Ökonomisierung der Sozialarbeit
Ökonomisierung der Sozialarbeit
Ökonomisierung der Sozialarbeit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Ökonomisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialarbeit</strong><br />
Eine Untersuchung des österreichischen Fachdiskurses<br />
Artikel<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Qualität*<br />
96 97 98 99 00 01 02 03 04 05<br />
Jahrgang<br />
*enthält auch alle Modifikationen des Wortes wie Qualitätsstandards, Qualitätssicherung, TQM u.ä.<br />
Die Verteilungskurve entspricht bis auf eine Irregularität im Jg. 01 weitgehend <strong>der</strong> Standardverteilung.<br />
Der Begriff wird kontextuell unterschiedlich eingebettet, wodurch auf das heterogene<br />
Verständnis <strong>der</strong> AutorInnen geschlossen werden kann. Einer vereinfachenden Einteilung<br />
folgend kann von zwei Kategorien ausgegangen werden: Der Qualitätsbegriff in einer<br />
ökonomischen Bedeutungsdimension, welcher meist eine Steigerung <strong>der</strong> Effektivität,<br />
Effizienz und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> KundInnenorientierung zum Ziel hat (vgl. hierzu Soratroi 2004<br />
o<strong>der</strong> Zembaty 2002). Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite eine Begriffsverwendung, welche die Fachlichkeit<br />
und die Professionalität <strong>der</strong> sozialarbeiterischen Tätigkeit zu bezeichnen<br />
versucht, wie dies z. B. in den Artikeln „Jugendwohlfahrt neu erfinden?“ (vgl. Pantucek<br />
2005) o<strong>der</strong> „Spannungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einzelbetreuung“ (vgl. Pölzl 2003) zu Tage tritt . Diese<br />
Kategorie ist jedoch, bedingt durch bereits angesprochene Faktoren, bisweilen durch<br />
einen Mangel an Bedeutungsfülle gekennzeichnet, da nur bedingt auf die inhaltliche Beschaffenheit<br />
des Qualitätsbegriffes eingegangen wird. Dadurch bleibt auch die<br />
Kategorisierung in eine ökonomische und eine fachliche Dimension unscharf und lässt<br />
sich in einigen Fällen nicht eindeutig bestimmen.<br />
5.3.4 Kundin und Kunde<br />
Die Zielgruppenbezeichnung <strong>der</strong> <strong>Sozialarbeit</strong> ist einem steten zeitlichen Wandel unterworfen<br />
und bis zum heutigen Tage bei weitem nicht einheitlich. Sie umfasst Begriffe wie<br />
Hilfesuchende/r, den aus dem medizinisch-therapeutischen Bereich stammenden Patienten/in<br />
o<strong>der</strong> dem/r juristischen Klienten/in. Letzterer, <strong>der</strong> sich zur Zeit einer weiten<br />
Verbreitung erfreut, wird jedoch zunehmend von dem KundInnenbegriff abgelöst.<br />
In <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Literatur sind KundInnen „alle Personen und Institutionen,<br />
Johannes Kellner Seite 23/40