Paul C. Martin Ein System, das funktioniert - 1. Teil - - Das ...
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DEBITISMUS<br />
40<br />
Es gibt ein Mehr in Höhe der Kosten, die der Bauer aufgrund der Vorfinanzierung der Produktion<br />
hatte. <strong>Das</strong> Feld (»Kapital«) lässt sich dann »bewerten«, weil es die Kapital-Funktion erfüllt, nämlich<br />
verschuldet eingesetzt zu sein (die Sicherheit für <strong>das</strong>, was der Bauer vorfinanzieren muss, ist sein<br />
Feld) und <strong>Ein</strong>kommen zu erwirtschaften. Insofern berechnet sich der »Wert« des Feldes unter dem<br />
Aspekt, <strong>das</strong>s es denjenigen, die von ihm leben, ein <strong>Ein</strong>kommen verschafft, <strong>das</strong> ihnen <strong>das</strong> Überleben<br />
ermöglicht.<br />
Der »Wert« des Feldes ist also in Beziehung zu der Tatsache zu setzen, <strong>das</strong>s es einige Menschen »ernährt«,<br />
wie es so schön heißt. <strong>Das</strong> bedeutet: <strong>Das</strong> Feld wird so viel »kosten«, wie man braucht, um<br />
die Menschen, die von ihm leben, zu ernähren, solange sie leben. <strong>Das</strong> Feld kostet also ein gewisses<br />
Mehrfaches seines Jahresertrages, wobei dieser Ertrag notabene nicht in Beziehung zu setzen ist mit<br />
dem, was die Feldfrüchte am Markt erbringen, sondern mit dem, was <strong>das</strong> Feld leistet, indem es den<br />
Eigentümer und die Seinen ernährt.<br />
Am einfachsten ermittelt sich der Wert des Feldes unter der Annahme, <strong>das</strong>s nach dem Eigentümer<br />
und den Seinen niemand mehr vom Feld leben muss oder möchte. Dann ist der Wert des Feldes so<br />
hoch wie die abgezinsten Lebenshaltungskosten der Betreffenden gerechnet auf die erwartete<br />
durchschnittliche Lebensdauer der Betreffenden.<br />
Es gibt ein Mehr, <strong>das</strong> die Kosten einspielt und dem Bauern noch einen »Gewinn« lässt, seine Risiko-Prämie<br />
dafür, <strong>das</strong>s er sich überhaupt auf <strong>das</strong> schwierige Geschäft des Vorfinanzierens von Kosten<br />
eingelassen hat. Entsprechend diesem Gewinn steigt dann der Wert des Feldes. Ist der Gewinn<br />
nachhaltig zu erwirtschaften, steigert <strong>das</strong> den Wert des Feldes je nach den konkreten Ergebnissen<br />
über den Wert, der sich nach dem zweiten Fall ermitteln lässt, hinaus.<br />
Wie aber auch immer der »Wert« sich dann stellt. <strong>Das</strong>s es überhaupt einen Wert gibt, setzt immer voraus,<br />
<strong>das</strong>s der Kapitalist (Bauer) nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Kosten der Vorfinanzierung der<br />
Produktion wieder hereinholt. Von dort aus können wir uns gut dem nächsten Komplex zuwenden:<br />
3.4.5. Wert und Preis<br />
Der Wert einer Sache (ob »Kapital«, ob produzierter Gegenstand) ist im debitistischen Kapitalismus immer die<br />
subjektive Vorstellung, <strong>das</strong>s sich die Produktionskosten einschließlich der auf ihnen liegenden Kosten und einer<br />
eventuell »gewünschten« Prämie (Gewinn) realisieren lassen. Der Preis einer Sache aber ist der sich auf dem<br />
Markt dann ergebende objektive Tatbestand.<br />
Wert und Preis sind in numerischen Größen (1, 2, 3 ...) vorgestellt bzw. realisiert. Wert und Preis stimmen<br />
überein, wenn – vom Anbieter aus gesehen – eine so hohe Verschuldungsbereitschaft der Käufer entwickelt<br />
wird, <strong>das</strong>s die Produktionskosten (die ursprünglich nur als »Nachfrage« und ergo Wert-Realisierungs-Faktor zur<br />
Verfügung stehen) entsprechend den Verkäuferwünschen überschritten werden. Wert und Preis stimmen –<br />
vom Nachfrager aus gesehen – überein, wenn sich entsprechend geringe Verschuldungsbereitschaft der Käufer<br />
entwickelt, <strong>das</strong>s sich der Preis dem entsprechend niedrig angenommenen Wert annähert.<br />
Subjektive »Wertungen« (»Dies ist eigentlich viel zu >billignicht wert