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Trigonometrische Funktionen - Mathe-total.de

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<strong>Trigonometrische</strong> <strong>Funktionen</strong><br />

Wir beginnen mit <strong>de</strong>r Sinusfunktion. Hier ist <strong>de</strong>r Graph von f(x) = sin(x):<br />

Der maximale Definitionsbereich ist D = R. Der Wertebereich enthält alle reellen Zahlen von<br />

-1 bis 1, also W = {y œ R | -1 § y § 1}. Die Sinusfunktion hat Nullstellen bei allen<br />

ganzzahligen Vielfachen von p, d.h. die Nullstellen sind …, -3p, -2p, -p, 0, p, 2p, 3p, … .<br />

Damit stellen sich die Nullstellen wie folgt dar: x = kÿp mit k œ Z. Die Hoch und Tiefpunkte<br />

(Extrempunkte) liegen bei <strong>de</strong>n Stellen x = p/2 + kÿp mit k œ Z. Die Sinusfunktion ist<br />

punktsymmetrisch zum Ursprung.<br />

Aufgabenbeispiele:<br />

Es sollen alle Stellen bestimmt wer<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>nen f(x) = sin(x) <strong>de</strong>n Funktionswert ½ annimmt.<br />

Hier muss die Gleichung sin(x) = ½ gelöst wer<strong>de</strong>n. Verwen<strong>de</strong>t man die sin -1 Funktion eines<br />

Taschenrechners (im RAD-Modus für das Bogenmaß), so ergibt sich <strong>de</strong>r Wert 0,52359…. für<br />

sin -1 (1/2), was gleich p/6 ist. Auf <strong>de</strong>m maximalen Definitionsbereich D = R gibt es keine<br />

Umkehrfunktion, aber z.B. für D = [-p/2; p/2] = {x œ R | -p/2 § x § p/2}. Der<br />

Taschenrechner gibt damit nur eine Stelle aus, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Funktionswert 1/2 angenommen<br />

wird (allgemein aus <strong>de</strong>m Intervall [-p/2; p/2]). Da die Sinusfunktion die Perio<strong>de</strong>nlänge 2p hat,<br />

muss man nur die Funktionswerte auf einem Intervall <strong>de</strong>r Länge 2p kennen, um die<br />

Funktionswerte auf <strong>de</strong>m maximalen Definitionsbereich bestimmen zu können, <strong>de</strong>nn es gilt<br />

f(x) = f(x + 2p). Damit nimmt die Funktion nicht nur an <strong>de</strong>r Stelle x = p/6 <strong>de</strong>n Funktionswert<br />

½ an, son<strong>de</strong>rn auch an <strong>de</strong>n Stellen x = p/6 + kÿ2p mit k œ Z. Dies sind aber nicht die einzigen


Stellen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Funktionswert ½ wird alleine auf <strong>de</strong>m Intervall I = [0; 2p] =<br />

{x œ R | 0 § x § 2p} zweimal angenommen, siehe Graph <strong>de</strong>r Sinusfunktion:<br />

Die zweite Stelle in <strong>de</strong>m Intervall I liegt bei x = p - p/6 = 5/6p, <strong>de</strong>nn f(p/6) = f(5/6p) = ½ .<br />

Also gilt f(x) = sin(x) = ½ für x = p/6 + kÿ2p o<strong>de</strong>r x = 5/6p + kÿ2p mit k œ Z.<br />

Betrachtet man die Funktion f(x) = sin(2x), so hat diese nur noch die Perio<strong>de</strong>nlänge p:


Die Funktion f(x) = sin(1/2x) hat die Perio<strong>de</strong>nlänge 4p:<br />

Allgemein hat f(x) = cÿsin(ax) (für a und c ungleich Null) die Perio<strong>de</strong>nlänge 2p/|a|. Der<br />

Wertebereich ist dann W = [-|c|; |c|], womit <strong>de</strong>r größtmögliche Funktionswert <strong>de</strong>n Wert |c| hat<br />

(|c| wird in physikalischen Anwendungen auch als Amplitu<strong>de</strong> bezeichnet). Verwen<strong>de</strong>t man<br />

statt c <strong>de</strong>n Faktor -c, so bewirkt dies eine Spiegelung <strong>de</strong>r Kurve an <strong>de</strong>r x-Achse (was auch<br />

allgemein gilt, wenn man eine Funktionsgleichung mit -1 multipliziert).<br />

Beispielsweise hat g(x) = 5sin(px) die Perio<strong>de</strong>nlänge 2p/p = 2 und <strong>de</strong>n größtmöglichen<br />

Funktionswert 5.<br />

Nun kann man die Kurve auch verschieben. h(x) = sin(x - b) bewirkt für positive b eine<br />

Verschiebung <strong>de</strong>r Kurve von f(x) = sin(x) um b Einheiten nach rechts (analog zur<br />

Verschiebung von Parabeln). Dagegen wäre die Kurve von g(x) = sin(x) + d für positive d<br />

nach oben und für negative d nach unten verschoben.<br />

Wenn man alles kombiniert, wür<strong>de</strong> man allgemein<br />

erhalten.<br />

f(x) = cÿsin(ax - b) + d


Es folgt <strong>de</strong>r Graph von h(x) = sin(x - p):<br />

Hier wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Graph <strong>de</strong>r Funktion f(x) = sin(x) um p nach rechts verschoben. Die Funktion h<br />

ist i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>r Funktion i(x) = -sin(x) (<strong>de</strong>ren Graph sich durch Spiegelung <strong>de</strong>s Graphen<br />

von f an <strong>de</strong>r x-Achse ergibt).<br />

Als nächstes ist noch <strong>de</strong>r Graph von j(x) = sin(2x - p) zu sehen:


Der Graph von j ergibt sich aus <strong>de</strong>m Graph von k(x) = sin(2x) durch Verschiebung um p/2<br />

nach rechts o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Graph von f, wenn man diesen um p nach rechts verschiebt und<br />

dann mit <strong>de</strong>m Faktor a = 2 (in x-Richtung) staucht, <strong>de</strong>nn j(x) = sin(2x - p) = sin(2(x - p/2)).<br />

Somit gibt es zwei Möglichkeiten <strong>de</strong>r Konstruktion von j mit Hilfe von f.<br />

Kommen wir als nächstes zur Kosinusfunktion: f(x) = cos(x). Diese kann man über die<br />

Sinusfunktion konstruieren, <strong>de</strong>nn cos(x) = sin(x + p/2).<br />

Es folgt <strong>de</strong>r Graph <strong>de</strong>r Kosinusfunktion:


Die Kosinusfunktion ist achsensymmetrisch zur y-Achse und hat ihre Nullstellen bei<br />

x = p/2 + kÿp (<strong>de</strong>n Extremstellen bzw. Hoch- und Tiefstellen <strong>de</strong>r Sinusfunktion) und die<br />

Extremstellen <strong>de</strong>r Kosinusfunktion liegen bei x = kÿp (jeweils für k œ Z), also <strong>de</strong>n Nullstellen<br />

<strong>de</strong>r Sinusfunktion.<br />

Alles Übrige kann man nun analog auch auf die Kosinusfunktion übertragen.<br />

Aufgabenbeispiel:<br />

Es soll die Gleichung cos(x) = ½ gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

cos(x) = ½ | cos -1<br />

x = p/3<br />

Anstatt p/3 gibt <strong>de</strong>r Taschenrechner 1,0472… aus. Wir haben nun eine Lösung. Wegen <strong>de</strong>r<br />

Perio<strong>de</strong>nlänge von 2p haben wir weitere Lösungen an <strong>de</strong>n Stellen x = p/3 + kÿ2p mit k œ Z.<br />

Nun gibt es aber alleine im Intervall I = [0; 2p] noch eine Lösung, was man an <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Grafik sieht (Graph <strong>de</strong>r Kosinusfunktion f(x) = cos(x) unten). Die weitere Lösung im Intervall<br />

I ist x = 2p - p/3 = 5/3p. Damit ergeben sich alle Lösungen bzw. die Lösungsmenge:<br />

L = {x œ R | x = p/3 + kÿ2p o<strong>de</strong>r x = 5/3p + kÿ2p mit k œ Z}


Als letztes kommen wir zur Tangensfunktion: f(x) = tan(x). Hier gilt tan(x) = sin(x)/cos(x).<br />

Es folgt <strong>de</strong>r Graph <strong>de</strong>r Tangensfunktion f(x) = tan(x):


Damit hat <strong>de</strong>r die Tangensfunktion dieselben Nullstellen wie die Sinusfunktion. Zusätzlich<br />

hat die Tangensfunktion damit Definitionslücken (die Polstellen sind) bei <strong>de</strong>n Nullstellen <strong>de</strong>r<br />

Kosinusfunktion: D = R \ {x | x = p/2 + kÿp mit k œ Z}. Der Wertebereich ist gleich R.<br />

Bemerkung:<br />

Man kann die trigonometrischen <strong>Funktionen</strong> am Einheitskreis <strong>de</strong>finieren. Dies ist ein Kreis<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Radius einer Längeneinheit (1cm, o<strong>de</strong>r 1dm, …). Wir haben <strong>de</strong>n Kreis in ein<br />

Koordinatensystem gezeichnet mit <strong>de</strong>m Mittelpunkt im Ursprung. Malt man in diesen Kreis<br />

ein rechtwinkliges Dreieck, mit <strong>de</strong>m Ursprung und <strong>de</strong>m Punkt (1; 0) als Eckpunkte und einem<br />

weiteren Eckpunkt P auf <strong>de</strong>m Kreis (womit eine Kathete auf <strong>de</strong>r x-Achse und eine parallel zur<br />

y-Achse verläuft), so kann man an <strong>de</strong>n Längen <strong>de</strong>r Katheten die Werte von sin(x) und cos(x)<br />

ablesen (siehe Grafik). Im Bogenmaß ist x die Länge <strong>de</strong>s Kreisbogens von Punkt (1; 0) bis<br />

zum Punkt P ist. Den Wert von tan(x) kann man an <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s Tangentenstückes <strong>de</strong>r<br />

Tangente im Punkt (1; 0) ablesen, welches vom Punkt (1; 0) bis zum Schnittpunkt <strong>de</strong>r<br />

Verlängerung <strong>de</strong>r Hypotenuse mit <strong>de</strong>r Tagente verläuft. Diese Beziehung ergibt sich über <strong>de</strong>n<br />

Strahlensatz, <strong>de</strong>nn sin(x)/cos(x) = tan(x)/1.<br />

Da <strong>de</strong>r Umfang <strong>de</strong>s Kreises U = 2pr = 2p (LE) beträgt, entsprechen 2p im Bogenmaß 360° im<br />

Gradmaß. An <strong>de</strong>m Einheitskreis kann man erkennen, dass sin(0) = 0 und cos(0) = 1 ist,<br />

während sin(p/2) = 1 und cos(p/2) = 0 ist.<br />

Wen<strong>de</strong>t man Pythagoras an, dann ergibt sich eine Beziehung zwischen sin und cos (mit<br />

sin 2 (x) = (sin(x)) 2 ):<br />

sin 2 (x) + cos 2 (x) = 1

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