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Cottbus erleben 2012

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Das Stadtoriginal<br />

�er �ottbuser �ostkutscher<br />

Wie bitte? Sie kennen mich nicht?<br />

Ich bin der <strong>Cottbus</strong>er Postkutscher!<br />

Seit über 150 Jahren lebe ich nun schon<br />

in dieser Stadt, wo mein Zungenbrecher<br />

das Sagen hat. Geboren wurde ich als<br />

Motiv für gedruckte <strong>Cottbus</strong>er Bild post -<br />

karten in der Mitte des 19. Jh. Meine Eltern,<br />

findige Werbeleute, brauchten ein<br />

zünftiges Stadtoriginal, mit dem sie Aufsehen<br />

er regen konnten. Kein Nach richten -<br />

blatt dieser Zeit kündigte mein Erschei nen<br />

an und auch keine Lokal chronik nannte<br />

meinen Geburts termin. Nur mein Bild<br />

und der postillionische Vers „Der Cott -<br />

buser Postkutscher putzt den Cott buser<br />

Postkutschkasten“ machten Land auf,<br />

Land ab die Runde und trugen die Nachricht<br />

von <strong>Cottbus</strong> in die weite Welt hinaus.<br />

Meine Eltern stritten sich lange, ob ich<br />

nun ein Sachse oder ein ausgewachsener<br />

Preuße sei. Schließlich war mein <strong>Cottbus</strong><br />

lange Zeit wichtiger Knotenpunkt des<br />

Kutschverkehrs zwischen Sachsen und<br />

Preußen. Um allem Streit aus dem Wege<br />

zu gehen, zogen sie mir ein blaues Wams<br />

an, zum Ärger der Sachsen, wo die Pos -<br />

tillione gelbe Jacken trugen. So ergab es<br />

sich, dass ich eines Tages mit einem<br />

Stallburschen verwechselt wurde und die<br />

Postkutsche sogar selbst putzen muss te.<br />

Trist waren die Stunden, in denen ich<br />

mein Reinigungswerk zu vollführen hatte.<br />

Stolz aber schwoll meine Postillionsbrust,<br />

wenn ich mit meinem Vierspänner vor<br />

dem schönen alten <strong>Cottbus</strong>er Postgebäude<br />

in der Spremberger Straße erschien.<br />

Täglich fuhren alle 12 Postkutschen durch<br />

das Spremberger Tor, die anno dazumal<br />

in <strong>Cottbus</strong> Dienst taten. Ich hatte immer<br />

etwas Interessantes zu erzählen und war<br />

für viele Leute, die sehnsüchtig auf gute<br />

Nachrichten hofften, der wahrhaftige<br />

Glücksbringer. Die Zeiten änderten sich<br />

und auch ein Postillion kommt mal in die<br />

Jahre. Vergessen aber war ich nie. Als Werbesinnbild<br />

der grünen Stadt an der Spree<br />

bin ich nunmehr unsterblich ge worden.<br />

Mittlerweile wollen viele Leute ein Postkutscher-Souvenir<br />

mit in ihre Heimat nehmen.<br />

Sie glauben mir nicht? Dann kommen<br />

Sie in das schöne <strong>Cottbus</strong> und Sie<br />

werden mich leibhaftig sehen und hören.<br />

Und vielleicht trällere ich sogar mein ganz<br />

persönliches Postkutscherlied. Auf alle<br />

Fälle aber zeige ich Ihnen meine Stadt.<br />

Hoch auf der gelben Kutsche oder Post-<br />

4<br />

<strong>Cottbus</strong>er-Postkutscher-Denkmal an der Lindenpforte<br />

horn blasend auf Schusters Rappen bin<br />

ich ein kundiger Stadtführer. Gern lade<br />

ich Sie zum viel gerühmten Postkutscher-<br />

Mahl ein. Lebendiger als jetzt war ich nie<br />

zuvor. Zu Fleisch und Blut geworden, werde<br />

ich immer begehrter. Sogar die Liebe<br />

habe ich entdeckt, eine schöne Spree -<br />

wälderin hat es mir angetan. Wir sind<br />

nun das Traumpaar dieser Region. Gemeinsam<br />

sind wir so verlockend, dass<br />

auch Sie nicht widerstehen werden, uns<br />

zu besuchen. Ich freue mich auf Sie.<br />

Ihr <strong>Cottbus</strong>er Postkutscher

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