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Vorarlberg 76 Landwirtschaftliche Exkursionsbetriebe In diesem Projekt konnten landwirtschaftliche Betriebe zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. 9 Großwalsertaler Bauernbetriebe öffnen ihre Hoftüren und informieren interessierte Exkursionsgäste über ihre Arbeit, ihre Wiesen und deren Bewirtschaftungsweise und ihre bäuerlichen Produkte. Themenwege Aus der Initiative einzelner Talbewohner entstanden einige Themenwege in der Region, die auch in das touristische Angebot mit einfließen. Hier hat aktive Bürgerbeteiligung erfolgreich statt gefunden. Kooperationen über Gemeindegrenzen Zahlreiche regionale Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg sind seit der Ernennung des Großen Walsertals zum Biosphärenpark entstanden. Nicht immer war der Weg leicht, viel Arbeit, häufig auch Überzeugungsarbeit war und ist dafür notwendig. Die Projekte und Initiativen zeigen aber auch die Stärke, die auf Basis von Zusammenarbeit möglich wird und die Möglichkeiten der Menschen in einer Region, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Autor Mag. Bertram Meusburger betreut im Büro für Zukunftsfragen den Bereich „Nachhaltige Gemeinde- und Regionalentwicklung“ und ist stellvertretender Leiter. Kontakt Büro für Zukunftsfragen Amt der Vorarlberger Landesregierung Jahnstraße 13-15 6901 Bregenz Tel: ++43 / (0)5574 / 511-20612 E-Mail: bertram.meusburger@vorarlberg.at Internet: www.vorarlberg.at/zukunft Internet: www.grosseswalsertal.at Dokumentation der ARGE ALP-Tagung 2007 in Vorarlberg
Zämma leaba z’Götzis – Zusammen leben in Götzis: Ein Pilotprojekt fördert das Miteinander aller Generationen (Kriemhild Büchel-Kapeller) Gemeinsam mit dem Büro für Zukunftsfragen startete die Marktgemeinde Götzis (knapp 11.000 EW) im Jahr 2006 ein zukunftsträchtiges Pilotprojekt: Zämma leaba z’Götzis setzt zahlreiche Initiativen und Aktionen, um das Zusammenleben und Miteinander in Götzis zu stärken und möglichst viele Menschen zum Mitdenken und Mitarbeiten zu motivieren. Dieses Pilotprojekt ist auch eine aktive Antwort auf den demografischen <strong>Wandel</strong>, eine Welt, in der das Miteinander nicht mehr selbstverständlich ist und der soziale „Kitt“ erodiert. Im Mittelpunkt des Projektes steht daher das Thema „Sozialkapital“. Sozialkapital – Was ist das? Vor ein paar Jahren noch hätte in Vorarlberg niemand etwas mit dem Begriff „Sozialkapital“ anfangen können. Man hätte vielleicht an „Humankapital“ oder an das „Bruttosozialprodukt“ gedacht, aber nicht an menschliche Beziehungen und soziale Netzwerke oder an den sozialen „Kitt“ in der Gesellschaft. Familie, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen, Vereinsmitglieder etc. – überall dort, wo Menschen zueinander in Beziehung treten, entsteht Soziakapital. Mit dem Begriff „Sozialkapital“ wird also der soziale Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft bezeichnet. Sozialkapital beinhaltet auch die Fähigkeit zur Selbstorganisation, Gruppenbildung und Bürgerbeteiligung. Diesen sozialen Beziehungen widmen die internationale Forschung und die OECD insbesondere seit 2000 besonders hohe Aufmerksamkeit. Bis dahin hatte man die Bedeutung von sozialen Beziehungen als Ressource für die Gesellschaft weitgehend unterschätzt: Weil sie einen Wert darstellen, den man erst zu schätzen weiß, wenn man sein Schwinden oder gar den Verlust spürt. Mittlerweile hat man international erkannt, dass genau hier – in der Qualität der sozialen Beziehungen – der Schlüssel zur positiven nachhaltigen Entwicklung der Gemeinschaften liegt. Mehrere empirische Studien rund um den Erdball haben gezeigt: Je ausgeprägter der Zusammenhalt in einer Gemeinde ist, desto gesünder und glücklicher sind auch ihre Bürger/-innen, desto mehr Erfolg haben die Betriebe, desto größer sind die Bildungschancen und desto geringer ist die Kriminalität. Jede Gemeinschaft besteht aus Geben und Nehmen. Und Zinsen bekommt nur, wer auch bereit ist zu Vorarlberg 77 Dokumentation der ARGE ALP-Tagung 2007 in Vorarlberg
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