Gesund & Fit 2013 - prisma Verlag
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Deutsche <strong>Gesund</strong>heitshilfe<br />
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„ Grünen Rezept <br />
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www.gesundheitshilfe.de<br />
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34 Jahre <br />
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GESUND + FIT<br />
Der Fleck soll w eg<br />
Meistens harmlos, aber<br />
alarmierend: Wenn sich<br />
unsere Haut verändert<br />
Die Frühlingssonne glänzte bislang<br />
eher durch Sparsamkeit,<br />
dennoch lässt die UV-Strahlung<br />
selbst an trüben Tagen<br />
niemals locker. Sie ziept und zerrt an<br />
uns, beschert uns Altersflecken, Fältchen<br />
und Falten. Dagegen können wir<br />
uns schützen, aber nicht abschotten. Die<br />
Hautveränderungen sind Zeichen lichtbedingter<br />
Hautalterung, meistens harmlos,<br />
nie geliebt. Vor allem mit Pigmentflecken<br />
ist es so eine Sache.<br />
Als freche Sommersprossen<br />
sehen sie noch<br />
hübsch aus. Als Altersflecken<br />
in Gesicht, Dekolleté,<br />
auf Unterarmen und<br />
Händen haben sie keine Freunde.<br />
„In der dermatologischen Praxis haben<br />
wir es heutzutage viel häufiger mit<br />
solchen Hautveränderungen zu tun als<br />
früher“, berichtet Hautarzt Dr. Martin<br />
Miehe aus Berlin. „Zum einen trägt das<br />
gewandelte Körpergefühl stärker zu deren<br />
Wahrnehmung bei. Zum anderen<br />
sorgen Freizeitverhalten, Solarien und<br />
luftige Kleidermode für häufigeres Auftreten<br />
von Altersflecken, die ja nicht zufällig<br />
auch Sonnenflecken heißen.“<br />
Doch wie entstehen sie überhaupt?<br />
Normalerweise sorgt der Farbstoff Melanin<br />
wie ein Schutzschild für die hauteigene<br />
UV-Abwehr. Mit zunehmendem Alter<br />
kommt die Melaninbildung aus dem<br />
Tritt, sichtbare Pigmentstörungen sind<br />
die Folge. Vor allem ungeschützte Sonnenbäder<br />
sind daran schuld.<br />
Als Auslöser kommen ebenfalls bestimmte<br />
kosmetische Inhaltsstoffe und<br />
Medikamente (z. B. die Pille und Antibiotika)<br />
in Frage. Auch hormonelle Veränderungen<br />
in der Schwangerschaft führen<br />
zu Pigmentflecken. Vor allem das<br />
Chloasma oder Melasma, eine bis zu<br />
handtellergroße Pigmentverschiebung,<br />
hat hier ihre Ursache.<br />
Sommersprossen treten saisonal auf,<br />
12 13<br />
sie. Altersflecken hingegen sind die Summe<br />
jahrelanger Sonnenbelastung – die Haut<br />
vergisst nicht. Was lässt sich sinnvoll gegen<br />
ungeliebte Hautflecken aller Art tun, welche<br />
Möglichkeiten bieten Dermatologie und<br />
Kosmetik?<br />
„Auffällige Hautveränderungen sollten<br />
zunächst immer vom Hautarzt untersucht<br />
werden“, rät Hautarzt Miehe. Denn in Ausnahmefällen<br />
kann sich hinter dem Altersfleck<br />
ein bösartiger Tumor verbergen. Die<br />
Untersuchung des Gewebes schafft Klarheit<br />
und deckt Frühformen von weißem oder<br />
schwarzem Hautkrebs auf. „Solche Krebsarten<br />
sind meist vollständig heilbar“, sagt<br />
Miehe, „vorausgesetzt, sie werden im Frühstadium<br />
behandelt.“<br />
Ist die Situation geklärt, kommt ein großes<br />
Behandlungsspektrum in Betracht. Generell<br />
gilt: Pigmentflecken bilden sich in unterschiedlichen<br />
Hautschichten. Je tiefer sie<br />
sitzen, desto schwieriger wird man sie los.<br />
Foto: Getty/Photodisc in den sonnenarmen Monaten verblassen<br />
Alles gut mit meiner Haut? Körperliche<br />
Veränderungen werden<br />
sensibel registriert. Das gilt als<br />
Fortschritt, verbessert aber<br />
nicht unbedingt das Lebensgefühl<br />
Sanfte Bleichcremes<br />
mit dem StandardwirkstoffHydrochinon<br />
helfen zunächst,<br />
lassen die Flecken<br />
aber nicht verschwinden,<br />
sondern<br />
nur verblassen. Auf einem<br />
anderen Prinzip<br />
beruht die Substanz<br />
Butyl-Resorcinol – sie<br />
hemmt die Melaninbildung<br />
direkt in den Pigmentzellen.<br />
Mikropeelings mit Frucht- und Kojisäure<br />
hingegen schilfern die störenden<br />
Pigmente auf der Oberhaut ab.<br />
Kosmetisches Make up (Camouflage)<br />
bietet eine weitere Möglichkeit.<br />
Lasern bietet die gründlichste Therapie<br />
gegen lästige Flecken. Der Laserstrahl<br />
beseitigt gezielt auch tiefliegende<br />
Pigmentzellen. Unterschiedliche<br />
Geräte – etwa Rubin-, Alexandrit- und<br />
Fraxel-Laser – finden Verwendung.<br />
„Wichtig ist, den richtigen Laser für<br />
die individuelle Indikation zu wählen“,<br />
sagt Dermatologe Miehe. „Gegen Altersflecken<br />
ist der Rubinlaser geeignet.<br />
Er kommt auch bei der Tattooentfernung<br />
zum Einsatz und zerstört<br />
Farbpigmente schonend, ohne Hautzellen<br />
abzutragen.“ Eine Laserbehandlung<br />
ist allerdings nicht ganz schmerzfrei<br />
und kostet je nach Aufwand zwischen<br />
50 und 300 Euro. bär<br />
Foto: sodapix RF/F1online<br />
Falscher Ehrgeiz<br />
und die Folgen<br />
Wenn Sport plötzlich wehtut<br />
Da treibt es einen nach langer Pause hinaus<br />
zum Sporteln – und man kommt<br />
mit Blessuren wieder heim. Nicht nur, weil<br />
man die eigenen Muskeln und Bänder unvorbereitet<br />
ins Training geschickt hat. In<br />
der schönen Jahreszeit hält man sich einfach<br />
gerne draußen auf und traut sich viel<br />
zu. Manchmal zu viel.<br />
Zum Glück sind es oft keine schweren<br />
Verletzungen, die uns aus der Bahn werfen.<br />
Aber auch Schürfwunden, Prellungen, Stauchungen<br />
und Zerrungen bremsen den sportlichen<br />
Tatendrang.<br />
Bei leichteren Verletzungen sowie bei Rücken-<br />
und Muskelproblemen (z. B. Muskelkater)<br />
hingegen ist zunächst Selbsthilfe gefragt.<br />
So ist etwa bei Blutergüssen und<br />
Schwellungen eine Kälteanwendung per<br />
Eisbeutel, Umschlag oder Kältespray (nicht<br />
auf offene Wunden!) nützlich.<br />
Wer denkt<br />
hier schon<br />
ans Verletzungspech!<br />
Auch die grüne Apotheke hilft, allen voran<br />
der Extrakt der Beinwell-Pflanze. Schon im<br />
Mittelalter diente sie zu Heilzwecken. Moderne<br />
Studien belegen den Beitrag von<br />
Trauma-Beinwell zu Schmerzlinderung und<br />
Heilung verletzter Muskeln und Gelenke<br />
(Apotheke). Die Salbe hat sich auch bei Kindern<br />
bewährt, wo sie typischerweise häufig<br />
bei offenen Schürfwunden verwendet wird.<br />
Nächtlicher Salbenverband, zusätzlich<br />
zum mehrmaligen täglichen Auftragen, erhöht<br />
die Effektivität des Extrakts. Bei dieser<br />
Darreichungsform wird eine dicke Schicht<br />
der Schmerzsalbe auf einen mit Alkohol, etwa<br />
Franzbranntwein, getränkten Verband<br />
aufgetragen, auf die Wunde gelegt und mit<br />
einer trockenen Binde umwickelt. BJ