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Exposé - Thomas A. Bauer

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schätzung, ob man die Person sympathisch findet und mit ihren Einstellungen und Charakterzügen über-<br />

einstimmt, ist oft sehr schwierig, aufgrund der computervermittelten Kommunikation. Es kann nicht vom<br />

Chatverhalten auf Persönlichkeitsmerkmale geschlossen werden. Ein wichtiges Kriterium der Jugendlichen<br />

ist die Einschätzung der Authentizität des Gegenübers. Die Möglichkeiten der Täuschung im Chat<br />

sind den meisten Jugendlichen bekannt, deshalb stehen sie der Selbstdarstellung des Gesprächspartners<br />

auch sehr skeptisch gegenüber und glauben nicht immer alles, was geschrieben wird. Sie meinen auch,<br />

dass man sich immer besser beschreibt, als man in Wirklichkeit ist.<br />

Die zu sehr klischeehafte Beschreibung seiner selbst führt oft zu Unglaubwürdigkeit und ist manchmal<br />

schon ein Grund für einen Kontaktabbruch. Um dies jedoch zu vermeiden, werden vor einem face-to-face<br />

Treffen Fotos per Handy, E-Mail oder Homepage ausgetauscht. Ist jemand nicht im Besitz solcher Geräte<br />

und es ist nicht möglich ein Bild zu versenden, wird dies auch oft als Täuschung aufgefasst, was ebenfalls<br />

zum Kontaktabbruch führt.<br />

Zu Beginn des Chattens mit einem neuen Kontakt ist man meist sehr austauschbar. Außerdem wird von<br />

seinem Gegenüber Ehrlichkeit erwartet. Dies ist allerdings schwierig zu überprüfen, da einige Besucher<br />

das Chatten oft nur als „Zeitvertreib“ oder Spaß sehen. Weiters wird oft bezüglich der Attraktivität oder<br />

des Alters die Unwahrheit gesagt. Des Weiteren ist auch bekannt, dass viele mehrere „Fenster“ geöffen<br />

haben und mehrere Dialoge führen, um bei einem Kontaktabbruch über eine Absicherung zu verfügen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Jugendliche wenig Gedanken über die eigene Internetnutzung<br />

machen. Des Weiteren reflektieren, bewerten und korrigieren sie ihre Chatbesuche eher wenig. Dies<br />

liegt jedoch auch daran, dass man in diesem Alter (14-16jährigen) solch eine Fähigkeit noch nicht besitzt.<br />

Das soll nun Aufgabe der Medienpädagogik sein, solche Reflexionsanlässe zu bieten und die Notwendigkeit<br />

des Chatbesuchs zu hinterfragen.<br />

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