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Strategisches Programm OÖ 2000+ - TMG

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STRATEGISCHES PROGRAMM OBERÖSTERREICH <strong>2000+</strong><br />

Oberösterreichische Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.<br />

Landstraße 3/4, A-4020 Linz, Österreich<br />

Tel.: ++43-(0)732-79810-0 e-mail: info@tmg.or.at<br />

Fax: ++43-(0)732-79810-8 http://www.tmg.or.at<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> Linz, Juni 1998


VORWORT<br />

Das vorliegende "Strategische <strong>Programm</strong> Oberösterreich <strong>2000+</strong>" wurde von der Oberösterreichischen Technologie- und<br />

Marketinggesellschaft m.b.H. (<strong>TMG</strong>) im Auftrag des Landes Oberösterreich erstellt. Die Arbeiten wurden vom<br />

Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr und vom Land Oberösterreich (Wirtschaftsressort) zu gleichen Teilen<br />

finanziell gefördert.<br />

Die Gesamtkoordination dieses Projektes, zu dem zahlreiche Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung<br />

Beiträge geleistet haben, lag bei der Ramsauer & Stürmer Consulting Ges.m.b.H.<br />

Die Projektverantwortlichen danken allen Beteiligten für ihre wertvollen Beiträge und legen das Ergebnis der<br />

oberösterreichischen Landesregierung und dem oberösterreichischen Landtag zur weiteren Behandlung und<br />

Beschlußfassung vor.<br />

Linz, 29.6.1998 <strong>OÖ</strong>. Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.<br />

Ramsauer & Stürmer Consulting Ges.m.b.H.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 2<br />

Linz, Juni 1998


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. Zielsetzung und Auftrag 4<br />

2. Strategische Ausgangslage 8<br />

3. Wirtschafts- und industriepolitisches Leitbild 12<br />

4. Strategien und Maßnahmen 18<br />

4.1 Technologie 19<br />

4.2 Berufliche Qualifikation 68<br />

4.3 Standortmarketing 90<br />

5. Finanzierung 124<br />

6. Organisatorische Umsetzung 126<br />

Anhang 136<br />

Anhang 1: Teammitglieder 137<br />

Anhang 2: Gesprächspartner 141<br />

Anhang 3: Eingelangte Stellungnahmen 143<br />

Anhang 4: Literaturverzeichnis 146<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 3<br />

Linz, Juni 1998<br />

Seite


1. ZIELSETZUNG UND AUFTRAG<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 4<br />

Linz, Juni 1998


1. Zielsetzung und Auftrag<br />

Die oö. Landesregierung hat aus Privatisierungserlösen einen „Zukunftsfonds“ eingerichtet, aus welchem Initiativen zur<br />

Standort-, Beschäftigungs- und Gesundheitssicherung finanziert werden. Um die Wettbewerbsfähigkeit der oö. Wirtschaft<br />

zu steigern, wurde aus diesem Fonds 1 Milliarde Schilling - verteilt auf einen Zeitraum von fünf Jahren - vorrangig zur<br />

Förderung von Forschung und Technologietransfer, Aus- und Weiterbildung und Betriebsansiedlungen gewidmet.<br />

Projektziel war die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen für das Land Oberösterreich zum<br />

widmungsgerechten Einsatz dieser Mittel in den drei Bereichen „Technologie“, „Berufliche Qualifikation“ und<br />

„Standortmarketing“ mit Ausrichtung auf das Jahr 2000 und den Zeitraum danach.<br />

Das vorliegende „Strategische <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ formuliert dafür Leitlinien und konkrete Vorhaben. Es wurde -<br />

ausgehend von der im Oktober 1996 fertiggestellten Vorstudie, die eine Grobkonzeption sowie ein Vorgehens- und<br />

Finanzierungsmodell beinhaltete - im Zeitraum März 1997 bis Mai 1998 konkretisiert, in einem mehrstufigen Prozeß auf<br />

breiter Basis diskutiert und anschließend finalisiert. An diesem Prozeß hat ein repräsentativer Querschnitt von Vertretern<br />

aller technologie-, bildungs- und wirtschaftspolitischen Interessengruppen mitgewirkt und wertvolle Beiträge eingebracht.<br />

Der vom Land Oberösterreich erteilte Auftrag beinhaltete weiters die Erstellung eines "wirtschafts- und industriepolitischen<br />

Leitbildes", die Einbeziehung von Vorschlägen der Sozialpartner, technologisch orientierter Unternehmen und sonstiger<br />

Einrichtungen, die sich mit den vorgegebenen Themenbereichen institutionell beschäftigen, sowie die Abstimmung des<br />

„Strategischen <strong>Programm</strong>es“ mit den Technologieförderungen des Bundes.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 5<br />

Linz, Juni 1998


Unter der Gesamtkoordination von Ramsauer & Stürmer Consulting wurde für jeden der drei Bereiche „Technologie“,<br />

„Berufliche Qualifikation“ und „Standortmarketing“ ein Verantwortlicher festgelegt, der für seinen Bereich eine<br />

Arbeitsgruppe nominierte (Anhang 1). Diese Arbeitsgruppen haben die relevanten Quellen (Veröffentlichungen, Studien,<br />

Arbeitsberichte) gesichtet und verdichtet (Anhang 4), mit zahlreichen Schlüsselpersonen (Anhang 2) Interviews geführt und<br />

einen Analysebericht erstellt, der jeweils den Ausgangspunkt für die Festlegung von Zielen und die Ausarbeitung von<br />

Strategien und Maßnahmen bildete. Die Zwischenergebnisse dieser Konzeptionsphase wurden von einem<br />

Redaktionskomitee (Anhang 1) ausführlich diskutiert, aufeinander abgestimmt und in einem „Expertenbericht“<br />

zusammengefaßt. Dieser Bericht wurde im September 1997 von LH-Stv. Dr. Leitl der Öffentlichkeit vorgestellt und damit<br />

eine mehrmonatige Diskussions- und Begutachtungsphase eingeleitet. Zu diesem Zwecke wurde auch eine Kurzfassung in<br />

deutscher und englischer Sprache erstellt und an alle Interessenten verteilt. Die Kurzfassung konnte auch im Internet<br />

(http://www.tmg.or.at) abgerufen werden.<br />

In dieser Diskussions- und Begutachtungsphase wurden weitere Gespräche mit Schlüsselpersonen (Anhang 2) geführt und<br />

das „Strategische <strong>Programm</strong>“ in zahlreichen Veranstaltungen präsentiert und diskutiert. Auf die Aufforderung zur kritischen<br />

Evaluierung sind zahlreiche Stellungnahmen (Anhang 3) eingelangt, die mit den Ergebnissen der zwischenzeitig<br />

eingeleiteten Vorarbeiten an einzelnen Strategien und Maßnahmen die Basis für eine inhaltliche Überarbeitung bildeten.<br />

Diese Arbeiten wurden im April 1998 in den drei Arbeitsgruppen und im Redaktionskomitee abgeschlossen und<br />

anschließend die vorliegende endgültige Fassung erstellt. Als weiteres Ergebnis dieser Endredaktionsphase ist wiederum<br />

eine Kurzfassung in deutscher und englischer Sprache im Internet (http://www.tmg.or.at) abrufbar.<br />

Es wird vorgeschlagen, das vorliegende „Strategische <strong>Programm</strong>“ nach Beschlußfassung durch die oö. Landesregierung und<br />

den oö. Landtag zu veröffentlichen und damit die Umsetzungsphase einzuleiten. Ein Organisationsmodell für die<br />

Umsetzung findet sich ebenfalls in diesem Bericht.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 6<br />

Linz, Juni 1998


PROJEKTSTRUKTUR DER KONZEPTIONSPHASE<br />

ARBEITSGRUPPEN REDAKTIONSKOMITEE DATUM<br />

Technologie<br />

Leiter: DI Bayer<br />

◆<br />

◆<br />

◆<br />

Analyse<br />

Strategien<br />

Maßnahmen<br />

Berufliche Qualifikation<br />

Leiter: Dr. Dolezal<br />

◆<br />

◆<br />

◆<br />

Analyse<br />

Strategien<br />

Maßnahmen<br />

S tandortmarketing<br />

Leiter: Mag. Eder<br />

◆<br />

◆<br />

◆<br />

Analyse<br />

Strategien<br />

Maßnahmen<br />

Kick-off-Meeting<br />

Analyse- und Strategie-<br />

Workshop<br />

Strategie- und Maßnahmenworkshop<br />

Redaktionsworkshop<br />

Präsentation des Expertenberichts<br />

durch LH-Stv. Dr. Leitl bei der<br />

Veranstaltung „Innovatives<br />

Oberösterreich“<br />

20. März 1997<br />

12. Juni 1997<br />

17. Juli 1997<br />

13. und 19.<br />

August 1997<br />

18. Sept. 1997<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 7<br />

Linz, Juni 1998


2. STRATEGISCHE AUSGANGSLAGE<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 8<br />

Linz, Juni 1998


2. Strategische Ausgangslage<br />

Der Wettbewerb von Staaten und Regionen um Investitionen und damit um die Arbeitsplätze und den Wohlstand in der<br />

Zukunft hat sich verschärft. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vor allem:<br />

• die hohe und teilweise weiter ansteigende Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Europas,<br />

• die wirtschaftliche Öffnung Osteuropas und die damit verbundene Verlagerung von Investitionskapital,<br />

• der Auf- und Ausbau von Produktionen und Dienstleistungen im asiatischen Raum - in den vergangenen Jahren vor<br />

allem in China,<br />

• die höhere Mobilität der Produktionsfaktoren und die Beseitigung von Barrieren für den Personen-, Waren-,<br />

Dienstleistungs- und Kapitalverkehr in der Europäischen Union,<br />

• eine Beschleunigung des strukturellen Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft, u.a. durch die Anwendung der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien und die Ausweitung des Dienstleistungsbereiches.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen ist daher zu einem zentralen Thema der Wirtschafts- und Technologiepolitik der<br />

Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten geworden. Ziel dieser Politik ist es, Europa und seine Regionen im<br />

globalen Wettbewerb zu stärken und Entwicklungsrückstände, vor allem in Schlüsseltechnologien und Zukunftsindustrien,<br />

aufzuholen.<br />

Zumindest ebenso bedeutend wie die Instrumente und Maßnahmen auf europäischer Ebene ist die Politik der Nationen und<br />

Regionen. Die Standortbedingungen und damit die Standortqualität werden in Österreich durch die Gebietskörperschaften -<br />

Bund, Länder und Gemeinden - sowie durch die Sozial- und Wirtschaftspartner wesentlich beeinflußt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 9<br />

Linz, Juni 1998


Zielsetzung aller genannten Institutionen ist, Österreich als Standort für höherwertige Produktionen und Dienstleistungen<br />

zu sichern und das erreichte Wohlstandsniveau zu steigern. Dies erfordert eine konsequente Weiterentwicklung der<br />

Rahmenbedingungen als Voraussetzung für die Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der<br />

Unternehmen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn Bund, Länder und Gemeinden die für die künftige<br />

Wettbewerbsfähigkeit erforderlichen Investitionen und Ausgaben finanzieren.<br />

Die Österreichische Bundesregierung hat zur Erreichung dieses Zieles eine Technologie- und Exportoffensive eingeleitet<br />

und wird in den nächsten Jahren zusätzliche Mittel für F&E und exportfördernde Maßnahmen bereitstellen<br />

("Technologiemilliarden").<br />

Ebenso hat die oberösterreichische Landesregierung beschlossen, für Initiativen zur Standort-, Beschäftigungs- und<br />

Gesundheitssicherung zusätzliche Mittel aus dem Landesbudget zur Verfügung zu stellen ("Zukunftsfonds").<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Knappheit der öffentlichen Haushalte verlangen eine Konzentration<br />

dieser Mittel auf jene Bereiche, die für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitsplätze von<br />

entscheidender Bedeutung sind:<br />

• Forschung und Entwicklung, Technologietransfer (Technologie)<br />

• Aus- und Weiterbildung (Berufliche Qualifikation)<br />

• Standortentwicklung einschließlich Infrastrukturausbau, Investorenmarketing und Betriebsansiedlungen<br />

(Standortmarketing)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 10<br />

Linz, Juni 1998


Die Vergabe der Mittel und die Entscheidung über die zu realisierenden Projekte soll sich dabei an folgenden Kriterien<br />

orientieren:<br />

• Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Wertschöpfung von oö. Unternehmen<br />

- Stärkung der bestehenden Unternehmen und Industriekomplexe (Cluster)<br />

- Förderung des Aufbaues neuer Produktionen und Dienstleistungen in zukunftsträchtigen Branchen<br />

• Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

• Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich für in- und ausländische Investoren und<br />

Bestandssicherung<br />

• Sicherung der Lebensqualität<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 11<br />

Linz, Juni 1998


3. WIRTSCHAFTS- UND INDUSTRIEPOLITISCHES<br />

LEITBILD<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 12<br />

Linz, Juni 1998


3. Wirtschafts- und industriepolitisches Leitbild<br />

Oberösterreich hat sich in den letzen Jahren zum führenden Technologie-, Industrie- und Export-Bundesland entwickelt und<br />

gilt heute als wirtschaftlicher Motor Österreichs. Der warenproduzierende Sektor insgesamt und die Industrie im besonderen<br />

haben für die oberösterreichische Wirtschaft eine deutlich über dem Bundes- und EU-Durchschnitt liegende Bedeutung.<br />

Um diese hervorragende Position langfristig zu sichern und Oberösterreich im internationalen Wettbewerb als Top-Region<br />

zu etablieren, gilt es, die vorhandenen Chancen zu nützen und Stärken zu verstärken; gleichzeitig sind bestehende<br />

Schwächen und Hindernisse, die einer nachhaltigen Entwicklung des Landes im Wege stehen, abzubauen. Mit dem<br />

"Zukunftsfonds" des Landes Oberösterreich stehen Mittel zur Verfügung, diese Ziele zu erreichen.<br />

Als zentrale Elemente eines wirtschafts- und industriepolitischen Leitbildes liegen dem „Strategischen <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong><br />

<strong>2000+</strong>“ eine Vision und dreizehn Leitsätze für die Zukunftsregion Oberösterreich zugrunde:<br />

DIE VISION:<br />

Oberösterreich als europäische Spitzenregion des 21. Jahrhunderts<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 13<br />

Linz, Juni 1998


DREIZEHN LEITSÄTZE FÜR DIE ZUKUNFTSREGION OBERÖSTERREICH:<br />

1. Verstärkung des Technologie- und Wissenstransfers<br />

Wissenschaft und Technik haben die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vom Grunde auf verändert und<br />

entscheidend verbessert. Es ist eine wichtige Aufgabe der Landespolitik dazu beizutragen, daß die mit den neuen<br />

technologischen Entwicklungen verbundenen Möglichkeiten zur Steigerung der Lebensqualität und des Lebensstandards<br />

sowie zur Bewältigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Probleme genutzt werden. Das Land Oberösterreich sieht<br />

in der Schaffung eines Klimas, in dem die neuen Technologien und darauf aufbauende Innovationen als Chance und nicht<br />

als Bedrohung verstanden werden, einen wichtigen Informations- und Bildungsauftrag.<br />

2. Förderung von Zukunftstechnologien<br />

Neben den in Oberösterreich aus der industriellen Tradition hervorgegangenen technologischen Spitzenleistungen in<br />

Metallurgie, Maschinen- und Fahrzeugbau, Chemie und Kunststofftechnik sollen Forschung und Entwicklung in neuen<br />

aussichtsreichen Technologiefeldern gezielt gefördert werden. Dazu zählen insbesondere die Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie, Neue Werkstoffe, Umwelttechnik, Mechatronik, Industrial Design, Medizintechnik und<br />

Logistik.<br />

3. Innovation durch Kooperation<br />

Die oberösterreichische Wirtschaft verfügt über einen gesunden Branchen- und Größenmix. Es ist das erklärte Ziel der<br />

Landespolitik, die vorhandenen Stärken auszubauen. Diese liegen vor allem in den Wirtschaftsbereichen Metallprodukte,<br />

Maschinen, Anlagen und Umwelttechnik, Fahrzeuge, Motoren und Komponenten, Kunststoffprodukte, Möbel, Papier,<br />

Zellstoff, chemische Produkte und Nahrungs-/Genußmittel. Um die Konkurrenzfähigkeit immer wieder durch Entwicklung<br />

neuer Produkte und Prozesse zu erhalten, soll ein unternehmer- und innovationsfreundliches Klima bewahrt, die<br />

Kooperation zwischen Unternehmen, F&E- und Technologietransfer-Einrichtungen ausgeweitet und damit die Entwicklung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 14<br />

Linz, Juni 1998


wettbewerbsstarker Industriekomplexe (Cluster) unterstützt werden.<br />

4. Entwicklung des Humankapitals<br />

Das größte Kapital der oberösterreichischen Wirtschaft ist die hohe Qualifikation und Einsatzbereitschaft der<br />

Erwerbstätigen. Aufgrund der rasch wechselnden Anforderungen und Chancen sowie neuer wirtschaftlicher Gegebenheiten<br />

und Entwicklungen bedarf es einer ständigen Anpassung und Neuorientierung der Bildungsprozesse. Die Förderung eines<br />

entsprechenden Bildungsbewußtseins und die verstärkte Orientierung der Bildungsangebote am Bedarf der Wirtschaft sind<br />

zentrale Erfolgsfaktoren für eine positive Entwicklung in Oberösterreich.<br />

5. Gründeroffensive<br />

Neben der Ausweitung bestehender und der Ansiedlung neuer Unternehmen am Standort Oberösterreich gewinnt die<br />

Unternehmensneugründung beschäftigungspolitisch an Bedeutung. Die Landesregierung wird in Zusammenarbeit mit den<br />

Interessenvertretungen Existenzgründungen erleichtern und verstärkt fördern. Die weitere Deregulierung, die Mobilisierung<br />

von Risikokapital, aber insbesondere die begleitende Beratung von Jungunternehmern sind dafür entscheidende<br />

Ansatzpunkte.<br />

6. Ausbau der hochwertigen Standort-Infrastruktur<br />

Im Hinblick auf die langfristige Sicherung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich ist dem Ausbau der Verkehrs-,<br />

Telekommunikations- und Logistikinfrastruktur ein hoher Stellenwert einzuräumen. Zukunftsweisende Projekte<br />

(Mühlkreisautobahn, Ennshafen, Datenhighway etc.) wurden in den letzten Jahren in Angriff genommen und sollen durch<br />

weitere wichtige Vorhaben (Westspange Wels, Verschiebebahnhof Linz, verbesserte Straßenanbindung Enns-Steyr etc.)<br />

ergänzt werden.<br />

7. Fortsetzung der Verwaltungsreform<br />

Eine moderne und effiziente Verwaltung ist ein wichtiger Standortfaktor. Diese soll schnell, kostengünstig, flexibel und<br />

damit kundenorientiert arbeiten. Grundlage müssen Gesetze und Verfahrensbestimmungen sein, die die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraumes gewährleisten. Die erfolgreichen Initiativen Oberösterreichs bezüglich der<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 15<br />

Linz, Juni 1998


Beschleunigung, Konzentration und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren müssen fortgesetzt und die neuen<br />

Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie genutzt werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 16<br />

Linz, Juni 1998


8. Start einer Exportoffensive<br />

Die Erschließung neuer Märkte für oberösterreichische Produkte ist eine notwendige Maßnahme für eine nachhaltige,<br />

positive Entwicklung der oberösterreichischen Wirtschaft. Neben die Exportförderungsaktivitäten des Bundes sollen<br />

konzentrierte Aktivitäten des Landes Oberösterreich gestellt werden. Vor allem der sekundäre Sektor und die<br />

produktionsnahen Dienstleistungen, welche heute schon die mit Abstand wichtigsten Bereiche für die Entwicklung des<br />

Arbeitsplatzangebotes in unserem Bundesland sind, sollen hier verstärkt unterstützt werden. Dieser Dienstleistungsexport<br />

hat auch positive Auswirkungen auf den Warenexport.<br />

9. Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit<br />

In der internationalen Zusammenarbeit ergeben sich für Oberösterreich auf Grund seiner geographischen Lage besondere<br />

Chancen. Der westliche Nachbar Bayern hat sich zur führenden Wachstums- und Hochtechnologieregion Deutschlands<br />

entwickelt, und Tschechien ist das Reformland mit dem größten Entwicklungspotential in den nächsten Jahren. Der<br />

wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Zusammenarbeit - insbesondere auch mit diesen Ländern -<br />

kommt daher besondere Bedeutung zu.<br />

10. Berücksichtigung "weicher Faktoren" in der Wirtschaftspolitik<br />

Für höherwertige Produktionen und Dienstleistungen ist das gesamte Umfeld mit den sogenannten “weichen<br />

Standortfaktoren" ausschlaggebend. Die Lebensqualität, eine intakte Umwelt und Naturlandschaft, das Freizeit- und<br />

Kulturangebot, soziale Stabilität und persönliche Sicherheit, aber auch die Mentalität und Weltoffenheit der Menschen<br />

gewinnen als Faktoren für die Standortwahl immer mehr an Bedeutung. Die Sozialpartnerschaft, sozialer Ausgleich und<br />

sozialer Friede sind weitere wichtige Standortvorteile.<br />

11. Innovativer Tourismus<br />

Im Bereich des Tourismus gilt es vor allem, auf Basis der Vorzüge unseres Bundeslandes ein neues und attraktives<br />

<strong>Programm</strong> für die verschiedenen Gästekategorien zu entwickeln. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur (Investition in<br />

die Qualität des Angebotes, Marketing und Kooperation) ist dabei von entscheidender Bedeutung.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 17<br />

Linz, Juni 1998


12. Öffentlicher Einfluß in strategisch wichtigen Bereichen<br />

In Bereichen wie der Energieversorgung ist eine Sicherung des öffentlichen Einflusses auf strategische Entscheidungen<br />

notwendig.<br />

13. Strategieorientierte Budgetpolitik<br />

Die Bewältigung der angeführten Aufgaben erfordert eine Schwerpunktverlagerung in den Budgets aller<br />

Gebietskörperschaften. Es ist mittelfristig eine Umschichtung zur Erhöhung der standort-, technologie- und<br />

wirtschaftsbezogenen Investitionen und Ausgaben anzustreben.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 18<br />

Linz, Juni 1998


4. STRATEGIEN UND MAßNAHMEN<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 19<br />

Linz, Juni 1998


4. STRATEGIEN UND MAßNAHMEN<br />

4.1 Technologie<br />

4.2 Berufliche Qualifikation<br />

4.3 Standortmarketing<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 20<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.1 Einleitung und Überblick<br />

Oberösterreich besitzt eine Vielzahl von Einrichtungen auf den Gebieten der Forschung und Entwicklung und des<br />

Technologietransfers, die im „Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ miteinander verbunden sind. (Abschnitt 4.1.2)<br />

Die Ziele beim weiteren Ausbau dieses Netzwerkes orientieren sich an den Kriterien Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen, Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> und damit Zukunftssicherheit der Arbeitsplätze. (Abschnitt 4.1.3)<br />

Die Umsetzung in ein „<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong>“ setzt Schwerpunkte bei der Förderung des Innovationspotentials<br />

• bei den Technologieanbietern --> Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

• bei den Technologieanwendern --> Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

• bei Verbreitung und Aufnahme neuer Technologien --> Strategie 3: Technologietransfer<br />

Nach einem systematischen Überblick (Abschnitt 4.1.4) werden die drei Strategien einzeln mit ihren Grundlagen, einer<br />

Situationsanalyse und den geplanten Maßnahmen (Abschnitte 4.1.5, 4.1.6 und 4.1.7) erläutert.<br />

Detailbeschreibungen der insgesamt 19 Maßnahmen enthalten dann nähere Angaben über Träger/Entwickler, Ziel und<br />

Inhalt (Abschnitt 4.1.8).<br />

In einer Zusammenfassung wird nochmals auf den innovativen Charakter des vorliegenden <strong>Programm</strong>es hingewiesen.<br />

(Abschnitt 4.1.9) Dieses stellt mit den angeführten Strategien und Maßnahmen eine in sich und auch mit den Bereichen<br />

„Berufliche Qualifikation“ und „Standortmarketing“ abgestimmte Basis für die Umsetzung dar. Dem Charakter einer<br />

strategischen Planung entsprechend sind spätere Ergänzungen und Weiterentwicklungen vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 21<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.2 Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

In globalen Märkten findet der wirtschaftliche Wettbewerb immer weniger auf der Basis von Preis- und<br />

Produktionskostenüberlegungen, sondern immer mehr in Konkurrenz und Kooperation innovativer Ideen statt. Die<br />

wirtschaftliche Erfolgsstrategie der Zukunft heißt daher Innovation.<br />

Die Wettbewerbsstärke regionaler Wirtschaftssysteme wird somit immer mehr durch die Fähigkeit der Unternehmen<br />

bestimmt, neue Produkte und Prozesse zu entwickeln und zu vermarkten. Für die Produkt- und Prozeßinnovation ist ein<br />

wirkungsvoller Technologietransfer von der Forschung in die Wirtschaft genauso wichtig wie die Beseitigung von<br />

Innovationshemmnissen. Beides setzt ein innovationsfreundliches Klima voraus, in dem unternehmerische Leistungen<br />

gesellschaftliche Anerkennung finden und die Investitions- und Risikobereitschaft gefördert wird. Die Innovationsfähigkeit<br />

der Unternehmen ist somit in gleicher Weise das Ergebnis des Vertrauens in die wirtschaftliche Entwicklung und einer<br />

wirkungsvollen Unterstützung von Innovationsprozessen.<br />

Die dafür erforderliche „Technologieinfrastruktur“ und die Unterstützung beim Technologietransfer, insbesondere für die<br />

kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), wurde in <strong>OÖ</strong> in den letzten Jahren grundlegend erweitert und verbessert. Es<br />

wurden nicht nur verschiedene neue Einrichtungen geschaffen, sondern auch erfolgreich begonnen, diese zu einem<br />

„Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ zu verbinden.<br />

Wichtige Einrichtungen dieses Netzwerkes sind:<br />

• die Johannes Kepler Universität Linz mit ihren Instituten insbesondere der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

und den einschlägigen Studienrichtungen<br />

• die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 22<br />

Linz, Juni 1998


• die Fachhochschul-Studiengänge in Wels, Hagenberg und Steyr<br />

• das RISC und der Softwarepark Hagenberg<br />

4.1 Technologie 4.1.2 Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

• die Technologie- und Gründerzentren in Linz, Braunau, Lenzing und Wels (in Vorbereitung: Bad Leonfelden, Enns/St.<br />

Florian, Freistadt, Linz, Gmunden, Perg, Ried/I., Schärding und Vöcklabruck)<br />

• das Forschungs- und Ausbildungszentrum für Arbeit und Technik (FAZAT), die Vereinigung zur Förderung der<br />

Modernisierung der Produktionstechnologien in Österreich (VPTÖ) und deren Forschungsgesellschaft Profactor in<br />

Steyr<br />

• das Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen (LKR) des Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf<br />

• die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der oö. Industrie und die sonstigen Technologietransfer-<br />

aktivitäten oö. Unternehmen<br />

• das Ars Electronica Center (AEC) in Linz<br />

• die Höheren Technischen Lehranstalten in <strong>OÖ</strong><br />

• das WIFI und das BFI mit ihren Einrichtungen zur beruflichen Weiterbildung und ihrem Beratungsangebot im Bereich<br />

der neuen Technologien (WIFI-Betriebsberatung und WIFI-Technologietransfer)<br />

• die LIMAK mit ihrem Ausbildungsangebot u.a. im Bereich des Innovations- und Technologiemanagement<br />

• das CATT mit seinem Beratungsangebot im Bereich der europäischen Forschungs- und Technologieprogramme<br />

• der O.Ö. Energiesparverband mit dem Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong><br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 23<br />

Linz, Juni 1998


• die <strong>OÖ</strong> Datenhighway Entwicklungsgesellschaft (ODE)<br />

• das Landesstudio des ORF mit seiner starken Technologieorientierung in der Berichterstattung<br />

• die <strong>OÖ</strong>. Technologie- und Marketinggesellschaft (<strong>TMG</strong>) als technologiepolitische Leitgesellschaft des Landes mit ihrer<br />

Koordinationsfunktion im „Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 24<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.2 Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

Das „Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ leistet mit seiner Vielfalt an F&E-, Bildungs- und Technologietransfereinrichtungen<br />

wertvolle Beiträge zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der oö. Wirtschaft und zur Steigerung der Attraktivität des<br />

Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong>.<br />

SCHÄRDING*<br />

F&E-Abteilungen der Industrie<br />

und sonstige Technologietransferaktivitäten<br />

oö. Unternehmen *) Geplant<br />

Hauptintention des „Strategischen <strong>Programm</strong>es“ ist, dieses Netzwerk zu verstärken und unter Beachtung der<br />

technologischen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklungslinien weiter auszubauen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 25<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.2 Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

Beim Ausbau des „Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong>“ spielen die Technologiezentren eine wichtige Rolle. Damit diese ihre<br />

innovative Kraft für die Wirtschaft einer Region entfalten können, sind folgende Grundprinzipien zu beachten.<br />

Ein Technologiezentrum braucht:<br />

• ein Thema<br />

• einen Forschungskern, Transfereinrichtungen und technologieorientierte Firmen<br />

• Forschung und Lehre<br />

• ein Identifikationsteam als Motor<br />

• internationale Dimension<br />

• kritische Masse<br />

• eine klare, aber flexible Organisation<br />

• Vernetzung<br />

• evolutionäre Entwicklung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 26<br />

Linz, Juni 1998


Wenn die zentralen Funktionen Forschung, Lehre und Transfereinrichtungen nicht vorgesehen sind, handelt es sich um<br />

Industrie-, Wirtschafts- oder Gewerbeparks, die als reine Betriebsansiedlungsprojekte im Kapitel 4.3 behandelt werden. Die<br />

nachstehenden Ausführungen beziehen sich auf Technologiezentren mit den o.a. Eigenschaften.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 27<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.2 Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong><br />

Bei den bestehenden oö. Technologiezentren sind die Funktionen Forschung und Transfereinrichtungen (F&T), Lehre und<br />

technologieorientierte Firmen teilweise unvollständig:<br />

Technologiezentrum<br />

F&T Lehre Firmen<br />

RISC und Softwarepark Hagenberg V1, 3 V1, 3 V<br />

TZ Linz v v V<br />

TZ Innviertel/Braunau V<br />

GTZ Wels V3 V<br />

Technopark Lenzing V<br />

FAZAT, VPTÖ, Profactor Steyr V V3 V<br />

Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen V V<br />

Ars Electronica Center (AEC) V1, 2 1, 2 V<br />

Legende:<br />

1<br />

........ Universität Linz<br />

V ........ Vorhanden<br />

v ........ ansatzweise vorhanden<br />

........ nicht vorhanden<br />

2<br />

........ Hochschule für künstlerische und<br />

industrielle Gestaltung in Linz<br />

3<br />

........ Fachhochschul-Studiengänge Wels,<br />

Hagenberg, Steyr<br />

Die Vertiefung vorhandener Funktionen, die Ergänzung fehlender Funktionen und die verstärkte organisatorische<br />

und technische Einbindung in das „Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ muß grundsätzlich Vorrang haben vor der<br />

Errichtung weiterer neuer Technologiezentren. Davon unbenommen ist die Einrichtung von Industrie-, Wirtschafts- und<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 28<br />

Linz, Juni 1998


Gewerbeparks. Wesentliche Impulse für den Aufbau von Forschung und Lehre in den Technologiezentren sollen von der<br />

Universität und den Hochschulen ausgehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 29<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.3 Zielsetzung<br />

Beim Ausbau des „Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong>“ werden folgende Ziele verfolgt:<br />

• Verstärkung der unternehmerischen Innovationsaktivitäten durch Ausweitung und Beschleunigung des Technologie- und<br />

Wissenstransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft bei gleichzeitigem Abbau von Innovationshemmnissen<br />

(Innovationsverstärkung)<br />

• Verbesserung der nationalen und internationalen Anbindung durch Ausweitung transregionaler und grenzüberschreitender<br />

Kooperationen und Vertriebsaktivitäten (Internationalisierung)<br />

• Implementierung eines transparenten und effektiven technologiepolitischen Leistungsangebotes durch Koordinierung<br />

bestehender Initiativen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene und zielgruppenspezifische Ergänzung<br />

(Transparenz und Effektivität)<br />

Die angeführten Maßnahmen bezwecken insgesamt die Erhöhung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit und die<br />

Verstärkung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> und damit die Schaffung und Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen. Dies wird durch Ausweitung der Technologieinfrastruktur und durch die verstärkte Kooperation von<br />

Forschungs- und Bildungseinrichtungen, industriellen Leitbetrieben und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

bewirkt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 30<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 31<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Der weitere Ausbau des „Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong>“ folgt einer strategischen Orientierung und Schwerpunktsetzung,<br />

wobei vor allem drei Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind:<br />

• Die Entwicklungstrends in den für <strong>OÖ</strong> wichtigen Technologiefeldern, die <strong>Programm</strong>schwerpunkte der<br />

österreichischen und europäischen Forschungs- und Technologieförderung sowie die Chancen, die sich aus den<br />

technologischen Entwicklungen für Wirtschaft und Industrie eröffnen.<br />

• Die Bedürfnisse der bestehenden Unternehmen, ihre Stärken und Schwächen sowie insbesondere ihre<br />

Kooperationsbeziehungen einschließlich der Anbindung an nationale und internationale Unternehmens- und<br />

Forschungsnetzwerke.<br />

• Die Chancen zur erfolgreichen Umsetzung technologiepolitischer Maßnahmen im Hinblick auf die Akzeptanz bei<br />

den Betroffenen, die Träger und den organisatorisch-institutionellen Rahmen solcher Maßnahmen.<br />

Neben diesen drei Gesichtspunkten gilt grundsätzlich, daß die geplanten Maßnahmen so weit wie möglich durch bestehende<br />

Organisationen umgesetzt werden sollen, um Synergieeffekte zu nutzen, möglichst rasch Ergebnisse zu erzielen, dabei die<br />

Risiken zu minimieren und die Überschaubarkeit zu wahren.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 32<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Die genannten drei Gesichtspunkte bilden die Basis für Strategien und Maßnahmen:<br />

Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

Zur Ausweitung der wirtschaftsorientierten Technologiepotentiale sollen in <strong>OÖ</strong> Einrichtungen der anwendungs-<br />

orientierten F&E vergrößert bzw. neu geschaffen und in ihrer Wirksamkeit verstärkt werden.<br />

Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

Zur Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit soll die Kooperation und Kooperationsfähigkeit oö. Unternehmen<br />

verbessert und damit die Innovationskraft der industriellen Strukturen (Cluster) gesteigert werden.<br />

Strategie 3: Technologietransfer<br />

Zur wirksameren und rascheren Verbreitung (Diffusion) und Anwendung (Absorption) neuer Technologien sollen die<br />

bestehenden Transferprogramme und -institutionen ergänzt sowie im regionalen und überregionalen Rahmen besser<br />

koordiniert werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 33<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Schwerpunkte des in den folgenden Abschnitten im Detail ausgeführten Maßnahmenkataloges sind:<br />

• Ausweitung der in Österreich weit unter dem OECD-Durchschnitt liegenden Personalkapazitäten in der<br />

anwendungsorientierten F&E und im Technologietransfer, die aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit den<br />

eigentlichen Engpaß in der Innovationsförderung und im Innovationswettbewerb bilden.<br />

• Stimulierung höherer F&E-Ausgaben der Wirtschaft, die im internationalen Vergleich zu niedrig sind, durch mit<br />

öffentlichen Mitteln getragene Anreize und Dienstleistungen.<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen, insbesondere<br />

KMU, und besondere Unterstützung von erstmaligen Kontakten, Kooperationen und Förderungsanträgen.<br />

• Ausrichtung der Kooperationsstrategien auf die Förderung bestehender oder entstehender Industriekomplexe<br />

(Clusterorientierung).<br />

• Kombination von „harten“ (finanzielle Leistungen) und „weichen“ (Informations- und Beratungsleistungen) Faktoren<br />

der Innovationsförderung.<br />

• Aufwertung von Forschung und Technologie im öffentlichen Bewußtsein.<br />

• Abstimmung der Maßnahmen mit nationalen und europäischen Forschungs- und Technologieprogrammen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 34<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 35<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Mit den geplanten Strategien und Maßnahmen und deren Finanzierung aus dem „Zukunftsfonds“ werden die F&E-<br />

Ausgaben des Landes <strong>OÖ</strong> deutlich ansteigen. Gleichzeitig wird auch ein Zuwachs bei den F&E-Ausgaben der oö.<br />

Wirtschaft und damit eine Anhebung der F&E-Quote erwartet.<br />

F&E-Ausgaben in den Landeshaushalten<br />

Millionen Schilling (1997)<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Österreich gesamt<br />

2,26 Mrd. ATS<br />

W St K O… T V N… S B<br />

Quelle: ÖSTAT<br />

F&E-Quoten der Bundesländer<br />

(staatlicher und pri vater S ektor)<br />

Anteil am Bruttoregionalprodukt in Prozent (1993)<br />

3,0%<br />

Quellen:ÖSTAT(F&EAusgaben ), WIFO (BRP)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 36<br />

Linz, Juni 1998<br />

2,5%<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0,0%<br />

Österreich<br />

1,59%<br />

W St T O… S V N… K B<br />

Hochschulsektor<br />

Sonstiger staatlicher<br />

Sektor<br />

Unternehmenssektor<br />

Ein Teil der geplanten Maßnahmen ist allerdings nur realisierbar, wenn sich EU, Bund, Gemeinden und Sonstige<br />

daran finanziell beteiligen. Diesbezügliche Verhandlungen sind noch zu führen. Eine Mitfinanzierung der geplanten<br />

Maßnahmen durch den Bund wird jedenfalls den auch im nationalen Interesse liegenden Strukturwandel<br />

beschleunigen.


4.1 Technologie 4.1.5 Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

Grundlagen<br />

Ein hoher Stand von Forschung und Technologie ist für eine stark exportorientierte Volkswirtschaft ein entscheidender<br />

Wettbewerbsfaktor: Forschung und technologische Entwicklung sind die Basis für Innovationen, und diese sind die<br />

Grundlage für den Erfolg der Wirtschaft bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitsplätze.<br />

Kleine Nationen können aufgrund der immer höher werdenden Kosten für Forschungsprojekte und Produktentwicklungen<br />

kaum mehr genügend Geld aufbringen, um in diesem Bereich an prominenter Stelle mitzuwirken. Für Österreich ist es daher<br />

wesentlich sinnvoller, den Technologietransfer zu verbessern und die Diffusion neuer Technologien in die Praxis zu<br />

beschleunigen. Diesem Zweck dient in besonderer Weise die anwendungsorientierte F&E, die ihre Impulse aus einer<br />

ständigen Interaktion mit der Grundlagenforschung bezieht.<br />

Alle internationalen Vergleiche führen zur Schlußfolgerung, daß in Österreich mehr Mittel für die anwendungsorientierte<br />

F&E eingesetzt werden müssen, damit unsere Unternehmen auf den Weltmärkten konkurrenzfähig bleiben. Ein<br />

Schwerpunkt der eingeleiteten Technologieoffensive der Bundesregierung ist daher die Einrichtung von<br />

Kompetenzzentren, die anwendungsorientiert, mit aktiver Beteiligung der Industrie und der Universitäten und<br />

Hochschulen, regional verankert in Feldern tätig werden, wo einerseits ein nachhaltiger Bedarf an F&E-Leistungen besteht<br />

und andererseits eine international anerkannte Kompetenz vorliegt. Die Finanzierung dieser Kompetenzzentren soll zum<br />

Teil aus Industrieaufträgen (Großindustrie, KMU) und Forschungsförderungen (nationale oder europäische<br />

Forschungsprogramme), zum Teil aus einer von der öffentlichen Hand (Bund, weitere Gebietskörperschaften) gewährten<br />

Basisfinanzierung erfolgen. Im konsolidierten Zustand ist ein Aufteilungsschlüssel zwischen Projekt- und Basisfinanzierung<br />

von etwa 60:40 anzustreben.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 37<br />

Linz, Juni 1998


Das Konzept der Kompetenzzentren bezweckt somit einerseits den Auf- und Ausbau von F&E-Personalkapazität in für<br />

die Wirtschaftsentwicklung wichtigen Technologiefeldern, damit das vorhandene Know-how rasch und wirkungsvoll der<br />

Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden kann, und andererseits die Stimulierung höherer F&E-Ausgaben der Wirtschaft.<br />

4.1 Technologie 4.1.5 Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

In <strong>OÖ</strong> bestehen anwendungsorientierte F&E-Einrichtungen im Rahmen der Universität Linz, der Hochschule für<br />

künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz sowie an den Fachhochschul-Studiengängen in Wels, Hagenberg und<br />

Steyr. Im außeruniversitären Sektor sind das Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen des Österreichischen<br />

Forschungszentrum Seibersdorf (ÖFZS), die RISC Software GmbH in Hagenberg und die Profactor GmbH in Steyr zu<br />

nennen. Sehr stark sind die industrieeigenen Forschungsabteilungen, was auch im hohen Anteil oö. Förderungsempfänger<br />

bei FFF-Projekten zum Ausdruck kommt (zuletzt 23% des gesamten Fördervolumens und damit an der zweiten Stelle nach<br />

Wien unter den Bundesländern).<br />

Das ÖFZS plant im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Umstrukturierung seiner F&E-Schwerpunkte eine<br />

Regionalisierung insbesondere jener Felder, wo eine größere Kundennähe neue Marktpotentiale erschließen läßt. Davon<br />

wird auch der Standort Linz betroffen sein.<br />

In folgenden für die oö. Industrie wichtigen Technologiefeldern bestehen in Wissenschaft und Wirtschaft anerkannte<br />

Kompetenzen, die einen weiteren Ausbau nahelegen:<br />

• Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

• Neue Werkstoffe (inkl. Metallurgie)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 38<br />

Linz, Juni 1998


• Chemie und Umwelttechnik<br />

• Mechatronik<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 39<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.5 Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

In einigen weiteren Technologiefeldern mit hohem Innovationspotential haben sich in letzter Zeit neue Schwerpunkte<br />

gebildet, die die Ausgangsbasis für zukünftige Kompetenzzentren sein können:<br />

• Industriemathematik<br />

• Industrial Design und Neue Medien<br />

• Medizin-, Rehabilitationstechnik (Integrationstechnik)<br />

• Logistik<br />

Umgekehrt fällt auf, daß eine ganze Reihe von Technologiefeldern, die als sogenannte „Zukunftstechnologien“ gelten, in<br />

<strong>OÖ</strong> kaum vertreten ist, wie z.B. die Molekularbiologie und Biotechnologie, die Mikrosystemtechnik (die kombinierte<br />

Anwendung von Mikromechanik, -optik, -elektronik, -aktorik, -sensorik) und die Nanotechnologie. Inwieweit eine<br />

Beherrschung dieser Technologien zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der oö. Industrie beitragen kann, sollte<br />

genau verfolgt und durch entsprechende Maßnahmen unterstützt werden.<br />

Mit dem Ausbau bestehender und der Gründung neuer anwendungsorientierter F&E-Einrichtungen in für <strong>OÖ</strong><br />

wichtigen Technologiefeldern sollen die personellen und organisatorischen Voraussetzungen für einen stärkeren<br />

Technologietransfer in die Praxis geschaffen werden, der nicht nur in Form gemeinsamer Entwicklungsprojekte mit<br />

der Industrie, sondern auch im „Technologietransfer über Köpfe“, dem Hinüberwechseln von F&E-Mitarbeitern in<br />

die Wirtschaft, und in Unternehmens-<br />

gründungen („spin-offs“) sichtbar und wirksam werden soll. Von vorrangiger Bedeutung sind dabei die KMU, die<br />

mangels eigener F&E-Einrichtungen in ihren Innovationsstrategien einer besonderen Unterstützung bedürfen. Zur<br />

Gewährleistung der Anwendungsorientierung der F&E-Einrichtungen ist eine Mitwirkung von<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 40<br />

Linz, Juni 1998


Industrierepräsentanten insbesondere bei der Ausrichtung des Leistungsprofiles auf die Bedürfnisse der<br />

auftraggebenden Unternehmen - in qualitativer, terminlicher und finanzieller Hinsicht - vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 41<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.5 Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

Analyse<br />

• In einigen Technologiefeldern besitzen die F&E-Aktivitäten der Universität Linz und der oö. Industrie Weltgeltung, in<br />

einigen sogenannten „Zukunftstechnologien“ sind in <strong>OÖ</strong> nur schwach entwickelte F&E-Kapazitäten vorhanden.<br />

• Ein Teil der F&E-Aktivitäten hat keine „kritische Masse“ erreicht.<br />

• Die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz bietet der Wirtschaft F&E-Leistungen in<br />

Teilbereichen an; sie sollte ihr Angebot bedarfsorientiert erweitern.<br />

• Der Fachhochschulsektor hat den Aufbau von F&E-Aktivitäten erst begonnen.<br />

• Der außeruniversitäre F&E-Sektor ist in <strong>OÖ</strong> nur ansatzweise entwickelt. Versuche, ihn auszuweiten, blieben auf<br />

punktuelle Initiativen beschränkt.<br />

• Der Technologietransfer - insbesondere in Richtung KMU - sollte noch stärker unterstützt und wirkungsvoller gestaltet<br />

werden.<br />

• Die F&E-Infrastruktur ist tendenziell auf den oö. Zentralraum konzentriert.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 42<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.5 Strategie 1: Forschung und Entwicklung<br />

Maßnahmen *)<br />

(1) Software Competence Center Hagenberg<br />

(2) Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen (LKR)<br />

(3) Werkstoff-Kompetenzzentrum Linz<br />

(4) Technikum für metallurgische Verfahrensentwicklung<br />

(5) Kompetenzzentrum für Chemie und Umwelt<br />

(6) Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation<br />

(7) Kompetenzzentrum für Industriemathematik<br />

(8) Technology, Design & New Media Clearinghouse<br />

(9) F&E-Schwerpunkt Medizin- und Integrationstechnik<br />

(10) Zentrum für Logistik<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 43<br />

Linz, Juni 1998


*) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.1.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 44<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.6 Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

Grundlagen<br />

Nach Porter*) entstehen nationale Wettbewerbsvorteile in einem dynamischen, interagierenden System von vier<br />

Bestimmungsfaktoren:<br />

• Faktorbedingungen (Infrastruktur, Humankapital, materielle Ressourcen)<br />

• Nachfragebedingungen (Heimmarkt, Aufgeschlossenheit der Käufer)<br />

• Kompetitive, verwandte und unterstützende Branchen (horizontale und vertikale Interaktion)<br />

• Zielsetzungen und Strategien der Unternehmen (Marktstruktur)<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen wird somit nicht nur durch die Stärken einzelner Unternehmen, sondern<br />

immer mehr durch die Innovationskraft ganzer Industriekomplexe (Cluster) bestimmt.<br />

Im Porter´schen Sinne bestehen Cluster aus einer Vielzahl von Unternehmen, die durch enge und vielfältige Beziehungen<br />

miteinander vernetzt sind. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten „primary goods“-Hersteller, die international<br />

wettbewerbsfähige Güter und Leistungen erzeugen. Sie sind von den „related industries“ umgeben, die jene Güter und<br />

Leistungen herstellen, die für Produktion und Vermarktung der „primary goods“ notwendig sind. Dies schließt auch den<br />

produktionsnahen Dienstleistungsbereich ein. Die Abgrenzung von Clustern ist allerdings schwierig und daher oft<br />

willkürlich; als Arbeitshypothese bilden sie jedoch eine wertvolle Basis für neue Ansätze in der Technologiepolitik.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 45<br />

Linz, Juni 1998


*) Porter M., The Competitive Advantage of Nations, New York, 1990<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 46<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.6 Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

In <strong>OÖ</strong> bestehen oder entstehen - nach einer ÖFZS-Studie aus dem Jahr 1993 - sechs Industriekomplexe (Cluster), deren<br />

Bezeichnungen für die Zwecke des vorliegenden „Strategischen <strong>Programm</strong>es“ an aktuelle Entwicklungen angepaßt wurden:<br />

• Stahl-, Aluminium-, Metallprodukte<br />

• Maschinen, Anlagen, Umwelttechnik<br />

• Fahrzeuge, Motoren, Komponenten<br />

• Kunststoffprodukte<br />

• Möbel, Fenster, Türen<br />

• Papier, Zellstoff<br />

Wenig Vernetzung ist bei folgenden für die oö. Wirtschaft ebenfalls wichtigen Warengruppen erkennbar (latente Cluster):<br />

• Chemische Produkte<br />

• Nahrungs- und Genußmittel<br />

Nicht zu den vorrangigen „primary goods“-Herstellern zählt in <strong>OÖ</strong> die Informationstechnik-, Automations- und Software-<br />

Branche, die aber in allen angeführten Clustern eine wichtige Rolle unter den „related industries“ einnimmt.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg dieser bestehenden oder entstehenden Cluster wird ganz wesentlich von ihrer Fähigkeit<br />

abhängen, innovative Produkte im Rahmen von Kooperationen zu entwickeln und zu vermarkten. Dazu zählt<br />

insbesondere auch die Kooperation mit F&E-Einrichtungen und ein wirksamer Technologietransfer.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 47<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.6 Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

Im Mittelpunkt einer clusterorientierten Technologiepolitik steht somit die Förderung der Innovationspotentiale durch<br />

Verstärkung von Kooperation und Kooperationsfähigkeit von Unternehmen, wobei die Zusammenarbeit aber nicht auf<br />

Region und Branche beschränkt bleiben darf. Besondere Berücksichtigung verdienen dabei die KMU, die bisher am<br />

wenigsten in solche Kooperationsstrukturen einbezogen waren.<br />

Dieser neue Schwerpunkt der Förderpolitik beinhaltet die Verstärkung von Information und Kommunikation, die<br />

Vermittlung von Kooperationen zwischen Unternehmen und mit F&E-Einrichtungen, die Stimulierung von<br />

Qualifikationsmaßnahmen und die Unterstützung gemeinsamer Marketing-, Export-, PR- und Bewußtseins-<br />

bildungsaktivitäten, alles im Wege verstärkter Beratungs- und Organisationsdienstleistungen. Wesentlich dabei ist die<br />

Konzentration der Fördermittel auf die Erzielung einer breiteren und nachhaltigeren Wirksamkeit: das tendenzielle<br />

Abgehen von Direktförderungen einzelner Unternehmen, wofür ohnedies eine Vielzahl nationaler und regionaler<br />

Förderungsprogramme besteht, zugunsten der Förderung von Kooperationen und regionalen Strukturen.<br />

Eine clusterorientierte Wirtschaftspolitik wirkt sich auch positiv auf die Standortattraktivität aus und bezweckt die gezielte<br />

Erweiterung bestehender Unternehmen bzw. die Ansiedlung neuer Betriebe. Eine Unterstützung erfahren diese Vorhaben<br />

bzw. die betroffenen Unternehmen durch die üblichen Instrumente der Investitionsförderung. (Siehe dazu Kapitel 4.3:<br />

Standortmarketing.)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 48<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.6 Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

Analyse<br />

• Die Cluster sind unterschiedlich stark vernetzt. In einigen Bereichen bestehen enge Verflechtungsbeziehungen, in<br />

anderen nur rudimentäre Clusterstrukturen und regional unvernetzte Einzelunternehmen.<br />

• Die Cluster sind unterschiedlich stark entwickelt. Teilweise sind sie in <strong>OÖ</strong> weitgehend vollständig ausgebildet,<br />

teilweise fehlen wesentliche Elemente und Einflußmöglichkeiten.<br />

• Der industrienahe Dienstleistungsbereich ist - insbesondere auch durch Probleme auf der Nachfrageseite (geringe<br />

Innovationsdynamik, geringer Exportradius, kleinbetriebliche Wirtschaftsstruktur) - im internationalen Vergleich<br />

unterdurchschnittlich entwickelt.<br />

• Mit wenigen Ausnahmen bestehen keine überbetrieblichen Innovations- und F&E-Aktivitäten. Eine solche Ausnahme<br />

stellt das Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ) mit seinen Schwerpunkten in den Bereichen metallurgische<br />

Verfahrensentwicklung, angewandte Werkstoffentwicklung sowie Mechatronik und Automation, desgleichen die<br />

intensive Beteiligung der Großindustrie an internationalen F&E-<strong>Programm</strong>en dar.<br />

• Die Kooperationsintensität innerhalb der Cluster ist teilweise zu schwach.<br />

• Der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft funktioniert in Teilbereichen (z.B. in der Christian<br />

Doppler Forschungsgesellschaft) sehr gut, ist aber insgesamt und insbesondere bei KMU zu gering.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 49<br />

Linz, Juni 1998


• Die Bedeutung zwischenbetrieblicher Kooperationen wird mit der Konzentration auf Kernkompetenzen (Reduktion der<br />

Fertigungstiefe, Outsourcing) und der Wandlung von Zulieferern zu Systemlieferanten weiter zunehmen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 50<br />

Linz, Juni 1998


t<br />

4.1 Technologie 4.1.6 Strategie 2: Kooperation im Cluster<br />

Maßnahmen *)<br />

(11) Pilotschirmprojekte für ausgewählte Cluster<br />

- Durchführung von Informations- und Kooperationsveranstaltungen zur Stimulierung von Innovations-<br />

projekten<br />

- Finanzielle Förderung solcher kooperativer Innovationsprojekte<br />

(12) Weiche Clusterförderungen<br />

- Informationsdienstleistungen (Projekte, Forschungs- und Förderungsprogramme, Partner)<br />

- Beratungsdienstleistungen (Betriebsführung, Organisation, Controlling, Schutz- und Nutzungsrechte, Export)<br />

- Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

(13) KFZ-Kompetenzzentren Linz und Steyr<br />

- Kompetenzzentrum für Karosserie und Module<br />

- Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug- und Getriebetechnologie<br />

- Kompetenzzentrum für Dieseltechnologie<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 51<br />

Linz, Juni 1998


*) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.1.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 52<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.7 Strategie 3: Technologietransfer<br />

Grundlagen<br />

Mit den bisher beschriebenen Strategien „Forschung und Entwicklung“ und „Kooperation im Cluster“ wurden die<br />

strukturellen Voraussetzungen für Innovationsimpulse bei den Eckpunkten des Technologietransfers, zuerst bei den<br />

Technologieanbietern, dann bei den Technologieanwendern, angesprochen. Die dritte Strategie bezieht sich auf den<br />

eigentlichen Prozeß des Technologietransfers mit den Aspekten der Verbreitung neuer Technologien in Form von neuen<br />

Produkten oder Produktionsverfahren (Diffusion) und der Aufnahme und Anwendung neuer Technologien in<br />

bestehenden Organisations- und Produktionsstrukturen von Unternehmen (Absorption).<br />

Die rasche Diffusion neuer Technologien und ihre effektive Absorption durch die Unternehmen sind entscheidende<br />

Voraussetzungen für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit regionaler Wirtschafts-<br />

systeme. Es gilt daher, den Technologietransferprozeß durch gezielte Maßnahmen zu erleichtern und zu beschleunigen.<br />

Besondere Unterstützung verdienen dabei Unternehmen, in der Regel KMU, die erstmals eine Kooperation mit einer<br />

universitären oder außeruniversitären F&E-Einrichtung eingehen oder einen Förderantrag im Rahmen europäischer oder<br />

nationaler Förderprogramme vorbereiten. Mit einer speziellen Form der Direktförderung soll der Einstieg in den<br />

Technologietransferprozeß für möglichst viele Unternehmen attraktiv gemacht werden.<br />

Dieser Prozeß wird oft durch Informations- und Qualifikationsmängel gebremst, wodurch die angestrebten<br />

Verbesserungen bei der Qualität der produzierten Güter und Leistungen sowie die erwarteten Produktivitätssteigerungen<br />

sich verzögern oder ausbleiben. Die angeführten Mängel zeigen sich insbesondere bei KMU, denen es schwer fällt, das<br />

Angebot, die Einsetzbarkeit und die Nutzeffekte neuer Technologien zu überblicken und ihre Unternehmensstrukturen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 53<br />

Linz, Juni 1998


entsprechend anzupassen. Die Vielfalt bestehender Institutionen und Maßnahmen zur Förderung des Technologie- und<br />

Wissenstransfers kann diesen Überblick sogar erschweren.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 54<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.7 Strategie 3: Technologietransfer<br />

Für ein stark exportorientiertes Bundesland ist auch der internationale Technologie- und Wissenstransfer von großer<br />

Bedeutung. Neben der seit dem Beitritt zur EU wesentlich erleichterten und daher stark gestiegenen Beteiligung an<br />

europäischen Forschungsprojekten betrifft dies auch die Teilnahme von Wissenschaftlern und Studenten an<br />

Mobilitätsprogrammen. Dabei steht üblicherweise die Entsendung von Österreichern ins Ausland im Mittelpunkt des<br />

Interesses. In Ergänzung dazu öffnet die Tätigkeit ausländischer Wissenschaftler, Doktorats-Studenten und Post-Doc-<br />

Kandidaten in zukunftsorientierten Technologiefeldern in Österreich den heimischen Unternehmen zusätzliches<br />

Innovationspotential und in der Folge - nach der Rückkehr in die Heimatländer - wirtschaftliche Verbindungen, die später<br />

für die Präsenz österreichischer Innovationen im betreffenden Land genutzt werden können.<br />

Zur Stärkung des Technologietransfers tragen auch<br />

• das Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> und<br />

• der Ausbau der Technologie- und Gründerzentren<br />

bei. Neben den zugrundeliegenden energiepolitischen bzw. regionalpolitischen Zielen beinhalten beide Aktionen Elemente<br />

der KMU-Förderung und der Jungunternehmerförderung und verknüpfen damit auch beschäftigungspolitische Ziele.<br />

Zuletzt ist noch auf ein seit Jahren diskutiertes Defizit in den oö. Technologietransferstrukturen hinzuweisen: Es bestehen im<br />

außeruniversitären F&E-Sektor eine Reihe von Einrichtungen, wie das Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen des<br />

ÖFZS, die RISC Software GmbH in Hagenberg und die Profactor GmbH in Steyr, die jeweils in ihrem Bereich den<br />

Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der für die industrieorientierte Auftragsforschung geeigneten<br />

Rechtsform der GmbH abwickeln. Eine landeseigene, landesweit agierende Forschungs- und Transfergesellschaft<br />

existiert aber nicht.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 55<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.7 Strategie 3: Technologietransfer<br />

Die vor Jahren eingeleiteten Bemühungen, in Analogie zur JOANNEUM RESEARCH in der Steiermark oder zur Steinbeis-<br />

Stiftung in Baden-Württemberg eine solche Gesellschaft in <strong>OÖ</strong> als gemeinnützige GmbH einzurichten, um den Wissens-<br />

und Technologietransfer zwischen Universität, Hochschulen und Unternehmen auf ein tragfähiges rechtliches,<br />

organisatorisches und finanzielles Fundament zu stellen und damit zu verbreitern, sollten nun wieder aufgenommen werden.<br />

Mit einer flexibel anwendbaren Grundstruktur soll dabei der bestehenden Vielfalt von F&E-Einrichtungen in <strong>OÖ</strong> Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Die Einrichtung einer landeseigenen Forschungs- und Transfergesellschaft stellt auch - wie die Erfahrungen zeigen - eine<br />

Aufwertung von F&E im öffentlichen Bewußtsein dar. Sie erleichtert nicht nur die Auftragsforschung und den<br />

Technologietransfer für die Universitäts- und Hochschul-Angehörigen in jenen Bereichen, wo die Teilrechtsfähigkeit gemäß<br />

UOG diesen unzumutbare Haftungsverpflichtungen auferlegt, sie führt auch zur Entwicklung einer auf Interdisziplinarität<br />

ausgerichteten Qualitätsmarke für oö. F&E-Aktivitäten, die in der Akquisition und Vermarktung von entscheidender<br />

Bedeutung sein kann.<br />

Für einen wirksamen Technologietransfer erscheinen damit folgende Zielsetzungen vorrangig:<br />

• Erleichterung von Innovations-, Kooperations- und Absorptionsprozessen, insbesondere bei KMU<br />

• Teilnahme am internationalen Technologie- und Wissenstransfer<br />

• Ausbau der Technologietransfer-Einrichtungen (Technologie- und Gründerzentren, außeruniversitärer F&E-<br />

Sektor)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 56<br />

Linz, Juni 1998


Mit Maßnahmen, die sich an diesen Zielen orientieren, soll die Verbreitung und Anwendung neuer Technologien<br />

soweit erleichtert und beschleunigt werden, daß sich die oö. Unternehmen am globalen Innovationswettbewerb mit<br />

Erfolg beteiligen können.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 57<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.7 Strategie 3: Technologietransfer<br />

Analyse<br />

• Das bestehende Technologietransfer-System ist unübersichtlich und spricht KMU nicht ausreichend an.<br />

• Die Aufnahmebereitschaft für neue Technologien ist infolge von Qualifikationsmängeln bei KMU zu gering.<br />

• Die Tätigkeit ausländischer Wissenschaftler und Studenten in Österreich wird zumeist gegenüber der Entsendung<br />

von Österreichern ins Ausland vernachlässigt, wodurch wertvolle Ressourcen und Einflußmöglichkeiten ungenützt<br />

bleiben.<br />

• Die Verbreitungsgeschwindigkeit neuer Technologien konnte durch den Ausbau des „Technologienetzwerkes<br />

<strong>OÖ</strong>“ gesteigert werden, ist aber aufgrund von Kapazitätsengpässen im Technologiezentrums-Management noch<br />

immer relativ gering.<br />

• In der regionalen Verteilung der Technologie- und Gründerzentren sind Lücken erkennbar. Umgekehrt können bei<br />

einem zu raschen Ausbau und mangelhafter Vorbereitung Fehlschläge nicht ausgeschlossen werden.<br />

• Die Teilrechtsfähigkeit der Universitätsinstitute ist ein wichtiges, aber kein ausreichendes Instrument für den<br />

Technologie- und Wissenstransfer in Industrie und Gewerbe, insbesondere wo Haftungs- und<br />

Gewährleistungsverpflichtungen nicht mehr abgedeckt werden können.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 58<br />

Linz, Juni 1998


• Der außeruniversitäre F&E-Sektor wird von der Initiative von Einzelpersönlichkeiten getragen. Eine<br />

zugrundeliegende Organisations- und Finanzierungsstruktur fehlt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 59<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.7 Strategie 3: Technologietransfer<br />

Maßnahmen *)<br />

(14) Projektförderungen für erstmalige Forschungskooperationen und -anträge<br />

(15) Innovationsassistenten/-berater für KMU<br />

(16) Stipendienprogramme für ausländische Wissenschaftler und Studenten<br />

(17) Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> Oberösterreich<br />

(18) Ausbau der Technologie- und Gründerzentren<br />

(19) Upper Austrian Research (<strong>OÖ</strong> Forschungs- und Transfergesellschaft)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 60<br />

Linz, Juni 1998


*) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.1.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 61<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Technologie 4.1.8 Detailbeschreibungen der geplanten Maßnahmen<br />

(1) Software Competence Center Hagenberg<br />

(2) Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen (LKR)<br />

(3) Werkstoff-Kompetenzzentrum Linz<br />

(4) Technikum für metallurgische Verfahrensentwicklung<br />

(5) Kompetenzzentrum für Chemie und Umwelt<br />

(6) Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation<br />

(7) Kompetenzzentrum für Industriemathematik<br />

(8) Technology, Design & New Media Clearinghouse<br />

(9) F&E-Schwerpunkt Medizin- und Integrationstechnik<br />

(10) Zentrum für Logistik<br />

(11) Pilotschirmprojekte für ausgewählte Cluster<br />

(12) Weiche Clusterförderungen<br />

(13) KFZ-Kompetenzzentren Linz und Steyr<br />

(14) Projektförderungen für erstmalige Forschungskooperationen und -anträge<br />

(15) Innovationsassistenten/-berater für KMU<br />

(16) Stipendienprogramme für ausländische Wissenschaftler und Studenten<br />

(17) Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> Oberösterreich<br />

(18) Ausbau der Technologie- und Gründerzentren<br />

(19) Upper Austrian Research (<strong>OÖ</strong> Forschungs- und Transfergesellschaft)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 62<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 63<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Software Competence Center Hagenberg<br />

/1<br />

Träger/Entwickler: RISC (Research Institute for Symbolic Computation), Hagenberg<br />

Ziel: Verstärkung der kooperativen Forschung und des Technologietransfers zwischen den im Softwarepark Hagenberg eingerichteten<br />

Instituten der Universität Linz (RISC, FAW, FLLL), weiteren Instituten der Universität Linz und den Hagenberger Fachhochschul-<br />

Studiengängen (Software Engineering, Medientechnik und -design) einerseits und Industrie, Wirtschaft und Tourismus in<br />

Oberösterreich andererseits<br />

Inhalt:<br />

Auf Initiative und unter Leitung des in Hagenberg angesiedelten Forschungsinstituts RISC ist in den letzten Jahren der „Softwarepark<br />

Hagenberg“ entstanden, welcher im Augenblick bereits drei Universitätsinstitute (RISC - Research Institute for Symbolic Computation,<br />

FAW - Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, FLLL - Fuzzy Logic Laboratorium Linz), zwei<br />

Fachhochschul-Studiengänge (Software Engineering, Medientechnik und -design) und 25 Softwarefirmen umfaßt. Der Softwarepark<br />

Hagenberg bildet inzwischen ein Kompetenzzentrum mit regionaler und nationaler Bedeutung in Bezug auf den Wissenstransfer und die<br />

Softwareentwicklung und internationaler Bedeutung in Bezug auf die angewandte und Grundlagenforschung.<br />

Auf der Basis dieser Plattform soll unter Einbeziehung weiterer Universitätsinstitute (insbesondere Arbeitsgruppe „Software<br />

Engineering“ des Instituts für Wirtschaftsinformatik und Institut für Industriemathematik) und weiterer Firmen aus dem In- und Ausland<br />

ein Kompetenzzentrum im Rahmen des Technologiepolitischen Konzepts der Bundesregierung, das „Software Competence Center<br />

Hagenberg“ eingerichtet werden. Mit diesem Kompetenzzentrum gemäß dem „Kplus-Konzept“ des BMWV soll in einem breiten<br />

Spektrum von industriellen Softwareanwendungen die vorhandene Kompetenz signifikant erweitert werden, was vor allem auch zu einer<br />

Welle weiterer Firmenansiedlungen und Firmengründungen im Softwarepark Hagenberg und in Oberösterreich führen soll.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 64<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Leichtmetall-Kompetenzzentrum Ranshofen (LKR) /2<br />

Träger/Entwickler: Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf (ÖFZS)<br />

Ziel: • Ausweitung der F&E-Kapazitäten für die Entwicklung neuer Werkstoffe und ihrer Produktionstechniken und Verstärkung des<br />

Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Leichtmetallhersteller und -weiterverarbeiter und Schaffung neuer hochwertiger Arbeitsplätze,<br />

vor allem in KMU<br />

• Ökologische Vorteile durch Leichtbau<br />

Inhalt:<br />

Das LKR ging 1994 aus der strategischen F&E-Abteilung der AMAG hervor und ist seither dem ÖFZS angegliedert. Als anwendungsorientierter<br />

F&E-Partner unterstützt das LKR Großunternehmen und KMU in der Entwicklung von Produkten und Produktionstechnologien. Das LKR arbeitet<br />

intensiv mit Universitäten (insbesondere TU Wien) zusammen und erwirtschaftet 50% seiner Erlöse im Ausland, u.a. im Rahmen von europäischen<br />

Forschungsprogrammen. Besonders vorteilhaft ist die Zusammenarbeit mit den Aluminium-Verarbeitern am Standort Ranshofen, der Zugang zu<br />

den Produktionsanlagen und zum entsprechenden Expertenwissen.<br />

Im Zuge des Ausbaues der österreichischen Kompetenzzentren für Hochleistungswerkstoffe sollen im LKR weitere Personalkapazitäten und<br />

Versuchseinrichtungen für anwendungsorientierte F&E-<strong>Programm</strong>e auf den Gebieten<br />

- Squeeze Casting<br />

- Metallmatrix-Verbundwerkstoffe<br />

- Schaumaluminium für den Leichtbau und<br />

- neue Anwendungen für Leichtmetalle (Aluminium, Magnesium)<br />

- Modellierung und Simulation<br />

- Recycling<br />

- Energiebilanzen<br />

- Kostenvergleiche<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 65<br />

Linz, Juni 1998


geschaffen werden. Diese personellen Kapazitäten und anlagentechnischen Einrichtungen bilden die Voraussetzungen für Produktentwicklungen<br />

und -verfahren in Zusammenarbeit mit der Industrie, die in der Folge Grundlage für entsprechende Anlageninvestitionen und<br />

Produktionsausweitungen bei den Kooperationspartnern sein werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> Ziel ist die Erschließung von Marktanteilen durch die Leichtmetallindustrie in den Sparten Bauwesen, Fahrzeug-/Flugzeugbau,<br />

Sportgeräte, Spezialmaschinenbau etc. Das Vorhaben bezweckt auch eine signifikante Ausweitung des F&E-Potentials in Ranshofen zur Sicherung<br />

des Industriestandortes und der Wettbewerbsfähigkeit des Aluminiumsegments im Stahl-, Aluminium-, Metallprodukte-Cluster. Für den Ausbau<br />

des LKR wurde ein Antrag in der Pilotphase des „Kplus-Konzeptes“ des BMWV gestellt.<br />

Bezeichnung: Werkstoff-Kompetenzzentrum Linz /3<br />

Träger/Entwickler: VOEST-ALPINE STAHL LINZ (VASL) im Rahmen des Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ),<br />

Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf (ÖFZS)<br />

Ziel: Verstärkung der kooperativen Forschung und des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf den Gebieten Werkstoff-<br />

entwicklung und -charakterisierung<br />

Inhalt:<br />

Das Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ) als Vereinigung der metallurgischen und metallurgienahen Industrie hat sich zur Aufgabe gesetzt,<br />

Kompetenzzentren für technologische Entwicklungen zu gründen, um durch derartige Spitzenleistungen die Marktposition, insbesondere auch im<br />

Ausland, auszubauen. Im Werkstoff-Kompetenzzentrum des MFÖ sind die Aktivitäten auf dem Gebiet der anwendungsorientierten<br />

Werkstoffentwicklung der Mitgliedsfirmen VASL, VASD, Böhler-Uddeholm, AMAG, MIBA, TIAG und Veitsch-Radex vertreten, wobei eine enge<br />

Vernetzung mit den universitären und außeruniversitären Werkstoff-Zentren angestrebt wird. Hauptpartner auf dem Gebiet der<br />

anwendungsorientierten Grundlagenforschung ist das Werkstoff-Kompetenzzentrum Leoben, in welchem auch die Werkstoffkompetenz der TU<br />

Graz integriert ist.<br />

Daneben beabsichtigt das ÖFZS, im Zuge der geplanten Standortgründung in Linz hier seine Expertise auf den Gebieten Werkstoffentwicklung,<br />

Werkstoffberatung und Fügetechnologien der Werkstoffverbunde und die einschlägige Auftragstätigkeit für die Wirtschaft auszubauen. In der<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 66<br />

Linz, Juni 1998


Startphase ist eine Verlagerung der Themen Fügetechnologien und zugehörige Charakterisierungstechniken mit der vorhandenen Personal- und<br />

Geräteausstattung von Seibersdorf nach Linz geplant; in der Folge werden die Themen Oberflächencharakterisierung und Interfaceanalyse durch<br />

geeignete Investitionen und Personalaufnahmen am neuen Standort ergänzt. In diese Zusammenarbeit wird auch die Universität Linz mit neuen<br />

Aktivitäten in den Bereichen Physik und Chemie eingebunden. Dazu zählen auch verstärkt Anwendungen der Mikrotechnologien.<br />

Durch die Zusammenarbeit der genannten Firmen und Forschungsinstitute entstehen starke Impulse zwischen Forschung, Entwicklung und<br />

Anwendung, die sowohl der Großindustrie als auch KMU zugute kommen werden.<br />

Die geplante Kompetenz wird in den wichtigsten Industriebereichen (Cluster) benötigt, wobei Technologien behandelt werden, die in naher Zukunft<br />

auch in der KFZ-Produktion und in der Mikroelektronik eine wichtige Rolle spielen werden. Mit dieser Schwerpunktsetzung entstehen direkte<br />

Verflechtungen zu den KFZ-Kompetenzzentren und zum Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation.<br />

Bezeichnung: Technikum für metallurgische Verfahrensentwicklung /4<br />

Träger/Entwickler: VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau (VAI) im Rahmen des Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ)<br />

Ziel: Verstärkung der kooperativen Forschung und des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf dem Gebiet der<br />

metallurgischen Verfahrens- und Anlagentechnik<br />

Inhalt:<br />

Das Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ) als Vereinigung der metallurgischen und metallurgienahen Industrie hat sich zur Aufgabe gesetzt,<br />

Kompetenzzentren für technologische Entwicklungen zu gründen, um durch derartige Spitzenleistungen die Marktposition, insbesondere auch im<br />

Ausland, auszubauen. Die damit verbundenen Aufwendungen erzielen durch den hohen Exportanteil und Beschäftigungseffekt in Österreich eine<br />

starke volkswirtschaftliche Multiplikatorwirkung. Eines der geplanten Kompetenzzentren ist als Technikum für metallurgische<br />

Verfahrensentwicklung im VOEST-ALPINE Werksgelände in Linz konzipiert. Betreiber ist VAI oder eine Trägerorganisation, an der sich MFÖ-<br />

Partnerunternehmen im Verhältnis ihres Interesses beteiligen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 67<br />

Linz, Juni 1998


Im Technikum werden Ergebnisse der industriellen Grundlagenforschung (Prozeß- und Anlagenparameter) ausgetestet. Arbeitsschwerpunkte sind:<br />

- Weiterentwicklung und Optimierung des Verhaltens von stückigen Einsätzen im Reduktionsschacht<br />

- Weiterentwicklung und Optimierung des Verhaltens von feinkörnigen Einsätzen in Wirbelschichten für Reduktionsprozesse<br />

- Verhalten von Stoffsystemen in einem kombinierten Schmelz-, Frisch- und Feinungsaggregat für die Stahlerzeugung<br />

Die Arbeiten im Technikum zielen auf die verfahrenstechnische Entwicklung bzw. Optimierung der Direktreduktion von Eisenerzen für den<br />

COREX-, FINEX- und FINMET-Prozeß sowie die Entwicklung der Verfahrens- und Anlagentechnik für ein kontinuierliches<br />

Stahlerzeugungsverfahren der VAI.<br />

Kooperationspartner beim Betrieb des Technikums sind Partnerunternehmen des MFÖ (VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau, VOEST-ALPINE<br />

STAHL, Böhler-Uddeholm, Veitsch-Radex), die Montanuniversität Leoben, die Universität Linz und die Technischen Universitäten in Wien und<br />

Graz im Rahmen von Christian-Doppler-Laboratorien oder Forschungsaufträgen sowie Zulieferunternehmen (auch KMU) aus Österreich,<br />

insbesondere auch aus Oberösterreich.<br />

An Investitionskosten werden Aufwendungen für die Adaptierung eines bestehenden oder Errichtung eines neuen Technikumgebäudes<br />

einschließlich der erforderlichen Medienanschlüsse für den Technikumbetrieb und die Überstellung und Neuanordnung bestehender<br />

Technikumanlagen anfallen. Dazu kommt die Errichtung neuer Technikumanlagen entsprechend den <strong>Programm</strong>erfordernissen.<br />

Bezeichnung: Kompetenzzentrum für Chemie und Umwelt /5<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> gemeinsam mit Instituten des Fachbereiches Chemie der Universität Linz (Institut für Chemie, Institut für Chemische Technologie<br />

Anorganischer Stoffe, Institut für Chemische Technologie Organischer Stoffe, Institut für Verfahrenstechnik) und einschlägigen<br />

Unternehmen<br />

Ziel: • Verstärkung der kooperativen Forschung und des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• Erforschung und Entwicklung neuer Wege zur Herstellung bzw. Verbesserung von Produkten und Verfahren in den Bereichen Chemie-, Pharma-,<br />

Lebensmittel-, Zellstoff- und Papierindustrie, Biotechnologie, Kunststoffindustrie und Umwelttechnik<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 68<br />

Linz, Juni 1998


Inhalt:<br />

Die Chemische Industrie hat auch künftig große Bedeutung für den Wirtschaftsraum Oberösterreich. Langfristig ist die Sicherung der Arbeitsplätze in diesem<br />

Bereich aber nur dann möglich, wenn die Aktivitäten auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung ausgeweitet werden und die universitäre Forschung stärker<br />

eingebunden wird.<br />

Im Rahmen des Kompetenzzentrums können von den Chemieinstituten der Universität Linz folgende Leistungen angeboten werden:<br />

• Entwicklung neuer Analyseverfahren für die industrielle Qualitätskontrolle<br />

• Organische Spurenanalytik und Strukturauflösung von Verbindungen<br />

• Charakterisierung von Abbauprodukten pharmazeutischer Werkstoffe, Pulver- und Materialcharakterisierung<br />

• Entwicklung neuer Produkte und Verfahren<br />

• Entwicklung großflächiger Plastiksolarzellen, Solartechnik<br />

• Entwicklung von Viskosemeßgeräten zur Untersuchung des Einflusses von Temperatur, Druck und Scherung<br />

• Beschreibung der Strukturentwicklung, des molekularen Aufbaus und Fließverhaltens von Polymeren und makromolekularen Naturstoffen<br />

• Entwicklung von Hochleistungskeramiken und Hochtemperatursupraleitern<br />

• Technische Elektrochemie, Lösungsmitteleinflüsse, Rekationen in überkritischen Lösungsmitteln<br />

• Neue Verfahren für die Zellstoffgewinnung<br />

• Flammfeste Ausrüstung von Kunststoffen<br />

• Membrantrenntechnik, Abwasser- und Abluftreinigung<br />

Die bedarfsorientierte Festlegung der F&E-Schwerpunkte, die Auswahl der beteiligten Unternehmen, die Ausarbeitung des rechtlichen und organisatorischen<br />

Rahmens und der wirtschaftlichen Kenngrößen des Kompetenzzentrums wurden eingeleitet. Die Planung von Umsetzungsaktivitäten einschließlich der<br />

Ausarbeitung von Förderungsanträgen wird nach Vorliegen entsprechender Zwischenergebnisse erfolgen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau institutionalisierter<br />

Kooperationsstrukturen, bei denen aus dem Zusammenwirken von Grundlagen- und anwendungsorientierter F&E neue Impulse für die Industrie entstehen.<br />

Bezeichnung: Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation /6<br />

Träger/Entwickler: VOEST-ALPINE STAHL LINZ (VASL), VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau (VAI), AMAG sowie weitere Partner des Metallurgie-Forum<br />

Österreich (MFÖ) in Zusammenarbeit mit <strong>TMG</strong><br />

Ziel: Verstärkung der kooperativen Forschung und des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf dem Gebiet der Mechatronik und Automation<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 69<br />

Linz, Juni 1998


Inhalt:<br />

Die Mechatronik und Automation nimmt eine Schlüsselfunktion in der Entwicklung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> ein. Die Zusammenarbeit oö. Unternehmen<br />

inkl. KMU als Anbieter und Anwender von Mechatronik- und Automationsleistungen mit der Universität Linz, den Christian-Doppler-Laboratorien, dem Fachhochschulsektor<br />

und außeruniversitären F&E-Einrichtungen soll daher auf mehreren Schienen – aufeinander abgestimmt – ausgeweitet werden.<br />

Das Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ) als Vereinigung der metallurgischen und metallurgienahen Industrie hat sich zur Aufgabe gesetzt, Kompetenzzentren für<br />

technologische Entwicklungen zu gründen, um durch technologische Spitzenleistungen die Marktposition auszubauen. Das geplante Kompetenzzentrum für Mechatronik und<br />

Automation vereinigt die einschlägigen Kompetenzen der Industrie, der Universität Linz und des – im Ausbau befindlichen – Mechatronik-Clusters der Christian-Doppler-<br />

Forschungsgesellschaft. Als Leitgesellschaft des Mechatronik-Clusters wird durch Bündelung der Mechatronik-Aktivitäten von VASL, VAI, AMAG und weiteren MFÖ-<br />

Unternehmen die VOEST-ALPINE Mechatronics GmbH gegründet. Diese wird ihre technischen Einrichtungen am VOEST-ALPINE-Werksgelände ausbauen. Dazu gehören<br />

entsprechende geräte- und computertechnische Ausstattungen und die für Entwicklung, Vormontage und Erprobung industrieller Anlagen (Simulation, in-line Meßtechnik,<br />

Prüfrobotik, Automationssysteme) benötigten Arbeitsbereiche („staging center“). Das so entstehende industrielle Kompetenzzentrum wird beim BMwA einen Antrag gemäß<br />

dem Kind-Konzept stellen. Die VOEST-ALPINE Mechatronics wird – verstärkt durch eine Beteiligung der <strong>TMG</strong> – auch eine KMU-Sparte einrichten und sieht sich als<br />

Problemlöser, welcher die dem jeweiligen Bedarf entsprechenden Expertisen organisiert.<br />

Ergänzend dazu soll in der geplanten Upper Austrian Research (siehe Maßnahme 19) mit industriellen Partnern auch aus anderen Branchen ein Kompetenzzentrum nach dem<br />

Kplus-Konzept des BMWV mit den Funktionen Vorfeldforschung, Prototypenentwicklung, Pilotprojekte und Technologieberatung eingerichtet und dem wirtschaftlichen Bedarf<br />

entsprechend ausgebaut werden; Zielsetzung dieser gemeinnützig geführten Einrichtung ist insbesondere der Wissens- und Technologietransfer vom Mechatronik-Schwerpunkt<br />

der Universität Linz in die Wirtschaft auf möglichst breiter Basis, einschließlich des zur Verbreiterung der personellen Kompetenz beitragenden Technologietransfers über<br />

Köpfe, mit besonderer Ausrichtung auf die Bedürfnisse der KMU, sowie die Stimulierung von Unternehmensgründungen. Daneben plant das Österreichische<br />

Forschungszentrum Seibersdorf (ÖFZS) die Auslagerung von Aktivitäten auf dem Gebiet der Bildverarbeitung nach Linz, um den KMU-Markt in <strong>OÖ</strong> besser bedienen zu<br />

können.<br />

Im Sinne einer abgestimmten Investitionspolitik wird die VOEST-ALPINE Mechatronics ihre technischen Einrichtungen auf entgeltlicher Basis wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen zur Mitbenutzung anbieten, wie z.B.: - Mechatronik-Instituten der Universität Linz (einige davon sind seit Jahren im VOEST-ALPINE-Werksgelände angesiedelt)<br />

- Mechatronik Christian-Doppler-Laboratorien<br />

- dem Fachhochschul-Studiengang „Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik“ in Wels<br />

- Mechatronik-Arbeitsgruppen der Upper Austrian Research (in Planung, ohne eigene vergleichbare Einrichtungen)<br />

Durch diese Zusammenarbeit entstehen besondere Impulse zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung, die sowohl der Großindustrie als<br />

auch KMU zugute kommen. Die Grundsätze der Zusammenarbeit (Ressourcennutzung, Durchführung kooperativer F&E-Projekte, gemeinsame Aus- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen) sowie die Marktbearbeitung werden zwischen den Beteiligten vertraglich geregelt. Die vereinigte Kompetenz wird in allen wichtigen<br />

Industriesparten (Cluster) benötigt.<br />

Bezeichnung: Kompetenzzentrum für Industriemathematik /7<br />

Träger/Entwickler: Institut für Industriemathematik der Universität Linz, Institut für Ökonomie, Operations Research und Systemtheorie der<br />

Technischen Universität Wien, Verein zur Förderung des Technologietransfers auf dem Gebiet der Industrie- und<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 70<br />

Linz, Juni 1998


Wirtschaftsmathematik sowie MathConsult GmbH<br />

Ziel: Verbesserung des Technologietransfers auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung und Optimierung, der Computersimulation<br />

industrieller<br />

Prozesse und der Angewandten Statistik<br />

Inhalt:<br />

Mathematische Modellierung führt durch den teilweisen Ersatz von Experimenten durch Computersimulation zu einer Verkürzung von Entwicklungszeiten, zu<br />

einer Kostenreduktion und insbesondere zur Möglichkeit der Optimierung von Prozessen und Systemen in der Phase der Auslegung. Das Institut für<br />

Industriemathematik der Universität Linz hat sich in den letzten Jahren zu einem international beachteten Kompetenzzentrum auf diesem Gebiet entwickelt und<br />

zahlreiche Kooperationen mit Industrie und mittelständischen Unternehmen insbesondere in <strong>OÖ</strong>, aber auch mit AVL Graz und ausländischen Unternehmen<br />

durchgeführt, teils über das am Institut angesiedelte CD-Labor für Mathematische Modellierung und Numerische Simulation, das plangemäß mit Juni 1999<br />

auslaufen wird. Das Institut ist eng in das internationale Forschungs- und Ausbildungsnetzwerk des European Consortium for Mathematics in Industry<br />

eingebunden. Die Möglichkeiten des Technologietransfers wurden durch die Gründung der MathConsult GmbH, die von Bund, Land <strong>OÖ</strong> und Stadt Linz<br />

gefördert wird, verstärkt. Die fachliche Ausweitung erfahren diese Aktivitäten auf dem Gebiet der Angewandten Statistik durch die Zusammenarbeit mit dem<br />

Institut für Ökonometrie, Operations Research und Systemtheorie der TU Wien bei Anwendungen wie Prozeßsteuerung, Prognose und Monitoring im Rahmen<br />

der betrieblichen Logistik, im Umweltbereich (Environmetrics) und im Qualitätsmanagement.<br />

Das Kompetenzzentrum soll entsprechend die beiden Schwerpunkte Numerische Simulation und Angewandte Statistik vereinen; es soll die Ergebnisse der<br />

Grundlagenforschung des Instituts für Industriemathematik, des Instituts für Ökonometrie, Operations Research und Systemtheorie und weiterer Institute der<br />

Universität Linz und der TU Wien in objektorientierte Softwareprototypen für Problemklassen (etwa für Optimierungsprobleme in bestimmten<br />

Anwendungsfeldern, optimale Designprobleme und inverse Probleme) umsetzen, die dann in konkreten Entwicklungsprojekten für einzelne Firmen als<br />

Ausgangsbasis verwendbar sind, und so diese Projekte kostengünstiger und damit auch für KMU realisierbar machen.<br />

Das Kompetenzzentrum soll in räumlicher Nähe zur Universität Linz eingerichtet und primär auf Anwendungen in der oö. Industrie und mittelständischen<br />

Wirtschaft ausgerichtet werden. Als Beispiel für den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird es auch im Bericht der<br />

Technologiebeauftragten der Bundesregierung „Forschung und Wettbewerb“ ausdrücklich genannt.<br />

Die Rolle der mathematischen Modellierung und der Angewandten Statistik als Querschnittkompetenz sollte auch für andere Kompetenzzentren nutzbringend<br />

einsetzbar sein, u.a. für die Werkstoff-Kompetenzzentren und die KFZ-Kompetenzzentren, wie bestehende Kooperationen mit VASL, VAI und AVL zeigen.<br />

Eine Verbindung ist auch zum Software Competence Center Hagenberg (Maßnahme 1) geplant.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 71<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Technology, Design & New Media Clearinghouse /8<br />

Träger/Entwickler: Forschungsinstitut ARCHIMEDIA und Meisterklasse Industrial Design, beides Einrichtungen der Hochschule für künstlerische<br />

und industrielle Gestaltung in Linz, gemeinsam mit dem Ars Electronica Center (AEC)<br />

Ziel: Verstärkung des Design-Bewußtseins und der Design-Kompetenz in Industrie und Gewerbe und im Dienstleistungssektor<br />

Inhalt:<br />

Design wird neben dem technischen Niveau und den ökonomischen Faktoren zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei der Entwicklung von<br />

Produkten und der Darstellung von Information. Ein Design-Bewußtsein, das neue Impulse für die Produkt- und Informationsgestaltung setzt und<br />

technische Innovation erlebbar macht, wird damit zum Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz vereinigt in ihren Ausbildungsschwerpunkten „Industrial Design“ und „Media<br />

Design“ sowohl gestalterische als auch wirtschaftliche, technologische und gesellschaftswissenschaftliche Kompetenz, die sie in einem aktiven<br />

Technologie- und Wissenstransfer zur Weiterentwicklung von Design-Anwendungen und -Methoden in der Praxis und zur Festigung einer Design-<br />

Gesinnung in der Symbiose künstlerischer und technologischer Expertise einbringen kann. Das Ars Electronica Center (AEC) beabsichtigt die<br />

Ausweitung seiner wirtschaftsorientierten Aktivitäten mit dem Aufbau eines Virtual Reality Center (VRC), das im Rahmen einer internationalen<br />

Zusammenarbeit die Entwicklung von VR-Software und die Durchführung von Pilotprojekten für industrielle Anwender übernimmt. In Ergänzung<br />

zu diesen Aktivitäten wird ein „Clearinghouse“ eingerichtet, welches als offenes Kooperations- und Kommunikationsforum die an funktionalem<br />

und ästhetischem Design Interessierten (Designer und ihre Klienten, Lehrende und Studierende, Design- und Wirtschaftsverbände) in ihrem Wirken<br />

unterstützt und gleichzeitig das sozio-kulturelle Umfeld von Technologie, Design und neuen Medien aufbereitet. In die Zusammenarbeit werden<br />

auch der FH-Studiengang „Medientechnik und -design“ und die anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im Softwarepark Hagenberg sowie die<br />

WIFI-Betriebsberatung und das BFI/BBRZ mit ihren Design-Schwerpunkten und andere eingebunden.<br />

Das „Technology, Design & New Media Clearinghouse“ wird folgende Funktionen umfassen:<br />

- Design- und Technologieberatung und einschlägige Weiterbildung<br />

- Design-Informationssystem (als online-Dienst)<br />

- Design-Technologie-Forum und andere regelmäßige internationale Veranstaltungen<br />

- Vergabe eines oö. Designpreises<br />

- Innovative Pilotprojekte (als Vorlauf zur Produktentwicklung)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 72<br />

Linz, Juni 1998


Das „Clearinghouse“ wird sich in zunehmendem Grad aus Drittmitteln finanzieren. Die Strategieberatung und Erfolgskontrolle wird von einem<br />

Beirat (Steering Committee) wahrgenommen, in dem die Kunsthochschule vertreten ist. Eine enge Abstimmung wird mit dem Postgraduate-<br />

Studium und Weiterbildungsangebot für „Design.Communication.Engineering“ (siehe Kap. 4.2) erfolgen.<br />

Bezeichnung: F&E-Schwerpunkt Medizin- und Integrationstechnik /9<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf (ÖFZS)<br />

Ziel: • Verbesserung der Situation behinderter Personen in Österreich<br />

• Erhöhung der Effizienz von Diagnose und Therapie<br />

• Entwicklung von Produkten für einen wachsenden Markt und Stimulierung von einschlägigen Unternehmen, insbesondere KMU<br />

Inhalt:<br />

<strong>OÖ</strong> besitzt eine Reihe von renommierten Einrichtungen zur Bildung und Rehabilitation von Behinderten, die durchwegs mit modernsten<br />

technischen Hilfsmitteln ausgestattet sind, wie z.B.:<br />

- Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum Linz (BBRZ)<br />

- Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen<br />

- Institut Hartheim<br />

- Zentrum Spattstraße in Linz<br />

- Institut und Landeslehranstalt für Hör- und Sehbildung, Linz<br />

Darüber hinaus widmen sich Therapeuten und Ärzte an oö. Krankenhäusern und Wissenschaftler der Universität Linz, insbesondere im Informatik-<br />

Bereich, dem Thema „Integrationstechnik“.<br />

Im Hinblick auf die soziale Dimension verbunden mit der wirtschaftlichen Bedeutung der intelligenten technischen Hilfen für Behinderte soll das<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 73<br />

Linz, Juni 1998


auf diesem Gebiet vorhandene F&E-Potential zum Vorteil der Behinderten, aber auch als Impuls zur Entwicklung von Produkten (technischen<br />

Hilfsmitteln) in Zusammenarbeit mit Herstellungs- und Vertriebspartnern ausgeweitet werden. Eine Einbeziehung weiterer medizintechnischer<br />

Fachgebiete ist später geplant.<br />

Der Aufbau einer Arbeitsgruppe für Integrationstechnik in Linz erfolgt durch das ÖFZS, das eine korrespondierende Installation (Schwerpunkt:<br />

Alltagshilfen) in Wr. Neustadt plant. Ein Startprojekt mit dem Schwerpunkt in der Diagnose und Therapie von Teilleistungsschwächen, der<br />

Neurorehabilitation und der Entwicklung von Lernhilfen wird gemeinsam mit dem Evangelischen Diakoniewerk Gallneukirchen durchgeführt. Es<br />

leitet den schrittweisen Kapazitäts- und Kompetenzaufbau am Standort Linz ein. Ein Arbeitsschwerpunkt wird in der Anwendung der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie liegen.<br />

Bezeichnung: Zentrum für Logistik /10<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> und Verein zur Förderung der Logistik in <strong>OÖ</strong> in Kooperation mit Institut für Logistik GmbH, Linz<br />

Ziel: • Schaffung von Wettbewerbsvorteilen für die Region durch Technologie- und Wissenstransfer an Logistikanwender, Logistikdienstleister und<br />

Güterverkehrszentren<br />

• Festigung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> mit seiner Vielzahl international tätiger Produktions- und Distributionsbetriebe<br />

Inhalt:<br />

Durch steigenden Wettbewerb, Kostendruck und immer höhere Anforderungen an den Servicegrad von Unternehmen erlangen inner- und außerbetriebliche<br />

Logistik-Systeme und -Konzepte eine Schlüsselrolle in modernen Produktions- und Distributionsprozessen. Die gesamte organisatorische Leistungsfähigkeit<br />

wird zum Gradmesser. Als Querschnittstechnologie betrifft die Logistik nahezu alle Branchen und Unternehmen. Daneben geht es um die Lösung der<br />

Logistikprobleme einer Stadt oder einer Region.<br />

Durch die telematische Anbindung von Kunden und Lieferanten (z.B. via Electronic Commerce oder Satelliten-Navigation) und die Automatisierung der<br />

Produktionsprozesse entstehen immer wieder neue Lösungsmöglichkeiten. Die Beherrschung der neuen organisatorischen und technologischen Entwicklungen in<br />

der Logistik und ihre konsequente Anwendung soll durch ein „Zentrum für Logistik“ unterstützt werden. Dieses soll in einer noch festzulegenden rechtlichen,<br />

organisatorischen und örtlichen Struktur folgende Aufgaben auf dem Gebiet der Logistik in Kooperation mit Unternehmen und außeruniversitären und<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 74<br />

Linz, Juni 1998


universitären Forschungseinrichtungen übernehmen:<br />

• Forschung und Entwicklung<br />

• Pilot- und Demonstrationsprojekte inkl. Betriebsansiedlungskonzepte<br />

• Beratungsleistungen für Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Institutionen<br />

• Aus- und Weiterbildung inkl. der Entwicklung neuer Qualifizierungsangebote<br />

Ein wichtiger Partner bei der Errichtung des „Zentrums für Logistik“ wird die Institut für Logistik GmbH sein. Diese ist neben ihrer F&E-Tätigkeit, den<br />

Beratungs- und Serviceleistungen und der beruflichen Weiterbildungsfunktion auch mit der Geschäftsführung des Vereins zur Förderung der Logistik in <strong>OÖ</strong><br />

betraut. Mit dem jährlichen, international besuchten Linzer Logistik-Tag leistet sie einen wichtigen regional- und technologiepolitischen Beitrag. Weitere Partner<br />

beim Aufbau des Logistik-Zentrums werden die Logistik-Unternehmen der Region sowie einschlägige Institute der Universität Linz und Fachhochschul-<br />

Studiengänge in <strong>OÖ</strong> sowie die Profactor in Steyr sein. Beim Aufbau der F&E- und Transferstrukturen wird auch die Kooperation mit ausländischen Logistik-<br />

Instituten gesucht.<br />

Eine Verstärkung könnte die vorliegende Initiative durch Einrichtung neuer Logistik-Ausbildungsangebote an der Universität Linz, im FH-Sektor und im HTL-<br />

Bereich erfahren.<br />

Bezeichnung: Pilotschirmprojekte für ausgewählte Cluster /11<br />

Träger/Einheit: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> (WIFI-Betriebsberatung) und Vereinigung der Österreichischen Industrie <strong>OÖ</strong><br />

Ziel: • Verstärkte Kooperationen zur Vertiefung der Clusterstrukturen<br />

• Reduktion des Innovations- und Kooperationsrisikos<br />

Inhalt:<br />

Pilotschirmprojekte haben nach den ausgezeichneten Erfahrungen beim Automobil-Cluster Steiermark (ACStyria) an Bedeutung gewonnen. Ein solches<br />

Förderprogramm besteht aus zwei Modulen:<br />

- Durchführung von Informations- und Kooperationsveranstaltungen zur Stimulierung von Innovationsprojekten<br />

- Finanzielle Förderung solcher kooperativer Innovationsprojekte<br />

Die vorliegende Maßnahme richtet sich an ausgewählte oö. Cluster; die Auswahl erfolgt in Abstimmung mit der Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> und der Vereinigung der<br />

Österreichischen Industrie <strong>OÖ</strong> primär nach dem bereits vorhandenen Kooperationsbewußtsein und den Chancen, kurzfristig Wettbewerbsvorteile durch<br />

Kooperation zu erzielen. Diese Voraussetzungen scheinen in <strong>OÖ</strong> bei folgenden Clustern am besten gegeben:<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 75<br />

Linz, Juni 1998


• Fahrzeuge, Motoren, Komponenten (Automobil-Cluster)<br />

• Kunststoffprodukte (Kunststoff-Cluster)<br />

• Möbel, Fenster, Türen (Holz-Cluster)<br />

Das Vorhaben wird von der <strong>TMG</strong> - mit Unterstützung durch externe Berater und Einbeziehung von in anderen Bundesländern gemachten Erfahrungen -<br />

organisiert und geleitet. Dies beinhaltet die Organisation von Veranstaltungen, bei denen Unternehmen des jeweiligen Clusters mit F&E-Einrichtungen und<br />

Förderstellen Gemeinschaftsprojekte ausarbeiten. Anschließend sollen diese Projekte im Rahmen eines 3-Phasen-Schemas wie folgt gefördert werden:<br />

• Erste Entwicklungsarbeiten, Machbarkeits- und Marketingstudien und die Erstellung von Pflichtenheften für die nachfolgenden Schritte des<br />

Innovationsvorhabens werden großzügig gefördert (Dauer der Phase 1: einige Monate).<br />

• Die Erstellung nicht marktreifer Prototypen und Labormuster wird unter Ausnutzung bestehender Förderinstrumente (insbes. FFF) substantiell gefördert,<br />

wobei für KMU eine höhere Förderquote vorgesehen ist (Dauer der Phase 2: einige Jahre).<br />

• Die Weiterentwicklung der Prototypen zur Marktreife und die nachfolgende Markteinführung wird durch Beratungsleistungen (siehe Maßnahme 12: Weiche<br />

Clusterförderungen) in den Bereichen Produktionsmanagement, Produktdesign, Marketingkonzeption, Exportförderung und Exportkooperation etc. unterstützt.<br />

Die finanzielle Förderung dieser Phase bleibt Banken und Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Venture Capital Fonds) vorbehalten.<br />

Das Förderprogramm „Pilotschirmprojekte“ richtet sich primär an oö. Unternehmen (Großbetriebe und KMU) und dient insbesondere der verstärkten<br />

Zusammenarbeit mit F&E-Stellen an und außerhalb der Universitäten und Hochschulen. Die Dotierung dieses <strong>Programm</strong>es beinhaltet die Förderungen für die<br />

Phasen 1 und 2 sowie die Kosten des in der <strong>TMG</strong> einzurichtenden Projektmanagements. In der Startphase sollen die drei angeführten Cluster gefördert werden,<br />

weitere folgen später (siehe auch Maßnahme 13: KFZ-Kompetenzzentren Linz und Steyr).<br />

Bezeichnung: Weiche Clusterförderungen /12<br />

Träger/Einheit: Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> (WIFI-Betriebsberatung) und CATT in Zusammenarbeit mit <strong>TMG</strong><br />

Ziel: • Verstärkung der Innovationskraft von Clustern<br />

• Einbindung der Unternehmen in nationale und internationale Kooperationsnetze<br />

Inhalt:<br />

Die „weichen“ , d.h. nicht finanziellen, Clusterförderungen beinhalten:<br />

• Informationsdienstleistungen zum Aufbau von Kooperationsbeziehungen, insbesondere über geförderte Kooperationsprojekte auf regionaler,<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 76<br />

Linz, Juni 1998


nationaler oder internationaler Ebene, weiters die Entgegennahme von Kooperationswünschen der Unternehmen sowie die Bereitstellung von<br />

Informationen über mögliche Kooperationspartner<br />

• Beratungsdienstleistungen zu strategischen und technologischen Fragen der Betriebsführung, zu organisatorischen, finanziellen und rechtlichen<br />

Fragen von Kooperationen und Förderungen inkl. der Abfassung von Kooperationsverträgen, zu Schutz- und Nutzungsrechtsangelegenheiten<br />

(Patentberatung) und zu Fragen der Exportförderung und Exportkooperationen<br />

• Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen in den angeführten Themenbereichen<br />

Derartige Dienstleistungen werden bereits heute vom WIFI und vom CATT angeboten. Ziel ist, dieses Angebot stärker auf die Kooperation<br />

innerhalb von bestehenden und entstehenden Clustern - unter Einbeziehung von F&E-Einrichtungen und sonstigen produktionsnahen Dienstleistern<br />

- auszurichten und hinsichtlich der internationalen Kooperationen auszuweiten (Konzept „Technologietransfer neu“ des WIFI <strong>OÖ</strong> und<br />

INNOVATION Relay Centre des CATT Linz). Die angeführten Dienstleistungen werden in enger Abstimmung mit den einschlägigen Förderungs-,<br />

Beratungs-, Schulungs- und Transfereinrichtungen erbracht. (Siehe auch die Maßnahme 6: Finanzierungs- und Förderungsberatung im Abschnitt<br />

4.3.9.)<br />

Das Dienstleistungsangebot richtet sich insbesondere an KMU, da diese Unternehmensgruppe die größten Probleme mit der externen<br />

Informationsbeschaffung hat. Es soll möglichst kostengünstig zur Verfügung gestellt werden, wobei für KMU eine deutliche Ausweitung des<br />

Fördervolumens vorgesehen ist. Die damit befaßten Betriebsberater werden in die Grundsätze der Clusterförderung eingeführt und ständig über<br />

clusterorientierte Förderprogramme (siehe z.B. die Maßnahmen 11: Pilotschirmprojekte und 13: KFZ-Kompetenzzentren Linz und Steyr)<br />

informiert.<br />

In der Patentberatung werden auch Einzelerfinder bei Fragen der Patentanmeldung und -verwertung unterstützt. Eine finanzielle Förderung zur<br />

teilweisen Abdeckung von Gebühren und Aufwendungen der Patentanmeldung ist nicht vorgesehen. Hinsichtlich der eigentlichen Verwertung von<br />

Patenten, Erfindungen und F&E-Ergebnissen wird auf die Patentverwertungsagentur im Rahmen der Innovationsagentur in Wien verwiesen.<br />

Bezeichnung: KFZ-Kompetenzzentren Linz und Steyr /13<br />

Träger/Entwickler: VOEST-ALPINE STAHL LINZ (VASL) im Rahmen des Metallurgie-Forum Österreich (MFÖ), Steyr-Daimler-Puch und<br />

BMW<br />

Steyr<br />

Ziel: Verstärkung der kooperativen Forschung und Entwicklung und des Technologietransfers im Bereich der Automobiltechnik<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 77<br />

Linz, Juni 1998


Inhalt:<br />

Die Automobilindustrie ist innerhalb weniger Jahre zu einer der wichtigsten Industriebranchen Österreichs geworden. KFZ-Zulieferer und<br />

Hersteller von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen leisten mit 60.000 Beschäftigten einen Beitrag von rund S 80 Mrd. zur österreichischen<br />

Handelsbilanz. Sie begegnen dem immer härter werdenden Verdrängungswettbewerb am Automobilmarkt mit ständigen Qualitäts- und<br />

Produktivitätsverbesserungen. Zu diesem Zweck laufen derzeit drei Kooperationsvorhaben, an denen auch oberösterreichische Unternehmen<br />

maßgeblich beteiligt sind:<br />

• die Ausweitung des „Automobil-Cluster Steiermark“ (ACstyria) auf ganz Österreich zu einem „Automobil-Cluster Austria“,<br />

• der von AVL geleitete „österreichische KFZ-Technologiecluster“ mit den Schwerpunkten Karosserie und Module, Motoren, Triebstrang und<br />

Gesamtfahrzeug inkl. Fahrwerk,<br />

• die von Prof. Sämann namens BMW Steyr gestartete Initiative, in Österreich ein Kompetenzzentrum für Dieseltechnologie einzurichten.<br />

Im Rahmen dieser Vorhaben sind nachstehende „Kompetenzzentren“ geplant, wobei es sich primär um die verstärkte Kooperation in Pilotprojekten<br />

und Netzwerken und nur sekundär um den Ausbau von F&E-Organisationen handelt:<br />

• Das Kompetenzzentrum für Karosserie und Module soll von VASL unter Beteiligung von MCE/TMS, SDP/TZS u.a. koordiniert werden.<br />

Hauptarbeitsgebiete werden sein: Umformtechnik (z.B. Hydroformung), Fertigungsfragen sowie Fügen von Stahl- und Leichtmetallblechen,<br />

Bauteileprüfung und -simulation.<br />

• Das Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug- und Getriebe-Technologie der SDP/Antriebstechnik soll neben der Entwicklungstätigkeit für<br />

ausländische Auftraggeber verstärkt im Transfer des vorhandenen Fahrzeug-Know-how (Simultaneous Engineering, CAD/CAM-Integration,<br />

Simulation auf Prüfständen, CAE-Software) an Firmen im österreichischen Automobil-Cluster, insbesondere KMU, tätig werden.<br />

• Das Kompetenzzentrum für Dieseltechnologie soll längerfristig die gesamte Prozeßkette von der Forschung über die Entwicklung, Planung,<br />

Produktion bis hin zum Betrieb von Dieselmotoren abdecken. In der Startphase soll im Rahmen verstärkter F&E-Kooperationen die<br />

Dieseltechnologie unter möglichst breiter Beteiligung der einschlägigen Betriebe und Institute weiterentwickelt werden.<br />

Alle Aktivitäten haben Bezug zu dem für <strong>OÖ</strong> besonders wichtigen Cluster „Fahrzeuge, Motoren, Komponenten“ und dem dafür geplanten<br />

Pilotschirmprojekt (Maßnahme 11: Automobil-Cluster). Eine Zusammenarbeit mit den Werkstoff-Kompetenzzentren in Ranshofen und Linz, dem<br />

Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation und der Profactor in Steyr verspricht weitere Synergieeffekte.<br />

Bezeichnung: Projektförderungen für erstmalige Forschungskooperationen und -anträge /14<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 78<br />

Linz, Juni 1998


Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit CATT<br />

Ziel: Projektbezogene Stimulierung zusätzlicher Forschungskooperationen und Forschungsförderungsanträge von KMU<br />

Inhalt:<br />

Für oberösterreichische KMU, die noch keine Kooperationsprojekte mit Forschungsinstituten abgewickelt oder Forschungsförderungsanträge<br />

gestellt haben, besteht nach wie vor eine gewisse Hemmschwelle, einen solchen Schritt zu unternehmen. Daher sollen projektbezogene<br />

Direktförderungen für Firmen, die im Umgang mit diesem Instrumentarium noch nicht routiniert sind, eine echte zusätzliche Stimulierung des<br />

Technologietransfers in Oberösterreich bewirken. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß der überwiegende Anteil von Firmen, die einmal<br />

Forschungsförderungen abgewickelt haben, dies in der Folge immer wieder anstreben, sodaß ein nachhaltiger und langfristiger Effekt zu erwarten<br />

ist.<br />

Als Weiterentwicklung des derzeit bestehenden und mit Ende 1999 auslaufenden „Modellversuchs Forschungstransfer“ sollen oberösterreichischen<br />

Unternehmen direkte Förderungen in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gewährt werden, wenn diese erstmals<br />

• mit einem Universitäts- oder außeruniversitären Forschungsinstitut oder einer Hochschuleinrichtung ein Forschungsprojekt abwickeln,<br />

• einen Forschungsförderungsantrag bei der EU oder bei einer Bundeseinrichtung (insbesondere beim FFF) einreichen.<br />

Das jeweilige Projekt muß inhaltlich in den Rahmen des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ integrierbar sein.<br />

CATT Linz wird diese Aktion im Rahmen der bestehenden Beratungsleistung für Technologieförderungen aktiv an in Frage kommende<br />

oberösterreichische Firmen herantragen und diese bei der Abwicklung entsprechend beraten. Die <strong>TMG</strong> wird zur Beurteilung der eingereichten<br />

Förderanträge eine Auswahlkommission einrichten.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 79<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Innovationsassistenten/-berater für KMU /15<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> (WIFI-Betriebsberatung) und Ausbildungseinrichtungen<br />

Ziel: • Beseitigung bestehender Qualifikationshemmnisse bei KMU, um Innovations-, Kooperations- und Absorptionsprozesse zu erleichtern<br />

• Abbau von Hemmschwellen für die Einstellung von Universitäts- und Fachhochschul-Absolventen bei KMU<br />

Inhalt:<br />

Innovationsassistenten sollen technische oder technisch-wirtschaftliche Studienrichtungen absolviert haben. Ihre Aufgabe bei KMU beinhaltet,<br />

- die Einführung neuer Produkte und Produktionsverfahren im Unternehmen anzuregen und ihre Implementierung erfolgreich durchzuführen,<br />

- die Voraussetzungen für die Entwicklung eigener Produkt- und Prozeß-Innovationen zu schaffen und<br />

- die Kooperation mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen vorzubereiten, zu unterstützen und dafür geeignete Kooperationspartner<br />

zu finden.<br />

Der Innovationsassistent unterstützt auch die verstärkte Einbindung des KMU in oö. Cluster und die Zusammenarbeit mit österreichischen und<br />

ausländischen Partnern im Rahmen von F&E-Projekten und -<strong>Programm</strong>en. Es sollen daher vorzugsweise Absolventen mit einer etwa 1-2 jährigen<br />

Berufspraxis in dieses Förderprogramm einbezogen werden.<br />

Die öffentliche Unterstützung dieses <strong>Programm</strong>es beinhaltet:<br />

- Beratung und Betreuung der KMU bei der Erarbeitung des abzuwickelnden Innovationsvorhabens und Erstellung des Anforderungsprofils für den<br />

Innovationsassistenten, weiters Ausschreibung und Vorauswahl mit Einstellungsempfehlung<br />

- Finanzielle Unterstützung der Personalkosten des Innovationsassistenten (als Zuschuß zum Bruttogehalt)<br />

- Gezielte Aus- und Weiterbildung der Innovationsassistenten und ständige Betreuung dieses <strong>Programm</strong>es<br />

- Betreuung des Innovationsassistenten durch einen über das nötige Prozeß-Know-how verfügenden Innovationsberater<br />

- Erfolgskontrolle während und am Ende des Förderzeitraumes (z.B. jährlich) mit Bericht des Innovationsassistenten über die durchgeführten<br />

Arbeiten<br />

Eine wichtige Funktion werden die LIMAK und die oö. FH-Studiengänge bei der Aus- und Weiterbildung der Innovationsassistenten vor und<br />

während des Einsatzes übernehmen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 80<br />

Linz, Juni 1998


Das <strong>Programm</strong> wird am Anfang auf eine jährliche Aufnahmequote von 10 Innovationsassistenten und einen max. Förderzeitraum von 2 Jahren<br />

ausgelegt. Nach dieser Zeit bestehen gute Chancen für eine definitive Anstellung der Innovationsassistenten im jeweiligen Unternehmen. Die<br />

Investitions- und Sachkosten des Innovationsvorhabens sollen über die klassischen Förderwege finanziert werden, eine enge Zusammenarbeit mit<br />

Förderstellen, z.B. FFF, ist vorgesehen. Nach zwei Jahren erfolgt eine Gesamtevaluierung als Voraussetzung für die Weitereinführung.<br />

Bezeichnung: Stipendienprogramm für ausländische Wissenschaftler und Studenten /16<br />

Träger/Entwickler: Universität Linz in Zusammenarbeit mit oö. Unternehmen<br />

Ziel: Verstärkung der Innovationskraft der industrieorientierten Forschung und Entwicklung an der Universität Linz<br />

Inhalt:<br />

Wie aus dem Beispiel führender Industrienationen, insbesondere den USA, abgeleitet werden kann, sind ausländische Doktoratsstudenten und Post-<br />

Doc-Kandidaten insbesondere in technischen Disziplinen eine der wesentlichsten - und billigsten - Innovationsquellen für die technologische<br />

Entwicklung eines Landes.<br />

Die Anziehung ausländischer Wissenschaftler und Studenten spielt jedoch bisher in der strategischen Planung der österreichischen Universitäten<br />

eine sehr kleine Rolle. Mit relativ geringen Mitteln (nach internationalen Maßstäben ca. ATS 182.000,-- pro Person und Jahr) kann ein gewaltiger<br />

Innovationsimpuls für <strong>OÖ</strong> gesetzt werden. Dies allerdings nur durch Institute, die die entsprechende internationale Reputation und die geeignete<br />

wissenschaftliche und organisatorische Struktur haben, um sehr gute Wissenschaftler und Studenten aus der ganzen Welt anziehen und betreuen zu<br />

können sowie - als wesentlichste Bedingung - die Ergebnisse im Rahmen von kooperativen Projekten in der Wirtschaft und Industrie nutzbar zu<br />

machen.<br />

Es soll in den nächsten Jahren ein <strong>Programm</strong> eingerichtet werden, mit welchem schrittweise eine Gesamtzahl von ca. 60 ausländischen<br />

Wissenschaftlern und Studenten an die Universität Linz gezogen werden kann. Dabei wird eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von drei Jahren<br />

angenommen, wobei die Anwendungsorientierung der gewählten Themenstellung durch die Mitwirkung des jeweiligen Unternehmens von Anfang<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 81<br />

Linz, Juni 1998


an gewährleistet wird.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 82<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> Oberösterreich /17<br />

Träger/Entwickler: O.Ö. Energiesparverband in Kooperation mit der Abteilung Gewerbe/Land <strong>OÖ</strong><br />

Ziel:<br />

• Stimulierung von F&E im Bereich Energietechnologien, Entwicklung neuer Energietechnologie-Produkte für neue Märkte<br />

• Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der oö. Firmen und damit Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

• Erreichung der energiepolitischen Ziele des Landes <strong>OÖ</strong><br />

Inhalt:<br />

Das Land Oberösterreich hat für die nächsten Jahren eine Energie-Technologie-<strong>Programm</strong> (ETP) zur Unterstützung von Forschung und<br />

Entwicklung im Bereich innovativer Energietechnologien eingerichtet. Dieses <strong>Programm</strong> soll weitergeführt und ausgebaut werden.<br />

Im Rahmen des Energie-Technologie-<strong>Programm</strong>es werden Projekte gefördert, die den im oö. Energiekonzept festgelegten energiepolitischen Zielen<br />

der oö. Landesregierung entsprechen, sich durch einen hohen Innovationsgehalt auszeichnen und im Ergebnis einen direkten oder indirekten Nutzen<br />

für Oberösterreich erwarten lassen.<br />

Gegenstand der Förderung sind innovative Projekte, Methoden und Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung der<br />

erneuerbaren Energien, die den Zielen des oö. Energiekonzeptes entsprechen. Neben den Projekten der Forschung & Entwicklung (F&E) und der<br />

Fertigungsüberleitung können auch neue Finanzierungsinstrumente sowie Pilot- oder Demonstrations- und Versuchsanlagen sowie die Integration<br />

bekannter Komponenten zu neuen Systemen gefördert werden.<br />

Förderungswerber können physische Personen des Handelsrechtes, juristische Personen und Personengesellschaften des bürgerlichen und des<br />

Handelsrechtes sein, die eine einschlägige Gewerbeberechtigung oder sonstige notwendige Befugnis besitzen. Weiters sind Forschungsinstitute,<br />

andere wissenschaftliche Institute und Körperschaften des öffentlichen Rechtes (mit Ausnahme des Bundes) sowie Schulen antragsberechtigt.<br />

Förderungswerber müssen ihren Sitz in Oberösterreich haben.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 83<br />

Linz, Juni 1998


Damit auch Studierende sich intensiv mit innovativen Energietechnologien und damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen beschäftigen,<br />

werden unter dem Titel „Junge EnergieforscherInnen“ Diplomarbeiten und Dissertationen gefördert.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 84<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Ausbau der Technologie- und Gründerzentren /18<br />

Träger/Entwickler: Trägergesellschaften der Technologie- und Gründerzentren in Zusammenarbeit mit <strong>TMG</strong>, Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong> sowie<br />

wissenschaftlichen und regionalwirtschaftlichen Institutionen<br />

Ziel: • Einleitung bzw. Verstärkung von Impulsen zur regionalen Erneuerung<br />

• Verstärkung der Technologietransferpotentiale<br />

• Verbesserung des Arbeitsplätzeangebotes in den Regionen<br />

Inhalt:<br />

In Oberösterreich bestehen Technologie- und Gründerzentren in Braunau, Hagenberg, Linz, Lenzing, Steyr und Wels. Weitere sind in Bad<br />

Leonfelden, Enns/St. Florian, Freistadt, Gmunden, Perg, Ried/I., Schärding, Vöcklabruck und in Linz geplant oder in Prüfung. Ziel ist, auf allen<br />

Standorten ein ausgewogenes Maß an F&E-Kompetenz, Bildungseinrichtungen und technologieorientierten Firmen zu vereinigen. Der Vertiefung<br />

vorhandener Funktionen, der Ergänzung fehlender Funktionen und der verstärkten organisatorischen und technischen Einbindung in das<br />

„Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ sollte grundsätzlich Vorrang vor der Errichtung weiterer Technologiezentren gegeben werden, zumal mit den<br />

angeführten Standorten eine angemessene Dichte erreicht wird.<br />

Die organisatorische Einbindung, der Aufbau wirksamer Zusammenarbeitsstrukturen mit F&E-, Beratungs- und Informationseinrichtungen, mit<br />

Bildungs- und Finanzierungsinstitutionen sowie mit anderen Technologie- und Gründerzentren wird von der <strong>TMG</strong> im Rahmen ihrer Leitfunktion<br />

im „Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ unterstützt. Eine wesentliche Rolle kommt dem Technologiezentrums-Management bei der Bildung von<br />

Netzwerken zur regionalen Erneuerung und Einbindung der Technologiezentrumsfirmen in solche Netzwerke zu.<br />

Die Finanzierung des Ausbaues der Technologie- und Gründerzentren erfolgt weiterhin vorrangig durch private Investoren mit Unterstützung durch<br />

Bund, Land und Gemeinden. Besondere Förderungen sind für Unternehmensgründer vorgesehen, weil bei dieser Gruppe die stärksten<br />

Beschäftigungseffekte erwartet werden können. Die öffentlichen Förderungen haben sich dabei auch am Technologieniveau der jeweiligen<br />

Einrichtung zu orientieren.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 85<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Upper Austrian Research (<strong>OÖ</strong> Forschungs- und Transfergesellschaft) /19<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit Universität Linz<br />

Ziel: • Verstärkung des Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft und Verwaltung<br />

• Aufbau einer international anerkannten Corporate Identity als Markenzeichen für die angewandte Forschung und Entwicklung in<br />

Oberösterreich<br />

Inhalt:<br />

Die als gemeinnützige GmbH zu gründende Upper Austrian Research soll für an der Universität Linz entstehende wirtschaftsorientierte F&E- und<br />

Transferaktivitäten als Rechtsträger dienen, wenn diese Einzelaktivitäten jeweils eine Größenordnung erreichen, wo Haftungsverpflichtungen und<br />

Kooperationserfordernisse die Möglichkeiten der Teilrechtsfähigkeit gemäß §3 UOG überschreiten. Darüber hinaus steht diese GmbH auch den<br />

anderen Hochschulen, insbesondere den Fachhochschul-Studiengängen bei der im FHStG verankerten Mitwirkung des Lehrkörpers an<br />

anwendungsorientierten F&E-Arbeiten, sowie Einzelforschern und Trägern angewandter F&E-Einrichtungen als rechtliches und organisatorisches<br />

Dach zur Verfügung. Eine wesentliche Funktion dieser GmbH liegt somit in der Verwertung von Universitäts-/Hochschul-Know-how, indem für<br />

die von der jeweiligen Institution eingebrachten Ressourcen aus den erwirtschafteten Erlösen eine Vergütung bezahlt wird. Die Upper Austrian<br />

Research ergänzt damit die Möglichkeiten der Teilrechtsfähigkeit im UOG.<br />

Langfristiges Ziel ist die Entwicklung einer international anerkannten Forschungs- und Transfergesellschaft, die insbesondere das an den<br />

Hochschulen in Oberösterreich vorhandene Wissen verwertet und damit dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich zusätzliche<br />

Attraktivität verleiht. Eine wichtige Zielgruppe sind die KMU, die durch eine derartige Einrichtung in ihrem Umfeld eine besondere Förderung<br />

erfahren. Ebenfalls von Bedeutung ist die Beteiligung an europäischen Forschungsprogrammen und internationalen Kooperationen, die eine starke<br />

rechtliche und organisatorische Struktur voraussetzen. Neben dem Technologie- und Wissenstransfer im Rahmen von F&E-Projekten und<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 86<br />

Linz, Juni 1998


zugehörigen Dienstleistungen dient diese Einrichtung auch dem „Technologietransfer über Köpfe“, dem Hinüberwechseln von Wissenschaftlern in<br />

die Wirtschaft und Verwaltung als nächstem Karriereschritt nach einer mehrjährigen Tätigkeit im F&E-Bereich. Eine wichtige Aufgabe besteht<br />

auch darin, Wissenschaftler für eine selbständige Tätigkeit als Firmengründer vorzubereiten und Teilfunktionen in solche Firmen auszulagern<br />

(„spin-offs“).<br />

Der Aufbau dieser Gesellschaft soll stufenweise erfolgen. Am Anfang werden verschiedene Arbeitsgruppen in einem lockeren Verband<br />

zusammengefaßt, erst später werden die notwendigen Führungsstrukturen aufgebaut. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt in der Aufbauphase<br />

vornehmlich mit öffentlichen Förderungen; später wird ein Deckungsgrad von 60% aus Auftragserlösen und Projektförderungen angestrebt.<br />

Für die beteiligten Arbeitsgruppen eröffnen sich nicht nur die rechtlichen und organisatorischen Vorteile einer GmbH-Zugehörigkeit, sondern auch<br />

Zusammenarbeitsmöglichkeiten im Rahmen größerer interdisziplinärer Strukturen. Die o.a. Bezeichnung der Gesellschaft ist als Arbeitstitel zu<br />

verstehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 87<br />

Linz, Juni 1998


4.1 Bereich: Technologie 4.1.9 Zusammenfassung<br />

Spitzenleistungen in F&E und innovative Unternehmen bilden miteinander wichtige Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Standortattraktivität eines Landes. Dabei kommt es nicht nur auf Wissenstransfer und Kooperationen innerhalb des<br />

wissenschaftlichen und innerhalb des Unternehmenssektors, sondern insbesondere zwischen diesen beiden Sektoren an. In<br />

Österreich sind diese Verbindungen, wie Untersuchungen immer wieder aufgezeigt haben, nur schwach entwickelt. Die<br />

Gründe sind mannigfaltig, sie liegen insbesondere in den unterschiedlichen Anreizstrukturen und aus unvollständigen<br />

Informationen resultierenden Vorurteilen.<br />

Die vorstehend beschriebenen Strategien und Maßnahmen sind in besonderer Weise und sehr konkret auf die stärkere<br />

Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft ausgerichtet. Wesentliche Elemente des operational gestalteten<br />

<strong>Programm</strong>es sind die Einbeziehung vorhandener Exzellenz und Wettbewerbsstärke, die Kooperation der beiden Sektoren bei<br />

der Auswahl von F&E-Schwerpunkten, beim Ausbau der Forschungsinfrastruktur und bei der Durchführung der Projekte<br />

und insbesondere die gemischte Finanzierung durch öffentliche und private Mittel. Das vorliegende „Strategische<br />

<strong>Programm</strong>“ setzt damit längerfristige Impulse und gibt den Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung vor; es versucht,<br />

durch Verbindung des wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzens die unterschiedlichen<br />

Anreizsysteme zusammenzuführen.<br />

Das vorliegende <strong>Programm</strong> verfolgt auch insofern innovative Ansätze, als es den Schwerpunkt auf die Förderung von<br />

Strukturinvestitionen und Kooperationen legt. Dazu zählen insbesondere der Aufbau von F&E-Einrichtungen,<br />

Kompetenzzentren und Technologie- und Gründerzentren sowie die clusterorientierten Pilotschirmprojekte. Letztere<br />

enthalten auch Direktförderungen einzelner Unternehmen. Dieses – in der österreichischen Förderlandschaft traditionell<br />

dominierende – Instrument wird auch bei anderen geplanten Vorhaben wirksam, um Akzente in speziellen Bereichen zu<br />

setzen: bei KMU in Form der Projektförderungen bei erstmaligen Forschungskooperationen und -anträgen sowie mit der<br />

Aktion Innovationsassistenten/-berater, weiters im Energiebereich mit dem <strong>OÖ</strong>. Energie-Technologie-<strong>Programm</strong>. Insgesamt<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 88<br />

Linz, Juni 1998


und insbesondere bei Einbeziehung der neben dem „Strategischen <strong>Programm</strong>“ verfügbaren Förderkulisse ergibt sich ein<br />

durchaus ausgewogenes Bild, das sich an den neueren Trends in der Förderungspolitik orientiert.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 89<br />

Linz, Juni 1998


Im Hinblick auf die begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten aus dem „Zukunftsfonds“ des Landes <strong>OÖ</strong> mußte aus der<br />

Vielzahl der im Zuge der <strong>Programm</strong>erstellung vorgeschlagenen Maßnahmen, die alle eine Ausweitung von Forschung und<br />

Entwicklung und des Technologietransfers zum Ziel hatten, eine Auswahl getroffen werden. Einige durchaus interessante<br />

Maßnahmen müssen daher anderen Trägern zur Realisierung vorbehalten bleiben.<br />

Dazu zählt auch die Ausweitung des Venture-capital-Angebotes in <strong>OÖ</strong> für die Risikobeteiligung an neuen bzw.<br />

wachsenden High-tech-Unternehmen. Dafür wären in der Mindestausstattung ATS 50 Mio. und in der Folge weitere Beträge<br />

in dieser Größenordnung erforderlich gewesen. Da sich in der letzten Zeit das Angebot in- und ausländischer<br />

Kapitalbeteiligungs-Gesellschaften deutlich verbessert hat, erscheint eine zusätzliche Stimulierung im Rahmen des<br />

„Strategischen <strong>Programm</strong>es“ nicht mehr vordringlich.<br />

Weiters wurden keine Maßnahmen in das vorliegende „Strategische <strong>Programm</strong>“ aufgenommen, die in die Kompetenz des<br />

Bundes (z.B. die Erhöhung des Forschungsfreibetrages, Einführung einer speziellen Personalkostenförderung, Änderungen<br />

der Forschungsorganisation) oder in die Autonomie der Universitäten (z.B. Errichtung von Instituten, Änderung von F&E-<br />

Schwerpunkten) fallen.<br />

Über den Fortschritt bei der Implementierung des vorliegenden <strong>Programm</strong>es wird im „Jährlichen Technologie- und<br />

Standortbericht“, der der oö. Landesregierung vorzulegen ist, berichtet. *)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 90<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 91<br />

Linz, Juni 1998


4. STRATEGIEN UND MAßNAHMEN<br />

4.1 Technologie<br />

4.2 Berufliche Qualifikation<br />

4.3 Standortmarketing<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 92<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.1 Einleitung und Überblick<br />

Ein vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot gewährleistet die hohe Qualifikation und Einsatzbereitschaft der<br />

Erwerbstätigen in <strong>OÖ</strong>. (Abschnitt 4.2.2)<br />

Die Ziele beim Ausbau der berufsorientierten Aus- und Weiterbildung orientieren sich an den Kriterien<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> und damit Zukunftssicherheit der<br />

Arbeitsplätze. (Abschnitt 4.2.3)<br />

Die Umsetzung in ein „<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong>“ beinhaltet Schwerpunkte bei der Förderung des Bildungsbewußtseins und<br />

einer gezielten Ausweitung des Bildungsangebotes:<br />

--> Strategie 1: Bildungsbewußtsein<br />

--> Strategie 2: Fachhochschule <strong>OÖ</strong><br />

--> Strategie 3: Berufsorientierte Weiterbildung<br />

Nach einem allgemeinen Überblick (Abschnitt 4.2.4) werden die drei Strategien mit den geplanten Maßnahmen erläutert.<br />

(Abschnitte 4.2.5, 4.2.6 und 4.2.7)<br />

Detailbeschreibungen der insgesamt 7 Maßnahmen enthalten dann nähere Angaben über Träger/Entwickler, Ziel und<br />

Inhalt. (Abschnitt 4.2.8)<br />

Zuletzt werden weitere Empfehlungen abgegeben, die den vorgegebenen finanziellen Rahmen sprengen würden und daher<br />

über andere Quellen zu realisieren sind. (Abschnitt 4.2.9)<br />

Das vorliegende <strong>Programm</strong> mit seinen Strategien und Maßnahmen stellt eine in sich und auch mit den Bereichen<br />

„Technologie“ und „Standortmarketing“ abgestimmte Basis für die Umsetzung dar. Dem Charakter einer strategischen<br />

Planung entsprechend sind spätere Ergänzungen und Weiterentwicklungen vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 93<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.2 Berufsorientierte Aus- und Weiterbildung in <strong>OÖ</strong><br />

Der Wirtschaftsraum <strong>OÖ</strong> besitzt mit dem hohen Qualifikationsniveau der Erwerbstätigen eine günstige Ausgangsbasis<br />

für die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen und damit hohe Attraktivität für Betriebsansiedlungen. Soziale und<br />

fachliche Fähigkeiten und die Bereitschaft, sich dem Wettbewerb zu stellen, sind wichtige Faktoren für die internationale<br />

Konkurrenzfähigkeit der oö. Wirtschaft, aber auch für die Lebensqualität in <strong>OÖ</strong>.<br />

Um auch für zukünftige Anforderungen unter den sich immer wieder ändernden wirtschaftlichen, technologischen und<br />

sozialen Gegebenheiten gerüstet zu sein, müssen Bildungsprozesse ständig weiterentwickelt werden. Insbesondere sind<br />

dabei zu berücksichtigen:<br />

• der stärkere Bezug zur sozialen und wirtschaftlichen Realität und zu den Megatrends ihrer Veränderung,<br />

• die verstärkte Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnologie und der Einsatz der neuen Medien<br />

sowie<br />

• die Öffnung auf relevante Lernorte (zu denen auch zumindest das europäische Ausland zählt).<br />

Diese Aspekte sind gleicherweise für die Allgemeinbildung und für die berufsorientierte Aus- und Weiterbildung<br />

wichtig. Das vorliegende <strong>Programm</strong> befaßt sich ausschließlich mit letzterem Bereich und setzt - dem Prinzip des<br />

lebensbegleitenden Lernens folgend - einen Schwerpunkt bei der berufsorientierten Weiterbildung.<br />

Da die berufliche Erwachsenenbildung nicht ausschließlich über Teilnehmerbeiträge finanzierbar ist - dies umsomehr, als<br />

die kontinuierliche Bereitstellung von neuen Technologien und die ständige Weiterentwicklung der Bildungsprozesse einen<br />

steigenden Mitteleinsatz erfordern - werden im vorliegenden <strong>Programm</strong> Kooperationsmodelle verfolgt, wo die<br />

Zusammenarbeit mit Forschungs- und Transfereinrichtungen und Industrieunternehmen Qualitäts- und Kostenvorteile<br />

bewirkt. Ein erheblicher Finanzierungsbedarf verbleibt dennoch und soll von der öffentlichen Hand getragen werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 94<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.2 Berufsorientierte Aus- und Weiterbildung in <strong>OÖ</strong><br />

Die nachstehenden Aus- und Weiterbildungseinrichtungen gehören dem im Abschnitt 4.1.2 beschriebenen<br />

„Technologienetzwerk <strong>OÖ</strong>“ an:<br />

• die Johannes Kepler Universität Linz mit ihren Studienrichtungen und Lehrgängen<br />

• die Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz<br />

• die Fachhochschul-Studiengänge in Wels, Hagenberg und Steyr<br />

• die Höheren Technischen Lehranstalten in <strong>OÖ</strong><br />

• das WIFI und das BFI<br />

• die LIMAK<br />

• das Forschungs- und Ausbildungszentrum für Arbeit und Technik (FAZAT) in Steyr<br />

• das Ars Electronica Center (AEC) in Linz<br />

Daneben bieten zahlreiche private Bildungsträger, deren Unternehmensgegenstand Personalentwicklung im weitesten<br />

Sinne ist, ihre Leistungen im Wettbewerb mit den oben genannten Einrichtungen in <strong>OÖ</strong> an. Die Privatisierung des<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 95<br />

Linz, Juni 1998


Bildungsmarktes kann belebende Konkurrenz bewirken; der private Bildungsträger wird aber nur in jenen Sparten tätig sein,<br />

die unter Einrechnung aller Erlöse und Förderungen im gewinnträchtigen Trend liegen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 96<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.2 Berufsorientierte Aus- und Weiterbildung in <strong>OÖ</strong><br />

Eine besonders wichtige Ausbildungsfunktion übernehmen auch die Betriebe auf den Gebieten der Facharbeiterausbildung,<br />

der Anlehre, der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter im Rahmen von Personalförderungs-<br />

programmen sowie durch Aufnahme von Fachhochschul-Studierenden während des Berufspraktikums etc.<br />

Während bisher die Erstausbildung als selbstverständliche Verpflichtung für Staat und Staatsbürger in der Bildungspolitik<br />

mit Vorrang behandelt wurde, wird in Hinkunft die berufliche Weiterbildung für die Wirtschaft und Gesellschaft immer<br />

wichtiger. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, geänderte Berufs- und Wirtschaftsstrukturen, die Veränderung der<br />

Altersstruktur und die Zuwanderung erfordern nun ein auf die zukünftigen Anforderungen ausgerichtetes Gesamtangebot<br />

an Aus- und Weiterbildung. Dieses Angebot muß allen Interessenten in gleicher Weise offen stehen, woraus sich<br />

entsprechende Anforderungen an die Bildungsberatung und die regionale Verfügbarkeit ableiten; spezielle Bedeutung kann<br />

es bei der Wiedereingliederung von Frauen in den Arbeitsprozeß haben.<br />

Die Vielfalt von berufsorientierten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, die oft auch in einem gesunden und<br />

marktbelebenden Konkurrenzverhältnis agieren, ist eine wichtige Voraussetzung für Kontinuität und Aktualität des<br />

Bildungsangebotes. In diesem Szenario sind die Bildungsinstitutionen, die privaten Bildungsträger und die Betriebe als<br />

Arbeitgeber und Stätten der innerbetrieblichen Weiterbildung gleichermaßen an der Sicherung der Arbeitsplatz- und<br />

Arbeitsmarktfähigkeit beteiligt. Bei allen Maßnahmen sind neben der Bedarfsorientierung auch ethische Bildungsaspekte zu<br />

berücksichtigen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 97<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.3 Zielsetzung<br />

Bei der Weiterentwicklung des Bildungsangebotes in <strong>OÖ</strong> werden im allgemeinen folgende Ziele verfolgt:<br />

• Verbesserung der Durchlässigkeit durch geregelte Zulassung zu weiterführenden Bildungsabschlüssen unter Anrechnung<br />

von nachgewiesenen Qualifikationen und Erfahrungen (durchlässige Berufskarrieren)<br />

• Abdeckung der Bedürfnisse der Bildungsteilnehmer wie des Bedarfs der Wirtschaft durch Verbesserung des Angebotes<br />

an beruflicher Aus- und Weiterbildung, Nachqualifizierung, beruflicher Neuorientierung und Umschulung<br />

(praxisorientierte Qualifikation)<br />

• Berücksichtigung des aktuellen Standes der Technik und der Pädagogik durch Einsatz innovativer Lehr- und<br />

Lernmethoden und entsprechende Ausweitung der Lernorte (Effektivität der Bildungsprozesse)<br />

Zur Gewährleistung eines dauerhaften und qualitätsgesicherten Angebotes, das den o.a. Kriterien gerecht wird und<br />

zudem auch das gesamte Landesgebiet erreicht, werden die Einrichtungen der berufsorientierten Aus- und Weiterbildung,<br />

die diesen ganzheitlichen Anspruch erfüllen, von den öffentlichen Haushalten gefördert. Mit den im vorliegenden<br />

„Strategischen <strong>Programm</strong>“ für Qualifikationsvorhaben zur Verfügung stehenden Mitteln können naturgemäß nur punktuelle<br />

Verstärkungen angestrebt werden. Diese beziehen sich im Kontext der Bereiche „Technologie“ und „Standortmarketing“ auf<br />

technologiepolitisch relevante Themen und Aufgabengebiete, die in besonderer Weise die Wirtschaftsagenden des Landes<br />

<strong>OÖ</strong> berühren.<br />

Die nachstehend angeführten Maßnahmen bezwecken somit ebenfalls die Erhöhung der unternehmerischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit, die Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> und damit die Schaffung und<br />

Sicherung von Arbeitsplätzen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 98<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Die Weiterentwicklung des Bildungsangebotes hat folgende Gegebenheiten und Trends zu berücksichtigen:<br />

• Eine praxisorientierte Qualifikation ist ein Schutz vor Arbeitslosigkeit. Berufliche Qualifizierung und Weiterbildung<br />

erhöhen die Chancen am Arbeitsmarkt, insbesondere wenn transferierbare Qualifikationen wie Interdisziplinarität,<br />

Systemdenken, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Fremdsprachenkenntnisse sowie das Verständnis sozialer und<br />

wirtschaftlicher Zusammenhänge vermittelt werden. Dies gilt auch für Fähigkeiten und Kenntnisse, die noch nicht<br />

unmittelbar eingesetzt werden können, aber die Voraussetzung zur Bewältigung künftiger technischer und wirtschaftlicher<br />

Entwicklungen sind.<br />

• Lernort für die Vermittlung dieser Fähigkeiten wird verstärkt der Betrieb bzw. eine starke Verknüpfung von inner- und<br />

außerbetrieblichen Lernstätten sein, da nur eine erlebbare Auseinandersetzung mit den Anforderungen vor Ort, die<br />

permanente Reflexion und die bedarfsgerechte Qualifikation dauerhafte Einstellungs- und Verhaltensänderungen<br />

bewirken kann. Damit wird auch ein Regelkreis für das Lernen geschaffen, der dem Wechsel von Arbeit und Bildung<br />

Rechnung trägt.<br />

• Tradierte Berufe und berufliche Karrieren verändern sich, und völlig neue Tätigkeitsfelder prägen die zukünftige Arbeit.<br />

Die Umwälzungen im Arbeitsablauf und in der Arbeitsorganisation<br />

- von der Produktorientierung zum Kundendenken<br />

- von der Hierarchie zur Prozeßorganisation<br />

- von der Einzelleistung zum Teamerfolg<br />

- von der Anweisung zur Selbständigkeit<br />

- von der Endkontrolle zum Qualitätsmanagement<br />

- von der Routine zum Funktionswechsel<br />

- vom Spezialisten zum Generalisten<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 99<br />

Linz, Juni 1998


erfordern neue Qualifikationen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen und deren konsequente Vermittlung.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 100<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

• Die Kunst wird darin liegen, die innere Stabilität und Sicherheit zu nutzen, um in der Dynamik der Veränderungsprozesse<br />

eine aktive, gestaltende Rolle zu spielen. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Führungskräften zu, die bei<br />

strategischen Entscheidungen, um Wettbewerbsvorteile zu schaffen und auszubauen, frühzeitige und interdisziplinäre<br />

Informationen benötigen, was wieder ein entsprechendes Qualifikationsniveau voraussetzt, den Informationsbedarf früh<br />

zu erkennen und klar und umfassend festzustellen.<br />

• Neue Berufsbilder und Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen auf allen Ausbildungsebenen als Konsequenz<br />

technologischer, ökologischer, ökonomischer und sozialer Entwicklung, z.B. in den Bereichen<br />

- Information, Kommunikation und neue Medien<br />

- Energie und Verkehr<br />

- Umweltschutz und Entsorgung<br />

- Kultur, Freizeit und Tourismus<br />

- Gesundheit und Pflege<br />

- Bildung und Forschung<br />

Daraus leitet sich ein Bedarf an neuen Aus- und Weiterbildungsangeboten ab, die in hohem Maße interdisziplinäre<br />

Kenntnisse und systemgestaltende Fähigkeiten vermitteln sollen.<br />

• Die Internationalisierung im globalen Maßstab setzt ein vertieftes interkulturelles Verständnis und damit die<br />

Beherrschung von Fremdsprachen und des landeskundlichen Wissens voraus. Dieser Ausbildungsbedarf betrifft in Zeiten<br />

verstärkter Mobilität praktisch alle Qualifikationsebenen und soll - wo möglich und zweckmäßig - auch durch<br />

Auslandsaufenthalte abgedeckt werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 101<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Diese Entwicklungslinien bestimmen Strategien und Maßnahmen des vorliegenden <strong>Programm</strong>es, das punktuell<br />

Schwerpunkte bei der Förderung des Bildungsbewußtseins und einer gezielten Ausweitung des Bildungsangebotes setzt.<br />

Strategie 1: Bildungsbewußtsein<br />

Zur Verbesserung des Verständnisses für eine lebensbegleitende berufliche Qualifizierung und zur vermehrten<br />

Inanspruchnahme von berufsorientierten Aus- und Weiterbildungsangeboten sollen trägerunabhängige Förderprojekte<br />

durchgeführt und damit das Bildungsbewußtsein auf breiter Basis verstärkt werden.<br />

Strategie 2: Fachhochschule <strong>OÖ</strong><br />

Das Studienangebot an den drei Fachhochschul-Standorten soll vergrößert und mit Linz ein weiterer Standort eröffnet<br />

werden.<br />

Strategie 3: Berufsorientierte Weiterbildung<br />

In strategischen Teilbereichen der berufsorientierten Weiterbildung sollen bedarfsgerecht neue Entwicklungen eingeleitet<br />

werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 102<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.4 Strategien und Schwerpunkte<br />

Schwerpunkte des in den folgenden Abschnitten im Detail ausgeführten Maßnahmenkataloges sind:<br />

• Verbesserung des Bildungsbewußtseins durch eine Werbekampagne für lebensbegleitendes Lernen und den Ausbau der<br />

Subjektförderung<br />

• Ausweitung des Fachhochschulsektors als Träger einer berufsorientierten Ausbildung auf Hochschulniveau mit dem<br />

Ausbau von derzeit 1.000 auf 2.000 Studienplätze im Jahr 2005<br />

• Punktuelle Verstärkung des berufsorientierten Weiterbildungsangebotes im Hinblick auf aktuelle Entwicklungslinien<br />

(Führungskräfte- und Unternehmerausbildung, Fremdsprachenausbildung, Designerausbildung)<br />

Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll durch bestehende Organisationen erfolgen, um unter Ausnutzung der vorhandenen<br />

Erfahrungen in kurzer Zeit bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.<br />

Über den Fortschritt bei der Implementierung des vorliegenden <strong>Programm</strong>es wird im „Jährlichen Technologie- und<br />

Standortbericht“, der der oö. Landesregierung vorzulegen ist, berichtet.*)<br />

Die Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen aus Mitteln des „Zukunftsfonds“ des Landes <strong>OÖ</strong> entspricht der<br />

besonderen Bedeutung für die Entwicklung des Wirtschaftsraumes <strong>OÖ</strong>. Ein Teil der geplanten Maßnahmen setzt<br />

allerdings die Mitwirkung und Mitfinanzierung durch andere öffentliche Stellen (Bund, Gemeinden), Bildungsträger<br />

und Sonstige voraus. Diesbezügliche Verhandlungen sind noch zu führen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 103<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 104<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.5 Strategie 1: Bildungsbewußtsein<br />

Problemstellung<br />

Der Qualitätsstandard und die Aktualität der beruflichen Qualifikationen sind zum zentralen Wettbewerbsfaktor geworden.<br />

Das zu kommunizieren und sowohl den einzelnen als auch die Betriebe zu motivieren, langfristig und gezielt in die eigene<br />

Qualifikation und die Qualifikation der Mitarbeiter zu investieren, soll Inhalt und Ziel einer Werbekampagne sein, die sich<br />

über die gesamte Laufzeit des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ erstreckt. Durch das Heben des<br />

Weiterbildungsbewußtseins kann mit ganz erheblichen Multiplikatoreffekten gerechnet werden, wahrscheinlich effizienter<br />

und nachhaltiger, als wenn einzelne Qualifikationsprojekte unmittelbar gefördert würden.<br />

Parallel dazu soll die Subjektförderung des Landes <strong>OÖ</strong> ausgeweitet werden, um im technologischen Bereich gezielt<br />

Qualifikationsimpulse zu setzen. Diese sollen eine Verstärkerwirkung zur Technologieförderung des Landes auslösen. Die<br />

Zielgruppen- und Themenfixierung sollte daher in Abstimmung mit den im Bereich „Technologie“ angeführten<br />

Schwerpunktsetzungen vorgenommen werden.<br />

Maßnahmen ∗)<br />

(1) Werbekampagne für lebensbegleitendes Lernen<br />

(2) Ausbau der Subjektförderungen<br />

∗) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.2.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 105<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.6 Strategie 2: Fachhochschule <strong>OÖ</strong><br />

Problemstellung<br />

Der Fachhochschul-Trägerverein Oberösterreich betreibt derzeit vier Studiengänge mit über 1.000 Studienplätzen im<br />

Vollausbau:<br />

- Wels: Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik<br />

- Hagenberg: Software Engineering<br />

- Hagenberg: Medientechnik und -design<br />

- Steyr: Produktions- und Managementtechnik<br />

Das Studienangebot wird durch Vorbereitungslehrgänge ergänzt, die es Nichtmaturanten - im Sinne einer verbesserten<br />

Durchlässigkeit der Bildungssysteme - ermöglichen, die Voraussetzungen für die Zulassung zum Fachhochschul-Studium zu<br />

erwerben.<br />

Der geplante Ausbau des Fachhochschulsektors in Oberösterreich auf 2.000 Studienplätze mit einer Ausweitung des<br />

Studienangebotes an den drei Standorten und der Einbindung von Linz als weiterem Standort soll mit der Erstellung eines<br />

mittelfristigen Entwicklungs- und Finanzierungsplanes eingeleitet werden. Weiters ist die verstärkte Beteiligung des<br />

Lehrkörpers an anwendungsorientierten F&E-Projekten (siehe Bereich „Technologie“) geplant. Die Evaluierung der<br />

bestehenden Studiengänge und die Antragstellung zur Verlängerung des Genehmigungszeitraumes um weitere 5 Jahre fällt<br />

ebenfalls in den Planungszeitraum.<br />

Maßnahmen ∗)<br />

∗) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.2.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 106<br />

Linz, Juni 1998


(3) Ausbau des Fachhochschulsektors<br />

4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.7 Strategie 3: Berufsorientierte Weiterbildung<br />

Problemstellung<br />

Der Ausbau des berufsorientierten Weiterbildungsangebotes beinhaltet gezielt gesetzte Schwerpunkte:<br />

• Auf der Ebene der Führungskräfte- und Unternehmerausbildung soll ein Konzept der „offenen Lernorganisation“<br />

entwickelt und damit eine neue Lernstruktur erprobt werden.<br />

• Die Fremdsprachenausbildung soll auf allen Ebenen forciert und damit die Exportorientierung in der Wirtschaft<br />

verstärkt werden.<br />

• Ergänzend dazu soll die erweiterte Beteiligung an internationalen Bildungsprogrammen die Fremdsprachen- und<br />

Landeskenntnisse bei Lehrlingen, Schülern, Studenten und Fachkräften aktiv fördern und damit die internationale<br />

Position der oö. Wirtschaft stärken.<br />

• Im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung der Designerberufe soll an der Kunsthochschule Linz ein Studien- und<br />

Weiterbildungsangebot für Industrial und Medien-Design eingerichtet werden.<br />

Maßnahmen ∗)<br />

(4) Führungskräfte- und Unternehmerausbildung<br />

∗) Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 4.2.8<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 107<br />

Linz, Juni 1998


(5) Fremdsprachenausbildung<br />

(6) Vermittlungszentrale für internationale Bildungsprogramme<br />

(7) Postgraduate Studium und Weiterbildungsangebot „Design.Communication.Engineering“<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 108<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Berufliche Qualifikation 4.2.8 Detailbeschreibungen der geplanten Maßnahmen<br />

(1) Werbekampagne für lebensbegleitendes Lernen<br />

(2) Ausbau der Subjektförderung<br />

(3) Ausbau des Fachhochschulsektors<br />

(4) Führungskräfte- und Unternehmerausbildung<br />

(5) Fremdsprachenausbildung<br />

(6) Vermittlungszentrale für internationale Bildungsprogramme<br />

(7) Postgraduate Studium und Weiterbildungsangebot „Design.Communication.Engineering“<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 109<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Werbekampagne für lebensbegleitendes Lernen /1<br />

Träger/Entwickler: Projektgruppe aus Institutionen der berufsorientierten Aus- und Weiterbildung unter Einbeziehung einer<br />

Werbe- bzw. Marketingagentur<br />

Ziel:<br />

• Hebung des „Weiterbildungsbewußtseins“ bei Einzelpersonen und Betrieben<br />

• Bewußtmachen, daß berufliche Qualifikationen insbesondere auf technologischen Gebieten sowohl für Arbeitnehmer als<br />

auch Unternehmen den zentralen Wettbewerbsfaktor darstellen<br />

Inhalt:<br />

Im Rahmen einer strategisch ausgerichteten und auf die gesamte Laufzeit des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“<br />

angelegten Kampagne sollen durch Werbung und Öffentlichkeitsarbeit der Stellenwert der lebensbegleitenden beruflichen<br />

Qualifikation - insbesondere in technologisch relevanten Themenbereichen - unterstrichen und die Weiterbildungs-bereitschaft<br />

gehoben werden. Die Kampagne richtet sich einerseits an alle Multiplikatoren (Unternehmen, Personalchefs, Journalisten etc.),<br />

andererseits aber auch an das Zielpublikum selbst. Zielgruppenentsprechend sollen im Medienmix auch die neuen Medien,<br />

insbesondere auch das Regionalfernsehen und das Internet, in die Kampagne einbezogen werden.<br />

Die Auswirkungen der Werbekampagne sollen mit den üblichen Mitteln gemessen und die Ergebnisse in die Weiterführungsentscheidung<br />

einbezogen werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 110<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 111<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Ausbau der Subjektförderung /2<br />

Träger/Entwickler: Land Oberösterreich<br />

Ziel: Erhöhung des Qualifikationsniveaus der oö. Beschäftigten im Bereich der „gehobenen C-Technologien“<br />

Inhalt:<br />

Gefördert sollen Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich der „technischen C-Technologien“ (CAD, CAM, CNC, CAQ, PPS,<br />

etc.) werden, auch Netzwerkschulungen, Ausbildungen zum Systembetreuer, <strong>Programm</strong>ierausbildungen und High-End-<br />

Schulungen im PC-User-Bereich. Förderbar sollen firmeninterne und überbetriebliche Ausbildungsveranstaltungen sein, die<br />

über eine reine Produktschulung hinausgehen, wobei die genaueren Förderbedingungen (Qualifikation der Teilnehmer,<br />

Firmengröße, Förderquote, -beträge) noch festzulegen sind.<br />

Mit dieser Qualifizierungsmaßnahme wird eine Verstärkerwirkung zur übrigen Technologieförderung des Landes <strong>OÖ</strong><br />

angestrebt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 112<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 113<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Ausbau des Fachhochschulsektors /3<br />

Träger/Entwickler: Fachhochschul-Trägerverein Oberösterreich<br />

Ziel: • Weiterentwicklung und Ausweitung des Studienangebotes (auch in berufsbegleitender Form) auf 2000 Studienplätze im Jahr 2005<br />

• Verstärkte Beteiligung des Lehrkörpers an anwendungsorientierten F&E-Projekten (Technologie- und Wissenstransfer)<br />

Inhalt:<br />

In Oberösterreich sind derzeit vier Studiengänge mit über 1000 Studienplätzen im Vollausbau eingerichtet:<br />

- Wels: Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik 420 Studienplätze<br />

- Hagenberg: Software Engineering 180 Studienplätze<br />

- Hagenberg: Medientechnik und -design 180 Studienplätze<br />

- Steyr: Produktions- und Managementtechnik 288 Studienplätze<br />

Für weitere Studiengänge liegen Anträge beim Fachhochschulrat bzw. sind solche in Ausarbeitung.<br />

Der Ausbau dieses berufsorientierten Bildungsangebotes auf Hochschulniveau beinhaltet:<br />

• Abschluß des Strategiefindungsprozesses sowie der begleitenden Organisationsentwicklung mit der Erstellung eines mittelfristigen<br />

Entwicklungs- und Finanzierungsplanes<br />

• Verstärkte Vernetzung der bestehenden Studiengänge und deren Weiterentwicklung (Telelearning)<br />

• Evaluierung der bestehenden Studiengänge und Beantragung der Verlängerung für weitere 5 Jahre<br />

• Ausweitung des Studienangebotes (auch berufsbegleitend) an den derzeitigen Standorten unter Einbindung von Linz<br />

• Verstärkte Beteiligung des Lehrkörpers und der Studierenden an anwendungsorientierten F&E-Projekten und in der Weiterbildung mit<br />

Einrichtung von Transferbeauftragten und Transferstellen in den FH-Studiengängen<br />

• Antragstellung auf Verleihung des Titels „Fachhochschule Oberösterreich“<br />

Die Ausweitung des Studienangebotes wird sich einerseits nach dem Bedarf der österreichischen Industriestruktur (Cluster), andererseits nach den<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 114<br />

Linz, Juni 1998


für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> aussichtsreichen Technologiefeldern orientieren. Bei Vorliegen entsprechender<br />

bildungspolitischer Entscheidungen ist auch die Aufnahme nicht-technischer Studiengänge möglich. Die Finanzierung des Fachhochschulsektors<br />

erfolgt durch Beiträge von Bund, Land, Gemeinden und Sonstigen.<br />

Bezeichnung: Führungskräfte- und Unternehmerausbildung /4<br />

Träger/Entwickler: LIMAK – Linzer Internationale Management Akademie<br />

Ziel:<br />

• Entwicklung neuer Lernorganisationen unter besonderer Berücksichtigung der Globalisierung, der Prinzipien des System- und<br />

Gestaltungslernens und des Einsatzes moderner Unterrichtstechnologien<br />

• Verstärkte Förderung der sozialen Kompetenz und der Internationalisierung im globalen Maßstab in den Managementprogrammen<br />

Inhalt:<br />

Die LIMAK bietet in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern langfristige, berufsbegleitende, praxisorientierte und internationale<br />

Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte und Unternehmer an. Neben dem General Management <strong>Programm</strong> als Hauptprogramm sind dies das<br />

General Management Executive MBA <strong>Programm</strong> (gemeinsam mit der University of Toronto), der Universitätslehrgang „Internationales<br />

Innovations-<br />

und Technologiemanagement“ und das Projektkompetenz-<strong>Programm</strong>. Ziel der LIMAK ist es, immer wieder neue Wege bei der Vermittlung<br />

fachlicher und sozialer Kompetenz zu gehen, dabei die sich ändernden Anforderungen zu berücksichtigen und die neuen didaktischen<br />

Möglichkeiten zu nutzen.<br />

Drei Anforderungen sind bei der Gestaltung zukünftiger Formen des Managementlernens besonders zu beachten:<br />

• Das Ende „verordneter“ Lehrpläne: Zwar wird auch in Zukunft eine Mindeststruktur im vorhinein festliegen, welche Wissens- und kognitiven<br />

Inhalte aber der Praxis gerecht werden, muß in einem ständigen Rückkoppelungsprozeß in einer „offenen Lernorganisation“ definiert werden.<br />

• Das Erlernen von Systemen: Aus- und Weiterbildung befaßte sich bisher vorrangig mit den „Knotenpunkten“ von Systemen, nun geht es<br />

verstärkt um die Beziehungen zwischen diesen Knoten, um die Funktionsweise von Systemen und deren Weiterentwicklung zu verstehen.<br />

• Das Trainieren von Innovation: Bildung ist traditionell mit Bestehendem befaßt. Innovation wird erst möglich, wenn das „Noch-nicht-<br />

Bestehende“ gedacht wird. Gerade die Globalisierung erzwingt und ermöglicht das ständige Neuschaffen von Wirtschaftsstrukturen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 115<br />

Linz, Juni 1998


Der Einsatz von bisher in Weiterbildungsmaßnahmen nur peripher verwendeten Technologien, vor allem Zugänge zu Datenbanken und Netzwerken<br />

in allen Erdteilen sowie zur Kommunikation über Intra- und Internet, eröffnet neue didaktische Möglichkeiten und verändert Struktur und Inhalte<br />

der Weiterbildungsangebote. Die im vorliegenden Vorhaben zu entwickelnde und umzusetzende „offene Lernorganisation“ ist offen für globale<br />

Zusammenhänge und so organisiert, daß die Problemstellungen der Teilnehmer und ihrer Unternehmen/Institutionen systemisch und dynamisch in<br />

ihren Wechselwirkungen mit den auslösenden Bedingungen und den aus Eingriffen erzielten Wirkungen betrachtet werden. Dies stellt höhere<br />

Anforderungen an die Lehrenden, die ebenfalls in die neuen Lernformen einzuführen sind.<br />

Bezeichnung: Fremdsprachenausbildung /5<br />

Träger/Entwickler: Institut für Fachsprachen der Johannes Kepler Universität Linz und andere Bildungseinrichtungen<br />

Ziel:<br />

• Beseitigung sprachlicher Barrieren<br />

• Verstärkung der Auslandsorientierung des wirtschaftlichen Handelns<br />

Inhalt:<br />

Das Institut für Fachsprachen der Universität Linz verfügt über personelle und technische Ressourcen, die zur Erfüllung der hohen<br />

Qualitätsansprüche der studentischen Ausbildung eingesetzt werden. Die Institutskompetenzen reichen dabei von der Vermittlung<br />

kommunikativer und interkultureller Fähigkeiten - auch im Zusammenwirken mit den betreuten ca. 40 Partneruniversitäten im Ausland -<br />

bis zur Absicherung im Fachsprachlichen (Wirtschaftssprachen). Das Institut wirkt auch als Beratungszentrum für Fragen der<br />

Fremdsprachenausbildung.<br />

Der Wirkungsbereich des Instituts soll nun ausgeweitet werden, um Technologie und Know-how einer größeren Plattform von an der<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 116<br />

Linz, Juni 1998


Sprachausbildung interessierten Institutionen zugänglich zu machen und damit Synergieeffekte zu erzielen. Im einzelnen ist geplant:<br />

• Erweiterung der Ausstattung mit moderner Medientechnologie (virtuelles Klassenzimmer für den Fremdsprachenunterricht)<br />

• Betreuung dieser Technologie und Weiterentwicklung von Lehrprogrammen nach den Gesichtspunkten der modernen Sprachdidaktik<br />

• Standardisierung von Hard- und Software und der eingesetzten Lehrprogramme unter den beteiligten Bildungseinrichtungen<br />

• Vertiefung des Erfahrungsaustausches und der Weiterbildung von Sprachlehrern der beteiligten Bildungsträger<br />

Eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Fachhochschulsektor ist ebenfalls vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 117<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Vermittlungszentrale für internationale Bildungsprogramme /6<br />

Träger/Entwickler: CATT Linz in Kooperation mit oö. Bildungsinstitutionen<br />

Ziel:<br />

• Verbesserung des Zugangs für Lehrlinge, Schüler, Studenten und Fachkräfte zu ausländischen Bildungs- und Austauschprogrammen, sowohl im<br />

EU-Raum als auch in osteuropäischen Ländern<br />

• Integration ausländischen Know-hows in oberösterreichischen Unternehmen durch Aufnahme ausländischer Praktikanten<br />

• Verbesserung der internationalen Kontakte und der Sprachkenntnisse<br />

Inhalt:<br />

Internationale Bildungsprogramme erhöhen nicht nur das Fachwissen der Teilnehmer, sondern auch deren Innovations- und<br />

Problemlösungskapazität, und sie verbessern, sozusagen als Nebeneffekt, auch die Sprachkenntnisse und das interkulturelle Verständnis.<br />

Aufnehmende Organisationen, insbesondere Unternehmen, haben den Vorteil, daß die Praktikanten nicht nur zum Teil neues Fachwissen<br />

einbringen, sondern vor allem auch neue Sichtweisen. Daraus entsteht die Notwendigkeit, daß sich die eigenen Mitarbeiter mit internationalen<br />

Fragen und anderen Sprachen auseinandersetzen, woraus sehr oft verbesserte Handelsbeziehungen zu den Herkunftsländern der Praktikanten<br />

resultieren.<br />

CATT Linz wickelt neben seiner Beratungstätigkeit bei Technologieförderungen und -kooperationsprojekten bereits seit 1990 erfolgreich<br />

Auslandspraktika von Studenten im EU-Raum (oö. Studenten in EU-Firmen und EU-Studenten in oö. Firmen) im Rahmen der Förderprogramme<br />

COMETT und LEONARDO sowie Auslandsaufenthalte von Lehrenden an oö. Fachhochschul-Studiengängen ab. Die Tätigkeit umfaßt<br />

insbesondere den Abschluß sogenannter Rahmenverträge („Pools“) in den Förderprogrammen, die Auswahl von und Kooperation mit<br />

ausländischen Partnerorganisationen mit ähnlichen Intentionen, die eigentliche Vermittlungstätigkeit zwischen sich bewerbenden Studenten und<br />

anbietenden Firmen inklusive Suche und Auswahl derselben, die Abwicklung der Förderungen und die organisatorische Unterstützung etc.<br />

Diese Tätigkeit soll nun in dreifacher Hinsicht erweitert werden: Erstens sollen Praktika nicht nur für Studenten angeboten werden, sondern auch<br />

für Lehrlinge, Schüler und Fachkräfte. Zweitens sollen Austauschprogramme auch mit den osteuropäischen Staaten abgewickelt werden. Drittens<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 118<br />

Linz, Juni 1998


sollen Partnerschaften zwischen in- und ausländischen Universitäten und Fachhochschulen im Sinne eines Abgleichs von Bildungsinhalten und im<br />

Hinblick auf die wechselweise Anerkennung von Studieninhalten unterstützt werden. Zur Abwicklung der neuen Aufgaben ist eine personelle<br />

Ausweitung des CATT vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 119<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Postgraduate Studium und Weiterbildungsangebot für “Design.Communication.Engineering“ /7<br />

Träger/Entwickler: Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz in Zusammenarbeit mit Ars Electronica Center (AEC),<br />

Universität Linz und dem Fachhochschul-Studiengang „Medientechnik und -design“ in Hagenberg<br />

Ziel:<br />

• Einrichtung von interdisziplinären und intermediären Weiterbildungsangeboten auf den Gebieten des Industrial und Medien-Design mit<br />

Schwerpunkten in der Anwendung neuer Technologien im Designprozeß<br />

Inhalt:<br />

Mit dem neuen Bildungsangebot will die Kunsthochschule Linz Praktiker ansprechen, die in der Anwendung von Technologie auch mit<br />

funktionalen und ästhetischen, sozialen und kulturellen Themen befaßt sind und insbesondere mit den neuesten Entwicklungen im Designprozeß<br />

vertraut werden wollen.<br />

Das Spektrum ist breit und umfaßt das Produktdesign eines gestalteten Möbels und das Industrial Design von Konsum- und Investitionsgütern<br />

genauso wie das soziale Design einer Betriebsorganisation in der Büro- und Arbeitswelt und das Erlebnisdesign unserer Freizeit. Auch die visuelle<br />

Darstellung komplexer kognitiver Lerninhalte und die Gestaltung von Kommunikationsprozessen im Multimedia-Bereich zählt zu den Themen-<br />

bereichen des neuen Weiterbildungsangebotes. Ein Schwerpunkt liegt in der Anwendung der neuesten Informations- und Kommunikations-<br />

technologien, aber auch neuer Erkenntnisse aus dem Werkstoff- und Verarbeitungsbereich im Designprozeß. Ebenfalls behandelt werden organisa-<br />

torische und wirtschaftliche Fragen aus dem Berufsfeld des Designers.<br />

Das Postgraduate Studium ist als viersemestriger Lehrgang gedacht, der mit einem international anerkannten Diplom (Master of Advanced Studies)<br />

abschließt. Eine Palette von weiteren Bildungsveranstaltungen wird bedarfsorientiert entwickelt und reicht von Wochenendseminaren bis zu<br />

Dreimonatskursen.<br />

Die Kunsthochschule stellt die künstlerische, kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Kompetenz sowie anwendungsbezogene Technologie-<br />

entwicklungen zur Verfügung. Das Ars Electronica Center (AEC) bringt die künstlerischen und technologischen Möglichkeiten des Hauses und des<br />

Future Labs mit ein. Die Universität Linz ergänzt das Angebot mit wissenschaftlich-technischem und betriebswirtschaftlichem Grundwissen, der<br />

Fachhochschul-Studiengang „Medientechnik und -design“ vermittelt die Berufsfeldorientierung.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 120<br />

Linz, Juni 1998


Zentrales Anliegen dieses Vorhabens ist die Festigung einer Design-Kultur und -Gesinnung in einem technologisch-künstlerischen Umfeld und in<br />

der wirtschaftlichen Anwendung. Eine enge Abstimmung wird mit dem Technology, Design & New Media Clearinghouse (siehe Kap. 4.1)<br />

erfolgen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 121<br />

Linz, Juni 1998


4.2 Bereich Berufliche Qualifikation 4.2.9 Sonstige Empfehlungen<br />

Mit Rücksicht auf die begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten aus dem „Zukunftsfonds“ konnten weitere Maßnahmen aus<br />

dem Bereich der berufsorientierten Aus- und Weiterbildung nicht in das <strong>Programm</strong> aufgenommen werden. Dazu zählen auch<br />

die folgenden zwei Projekte, die eine starke sozial- und beschäftigungspolitische Komponente haben. Sie werden zur<br />

Finanzierung aus anderen <strong>Programm</strong>en empfohlen:<br />

• Das erste Projekt betrifft die Schaffung von Lehrplätzen in Betrieben oder Lehrwerkstätten und von Sonderprogrammen<br />

für Jugendliche mit kognitiven, sozialen oder körperlichen Defiziten. Solche <strong>Programm</strong>e laufen bereits bzw. sind in<br />

Evaluierung. Das Finanzierungserfordernis umfaßt die Förderung von Betrieben, die solche Lehrstellen anbieten, und<br />

Projekte wie z.B. Triathlon, Berufsschule Plus, Countdown.<br />

• Das zweite Projekt beinhaltet die Einrichtung einer Landesförderung für Bildungsinvestitionen in Zeiten der<br />

Arbeitslosigkeit. Damit soll wertvolle berufliche Erfahrung durch eine rasche Rückführung ins Arbeitsleben nicht<br />

verloren gehen und gleichzeitig das Prinzip der wechselweisen Abfolge von Arbeit und Bildung realisiert werden. Die<br />

Beteiligung des Landes an Arbeitsstiftungen als prinzipieller Lösungsansatz für alle aufgrund betrieblicher<br />

Umstrukturierungsprozesse aus dem Arbeitsprozeß freigesetzten Arbeitnehmer soll dazu dienen, soziale Kompetenz und<br />

Fachwissen zu erhalten.<br />

Weiters wurden im vorliegenden „Strategischen <strong>Programm</strong>“ keine Maßnahmen berücksichtigt, die in der autonomen<br />

Entscheidung der Universität liegen (neue Studienrichtungen und sonstige Änderungen im Studienangebot) oder Teil des<br />

Wettbewerbsverhaltens kommerziell agierender Bildungsträger sind. Dies gilt auch für Projekte, bei denen - aus<br />

welchen Gründen auch immer - eine Zusammenarbeit mehrerer Bildungsträger nicht zustandegekommen ist. So war es auch<br />

im Bereich „Berufliche Qualifikation“ vorrangiges Ziel, anstelle der (wettbewerbsverzerrenden) Direktförderung einzelner<br />

Bildungsinstitutionen die Kooperation zwischen diesen zum Vorteil der Bedarfsträger zu stimulieren.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 122<br />

Linz, Juni 1998


4. STRATEGIEN UND MAßNAHMEN<br />

4.1 Technologie<br />

4.2 Berufliche Qualifikation<br />

4.3 Standortmarketing<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 123<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.1 Einleitung und Überblick<br />

Die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten ist in der internationalen und nationalen<br />

Wirtschaftspolitik und in der öffentlichen Diskussion zu einem bestimmenden Thema geworden. Insbesondere ist seit den<br />

80er Jahren eine Verschärfung des globalen Wettbewerbs um Investitionen und damit um Arbeitsplätze, Einkommen und<br />

materiellen Wohlstand festzustellen.<br />

Die Ursachen dieser Entwicklung liegen vor allem:<br />

• in der hohen und weiter steigenden Arbeitslosigkeit in den europäischen OECD-Ländern,<br />

• in der politischen und wirtschaftlichen Öffnung der mittel- und osteuropäischen Länder mit einer neuen internationalen<br />

Arbeitsteilung,<br />

• in der zunehmenden internationalen Mobilität des Kapitals („Globalisierung“) mit einer starken Zunahme des Volumens<br />

der grenzüberschreitenden Direktinvestitionen.*)<br />

Es ist daher eine vorrangige Aufgabe der Politik auf allen Ebenen, sich verstärkt mit den Fragen der Standortqualität zu<br />

beschäftigen. Wichtigste Zielgruppe sind die bestehenden Unternehmen. Durch die Verbesserung der<br />

Rahmenbedingungen kann ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht und ihr Bestand gesichert, Investitionen und Expansionen<br />

stimuliert und die Abwanderung von Produktionen vermieden werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 124<br />

Linz, Juni 1998


*) Im Jahr 1995 hatten rund 39.000 multinational tätige Unternehmen rund 270.000 Töchter mit einem Kapitalstock von 2.700 Milliarden Dollar. In diesen 270.000<br />

Niederlassungen wurden 1991 sechs Prozent des Weltsozialprodukts erzeugt. 1982 waren es nur zwei Prozent. 1995 erreichte der Zufluß an Direktinvestitionen in die<br />

Industrieländer der OECD mit 203 Milliarden Dollar einen Höchstwert.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 125<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.1 Einleitung und Überblick<br />

Eine noch stärkere Bedeutung haben die Standortbedingungen für grenzüberschreitende Direktinvestitionen<br />

(Neuansiedlungen, Übernahmen und Beteiligungen, Reinvestitionen). Diese Investitionen von Unternehmen mit einem<br />

Headquarter außerhalb Österreichs haben gerade in den letzten zwei Jahrzehnten in <strong>OÖ</strong> stark zugenommen und können auch<br />

in Zukunft einen wichtigen Beitrag für Wachstum und Beschäftigung leisten. Voraussetzung dafür sind gute<br />

Standortbedingungen und eine professionelle Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich.<br />

Standortmarketing umfaßt somit die konsequente Weiterentwicklung der Standortqualität für die unternehmerische<br />

Tätigkeit sowie die Marktforschung und Werbung für den Wirtschaftsstandort <strong>OÖ</strong>. Zielsetzung ist die verstärkte<br />

Ausrichtung der Politik in vielen Teilbereichen auf die wirtschafts- und standortpolitischen Erfordernisse, um die erreichten<br />

hohen Standards bei Einkommen, sozialer Sicherheit und Umweltschutz zu erhalten bzw. weiter zu verbessern.<br />

(Abschnitt 4.3.2)<br />

Für ein Land mit relativ hohen Produktionskosten wie Österreich ist die Qualifikation der Erwerbstätigen und die<br />

Innovationskraft der Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Daher bilden im „Strategischen <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“<br />

die Themen anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung (Kapitel 4.1: Technologie) und Aus- und Weiterbildung<br />

(Kapitel 4.2: Berufliche Qualifikation) Schwerpunkte. In den folgenden Abschnitten werden weitere, für die Standortqualität<br />

und Standortentscheidungen wichtige Bereiche behandelt und Umsetzungsstrategien entwickelt:<br />

⇒ Strategie 1: Ausbau der Infrastruktur<br />

⇒ Strategie 2: Grundstücke, Aufschließung, Immobilien<br />

⇒ Strategie 3: Verfahrensvereinfachung<br />

⇒ Strategie 4: Wirtschaftsförderung<br />

⇒ Strategie 5: Tourismusförderung<br />

⇒ Strategie 6: Investorenmarketing<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 126<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.1 Einleitung und Überblick<br />

Nach einer Überblicksdarstellung (4.3.3) werden diese sechs Strategien jeweils mit einer Analyse, den Zielen und<br />

Maßnahmen (Abschnitte 4.3.4 bis 4.3.9) beschrieben. Ein großer Teil dieser Maßnahmen steht im Zusammenhang mit<br />

klassischen Aufgabenbereichen der öffentlichen Verwaltung und ist daher aus den normalen Budgetmitteln zu finanzieren.<br />

Detailbeschreibungen von sieben neuartigen Maßnahmen enthalten dann nähere Angaben über Träger/Entwickler, Ziel<br />

und Inhalt (Abschnitt 4.3.10). Wo nicht anders angegeben, soll die Finanzierung dieser Maßnahmen aus dem<br />

„Zukunftsfonds“ erfolgen.<br />

Das vorliegende <strong>Programm</strong> mit seinen Strategien und Maßnahmen stellt eine in sich und auch mit den Bereichen<br />

„Technologie“ und „Berufliche Qualifikation“ abgestimmte Basis für die Umsetzung dar. Dem Charakter einer strategischen<br />

Planung entsprechend sind spätere Ergänzungen und Weiterentwicklungen vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 127<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.2 Aufgaben und Ziele<br />

Standortmarketing beinhaltet wie das allgemeine Marketing, insbesondere das von Investitionsgütern, die kundenorientierte<br />

Optimierung der Kosten/Nutzen-Relation des Produkts und eine professionelle Marktbearbeitung.<br />

Standortmarketing hat demzufolge zwei Hauptaufgaben:<br />

• Verbesserung der Standortbedingungen für die unternehmerische Tätigkeit<br />

• Marktforschung und Werbung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />

Es handelt sich dabei um Querschnittsaufgaben, die weder von einzelnen Ressorts oder Abteilungen, aber auch nicht von<br />

einem Bundesland allein optimal gelöst werden können. Im Gegenteil bedarf es einer umfassenden Kooperation einer<br />

Vielzahl von Einrichtungen auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Gemeinden unter Beachtung der EU-weit<br />

gültigen Rahmenbedingungen.<br />

Von größter Wichtigkeit ist, daß die Politik auf allen Ebenen zu einem öffentlichen Meinungsklima beiträgt, in dem<br />

aktives Unternehmertum, Investitionen und Innovation, Wissenschaft und Technik nicht als Bedrohung empfunden,<br />

sondern als Voraussetzung für Beschäftigung, Wohlstand und Fortschritt in fast allen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens erkannt und genutzt werden.<br />

Die wichtigste Zielgruppe für eine standortbezogene Wirtschaftspolitik sind die bereits bestehenden Unternehmen. Durch<br />

die Verbesserung der Standortbedingungen soll deren Expansion gefördert bzw. deren Bestand gesichert werden. Darüber<br />

hinaus ist es erforderlich, neue Unternehmen für den Wirtschaftsstandort <strong>OÖ</strong> zu gewinnen.<br />

Bezüglich der Akquisition neuer Unternehmen stehen zwei große Zielgruppen im Vordergrund:<br />

• Unternehmen, die aus den gegebenen Standortbedingungen und Stärken des Standortes <strong>OÖ</strong> komparative Standortvorteile<br />

erzielen können (z.B. durch Kooperationen, Zulieferungen an bestehende Unternehmen)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 128<br />

Linz, Juni 1998


• Unternehmen aus Wachstumsbereichen, für die <strong>OÖ</strong> ein wettbewerbsneutraler Standort ist (z.B. im Bereich der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 129<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.3 Strategien und Schwerpunkte<br />

Verbesserung der Standortbedingungen für die unternehmerische Tätigkeit<br />

Neben den in den vorstehenden Kapiteln 4.1: Technologie und 4.2: Berufliche Qualifikation beschriebenen Maßnahmen soll<br />

die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes <strong>OÖ</strong> in folgenden wichtigen Bereichen verbessert werden:<br />

Strategie 1: Ausbau der Infrastruktur<br />

Die in weiten Bereichen sehr gut entwickelte Verkehrsinfrastruktur (Straße, Schiene, Schiff-, Luftverkehr) soll durch<br />

Umschichtung von öffentlichen Mitteln nach den Bedürfnissen der Wirtschaft ausgebaut und die Telekommunikationsinfrastruktur<br />

an internationale Standards angepaßt werden.<br />

Strategie 2: Grundstücke für Aufschließung, Immobilien<br />

Es soll die Bereitstellung eines differenzierten und hochqualitativen Angebotes an Immobilien (Grundstücke, Hallen,<br />

Büroflächen, Industrie-, Wirtschafts- und Gewerbeparks) für Erweiterungen, Umsiedlungen und Neuansiedlungen gefördert<br />

werden.<br />

Strategie 3: Verfahrensvereinfachung<br />

Die rechtlichen und verfahrenstechnischen Rahmenbedingungen für Investitionen, Unternehmensgründungen und die<br />

Unternehmensführung sollen durch Vereinfachung und Verkürzung der Genehmigungsverfahren weiter verbessert werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 130<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.3 Strategien und Schwerpunkte<br />

Strategie 4: Wirtschaftsförderung<br />

Neben einer Erhöhung der Wirtschaftsförderungsmittel des Landes sollen neue Schwerpunkte in der Investitions-, Gründer-<br />

und Exportförderung gesetzt und damit Beschäftigungseffekte ausgelöst werden.<br />

Strategie 5: Tourismusförderung<br />

Durch verstärkte Kundenorientierung und Spezialisierung, Leitprojekte und den Ausbau der elektronischen Informations-,<br />

Reservierungs- und Buchungssysteme soll die Tourismus- und Freizeitwirtschaft neue Impulse erfahren.<br />

Marktforschung und Werbung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich<br />

Strategie 6: Investorenmarketing<br />

Auf der Basis eines systematischen Benchmarking (Stärken/Schwächen-Analyse) und der Beobachtung der Trends für<br />

grenzüberschreitende Investitionen soll die Marktbearbeitung gezielt ausgeweitet und als umfassendes Serviceangebot<br />

(„one-stop-shop“) mit Vorrang auf bestimmte Länder (Deutschland, Schweiz, Tschechien) und Wirtschaftssparten (Cluster,<br />

Zukunftstechnologien) ausgerichtet werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 131<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.3 Strategien und Schwerpunkte<br />

Schwerpunkte des in den folgenden Abschnitten im Detail ausgeführten Maßnahmenkataloges sind:<br />

• Erstellung eines mehrjährigen Infrastrukturausbauprogrammes(#)<br />

• Schaffung einer <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH zur Förderung und Beschleunigung standortverbessernder<br />

Investitionen und zur Verbesserung des Immobilienangebotes durch eine aktive Bodenpolitik<br />

• Entwicklung eines <strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogrammes für den Ausbau der Telekom-Infrastruktur(#)<br />

• Erstellung eines Raumordnungskonzeptes für die Betriebsansiedlung in <strong>OÖ</strong><br />

• Einführung eines jährlich fortzuschreibenden Standortverbesserungs-Aktionsprogrammes(#)<br />

• Einsetzung einer Arbeitsgruppe „Gesetze, Verfahren“ zur Vereinfachung der Genehmigungsverfahren<br />

• Ausbau der Gründerförderung in Form einer Unternehmensgründungsoffensive <strong>OÖ</strong><br />

• Ausbau der Exportförderung durch Förderung internationaler Unternehmenskooperationen<br />

• Ausbau der Finanzierungs- und Förderungsberatung für Unternehmen<br />

• Ausbau des branchen- und clusterorientierten Standortmarketing in der <strong>TMG</strong>(#)<br />

Über die mit (#) gekennzeichneten Maßnahmen wird im „Jährlichen Technologie- und Standortbericht“, der der oö.<br />

Landesregierung vorzulegen ist, berichtet.*)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 132<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 133<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.4 Strategie 1: Ausbau der Infrastruktur<br />

Analyse<br />

Eine gute Infrastruktur ist nach wie vor eine wichtige, nahezu selbstverständliche Standortbedingung. Neben der Verkehrsinfrastruktur<br />

(Straße, Schiene, Schiff-, Luftverkehr) gewinnt die Telekommunikationsinfrastruktur immer mehr<br />

an Bedeutung. Die Budgetprobleme und die sich daraus ergebenden Sparmaßnahmen aller Gebietskörperschaften haben zu<br />

einem Rückgang des Anteils öffentlicher Investitionen an den Gesamtausgaben geführt. Darüber hinaus werden immer<br />

wieder wichtige Investitionsprojekte verzögert und verhindert. Diese Entwicklung kann mittelfristig zu einem spürbaren<br />

Nachteil für den gesamten Wirtschaftsstandort <strong>OÖ</strong>, aber insbesondere für einzelne Regionen werden.<br />

Ziele<br />

Durch Umschichtung der Ausgaben der Gebietskörperschaften sollen zusätzliche Mittel für den Ausbau der<br />

wirtschaftsbezogenen Infrastruktur zur Verfügung stehen. Von großer Bedeutung ist, daß <strong>OÖ</strong> seine berechtigten Interessen<br />

beim Ausbau der nationalen und transeuropäischen Verkehrsnetze auf Bundesebene mit Nachdruck vertritt. Die Integration<br />

des Personen- und Güterverkehrs ist dabei ebenso zu berücksichtigen wie die Optimierung der Schnittstellen zwischen den<br />

einzelnen Verkehrsträgern. Beim Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur geht es insbesondere um eine Anpassung an<br />

internationale Standards.<br />

Maßnahmen<br />

• Erstellung eines mehrjährigen Infrastrukturausbauprogrammes, das jährlich fortgeschrieben bzw. ergänzt wird.*)<br />

• Umschichtung der Ausgaben im Landesbudget zu Gunsten der öffentlichen Investitionen<br />

• Vorziehen wichtiger Projekte und Übernahme der Vorfinanzierungskosten durch das Land<br />

• Mitfinanzierung wichtiger Investitionsprojekte durch private Investoren (Banken, Immobiliengesellschaften)<br />

• Schaffung einer <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH**) für die Förderung und Beschleunigung standortverbessernder<br />

Investitionen<br />

Auf den Folgeseiten werden die Verkehrsbereiche Straße, Schiene, Schiff- und Luftverkehr und der Telekommunikationsbereich<br />

im Detail behandelt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 134<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 1 im Abschnitt 4.3.9<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.4.1 Straße<br />

Analyse<br />

<strong>OÖ</strong> verfügt über eine gute wirtschaftsgeographische Lage innerhalb Österreichs und in Relation zum wichtigsten<br />

Handelspartner Deutschland. Die Einbindung in das nationale und internationale Straßennetz (Westautobahn A1,<br />

Innkreisautobahn A8, Pyhrnautobahn A9) ist ein Standortvorteil Oberösterreichs gegenüber anderen Bundesländern. Dieses<br />

hochrangige Straßennetz ist jedoch unvollständig und in Teilbereichen überlastet.<br />

Ziele<br />

Die im Autobahnnetz bestehenden Lücken sollen möglichst rasch geschlossen und die Schwachstellen bei der Anbindung<br />

wichtiger Wirtschaftsregionen behoben werden.<br />

Maßnahmen<br />

In der Folge werden einige wichtige Straßenbauvorhaben, deren Realisierung eingeleitet bzw. beschleunigt werden sollte,<br />

angeführt. Die Aufzählung ist weder vollständig, noch können aus der Reihenfolge Prioritäten abgeleitet werden.<br />

Im Bereich des grenzüberschreitenden Ausbaues der Straßenwege geht es vor allem um den Ausbau der Achse Linz - Prag<br />

und der Autobahn München - Simbach und von Simbach nach Pocking. Von großer Bedeutung für <strong>OÖ</strong> ist die möglichst<br />

rasche Schließung bestehender Autobahnlücken (Westspange Wels und Pyhrnautobahn) und die Erhöhung der<br />

Leistungsfähigkeit der Autobahnen im Zentralraum (sechsspuriger Ausbau der Westautobahn von Enns bis Sattledt). Im<br />

Raum Linz gilt es, den Nord-Südverkehr durch eine Ostspange aus dem Stadtgebiet abzuleiten. Von großer regionaler<br />

Bedeutung sind auch die im Bau befindliche neue Anbindung Richtung Ebelsberg/Asten und die geplante Donaubrücke<br />

westlich von Linz.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 135<br />

Linz, Juni 1998


Für den Raum Steyr ist der Ausbau der Straßenverbindung nach Enns von hoher Dringlichkeit. Voraussetzung für die<br />

Erschließung des Ennshafens und der angrenzenden Industriegebiete ist die rasche Realisierung der Verlegung der B1. Für<br />

den Raum Braunau sind Verbesserungen der Verbindung nach Salzburg und der Anbindung an die Innkreisautobahn<br />

(Anschlußstelle Ort) von Wichtigkeit. Der Bau einer neuen Salzachbrücke im Raum Ostermiething wird vor allem für den<br />

westlichen Teil des Bezirkes eine Aufwertung bringen.<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.4.2 Schiene<br />

Analyse<br />

Analog dem Straßennetz ist auch das hochrangige Schienennetz in <strong>OÖ</strong> gut ausgebaut. Oberösterreich hat sowohl bezüglich<br />

des Gütertransitverkehrs als auch des Ziel/Quell-Verkehrs auf der Schiene eine führende Rolle. Der Schienengüterverkehr<br />

wird nach der Stagnation der vergangenen Jahre auf Grund der Kapazitätsengpässe auf der Straße sowie der Umwelt- und<br />

Kostenfaktoren an Bedeutung gewinnen.<br />

Ziele<br />

Die Infrastruktur für den Schienenverkehr in <strong>OÖ</strong> soll beschleunigt modernisiert werden. Dazu ist es nötig, mit dem Bund<br />

bzw. der ÖBB zusammenzuarbeiten und die berechtigten oberösterreichischen Anliegen durchzusetzen.<br />

Maßnahmen<br />

Wichtige Projekte sind (beispielhafte Aufzählung):<br />

• Beschleunigter Ausbau der Westbahnstrecke zwischen St. Valentin und Wels<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 136<br />

Linz, Juni 1998


• Umbau des Verschiebebahnhofes in Linz<br />

• Ausbau der Schienenverbindung Linz - Summerau - Prag und direkte Einbindung in die Westbahn bei St. Valentin<br />

• Ausbau der Bahnstrecke Wels - Braunau - München insbesondere für den Güterverkehr<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.4.3 Schiffverkehr/Luftverkehr<br />

Analyse<br />

Ein wesentlicher Standortvorteil Oberösterreichs ist die Donau als Wasserstraße für den Gütertransport und die<br />

Verfügbarkeit leistungsfähiger Hafen- und Umschlagseinrichtungen mit der Möglichkeit zur Verknüpfung von Straße,<br />

Schiene und Schiff als Transportmittel.<br />

Bezüglich des Luftverkehrs ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Anbindung an die internationalen Großflughäfen<br />

Frankfurt und Zürich zu verbessern und neue Flugverbindungen in andere europäische Städte einzurichten.<br />

Ziele<br />

• Upgrading aller Einrichtungen, die eine stärkere Nutzung der Donau als Gütertransportweg begünstigen.<br />

• Weitere Modernisierung und Ausbau des Flughafens Linz als eine „Visitenkarte“ für <strong>OÖ</strong>.<br />

Maßnahmen<br />

• Weiterer Ausbau des Hafens Enns (die Investition zur Verlängerung des Hafenbeckens ist bereits beschlossen)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 137<br />

Linz, Juni 1998


• Rascher Bau der neuen B1 als leistungsfähige Anbindung des Hafens Enns und der anschließenden Betriebsbau- und<br />

Industriegebiete<br />

• Ausbau und Modernisierung des Flughafens Linz<br />

• Weitere Verbesserung des Angebotes im Linienflugverkehr<br />

• Verstärkte Nutzung des Umfeldes des Flughafens Linz für wirtschaftliche Aktivitäten<br />

• Verbesserung der Verkehrsanbindung des Flughafens Linz an öffentliche Verkehrsmittel (Einbindung in das Verkehrskonzept<br />

für den oö. Zentralraum)<br />

4.3 Standortmarketing Telekommunikation<br />

Analyse<br />

Die Leistungsfähigkeit der Telekommunikationsinfrastruktur und die Kosten für Telefon und Datentransfer haben als<br />

Standortfaktoren stark an Bedeutung gewonnen. Österreich hat in den letzten Jahren bezüglich des Standards der Telekom-<br />

Infrastruktur den Rückstand zu den führenden Industrienationen verringert. Bezüglich der Kosten für Geschäftskunden und<br />

den Datentransfer liegen die österreichischen Tarife allerdings immer noch im internationalen Spitzenfeld.<br />

Durch die 1998 eingetretene Aufhebung der letzten Monopolbereiche der Post und Telekom Austria (PTA) ist eine weitere,<br />

deutliche Verbesserung des Angebots und der Tarife für Geschäftskunden zu erwarten. Von den rund 558.000<br />

Telefonanschlüssen in <strong>OÖ</strong> sind bereits mehr als 447.000 an das digitale Netz (OES) angeschlossen. Dies entspricht einer<br />

beachtlichen Dichte von 45 Anschlüssen je 100 Einwohner. <strong>OÖ</strong> hat auch eine führende Rolle beim Ausbau des<br />

Datenhighways. Die PTA-Netze ATM und MAN sind in den Ballungsräumen schon jetzt voll und in naher Zukunft<br />

flächendeckend ausgebaut. Mit rund 8.000 ISDN-Anschlüssen mit weit über 20.000 Nutzkanälen, mit Datendiensten wie<br />

DDL-L, DDL-L Highspeed, DDL-S, Datex-P X.25 und Frame Relay steht der oö. Wirtschaft in Summe ein<br />

flächendeckendes, leistungsfähiges Universalnetz in praktisch jeder gewünschten Bandbreite zur Verfügung.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 138<br />

Linz, Juni 1998


Ziele<br />

• Weitere Verbesserung der Telekom-Infrastruktur entsprechend den Bedürfnissen der oö. Unternehmen<br />

• Weitere Reduktion der Kosten für Telefon und Datentransfer<br />

• Entwicklung und Realisierung von Pilotprojekten im Telekom-Bereich<br />

• Verstärkte Information und Beratung über die Nutzungsmöglichkeiten der Telekommunikation in KMU (Datenbanken,<br />

Internet....)<br />

Maßnahmen<br />

Erstellung eines <strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogrammes *) und jährliche Berichtlegung **)<br />

*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 4.3.9<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.5 Strategie 2: Grundstücke, Aufschließung, Immobilien<br />

Analyse<br />

Das Angebot an geeigneten Flächen und Gebäuden ist nach wie vor ein wichtiger Faktor für die Standortwahl. Weitere<br />

Faktoren aus der Sicht des standortsuchenden Unternehmens sind die Qualität der Infrastruktur, die Nachbarschaftsverhältnisse<br />

und der Preis.<br />

Es gibt ein großes Angebot an für die gewerbliche Nutzung gewidmeten Flächen in <strong>OÖ</strong>, aber vor allem in<br />

Verdichtungsgebieten einen quantitativen und qualitativen Fehlbestand. Generell ist eine fehlende Schwerpunktbildung bei<br />

Betriebsbaugebieten (Industrie-, Wirtschafts- und Gewerbeparks) festzustellen. Es besteht auch ein Defizit an geeigneten<br />

Immobilien (Hallen, Büros).<br />

Ziele<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 139<br />

Linz, Juni 1998


• Schaffung eines ausreichenden und differenzierten Angebotes an qualitativ hochwertigen Flächen für die gewerbliche<br />

Nutzung in Übereinstimmung mit der zu erwartenden Nachfrage (Erweiterungen, Umsiedlungen, Neuansiedlungen) in<br />

den nächsten 5 bis 10 Jahren in den verschiedenen Regionen<br />

• Festlegung von Schwerpunkten für die Betriebsansiedlung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 140<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.5 Strategie 2: Grundstücke, Aufschließung, Immobilien<br />

Maßnahmen<br />

• Erstellung eines Raumordnungskonzeptes für die Betriebsansiedlung in <strong>OÖ</strong>*)<br />

• Verstärkte Unterstützung der aktiven Bodenpolitik und von Aufschließungsmaßnahmen der Gemeinden mit<br />

Landesmitteln<br />

• Entwicklung von „private-public-partnership“-Modellen für die Schaffung und Verbesserung des Immobilienangebotes<br />

• Errichtung einer eigenen Gesellschaft für eine aktive Bodenpolitik - <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH **)<br />

• Ausbau der Technologie- und Gründerzentren***) sowie der Industrie-, Wirtschafts- und Gewerbeparks<br />

• Zusammenfassung der mit Landesmitteln geförderten Projekte in ein jährlich fortzuschreibendes Standortverbesserungs-Aktionsprogramm****)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 141<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 3 im Abschnitt 4.3.9<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 1 im Abschnitt 4.3.9<br />

***) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 18 im Abschnitt 4.1.8<br />

****) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 142<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.5 Strategie 2: Grundstücke, Aufschließung, Immobilien<br />

Konkrete Projekte<br />

Die in der Folge angeführten Projekte wurden unter Einbeziehung der <strong>TMG</strong> bzw. des Landes <strong>OÖ</strong> entwickelt. Sie befinden<br />

sich in einem unterschiedlichen Stand der Realisierung; bei einigen ist die Entscheidung über die Realisierung noch nicht<br />

gefallen. Auch diese Projektliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Industriegebiet Ennshafen<br />

Das rund 100 Hektar große im Besitz der OMV AGROLINZ MELAMIN befindliche Industriegrundstück ist einer der<br />

attraktivsten Industriestandorte. Mit Ausnahme eines leistungsfähigen Straßenanschlusses verfügt das Areal über eine<br />

ausgezeichnete Infrastruktur (Hafen, Bahn, Kanal, Abfallentsorgung, Kühl- und Nutzwasser, Gas ...). Der rasche Neubau der<br />

B1 ist nicht nur eine Voraussetzung für eine optimale, bewohnerfreundliche Nutzung des Hafens, sondern auch für die<br />

Vermarktung des Industriegeländes.<br />

Betriebsbaugebiet Enns<br />

Das rund 70.000 m2 (brutto) große Betriebsbaugebiet zwischen dem Industrie- und Siedlungsgebiet Enns wird von der <strong>TMG</strong><br />

in Zusammenarbeit mit der AGROLINZ MELAMIN und der Stadt Enns erschlossen und verwertet. Die Aufschließung des<br />

Gebietes soll von Stadt und Land mitfinanziert werden.<br />

Industriegebiet Braunau/Neukirchen<br />

Das rund 80 Hektar große Industriegebiet im Anschluß an die AMAG befindet sich im Eigentum der Stadt Braunau (1/3)<br />

und der AMAG (2/3). Dieses Areal ist vor allem durch seine Grenzlage zu Bayern und das gute industrielle Umfeld des<br />

Standortes Braunau sowie durch die konkreten Kooperationsmöglichkeiten mit der AMAG für Betriebsansiedlungen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 143<br />

Linz, Juni 1998


esonders geeignet. Das Projekt soll entscheidungsreif aufbereitet und bei einem positiven Ergebnis der Machbarkeitsprüfung<br />

schrittweise realisiert werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 144<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.5 Strategie 2: Grundstücke, Aufschließung, Immobilien<br />

Betriebsbaugebiete Trimmelkam und Ostermiething<br />

Die Aufschließung und Verwertung der Flächen der ehemaligen SAKOG ist in enger Zusammenarbeit zwischen der<br />

Gemeinde St. Pantaleon und der <strong>TMG</strong> erfolgt. Auf dem Gelände ist die Errichtung einer Gewerbehalle durch private<br />

Investoren oder in einer „private-public-partnership“ geplant. Das rund 300.000 m2 große Betriebsbaugebiet in<br />

Ostermiething ist vor allem für die Ansiedlung umweltfreundlicher Betriebe geeignet.<br />

Südpark Linz - VOEST-ALPINE Linz<br />

In Linz-Pichling stehen rund 500.000 m2 für die Ansiedlung umweltfreundlicher Betriebe zur Verfügung. Die VOEST-<br />

ALPINE STAHL bietet verschiedene Teilflächen im Ausmaß von insgesamt 200.000 m2 zum Verkauf an. Dieses Angebot<br />

wird in den nächsten Jahren um weitere, nicht benötigte Betriebsflächen aufgestockt werden. Die Vermarktung dieser<br />

Flächen erfolgt in Zusammenarbeit von Bund, Land (<strong>TMG</strong>) und Stadt Linz (AWB) im Rahmen des RESIDER II-<br />

<strong>Programm</strong>es der EU.<br />

Weitere Projekte<br />

Neben den genannten Projekten gilt es, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden und privaten Projektentwicklern<br />

und Projektträgern weitere hochwertige Standortangebote zu schaffen. Beispiele für solche Projekte, die einer Prüfung bzw.<br />

Machbarkeitsuntersuchung zugeführt werden sollen, sind:<br />

• das Gebiet entlang der künftigen Westspange Wels bis zum Autobahnkreuz Voralpen<br />

• verfügbare und aus der Sicht der Raumordnung und Straßenplanung geeignete Gebiete bei Autobahnabfahrten<br />

• das „Stadtgut“ in Steyr und die Angebote der Region Steyr (durch FAZAT)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 145<br />

Linz, Juni 1998


• das Umfeld des Flughafens Linz<br />

• Betriebsbaugebiete im Bereich der Vöckla-Ager-Zone (in Zusammenarbeit mit der REVA)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 146<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.6 Strategie 3: Verfahrensvereinfachung<br />

Analyse<br />

Der rechtliche Rahmen für die Gründung und den Betrieb eines Unternehmens ist von entscheidender Bedeutung für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Standorten.<br />

Für die Unternehmen sind dabei folgende Faktoren von Bedeutung:<br />

• die Investitions- und Betriebskosten, die durch gesetzliche und behördliche Auflagen verursacht werden (im Vergleich zu<br />

den Mitbewerbern)<br />

• die Dauer von Genehmigungsverfahren<br />

• der Zugang zu Gewerben und Märkten<br />

Oberösterreich hat in den vergangenen Jahren erfreuliche Erfolge bezüglich der Beschleunigung von behördlichen<br />

Genehmigungsverfahren für Betriebsanlagen erzielt (Raumordnungs-, Bau-, Gewerbe- und Wasserrecht). Die<br />

durchschnittliche Verfahrensdauer für Betriebsanlagengenehmigungen konnte in der ersten Instanz von 10 Monaten (1991)<br />

auf unter drei Monate (1996) gesenkt werden. Bei Verfahren, die von höheren Instanzen entschieden werden, hat sich die<br />

durchschnittliche Dauer von 3 Jahren (1991) auf 6 Monate (1996) verringert.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 147<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.6 Strategie 3: Verfahrensvereinfachung<br />

Ziele<br />

• Die Dauer der Genehmigungsverfahren soll weiter verkürzt werden, ohne die erreichten und in den hochentwickelten<br />

Industrieländern gültigen Standards des Umwelt-, Arbeitnehmer- und Nachbarschaftsschutzes in Frage zu stellen. Auf<br />

Grund der bisherigen Erfolge können aber nur noch graduelle Verbesserungen erzielt werden.<br />

• Beschleunigungen und Vereinfachungen sollen vor allem bei komplexen und sensiblen Projekten mit höherer<br />

Umweltrelevanz erreicht werden.<br />

• Bei der Festlegung von Standards ist verstärkt auf die Verhältnisse in den anderen westeuropäischen Ländern Bedacht zu<br />

nehmen.<br />

Maßnahmen<br />

• Überprüfung und weitere Vereinfachung der einschlägigen Gesetze und Verfahrensbestimmungen auf Bundes- und<br />

Landesebene<br />

• Weitere Verbesserungen bezüglich der Verfahrensabläufe (EDV-Einsatz, Projektmanagement, Information und<br />

Projektberatung, Internet, laufendes „Benchmarking“ - „best-practice-Modelle“, Information und Schulung...)<br />

• Einsetzung einer Arbeitsgruppe „Gesetze, Verfahren“ aus Beamten, Wissenschaftlern, Vertretern der Sozialpartner und<br />

der Unternehmen für Vorschläge zur weiteren Verbesserung der Verfahrensabläufe (Koordination: <strong>TMG</strong>, Abteilung<br />

Gewerbe im Amt der oö. Landesregierung)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 148<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.7 Strategie 4: Wirtschaftsförderung<br />

Analyse<br />

Neben den vorstehend beschriebenen Rahmenbedingungen (Standortfaktoren) hat auch die direkte Wirtschaftsförderung<br />

einen Einfluß auf Investitions- und Standortentscheidungen von Unternehmen. Diese Möglichkeiten zur direkten<br />

Wirtschaftsförderung sind durch die Wettbewerbsbestimmungen der EU geregelt und begrenzt. Außerhalb der nationalen<br />

Fördergebiete ist grundsätzlich nur die Förderung von F&E, Umweltschutzinvestitionen und Qualifikationsmaßnahmen<br />

möglich.<br />

Ziele und Maßnahmen<br />

• Die Ausgaben des Landes für die direkte Wirtschaftsförderung sollen generell erhöht werden. Vor allem für das Euro-<br />

Wirtschaftsförderungsprogramm (EWP), das Betriebsansiedlung-Impuls-<strong>Programm</strong> (BIP) und die in der Folge<br />

angeführten Förderungen sollen mehr Mittel als bisher zur Verfügung stehen.<br />

Die Höhe der Investitionsförderung soll sich vor allem an folgenden Kriterien orientieren:<br />

− Zahl der zu schaffenden bzw. zu sichernden Arbeitsplätze<br />

− Internationale und nationale Standortkonkurrenz für das Vorhaben<br />

− Exportwert bzw. Wert der Importsubstitution<br />

− Regionale Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage<br />

− Technologische Kriterien<br />

− Erwartete Verbesserung der internationalen Wettbewerbsstärke des Unternehmens<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 149<br />

Linz, Juni 1998


• Die in <strong>OÖ</strong> eingeleitete Anhebung der öffentlichen Ausgaben für die Verbesserung von Rahmenbedingungen und die<br />

verstärkte Förderung von Beratungsleistungen, vor allem auf den Gebieten F&E, Marketing und Unternehmensorganisation,<br />

soll fortgesetzt werden.<br />

• Verstärkte Förderung von produktionsnahen Dienstleistern und von Zukunftstechnologien (Informationstechnologie,<br />

Neue Medien ...)<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.7 Strategie 4: Wirtschaftsförderung<br />

• Ausbau des <strong>Programm</strong>es zur Förderung von Unternehmensgründungen - Unternehmensgründungsoffensive <strong>OÖ</strong> (GO)<br />

*)<br />

• Förderung von internationalen Unternehmenskooperationen **)<br />

• Ausbau der Finanzierungs- und Förderungsberatung***) für Unternehmen<br />

• Verstärkte Orientierung der Wirtschaftsförderung des Landes an den Zielsetzungen des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong><br />

<strong>2000+</strong>“ (Cluster, produktionsnahe Dienstleister, Förderung von Kooperationen, Ansiedlungen ...)<br />

• Möglichst weitgehende Erhaltung der bestehenden, von der EU festgelegten, „Fördergebietskulisse“ in <strong>OÖ</strong> (Teile des<br />

Innviertels, Mühlviertels und Region Steyr-Kirchdorf sowie das Sonderfördergebiet Ennshafen) und des<br />

Förderinstrumentariums für die direkte Investitionsförderung. Dies ist insbesondere für Investitionen, bei denen <strong>OÖ</strong> in<br />

direktem Standortwettbewerb mit anderen österreichischen und ausländischen Regionen steht, von Bedeutung.<br />

• Gesonderte Maßnahmen zur Förderung des Exports durch das Land <strong>OÖ</strong> (Marktstudien, Beratung, Vertriebsaufbau,<br />

Sprachausbildung...)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 150<br />

Linz, Juni 1998


*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 4 im Abschnitt 4.3.9<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 5 im Abschnitt 4.3.9<br />

***) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 6 im Abschnitt 4.3.9<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 151<br />

Linz, Juni 1998


4.3 Standortmarketing 4.3.8 Strategie 5: Tourismusförderung<br />

Analyse<br />

Der klassische Tourismus („Sommerfrische“) stagniert bzw. ist rückläufig. Die Tourismusförderung hat dem Ausbau der<br />

touristischen Infrastruktur und der Schaffung von „Attraktionen“ für Gäste zu wenig Bedeutung beigemessen. In der<br />

Tourismus- und Freizeitwirtschaft besteht auch weiterhin ein Mangel an strategischer Orientierung, Spezialisierung und<br />

Kooperation. Im Gegensatz dazu waren Betriebe und Regionen, die eigenständige, hoch qualitative Angebote entwickelt<br />

haben, auch in schwierigen Tourismusjahren erfolgreich.<br />

Ziele und Maßnahmen<br />

• Schaffung bzw. Sicherung von guten, möglichst ganzjährigen Arbeitsplätzen und Erhöhung der Wertschöpfung durch<br />

verstärkte Kundenorientierung und Spezialisierung im Tourismus.<br />

• Entwicklung von umfassenden und spezifischen, hochqualitativen Angeboten. Marktchancen ergeben sich u.a. in<br />

folgenden Bereichen:<br />

− Gesundheit, Kur, Erholung („Wellness“) für den privaten Kunden<br />

− Bildung, Seminare, Kongresse, Kultur<br />

− Sport, Bewegung (Wandern, Radfahren, Reiten, Golf...)<br />

• Der vom Land <strong>OÖ</strong> eingeschlagene Weg der Förderung der Infrastrukturentwicklung und der Realisierung von<br />

Leitprojekten, wie die Thermenregion Innviertel, soll fortgesetzt werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 152<br />

Linz, Juni 1998


• Von besonderer Bedeutung ist auch der Einsatz elektronischer Informations-, Reservierungs- und Buchungssysteme im<br />

Tourismus (Ausbau, Weiterentwicklung und Marketing von TIScover unter Einbindung von bestehenden Regionalen<br />

Informationssystemen mit touristischen Inhalten und in Kooperation mit privaten Providern).<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.9 Strategie 6: Investorenmarketing<br />

Analyse<br />

Österreich - und damit auch Oberösterreich - kann seine guten Standortbedingungen für die Akquisition von Investitionen<br />

ausländischer Unternehmen nicht optimal nutzen. Die Ursachen sind vor allem: Informationsdefizite bei<br />

Entscheidungsträgern (die mit zunehmender geographischer Distanz steigen) und der im internationalen Vergleich relativ<br />

geringe Ressourceneinsatz für die Marktbearbeitung (Austrian Business Agency und Ländergesellschaften...). Die Folge ist,<br />

daß Österreich in vielen Fällen gar nicht auf die sogenannte „long-list“ bei Standortprüfungen von Unternehmen gesetzt<br />

wird.<br />

Österreich und insbesondere Oberösterreich ist ein Standort mit relativ hohen Produktionskosten, aber auch mit hoher<br />

Produktivität, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Stabilität und Lebensqualität. Die folgende Stärken/Schwächen-<br />

Analyse bezieht sich auf die höherentwickelten Industrieregionen Zentraleuropas, vor allem auf den deutschsprachigen<br />

Raum (Deutschland, Schweiz). Viele der in der Folge angeführten Standortstärken und -schwächen sind gleichermaßen für<br />

das gesamte Bundesgebiet und Oberösterreich gültig. Darüberhinaus hat Oberösterreich im Vergleich mit anderen<br />

Bundesländern aber spezifische Standortvoraussetzungen.<br />

Stärken/Chancen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 153<br />

Linz, Juni 1998


• Der bedeutendste Standortvorteil Österreichs liegt in der hohen Qualifikation und Motivation der Erwerbstätigen.<br />

• Eine internationale Spitzenstellung hat Österreich auch hinsichtlich der Qualität der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-<br />

Beziehung. Die Sozialpartnerschaft hat Österreich zu einem Land mit einer nahezu völligen Absenz von Arbeitskämpfen<br />

im privatwirtschaftlichen Sektor gemacht.<br />

• Qualifikation und moderne Produktionsmethoden bewirkten einen besonders starken Zuwachs an Produktivität im<br />

warenproduzierenden Sektor. Österreich hat bezüglich der Produktivität je Arbeitnehmer in der ersten Hälfte der 90er<br />

Jahre Deutschland (alte Bundesländer) überholt.<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.9 Strategie 6: Investorenmarketing<br />

• Die Arbeitskosten je Stunde in der Industrie liegen in Österreich über dem EU-Durchschnitt. Gegenüber Deutschland hat<br />

Österreich aber seit längerer Zeit einen Arbeitskostenvorteil von rund 15 Prozent.<br />

• Die Lohnstückkosten in der österreichischen Industrie sind im langfristigen Vergleich gegenüber unseren Handelspartnern<br />

gesunken. 1997 hatte Österreich diesbezüglich die beste Position seit 30 Jahren.<br />

• Die österreichische Unternehmensbesteuerung (Gewinnsteuer) liegt im europäischen Mittelfeld. Gegenüber Deutschland<br />

haben die Unternehmen in Österreich einen Bonus von rund 20 Prozentpunkten.<br />

• Durch die Mitgliedschaft in der EU seit 1.1.1995, die Teilnahme an der EWU von Beginn an und durch das<br />

Wirksamwerden des Schengen-Abkommens ab 1.4.1998 mit dem Wegfall der Grenzkontrollen in Kerneuropa ist<br />

Österreich voll in die EU integriert.<br />

• Zusätzlich bietet Österreich durch seine historischen, wirtschaftlichen, kulturellen und persönlichen Verbindungen mit<br />

Osteuropa eine hervorragende Basis für die Bearbeitung dieser Märkte. Durch die Osterweiterung der EU wird sich diese<br />

strategische Position Österreichs weiter verbessern.<br />

• Bezüglich der Lebens- und Umweltqualität, der Sicherheit für Personen und Eigentum und der politischen und<br />

wirtschaftlichen Stabilität liegt Österreich an der europäischen Spitze. Dies ist insbesondere für international tätige Hightech-Unternehmen<br />

von großer Bedeutung.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 154<br />

Linz, Juni 1998


• Durch die Nachbarschaft ergeben sich für Oberösterreich besondere Chancen aus einer Intensivierung der wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit Tschechien.<br />

Schwächen/Bedrohungen<br />

Aus der Sicht österreichischer Unternehmungen (WIFO-Befragung 1997) liegen die Defizite des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich vor allem<br />

• beim Aufwand für administrative Auflagen, Umweltvorschriften, Regulierungen und Genehmigungsverfahren sowie<br />

• bei den Energie- und Telekommunikationskosten.<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.9 Strategie 6: Investorenmarketing<br />

Ziele<br />

• Ausweitung und Verstärkung der Vermarktung der Wirtschafts- und Technologieregion Oberösterreich<br />

• Konzentration auf Länder- und Branchenschwerpunkte<br />

Maßnahmen<br />

• Ausbau des branchen- bzw. clusterorientierten Standortmarketing*) in der <strong>TMG</strong> und jährliche Bericht-legung**)<br />

Nachstehende Branchen sollen vorrangig behandelt werden:<br />

− Informations- und Kommunikationstechnologie (Software, Multimedia, Internet, Telekom...)<br />

− Chemie, Kunststoffe (insbesondere Feinchemie und pharmazeutische Industrie)<br />

− Metallverarbeitung, Anlagen- und Maschinenbau<br />

− Automation und Robotertechnik, Präzisionsmaschinen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 155<br />

Linz, Juni 1998


− KFZ und Autokomponenten<br />

− Call Center<br />

− Industrienahe Dienstleister, Transport/Logistik, Service-Centers<br />

− Unternehmens- und Steuerberater (als Multiplikatoren)<br />

• Ausbau der Zusammenarbeit der <strong>TMG</strong> mit den Sozialpartnern, den bestehenden regionalen Entwicklungsgesellschaften<br />

bzw. -einrichtungen***) sowie mit Euregios und Regionalmanagementstellen in den EU-Zielgebieten, den<br />

kooperationswilligen Gemeinden und Städten mit attraktiven Standortangeboten und den Unternehmen.<br />

*) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 7 im Abschnitt 4.3.9<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 2 im Abschnitt 6.3<br />

***) Linz - Amt für Wirtschaft und Betriebsansiedlung (AWB), Wels - Wirtschaftsberatungs- und Ansiedelungsgesellschaft Wels (WBA), Steyr - Forschungs- und<br />

Ausbildungszentrum für Arbeit und Technik (FAZAT), Vöckla-Ager - Regionale Planungs- und Entwicklungsgesellschaft Vöckla-Ager (REVA)<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.9 Strategie 6: Investorenmarketing<br />

• Regionale Konzentration der Aktivitäten<br />

Das mit Abstand wichtigste Herkunftsland ausländischer Direktinvestitionen in Österreich und <strong>OÖ</strong> war und bleibt auch<br />

für die Zukunft Deutschland. An zweiter Stelle folgt mit deutlichem Abstand die Schweiz. Vor allem auf diese Länder<br />

sollen in Abstimmung mit der Austrian Business Agency (ABA) die Marketingaktivitäten konzentriert werden. In den<br />

anderen EU-Ländern und den USA soll nur in definierten Regionen und Zielmärkten eine Marktbearbeitung erfolgen,<br />

wobei eine Vorreiterrolle der Austrian Business Agency (ABA) zukommt.*) Eine Ausnahme bildet die Tschechische<br />

Republik, deren Unternehmen sowohl als Kooperationspartner als auch als Investoren für <strong>OÖ</strong> an Bedeutung gewinnen.<br />

Diese Aktivitäten sollen intensiviert werden.<br />

• Konzentration auf bestimmte Typen von Unternehmen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 156<br />

Linz, Juni 1998


Die knappen personellen und finanziellen Ressourcen zwingen zu einer Konzentration der Aktivitäten auf bestimmte<br />

Unternehmen:<br />

− Internationale Unternehmen mit einer Niederlassung in <strong>OÖ</strong><br />

− Internationale Unternehmen mit einer Niederlassung in Österreich<br />

− Österreichische Unternehmen mit internationalen Geschäftskontakten (Lieferanten, Kunden)<br />

− Unternehmen mit starker Exporttätigkeit nach Österreich<br />

Die Förderung von internationalen Unternehmenskooperationen**) ist nicht nur ein wichtiges Instrument für die<br />

Förderung von Export und Technologietransfer (Abschnitt 4.3.7), sondern auch für grenzüberschreitende<br />

Direktinvestitionen.<br />

*) Wichtigste Quellenländer grenzüberschreitender Direktinvestitionen 1996 (Angaben in Mrd. Dollar): USA 85, United Kingdom 53, Deutschland 29, Hongkong 27,<br />

Frankreich 25, Japan 23, Niederlande 20, Schweiz 10, Belgien 9, Kanada 8, Italien 6, Norwegen 5,3, Schweden 4,8, Singapur 4,8, Spanien 4,6<br />

**) Detailbeschreibung - siehe Maßnahme 5 im Abschnitt 4.3.9<br />

4.3 Standortmarketing 4.3.10 Detailbeschreibungen der geplanten Maßnahmen<br />

(1) <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH<br />

(2) <strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogramm<br />

(3) Raumordnungskonzept für die Betriebsansiedlung in <strong>OÖ</strong><br />

(4) Unternehmensgründungsoffensive <strong>OÖ</strong> (GO)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 157<br />

Linz, Juni 1998


(5) Förderung von internationalen Unternehmenskooperationen<br />

(6) Finanzierungs- und Förderungsberatung<br />

(7) Branchen- bzw. clusterorientiertes Standortmarketing<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 158<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH /1<br />

Träger/Entwickler: Land <strong>OÖ</strong> und <strong>TMG</strong><br />

Ziel:<br />

• Förderung und Beschleunigung strukturverbessernder Investitionen<br />

• Verbesserung des Immobilienangebotes durch eine aktive Bodenpolitik<br />

Inhalt:<br />

Unterstützung von bzw. Kooperation mit Gemeinden und privaten Investoren bei<br />

• Sicherung von Bauland für Infrastrukturinvestitionen und die gewerbliche Nutzung<br />

• Aufschließungsmaßnahmen<br />

• Schaffung eines zusätzlichen, attraktiven Angebotes an Gewerbeimmobilien (Hallen, Büroflächen)<br />

durch<br />

• Zinsstützungen für Gemeinden (Grundkauf, Aufschließung)<br />

• Übernahme von Vorfinanzierungskosten<br />

• Risikoteilung mit privaten Investoren<br />

• Kauf von Immobilien mit keinem oder niedrigem Verwertungsrisiko<br />

• Kauf von Immobilien, wenn eine Verwertung im öffentlichen Interesse liegt<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 159<br />

Linz, Juni 1998


Die Baulandsicherung soll vorerst von den zuständigen Abteilungen des Landes <strong>OÖ</strong> vorgenommen werden. Bis Ende 1998 soll über die Gründung<br />

einer eigenen Gesellschaft in Abstimmung mit bestehenden privatwirtschaftlichen Einrichtungen entschieden werden.<br />

Bezeichnung: <strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogramm /2<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong> in Zusammenarbeit mit ODE und anderen Anbietern<br />

Ziel: Verbesserung der Telekommunikationsinfrastruktur und deren Nutzung entsprechend den Bedürfnissen der oö. Unternehmen<br />

Inhalt:<br />

Das <strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogramm soll auf der Basis einer Statusanalyse Leitlinien und Entscheidungsunterlagen für den Ausbau der<br />

Telekom-Infrastruktur und die Entwicklung von für die Standortqualität wesentlichen Pilotanwendungen vorgeben. Es soll insbesondere beinhalten:<br />

• Regionale Analyse der Standortbedingungen für die Nutzung von Telekommunikationsdienstleistungen<br />

• Nationale und internationale Vergleiche („Benchmarking“)<br />

• Aktionsprogramm für den weiteren Ausbau der Telekom-Infrastruktur (in Zusammenarbeit mit den Anbietern)<br />

• Maßnahmen für eine bessere Information und Beratung von KMU über Telekom-Dienste und Nutzung von Datenbanken (v.a. Electronic<br />

Commerce)<br />

• Pilotprojekte unter Berücksichtigung der vorhandenen und geplanten regionalen Informationssysteme (z.B. ReSI, RIS, IRIS, VA-Online,<br />

Salzkammergut.at, Rohrbach.at, RIM, Innviertel, Bezirk Perg, Linz-Land)<br />

• Weiterentwicklung elektronischer Informations-, Reservierungs- und Buchungssysteme im Tourismus<br />

• Sonstige Telematik-Anwendungen und Dienstleistungen (in Abstimmung mit dem „User-friendly Information Society“-<strong>Programm</strong> der EU)<br />

Die Möglichkeiten und Maßnahmen der Entwicklung von Linz zur „Digital City“ sollen in einem gesonderten Teil behandelt werden.<br />

In die <strong>Programm</strong>erstellung, die als Auftrag vergeben wird, sollen die Universität Linz, die Telekom-Anbieter PTA, UTA, ESG, die Kabelanbieter,<br />

die ODE, RIS sowie Consultants etc. eingebunden werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 160<br />

Linz, Juni 1998


Über den Implementierungsstatus wird im „Jährlichen Technologie- und Standortbericht“ berichtet.<br />

Bezeichnung: Raumordnungskonzept für die Betriebsansiedlung in <strong>OÖ</strong> /3<br />

Träger: Abteilung Raumordnung im Amt der oö. Landesregierung, Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>, <strong>TMG</strong><br />

Ziel: Festlegung von Schwerpunkten für die Betriebsansiedlung<br />

Inhalt:<br />

• Bewertung der Standorte<br />

• Empfehlungen für die Standortentwicklung<br />

• Durchführung von Pre-Feasibility Studien bezüglich der Nutzungsmöglichkeit und Vermarktungschancen dieser Standorte<br />

Die Konzepterstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen des Landes <strong>OÖ</strong> und den Gemeinden und wird durch externe<br />

Experten unterstützt.<br />

Die Finanzierung dieses Vorhabens ist aus allgemeinen Mitteln der Wirtschaftsförderung vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 161<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Unternehmensgründungsoffensive <strong>OÖ</strong> (GO) /4<br />

Träger/Entwickler: Wirtschaftsressort des Landes, Wirtschaftskammer Oberösterreich (WIFI, BGS, Junge Wirtschaft) und <strong>OÖ</strong> Kreditwirtschaft<br />

Ziel:<br />

• Erhöhung der Zahl der Unternehmensgründungen<br />

• Beitrag zum erfolgreichen Start und dauerhaften Bestand dieser Unternehmen<br />

Inhalt:<br />

• Förderung von Information und Beratung vor der Gründung, bei der Gründung und in der Startphase (bis zu 2 Jahre)<br />

• Beistellung von „Gründungshelfern“<br />

• Gründungsbeihilfen<br />

• Information und Marketing für das <strong>Programm</strong><br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 162<br />

Linz, Juni 1998


Wichtige Zielgruppen sind u.a.:<br />

• Qualifizierte Facharbeiter („Meister“)<br />

• Universitäts- und Fachhochschulabsolventen<br />

• Frauen aus Dienstleistungsberufen<br />

Ein besonderer Schwerpunkt sind produktionsnahe Dienstleister und „Mangelberufe“.<br />

Die Finanzierung dieses <strong>Programm</strong>s ist aus allgemeinen Mitteln der Wirtschaftsförderung vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 163<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Förderung von internationalen Unternehmenskooperationen /5<br />

Träger/Entwickler: Wirtschaftskammer Österreich, Land Oberöstereich und <strong>TMG</strong><br />

Ziel:<br />

• Förderung der internationalen Kooperation von Unternehmen (ausländisches Unternehmen sucht oö. Partner oder oö. Unternehmen sucht<br />

ausländischen Partner)<br />

• Förderung von grenzüberschreitenden Direktinvestitionen<br />

Inhalt:<br />

• Systematische Auswertung der Informationen und Datenbanken (JETRO-Japan, GEBI-Deutschland ...)<br />

• Information von potentiellen Kooperationspartnern in Oberösterreich<br />

• Erstberatung interessierter Unternehmen<br />

• Information, Beratung und Unterstützung von oberösterreichischen KMU bezüglich der <strong>Programm</strong>e und Veranstaltungen der EU („Interprise“,<br />

„Europartenariat“)<br />

• Hilfe bei der Suche nach ausländischen Partnern<br />

• Information und Marketing für das <strong>Programm</strong> (z.B. im Internet)<br />

Das <strong>Programm</strong> ist vorerst auf 3 Jahre ausgelegt, eine Evaluierung ist nach dem 2. Jahr vorgesehen.<br />

Die Finanzierung dieses <strong>Programm</strong>es ist aus allgemeinen Mitteln der Wirtschaftsförderung vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 164<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 165<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Finanzierungs- und Förderungsberatung /6<br />

Träger/Entwickler: Land <strong>OÖ</strong>, Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>, Kreditwirtschaft <strong>OÖ</strong><br />

Ziel:<br />

• Verbesserung der Informations- und Beratungsdienstleistungen für Unternehmen über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten der EU, Bundes-<br />

und Landeseinrichtungen<br />

• Verbesserung der Information, Beratung und Unterstützung von Investoren vor der Antragstellung, bei der Antragsformulierung und im<br />

Verfahren<br />

Inhalt:<br />

• Räumliche und gegebenenfalls auch organisatorische Zusammenfassung der einschlägigen Beratungsstellen (CATT, Wirtschaftskammer,<br />

WIFI...)<br />

• Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für Information und Beratung<br />

• Aufbau einer übersichtlichen Information über Fördermöglichkeiten, Institutionen und Ansprechpartner im Internet<br />

• Systematische Schulung der Mitarbeiter u.a. durch Entsendung zu ausgewählten Förderstellen<br />

Die Finanzierung dieses Vorhabens ist aus allgemeinen Mitteln der Wirtschaftsförderung vorgesehen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 166<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Branchen- bzw. clusterorientiertes Standortmarketing /7<br />

Träger: <strong>TMG</strong><br />

Ziel:<br />

• Auswertung und Verstärkung der Vermarktung der Wirtschafts- und Technologieregion <strong>OÖ</strong><br />

• Konzentration auf Länder- und Branchenschwerpunkte<br />

Inhalt:<br />

Ausbau des Bereichs Standortmarketing in der <strong>TMG</strong> mit folgenden Aufgaben:<br />

− Akquisition, Beratung und Betreuung von Investoren<br />

− Kontaktpflege und Aufbau eines „Netzwerkes“ in Oberösterreich<br />

− Zusammenarbeit mit Consultants für die Akquisition und Betreuung von Projekten<br />

− Information und PR (Medien, Journalisten, Multiplikatoren...)<br />

− Professionelle Präsentation des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich und von Teilregionen im Internet<br />

− Ausbau und verstärkte Vermarktung der Unternehmensdatenbank im Internet (in Kooperation mit <strong>OÖ</strong> Online)<br />

− Durchführung von Informationsveranstaltungen für potentielle Investoren<br />

− Mailings, Beilagen und Werbung in Verbands- und Fachzeitschriften<br />

Die Akquisition von Investoren erfolgt vorrangig in den Ländern Deutschland, Schweiz und Tschechien, in anderen Ländern primär über die<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 167<br />

Linz, Juni 1998


Austrian Business Agency (ABA), und konzentriert sich auf die Gebiete Informations- und Kommunikationstechnologie, Chemie, Kunststoffe,<br />

Metallverarbeitung, Automation, Fahrzeugtechnik, Call Center und industrienahe Dienstleister.<br />

Mit dieser Kapazitätsausweitung wird eine deutliche Steigerung des Projektvolumens mit dem entsprechenden Ergebnis an Betriebsansiedlungen<br />

und neuen Arbeitsplätzen bewirkt. Damit können auch die in letzter Zeit besonders stark aufgetretenen Bearbeitungsengpässe behoben werden.<br />

Über die Arbeitsergebnisse wird im „Jährlichen Technologie- und Standortbericht“ berichtet.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 168<br />

Linz, Juni 1998


5. FINANZIERUNG<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 169<br />

Linz, Juni 1998


<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 170<br />

Linz, Juni 1998


5. Finanzierung<br />

Aus dem „Zukunftsfonds“ des Landes Oberösterreich steht für das vorliegende „Strategische <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“<br />

insgesamt 1 Milliarde Schilling zur Verfügung. Dieser Betrag verteilt sich auf einen Zeitraum von 5 Jahren.<br />

Für die im vorstehenden Kapitel angeführten Vorhaben liegen vorläufige Kostenschätzungen vor. Unsicherheiten ergeben<br />

sich insbesondere, weil<br />

• in diesem frühen Planungsstadium die vorhandenen Informationen für eine genauere Kalkulation oft noch nicht<br />

ausreichen,<br />

• über eine Mitfinanzierung durch EU, Bund, Gemeinden und Sonstige noch keine Verhandlungen geführt werden konnten,<br />

• aufgrund offener Vorarbeiten genauere Terminfestlegungen bei vielen Vorhaben noch nicht möglich sind,<br />

• bei risikoreichen Projekten erst im Rahmen einer Realisierbarkeitsstudie über den tatsächlichen Umfang befunden werden<br />

wird.<br />

Die Auswahl der Vorhaben orientierte sich am vorgegebenen Finanzierungsrahmen mit einem Überhang für allfällige<br />

Projektverzögerungen oder -ausfälle. Dieser Rahmen wird ausreichen, sofern die in Ansatz gebrachten Kofinanzierungen<br />

(EU, Bund, Gemeinden, Sonstige) tatsächlich gewährt werden und die vorläufigen Kostenschätzungen annähernd zutreffen.<br />

Die Zuordnung der Mittel zu den drei Bereichen „Technologie“, „Berufliche Qualifikation“ und<br />

„Standortmarketing“ und zu den einzelnen Vorhaben erfolgt durch Beschlüsse der zuständigen Landesstellen nach<br />

Maßgabe des weiteren Planungs- und Umsetzungsfortschrittes.<br />

Die finanzielle Abwicklung des Gesamtprogrammes soll im Wege von Fördervereinbarungen bzw. Werkverträgen direkt<br />

zwischen dem Land <strong>OÖ</strong> und den einzelnen Projektträgern erfolgen. Entsprechend ist auch die widmungsgemäße<br />

Mittelverwendung von diesen gegenüber dem Land <strong>OÖ</strong> zu belegen.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 171<br />

Linz, Juni 1998


6. ORGANISATORISCHE UMSETZUNG<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 172<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.1 Grundsätze<br />

Die geplanten Vorhaben aus den drei Bereichen „Technologie“, „Berufliche Qualifikation“ und „Standortmarketing“ bilden<br />

miteinander ein Gesamtprogramm mit zahlreichen Vernetzungen und wechselweisen Abstimmungserfordernissen. Als<br />

Bausteine einer Gesamtstrategie konzipiert repräsentieren die einzelnen Vorhaben bewußte Schwerpunktfestlegungen, die<br />

auch in der Umsetzung zu beachten sind. Entsprechend bedarf es organisatorischer Strukturen, die die Einhaltung der<br />

Gesamtziele - auch unter Berücksichtigung von späteren Abweichungen, Änderungen und Ergänzungen - gewährleisten und<br />

eine Fortschreibung des Gesamtprogrammes im Hinblick auf neue Entwicklungen übernehmen.<br />

Diese Organisationsstrukturen werden von der <strong>TMG</strong> als technologiepolitischer Leitgesellschaft des Landes <strong>OÖ</strong><br />

eingebracht. Damit findet die bei der Erstellung des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ von der <strong>TMG</strong> übernommene<br />

Koordinationsfunktion eine entsprechende Fortsetzung.<br />

Grundprinzip der Umsetzung sollte die in der Zusammenarbeit zwischen dem Land <strong>OÖ</strong> und der <strong>TMG</strong> bewährte Trennung<br />

von Entscheidungsvorbereitung und Entscheidung einerseits und Durchführung der einzelnen Vorhaben andererseits<br />

sein:<br />

• Die Abteilung Gewerbe im Amt der oö. Landesregierung fungiert bei diesem Modell als Vertrags- und<br />

Finanzierungspartner der Antragsteller der einzelnen Vorhaben. Sie legt die von einem Vergabebeirat begutachteten<br />

Anträge der oö. Landesregierung zur Beschlußfassung vor und wickelt die genehmigten Vorhaben mit den jeweiligen<br />

Projektträgern (Auftragnehmern/Förderungswerbern) rechtlich und finanziell ab. Dabei delegiert sie das Projekt-<br />

Controlling im Rahmen eines Gesamtprojekt-Managementvertrages an die <strong>TMG</strong>.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 173<br />

Linz, Juni 1998


• Der Vergabebeirat wird von der oö. Landesregierung bestellt. Er setzt sich aus technologiepolitischen Experten<br />

zusammen, die die vorgelegten Anträge hinsichtlich der Erreichung der Ziele des „Strategischen <strong>Programm</strong>es“ evaluieren<br />

und eine Empfehlung zur Realisierungs- und Förderwürdigkeit abgeben. Im Fall einer Befangenheit nehmen die<br />

betroffenen Beiratsmitglieder an den Beratungen nicht teil.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 174<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.1 Grundsätze<br />

• Die <strong>TMG</strong> unterstützt die Antragsteller und den Vergabebeirat und koordiniert die einzelnen Vorhaben von der<br />

Beantragung bis zur Fertigstellung; sie stellt dabei die Einhaltung der Gesamtziele des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong><br />

<strong>2000+</strong>“ und die Nutzung von Synergieeffekten sicher. Die <strong>TMG</strong> richtet für diesen Zweck ein Projektmanagementteam<br />

ein, das die einzelnen Vorhaben in den Funktionen Grobplanung, Beantragung, Detailplanung, Durchführung,<br />

Berichtslegung und Abrechnung unterstützt. Parallel dazu sorgt die <strong>TMG</strong> für eine regelmäßige Aktualisierung des<br />

Gesamtprogrammes und schlägt den Verantwortlichen im Land <strong>OÖ</strong> entsprechende Änderungen und Ergänzungen vor.<br />

• Die jeweiligen Projektträger führen die einzelnen Vorhaben in Abstimmung mit der <strong>TMG</strong> im Rahmen der<br />

abgeschlossenen Leistungs-/Fördervereinbarungen eigenverantwortlich durch. Bei bestimmten Vorhaben tritt die <strong>TMG</strong><br />

selbst als Projektträger auf.<br />

Zur Unterstützung der Entscheidungsvorbereitung in der organisatorischen Umsetzung und zur Fortschreibung des<br />

Gesamtprogrammes sind folgende Maßnahmen vorgesehen:*<br />

(1) Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik<br />

(2) Jährlicher Technologie- und Standortbericht<br />

(3) Zukunftsakademie in <strong>OÖ</strong> und <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum<br />

Diese Maßnahmen dienen insgesamt der Erforschung und Vermittlung von Entwicklungstrends in Politik, Wirtschaft,<br />

Bildung und Kultur sowie der Verbesserung von Strategiefindungs- und Entscheidungsprozessen bei Fragen der<br />

Technologie- und Standortpolitik in <strong>OÖ</strong>. Die drei Maßnahmen sind miteinander verbunden: Zu den Aufgaben der in der<br />

<strong>TMG</strong> einzurichtenden Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik zählt auch die Ausarbeitung des „Jährlichen<br />

Technologie- und Standortberichtes“, der von dem von der oö. Landesregierung zu bestellenden <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum zu<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 175<br />

Linz, Juni 1998


egutachten ist, bevor er der Landesregierung und dem Landtag vorgelegt wird. Weitere Aufgaben sind in den<br />

Detailbeschreibungen angeführt.<br />

* Die angegebenen Zahlen bezeichnen die zu den einzelnen Maßnahmen vorliegenden Detailbeschreibungen im Abschnitt 6.3<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 176<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.2 Aufgaben der <strong>TMG</strong><br />

Bei der Umsetzung des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ übernimmt die <strong>TMG</strong> somit folgende Aufgaben:<br />

• Gesamtprojekt-Management mit einem Projektmanagementteam (Projekt-Controlling, <strong>Programm</strong>fortschreibung)<br />

• Einrichtung der Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik zur Unterstützung technologie- und<br />

standortpolitischer Entscheidungen in <strong>OÖ</strong><br />

• Vorlage eines „Jährlichen Technologie- und Standortberichts“<br />

• Operative Unterstützung des von der oö. Landesregierung eingesetzten <strong>OÖ</strong> Zukunftsforums<br />

• Mitwirkung beim Aufbau von Kompetenzzentren<br />

• Organisation der Pilotschirmprojekte für ausgewählte Cluster und Mitwirkung beim Aufbau der sogenannten „weichen“<br />

Clusterförderungen<br />

• Abwicklung der Projektförderungen für erstmalige Forschungskooperationen und -anträge<br />

• Projektleitung für das Vorhaben „Innovationsassistenten/-berater für KMU“<br />

• Mitwirkung beim Ausbau der Technologie- und Gründerzentren<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 177<br />

Linz, Juni 1998


• Vorarbeiten und Gründung der „Upper Austrian Research“ als <strong>OÖ</strong> Forschungs- und Transfergesellschaft<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 178<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.2 Aufgaben der <strong>TMG</strong><br />

• Errichtung der <strong>OÖ</strong> Infrastrukturfonds/Bauland GmbH gemeinsam mit der zuständigen Abteilung im Amt der oö.<br />

Landesregierung<br />

• Koordination der Entwicklung des „<strong>OÖ</strong> Telekommunikationsprogrammes“<br />

• Mitwirkung bei der Erstellung eines „Raumordungskonzeptes für die Betriebsansiedlung in <strong>OÖ</strong>“<br />

• Koordinierung der Arbeitsgruppe „Gesetze, Verfahren“ gemeinsam mit der Abteilung Gewerbe im Amt der oö.<br />

Landesregierung<br />

• Einrichtung eines <strong>Programm</strong>es zur Förderung von internationalen Unternehmenskooperationen<br />

• Ausweitung des branchen- bzw. clusterorientierten Standortmarketing<br />

• Initiierung von und Mitwirkung an für den Standort Oberösterreich bzw. die Teilregionen wichtigen Projekten<br />

Mit diesen teilweise neuen Aufgaben sichert die <strong>TMG</strong> ein abgestimmtes Vorgehen bei der Umsetzung der angeführten<br />

Strategien und Maßnahmen in den drei Bereichen „Technologie“, „Berufliche Qualifikation“ und „Standortmarketing“<br />

des „Strategischen <strong>Programm</strong>es Oberösterreich <strong>2000+</strong>“.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 179<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.2 Aufgaben der <strong>TMG</strong><br />

Im Netzwerk der vielfältigen oö. technologie- und standortpolitischen Aktivitäten erfüllt die <strong>TMG</strong> ihre Aufgabe weiterhin<br />

auf dreierlei Weise:<br />

• durch den Aufbau geeigneter Organisationsstrukturen und Personalkapazitäten im eigenen Bereich (Projektmanagement)<br />

• durch die Entsendung von Repräsentanten in die Aufsichtsorgane von oö. Technologie- und Standortmarketing-<br />

Einrichtungen (Kapitalgesellschaften, Vereine etc.)<br />

• durch die Leitung der ARGE für Forschungs- und Technologiekooperation als Forum der technologiepolitischen<br />

Akteure in <strong>OÖ</strong><br />

Eine wichtige Rolle als Mittler zwischen den politischen Entscheidungsträgern (Repräsentanten der Gesellschafter) und der<br />

Gesellschaft kommt dabei dem Aufsichtsrat der <strong>TMG</strong> zu.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 180<br />

Linz, Juni 1998


6. Organisatorische Umsetzung 6.3 Detailbeschreibungen der geplanten Maßnahmen<br />

(1) Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik<br />

(2) Jährlicher Technologie- und Standortbericht<br />

(3) Zukunftsakademie in <strong>OÖ</strong> und <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 181<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik /1<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong><br />

Ziel: • Verbesserung der Informationsbasis für technologie- und standortpolitische Entscheidungen in <strong>OÖ</strong><br />

• Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz für Technologie und Technologiepolitik<br />

Inhalt:<br />

In Oberösterreich existiert eine Vielzahl technologie- und standortpolitischer Initiativen und Institutionen, die ihre Aktivitäten im wesentlichen<br />

anlaßbezogen koordinieren. Diesem Zweck dienen u.a. die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) für Forschungs- und Technologiekooperation unter dem<br />

Vorsitz der <strong>TMG</strong>, in der alle wesentlichen technologiepolitischen Akteure vertreten sind, sowie regionale Kooperationsforen wie z.B. in Steyr und<br />

Vöckla/Ager.<br />

Eine wesentliche Effizienzverbesserung des Technologietransfers und des Investorenmarketings läßt sich durch eine konsequente<br />

Weiterentwicklung der technologie- und standortpolitischen Entscheidungsunterlagen und eine stärkere Vernetzung der oö. Technologietransfer-<br />

Institutionen erzielen. Zu diesem Zweck soll in der <strong>TMG</strong> eine „Arbeitsgruppe für Technologie- und Standortpolitik“ mit folgenden Aufgaben<br />

eingerichtet werden:<br />

• Beobachtung und Analyse der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung in <strong>OÖ</strong> und Einrichtung eines Datenbankverbundes<br />

• Aufbau eines Benchmarking-Systems auf Kennzahlenbasis zur wirtschafts- und technologiepolitischen Position von <strong>OÖ</strong> im Vergleich zu<br />

anderen Spitzenregionen Europas<br />

• Entwicklung von Konzepten und Empfehlungen zur Technologie- und Standortpolitik einschließlich der Fortschreibung des „Strategischen<br />

<strong>Programm</strong>es“<br />

• Vorbereitung der ARGE-Sitzungen und Dokumentation der Ergebnisse<br />

• Durchführung von Projekten zur Technologie- und Standortpolitik bzw. Vergabe einschlägiger Aufträge an Fachinstitutionen mit spezifischen<br />

Kompetenzen<br />

• Abwicklung von Veranstaltungen zur Förderung des öffentlichen Technologiebewußtseins<br />

• Ausarbeitung des „Jährlichen Technologie- und Standortberichtes“ (siehe auch Maßnahme 2)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 182<br />

Linz, Juni 1998


Diese Aufgaben sollen in intensiver Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesstellen, den Sozialpartnern, Statistischen Diensten, einschlägigen<br />

Forschungsstellen und den Einrichtungen des „Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong>“ erbracht werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 183<br />

Linz, Juni 1998


Bezeichnung: Jährlicher Technologie- und Standortbericht<br />

/2<br />

Träger/Entwickler: <strong>TMG</strong><br />

Ziel: Jährlicher Bericht über die Abwicklung und Fortschreibung des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ zur Vorlage an die oö.<br />

Landesregierung und den oö. Landtag<br />

Inhalt:<br />

Der jährliche Bericht soll den Status der Umsetzungsprojekte und die erzielten Ergebnisse aus allen drei Bereichen „Technologie“,<br />

„Berufliche Qualifikation“ und „Standortmarketing“ zusammenfassen und auch über allfällige Änderungen und Ergänzungen, die sich<br />

aus der Umsetzung des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“ ergeben haben, informieren. Der Bericht wird von der Arbeitsgruppe für<br />

Technologie- und Standortpolitik in der <strong>TMG</strong> (siehe Maßnahme 1) erstellt, vom <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum (siehe Maßnahme 3) begutachtet<br />

und der oö. Landesregierung und dem oö. Landtag zur Beschlußfassung vorgelegt.<br />

Der Bericht wird insbesondere beinhalten:<br />

• Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Oberösterreichs im (inter-)nationalen Vergleich (Produktivität, Export, Beschäftigung)<br />

• Betriebsgründungen (Betriebsverlagerungen) von in- und ausländischen Unternehmen<br />

• Dauer von Genehmigungsverfahren und sonstige rechtliche Rahmenbedingungen<br />

• Infrastrukturausbauprogramm (Straße, Schiene, Schiff-, Luftverkehr, Telekommunikation)<br />

• Standortverbesserungs-Aktionsprogramm (Immobilienangebot, -projekte)<br />

• Technologieprogramm (F&E, Technologietransfer)<br />

• Bildungsprogramm (Berufliche Qualifikation)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 184<br />

Linz, Juni 1998


Die jährliche Behandlung des Fortschrittberichtes über das „Strategische <strong>Programm</strong>“ soll die Aufmerksamkeit auf technologie- und<br />

standortpolitische Fragen lenken und auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Technologie und Technologiepolitik<br />

leisten.<br />

Bezeichnung: Zukunftsakademie in <strong>OÖ</strong> und <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum /3<br />

Träger/Entwickler: <strong>OÖ</strong>. Landesregierung<br />

Ziel:<br />

• Aufbau einer Forschungs-, Ausbildungs- und Dienstleistungseinrichtung zur Behandlung von Zukunftsfragen<br />

• Einrichtung eines technologie- und standortpolitischen Beratungsgremiums für die oö. Landesregierung<br />

Inhalt:<br />

Die Zukunftsakademie in <strong>OÖ</strong> soll Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur beim Erkennen von Trends und der kreativen Gestaltung von „Zukunft“ unterstützen.<br />

Sie soll mit internationaler Beteiligung Entwicklungen sichtbar und nutzbar machen und in Zukunftswerkstätten und -projekten Möglichkeiten zur Mitgestaltung<br />

dieser Entwicklung aufzeigen. Sie soll im Sinne eines stufenweisen Aufbaues vorerst folgende Funktionen übernehmen:<br />

• Virtuelles Zentrum für angewandte Zukunftsforschung zur Befassung mit Zukunftsfragen und Trendforschung<br />

• Anwenderzentrum zur Lösung konkreter Aufgaben und Problemstellungen und zur Abwicklung von einschlägigen Veranstaltungen<br />

Mittelfristig soll bei entsprechendem Interesse ein Postgraduate-Lehrgang zur Vermittlung der Kompetenz für eine effiziente Zukunftsgestaltung angeboten<br />

werden.<br />

Die Zukunftsakademie wird mit den Einrichtungen des „Technologienetzwerkes <strong>OÖ</strong>“ in den zukunftsspezifischen Problemstellungen zusammenarbeiten. Durch<br />

den Einsatz der Telekommunikation wird die Beteiligung von Zukunftsexperten und Trendforschern aus aller Welt ermöglicht, wodurch der lokale Stab auf ein<br />

Minimum beschränkt bleiben kann. Die Zukunftsakademie wird von einem international besetzten Aufsichts- und Beratungsgremium (<strong>OÖ</strong> Zukunftsforum)<br />

hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung, Qualifikation und Qualität gesteuert werden.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 185<br />

Linz, Juni 1998


Das <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum fungiert gleichzeitig als Strategieberatungs- und Evaluierungsorgan der oö. Landesregierung. Es übernimmt in dieser Funktion folgende<br />

Aufgaben:<br />

• Erarbeitung langfristiger technologie- und standortpolitischer Entwicklungsziele für <strong>OÖ</strong> (Zielsetzungsfunktion)<br />

• Erarbeitung technologie- und standortpolitischer Prioritäten für <strong>OÖ</strong> (Prioritätensetzungsfunktion)<br />

• Ausarbeitung von Empfehlungen für den langfristigen strategischen Einsatz finanzieller Mittel gemäß den festgelegten Prioritäten (Allokationsfunktion)<br />

• Ausarbeitung von Empfehlungen für die Koordination bestehender technologie- und standortpolitischer Institutionen und ihres Leistungsangebotes<br />

(Koordinationsfunktion)<br />

• Evaluierung des „Jährlichen Technologie- und Standortberichtes“ über die Abwicklung und Fortschreibung des „Strategischen <strong>Programm</strong>es <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong>“<br />

(Evaluierungsfunktion)<br />

Das <strong>OÖ</strong> Zukunftsforum wird von der oö. Landesregierung auf Antrag des für Technologie zuständigen Regierungsmitgliedes bestellt, es setzt sich aus<br />

Persönlichkeiten mit hoher wirtschafts- und technologiepolitischer Kompetenz zusammen und tagt zweimal jährlich.<br />

ANHANG<br />

Anhang 1 Teammitglieder<br />

Anhang 2 Liste der Gesprächspartner<br />

Anhang 3 Eingelangte Stellungnahmen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 186<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 4 Literaturverzeichnis<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 187<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 1: Teammitglieder<br />

Redaktionskomitee<br />

Leiter: Dr. Gerhard Stürmer Ramsauer & Stürmer Consulting<br />

Mitglieder: Dr. Walter Abl Institut für Logistik<br />

Dipl.-Ing. Berghold Bayer <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Dr. Karl Dolezal <strong>OÖ</strong>. BBRZ Linz<br />

Mag. Manfred Eder <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Dr. Josef Moser Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>OÖ</strong><br />

Dr. Kurt Pieslinger Vereinigung der Österreichischen Industrie Oberösterreich<br />

Mag. Ekkehard Redlhammer Ramsauer & Stürmer Consulting<br />

Dr. Franz Reitbauer, MBA Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

Mag. Walter Winetzhammer Amt der oö. Landesregierung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 188<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 1: Teammitglieder (Fortsetzung)<br />

Arbeitsgruppe Technologie<br />

Projektleiter: Dipl.-Ing. Berghold Bayer <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Mitglieder: Univ.-Prof. Dr. Bruno Buchberger Johannes Kepler Universität Linz, RISC<br />

Prof. Dr. Theo Gumpelmayer Austrian Corporative Research (ACR)<br />

Univ.-Doz. Dr. Wilfried Krieger VOEST-ALPINE STAHL LINZ<br />

Dir. Dipl.-Ing. Fritz Kürbisch VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau<br />

Mag. Wolfgang Lindtner WIFI Oberösterreich<br />

Dr. Kurt Pieslinger Vereinigung der Österreichischen Industrie Oberösterreich<br />

Dr. Franz Reitbauer, MBA Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

Vst.-Vs. Dipl.-Ing. Horst Wiesinger VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 189<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 1: Teammitglieder (Fortsetzung)<br />

Arbeitsgruppe Berufliche Qualifikation<br />

Projektleiter: Dr. Karl Dolezal <strong>OÖ</strong>. BBRZ Linz<br />

Mitglieder: Mag. Marlene Dikany LIMAK<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Irschik Johannes Kepler Universität Linz<br />

Dir. Dipl.-Ing. Fritz Kürbisch VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau<br />

Univ.-Prof. Dr. Herbert Lachmayer Hochschule f. künstlerische u. industrielle Gestaltung Linz<br />

Mag. Dr. Josef Leitner VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau<br />

Dr. Roman Obrovski Arbeitsmarktservice <strong>OÖ</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Reber Johannes Kepler Universität Linz<br />

Dr. Thomas Reischauer WBA Wels<br />

Anton Sabo bfi <strong>OÖ</strong><br />

Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Schauer Johannes Kepler Universität Linz<br />

Franz Seiwald Verein zur Förderung von Arbeit und Bildung<br />

Mag. Walter Sonnberger WIFI Oberösterreich<br />

Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Strehl Johannes Kepler Universität Linz<br />

Vst.-Vs. Dipl.-Ing. Horst Wiesinger VOEST-ALPINE Industrieanlagenbau<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 190<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 1: Teammitglieder (Fortsetzung)<br />

Arbeitsgruppe Standortmarketing<br />

Projektleiter: Mag. Manfred Eder <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Mitglieder: Dr. Christian Barth Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

Dr. Siegmar Hanser Ennshafen, Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Dr. Wolfgang Hofmann Magistrat Linz, AWB<br />

Mag. Anke Merkl <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Dr. Josef Moser Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>OÖ</strong><br />

Mag. Walter Ortner FAZAT Steyr<br />

Mag. Gerlinde Pöchhacker <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Ambros Pree <strong>OÖ</strong> <strong>TMG</strong><br />

Mag. Ekkehard Redlhammer Ramsauer & Stürmer Consulting<br />

Dr. Thomas Reischauer WBA Wels<br />

Mag. Sabine Watzlik REVA<br />

Mag. Walter Winetzhammer Amt der oö. Landesregierung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 191<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 2: Gesprächspartner<br />

LAbg. Rudi Anschober Die Grünen<br />

Mag. Thomas Bawart Banner GmbH<br />

Vbm. Karl Blöchl Stadt Linz<br />

Univ.-Doz. Dr. Walter Blumberger IBE<br />

Konsul Univ.-Prof. Dr. Klaus Czempirek Land <strong>OÖ</strong>, Verbindungsbüro zur EU<br />

Dkfm. Dr. Walter Durchschlag BMW Motoren GmbH<br />

Dipl.-Ing. Dr. Wilfried Eichlseder Steyr Daimler Puch AG<br />

Ing. Dipl.-Ing. Wilfried Enzenhofer CATT<br />

LAbg. Josef Fill ÖVP<br />

LAbg. Dr. Karl Frais SPÖ<br />

Präsident Fritz Freyschlag Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>OÖ</strong><br />

Mag. Othmar Friedl bfi <strong>OÖ</strong><br />

Ing. Klaus Fronius Fronius Schweißmaschinen GmbH<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Gassner Gassner GmbH<br />

Dr. Helmut Gumbsch Rosenbauer International AG<br />

Dr. Martin Hainzl Hainzl Industriesysteme GmbH<br />

OR Eleonore Heid Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Mag. Dr. Herbert Helml FPÖ<br />

LH-Stv. Fritz Hochmair SPÖ<br />

MR Dr. Wolfgang Karner Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Prof. Dipl.-Ing. Dr. Artur Kaser Fachhochschul-Trägerverein <strong>OÖ</strong><br />

Mag. Robert Kastil Rosenbauer International AG<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 192<br />

Linz, Juni 1998


Präsident Kurt Kaun Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

SL MR Univ.-Prof. Dr. Reinhart Kögerler Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten<br />

MR Dr. Peter Kowalski Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten<br />

Ing. Gunther Krippner KEBA GmbH & Co KG<br />

Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Krisper Steyr Daimler Puch AG<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 193<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 2: Gesprächspartner (Fortsetzung)<br />

Dr. Felix Messner WIFI Oberösterreich<br />

Ing. Eduard Morbitzer Ebner Industrieofenbau GmbH<br />

SC Dr. Norbert Rozsenich Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Dipl.-Ing. Günter Rübig Rübig GmbH & Co KG<br />

Mag. Josef Schachner Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

Mag. Ingolf Schädler Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Präs. Univ.-Prof. Dr. Schelling Fachhochschulrat<br />

Mag. Klaus Schmied Silhouette International GmbH<br />

OR Mag. Eva-Maria Schmitzer Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Dir. Mag. Manfred Schwetz Rosenbauer International AG<br />

Mag. Walter Sonnberger WIFI Oberösterreich<br />

Dr. Michael Stampfer Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr<br />

Ing. Josef Stegfellner VOEST-ALPINE Transport- u. Montagesysteme<br />

Dipl.-Ing. Herbert Steinwender VOEST-ALPINE Technologie AG<br />

Mag. Julia Stöhr SML Lenzing Maschinen-GmbH<br />

GD Dr. Peter Strahammer VOEST-ALPINE STAHL AG<br />

Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Strehl Johannes Kepler Universität Linz<br />

Dr. Rudolf Trauner Verlag und Druckerei Rudolf Trauner GmbH<br />

Dipl.-Ing. Dr. Otto Urbanek Engel Maschinenbau GmbH<br />

Dr. Harald Wagner D2 Consult GmbH<br />

Univ.-Prof. Dr. Peter Weiß Johannes Kepler Universität Linz<br />

Dr. Erich Wiesner, MBA Wiesner-Hager Baugruppe GmbH<br />

Mag. Harald Wolfslehner WIFI Oberösterreich<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerfried Zeichen Technische Universität Wien<br />

Dr. Klaus Zerbs Wirtschaftskammer Oberösterreich<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 194<br />

Linz, Juni 1998


Vizerektoren, Dekane Johannes Kepler Universität Linz<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 195<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 3: Eingelangte Stellungnahmen<br />

EU, Land <strong>OÖ</strong>, Stadt Linz u.a.<br />

• Europäisches Parlament GD Jorma Routti<br />

• Europäisches Parlament MEP Dr. Berger<br />

• Europäisches Parlament MEP Dr. Rübig<br />

• Amt der oö. Landesregierung Mag. Winetzhammer<br />

• Amt der oö. Landesregierung Dr. Knötig<br />

• Amt der oö. Landesregierung Dipl.-Ing. Schacherl<br />

• <strong>OÖ</strong>. Verbindungsbüro in Brüssel Univ.-Prof. Dr. Czempirek<br />

• Landesverband für Tourismus Mag. Pramendorfer<br />

• O.Ö. Energiesparverband Dr. Dell<br />

• Stadt Linz Vizebürgermeister Blöchl<br />

• Magistrat Linz, AWB Dr. Hofmann, AR Knebel<br />

Sozialpartner in <strong>OÖ</strong><br />

• Kammer für Arbeiter und Angestellte für <strong>OÖ</strong> Dr. Moser<br />

• Wirtschaftskammer Oberösterreich Dr. Zerbs<br />

• Wirtschaftskammer Oberösterreich Mag. Schachner<br />

• Wirtschaftskammer Oberösterreich Dr. Tauber<br />

• Wirtschaftskammer Oberösterreich Dr. Barth<br />

• WIFI Oberösterreich Mag. Lindtner<br />

• WIFI Oberösterreich Mag. Sonnberger<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 196<br />

Linz, Juni 1998


• Vereinigung der Österreichischen Industrie Oberösterreich Dr. Pieslinger<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 197<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 3: Eingelangte Stellungnahmen (Fortsetzung)<br />

Johannes Kepler Universität Linz<br />

• Rektor Univ.-Prof. Dr. Strehl<br />

• Vizerektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Irschik<br />

• Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Schneider<br />

• Studiendekan Univ.-Prof. Dr. Schauer<br />

• Dekan Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Engl<br />

• Dekan Univ.-Prof. Dr. Schuster<br />

• Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Wührer, Institut für Handel, Absatz und Marketing<br />

• Univ.-Prof. Dr. Hagelauer, Institut für Systemwissenschaften<br />

• Univ.-Prof. Dr. Chroust, Institut für Systemwissenschaften<br />

• Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Pomberger, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

• Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Thim, Institut für Mikroelektronik<br />

• Univ.-Prof. Mag. Dipl.-Ing. Dr. Gritzner, Institut für Chemische Technologie<br />

• Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Reber, MBA, Institut für Unternehmensführung, Institut für Internationale Management-studien,<br />

Fremdsprachenzentrum<br />

Fachhochschulsektor<br />

• FH-Studiengang „Software Engineering“, Hagenberg Prof. Dr. Jacak<br />

• FH-Studiengang „Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik“, Wels Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Kellermayr<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 198<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 3: Eingelangte Stellungnahmen (Fortsetzung)<br />

Sonstige<br />

• Arbeitsmarktservice <strong>OÖ</strong> Dr. Obrovski<br />

• Austrian Business Agency (ABA) Dr. Siegl<br />

• BMW Motoren GmbH Dipl.-Ing. Waltersdorfer<br />

• CARGO Region Österreich Dr. Scharinger<br />

• CATT Dipl.-Ing. Enzenhofer<br />

• Coopers & Lybrand, Cardiff Ian Rooks<br />

• Ennshafen, Entwicklungs- und BetriebsgmbH Dr. Hanser<br />

• FAZAT Steyr Mag. Ortner<br />

• Hochschule f. künstl. u. ind. Gestaltung Linz o.HS.Prof. DID Mag. Meru<br />

• IBM Österreich GD Horst Breitenstein<br />

• Institut für Logistik GmbH Dr. Abl<br />

• Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Prof. Dr. Eckstein<br />

Universität Bremen<br />

• KEBA Ing. Krippner<br />

• LIMAK Mag. Dikany<br />

• <strong>OÖ</strong> Datenhighway (ODE) Dipl.-Ing. Leeb<br />

• Öst. Forschungszentrum Seibersdorf Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Leberl<br />

• Profactor Dr. Burger<br />

• REVA Mag. Watzlik<br />

• Steyr-Daimler Puch AG Dr. Krisper<br />

• VOEST ALPINE STAHL LINZ Dr. Krieger<br />

• WBA Wels Dr. Reischauer<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 199<br />

Linz, Juni 1998


• privat Dipl.-Ing. Synka<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 200<br />

Linz, Juni 1998


Anhang 4: Literaturverzeichnis<br />

Strategiedokumente zur Technologiepolitik in <strong>OÖ</strong><br />

• Grundlagen zur oö. Innovations- und Technologiepolitik<br />

(Beilage zum Gesellschaftsvertrag der <strong>TMG</strong>, 1991)<br />

• Technologiekonzept für <strong>OÖ</strong> (Univ.-Prof. Dr. Bruno Buchberger, 1992)<br />

• Industriekomplexe der oberösterreichischen Wirtschaft (ÖFZS, 1993)<br />

• Strategien und Maßnahmen zur Unterstützung des produktionsnahen Dienstleistungsbereiches in<br />

<strong>OÖ</strong> (ÖFZS, 1996)<br />

• Technologietransfer in <strong>OÖ</strong>: Ziele-Defizite-Maßnahmenvorschläge<br />

(ARGE Forschungs- und Technologiekooperation, 1996)<br />

Sonstige Strategiedokumente<br />

• Technologiepolitisches Konzept Steiermark<br />

(Univ.-Prof. DDr. Michael Steiner et al, JOANNEUM RESEARCH, Leykam, 1996)<br />

• Mittelstandsbericht 1996<br />

(Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, 1996)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 201<br />

Linz, Juni 1998


• Wales Regional Technology Plan (Welsh Development Agency, 1996)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Programm</strong> <strong>OÖ</strong> <strong>2000+</strong> 202<br />

Linz, Juni 1998

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