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Dämonen, Hexen und der Böse Blick - AT Verlag

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<strong>Dämonen</strong>, <strong>Hexen</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Böse</strong> <strong>Blick</strong>:<br />

Die Entstehung von Krankheiten durch Zauberhandlungen<br />

<strong>und</strong> Gottesstrafe<br />

Völker, die ihre ursprünglichen Vorstellungen bewahrt haben, führen Krankheiten<br />

nicht auf physische <strong>und</strong> damit fass- <strong>und</strong> behandelbare Ursachen zurück,<br />

son<strong>der</strong>n auf das Wirken von Krankheitsdämonen <strong>und</strong> Zauberhandlungen<br />

feindlich gesinnter Menschen. Dementsprechend verbreitet sind magische Heilkonzepte:<br />

Wird die Krankheit auf einen Dämon zurückgeführt, ist die Heilung<br />

darauf ausgerichtet, diesen wie<strong>der</strong> aus dem Körper des Kranken o<strong>der</strong> seiner<br />

Umgebung zu vertreiben. Ist sie durch den Schadenzauber einer Hexe, eines<br />

Hexers o<strong>der</strong> eines feindlich gesinnten Menschen entstanden, hilft ein Gegenzauber,<br />

<strong>der</strong> den auf dem Kranken lastenden Fluch wirkungslos macht.<br />

Hierher gehört die Geschichte eines 1940 geborenen Priesters, <strong>der</strong> als junger<br />

Geistlicher mehrere Jahre in Bur<strong>und</strong>i als Missionar tätig gewesen war. Zu<br />

den eifrigsten Mitglie<strong>der</strong>n seiner Gemeinde zählte ein junger Mann, <strong>der</strong> ohne<br />

das Wissen seiner Familie regelmäßig zur Sonntagsmesse kam. Als die Sippe<br />

davon erfuhr, untersagte sie ihm weitere Besuche. Der Missionar überzeugte<br />

den Mann, trotz dieses Verbots <strong>der</strong> Heiligen Messe beizuwohnen. Einige Tage<br />

später war es dem Priester, als ob von <strong>der</strong> Erde her eine Energie aufsteigen<br />

würde. Dann brach er am Altar zusammen. Dies wie<strong>der</strong>holte sich in den folgenden<br />

Gottesdiensten. Die Ärzte, die er aufsuchte, hatten für die Schwächeanfälle<br />

keine Erklärung, zumindest keine, die sich aus medizinischer Sicht hätte<br />

begründen lassen.<br />

Einer <strong>der</strong> einheimischen Kirchengänger, denen <strong>der</strong> Priester von seiner Ratlosigkeit<br />

gegenüber dem plötzlichen Zusammenbrechen erzählte, gab ihm zu<br />

verstehen, dass er mit einem bösen Zauber belegt worden sei. Ein von <strong>der</strong> Sippe<br />

des jungen Mannes beauftragter Hexer habe mittels Magie die unter <strong>der</strong> Missionskirche<br />

verlaufenden Energieströme verschoben. Sie würden sich jetzt dort<br />

kreuzen, wo er während <strong>der</strong> Messe stehe. Man gab dem Priester den Rat, baldmöglichst<br />

einen »<strong>Hexen</strong>doktor« aufzusuchen. Dieser könne den Zauber durch<br />

Votivkröte aus rot gefärbtem Wachs. Krötenvotive belegen den im ganzen Alpenraum<br />

verbreiteten Glauben, wonach Schmerzen <strong>der</strong> Gebärmutter durch eine darin sitzende<br />

dämonische Kröte verursacht werden. (Wachsabguss nach einem Original, Scheyern, 1997)<br />

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