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Gesund & Fit 2013 - prisma Verlag

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LEBENSART<br />

Mit Köpfchen,<br />

Airbag und Design<br />

Viele Radler setzen keinen Schutzhelm<br />

auf und tragen ein erhöhtes Risiko<br />

gefährlicher Verletzungen von<br />

Kopf, Hirn und Wirbelsäule. Vor allem<br />

Frauen bestehen auf ihren Oben-Ohne-Argumenten:<br />

Die klobige Schutzschale<br />

drücke auf die Frisur, zerstöre<br />

das Make-up und sehe unsexy aus.<br />

Ungewöhnliche Probleme verlangen<br />

originelle Antworten, dachten<br />

sich wohl zwei schwedische Erfinderinnen.<br />

Das Design erinnert an die gute<br />

alte Frisierhaube, darin steckt aber<br />

raffinierte Technik. Im Normalzustand<br />

liegt der Kopfschutz als Manschette<br />

um den Hals der Radlerin (oder des<br />

Radlers). Nach<br />

dem Airbag-<br />

Prinzip sorgenintegrierteSensoren<br />

bei Sturz<br />

oder Zusammenprall<br />

dafür, dass<br />

die Manschette<br />

hochschnellt, sich<br />

aufpumpt und als<br />

schützender Helm<br />

um den Kopf legt.<br />

Einziger Schönheitsfehler<br />

ist<br />

hier der Preis:<br />

470 Euro!<br />

WIDDER 21.3. – 20.4.<br />

Eine rote Karte ist noch kein Grund,<br />

den Ball flach zu halten. Vorsorglich<br />

überprüfen Sie Ihre kühnen Pläne,<br />

damit kein Platzverweis droht.<br />

STIER 21.4. – 21.5.<br />

Bitte keine Selbstzweifel – per se sind<br />

sie der Schlüssel zum Misserfolg. Für<br />

einen erfolgsverwöhnten Menschen<br />

kann bereits ein Flop zermürbend sein.<br />

ZWILLINGE 22.5. – 21.6.<br />

Weihen Sie Ihren Schatz in Vorhaben<br />

ein, halten Sie ihn über Entwicklungen<br />

auf dem Laufenden! Sie möchten doch<br />

auch, dass er mit Ihnen Schritt hält ...<br />

Jeder hat es mal im<br />

Kreuz, einen Hexenschuss<br />

vielleicht. Das kommt vor,<br />

kann punktuell sehr schmerzhaft<br />

sein, vergeht aber wieder.<br />

Immer mehr Menschen leiden<br />

aber ständig an Rückenschmerzen.<br />

Verursacht werden<br />

sie heute nicht mehr<br />

von schwerer Arbeit,<br />

sondern eher durch das<br />

Gegenteil: durch mangelnde<br />

Bewegung. Schon<br />

Kinder sitzen vier bis<br />

fünf Stunden täglich vor<br />

dem Computer, zusätzlich<br />

zur Schule. Auch Stress,<br />

psychischer Druck, Mobbing<br />

und andere Ängste spielen eine<br />

große Rolle.<br />

Das erschwert in vielen<br />

Fällen die Diagnose. Fest<br />

steht, dass es bei über 80 Prozent<br />

der Patienten muskuläre<br />

Verspannungen sind, die das<br />

Rückenleiden verursachen.<br />

Die oft vermuteten Verschleißerscheinungenschla-<br />

IHRE STERNE 29. September bis 5. Oktober<br />

KREBS 22.6. – 22.7.<br />

Mehr Bewegung hilft, Nervosität abzubauen<br />

und Hüftgold zu reduzieren.<br />

Der hohe Spritpreis spricht außerdem<br />

dafür, das Auto öfter stehen zu lassen.<br />

LÖWE 23.7. – 23.8.<br />

Wer sich auf andere verlässt,der ist<br />

verlassen! Trotz Fiasko sollten Sie<br />

weiter unabhängig Ihren Weg gehen<br />

und nicht auf fremde Hilfe bauen.<br />

JUNGFRAU 24.8. – 23.9.<br />

Beharrlich suchen Sie eine Antwort.<br />

Dabei kommen Ungereimtheiten ans<br />

Licht. Versteifen Sie sich nicht auf eine<br />

fixe Idee, bleiben Sie sachlich.<br />

ARZT-KOLUMNE<br />

Was dem Rücken hilft<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

gen dagegen nur mit zehn<br />

Prozent, Bandscheibenvorfälle<br />

mit vier Prozent zu Buche.<br />

Das heißt, wichtiger als die<br />

noch viel zu oft durchgeführten<br />

chirurgischen Eingriffe<br />

(Bandscheiben- oder Versteifungsoperationen)<br />

sind The-<br />

Bewegungsarmut ist<br />

eine Sünde, für die unser<br />

Kreuz büßen muss<br />

rapiekonzepte, bei denen<br />

Hausärzte, Wirbelsäulenspezialisten,<br />

Sporttherapeuten<br />

und Psychologen fachübergreifend<br />

zusammenwirken.<br />

Gemeinsam mit dem Patienten<br />

können sie seine Verspannungen<br />

lösen, ob sie nun<br />

die Folge von Fehlhaltungen<br />

oder psychischer Natur sind.<br />

Entscheidend ist die Bewegung,<br />

möglichst mit dem Arzt<br />

WAAGE 24.9. – 23.10.<br />

Es gibt reizvollere Dinge, den Body auf<br />

Vordermann zu bringen als schweißtreibende<br />

Liegestützen. Amor weiß<br />

Rat und nimmt Sie unter seine <strong>Fit</strong>tiche.<br />

SKORPION 24.10. – 22.11.<br />

Der erste Vollmond im Herbst bewegt<br />

einiges und wird eine Herausforderung<br />

fürs Ego. Klappt ein Liebesrevival oder<br />

klappt es nicht – das ist hier die Frage!<br />

SCHÜTZE 23.11. – 21.12.<br />

Von welchem Stern kommen Sie<br />

denn? Sie sind kritisch und dominant,<br />

reagieren selbst aber überaus dünnhäutig.<br />

Das bereitet allseits Verdruss.<br />

Ihre Meinung ist gefragt. Leserbriefe: www.<strong>prisma</strong>.de/leser<br />

abgesprochen. Sie entkrampft<br />

die Muskulatur, gleichzeitig<br />

hilft sie, den Kopf frei zu bekommen.<br />

Wer glaubt, vor allem<br />

ausruhen zu müssen, tut<br />

seinem schmerzenden Rücken<br />

keinen Gefallen.<br />

Deshalb habe ich die Devise<br />

„Turne bis zur Urne“<br />

ausgegeben. Das bewährt<br />

sich auch bei ei-<br />

ner anderen Ursache<br />

der Rückenschmerzen –<br />

dem Übergewicht. Besonders<br />

bei Kindern<br />

sind besorgniserregende<br />

Zuwachsraten zu verzeichnen<br />

und infolge dessen Wirbelsäulenschäden<br />

oder etwa<br />

auch die Zuckerkrankheit.<br />

Daher gehört auch eine gesunde<br />

Ernährung zur Vorsorge<br />

von Rückenleiden. Möglichst<br />

frische und naturbelassene<br />

Lebensmittel liefern uns<br />

die Stoffe und Mineralien, die<br />

wir benötigen, um die Wirbelsäule<br />

stabil zu halten.<br />

STEINBOCK 22.12. – 20.1.<br />

Ignorieren Sie, dass Höflichkeit wenig<br />

kostet und viel bringt. Schleichen<br />

Sie nicht lange um den heißen Brei,<br />

schnappen Sie sich das Filetstückchen!<br />

WASSERMANN 21.1.–19.2.<br />

Ein Flirt schmeckt nach mehr? Dann<br />

finden Sie mal ganz schnell heraus, ob<br />

es sich um einen Glücks- oder einen<br />

Scherzkeks handelt!<br />

FISCHE 20.2. – 20.3.<br />

Na, Ihr Shirt sitzt aber etwas spack. Zu<br />

viel gegessen? Intensives Schwimmen<br />

lässt die Pölsterchen schmelzen. Wasser<br />

ist nicht nur zum Plantschen da!<br />

62<br />

Fotos: Dirk Moll, Promo<br />

GESUND + FIT<br />

Lauf, wenn dir<br />

dein Kopf lieb ist!<br />

Als Professor für Evolutionsbiologie an<br />

der Elite-Universität Harvard in<br />

Cam bridge, Massachusetts, ist Daniel<br />

Lieberman jemand, dessen Stimme Gewicht<br />

hat. Lieberman sagt: „Barfuß ist besser!“<br />

Ist die Weltgemeinde der Jogger, Marathonis<br />

und Ultralangstreckler also schön<br />

dumm, wenn sie ihre Füße in<br />

hochgradig ausgetüftelte und<br />

hochgradig teure Laufschuhe<br />

zwängt?<br />

Lieberman selbst joggt dreimal<br />

pro Woche unbeschuht<br />

durch die Stra -<br />

ßen von Cambridge<br />

und findet: „Ein saugeiles<br />

Gefühl!“<br />

Allerdings kann er auch<br />

stärkere Argumente für seine<br />

Barfuß-These aufbieten. Ers tens<br />

die Vergangenheit. Jahrtausende<br />

ist der Mensch auf nackten Quanten losgewetzt,<br />

um, bevor die Geier kamen, an das<br />

Fleisch von sterbendem oder frisch gestorbenem<br />

Großwild zu kommen. In puncto Biomechanik<br />

seien wir, weiß Lieberman, aus<br />

dem gleichen Garn wie unsere Vorfahren.<br />

Zweitens die Gegenwart. Die Tarahumara<br />

Indianer im mexikanischen Copper<br />

Valley legen, wenn sie Veranlassung dazu<br />

haben, 100 Kilometer laufend zurück.<br />

Barfuß. Oder mit leichten Sandaletten an<br />

den Füßen. Die Tarahumara gelten als<br />

die ausdauerndsten Läufer der Welt.<br />

Und wir erinnern uns: Auch das ostafrikanische<br />

Laufwunder (Kenia, Äthiopien)<br />

war ursprünglich ein<br />

Erfolg ausgewiesener Barfußläufer<br />

wie Abebe Bikila,<br />

dem Marathon-Olympiasieger<br />

1960 in Rom.<br />

Wie auch immer, wir haben<br />

Mitte April. Die ersten schönen Wochen<br />

liegen bereits hinter uns, und es wird<br />

Die ständige<br />

Bewegung<br />

macht’s:<br />

Wer joggt,<br />

gibt seinen<br />

kleinen<br />

grauen Zellen<br />

die Sporen<br />

höchste Eisenbahn, endlich auf die Sprünge<br />

zu kommen. Egal ob auf supergedämpften<br />

Laufschuhen oder barfuß.<br />

Wer sich bisher an der üblichen Argumentation<br />

stieß, Laufen bringe die Fettpöls -<br />

terchen zum Schmelzen, senke den Blutdruck,<br />

steigere die Muskelmasse und trage<br />

zur inneren wie äußerlichen Schönheit bei,<br />

wem das ein biss chen zu ideal und tugendboldig<br />

gedacht war, dem liefert die Wissenschaft<br />

neue Aspekte.<br />

Forscher von der Universität South Carolina<br />

ließen über Jahre hinweg sowohl<br />

menschliche Probanden als auch Versuchsmäuse<br />

täglich eine halbe Stunde lang joggen.<br />

Die Ergebnisse fielen bei Mensch und<br />

Tier identisch aus. Schon nach<br />

wenigen Monaten erhöhte sich<br />

der molekulare Level im Gehirn.<br />

Die Zellen produzierten mehr<br />

Energie – mit dem Erfolg, dass sie<br />

sich in Stresssituationen als robust<br />

und fit erwiesen.<br />

Dazu passt eine Studie des<br />

Group Health Research Institute<br />

in Seattle, bei der ältere Leute<br />

(über 60) über Monate zum Joggen,<br />

Wandern oder zu Gartenarbeit<br />

angehalten wurden. Dr. Eric<br />

Larson, Leiter der Studie, wertet<br />

die Ergebnisse als „Hallo-wach-Ruf“ ans<br />

Gehirn: „Wer möchte schon gern seinen<br />

Verstand verlieren!“, sagt Larson. „Es ist die<br />

körperliche <strong>Fit</strong>ness, die das Altern hinauszögert<br />

und erträglich macht.“<br />

Fast alle Teilnehmer der Studie schnitten<br />

bei Memory, Bridge oder anderen Konzentrationsspielen<br />

deutlich besser als Altersgenossen<br />

ab, die keinerlei Sport treiben.<br />

Der Organismus-Forscher Ross Tucker<br />

aus Südafrika – sein Buch „Runner’s world:<br />

A Runner’s Body“ wurde letztes Jahr veröffentlicht<br />

– sieht in solchen Studien „manch<br />

guten Ratschlag, aber keinen Beweis“.<br />

Die Jogging- und Läuferwelle sei über die<br />

moderne Gesellschaft hereingebrochen,<br />

und die Wissenschaft käme jetzt erst nachgehinkt.<br />

Tucker: „Nehmen wir nur die Barfuß-These!<br />

Für leichte Läufertypen mag das<br />

okay sein. Aber schauen Sie sich um: Bei je-<br />

dem Marathon laufen heute Zwei-Zentner-<br />

Kerle mit. Das ginge niemals gut, wenn ihnen<br />

die Schuhe nicht helfen würden.“ dh<br />

6<br />

Foto: Maridav/istockphoto

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