29.10.2013 Aufrufe

Paul C. Martin Ein System, das funktioniert - 1. Teil - - Das ...

Paul C. Martin Ein System, das funktioniert - 1. Teil - - Das ...

Paul C. Martin Ein System, das funktioniert - 1. Teil - - Das ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.9. DEBIT ISM US À L A KE YNE S<br />

DEBITISMUS À LA KEYNES<br />

Die heute gelehrte Ökonomie geht auf Gleichungen zurück, die vom Engländer John Maynard Keynes und<br />

seinen Schülern seit den dreißiger Jahren entwickelt wurden. Weil sich die Wirtschaftswissenschaftler und<br />

Wirtschaftspolitiker mit dem Keynesschen Formelkram bestens auskennen, machen wir gemeinsam eine kleine<br />

Etüde: Debitismus, wie er entsprechend angewandt aussieht.<br />

Dabei sind:<br />

Diese Größen werden in der üblichen Theorie als »ex post« gültig bezeichnet, indem man sagt:<br />

oder<br />

woraus folgt:<br />

Sein <strong>Ein</strong>kommen kann man entweder verkonsumieren oder man hat es gespart. Oder die gesamte Produktion<br />

einer Volkswirtschaft besteht aus Konsumgütern und Investitionsgütern. Ergo müssen die Ersparnisse so groß<br />

sein wie die Investitionen.<br />

<strong>Das</strong> sind schlichte Tautologien, die nicht viel hergeben und den kapitalistischen Prozess schon gar nicht erklären,<br />

oder Fragen beantworten wie: Warum wird investiert? Woher kommen die Zinsen auf die Ersparnisse?<br />

Was kann ich mir eigentlich für meine Ersparnisse kaufen? Wo doch <strong>das</strong> »Geld« dafür schon ausgegeben wurde,<br />

denn es ist ja »investiert« worden?<br />

Nach dem ersten debitistischen Durchlauf sei <strong>das</strong> Volkseinkommen um gestiegen – wie und warum werden<br />

wir uns weiter unten anschauen. Stellen wir <strong>das</strong> Volkseinkommen als Funktion der Investition und den<br />

Konsum als Funktion des Volkseinkommens ( ), so gilt für ( ) diese Gleichung:<br />

( ) ( ( ))<br />

Differenziert man ( ), so gilt nach der Kettenregel:<br />

oder umgeformt<br />

( ) ( ) ( )<br />

( )<br />

( )<br />

Also: Wenn wir glauben, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Volkseinkommen etwas mit Investitionen zu tun hat und der Konsum etwas<br />

mit dem Volkseinkommen, erhalten wir diese Aussage:<br />

<strong>Das</strong> »Wachstum« ( ), der Anstieg des Volkseinkommens, hängt somit von der Grenzneigung ( ) zum<br />

Konsum ab. <strong>Das</strong> heißt im Klartext:<br />

Bei Wachstum muss man <strong>das</strong> »Mehr« entweder essen (verkonsumieren) oder investieren – oder beides eben<br />

in irgendeiner vernünftigen Quote tun.<br />

Aus diesem einfachen Zusammenhang geht auch hervor, <strong>das</strong>s es solche Tricks, wie die »Hebung« des Volkseinkommens,<br />

nicht gibt. Da hebt sich gar nichts. 36<br />

36 Alle, die <strong>das</strong> Volkseinkommen »heben« oder »steigern« wollen, verstoßen gegen den Satz vom zureichenden Grunde<br />

und den Identitätssatz, vgl. <strong>Martin</strong>/Lüftl, Die Pleite, a. a. O., Seite 167-173.<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!