Haagholz-PEPL-Gesamt 1 - LBV Landshut
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Den Standorteinheiten können nach Auskunft des Forstwissenschaftlers Stefan Müller-<br />
Kroehling folgenden PNV-Einheiten zugeordnet werden:<br />
102, 202,203, 204 sowie mit Einschränkung 180, 181: Waldmeister-Buchenwald<br />
307, 374: Hainsimsen-Buchenwald<br />
207, 307: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (sekundär)<br />
235, 289, 805 sowie mit Einschränkung 123: Winkelseggen-Erlen-Eschenwald<br />
Eine detaillierte topographische Darstellung des Gebietes ist in Abbildung 3 dokumentiert.<br />
Sie zeigt deutlich die Steillagen im westlichen <strong>Haagholz</strong>, mehrere Geländeeinschnitte durch<br />
Kleingewässer sowie die beiden großen Bodendenkmäler.<br />
Das <strong>Haagholz</strong> ist im Süden und Westen nahezu vollständig von Offenflächen umgeben, das<br />
überwiegend als Grünland genutzt wird. An den östlichen Grundstücksgrenzen findet<br />
teilweise auch Ackernutzung statt. Waldflächen grenzen insgesamt nur an etwa einem Drittel<br />
der insgesamt gut 2.300 Meter langen Grundstücksgrenze an (Abbildung 4). Bei den<br />
angrenzenden Waldgebieten im Westen handelt es sich um vier insgesamt etwa 1,5 Hektar<br />
große Grundstücke, die überwiegend mit Fichten und in einem Fall mit einer Bergahorn-<br />
Anpflanzung bestandenen sind.<br />
Ein im Osten an das <strong>Haagholz</strong> angrenzendes Waldgebiet von ca. 4 Hektar besteht ganz<br />
überwiegend aus Fichte, wird seit einigen Jahren aber sukzessive in einen Mischbestand<br />
umgebaut. Wie der hier an der Grundstücksgrenze vorhandene Baumbestand des<br />
<strong>Haagholz</strong>es zeigt (Hainbuchen, breitkronige Eichen) wurde dieser Fichtenbestand erst vor<br />
einigen Jahrzehnten aufgeforstet. Auch die im Zuge der Ausweisung des <strong>Haagholz</strong>es als<br />
Naturdenkmal erstellte Geländekarte aus den 1950er Jahren weist hier noch eine<br />
landwirtschaftlich genutzte Fläche aus (Abbildung 6).<br />
Anschluss an weitere Waldbestände, deren Fläche jedoch ebenfalls nur wenige Hektar<br />
umfasst, hat das <strong>Haagholz</strong> darüber hinaus im Norden. Insgesamt summiert sich der gesamte<br />
<strong>Haagholz</strong>-Waldkomplex (<strong>Haagholz</strong> plus angrenzende Waldgrundstücke), auf lediglich etwa<br />
20 Hektar (Abbildung 4). Es handelt sich also um in vergleichsweise kleines, isoliert<br />
gelegenes Waldgebiet. Dieser Aspekt ist vor allem hinsichtlich des Wildverbisses relevant,<br />
der seit vielen Jahren starken quantitativen und qualitativen Einfluss auf die Waldverjüngung<br />
im <strong>Haagholz</strong> hat.<br />
West- und Südgrenze des <strong>Haagholz</strong>-Komplexes sind auf der gesamten Lange durch den<br />
Hausenthaler Bach und den Erlinger Bach von den angrenzenden landswirtschaftlichen<br />
Flächen getrennt. Diese Bäche nehmen auch die zahlreichen Quellaustritte des <strong>Haagholz</strong>es<br />
auf. Beide Bäche sind aus naturschutzfachlicher Sicht in einem ungünstigen Zustand<br />
(Nährstoffbelastung, Sedimentfracht) und über weite Abschnitte massiv mit Flussbausteinen<br />
verbaut.<br />
Zusammenfassend kann das Unersuchungsgebiet wie folgt charakterisiert werden:<br />
• hohe Standortvielfalt (Bodenart, Wasserhaushalt, Neigung, Exposition)<br />
• zahlreiche Quellaustritte und Vernässungsbereiche<br />
• lange Grenzlinien (im Vergleich zur Grundstücksfläche)<br />
• isolierte Lage im Offenland<br />
• ungünstige Verbisssituation<br />
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