Schloss - Maison de la France

Er leistet erfolgreich Widerstand gegen eine gefährliche Invasion von Karl V. und lässt von Aix aus
die Archivbestände des Schatzes, der durch die Truppen des Kaisers bedroht ist, in die Zitadelle
bringen. Aber die Religionskriege bedrohen diese vorübergehenden Frieden bald wieder und die
Baux, die unter der Familie Manville zu einem Mittelpunkt des Protestantismus wurden, werden
nunmehr seitens der Repräsentanten des Königs mit Misstrauen betrachtet.
Der Überdruss Richelieus
Das Baux-Gebiet wird in der Folge einer Revolte, die Gaston d’Orleans gegen seinen Bruder
Ludwig XIII unternimmt, erneut belagert. Richelieu trifft die Entscheidung, einen derart
hartnäckig rebellierenden Ort zu vernichten. Er ruft den Baron des Baux, Antoine de Villeneuve,
den Günstling von Gaston d’Orleans an den Hof und während dessen Abwesenheit gibt er den
Befehl zur Belagerung der Stadt. Trotz einer 27 Tage dauernden heldenhaften Verteidigung
mussten sich die Tore öffnen und die Schutzwälle wurden zerstört. Unter Einsatz von Explosionen
und Hacke werden die hohen Mauern zerstört. Die stolze Baux-Zitadelle wird endgültig der Macht
des Königs unterstellt.
Die in eine Markgrafschaft umgewandelte Baux-Hochburg wurde den Prinzen Grimaldi
übergeben, zum Dank dafür, dass sie die Spanier aus Monaco vertrieben hatten. Frankreich kauft
die Provinz erst 1791 zurück.
Nach der Ruhephase ein neuer Aufschwung
Die verlassene Zitadelle, die nach dem Verlust ihrer politischen und militärischen Funktion
bedeutungslos war, stellte nur noch einen „toten Ort“ dar; in der Baux-Ortschaft verringerte sich
die Einwohnerzahl. Nur die großen Poeten der Provence, wie Frédéric Mistral oder Alphonse
Daudet setzten sich noch für diese faszinierenden Ruinen ein.
Man musste bis zum Jahre 1821 warten, bis die Baux-Zitadelle wieder aus der Vergessenheit
auftauchte. Eine wissenschaftliche Entdeckung lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen
Marktflecken, der zur Ortschaft geworden ist: Ein Chemiker namens Berthier findet in der
Umgebung einen roten Felsen, der der Herstellung von Aluminium dient; er nennt diesen
Ausgangsstoff „Bauxit“.
Im Jahre 1945 erfolgt die Eröffnung des berühmten Restaurants “L’Oustau de Baumanière” durch
Raymond Thuillier, den Bürgermeister von Baux in der Jahre von 1971 bis 1993 und es stellen sich
als Gäste Staatsmänner, Künstler und andere berühmte Persönlichkeiten ein. Ihr Erscheinen
bedeutet die Wiederentdeckung Baux’ durch die breite Öffentlichkeit, die sich des einmaligen
Charakters des Ortes bewusst ist.
Seit 1992 ist das Baux-Schloss in ein außergewöhnliches Programm von Grabungen einbezogen
und es wird touristisch beworben, wodurch es an Attraktivität gewinnt.
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