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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * Kurstag 4: Hirnstamm, Hirnnerven, Cerebellum 04.04 Bahnen (ca. 5 min) 04.04.01 Der Hirnstamm wird von etlichen Bahnen durchzogen, deren Qualitäten und Verlauf für die neurologische Diagnostik sehr wichtig sind. In der Abbildung sind einige wenige auf- und absteigende Bahnen schematisch dargestellt. Beschreiben Sie diese bezüglich Qualität/Funktion und Verlauf (Ausgangs-/Endpunkt, Kreuzung). s. Liste 04.04.02 04.04.02 (Hausaufgabe): Wir empfehlen Ihnen dringend die folgende Tabelle der wichtigsten Bahnen des Hirnstamms zu Hause auszufüllen. Name AUFSTEIGEND Herkunft / Verlauf / Kreuzung / Ziel Qualität/Funktion Fasc. gracilis/cuneatus ungekreuzt durchs RM zu den Ncll. gracilis / cuneatus, dann Kreuzung (als Tr. bulbothalamicus) und weiter im Lemniscus medialis zum Thalamus propriozeptiv, epikritisch Tr. spinothalamicus lat. Kreuzen im Rückenmark, weiter im Lemniscus medialis zum Tha- protopathisch, nozizeptiv, & ant. lamus Temperatur Tr. spinocerebellaris partiell gekreuzt (anterior) aus dem RM, im Hirnstamm partiell propriozeptiv ant. & post rückkreuzend, über die Kleinhirnstiele zum Spinocerebellum Tr. spinoolivaris, spi- Kreuzen auf RM-Ebene und ziehen zu den jeweiligen Strukturen im div. Qualitäten noreticularis,spinotectalis, spinovestibularis Hirnstamm Lemniscus medialis Vereinigung aus Fasc. gracilis/cuneatus, Tr. spinothalamicus, Lem- nahezu alle sens. Qualitäten, (mittlere Schleifenniscus trigemnialis (Gesichtssens.) und gustatorischen Fasern des daher auch als „Körperfühlbahn) Ncl. solitarius. Kreuzt sehr früh im Hirnstamm bzw. Erhält bereits bahn“ bezeichnet gekreuzte Fasern. Ziel sind div. Kerne des Thalamus. Lemniscus lateralis Teil der Hörbahn zw. Ncll. cochleares und Colliculus inferior, Akustik (seitliche bahn)Schleifen- kreuzt partiell im Hirnstamm Tr. spinalis & mesen- von den Trigeminus-Kernen zum Thalamus, teilweise dem Lemnis- protopathisch / propriozeptiv © RW 2005 * Institut für Anatomie & Zellbiologie * Philipps-Universität Marburg 6
Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * Kurstag 4: Hirnstamm, Hirnnerven, Cerebellum cephalicus n. trigemini GEMISCHT cus medialis angegliedert, kreuzt im Hirnstamm Tr. tegmentalis centralis (zentrale Haubenbahn) gegenläufige Fasern zwischen Olive und Ncl. ruber, nicht kreuzend Feinmotorik Fasc. longitudinalis medial durch den gesamten Hirnstamm verlaufende Fasern zwi- Diverse, insbesondere Koor- medialis schen diversen Kernen, nicht kreuzend dination der Augenbeweg. Fasc. posterior longitudinalis diverse A-/Efferenzen zum Hypothalamus diverse ABSTEIGEND Tr. corticospinalis vom Motorcortex, überwiegend im Hirnstamm (Rest im RM) kreuzend zu den Motoneuronen im Vorderhorn somatomotorisch Tr. corticonuclearis wie Tr. corticospinalis, jedoch zu den motor. Hirnnervenkernen somatomotorisch Tr. corticopontinus vom Motorcortex zu den pontinen Kernen, weiter im Tr. pontocerebellaris feinmotorisch Tr. pontocerebellaris von den pontinen Kernen, überwiegend kreuzend zum Pontocerebellum feinmotorisch Tr. vestibulocerebellaris ungekreuzt von den vestibulären Kernen zum Vestibulocerebellum Gleichgewicht Tr. olivocerebellaris ungekreuzt von der Olive zum Cerebellum feinmotorisch Tr. olivospinalis, von den jeweiligen Hirnstammkernen, partiell hier kreuzend zu extrapyramidalmotorisch rubrospinalis, tectospinalis, vestibulospinalis, reticulospinalis Motoneuronen im Vorderhorn des RM, 04.05 Hirnnerven (ca. 15 min) 04.05.01 Machen Sie sich klar welche Aspekte Sie zu den einzelnen Hirnnerven zur Prüfung kennen müssen: 1. Name / Nr. 2. Kerne: Name, Lage, Qualität 3. evtl. Besonderheiten im intracerebralen Verlauf 4. Ort des Hirnaustritts 5. intrakraniale Besonderheiten: Verlauf, Äste, Ganglien 6. Schädeleintritt/-austritt *. extrakranialer Verlauf (sowie extrakraniale Äste, Ganglien, etc.) sind erst Stoff im Präparierkurs im WS 8. Innervationsgebiet 9. Ausfallsymptomatik 04.05.02 Komplettieren Sie die folgende Übersicht über die Hirnnerven. Nr. Name Qualität(en) Funktion(en) I N. olfactorius rein sensorisch Olfaktion II N. opticus rein sensorisch Optik III N. oculomotorius somatomotorisch Augenbewegung, opt. Reflexe visceromotorisch optische Reflexe IV N. trochlearis rein somatomotorisch Augenbewegung V N. trigeminus somatosensibel Gesichtssensibilität (1. Branchialnerv) branchiomotorisch Kausmuskulatur VI N. abducens rein somatomotorisch Augenbewegung VII N. facialis (& intermedius) (2. Branchialnerv) somatosensorisch Geschmack somatosensibel Ohr & Gehörgang branchiomotorisch mimische Muskulatur visceromotorisch Speicheldrüsen, Tränendrüse VIII N. vestibulocochlearis rein sensorisch / sensibel Gehör & Gleichgewicht IX N. glossopharyngeus (3. Branchialnerv) X N. vagus (4. Branchialnerv) somatosensorisch Geschmack somatosensibel Zunge & Innenohr branchiomotorisch Pharynxmuskeln visceromotorisch Speicheldrüsen somatosensorisch Geschmack somatosensibel Dura, Ohr, Gehörgang viscerosensibel Bauchhöhle branchiomotorisch Pharynx- & Lanrynxmuskeln © RW 2005 * Institut für Anatomie & Zellbiologie * Philipps-Universität Marburg 7
Seite 1 und 2: Neuroanatomiekurs für HM im SS 200
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