken,<br />
deren älteste und bekannteste die von 1839 bis 1849 entstandene Kettenbrücke ist. Mit mehr als<br />
2000 Jahren Geschichte zählt Budapest zu den Alten der europäischen Großstädte.<br />
Die Anfänge des heutigen Budapest verlieren sich im Nebel der Vergangenheit. Kelten, Römer und andere<br />
Völkerschaften lebten hier schon lange, bevor sich die Ungarn, die aus den Weiten Asiens kamen,<br />
niederließen. Vor ca. 1900 Jahren errichteten die Römer an der Stelle der keltischen Siedlung Ak-Ink<br />
(Reiches Wasser) das Legionslager Aquincum; Ruinen der „Garnisonsstadt“ und der ringsum entstandenen<br />
„Bürgerstadt“ Aquincum sind heute in Buda zu sehen.<br />
Nach der Landnahme der Magyaren vergingen Jahrhunderte, bis sich allmählich an der Stelle der heutigen<br />
Hauptstadt ein Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum herausbildete.<br />
Im 16. Jahrhundert fiel Buda in die Hände der Türken, die sich 145 Jahre lang hier festsetzten. Erst<br />
1686 wurde die Stadt durch das verbündete christliche Heer von der Türkenherrschaft befreit. Die Bevölkerung<br />
war dezimiert, zum Teil verschleppt; Paläste, Kirchen und Klöster hatte man zerstört. Als<br />
Zeugnisse der Besatzung blieben mehrere türkische Bäder und Reste von Moscheen zurück. Was nach<br />
der Türkenherrschaft, wiederholten Beschießungen und Feuerbrünsten von der Stadt noch übrig war,<br />
wurde als Material beim Wiederaufbau verwendet. Im 18. und 19. Jahrhundert nahm Buda wieder einen<br />
raschen Aufschwung. Unter Königin und Kaiserin Maria Theresia (1740-1780) wurde auch das königliche<br />
Schloss wiederaufgebaut. Die Entwicklung der Stadt wurde durch den Freiheitskampf gegen die<br />
Habsburger Herrschaft (1848/49) unterbrochen; besonders bei der Belagerung von Buda erlitt die Stadt<br />
schwere Schäden.<br />
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