Der Streit um Zion - Die persönliche Seite von Jürgen Graf
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wortete: Israel. Er fragte: Soll ich zu ihm stossen? Er antwortete: Suche<br />
ihr [der Juden] Heil, nicht ihren Schaden. Wer immer sie antastet,<br />
tastet seinen [Gottes] Augapfel an. Er sagte: Was ist deine Strafe? Er<br />
antwortete: Siedende Exkremente, denn ein Meister hat gesagt: Wer<br />
immer die Worte der Weisen verhöhnt, wird mit siedenden Exkrementen<br />
bestraft.“ 12<br />
Solcher Art ist also die finstere Weltsicht jenes kleinen Volkes, das so<br />
phantastische wirtschaftliche und politische Macht besitzt. Für seine<br />
Gastvölker konnten und können die Folgen nur unerquicklicher Art<br />
sein.<br />
Hier wird man einwenden, dass nicht alle Juden so denken. <strong>Die</strong>s trifft<br />
selbstverständlich zu. Zu allen Zeiten fanden sich ehrliche und mutige<br />
Juden, die ihre Stimme gegen die wahnsinnige Ideologie ihrer Führer<br />
erhoben, <strong>von</strong> alttestamentarischen Propheten wie Amos („Seid ihr<br />
Kinder Israels mir nicht gleich wie die Mohren? spricht der Herr“;<br />
Amos 9; 7) über den bedeutenden Denker Baruch Spinoza, der <strong>von</strong><br />
seinen Glaubensgenossen in Acht und Bann getan wurde („Gott<br />
schlage ihn mit Auszehrung, mit Fieber, mit Brand, mit Entzündung,<br />
mit dem Schwert, mit Dürre, mit Aussatz, und er verfolge ihn, bis dass<br />
er ihn gänzlich vertilget hat“), bis hin zu den antizionistischen und<br />
propalästinensischen israelischen Dissidenten unserer Tage, zu Gestalten<br />
wie Israel Shahak, Israel Shamir und Gilad Atzmon. Doch diese<br />
Querdenker waren innerhalb des Judent<strong>um</strong>s immer nur eine isolierte<br />
Minderheit; an desssen Spitze standen stets die Gralshüter der reinen<br />
Lehre, die mit Argusaugen darüber wachten, dass das jüdische Fussvolk<br />
nicht aus der Reihe tanzte. Mit welchen Mitteln die Rabbiner ihre<br />
Schreckensherrschaft in den Ghettos ausübten und wie mitleidlos sie<br />
gegen Abweichler aus den eigenen Reihen vorgingen, schildert Israel<br />
Shahak in seinem grossartigen Buch Jüdische Geschichte, Jüdische<br />
Religion. <strong>Der</strong> Einfluss <strong>von</strong> 3000 Jahren. 13<br />
12 Babylonian Talmud, Gittin 56b-57a (nach der Soncino-Ausgabe <strong>von</strong> 1935), zitiert nach<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/Jesus_in_the_Talmud<br />
13 Israel Shahak. Jüdische Geschichte, Jüdische Religion. <strong>Der</strong> Einfluss <strong>von</strong> 3000 Jahren, Melzer Verlag, Neu-<br />
Isenburg 2009.<br />
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