SPARTEN - Eintracht Hildesheim
SPARTEN - Eintracht Hildesheim
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G esundheitssport<br />
<strong>SPARTEN</strong><br />
www.burk-art.de | Foto: CEFutcher / iStockphoto.com<br />
Krank, aber nicht eingeschränkt<br />
Gut gelaunt feuert Walburga Schulz ihre<br />
Sportgruppe an. „Wozu haben wir unsere<br />
Gelenke, wenn wir sie nicht gebrauchen?“,<br />
fragt die Sport- und Gymnastiklehrerin die<br />
13 Frauen und Männer, die an diesem<br />
Dienstagnachmittag im „Bz oben“ auf dem<br />
<strong>Eintracht</strong>gelände trainieren. Tatsächlich ist<br />
es für die Mitglieder der Gruppe nicht selbstverständlich,<br />
Sport zu treiben und sich bewegen<br />
zu können. Sie alle sind oder waren<br />
an Krebs erkrankt und versuchen, mit Hilfe<br />
des Kurses „Bewegung und Sport bei Krebs“<br />
den Weg zurück in ein normales Leben zu<br />
finden.<br />
Dass das nicht immer einfach ist, weiß Trainerin<br />
Walburga Schulz. „Bei vielen gibt es<br />
eine gewisse Hemmschwelle, den Rumpf des<br />
Körpers zu bewegen. Deswegen konzentriere<br />
ich mich beim Training meist auf die<br />
Extremitäten“, erklärt sie. An Brustkrebs erkrankte<br />
Frauen hätten zudem häufig Schwierigkeiten,<br />
die Arme hoch über den Kopf zu<br />
strecken. „Sie trauen sich nicht.“ Mit kleinen<br />
Tricks versucht Walburga Schulz deswegen,<br />
• St. Bernward Krankenhaus <strong>Hildesheim</strong><br />
die Blockaden ihrer Schützlinge zu lösen.<br />
„Was im Stehen nicht klappt, funktioniert oft<br />
im Liegen.“ Und tatsächlich. Hatten zuvor<br />
viele Probleme, im Stehen die Arme hochzurecken,<br />
so schaffen es im Liegen auf der<br />
Matte alle, die Hände über den Kopf zu strecken.<br />
Dazu gezwungen, seine Grenzen zu überschreiten,<br />
werde aber niemand, betont<br />
Walburga Schulz. „Jeder macht es so, wie<br />
er kann – es muss nichts perfekt sein.“ Sie<br />
wolle den Frauen und Männern vor allem<br />
die Angst vor der Bewegung nehmen und<br />
Freude am Sport wecken. „Sie sollen sagen:<br />
Wir mögen krank sein, aber wir sind nicht<br />
eingeschränkt.“<br />
Initiiert wurde das Angebot „Bewegung<br />
und Sport bei Krebs“ im Mai 2008 von<br />
<strong>Eintracht</strong> <strong>Hildesheim</strong>, dem St. Bernward<br />
Krankenhaus, der AWO <strong>Hildesheim</strong>, der<br />
AOK und der Selbsthilfegruppe Krebs e.V.<br />
<strong>Hildesheim</strong>. Im Sommer 2009 übernahm<br />
Walburga Schulz das Training der Gruppe.<br />
Die Sport- und Gymnastiklehrerin hat eine<br />
Gesundheit hat viele Aspekte!<br />
Das St. Bernward Krankenhaus<br />
• unterstützt das Angebot von <strong>Eintracht</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong>, sporttreibende Vereinsmitglieder,<br />
die sich gesund fühlen und nicht in ärztlicher<br />
Behandlung sind, auf ihre Sporttauglichkeit<br />
zu untersuchen.<br />
• engagiert sich gemeinsam mit <strong>Eintracht</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> für den Rehabilitationssport in<br />
der Krebsnachsorge.<br />
• fördert sportliche Mitarbeiter.<br />
Treibestraße 9, 31134 <strong>Hildesheim</strong>, Telefon 05121 90-0, www.bernward-khs.de<br />
<strong>Eintracht</strong><br />
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H i l d e s h e<br />
i m<br />
zusätzlich Fachausbildung im Rehabilitationssport<br />
und brachte Erfahrungen aus dem<br />
Herz- und Asthmasport mit. Ihr Training versucht<br />
sie so abwechslungsreich wie möglich<br />
zu gestalten. „Wichtig sind Ausdauer- und<br />
Funktionstraining, aber auch Entspannung“,<br />
erklärt Walburga Schulz.<br />
Das kommt gut an – und zwar in jeder Altersklasse.<br />
Die jüngste Sportlerin ist 24 Jahre alt,<br />
die Älteste Ende 70. „Mir gefällt vor allem,<br />
dass das Training so vielseitig ist“, sagt eine<br />
61-Jährige, die seit Beginn an dabei ist. Zudem<br />
sei es schön, unter Menschen zu sein,<br />
die Ähnliches erlebt haben. „Natürlich ist<br />
es keine Selbsthilfegruppe. Aber wenn es<br />
einem schlecht geht, verstehen die anderen<br />
einen sofort.“<br />
Wer sich für das Angebot „Bewegung und<br />
Sport bei Krebs“ interessiert, kann sich bei<br />
<strong>Eintracht</strong> unter der Telefonnummer 0 51 21<br />
/ 4 44 33 melden. Weitere Informationen<br />
gibt es im Internet unter www.eintrachthildesheim.de/1861/Krebsnachsorge.html<br />
___________________ Prof. Dr. Ulrich Kaiser