Kopfdarm (Mund- und Schlundkopfhöhle) - Schattauer
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7 Verdauungsapparat (Apparatus digestorius)<br />
Oesophagus<br />
(geteilt <strong>und</strong><br />
aufgeklappt)<br />
Processus<br />
corniculatus<br />
Epiglottis<br />
Tonsilla palatina<br />
Radix linguae<br />
Corpus linguae<br />
Sulcus medianus<br />
linguae<br />
Apex linguae<br />
Zunge (Lingua, Glossa)<br />
Die Zunge ist ein muskulöses Organ. Sie füllt bei geschlossener<br />
<strong>M<strong>und</strong></strong>höhle das Cavum oris proprium vollständig aus. Ihre Funktionen<br />
bestehen im Ergreifen der Nahrung, dem Belecken, der Wasser-<br />
Processus<br />
corniculatus<br />
Recessus piriformis<br />
Plica aryepiglottica<br />
Epiglottis<br />
Tonsilla palatina<br />
Radix linguae<br />
Corpus linguae<br />
Apex linguae<br />
Abb. 7-4. Zunge mit Kehlkopf eines H<strong>und</strong>es (Dorsalansicht). Abb. 7-5. Zunge mit Kehlkopf einer Katze (Dorsalansicht), König,<br />
1992.<br />
Dentalplatte<br />
Papilla incisiva<br />
Palatum durum mit<br />
Rugae palatinae<br />
Raphe palati<br />
Abb. 7-6. <strong>M<strong>und</strong></strong>höhlendach eines Rindes (Ausschnitt).<br />
aufnahme <strong>und</strong> der Bewegung der Nahrung während des Kau vor -<br />
gangs, sie ist auch an der Lautbildung beteiligt.<br />
Die Zunge leitet auch den Schluckakt ein <strong>und</strong> fungiert als geschmacks-,<br />
tast-, schmerz- <strong>und</strong> temperaturempfindliches Organ. Sie<br />
wird beim H<strong>und</strong> darüber hinaus zur Hitzeableitung beim Hecheln<br />
benutzt. Durch eine intensive Blutversorgung der Zunge <strong>und</strong> durch<br />
zahlreiche arteriovenöse Anastomosen wird diese physiologische<br />
Wärmeabgabe über die Verdunstung von Flüssigkeit gewährleistet.<br />
Maßgeblich an der Kühlung beteiligt ist aber auch die Totraumventilation<br />
der Atmungswege (Kehlkopf, Luftröhre, größere Bronchien)<br />
mit der Verdunstung von Flüssigkeit.<br />
Man unterscheidet die Zungenspitze (Apex linguae), den Zungenkörper<br />
(Corpus linguae) <strong>und</strong> den Zungengr<strong>und</strong> (Radix linguae).<br />
Die Spitze ist mit dem <strong>M<strong>und</strong></strong>höhlenboden durch das Zungen<br />
bändchen (Frenulum linguae) verb<strong>und</strong>en. Die Zunge des<br />
H<strong>und</strong>es besitzt dorsal in der Medianen einen markanten Sulcus medianus<br />
(Abb. 7-4 u. 7).<br />
Die Zunge der Wiederkäuer trägt am Zungen rücken (Dorsum<br />
linguae) den Zungenwulst (Torus linguae), vor dem sich das sog.<br />
Futterloch (Fossa linguae) einsenkt. In diese Vertiefung dringen<br />
gelegentlich Grannen oder andere feste Futterteile ein, die zu Beschwerden<br />
führen können. Im Zungenrücken des Pferdes ist der<br />
Zungenrücken knorpel (Cartilago dorsi linguae) eingelagert<br />
(Abb. 7-13).<br />
Beim H<strong>und</strong> <strong>und</strong> bei der Katze verläuft in der Tela submucosa,<br />
ventral in der Zungenmuskulatur, der »Tollwurm« (Lyssa). Es handelt<br />
sich dabei um einen bindegewebigen, mit Fettgewebe gefüllten<br />
schlauchförmigen Strang, in den auch Muskel fasern <strong>und</strong> Knorpel -<br />
inseln eingelagert sind. Die Lyssa beginnt median einige Millimeter<br />
vom Vorderrand der Zunge entfernt, läuft kaudal <strong>und</strong> endet in einem<br />
feinen Faden, ohne das Zungen bein zu erreichen. Der Name »Toll-