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Dann träum doch mal von Farben! Was ist deine Lieblingsfarbe?
Carsten Beyreuther (muss nicht überlegen):
Blau. Und dann kommt Orange und dann Weiß.
Und was ist dein Lieblingsvogel?
Carsten Beyreuther (muss wieder nicht überlegen):
Der Zynotentaucher (sagt er mit einer Stimme, die Bewunderung verrät). Es gibt Vögel, da glaubt
man, die stehen unter Strom. Der Zynotentaucher ist so einer. Der hat so funkelnde Farben, dass er
aussieht wie ein Leuchtstofftier. Ist aber ein richtiger Vogel. Als ich den in Mexiko sah, hatte ich das
Gefühl, die Natur wirklich zu erleben.
Wenn du mal an das denkst, was du tust und erreichst: Worauf bist du stolz?
Carsten Beyreuther:
Darauf, dass ich ein weit entwickeltes Wesen bin. Ich habe eine gute Auffassungsgabe und kann mich
für alles öffnen. Manchmal habe ich das Gefühl, wie ein Igel auszusehen: An jedem Stachel ist ein
Anschluss. Und von diesen Anschlüssen gehen Kabel in sämtliche Richtungen. Und ich bin stolz darauf,
tolerant zu sein, denn wer nicht tolerant ist, verkrümelt sich schnell ganz oben auf der Turmspitze.
Warum?
Carsten Beyreuther:
Weil er dort oben niemandem auf Augenhöhe begegnen muss. Begegnungen sind ja immer auch Begegnungen
mit Andersartigen, also mit solchen, die mir Toleranz abverlangen. Denen auf Augenhöhe
zu begegnen, führt dazu, dass man in deren Augen hin und wieder sein eigenes Spiegelbild entdeckt.
Das heißt, ich sehe auf einmal das, was ich an mir selbst kritisiere, und sehe mich gefordert, mich zu
refl ektieren. Aber das ist anstrengend und für manche so unangenehm, dass sie lieber ganz schnell
auf der nächsten Turmspitze verschwinden.
Von welchen deiner Leistungen würdest du deinen Eltern mit Stolz erzählen?
Carsten Beyreuther:
Davon, dass ich ein tolerantes, offenes, durch und durch mit Liebe durchsetztes Familienleben habe.
Welche Taten würdest du ihnen verheimlichen (ich plaudern es auch nicht aus!)
Carsten Beyreuther:
Keine.
Ich bedanke mich für dieses Gespräch.
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