Demografischer Wandel • Herausforderungen • Chancen ... - Arge Alp
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Bayern<br />
12<br />
Altenhilfe im ländlichen Raum<br />
(Sabine Wenng)<br />
Auch in den kleinen Dörfern und Gemeinden in den ländlichen Regionen Deutschlands<br />
vollzieht sich der demografische <strong>Wandel</strong> mit all seinen Auswirkungen. Wo die besonderen<br />
Bedarfe und Lösungsmöglichkeiten liegen, ist in Bayern in einer flächendeckenden<br />
Umfrage ermittelt worden.<br />
Der „Flächenstaat“ Bayern ist eines der ländlichsten Bundesländer Deutschlands: 28 Prozent<br />
der Einwohner leben in Dörfern und Landstädten bis unter 5.000 Einwohner und<br />
über ein Drittel in Kleinstädten. Und insgesamt wohnen mit 63 Prozent fast zwei Drittel<br />
der Bürger/-innen des Freistaats in Gemeinden bis 20.000 Einwohner. Dabei sind die regionalen<br />
Entwicklungsperspektiven sehr unterschiedlich: Wachstumsregionen stehen einer<br />
Vielzahl stagnierender oder sogar schrumpfender Regionen gegenüber.<br />
In über 2.000 Gemeinden leben heute 2,3 Millionen über 65-Jährige, 2050 sollen es nach<br />
dem Statistischen Landesamt etwa 3,5 Millionen sein. Auch das Land „altert“ also, und die<br />
kleinen Gemeinden rücken allmählich ins Zentrum von Altenhilfe- und Sozialplanung.<br />
Es sind für die Altenhilfestrukturen passgenaue Lösungen zu entwickeln, denn auch bei<br />
den Älteren in Bayern haben sich die Haushalte verkleinert und „singularisiert“. Gleichzeitig<br />
hat sich die Wohnsituation der Älteren im Durchschnitt verbessert, was sich positiv<br />
auf ein längeres Wohnen zu Hause auswirkt. Bekanntlich wird der Hilfe- und Pflegebedarf<br />
im Alter meist überschätzt, aber die Anzahl der Pflegebedürftigen nimmt auch in<br />
Bayern weiter zu. Alle Gemeinden altern, aber gerade kleinere Gemeinden stehen möglicherweise<br />
vor großen Problemen.<br />
Mitte des Jahres wurde eine flächendeckende Umfrage aller Gemeinden und Städte bis<br />
100.000 Einwohner durchgeführt, die sogenannte „Bürgermeister-Befragung“. Dabei haben<br />
mehr als ein Fünftel der bayerischen Gemeinden geantwortet, was nach bisherigen<br />
Erfahrungen viel ist, denn die Bürgermeister in den zum Teil sehr kleinen Gemeinden<br />
müssen hier Multitalente für alles sein und können sich auch kaum auf Fachleute in der<br />
Altenhilfe berufen, weil sie dort einfach fehlen. Das schlägt sich dann in der Rücklaufquote<br />
nieder, die in den größeren Gemeinden höher ist.<br />
Dokumentation der ARGE ALP-Tagung 2007 in Vorarlberg