Dozentenscript Kurstag 4: Hirnstamm ... - Medistuff-Marburg
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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
Inhalt<br />
04.01 <strong>Hirnstamm</strong><br />
04.02 Oberfläche<br />
04.03 Kerne<br />
04.04 Bahnen<br />
04.05 Hirnnerven<br />
<strong>Dozentenscript</strong> <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
04.06 Cerebellum<br />
04.07 Oberfläche<br />
04.08 Kerne und Verschaltung<br />
04.09 Klinik<br />
04.10 mc-Übungsfragen<br />
Ziele: Der <strong>Hirnstamm</strong> enthält eine Vielzahl von Kernen und Bahnen unterschiedlichster Funktionen. Von den wichtigsten<br />
müssen Sie Name, Lage/Verlauf, Funktionen und Verschaltung kennen. Die Hirnnerven haben in der allgemeinen neurologischen<br />
Diagnostik ebenso große Bedeutung wie die Spinalnerven. Ihre detaillierte Kenntnis ist daher essentiell. Im Zusammenhang<br />
mit den Hirnnerven ist auch die Histologie der Kopfsinnesorgane (Auge, Riechschleimhaut, Zunge, Innenohr) prüfungsrelevant,<br />
obwohl der praktische Teil im Rahmen des Histologiekurses erfolgt. Die Kenntnis über Bau und Verschaltung des<br />
Cerebellums ist aufgrund seiner zentralen Stellung im motorischen System ebenfalls sehr wichtig. Sollten Sie nicht alle Aufgaben<br />
im Kurs schaffen, arbeiten Sie sie unbedingt zu Hause nach.<br />
Kursmaterial pro Tisch: Tischhirn, Demohirn, Hirnmesser, Schnittserie, 2 Hirnmodelle, 2 Schädel, 2 Mikroskope mit Präparat<br />
92 - Kleinhirn<br />
Theoretische Voraussetzungen: Vorlesungsstoff zum Thema.<br />
Aktuelle Anmerkung/Änderung: Aufgrund mehrerer Beschwerden, dass das Beschriften der Abbildungen zuviel Kurszeit in<br />
Anspruch nimmt, haben wir für den 4. <strong>Kurstag</strong> überwiegend „fertige“ Abbildungen in das Script aufgenommen. Damit sollte<br />
jetzt genügend Zeit verfügbar sein um die Strukturen am Hirn aufzusuchen und ihre funktionelle und klinische Bedeutung zu<br />
diskutieren.<br />
04.01 <strong>Hirnstamm</strong> (Truncus encephali [alt: encephalicus bzw. cerebri]) (ca. 5 min)<br />
04.01.01 Aus welchen ZNS-Abschnitten besteht der <strong>Hirnstamm</strong> und was ist der Unterschied zwischen <strong>Hirnstamm</strong> & Stammhirn?<br />
Suchen Sie die Abschnitte nochmals an den Hirnen bzw. Modellen auf.<br />
<strong>Hirnstamm</strong> = Medulla oblongata, Pons & Mesencephalon<br />
Stammhirn = alte anatomische bzw. klinische Bezeichnung; ungenaue Definition, manchmal mit dem <strong>Hirnstamm</strong> gleichgesetzt,<br />
manchmal werden noch das Cerebellum und/oder Diencephalon, manchmal sogar die Basalganglien dazugerechnet.<br />
04.01.02 Machen Sie sich anhand der Abbildung noch einmal die Blutversorgung der verschiedenen Abschnitte des <strong>Hirnstamm</strong>s<br />
klar.<br />
© RW 2005 * Institut für Anatomie & Zellbiologie * Philipps-Universität <strong>Marburg</strong><br />
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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
04.01.03 Machen Sie sich anhand der Abbildung noch einmal die Lage der inneren & äußeren Liquorräume im Bereich des<br />
<strong>Hirnstamm</strong>s klar. Suchen Sie sie am Hirn/Modell auf.<br />
04.02 Oberfläche des <strong>Hirnstamm</strong>s (ca. 10 min)<br />
04.02.01 Die Abbildungen zeigen schematisch den ventralen und dorsalen <strong>Hirnstamm</strong> mit einigen Oberflächenstrukturen.<br />
Suchen Sie diese am Hirn/Modell auf. Dazu müssen Sie zunächst den <strong>Hirnstamm</strong> durch einen Schnitt oberhalb der 4 Hügel<br />
und durch die Pedunculi cerebri vom Endhirn abtrennen und dann das Cerebellum nach Durchschneiden der Pedunculi cerebelli<br />
entfernen. Welche Funktionen haben die einzelnen Strukturen?<br />
Liebe Bremser: Leider können hier die Funktionen der einzelnen Strukturen nur kurz angesprochen werden. Es gibt nicht genügend<br />
Zeit, dass die Studierenden mitschreiben. Das ist Hausaufgabe.<br />
1 – Ped. cerebri: Durchgangsstation für praktisch alle A-/Efferenzen zum/vom Di- & Telencephalon<br />
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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
2 – Fossa interpdeuncularis: Grube zwischen den Hirnstielen, dahinter liegen z.B. S. nigra & Ncl. ruber; Subst. perforata post.:<br />
kleine Löcher, durch die v.a. die Rr. inderpedunculares und Äste der A. communicans posterior in das Mesencephalon eintreten.<br />
3 – Pars ventralis pontis: Im Brückenfuß verlaufen diverse Bahnen und hier liegen überwiegend die Ncl. pontis, die Afferenzen<br />
vom Motorcortex auf das Pontocerebellum verschalten.<br />
4 – Sulcus basilaris pontis: Rinne für die A. basilaris<br />
5 – Fissura mediana anterior: Rinne in der Mitte der Ventralseite, verläuft weiter über das Rückenmark<br />
6 – Pyramis: Hier tritt die Pyramidenbahn an die Oberfläche und bildet Längswülste.<br />
7 – Sulcus anterolateralis: Rinne zwischen Pyramis & Olive, verläuft weiter über das Rückenmark, hier Austrittsort der Vorderwurzeln<br />
8 – Oliva: Vorwölbung durch die Ncll. olivares inferiores; wichtige Schaltstation für die Bewegungskoordination, Verschaltung<br />
s. Cerebellum.<br />
9 – Sulcus retroolivaris: Rinne hinter der Olive<br />
10 – Decussatio pyramidum: Oberflächlich meist erkennbare Kreuzung der Fasern des Tr. corticospinalis lateralis. Auch Decussatio<br />
motoria genannt im Gegensatz zur Decussatio sensoria = Decussatio lemnisci medialis.<br />
Liebe Bremser: Leider können hier die Funktionen der einzelnen Strukturen nur kurz angesprochen werden. Es gibt nicht genügend<br />
Zeit, dass die Studierenden mitschreiben. Das ist Hausaufgabe.<br />
1 – Colliculus sup.: Verschaltung opt. Reflexe<br />
2 – Colliculus inf.: Verschaltung der Hörbahn<br />
3 – Ped. cerebri: Durchgangsstation für praktisch alle A-/Efferenzen zum/vom Di- & Telencephalon<br />
4 – N. trochlearis: IV Hirnnerv, als einziger dorsal aus dem <strong>Hirnstamm</strong> austretend, Funktion s.u.<br />
5 – Velum medullare sup.: Häutchen zwischen Cerebellum, Pedeunculi cerebelli und Pars dorsalis pontis, cranialer Verschluß<br />
des 4. Ventrikels.<br />
6 – Pedunculi cerebellares: Kleinhirnstiele, Durchgang für alle A-/Efferenzen des Cerebellums<br />
* – Fossa rhomboidea: Rautengrube, Boden des 4. Ventrikels<br />
7 – Sulcus limitans ventriculi quarti: laterale Rinne der Rautengrube, seitl. Begrenzung des 4. Ventrikels<br />
8 – Sulcus medianus ventriculi quarti: Längsrinne durch die Mitte der Rautengrube<br />
9 – Eminentia medialis ventriculi quarti: rundlich-ovale Vorwölbung am cranialen Ende der Rautengrube durch darunter liegende<br />
Hirnnervenkerne (nicht verwechseln mit der Eminentia mediana des Infundibulums)<br />
10 – Colliculus facialis: Vorwölbung caudal der Eminentia medialis, durch das darunter verlaufende innere Fascialisknie<br />
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11 – Area vestibularis: lateraler Teil der Rautengrube, darunter liegen die Ncll. vestibulares.<br />
12 – Striae medullares ventriculi quarti: oberflächlich verlaufende Fasern zu den unteren Kleinhirnstielen, Grenze zwischen<br />
Met- & Myelencephalon (nicht mit den Striae medullares thalami verwechseln)<br />
13 – Trigonum n. hypoglossi: dreieckiger Bereich über den Hypoglossuskernen<br />
14 – Trigonum n. vagi: dreieckiger Bereich über den Vaguskernen<br />
15 – Area postrema: caudales Ende der Rautengrube, Brechzentrum, gehört zur Formatio reticularis bzw. den circumventriculären<br />
Organen.<br />
16 – Velum medullare inferius: Häutchen zwischen Cerebellum und Medulla oblongata, caudaler Verschluß des 4. Ventrikels.<br />
17 – Recessus & Aperturae laterales: seitliche Öffnungen des Ventrikelsystems in den Subarachnoidalraum<br />
18 – Apertura mediana: mittlere Öffnung des Ventrikelsystems in den Subarachnoidalraum; Obex: caudales Ende der Rautengrube,<br />
Vermessungspunkt<br />
19 – Tuberculum cuneatum: laterale Vorwölbung durch den Ncl. cuneatus<br />
20 – Fasciculus cuneatus. Hinterstrangbahn, s. Rückenmark<br />
21 – Tuberculum gracile: mediale Vorwölbung durch den Ncl. gracilis<br />
22 – Fasciculus gracilis: Hinterstrangbahn, s. Rückenmark<br />
23 – Funiculus lateralis: Seitenstrang, s. Rückenmark<br />
24 – Sulcus posterolateralis: Rinne zwischen Funiculus lateralis und Fasc. cuneatus, verläuft weiter über das Rückenmark<br />
(Austritt der Hinterwurzeln)<br />
25 – Sulcus intermedius posterior: Rinne zwischen Fasc. cuneatus & gracilis, verläuft weiter über das Halsmark<br />
26 – Sulcus medianus posterior: Rinne zwischen re. & li. Fasc. gracilis, verläuft weiter über das Rückenmark<br />
04.02.02 Die Abbildung zeigt schematisch einen Mediosagittalschnitt durch den <strong>Hirnstamm</strong>. Suchen Sie die Abschnitte am<br />
Hirn/Modell auf.<br />
04.03 Kerne (ca. 10 min)<br />
04.03.01 Machen sie sich anhand der Abbildung klar, wo die qualitativ unterschiedlichen Kerne (somato- & viscerosensibel,<br />
viscero- & somatomotorisch) im <strong>Hirnstamm</strong> überwiegend lokalisiert sind.<br />
04.03.02 In der Abbildung ist die Lage einiger wichtiger Kerngebiete des <strong>Hirnstamm</strong>s dargestellt (ohne Hirnnervenkerne,<br />
s.u.). Beschreiben Sie deren Lage. Welche können Sie am Hirnpräparat sehen? Welche Funktionen haben diese Kerne?<br />
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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
Liebe Bremser: Leider können hier die Funktionen der einzelnen Strukturen nur kurz angesprochen werden. Es gibt nicht genügend<br />
Zeit, dass die Studierenden mitschreiben. Das ist Hausaufgabe.<br />
Sichtbar sind meist Subst. nigra an der oberen Schnittkante des <strong>Hirnstamm</strong>s, manchmal auch blassrosa der Ncl. ruber. Oberflächlich<br />
erkennbar sind die Colliculi, die Olive sowie Ncl. gracilis/cuneatus (s.o.)<br />
1 – Substantia nigra: dopaminerge Kerngruppe mit A-/Efferenzen zu den Basalganglien, Ausfall: M. Parkinson<br />
2 – Ncl. ruber: wichtiger Kern der Bewegungsfeinabstimmung, Verschaltung s.u. Cerebellum<br />
3 – Subst. grisea centralis: das zentrale Höhlengrau hat diverse vegetative und affektive Regulationsaufgaben<br />
4 – Colliculus sup.: Verschaltung opt. Reflexe<br />
5 – Colliculus inf.: Verschaltung der Hörbahn<br />
6 – Ncll. pontis: verschalten Afferenzen vom Motorcortex auf das Pontocerebellum<br />
7 – Oliva: wichtiger Kern der Bewegungsfeinabstimmung, Verschaltung s.u. Cerebellum<br />
8 – Ncl. gracilis/cuneatus: Lage des 2. Neurons der Hinterstrangbahnen<br />
9 – Formatio reticularis: netzartig den gesamten <strong>Hirnstamm</strong> durchziehende Gruppe vieler Kerne mit verschiedenen, überwiegend<br />
vegetativen Funktionen<br />
04.03.03 Nennen Sie Beispiele für verschiedene Zentren/Funktionen der Formatio reticularis.<br />
Hunger, Durst, Schlucken, Erbrechen, In- / Exspiration, Blutdruck, opt./akust. Raumorientierung, Aufmerksamkeit, etc.<br />
04.03.04 Legen sie jetzt Horizontalschnitte durch die folgenden Strukturen (Colliculi superiores, Pons, Olive, Tuberculum<br />
gracile/cuneatus) und vergleichen Sie die Schnittfläche mit den Abbildungen (beschriften). Und noch mal zur Beurteilung<br />
histologischer Schnitte des ZNS: 1. liegt eine Zellkörper- oder Myelinfärbung vor? 2. Wo ist dorsal, wo ventral? 3. Welche<br />
Ebene ist angeschnitten?<br />
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04.04 Bahnen (ca. 5 min)<br />
04.04.01 Der <strong>Hirnstamm</strong> wird von etlichen Bahnen durchzogen, deren Qualitäten und Verlauf für die neurologische Diagnostik<br />
sehr wichtig sind. In der Abbildung sind einige wenige auf- und absteigende Bahnen schematisch dargestellt. Beschreiben<br />
Sie diese bezüglich Qualität/Funktion und Verlauf (Ausgangs-/Endpunkt, Kreuzung).<br />
s. Liste 04.04.02<br />
04.04.02 (Hausaufgabe): Wir empfehlen Ihnen dringend die folgende Tabelle der wichtigsten Bahnen des <strong>Hirnstamm</strong>s zu<br />
Hause auszufüllen.<br />
Name<br />
AUFSTEIGEND<br />
Herkunft / Verlauf / Kreuzung / Ziel Qualität/Funktion<br />
Fasc. gracilis/cuneatus ungekreuzt durchs RM zu den Ncll. gracilis / cuneatus, dann Kreuzung<br />
(als Tr. bulbothalamicus) und weiter im Lemniscus medialis<br />
zum Thalamus<br />
propriozeptiv, epikritisch<br />
Tr. spinothalamicus lat. Kreuzen im Rückenmark, weiter im Lemniscus medialis zum Tha- protopathisch, nozizeptiv,<br />
& ant.<br />
lamus<br />
Temperatur<br />
Tr. spinocerebellaris partiell gekreuzt (anterior) aus dem RM, im <strong>Hirnstamm</strong> partiell propriozeptiv<br />
ant. & post<br />
rückkreuzend, über die Kleinhirnstiele zum Spinocerebellum<br />
Tr. spinoolivaris, spi- Kreuzen auf RM-Ebene und ziehen zu den jeweiligen Strukturen im div. Qualitäten<br />
noreticularis,spinotectalis, spinovestibularis<br />
<strong>Hirnstamm</strong><br />
Lemniscus medialis Vereinigung aus Fasc. gracilis/cuneatus, Tr. spinothalamicus, Lem- nahezu alle sens. Qualitäten,<br />
(mittlere Schleifenniscus trigemnialis (Gesichtssens.) und gustatorischen Fasern des daher auch als „Körperfühlbahn)<br />
Ncl. solitarius. Kreuzt sehr früh im <strong>Hirnstamm</strong> bzw. Erhält bereits bahn“ bezeichnet<br />
gekreuzte Fasern. Ziel sind div. Kerne des Thalamus.<br />
Lemniscus lateralis Teil der Hörbahn zw. Ncll. cochleares und Colliculus inferior, Akustik<br />
(seitliche<br />
bahn)Schleifen-<br />
kreuzt partiell im <strong>Hirnstamm</strong><br />
Tr. spinalis & mesen- von den Trigeminus-Kernen zum Thalamus, teilweise dem Lemnis- protopathisch / propriozeptiv<br />
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cephalicus n. trigemini<br />
GEMISCHT<br />
cus medialis angegliedert, kreuzt im <strong>Hirnstamm</strong><br />
Tr. tegmentalis centralis<br />
(zentrale Haubenbahn)<br />
gegenläufige Fasern zwischen Olive und Ncl. ruber, nicht kreuzend Feinmotorik<br />
Fasc. longitudinalis medial durch den gesamten <strong>Hirnstamm</strong> verlaufende Fasern zwi- Diverse, insbesondere Koor-<br />
medialis<br />
schen diversen Kernen, nicht kreuzend<br />
dination der Augenbeweg.<br />
Fasc.<br />
posterior<br />
longitudinalis diverse A-/Efferenzen zum Hypothalamus diverse<br />
ABSTEIGEND<br />
Tr. corticospinalis vom Motorcortex, überwiegend im <strong>Hirnstamm</strong> (Rest im RM) kreuzend<br />
zu den Motoneuronen im Vorderhorn<br />
somatomotorisch<br />
Tr. corticonuclearis wie Tr. corticospinalis, jedoch zu den motor. Hirnnervenkernen somatomotorisch<br />
Tr. corticopontinus vom Motorcortex zu den pontinen Kernen, weiter im Tr. pontocerebellaris<br />
feinmotorisch<br />
Tr. pontocerebellaris von den pontinen Kernen, überwiegend kreuzend zum Pontocerebellum<br />
feinmotorisch<br />
Tr. vestibulocerebellaris<br />
ungekreuzt von den vestibulären Kernen zum Vestibulocerebellum Gleichgewicht<br />
Tr. olivocerebellaris ungekreuzt von der Olive zum Cerebellum feinmotorisch<br />
Tr. olivospinalis, von den jeweiligen <strong>Hirnstamm</strong>kernen, partiell hier kreuzend zu extrapyramidalmotorisch<br />
rubrospinalis,<br />
tectospinalis,<br />
vestibulospinalis,<br />
reticulospinalis<br />
Motoneuronen im Vorderhorn des RM,<br />
04.05 Hirnnerven (ca. 15 min)<br />
04.05.01 Machen Sie sich klar welche Aspekte Sie zu den einzelnen Hirnnerven zur Prüfung kennen müssen:<br />
1. Name / Nr.<br />
2. Kerne: Name, Lage, Qualität<br />
3. evtl. Besonderheiten im intracerebralen Verlauf<br />
4. Ort des Hirnaustritts<br />
5. intrakraniale Besonderheiten: Verlauf, Äste, Ganglien<br />
6. Schädeleintritt/-austritt<br />
*. extrakranialer Verlauf (sowie extrakraniale Äste, Ganglien, etc.) sind erst Stoff im Präparierkurs im WS<br />
8. Innervationsgebiet<br />
9. Ausfallsymptomatik<br />
04.05.02 Komplettieren Sie die folgende Übersicht über die Hirnnerven.<br />
Nr. Name Qualität(en) Funktion(en)<br />
I N. olfactorius rein sensorisch Olfaktion<br />
II N. opticus rein sensorisch Optik<br />
III N. oculomotorius<br />
somatomotorisch Augenbewegung, opt. Reflexe<br />
visceromotorisch optische Reflexe<br />
IV N. trochlearis rein somatomotorisch Augenbewegung<br />
V N. trigeminus<br />
somatosensibel Gesichtssensibilität<br />
(1. Branchialnerv) branchiomotorisch Kausmuskulatur<br />
VI N. abducens rein somatomotorisch Augenbewegung<br />
VII N. facialis (& intermedius)<br />
(2. Branchialnerv)<br />
somatosensorisch Geschmack<br />
somatosensibel Ohr & Gehörgang<br />
branchiomotorisch mimische Muskulatur<br />
visceromotorisch Speicheldrüsen, Tränendrüse<br />
VIII N. vestibulocochlearis rein sensorisch / sensibel Gehör & Gleichgewicht<br />
IX N. glossopharyngeus<br />
(3. Branchialnerv)<br />
X N. vagus<br />
(4. Branchialnerv)<br />
somatosensorisch Geschmack<br />
somatosensibel Zunge & Innenohr<br />
branchiomotorisch Pharynxmuskeln<br />
visceromotorisch Speicheldrüsen<br />
somatosensorisch Geschmack<br />
somatosensibel Dura, Ohr, Gehörgang<br />
viscerosensibel Bauchhöhle<br />
branchiomotorisch Pharynx- & Lanrynxmuskeln<br />
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visceromotorisch Brust- & Baucheingeweide<br />
XI N. accessorius<br />
somatomotorisch Halsmuskeln<br />
(5. Branchialnerv) branchiomotorisch Pharynx-, Larynxmuskeln (über N. vagus)<br />
XII N. hypoglossus rein somatomotorisch Zungenmuskeln<br />
04.05.03 Machen Sie sich anhand der Abbildung klar, wo die qualitativ unterschiedlichen Hirnnervenkerne im <strong>Hirnstamm</strong><br />
lokalisiert sind (vergl. Aufgabe 04.03.01). Sie müssen zur Prüfung die ungefähre Lage der einzelnen Kerne kennen und am<br />
Hirn/Modell zeigen können.<br />
04.05.04 In der Abbildung sind die Durchtrittstellen der Hirnnerven durch den Schädel markiert. Wie heißen sie und welche<br />
Nerven ziehen durch? Identifizieren Sie diese Durchtrittstellen unbedingt auch an den Schädeln.<br />
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04.05.05 In der Abbildung und der Tabelle (von einem Ihrer Vorgänger erstellt) sind die Details zum N. oculomotorius dargestellt<br />
(auch die peripheren Anteile, erst im Präparierkurs prüfungsrelevant, vergl. 04.05.01). Sie sollen Ihnen als Beispiel<br />
dienen, wie Sie sich die übrigen Hirnnerven erarbeiten können.<br />
III. N. oculomotorius (= Augenmuskel-Nerv)<br />
Motorisch (Ncl. nervi oculomotorii)<br />
und parasympathisch (Ncl. accessorius<br />
n. oculomotorii = Edinger Westphal)<br />
- Ramus superior motorisch: M. levator palpebrae<br />
superioris, M. rectus superior<br />
- Ramus inferior motorisch: M. rectus medialis,<br />
M. rectus inferior, M. obliquus<br />
inferior<br />
- - Radix parasympathetica (Radix<br />
oculomotoria)<br />
- - - Nn. ciliares breve<br />
motorisch: Seine Äste innervie- Intrakranieller Verlauf: Der N. oculomotorius<br />
ren mit Ausnahme des M. obli- verlässt den <strong>Hirnstamm</strong> im Bereich der Fossa interquus<br />
superior (wir vom N. trochpeducularis, die vor dem Pons (= Brücke) liegt. Latelearis<br />
innerviert) und des M. ral von der Sella turcia (= Türkensattel) zieht er<br />
rectus lateralis (wird vom N. durch die Wand des Sinus cavernosus und anschlie-<br />
abducens innerviert) alle äußeren ßend zwischen der A. cerebri posterior weiter. Durch<br />
Augenmuskeln<br />
die Fissura orbitalis superior gelangt er von der<br />
Schädelhöhle in die Augenhöhle (=Orbita).<br />
Extrakranieller Verlauf: In der Orbita teilt sich der<br />
N. oculomotorius in 2 Rami.<br />
parasympathisch: M. ciliaris,<br />
M. sphincter pupillae<br />
Leitet präganglionäre parasympatische Nervenfasern<br />
zum Ganglion ciliare, wo sie auf die Nn. ciliares<br />
breves umgeschaltet werden.<br />
04.05.06 Beim Lernen der Hirnnerven werden Sie immer wieder auf anatomische Strukturen stoßen, die eigentlich erst Stoff<br />
des Präparierkurses im WS sind. Trotzdem müssen Sie sich jetzt einige Grundlagen aneignen, z.B. die Augenmuskeln. Sie<br />
wissen bereits, dass die Augenmuskeln von 3 Hirnnerven (III, IV & VI) innerviert werden. Machen Sie sich an der Abbildung<br />
den Verlauf der Muskeln und die daraus resultierenden Augenbewegungen klar.<br />
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04.05.07 Mit den Kenntnissen der letzten beiden Aufgaben sind Sie in der Lage die Symptome bei unterschiedlich lokalisierten<br />
Läsionen zu beschreiben.<br />
Symptome ipsi-<br />
/kontralateral<br />
Blickabweichung?<br />
Diplopie (= Doppelsehen)?<br />
Augenlid<br />
Pupillenstellung<br />
Pupillenreflex<br />
Lichtempfindlichkeit<br />
Nah-Akkomodation<br />
Sensibilität des Bulbus<br />
Läsion des N. III Läsion des R. sup. Läsion des R. inf. Läsion des Ggl. ciliare<br />
(3 in Abb. 04.05.05) (6 in Abb. 04.05.05) (4 in Abb. 04.05.05) (9 in Abb. 04.05.05)<br />
ipsilateral ipsilateral ipsilateral ipsilateral<br />
deutlich nach lateral deutlich nach unten leicht nach lateral<br />
o.B.<br />
unten<br />
oben<br />
vorhanden vorhanden +/- deutlich vorhanden o.B.<br />
hängt (= Ptosis) hängt (= Ptosis) o.B. o.B.<br />
weit (= Mydriasis) o.B. o.B. mittel<br />
ausgefallen o.B. o.B. ausgefallen<br />
stark erhöht o.B. o.B. erhöht<br />
ausgefallen o.B. o.B. ausgefallen<br />
o.B. o.B. o.B. ausgefallen<br />
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04.05.08 Machen Sie sich anhand der Abbildung die Verschaltung des Pupillenreflexes klar.<br />
04.06 Cerebellum (ca. 5 min)<br />
04.06.01 Machen Sie sich klar, welche morphologischen Gemeinsamkeiten Cerebellum und Telencephalon haben, die sie von<br />
den anderen ZNS-Abschnitten unterscheiden. Suchen Sie diese Strukturen – soweit möglich – am Hirn/Modell auf.<br />
* 2 untereinander verbundene Hemisphären (Vermis - Corp. call.)<br />
* Cortex mit Oberflächenvergrößerung (Foliae – Gyri & Sulci)<br />
* Cortex somatotop gegliedert<br />
* Cortex geschichtet (3 – 6) mit typischer Morphologie & Verschaltung<br />
* Zentrales Marklager mit Kernen (Ncll. cerebellares – Basalganglien)<br />
* Stiele für. A- & Efferenzen (Pedunculi cerebellares – Pedunculi cerebri)<br />
04.06.02 Rekapitulieren Sie die arterielle Versorgung des Cerebellums.<br />
04.07 Cerebellum - Oberfläche (ca. 10 min)<br />
04.07.01 Suchen Sie die in der Abbildung beschriebenen oberflächlichen Strukturen am Hirn/Modell auf.<br />
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04.07.02 Machen Sie sich anhand der Abbildung die entwicklungsgeschichtlichen Abschnitte des Cerebellums und deren<br />
Funktionen klar.<br />
04.07.03 Trennen sie die beiden Hemisphären mit einem Mediosagittalschnitt durch den Vermis. Unterscheiden sie Mark und<br />
Cortex und versuchen Sie die einzelnen Abschnitte des Vermis (s. Abbildung) zu identifizieren.<br />
04.08 Cerebellum – Kerne & corticale Verschaltung (ca. 10 min)<br />
04.08.01 Legen Sie einen Horizontalschnitt durch die Hemisphäre. Welche Kerne könne Sie erkennen?<br />
Meist nur Ncl. dentatus erkennbar. Achtung: Isoliert betrachtet hat der Ncl. dentatus etwas Ähnlichkeit mit der Olive (Abb.<br />
04.03.04 Nr. 11), kann aber aufgrund der Umgebungsstrukturen praktisch nicht verwechselt werden.<br />
04.08.02 Schauen Sie sich im Mikroskop noch einmal den Kleinhirncortex mit seinen Schichten und den prominenten Perikarien<br />
der Purkinje-Zellen an.<br />
04.08.03 Rekapitulieren Sie anhand der Abbildung die corticale Verschaltung des Cerebellums.<br />
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Neuroanatomiekurs für HM im SS 2005 * DOZENTENSCRIPT * <strong>Kurstag</strong> 4: <strong>Hirnstamm</strong>, Hirnnerven, Cerebellum<br />
04.08.04 Hausaufgabe: Machen Sie sich unbedingt - z.B. anhand des folgenden vereinfachten Schemas – die cerebellären<br />
Schaltkreise klar.<br />
04.09 Klinik<br />
04.09.01 Aus Zeitgründen ist es leider nicht möglich weitere klinische Beispiele im Kurs zu bearbeiten. Es folgen lediglich<br />
ein paar Anregungen zur Heimarbeit:<br />
* Hydrocephalus internus: Wo liegen mögliche Verschlußstellen des Liquorabflusses im <strong>Hirnstamm</strong>?<br />
* Klinische Bedeutung der Cisterna cerebellomedullaris.<br />
* Klinische Aspekte zur Formatio reticularis.<br />
* In vielen Lehrbüchern finden Sie Abbildungen zum komplexen Verlauf der diversen Bahnen des <strong>Hirnstamm</strong>s und daraus<br />
resultierenden unterschiedlichen Symptomatiken bei unterschiedlich lokalisierten Läsionen.<br />
* Erstellen Sie eine Liste der Ausfallsymptomatiken aller 12 Hirnnerven.<br />
* Machen Sie sich - anhand der in jedem Buch vorhandenen Abbildungen zu Gesichtsfeldausfällen – die Effekte unterschiedlich<br />
lokalisierter Läsionen in der Sehbahn klar.<br />
* Was wissen Sie über das Kleinhirn-Brückenwinkel-Syndrom?<br />
* Ein paar Fachbegriffe zu möglichen Symptomen bei Kleinhirnerkrankungen: Kleinhirnschwindel, Abasie, Astasie, Ataxie,<br />
Dysmetrie, Asynergie, A-/Dysdiadochokinese, Intentionstremor, Rebound-Phänomen, etc.<br />
* Machen Sie sich klar, warum bei Bewusstlosigkeit keine Kleinhirnsymptome zu beobachten sind.<br />
04.10 mc-Übungsaufgaben (Hausaufgabe)<br />
04.10.01 Welche Aussage zum <strong>Hirnstamm</strong> ist falsch?<br />
A] Das Mesenecephalon ist ein Teil des <strong>Hirnstamm</strong>s.<br />
B] Die Pons liegt auf der Ventralseite des <strong>Hirnstamm</strong>s.<br />
C] Der mediale Teil der Medulla oblongata wird von Ästen der A. spinalis anterior versorgt.<br />
D] Die Apertura mediana ventriculi quarti wird auch Foramen Luschkae geannt. (Magendi)<br />
E] Bei der Occipitalpunktion wird typischerweise die Cisterna cerebellomedullaris punktiert.<br />
04.10.02 Welche Aussage zu oberflächlichen Strukturen des <strong>Hirnstamm</strong>s ist falsch?<br />
A] Die Oliven liegen dorsolateral der Pyramiden.<br />
B] Die Decussatio pyramidum liegt auf der Dorsalseite des <strong>Hirnstamm</strong>s. (ventral)<br />
C] Die Colliculi superiores sind an der Verschaltung optischer Reflexe beteiligt.<br />
D] Das Tuberculum gracile liegt auf der Dorsalseite des <strong>Hirnstamm</strong>s medial vom Tuberculum cuneatum.<br />
E] Das Tectum mesencephali (Mittelhirndach) liegt dorsal des Temgentums mesencephali (Mittelhirnhaube).<br />
04.10.03 Welche Aussage zu Kernen des <strong>Hirnstamm</strong>s ist richtig?<br />
A] Die Ncll. pontis liegen hauptsächlich in der Pars dorsalis pontis (Brückenhaube). (Pars ventralis, Brückenfuß)<br />
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B] Die Substantia nigra liegt in der Medulla oblongata. (im Mesencephalon)<br />
C] Über die Ncll. pontis werden u.a. Afferenzen vom Motorcortex auf das Cerebellum verschaltet.<br />
D] Die Colliculi inferiores sind Bestandteil der Riechbahn. (Hörbahn)<br />
E] Das zentrale Höhlengrau ist primär für feinmotorische Bewegungen zuständig. (überw. vegetativ & affektiv)<br />
04.10.04 Welche Aussage zu Bahnen des <strong>Hirnstamm</strong>s ist falsch?<br />
A] Der Tractus corticonuclearis ist eine absteigende Bahn.<br />
B] Im Lemniscus medialis verlaufen verschiedene sensible und sensorische Qualitäten.<br />
C] Der Tractus corticopontinus ist eine aufsteigende Bahn zwischen Pons und Gyrus postcentralis. (absteigend zwischen Gyrus<br />
praecentralis und Pons)<br />
D] Der Tractus tegmentalis centralis (zentrale Haubenbahn) verbindet Olive und Ncl. ruber.<br />
E] Der Lemniscus lateralis gehört zur Hörbahn.<br />
04.10.05 Welche Aussage zu Hirnnerven ist falsch?<br />
A] Der N. hypoglossus ist ein rein somatomotorischer Hirnnerv.<br />
B] Die Gustation erfolgt über 3 Hirnnerven (VII, IX, X).<br />
C] Der N. glossopharyngeus ist der VIII Hirnnerv. (IX)<br />
D] Die Kaumuskulatur wird branchiomtorisch vom N. trigemnus versorgt.<br />
E] Der N. vagus ist der einzige Hirnnerv, der auch Bauchorgane innerviert.<br />
04.10.06 Welche Aussage zu Hirnnervenkernen ist falsch?<br />
A] Der Ncl. accessorius n. III (Edinger-Westphal) ist visceromotorisch (parasympathisch).<br />
B] Der Ncl. solitarius ist mit 3 Hirnnerven verbunden(VII, XI & X).<br />
C] Die Ncll. vestibulares liegen im medialen Mesencephalon. (im lateralen, unteren Metencephalon)<br />
D] Der somatosensible Kern des N. trigeminus reicht vom Mesencephalon bis ins Rückenmark.<br />
E] Der somatomotorische Kern des N. oculomotorius liegt medial vom Ncl. accessorius n. III.<br />
04.10.07 Welche Aussage zu den Schädeldurchtritten der Hirnnervenkernen ist falsch?<br />
A] Durch das Foramen jugulare ziehen 2 Hirnnerven. (3: IX, X & XI)<br />
B] Der N. oculomotorius zieht durch das Foramen orbitalis superior.<br />
C] Durch den Porus acusticus internus ziehen der VII & VIII Hirnnerv.<br />
D] Das Foramen jugulare liegt in der hinteren Schädelgrube.<br />
E] Durch den Canalis n. hypoglossi zieht der XII Hirnnnerv.<br />
04.10.08 Welche Aussage zum Kleinhirn ist falsch?<br />
A] Die Fissura prima trennt den Lobus anterior vom Lobus posterior.<br />
B] Der Vermis ist ein Teil des Pontocerebellums (Spinocerebellums).<br />
C] Die Kleinhirnkerne sind dem Kleinhirncortex nachgeschaltet<br />
D] Jede Kletterfaser endigt am Dendritenbaum einer einzigen Purkinje-Zelle<br />
E] Moosfasern bilden Synapsen mit Körnerzellen.<br />
04.10.09 Welche Aussage zum Cerebellum ist richtig?<br />
A] Der Tractus vestibulocerebellaris zieht durch den Pedunculus cerebellaris inferior.<br />
B] Der typische Transmitter der Körnerzellen ist GABA. (Glutamat)<br />
C] Aspartat kommt als Transmitter im Cerebellum nicht vor. (doch, in Kletterfasern)<br />
D] Der Nodulus bildet das craniale (caudale) Ende des Vermis.<br />
E] Das Archicerebellum wird auch Spinocerebellum (Vestibulocerebellum) genannt.<br />
04.10.10 Welche Störung tritt bei einer Kleinhirnschädigung normalerweise nicht auf?<br />
A] Gangataxie B] Gliedmaßenataxie C] Schwindel<br />
D] Intentionstremor E] Steigerung des Muskeltonus<br />
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