Haagholz-PEPL-Gesamt 1 - LBV Landshut
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Als Charakterarten für Buchen- und Edellaubmischwälder der Ebene und des Berglandes<br />
nennt OELKE (1968) Kohlmeise und Buchfink. Als wichtige Begleiter werden Ringeltaube,<br />
Waldkauz, Buntspecht, Schwarzspecht, Eichelhäher, Gartenbaumläufer, Rotkehlchen und<br />
Zaunkönig angegeben. Alle genannten Arten sind im <strong>Haagholz</strong> als Brutvögel vertreten.<br />
Viele Arten, die im Allgemeinen nicht sehr dicht siedeln, sind dennoch als typische Bewohner<br />
des Untersuchungsgebiets einzustufen. Dazu gehören Hohltaube und Misteldrossel. Als für<br />
Laubbaumbestände typische Arten sind außerdem Waldlaubsänger, Trauerschnäpper,<br />
Sumpfmeise, Blaumeise, Kleiber und Kernbeißer zu nennen. Der Trauerschnäpper konnte<br />
im Gebiet allerdings weder als Durchzügler (Gastvogel), noch als Brutvogel nachgewiesen<br />
werden. Und auch der Waldlaubsänger, der noch im Jahr 1997 (Herrmann, 1997) mit einem<br />
Revier kartiert wurde, ist wohl im Zuge des deutschlandweiten Rückgangs auch aus dem<br />
<strong>Haagholz</strong> verschwunden. Diese Art ist in den vergangenen Jahren um mehr als die Hälfte im<br />
Bestand eingebrochen (Sonntag et al. 2010).<br />
2.9.3 Bemerkungen zu ausgewählten Brutvogelarten<br />
Hohltaube<br />
Sie ist sicherer Brutvogel und konnte durch die „Kratzmethode“ nachgewiesen werden.<br />
Hierbei wird mit einem Stock am Stamm unterhalb einer Höhle gekratzt, worauf die Tauben<br />
die Höhle verlassen. Es handelt sich hierbei um ein besonders bedeutendes Vorkommen.<br />
In Bezzel (2005) ist kein einziges Vorkommen im Tertiären Hügelland zwischen Isar und Inn<br />
aufgeführt. Aufgrund der intensiven forstwirtschaftlichen Nutzung mit Fichtenmonokulturen<br />
sind strukturreiche Wälder wie das <strong>Haagholz</strong> im Tertiären Hügelland die Ausnahme. Nach<br />
Bezzel (2005) kommt die Hohltaube in Bayern großflächig nur in geringer Dichte vor,<br />
lediglich Nistkastenpopulationen können bis zu 0,8 Reviere pro 10 ha erreichen. Im<br />
<strong>Haagholz</strong> hat die Hohltaube somit eine weit überdurchschnittliche Dichte von 3,3 BP/10ha.<br />
Spechte<br />
Hohe Bedeutung haben die vier im Untersuchungsgebiet vorkommenden Spechtarten. Vor<br />
allem der stark gefährdete Grauspecht, der höhlenbauend im <strong>Haagholz</strong> festgestellt wurde, ist<br />
hier hervorzuheben. Für Grau- und Grünspecht wäre es förderlich, im angrenzenden<br />
Offenland eine extensive Bewirtschaftung in Form von Hochstamm-Feldobstgärten zu<br />
betreiben.<br />
Mit fünf Paaren und einer Dichte von 3,3 Brutpaaren pro 10 ha weist der Buntspecht einen<br />
ungewöhnlich hohen Bestand im Untersuchungsgebiet auf. Nach Bezzel (2005) wurden in<br />
Bayern bislang nur maximale Dichten (Allacher Forst) von 1,3 BP pro 10 ha festgestellt.<br />
Graureiher<br />
Der Graureiher ist Brutvogel auf FlurNr. 493, unmittelbar an der Grundstücksgrenze zum<br />
<strong>Haagholz</strong>. Die Brutkolonie umfasste im Kartierungsjahr 2010 drei Brutpaare und ist eine der<br />
wenigen Brutplätze im Tertiären Hügelland zwischen Isar und Inn. Der Bestand sollte<br />
unbedingt langfristig gesichert werden (Ankauf, Vertragsnaturschutzprogramm „Wald“).<br />
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