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Kopfdarm (Mund- und Schlundkopfhöhle) - Schattauer

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Gaumen (Palatum)<br />

Vestibulum oris<br />

Vestibulum labiale<br />

Vestibulum buccale<br />

Bucca<br />

Cavum oris proprium<br />

Tonsilla palatina<br />

M. hyoepiglotticus <strong>und</strong><br />

Cartilago epiglottica<br />

Cartilago thyroidea<br />

Cartilago cricoidea<br />

Oesophagus<br />

Trachea<br />

Der rostrale Abschnitt des Gaumens wird als harter Gaumen<br />

(Palatum durum) bezeichnet. Er besitzt als knöcherne Gr<strong>und</strong>lage<br />

die Gaumenfortsätze des Os incisivum <strong>und</strong> der Maxilla sowie die<br />

Lamina horizontalis des Os palatinum. <strong>M<strong>und</strong></strong>höhlenwärts wird der<br />

harte Gaumen von einer dicken, mehr oder weniger verhornten<br />

Schleim haut bedeckt, die quer verlaufende leistenförmige Gaumenstaffeln<br />

(Rugae palatinae) trägt. Bei den Wiederkäuern sind diese<br />

mit kaudal gerichteten Papillen besetzt, die die Nahrung pharynx -<br />

wärts leiten. Median treffen die Gaumenstaffeln in der Gaumen -<br />

naht (Raphe palati) aufeinander (Abb. 7-3 u. 6).<br />

Hinter den mittleren Schneidezähnen liegt eine unpaarige Verdickung,<br />

die Papilla incisiva (Abb. 7-3 u. 6), die jeweils lateral von<br />

der Öffnung des paarigen Ductus incisivus flankiert wird. Die beiden<br />

Ductus incisivi verbinden, außer beim Pferd, bei dem sie m<strong>und</strong> -<br />

höhlen seitig geschlossen sind, die <strong>M<strong>und</strong></strong>höhle mit der Nasenhöhle.<br />

Sie setzen sich kaudal mit einem blind endenden Kanal, dem Organum<br />

vomeronasale (Jacobson-Organ) fort. Dieses ist von Riech -<br />

schleimhaut ausgekleidet <strong>und</strong> fungiert als Witterungsorgan.<br />

Auffällig ist bei den Wiederkäuern die Dental platte, die die<br />

oberen Schneidezähne ersetzt (Abb. 7-6). Sie bildet während der<br />

Futteraufnahme das Gegenlager für die Schneidezähne des Unter -<br />

kiefers. Das unter ihrem Epithel gelegene Binde gewebe ist fest<br />

<strong>Kopfdarm</strong> (<strong>M<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong> Schl<strong>und</strong>kopfhöhle) 303<br />

Philtrum<br />

Labium oris<br />

Papilla incisiva<br />

Diastema<br />

Raphe palati<br />

Palatum durum<br />

mit Rugae palatinae<br />

Plica pterygomandibularis<br />

<strong>und</strong> Arcus palatoglossus<br />

Ramus mandibulae<br />

Velum palatinum bzw. Palatum molle<br />

Arcus palatopharyngeus<br />

Ostium intrapharyngeum<br />

Pars oesophagea pharyngis<br />

Limen pharyngo-oesophageum<br />

Abb. 7-3. Schematische Darstellung der <strong>M<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong> Rachenhöhle des H<strong>und</strong>es mit eröffneter Kehlkopfhöhle, Luftröhre geteilt <strong>und</strong> zur Seite<br />

verlagert, nach Dyce, Sack <strong>und</strong> Wensing, 2002.<br />

<strong>und</strong> unverschieblich mit dem Periost verb<strong>und</strong>en. Darin verlaufen<br />

ausgedehnte Venenplexus.<br />

Die Gaumenschleimhaut setzt sich im Bereich der Zähne<br />

mit dem drüsenlosen Zahnfleisch (Gingiva) fort. Dieses ist<br />

bindegewebig in der Lamina propria mucosae einerseits fest<br />

im Periost der Knochen, andererseits im Zement der Zähne<br />

verankert.<br />

Kaudal geht der harte Gaumen in das Gaumen segel (Velum<br />

palatinum) über. Dieses, auch weicher Gaumen (Palatum<br />

molle) genannt (Abb. 7-3), grenzt den Atmungsrachen vom<br />

<strong>M<strong>und</strong></strong>rachen ab. Es stellt eine Falte dar, deren nasale Oberfläche<br />

von Atmungs schleimhaut <strong>und</strong> deren ventrale von einer mehr -<br />

schichtigen <strong>M<strong>und</strong></strong>schleimhaut bedeckt ist. Sein kaudaler Rand,<br />

der Arcus veli palatini, hilft das Ostium intrapharyngeum zu<br />

begrenzen.<br />

Das Gaumensegel kann durch Muskeln aktiv bewegt werden.<br />

Dabei wird es vom M. palatinus verkürzt, durch den M. tensor<br />

veli palatini gespannt <strong>und</strong> vom M. levator veli palatini angehoben.<br />

Während der M. tensor veli palatini von einem Ast des N.<br />

mandibularis versorgt wird, erhalten die anderen beiden Muskeln<br />

ihre Innervation von einem Nervenplexus, der aus Ästen<br />

des N. vagus <strong>und</strong> des N. glossopharyngeus hervorgeht.

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