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Der Streit um Zion - Die persönliche Seite von Jürgen Graf

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<strong>Zion</strong> ruhigen Gewissens zu den wichtigsten politischen Bücher des 20.<br />

Jahrhunderts zählen darf.<br />

Douglas Reed schloss sein Meisterwerk Ende 1956 im Alter <strong>von</strong> 61<br />

Jahren ab. Obwohl ihm anschliessend noch zwanzig Lebensjahre vergönnt<br />

waren, hat er das Erscheinen des Buchs nicht erlebt, denn er<br />

fand keinen Verleger. Erst kurz nach seinem Tod erschien The Controversy<br />

of <strong>Zion</strong> in Südafrika.<br />

Als er dieses epochale Werk in Angriff nahm, war Reed bereits zur<br />

Unperson geworden, denn in seinen während des Zweiten Weltkriegs<br />

und danach erschienenen Schriften hatte er zusehends schärfere Kritik<br />

am Judent<strong>um</strong> geübt. Hätte ein anderer dies getan, so hätte man ihn als<br />

„Nazi“ betitelt, doch bei Reed ging das nicht, weil er vor dem Krieg<br />

zu den kompromisslosesten Gegnern des Dritten Reichs gehört und<br />

die „Beschwichtigungspolitik“ seiner Regierung gegenüber Adolf Hitler<br />

in zwei Büchern, „Insanity Fair“ und „Disgrace Abounding“, gegeisselt<br />

hatte. (Zu seiner Ehre hat ihn sein rabiater Antinationalsozialismus<br />

später nicht daran gehindert, die Racheorgien der Siegermächte<br />

im besetzten Deutschland sowie die abstossende Farce des Nürnberger<br />

Prozesses aufs schärfste anzuprangern.) Da man ihn nicht als „Nazi“<br />

anschwärzen konnte, musste man sich damit begnügen, ihm die Etikette<br />

eines „virulenten Antisemiten“ (so die Times in ihrem Nachruf<br />

auf ihren ehemaligen Korrespondenten) anzuheften. 1 Sehr zu Unrecht,<br />

denn wenn die Wörter noch einen Sinn haben, ist „Antisemitismus“<br />

gleichbedeutend mit „Feindschaft gegenüber den Juden aufgrund ihrer<br />

semitischen Abstammung“. Von einer solchen, rassisch bedingten Judenfeindschaft<br />

findet sich bei Reed freilich keine Spur; das jüdische<br />

Problem liegt für ihn nicht in den jüdischen Genen, sondern einzig<br />

und allein in der jüdischen Religion.<br />

Reeds Urteil über diese Religion fällt erbarmungslos aus:<br />

„<strong>Der</strong> Glaube, der in Juda anno 458 v. Chr. z<strong>um</strong> Alltagsgesetz wurde,<br />

war weltweit einzigartig und ist es bis z<strong>um</strong> heutigen Tage. Er beruht<br />

auf der Behauptung, der Stammesgott Jahwe habe ‚die Israeliten’<br />

1 http://en.wikipedia.org/wiki/Douglas_Reed<br />

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